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Wenn Liebe dich findet

Chelsea&Vaughn
von

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Doppelstreit

15. Doppelstreit
 

Chelsea behielt, noch Tage danach, ihren 18 Geburtstag in wunderbarer Erinnerung. Sie sang und lachte den ganzen Tag über und konnte an nichts anderes denken, außer an Vaughn und sein wunderschönes Geschenk. Ständig trug sie die Kette mit dem Pferdeanhänger um ihren Hals. Vor jedem Spiegel, an dem sie vorbeikam, betrachtete sie ihn.

Ihrem Bruder fiel ihr Stimmungsumschwung merklich auf. Er konnte sich schon denken, was der Auslöser dafür war.

An einem ruhigen Abend saßen die Geschwister auf ihrer Veranda und tranken Eistee. Toto (ihr Wachhund) lag zwischen ihnen und gähnte ab und zu.
 

„Wie geht es dir, Chelsea?“
 

„Was meinst du?“
 

„Seit deinem Geburtstag bist du so unwahrscheinlich gut gelaunt. Ich würde gerne wissen, woran das liegt.“
 

„Hm.“ Chelsea überlegte ganz kurz, ehe sie darauf antwortete.

„Unter einer Bedingung.“
 

„Die wäre?“
 

„Wenn ich es dir erzähle, erzählst du mir dann auch, was zwischen dir und Nathalie ist. Ich kann es mir sowieso fast denken.“
 

„Ist es dir aufgefallen, wie?“ Etwas verlegen guckte Mark zu seinen Füßen.

„Na schön, du hast gewonnen. Nathalie und ich sind bereits eine Weile ein Paar.“
 

„Ich wusste es doch!“, rief Chelsea siegessicher aus.
 

„Ja, es stimmt. An der Göttinnen-Quelle sind wir uns näher gekommen. Seitdem treffen wir uns dort öfter.“
 

„Und warum heimlich?“
 

„Das ist so, dass Nathalie sich noch ein wenig geniert. Ich vermute mal, dass sie Angst vor den Reaktionen ihrer Mutter und ihrem Großvater hat. Bin mir aber, ehrlich gesagt nicht ganz sicher. Ich dränge sie auch nicht. Auch dich möchte ich bitten, es niemanden zu verraten, Nathalie zuliebe.“
 

„In Ordnung. Ich finde es zwar etwas seltsam, aber wenn es ihr Wunsch ist. Hihi! Ich hätte nie gedacht, dass sich Nathalie mal in jemanden verliebt. Doch ich freue mich für dich.“
 

„Danke, Schwester. Das bedeutet mir sehr viel. Unseren Eltern sollten wir auch noch nichts davon erzählen. Sie werden es schon früh genug erfahren. So! Soviel zu mir. Was ist denn nun bei dir? Schlägt dein Herz ebenfalls für jemanden?“
 

Chelsea wurde rot. Befangen betrachtete sie ihre Kette.
 

„Nun ja, so ganz sicher, bin ich mir zwar nicht, aber ich muss unglaublich oft an Vaughn denken. Teilweise werde ich aus seinem Verhalten nicht schlau. Manchmal kommt es mir vor, als würde er in Rätseln sprechen. Ihm scheint etwas arg zu belasten. Dennoch sind meine Gedanken eigentlich pausenlos bei ihm. Wenn er lächelt sieht er wahnsinnig gut aus und seine lila Augen leuchten dann jedes Mal auf, als wären es funkelnde Diamanten. Mein Herz schlägt unzählige Male in einer Minute, es ist dann kaum möglich es zu bändigen. Andererseits möchte ich das auch gar nicht. Dieses Gefühl, welches jedes Mal in mir hochsteigt, wenn ich ihn sehe, fühlt sich so gut an, dass es schwer zu beschreiben ist. Dir scheint es unglaublich vorzukommen, aber…ich habe Vaughn wahnsinnig gern. Ich bin gerne in seiner Nähe.“
 

„Unglaublich ist es nicht. Unsere Gefühle kommen einfach. Wie sie sich entwickeln, ist Gott sei Dank nicht vorauszusehen. Ich hoffe nur, dass du keine Enttäuschung erleben wirst. Doch Vaughn hat sich in letzter Zeit ganz schön verändert. Er ist nicht mehr so distanziert wie früher.“
 

„Das stimmt, das ist mir auch aufgefallen. Ach, Bruder.“ Chelsea seufzte überglücklich.

