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Sweet Dream

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo alle zusammen. ^^

Hier ist nun schon das elfte Kapitel und so langsam neigt sich die FF dem Ende zu. Sollten ich nicht noch mit Ideen überflutet werden, wird es wohl noch ein oder zwei Kapis geben und dann ist Schluss. ^^
Ich hoffe es hat euch genauso gefallen wir mir auch. Auch an dieser Stelle gilt wieder mein besonderer Dank an Tenshi, die mich immer wieder aufheitert. ^^
*dich knuddel*

Schön und nun viel Spaß beim lesen. ^^ Komplett anzeigen

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Dream Eleven

Dream Eleven
 

Leise öffnet Xenia die Tür zur Hotelsuite. Es ist bereits spät, wahrscheinlich weit nach Mitternacht. Ebenso leise, wie sie die Tür geöffnet hat, schließt Xenia sie wieder hinter sich und lauscht in die Stille hinein. Keine Regung ist zu hören, fast so als sei sie allein in der Suite. So leise es geht, zieht sie sich ihre schwarzen Stiefel aus und stellt sie im Flur ab, ehe sie barfuß ins Wohnzimmer schleicht. Wie sie erwartet hat, ist im Wohnzimmer niemand, woraufhin sie zum Schlafzimmer geht. Doch auch dieses ist verlassen. Auf dem Bett liegt ein Brief. Neugierig nimmt Xenia diesen Brief in die Hand und öffnet ihn. Er ist für sie.
 

Meine Liebste,

ich weiß nicht, was momentan zwischen uns schief läuft, doch ich habe das Gefühl, dass du mir etwas verheimlichst, eine Last, die du dir selbst auferlegt hast. Ich wünschte du würdest mir mehr vertrauen, nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben, doch wie mir scheint, stehe ich mit meinem Wunsch allein da – leider.

Du bist alles für mich, mein Engel. Ich würde mein Leben dafür geben, dir wieder ein Lächeln – ein ehrliches Lächeln – auf die Lippen zu zaubern. Keine Ahnung was ich falsch mache. Vielleicht verlange ich ja zu viel, aber mein größter Wunsch ist es, dir zu helfen, auch wenn das bedeutet, dass wir uns eine Weile nicht mehr sehen.

Du und Genzo, ihr habt viel nachzuholen und ich hoffe, dass du deine Zeit hier in Japan genießt. Ich werde in zwei Tagen wieder nach England fliegen und dort auf die warten, sofern du mich noch willst. Ich liebe dich aus tiefsten Herzen und hoffe, dass dir diese Zeit hilft über alles nachzudenken. Über uns nachzudenken.

Ich warte auf dich – für immer.

Dein dich unsterblich liebender Mann Sebastian
 

Leere erfüllt sie. Er hat mich verlassen. dieser Gedanke brennt sich wie Säure in ihr Gehirn. Tränen steigen in ihren Augen auf. Wut brennt in ihrem Bauch, auf sich selbst, weil sie nicht in der Lage ist dem Mann, den sie von ganzem Herzen liebt, dass zu schenken, was sie sich beide am sehnlichsten wünschen: ein Kind. Dieser Umstand hat sich in ihrer Beziehung eingenistet und sie langsam von innen heraus zerfressen. „Verdammt!“, schreit Xenia und schlägt mit den Fäusten aufs Bett. Tränen rinnen ihr über die Wange. Weinend bleibt sie dort sitzen.
 

Zuerst nimmt sie das Klingeln ihres Handys gar nicht wahr, doch dann reist es sie doch aus ihrer Trance und Xenia rennt in den Flur, wo sie ihre Schuhe zusammen mit ihrem Mantel und ihrer Handtasche liegen gelassen hat. Panisch kramt sie in ihrer Handtasche und zieht letztlich ihr Handy aus dieser. „Hallo.“, geht sie mit zitternder Stimme dran. „Entschuldige, habe ich dich geweckt?“, erklingt am anderen Ende die Stimme ihres Bruder. Enttäuschung macht sich in ihr breit, immerhin hat sie gehofft, dass Sebastian sie anrufen würde.
 

