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Here We Are Now (Entertain Us)

Steve/Tony
von

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Here We Are Now

Anmerkungen:

Oh, wow! Ich kann tatsächlich noch längere Kapitel. :D

Ich hoffe, das ist ein halbwegs akzeptabler Ausgleich für die lange Wartezeit. Ich hatte in den letzten Wochen einfach super viel zu tun. .__.
 

Außerdem: vorletztes Kapitel schon, wow!

Ich bedanke mich einmal mehr für eure lieben Kommentare, ihr glaubt gar nicht, wie sehr ihr mich in den letzten Wochen damit motiviert habt. :) <3
 

Ich hoffe, das Hin- und Hergespringe zwischen der Vergangenheit und dem Jetzt ist nicht zu verwirrend. Ich wollte einfach mal etwas anderes ausprobieren. :)
 

Zum Kapitel:

Here We Are Now... oder das Kapitel, in dem wir im Jetzt ankommen und der Kreis sich schließt.

Eigentlich passiert in diesem Teil nicht sehr viel, es wird fast nur geredet. Und gestritten. Und ein bisschen mehr geredet. Und ein bisschen mehr gestritten.

Oh, und Steve und Tony sind wieder mal ekelerregend niedlich zueinander, aber, nun ja... no surprise here, nehme ich an. ;)
 

Die Idee zu dem ganzen Konflikt in diesem Kapitel kam mir, als ich die Avengers-Comics gelesen habe, in denen es durch die Kämpfe der Helden oft zu verheerenden Zerstörungen kam, und ich mich gefragt habe: Wer trägt eigentlich die Verantwortung? Wem müssen die Avengers Rede und Antwort stehen? Und vor allem - wer kommt für die Schäden auf?

Ich finde dieses Thema sehr spannend, und ich hoffe, dass es im nächsten Avengers-Film mit angesprochen wird. :)
 

Info:

NYPD steht für New York (City) Police Department. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich dabei um den Polizeidienst der Stadt New York.

Navy Seals: Eine Spezialeinheit der US Navy, die sowohl auf dem Land, als auch in Küstennähe operiert und oft bei besonderen Missionen eingesetzt wird (Aufklärung, Sabotage, Rettungsmissionen, Kampf gegen terroristische Organisationen, etc.).
 


 

~*~
 


 

Zuvor...
 

Dunkelheit umgab ihn.

Doch es war nicht die warme und sichere Dunkelheit des Schlafes, in der er schwebte, sondern die Finsternis des Grabes, das ihn mit seiner kalten Erde zu ersticken drohte. Er fühlte sich eingeengt und riss in seiner Panik die Augen auf. Man hatte ihn ohne Sarg begraben, und nun drang Sand in seine Augen, seine Nase, seine Ohren.

Er wollte atmen, doch er bekam keine Luft; er wollte schreien, doch die Erde erstickte seine Rufe. Er riss die Arme hoch, um den Sand wegzuschaufeln und sich aus seinem Grab zu befreien, doch das Erdreich nahm kein Ende, er war einfach zu tief begraben.

Bald verlor er die Orientierung und wusste nicht mehr, wo oben und wo unten war, und noch immer drang Erde in seinen Mund und füllte seine Rachen, seine Luftröhre, seine Lungen...

„...-ny! Tony! – Wach auf!“

Er spürte, wie sich eine warme Hand auf seinen Unterarm legte, und fuhr keuchend von seinem Bett hoch. Einen Moment lang tat er nichts anderes, als zu würgen und zu husten und sich zu vergewissern, dass seine Kehle nicht voller Erde war und er nicht bei lebendigem Leib unter Tonnen von Schutt und Staub begraben lag.

Während sich sein Herzschlag langsam wieder beruhigte, irrten seinen Augen durch den Raum.

Ein einfaches, schmuckloses Zimmer mit großen Fenstern, steril wirkende Möbel in hellen Farben, drei unbenutzte Betten mit weißen Bezügen, ein leichter Geruch von Desinfektionsmitteln in der Luft... ja, das war zweifellos die Krankenstation von SHIELD. Auch wenn es das erste Mal war, dass er in einem der Betten erwachte, und nicht einer der anderen.