„Ich bin einfach nur glücklich.“
 

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Am nächsten Tag im Transportwesen.

Nathalie machte gerade die Monatsabrechnung, als ihr Bruder zu ihr trat.
 

„Schwester?“
 

„Siehst du nicht, dass ich gerade beschäftigt bin? Komm später wieder.“
 

„Du hast aber Besuch. Mark steht vor der Tür.“
 

„Wie? Hast du Mark gesagt?“ Sofort sah das junge Mädchen von ihrer Arbeit auf.
 

„Ja. Er steht draußen. Soll ich ihn rein bitten?“
 

„Nee! Lass mal, ich werde zu ihm gehen.“ Hastig lief sie an ihrem Bruder vorbei. Verdutzt schaute er ihr hinterher. Was hatte sie es auf einmal so eilig?
 

Nathalie trat aus der Haustür und entdeckte Mark, der an der Hauswand angelehnt stand.
 

„Oh! Hallo, Mark. Was machst du denn hier?“
 

„Hi, Nathalie. Ich wollte dich sehen und dachte, ich komme mal vorbei. Ich hoffe, ich störe dich nicht.“
 

„Nein, nicht wirklich. Ich war soeben dabei die Monatsabrechnung zu schreiben. Ist nicht besonders spannend.“
 

„Ich weiß. Soll ich dir dabei helfen? Zu zweit geht es schneller. Außerdem wollte ich gerne noch mit dir am Fluss spazieren gehen, solange es noch hell ist.“
 

„Ich…äh…Warum denn nicht? Komm rein. Meine Mutter und mein Großvater sind nicht da und Elliot wird uns wohl kaum stören.“
 

Zusammen gingen sie wieder ins Haus. Nathalies Herz schlug ihr bei dieser Vorstellung bis zum Hals. Noch nie war Mark bei ihr im Zimmer gewesen. Hoffentlich ging alles gut.
 

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Chelsea unternahm einen Ausritt in den Wald. Im Galopp flog sie die Wege entlang. Der Wind peitschte ihr dabei ins Gesicht. Sie fühlte die Natur und sog ihre Anziehungskraft auf. Nach einiger Zeit kam sie an der Höhle an, bei der sie und Mark unverhofft Vaughn getroffen hatten, als es den einen Nachmittag im Sommer so heftig geschüttet hatte. Abrupt blieb sie stehen und schwang sich von ihrem Sattel. Langsam ging sie auf die Höhle zu und schaute hinein. Niemand war da. Wie dumm von mir, dachte Chelsea. Warum sollte er auch hier sein?

Eine Weile schwelgte sie in Erinnerungen, ehe sie sich wieder umdrehte und unmittelbar Vaughn gegenüber stand.
 

„Du hier?“, wunderte sich Chelsea.
 

„Was tust du hier, Chelsea?“ Ebenfalls verwundert stieg Vaughn von seinem Pferd ab und trat auf Chelsea zu.
 

„Ich hätte nicht gedacht, dich hier zu treffen.“, gestand Vaughn.
 

„Ich auch nicht.“, gab Chelsea zu. Und wieder spürte sie ihr Herz, um das Dreifache schneller schlagen. Sie war so glücklich, Vaughn endlich wieder zu sehen.
 

„Wollen wir ein bisschen spazieren gehen?“, fragte Chelsea in die kurze Stille hinein.
 

„Spazieren?...Ja, warum denn nicht.“
 

Sie banden ihre Pferde an einem Baum fest, bevor sie sich in Bewegung setzten. Eine Zeit lang gingen beide schweigend nebeneinander her.
 

„Es ist schön hier.“, fing Chelsea das Gespräch schließlich an.
 

„Ja, so friedlich.“
 

„Stimmt. Noch dazu finde ich die Buntfärbung der Baumkronen einfach sagenhaft. Als befände man sich in einem Märchen. Der Herbst ist doch die schönste Jahreszeit. Findest du nicht auch?“
 

„Ich finde, dass alle Jahreszeiten ihre schönsten Seiten zeigen. Jede einzelne von ihnen hat ihre besonderen Vorzüge.“
 

„Stimmt auch wieder. Trotzdem finde ich den Herbst am Schönsten.“
 

Gedankenverloren spielte Chelsea mit ihrer Kette, während sie sich unterhielten. Vaughn entging dies nicht. Ein Lächeln trat auf seine Lippen.
 