„Xenia?“, reist Genzos Stimme sie aus ihren trüben Gedanken. „Eh ja, ich bin noch dran.“, beginnt sich und setzt sich mit dem Rücken gegen die Wand. „Ich war vorhin spazieren und bin gerade erst wieder heim gekommen.“ „Verstehe, noch eine, die heute Nacht nicht schlafen kann.“, erwidert Genzo und Xenia hört ein Lächeln aus seinen Worten heraus. „Bist du bei Kojiro?“, fragt Xenia ihn, woraufhin ihr Bruder kurz schweigt. „Nein, nicht mehr zumindest. Ich bin gerade zu Hause angekommen. Hab mich reingeschlichen, damit niemand etwas merkt.“ Bei diesen Worten muss Xenia unwillkürlich lächeln, denn es erinnert sie daran, wie sie sich früher immer rein und raus geschlichen hat. „Kommst du morgen zum Spiel?“ „Natürlich doch.“, erwidert sie. „Ich bin die Teamärztin und muss ja an der Seitenlinie stehen.“ Leise lacht Genzo am anderen Ende, was Xenia zum Schmunzeln bringt. „Genzo?“ „Ja?“ „Ich hab dich lieb, kleiner Bruder.“ „Ich dich auch, Schwesterherz. Schlaf gut, ja?“ „Ja, du auch. Gute Nacht.“ „Nacht.“ Mit diesem Wort legt Genzo auf und es kehrt wieder Stille in die Wohnung ein.
 


 

Am nächsten Morgen fährt Xenia mit dem Sportwagen, den Sebastian extra für sie gemietet hat, auf den Weg zum Stadion, als sie auf halben Weg angerufen wird. Sogleich nimmt Xenia den Anruf mit der Freisprechanlage entgegen, ohne dabei den Blick von der Straße zu nehmen. „Ja?“, fragt sie und fährt langsamer auf eine rote Ampel zu. „Xenia?“, erklingt die Stimme ihrer Mutter, wobei sie einen zittrigen, ja fast schon hysterischen Tatsch hat. „Was willst du?“, fragt Xenia wütend darüber, dass ihre Mutter es wagt sie anzurufen, wo sie ihr doch allzu deutlich gemacht hat, dass sie kein Interesse an einer Versöhnung hat.
 

„Dein Vater ist tot.“, flüstert ihre Mutter und bricht am Telefon in Tränen aus. Kurz hält Xenia das für einen Witz, einen sehr schlechten Witz, doch da ihre Mutter einfach nicht aufhören will zu weinen sagt sie: „Ich komme vorbei.“ Bei diesen Worten legt sie eine scharfe Kehrtwendung hin und legt auf. Wobei sie direkt die Nummer ihres Mannes wählt. „Hey mein Liebling.“, nimmt Sebastian sogleich ab, was Xenia lächeln lässt. „Mein Vater ist tot, zumindest behauptet das meine Mutter. Einigen wir uns darauf, dass du gestern Nacht bei mir warst und wir zusammen geschlafen haben?“, erzählt sie ihn und schaut dabei auf die Straße. „Du gehst davon aus, dass die Polizei denkt, du hättest was damit zu tun?“, mutmaßt Sebastian kurz. „Ist okay, können wir machen. Ich werde dem Porte unten zu verstehen geben, dass ich niemals da war und warte dann am Stadion auf dich.“ „Danke.“, flüstert Xenia. „Sebastian?“ „Ja?“ „Ich liebe dich.“ Kurz schweigt ihr Mann am anderen Ende. „Ich liebe dich auch, mein Engel. Pass auf dich auf.“ Mit diesen Worten legt er auf.
 

Wenige Momente später kommt Xenia mit quietschenden Reifen am Anwesen ihrer Eltern an. Sie stellt den Motor aus und steigt aus dem Wagen. Ihre Mutter wird von einem Beamten gestützt und weint bitterlich, was für Xenia völlig unverständlich ist. Wie konnte sie so ein Scheusal, so einen Tyrannen nur lieben? Unbeirrt geht Xenia auf das Gebäude zu, die Polizisten sind gerade dabei das Gelände abzusperren, doch das hält Xenia nicht auf. Ihr Ziel sind zwei Männer, die eine Bare mit einem schwarzen Leichensack darauf schieben. Gerade als sie ihnen ins Gebäude folgen wird, erklingt hinter ihr eine Stimme, die ihr nur allzu vertraut ist. „Xenia. Ich hätte nicht erwartet dich HIER anzutreffen.“