„Alles in Ordnung?“, fragte dann der Mann, der zu seiner Linken an seinem Bett saß und seinen Arm noch immer mit sanftem Griff festhielt.

Er wandte ihm das Gesicht zu und sah in Clints besorgte Miene. Der andere trug seine normale Alltagskleidung, und abgesehen von dem Verband um seinen Arm und ein paar Kratzern im Gesicht schien er unversehrt zu sein.

„Ich...“ Tony fuhr sich unruhig mit der Hand durch die Haare und verzog für einen Moment das Gesicht, als seine Finger dabei eine große Beule an seinem Hinterkopf ertasteten. „Ich glaube schon. Uhm... Danke fürs Wecken.“

„Keine Ursache“, entgegnete Clint und sein Gesicht entspannte sich etwas. Er ließ Tonys Arm wieder los und lehnte sich dann in seinem Stuhl zurück.

Einen Moment lang sahen sie sich wortlos an.

‚Was ist passiert?‘, hätte vermutlich Tonys erste Frage lauten sollen. Oder: ‚Wie lange habe ich geschlafen?‘

Stattdessen überraschte er sich selbst, indem er fragte: „Wo ist Steve?“

Doch Clint zuckte nicht mal mit der Wimper. Offenbar hatte er mit der Frage gerechnet.

„Im Konferenzraum bei Fury“, sagte er. „Vermutlich, um ihm zu erklären, wieso ihr ein Team von Superhelden zusammengestellt habt, ohne vorher SHIELD zu konsultieren.“

Tony ignorierte geflissentlich den stillen Vorwurf in dieser Aussage.

„Heißt das, mein Notruf ist angekommen?“, fragte er und sein Blick erhellte sich. „Es hat geklappt?“

„Ich weiß nicht, ob ‚geklappt‘ in diesem Zusammenhang das richtige Wort ist“, erwiderte Clint schulterzuckend. „Aber wenn du wissen willst, ob euer kleines Heldenprojekt erfolgreich war und durch die Hilfe eurer neuen Freunde New York gerettet werden konnte, dann ja – es hat ‚geklappt‘.“

„Gut“, meinte Tony zufrieden. Mehr wollte er im Moment nicht wissen, die Details würde er später immer noch erfahren.

Gut?“, wiederholte Clint. „Mehr hast du dazu nicht zu sagen? Du suchst mit Cap nach neuen Mitgliedern für die Initiative und euch kommt nicht einmal die Idee, uns Bescheid zu sagen? Haben wir euer Vertrauen denn immer noch nicht verdient, nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben...?“

Er sah Tony finster an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist nicht cool, Mann... das ist überhaupt nicht cool.“

Tony seufzte. Clints Anschuldigungen waren vollkommen gerechtfertigt und Tony, der ihn und die anderen wirklich mochte und als Freunde betrachtete, hatte oft ein schlechtes Gewissen gehabt, weil er das Projekt vor ihnen geheim gehalten hatte.

Doch Clint und Natasha waren gleichzeitig auch Agenten für SHIELD, und Tony hatte zu viele unangenehme Erfahrungen mit der Organisation gemacht, als dass er ihnen bedingungslos vertrauen konnte.

„Ich verstehe, warum du enttäuscht bist“, sagte er darum nur. „Aber ich hielt es zu dem Zeitpunkt für eine gute Idee. Und das ist auch alles, was ich zu meiner Verteidigung sagen kann.“

„Hm“, machte Clint mit wenig Begeisterung. Dann runzelte er die Stirn, als Tony die Decke zurückschlug und seine Beine aus dem Bett schwang.