„Gestern Abend hatte ich nach längerer Zeit wieder mit meinen Eltern telefoniert.“, erzählte Chelsea.
 

„So?“
 

„Ja. Ihnen geht es gut. Sie sprachen kurz davon uns evtl. besuchen zu kommen. Aber erst im Winter. Vorher geht es nicht.“
 

„So ist das.“
 

Vaughns Miene verdüsterte sich. Mit einem Mal fiel ihm auf, dass er seit längerem nicht mehr an seine verstorbenen Eltern gedacht hatte. Soviel war in letzter Zeit geschehen, dass er es schlichtweg verdrängt hatte. Dabei fiel ihm ein, dass heute der Geburtstag seines Vaters wäre.
 

„Vaughn? Vaughn? Was ist denn los?“, besorgt drehte sich Chelsea zu ihm um.
 

Er wiederum hatte fast vergessen, dass er nicht alleine war.

„Es ist nichts.“
 

„Das nehme ich dir nicht ab. Du siehst eindeutig traurig aus. Habe ich denn was Falsches gesagt?“, harkte das junge Mädchen nach.
 

„Nein. Es ist wirklich nichts. Mach dir keine Gedanken.“
 

„Aber du hast doch was. Bitte, sag mir was dich bedrückt. Diesen Blick setzt du häufiger auf.“
 

„Beobachtest du mich etwa?“, fragte Vaughn scharf nach.
 

„Es fällt nun mal auf. Ich bin doch nicht blind. Vaughn, was hast du?“
 

„Gar nichts, das habe ich doch schon gesagt.“
 

„Ich glaube es aber nicht.“
 

„Dann bleibt dir nichts anderes übrig! Verdammt!“

Das letzte Wort schrie Vaughn Chelsea praktisch ins Gesicht. Das junge Mädchen zuckte erschrocken zusammen. So wütend hatte sie ihn noch nie erlebt.
 

„Du sollst endlich damit aufhören! Hör auf, dich in meine Angelegenheiten einmischen zu wollen. Es geht dich überhaupt nichts an! Ich brauche keine Hilfe! Von niemanden. Schon gar nicht von dir!“
 

Chelsea traten die Tränen in die Augen. Unaufhaltsam liefen sie über ihre Wangen. Sie war nicht in der Lage sie wegzuwischen.

„Ich habe es doch nur gut gemeint. Ich sorge mich nun mal um dich. Verstehst du das nicht?“
 

Dem jungen Mann taten seine harten Worte plötzlich Leid. Er wollte, dass Chelsea aufhörte zu weinen. Immerhin wollte er sie nie wieder zum Weinen bringen. Was hatte er nur angerichtet? Er wusste doch genau, dass sie es nicht böse mit ihm meinte.
 

„Chelsea, ich…“ Doch er konnte nichts sagen. Wie auch? Wie könnte er sein Verhalten nur wieder gut machen?

Er wollte sie gerade am Arm packen, als Chelsea sich spontan umdrehte und weinend davon lief.
 

„Chelsea! So warte doch!“ Schleunigst lief er hinter ihr her. Als sie an ihren Pferden ankamen, hatte Chelsea ihr Pferd bereits vom Baum losgebunden.
 

„Bitte, warte noch, Chelsea.“
 

„Wozu denn? Damit du mich wieder anschreien kannst?“
 

„Du verstehst das nicht.“
 

„Wie soll ich es denn auch verstehen? Du redest schließlich nicht mit mir.“
 

Vorwurfsvoll und voller Enttäuschung sah sie ihn an.
 

„Warum nur, Vaughn?“ Bittere Tränen rannen ihr über das Gesicht. Vaughn war weder fähig sie zu trösten, noch ihr zu antworten.

„Dabei habe ich dich doch so gern. Du bist mir der Liebste Mensch auf Erden.“
 

Mit diesen Worten schwang sich Chelsea in den Sattel und ritt davon.

Vaughn blieb noch lange an Ort und Stelle stehen. Er verfluchte sein unkontrolliertes Verhalten.
 

Wie konnte ich ihr das nur antun? „Du bist mir der Liebste Mensch auf Erden“

Warum nur bedeute ich ihr soviel? Das hat sie nicht verdient.
 