Als sich Xenia umdreht schaut sie in die braunen Augen, einer sportlich schlanken groß gewachsenen Frau mit schwarzen Haaren. „Minako. Ich hätte mir denken können, dass du zur Polizei gegangen bist, immerhin war das schon immer dein Traum.“, meint Xenia und lächelt ihre alte Schulfreundin an, eine der wenigen, die weiß, was Xenia unter ihrem Vater erdulden musste. „Wieso bist du hier?“, fragt Minako sie nun mit einer Stimme, die ernst und traurig zu gleich klingt. „Weil ich sehen wollte ob es wahr ist, was meine Mutter sagt. Ich will ihn mit eigenen Augen sehen.“, erklärt Xenia und macht sich nicht einmal die Mühe ihre Abscheu zu verbergen.
 

Mitfühlend lächelt Minako sie an. „Komm mit rein.“, sagt sie und geht vor, schweigend folgt ihr Xenia ins Haus ihrer Familie, wo nun überall Polizisten herumlaufen. „Eines der Dienstmädchen hat ihn heute Morgen in seinem Schlafzimmer gefunden, als sie ihn wecken wollte. Sie rief daraufhin den Notarzt, der dann den Tod feststellte.“, erklärt ihr Minako. „Wieso seit ihr dann hier? Ich meine, war es nötig, dass die Polizei kommt?“ „Reine Formsache. Es sieht sehr danach aus, als sei es ein natürlicher Tod, würde ja auch zur Krankengeschichte passen. Immerhin war dein Vater Herzkrank.“, erklärt sie weiter und schaut dabei Xenia prüfend ins Gesicht, doch keine Regung ist dort zu sehen.
 

Vor dem Schlafzimmer bleiben die beiden stehen. Minako sieht ihre alte Freundin ernst an. „Willst du mir etwas sagen?“ „Nein, ich wüsste nicht was.“, meint Xenia ruhig, woraufhin Minako nur leise Seufzt und die Tür öffnet. „Fass bitte nichts an, eigentlich dürftest du gar nicht hier sein.“, meint Minako, woraufhin Xenia sie anlächelt. „Das weiß ich sehr zu schätzen.“
 

Mit sicheren Schritten geht Xenia ins Schlafzimmer. Der Raum ist genauso wie sie ihn in Erinnerung hat. Zielstrebig geht sie zu Bett, wo noch immer die Leiche ihres Vaters auf den Bett liegt, jetzt jedoch bedeckt von einem weißen Tuch. Ihre Hand zittert leicht, als Xenia die Hand ausstreckt und das Lacken zurückzieht. Jemand hat die Augen ihres Vaters geschlossen, wahrscheinlich der Notarzt. Seine Haut ist aschfahl und eingefallen.
 

„Es gibt also doch noch so etwas wie einen Gott.“, flüstert Xenia leise und schlägt das Lacken wieder zurück, bedeckt den toten Körper ihres Vaters. Eigentlich hat sie gedacht, dass sie Befriedigung oder zumindest Erleichterung verspüren würde, doch nichts. Das einzige was sie spürt ist Mitleid. Mitleid mit einem Mann, der seine Familie tyrannisiert hat, der seine Kinder von sich vorgetrieben hat. Nur Mitleid, mehr empfindet sie nicht, nicht einmal Trauer.

Mit ruhigen Schritten geht sie zurück zu Minako. „Danke.“, meint sie und lächelt ihre Freundin an. „Schon gut.“, sagt Minako und schließt die Tür. „Verrätst du mir etwas? Von Freundin zu Freundin versteht sich.“ Xenia dreht sich nochmal zu Minako um und schaut sie auffordern an, um sie dazu zu bringen weiter zu sprechen. „Hast du ihn getötet? Ich weiß, dass du Medizin studiert hast und ich weiß, dass du intelligent genug bist es so aussehen zu lassen, als sei er an einem natürlichem Herzinfarkt gestorben.“ Musternd schaut Minako sie an, woraufhin Xenia kurz die Augen schließt, ehe sie diese wieder mit einem Lächeln öffnet. „Selbst wenn ich es gewesen wäre, würde ich es dir niemals sagen, auch nicht als meine Freundin, denn ich würde dich damit nur belasten und das würde ich nicht wollen.“, erklärt Xenia mit einem Lächeln, was Minako selbst dazu bringt traurig zu lächeln. „Verstehe. Du kannst dann jetzt gerne gehen. Ich lass dich wissen ob wir weiter ermitteln, wenn die ersten Untersuchungen beendet sind.“ „Tu das ruhig.“, sagt Xenia und lächelt ihre Freundin noch ein letztes Mal an. „Es hat mich sehr gefreut dich mal wieder zu sehen, Minako.“ Mit diesen Worten geht Xenia, ohne sich noch einmal umzusehen und verlässt das Anwesen.
 