„Hey!“, sagte er, während der andere in die Latschen schlüpfte, die neben seinem Bett standen. „Wo willst du hin?“

„Zu Fury“, entgegnete Tony, dessen geschundene Muskeln bei jeder Bewegung protestierten, und biss die Zähne zusammen. Zwar tat ihm jeder Teil seines Körpers weh, doch es war bei weitem nicht so schlimm, wie er gedacht hatte – er wollte lieber nicht wissen, mit wie viel Schmerzmitteln sie ihn vollgepumpt hatten – und so setzte er beharrlich weiter einen Fuß vor den anderen. Wenn Steve gerade bei Fury war, dann musste Tony ihm beistehen, anstatt zuzulassen, dass der Direktor von SHIELD ihn in der Luft zerriss. Denn so, wie er ihn mittlerweile kannte, tat Fury dies zweifellos gerade.

„Du kannst kaum laufen, Stark, du solltest dich wieder hinlegen“, meinte Clint, doch Tony ignorierte ihn und steuerte mit kleinen Schritten auf die Tür des Zimmers zu.

Der andere sah ihm einen Moment lang schweigend dabei zu, doch als er sah, dass Tony nicht vorhatte, wieder ins Bett zu gehen, stand er schließlich leise fluchend auf, trat neben ihn und legte sich seinen Arm um die Schulter.

„Hier, lass mich dir helfen“, sagte Clint leise. „Du sturer Idiot...“

„Danke, Barton“, ächzte Tony.

„Ich helfe dir, weil Cap dich braucht, nur, damit das klar ist“, erwiderte Clint. „Denn wirklich verdient hast du meine Hilfe gerade nicht...“

„Ich weiß...“, sagte Tony, und es lag so viel aufrichtige Dankbarkeit in seiner Stimme, dass der andere Mann nichts weiter entgegnete, sondern nur resigniert den Kopf schüttelte.
 

~*~

„Ich fürchte, diese Unterhaltung dreht sich im Kreis“, stellte Nick Fury finster fest.

„Das befürchte ich auch“, erwiderte Steve kühl.

Die beiden Männer standen sich mitten im Raum gegenüber und starrten einander an. Sie diskutierten nun schon seit über zwei Stunden, und keiner von ihnen hatte vor, von seinem jeweiligen Standpunkt abzuweichen.

Steves Geduld war für gewöhnlich grenzenlos, aber langsam hat er keinen Nerv mehr für dieses Gespräch. Er war seit mehr als fünfzig Stunden auf den Beinen und wünschte sich nichts weiter, als mit Fury endlich einen Kompromiss zu finden und anschließend ins Bett zu fallen und wenigstens acht Stunden zu schlafen, denn selbst sein serumgestärkter Körper erreicht langsam die Grenzen seiner Belastbarkeit.

Außerdem wollte er nach Tony sehen, an dessen Bett er den letzten halben Tag lang gesessen hatte und darauf gewartet hatte, dass er endlich wieder aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte. Allein der Gedanke daran, dass Furys Uneinsichtigkeit das einzige war, was ihn momentan daran hinderte, bei ihm zu sein, verschlechterte Steves Laune noch weiter.

„Ich hatte bei dieser Sache auf mehr Kooperation von Ihrer Seite aus gehofft, Captain Rogers“, fuhr Fury schließlich fort. „Gerade Sie müssten wissen, dass man Leute, die über solche Kräfte verfügen, nicht völlig ohne Aufsicht herumlaufen lassen kann. Sie müssen für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden können, und das geht nicht, wenn niemand weiß, wer sie sind.“

„Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, Director“, erwidere Steve, „aber ich werde keinen von ihnen zwingen, seine geheime Identität preiszugeben. Diese Zusammenarbeit kann nur auf freiwilliger Basis funktionieren. Und sollte es doch einmal Probleme geben, werden sich die Avengers intern darum kümmern.“

Fury hob zweifelnd seine Augenbraue. „Und was wollen Sie dann anstellen, Captain? Ihnen eine Strafpredigt halten? Sie einsperren, wenn sie nicht zur Vernunft kommen wollen? Sie exekutieren?“

Steve sog bei den letzten Worten scharf die Luft ein.