Endlos lange hallten Chelseas Worte in seinem Kopf nach. Zusätzlich konnte er ihr aufgelöstes Gesicht nicht vergessen. Es brannte sich in sein Gehirn.

Verzweifelt, verbittert und mit Wut auf sich selbst machte er sich in der Abenddämmerung auf dem Heimweg.
 

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Mark hatte tatsächlich recht behalten. Zu zweit waren sie sehr schnell mit der Abrechnung fertig. Nathalie musste sich sogar eingestehen, dass sie Spaß bei der gemeinsamen Arbeit empfunden hatte.
 

„Ich danke dir! Ohne deine Hilfe wäre ich nie so schnell fertig gewesen.“
 

„Du weißt doch, ich bin immer da, wenn du mich brauchst. Ganz egal um was es geht.“
 

„Ich weiß.“
 

„Du brauchst nur zu fragen.“
 

Nathalie nickte. Eilig sortierte sie die Unterlagen ins Regal zurück, damit Mark ihr Gesicht nicht sehen konnte. Ihr Gesicht drohte gerade wieder rot anzulaufen. Als sie sich umdrehte, stand Mark keinen Zentimeter entfernt vor ihr und starrte ihr tief in die Augen.
 

„Mark! Was…?“
 

„Pst. Sag jetzt nichts.“
 

Er versiegelte Nathalies Lippen mit den seinen. Ganz langsam und zärtlich ruhten seine Lippen auf ihren. Mit einer Hand zog er Nathalie zu sich näher ran. Mit der anderen Hand fuhr er ihr durchs Haar, wobei er ihren Zopf auflöste. Allmählich wurde sein Kuss fordernder. Leicht öffnete er seine Lippen und drang vorsichtig mit seiner Zunge in ihren Mund ein.
 

Nathalie wurde heiß. Ihre Wangen glühten und ihr Verstand setzte langsam aus. Einen solchen leidenschaftlichen Kuss hatte sie noch nie zuvor mit Mark erlebt. Sie spürte seine Begierde. Es war ihr auf eine Art und Weise unangenehm, auf der anderen Seite verlangte sie noch mehr.
 

„Mark, ich…“ Keuchend lösten sie sich voneinander, wobei Mark seine Freundin nicht los ließ.
 

„Ja?“, hauchte er ihr ans Ohr.
 

„Ich denke, es ist genug.“
 

„Was meinst du?“
 

„Nun ja, wir sind immer noch bei mir zu Hause. Ich möchte nicht, dass Elliot uns überrascht.“
 

„Meinst du nicht, dass er an die Tür klopfen würde?“, fragte Mark belustigt nach.
 

„Schon. Aber bitte versteh mich.“
 

„Das tue ich.“ Sanft biss Mark ihr ins Ohr. „Ich weiß zumindest, dass du den Kuss eben sehr genossen hast.“
 

„Ja, aber…“
 

Abermals presste Mark seine Lippen auf Nathalies. Er konnte heute einfach nicht genug von ihr bekommen. Es war ihm schon schwergefallen, die ganze Zeit über ruhig neben ihr zu sitzen ohne über sie herzufallen. Nathalie konnte nicht ahnen, welche Anziehungskraft sie auf ihn ausübte.
 

„Bitte, Mark. Nicht…Ich…“
 

„Warum nicht? Gefällt es dir nicht?“
 

„Doch, aber ich…Ich kann einfach nicht.“
 

Unsanft schob Nathalie Mark von sich weg. Ihre Gefühle fuhren gerade Achterbahn. Sie konnte sich einfach nicht beruhigen.
 

„Nathalie? Ich…“
 

„Bitte, Mark! Geh jetzt!“
 

„Aber wieso? Habe ich was falsch gemacht?“
 

„Nein.“ Nathalie schüttelte den Kopf. „Es ist nur das…Bitte, geh einfach. Ich will jetzt allein sein.“
 

„Ich verstehe das nicht. Einerseits bist du gerne mit mir zusammen, andererseits gehst du wieder auf Abstand. Wieso? Wovor hast du Angst?“
 

„Ich…ich…“ verzweifelt suchte Nathalie nach einer Erklärung, doch ihr fiel keine ein.
 

Mark hat Recht. Wovor fürchte ich mich eigentlich?
 

„Nathalie. Bitte sag mir, was in dir vorgeht.“ Flehentlich sah Mark seine Freundin an.
 