„Du hättest sie nicht einfach so gehen lassen sollen, immerhin ist sie unsere Hauptverdächtige.“, meint eine Stimme aus einem anderen Raum und Shingo, Minakos Partner kommt auf sie zu. „Es wird keine Untersuchung geben.“, erklärt ihm Minako und schaut ihren Partner ernst an. „Machst du Witze? Unser Mediziner hat einen Einstich auf der Brust des Opfers gefunden. Seine Tochter, die nicht gerade um ihn trauert, ist Medizinerin und die Toxikologie wird uns bestimmt sagen, womit sie ihn umgebracht hat.“, zählt er ihr auf, woraufhin sie ihn nur ruhig anschaut.

„Du hast Recht, sie hat ein Motiv, sogar ein sehr starkes, doch du wirst ihr niemals nachweisen können, dass sie es war oder ihr Mann oder ihr Bruder.“, erklärt Minako ihm mit ernster Stimme. „Ganz gleich wenn du fragst, sie werden für die Tatzeit ein Alibi haben. Fragst du ihre Freunde und Bekannten, so wirst du nur gutes hören und dass sie Mitleid mit ihnen haben, nach allem was sie durchgemacht haben und dass ihr Vater nur das bekommen hat, was er verdient hat. Vor uns wird sich eine Mauer des Schweigens auftun und du wirbelst nur umsonst Staub auf, denn keiner von ihnen wird einbrechen.“ „Du meinst, wir sollen die Sache einfach so fallen lassen? Es vertuschen?“
 

„Ich sage nur, dass du keinen Erfolg haben wirst. Keiner der Beiden wird zugeben dass er es war und du kannst nicht beide für dasselbe Verbrechen anklagen.“ Schweigend betrachtet er seine langjährige Partnerin. „Du willst sie schützen.“ „Ich habe früher oft gesehen, wie sie aussah, wenn er sie wieder verprügelt hat, habe gesehen wie sie gelitten hat. Ihren ersten Suizidversuch hatte sie mit 17 in dem Krankenhaus in dem sie lag, weil er sie halb tot geprügelt hat. Wäre ich an dem Tag nicht vorbei gekommen um sie zu besuchen, wäre sie dort gestorben.“ Minako senkt ihren Blick als sie davon erzählt. „Sie hat es nicht verdient in den Knast zu kommen, selbst wenn sie es war.“, sagt sie mit nun wieder fester Stimme und schaut ihren Partner noch ein letztes Mal an, ehe sie geht und den Tatort verlässt.
 


 

Die gesamte japanische Mannschaft ist schon im Stadion angekommen und auf den Weg zu den Umkleiden. „Ich bin ja so aufgeregt.“, meint Taro und schaut am Stadion hoch. „Es ist wirklich kaum zu glauben, dass die WM in unserem Land stattfindet.“ „Ja, nicht wahr? Es ist ein wirklich wahnsinnig schönes Gefühl.“, stimmt Tsubasa ihm zu und lächelt ihn an.
 

Kojiro schaut zu Genzo, der ihn zaghaft anlächelt. Kurz tauschen die beiden einen verträumten Blick aus, ehe ein lauter Ruf die Stimmung zwischen ihnen zerstört. „Genzo!“, erklingt Xenias Ruf und die beiden drehen sich in die Richtung, aus der die Stimme kommt. Genzos ältere Schwester kommt auf die Mannschaft zu gerannt, besorgt schaut Wakabayashi zu seiner Schwester. Vor ihm und Kojiro kommt Xenia zum Stehen. „Ich muss mit dir reden.“, beginnt sie und schaut ihn dabei ernst an. „Es ist wirklich sehr wichtig.“ „Okay.“, sagt Genzo und wendet sich zur Mannschaft um. „Geht schon mal vor, ich komme gleich nach.“ Sogleich tun seine Teamkameraden wie ihnen gesagt wird und gehen weiter Richtung Umkleide, einzig Kojiro zögert kurz, folgt den Anderen dann jedoch.
 

Als sie alleine sind, schaut Wakabayashi seine Schwester wieder an. „Was ist denn so wichtig?“, fragt er sie. „Vater ist die Nacht gestorben. Noch steht aus, ob es eine Mordermittlung geben wird.“, berichtet sie ihrem Bruder und schaut ihn dabei ernst und besorgt an. Genzo schaut sie ebenfalls besorgt an. „Tod? Und die gehen davon aus, dass jemand nachgeholfen hat? Dass es einer von uns war?“ Xenia senkt den Blick. „Sie werden vor allem mich ins Visier nehmen, deswegen bin ich hier. Du bist gestern bei Kojiro gewesen, nicht?“ Ernst schaut Genzo seine Schwester an. „Ja, bin ich. Aber ich bin so gegen 2 Uhr früh nach Hause gegangen und da war niemand mehr wach.“
 

„Schön, leg dir mit Kojiro eine Ausrede zurecht, wieso ihr die halbe Nacht zusammen verbracht habt, damit eure Romanze nicht auffliegt.“, weißt Xenia ihren kleinen Bruder an. „Lass den Rest meine Sorge sein. Ich kenne die leitende Kommissarin, sie wird schon dafür sorgen, dass es als natürliche Todesursache angesehen wird.“ Mit diesen Worten will Xenia an ihm vorbei gehen, zu dem Treffpunkt wo sie sich mit Sebastian verabredet hat. „Warst du es?“ Bei dieser Frage bleibt Xenia stehen, jedoch bleibt sie mit dem Rücken zu Genzo stehen. Sie spürt seinen Blick in ihrem Rücken. „Selbst wenn ich es gewesen wäre, würde ich es dir nicht sagen.“, wiederholt sie die Worte, die sie zuvor schon zu Minako gesagt hat. Wakabayashi schließt kurz die Augen. Bilder seiner Vergangenheit blitzen vor seinem inneren Auge auf und mit jedem Bild verschwindet die Wut, die er gerade auf seine Schwester verspürt, weil sie ihn wie immer beschützen will, ein wenig mehr.
 

„Wieso willst du mich immer noch beschützen nachdem ich dich so im Stich gelassen habe?“, wispert Wakabayashi leise und schaut zu Boden. „Das ist doch ganz klar.“ Genzo schaut auf und schaut in das strahlende Lächeln seiner Schwester, welches so unbeschwert und frei ist, wie schon seit Jahren nicht mehr. „Du bist mein kleiner Bruder und auf seine kleinen Geschwister muss man doch Acht geben.“, antwortet sie ihm lächelnd, woraufhin Genzo einige Tränen über die Wangen laufen. Womit habe ich dich nur verdient? „Na na, wer wird den gleich.“, meint Xenia mit sanfter Stimme und streicht ihm über die Wangen. „Hör auf zu weinen und geh zu deiner Mannschaft. Sie warten sicher schon auf dich.“ Ein sanftes Lächeln schleicht sich auf Genzos Lippen, ehe er seine Schwester in die Arme nimmt. „Ich danke dir für alles, was du jemals für mich getan hast.“, flüstert er ihr leise ins Ohr, woraufhin sie lächeln muss. „Wofür sind Geschwister denn da?“
 