„Das kann ich nicht.“, stieß das junge Mädchen hervor. „Ich weiß es selber nicht. Nein! Komm jetzt nicht näher!“
 

Der junge Mann tat gerade einen Schritt auf Nathalie zu, als er abrupt inne hielt.
 

„Du kannst mir nicht helfen. Ich…Bitte, geh!“

Inzwischen traten Nathalie Tränen aus den Augen.
 

„Nathalie, ich…liebe dich doch.“, versuchte Mark einen letzten Versuch.
 

„Ich weiß, das ist es ja. Ab und zu macht es mir Angst. Aber geh jetzt. Ich möchte dich nicht nochmal darum bitten.“
 

Langsam entfernte sich Mark von ihr. Er sah ein, dass er Nathalie nicht weiter bedrängen konnte, so sehr er ihr auch behilflich sein wollte. In diesem Moment hatte es keinen Sinn. Das junge Mädchen war zu aufgelöst.

An der Zimmertür drehte er sich noch einmal um.

„Ich werde warten. Wenn ich aber nichts von dir höre, werde ich wieder auf dich zukommen.“

Damit verließ er sie.
 

Nathalie starrte ihm nach. Salzige Tränen traten unaufhaltsam aus ihren Augen hervor.
 

Warum nur, Mark? Wie kannst du mich so sehr lieben? Bisher war ich immer alleine klargekommen und jetzt…Jetzt befürchte ich, ohne dich gar nicht mehr leben zu können. Das macht mir Angst. Dabei…dabei liebe ich dich doch auch!
 

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In dieser Nacht konnte keiner von ihnen schlafen. Weder Mark, noch Vaughn. Beide hingen ihren trübsinnigen Gedanken nach und fragten sich zum wiederholten Male, was eigentlich geschehen war.
 

Mark konnte Nathalies ablehnende Haltung nicht nachvollziehen. Er war sich so sicher, dass alles zwischen ihnen in Ordnung war und dass Nathalie glücklich gewesen ist. Immer wenn sie zusammen waren, sah sie zufrieden aus. Sie hatte regelrecht gestrahlt, immer dann, wenn sie ihn angesehen hatte. Natürlich war er zu Anfang verwundert gewesen, warum sie ihre Beziehung geheim halten wollte, doch er hatte sich gedacht, dass sich das mit der Zeit regeln würde. Demnach war wohl nicht so. Es war für ihn selbstverständlich gewesen, dass Nathalie nun an seiner Seite war und dass sie es ebenso empfand.

Was sollte er jetzt tun?

Er hatte beschlossen, sie erstmal in Ruhe zu lassen, auch wenn es ihm schwer fallen würde. Denn er wusste nicht, wie er nur einen einzigen Tag ohne sie überstehen würde. Schließlich brauchte er sie an seiner Seite.

Er hätte sie nicht so überfallen sollen, dachte er sich. Es war noch zu früh gewesen. Doch sein Verlangen nach ihr wuchs von Tag zu Tag. Wie hätte er sich da beherrschen sollen? Alleine mit ihr in einem Zimmer? Er wusste nun, dass er zu voreilig war. Hoffentlich konnte Nathalie ihm verzeihen.
 

Und Vaughn konnte einfach keinen Schlaf finden. Seine Gedanken ruhten bei Chelsea, die vermutlich ebenfalls nicht schlafen konnte. Wenn, dann nicht gut, dachte Vaughn. Wie konnte er sie auch nur anschreien? Sie wollte im helfen, wissen, warum er manchmal so traurig war. Und was machte er? Er stieß sie brutal von sich. Sie hatte an einer empfindlichen Stelle nachgeharkt, worauf Vaughn nicht vorbereitet war. Was wahrscheinlich sowieso nichts genützt hätte. Er hätte jeden von sich gestoßen. Doch bei Chelsea plagten ihn Gewissensbisse. Er wollte sein Verhalten wieder gut machen, doch dazu müsste er ihr alles erzählen. Alles, was in seiner Vergangenheit passiert war, was er erlebt hatte, warum er niemanden an sich ran ließ. Er hatte Angst davor. Er befürchtete dadurch, Chelsea endgültig zu verlieren.

In dieser Nacht wurde ihm klar, dass er das unter keinen Umständen riskieren wollte. Er brauchte Chelsea. Ohne sie wollte er nicht weiter leben.



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