Nach einigen Momenten lösen sie sich aus dieser Umarmung wieder. „Halt unseren Kasten heute sauber, hörst du?“, grinst sie ihn an, ehe sich Genzo daran macht dem Team zu folgen. „Versprochen.“, meint er und winkt ihr noch kurz zum Abschied, ehe er im Stadion verschwindet. „Wusste ich doch, dass ich dich hier finde.“, erklingt Sebastians wohlklingende Stimme hinter ihr. „Schön dass du da bist.“, flüstert sie und schaut ihren Mann lächelnd an. „Verzeih, dass ich gestern Abend weg bin. Das war sehr egoistisch von mir.“, entschuldigt sich Sebastian und zaubert hinter seinem Rücken eine einzelne weiße Lilie hervor. Auf Xenias Gesicht breitet sich ein Strahlen aus. „Dankeschön.“, meint sie und nimmt die Blumen an. „Die riecht herrlich.“ „Sehen wir uns nachher nach dem Spiel?“, fragt Sebastian sie, da er ja weiß, dass sie das Spiel über an der Seitenlinie stehen wird, während er sich das Spiel von oben von der VIP – Tribüne ansehen wird. „Gerne doch. Ich wollte mit dir eh über einiges reden. Es ist vieles, worüber wir einmal reden sollten.“, meint sie mit ernster und trauriger Stimme, wobei sie den Blick senkt. Sanft streicht Sebastian ihr über die Wange und küsst sie kurz auf die Lippen. „Alles was du möchtest mein Engel.“, flüstert er, ehe er sich von ihr löst und geht. Traurig schaut Xenia ihm nach, ehe auch sie in die Arena geht, wo jeden Moment das Eröffnungsspiel gegen die Brasilianer angepfiffen wird.
 

Gerade als sie die Arena betreten will klingelt ihr Handy. „Crow.“, nimmt sie ab und hält einen Moment den Atem an. „Hey Xenia, hier ist Minako, ich wollte dir noch kurz sagen, dass es keine Ermittlung geben wird. Im Bericht wird ‚natürliche Todesursache‘ stehen.“, erklingt am anderen Ende Minakos Stimme, woraufhin Xenia die Luft ausbläst. „Danke für die Info.“, meint Xenia und lächelt. „Minako?“ „Ja?“ „Dank dir, für alles.“ „Schon gut. Ich habe nur meinen Job gemacht.“ „Ja, dennoch, danke.“, mit diesen Worten legt Xenia auf und geht ins Stadion. Ein Lächeln liegt auf ihren Lippen. Alles ist gut. Es ist nun endlich vorbei und wir sind alle frei.
 


 

Nach dem Spiel gegen die Brasilianer, welches die Japaner mit knappen 1:0 für sich entscheiden konnten, ist die Mannschaft bester Laune. „Wir sollten noch zusammen einen Trinken gehen.“, ruft Jito aus, als alle ausgelassen in der Umkleide sich gegenseitig beglückwünschen. „Lass mal gut sein, Jito, immerhin haben wir morgen früh wieder Training.“, meint Genzo mit ernster Stimme und zieht sich seine normalen Klamotten an. „Hey, wieso so miesepetrig?“, fragt ihn Jito und stößt den Keeper mit dem Arm in die Seite. Genzo ignoriert ihn schlichtweg und schultert seine Tasche. Ohne ein Wort zu sagen verlässt er die Umkleide.

„Was hat er den?“, fragt Jito, woraufhin Kojiro ihn anfährt: „Sein Vater ist gerade gestorben, ist doch wohl logisch, dass er da nicht feiern will.“ Sofort nimmt Kojiro auch seine Tasche und folgt Genzo, wobei er eine verwirrte Gruppe zurück lässt. „Oh Mann.“, murmelt Jito und fährt sich mit der Hand durch die Haare.
 

„Genzo, warte.“, ruft Kojiro ihn und hält ihn am Handgelenk fest. „Was hast du?“ Genzo dreht sich zu Kojiro um und grinst ihn frech an. „Ich hatte keine Lust auf die anderen und wollte lieber mit dir alleine feiern.“, antwortet er grinsend, woraufhin der Stürmer lacht. „Du bist mir einer.“, meint Kojiro und klaut Genzo seine Kappe. „Und ich dachte schon, du seist Depressiv.“ „Blödsinn, ich bin froh. Das erste Mal, seit ich denken kann fühle ich mich richtig frei.“, erklärt ihm Genzo lächelnd. „Und das schönste ist.“, flüstert Genzo ihm ins Ohr. „Ich habe dich.“ Kurz leckt er ihm über die Ohrmuschel, was Kojiro einen Schauer über den Rücken jagt.
 

„Hey ihr zwei Hübschen.“, reist Xenia sie aus ihrer Liebelei und lächelt sie an. „Treibt es heute Abend nicht zu wild, immerhin habt ihr morgen früh Training.“ Genzo lacht sie nur an. „Aber klar doch, Schwesterherz.“, sagt er lachend und lächelt sie liebevoll an, welches Xenia erwidert. „Ich wünsche euch Zwei noch einen schönen Abend.“, meint sie und geht an den beiden vorbei auf den Ausgang zu, wo Sebastian bereits steht und auf seine Liebste wartet. „Die Zwei sind ein schönes Paar, was.“, meint Kojiro und lehnt sich kurz an Genzo an. „Komm, meine Familie erwartet uns gewiss schon.“ Genzo quittiert diese Aussage nur mit einem Lächeln.
 


 

Auch Tsubasa und Taro ziehen es vor, ihren Sieg lieber alleine zu feiern und gehen gemeinsam durch die Straßen. „Sag mal Taro.“, beginnt Tsubasa und spielt mit seinem Fußball, weshalb er seinen Freund nicht direkt ansieht. „Was denn?“, fragt ihn Taro und schaut ihn erwartungsvoll an. Tsubasa bleibt stehen und schaut ihn nun doch direkt an. „Komm mit mir nach Spanien.“, trägt Tsubasa seine Bitte vor. „Du willst, dass ich mit dir nach Spanien komme?“, fragt Taro irritiert von der Bitte des Mittelfeldspielers. „Na ja, ich dachte mir, dann hätten wir mehr Zeit und bestimmt kannst du bei mir im Verein mit Spielen, wenn die erst mal sehen, was du so drauf hast.“, beginnt Tsubasa zu erklären. „Du möchtest mich also mehr bei dir haben, ja?“, fragt Taro und lächelt ihn an. „Das finde ich sehr schön und ich würde gerne mit dir nach Spanien kommen.“ „Echt?“, fragt Tsubasa ihn freudestrahlend noch einmal. „Aber ja doch.“, erwidert Taro und lächelt ihn an. Ohne Vorwarnung nimmt Tsubasa Taro bei den Schultern, zieht ihn zu sich und küsst ihn auf die Lippen. Der Kuss ist nur kurz, da sie ja immer noch beobachtet werden können, dennoch ist er sehr gefühlvoll. Taro lächelt ihn schüchtern an. „Kommst du noch mit zu mir?“, fragt er seinen besten Freund, der ihn anlächelt. „Sehr gerne doch.“ Gemeinsam machen sich die Beiden dann auf den Weg, um ihren Sieg und ihre gemeinsame Zukunft zu feiern.
 


 

Xenia und Sebastian sind ans Meer gefahren und laufen zusammen am Strand entlang. Die Sonne steht noch hoch am Himmel, die Wellen brechen immer wieder am Strand. Hand in Hand laufen die Zwei am Strand entlang. Lange Zeit haben sie geschwiegen, doch nun nimmt Xenia ihren Mut zusammen. „Was würdest du davon halten, wenn ich dir sage, dass wir ein Baby bekommen?“, fragt sie ihn und schaut dabei hinaus aufs Meer. Verwirrt schaut Sebastian sie an und bleibt stehen. „Du möchtest versuchen ein Kind zu kriegen? Ist das dein Ernst?“, fragt er sie irritiert. Bisher hat sich Xenia immer dagegen gesträubt erneut zu versuchen schwanger zu werden, was auf Dauer ihre Beziehung ziemlich belastet hat, wenn auch eher unbewusst.
 

Mit einem sanften Lächeln schaut sie ihn an. „Nein, ich meinte damit eher, dass ich bereits schwanger bin und ein Kind erwarte.“, erklärt sie ihn. Ihre Augen strahlen ihn ehrlich und in einer solchen Freude an, wie damals, als sie ihm schon einmal gesagt hat, dass sie schwanger ist. „Du… aber… ich meine…“, stammelt Sebastian vollkommen überrascht von dem Geständnis seiner Frau. Mit einem Freudenschrei hebt er sie hoch und wirbelt sie in der Luft umher. „Du machst mich zum glücklichsten Mann auf der Welt.“, flüstert er leise und küsst sie auf die Lippen. „Und du hast mich zur glücklichsten Frau der Welt gemacht.“, wispert sie und schaut ihn ernst in die Augen. „Du weist es also.“, flüstert er zurück und seine gute Laune ist auf einen Schlag verflogen. Ernst und traurig zugleich betrachtet er seine Frau. „Ich wollte es dir nicht sagen, damit du dir keine Schuld daran gibst. Doch ich konnte nicht länger zulassen, dass er dir immer und immer wieder weh tut.“, flüstert er und streicht andächtig über ihre Wange. „Wenn du mich nun hasst, verabscheust, kann ich dir das nicht übel nehmen. Auch habe ich Verständnis dafür, wenn du mich anzeigen willst.“
 

Entschieden schüttelt Xenia den Kopf. „Ich habe dich gesehen, als du das Anwesen verlassen hast. Zuerst dachte ich, ich hätte es mir nur eingebildet, als Warnung nichts Dummes und Unüberlegtes zu tun. Doch als ich im Hotel ankam und gesehen habe, dass du nicht dort bist, da wusste ich, was das du es gewesen bist. Der Anruf meiner Mutter war ein Schock für mich, weil meine ganze Sorge dir galt. Ich wollte dich nicht verlieren, kurz habe ich sogar überlegt ob ich die Schuld auf mich nehmen soll, doch dank Minako ist das nicht nötig gewesen.“, gesteht sie ihn und lächelt ihn an. „Du hast es für mich getan.“ „Nein, ich habe es für uns getan. Für unsere Ehe, unsere Kinder, unsere Familie.“, flüstert Sebastian und lehnt seine Stirn an ihre. „Kannst du mir jemals verzeihen?“ „Es gibt nichts zu verzeihen, nur zu bedauern.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, dass war es dann mal wieder. ^^ Ich hoffe euch hat das Kapi genauso gefallen wie mir. Sind Geschichten nicht schön, wo das Gute über das Böse siegt? ^^ Also ich finde es gelungen und bin sehr zufrieden damit. ^^
Wie immer freue ich mich über eure Kommis und auch über Ideen.
*alle knuddel*
*Kekse dalass*

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Terrorkaetzchen
2012-09-11T15:00:23+00:00 11.09.2012 17:00
Hey :):):)

Laso Sebastian war's...hmmm...hätte ich eigentlich nicht gedacht, aber wenigstens mal einer, der das Richtige getan hat. Klar verzeiht ihm Xenia, schließlich hat er es aus tiefster Liebe getan *schmach* Und sie ist schwanger, ist das toll *mitfreut*

Bruce Darnell sagte mal "Drama, Baby, Drama" und dieses Kapitel ist das reinste Drama. Total spannend und vor allem aufschlussreich^^

Es ist wirklich toll, dass Xenia so eine liebe und aufrichtige Freundin wie Minako hat.

Aber leider ist es ja eins der letzten Kapitel *heul* Würdest du mir aber einen Gefallen tun, und weiter solche Storys schreiben??? *liebkuck* Und für das letzte Kapitel könnte ich mir ne richtig schöne Adult-Szene vorstellen *hihi* Du kannst das so gut schreiben und vielleicht vertragen sich ja Xenia und ihre Mutter wieder...

Ganz tolle Story, ganz viel Emotionen und Spannung, einfach so, wie ich es mag *verbeug*

*knuddel*
Das Kaetzchen
Von:  tenshi_90
2012-09-07T10:59:56+00:00 07.09.2012 12:59
Huhu! *wink*

Das ist so ein tolles Kapitel und so wundervoll geschrieben. Jede einzelne Emotion kommt wunderbar zur Geltung und ich hatte mit meiner Vermutung fast recht... Sebastian war es also... Hätte ich ihm ehrlich gesagt gar nicht zu getraut ^^

Oh ich freu mich so, dass Xenia ein Kind bekommt. Nach alldem was sie ertragen musste ist das einfach wunderschön :)

Die Szene zwischen Tsubasa und Taro finde ich einfach knuffig. Die beiden sind genauso süß wie Genzo und Kojiro :)

Ich freue mich schon riesig auf dein nächstes Kapitel, was wohl auch schon fast das Ende der Story sein wird ..

Schreibe bitte weiter solche tollen Storys *dich knuddelt*

Tenshi


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