„Wir werden ihren Fall prüfen und sie – wenn notwendig – den zuständigen Behörden übergeben“, erwiderte er dann. „Denn sie sind immer noch amerikanische Staatsbürger und haben die gleichen Rechte, wie jeder andere auch.“

Doch Fury schüttelte nur den Kopf. „Wie können wir ihnen die gleichen Rechte einräumen, wenn sie in ihrer Freizeit Selbstjustiz üben und andere Bürger dabei ihrer Rechte berauben – selbst, wenn es sich dabei um Kriminelle handelt? Das macht sie nicht besser, als die Menschen, auf die sie Jagd machen!“

„Wenn Sie tatsächlich dieser Meinung sind, warum haben Sie dann jemals die Avengers-Initiative gegründet?“, entgegnete Steve scharf.

Fury zog finster die Augenbrauen zusammen. „Das hat damit überhaupt nichts zu-!“

Plötzlich ertönte ein Klopfen an der Tür und Fury hielt für einen Moment inne. Dann fluchte er leise und brüllte: „Herein!“

Die Tür öffnete sich und Clint steckte vorsichtig seinen Kopf ins Zimmer.

„Agent Barton“, sagte Fury wenig begeistert. „Was gibt es denn jetzt schon wieder?“

„Oh, es geht nicht um mich“, entgegnete Clint schnell. „Es ist nur...“

Er stieß die Tür mit der Schulter etwas weiter auf, und gleich darauf konnten Fury und Steve auch sehen, wieso. Tony Stark stand im Krankenhemd und mit blassem Gesicht neben Clint und hielt sich an seiner Schulter fest, um nicht umzukippen.

Steves Herz schien für einen Moment stehenzubleiben, nur um dann mit dreifacher Geschwindigkeit weiterzuklopfen. Tony war wieder aufgewacht! Wie lange war er schon wach? Und wieso zum Teufel hatte ihm niemand sofort Bescheid gesagt...?

Tony setzte vorsichtig einen Fuß in den Raum und stolperte dabei fast über die Schwelle, und mit wenigen Schritten war Steve bei ihm und hievte ihn mit Clints Hilfe auf einen der lederbespannten Drehstühle. Seine Hand ruhte dabei warm auf Tonys Schulter – auch dann noch, als der andere sich schon längst gesetzt hatte – und Tony schenkte ihm ein erschöpftes, aber dankbares Lächeln.

Fury funkelte ihn währenddessen aus seinem verbliebenen Auge an, und Clint nutzte den Moment, um den Raum unauffällig wieder zu verlassen.

„Stark!“, brummte Fury schließlich. „Was zum Teufel haben Sie hier zu suchen? Sie sollten zurück in Ihr Bett gehen, Sie sehen aus wie der Tod auf Latschen.“

„Ihre Sorge um mich ist wirklich schmeichelhaft“, erwiderte Tony nur – und da war er wieder, der altbekannte spöttische Tonfall. Unwillkürlich drückte Steve seine Schulter.

Fury gab ein tiefes Seufzen von sich, so als würde er in dem anderen Mann die Quelle all seiner Probleme sehen, doch er versuchte nicht weiter, ihn zum Gehen zu bewegen.

„Was wollen Sie?“, wiederholte er stattdessen seine Frage.

„Nun, ich bin vor allem hier, um dem guten Captain beizustehen“, entgegnete Tony und hob seine Hand, um sie auf Steves Finger auf seiner Schulter zu legen. „Und um Ihnen mitzuteilen, dass ich vollkommen seiner Meinung bin und ihn in allen Punkten unterstütze.“

Fury sah ihn an, als würde er an seinem Verstand zweifeln, und auch Steve warf ihm einen überraschten Blick zu.

„Sie haben bis eben im Koma gelegen, Mr. Stark“, sagte Fury. „Sie haben keine Ahnung, worüber wir geredet haben.“

„Ich bitte Sie, Fury“, meinte Tony gelangweilt. „Es gehört nicht viel Fantasie dazu, sich auszumalen, worum es ging: Sie sind nicht begeistert davon, dass Steve und ich auf eigene Faust ein Team zusammengestellt haben, das zur Abwechslung mal nicht nach SHIELDs Pfeife tanzt. Und ich weiß, wie sehr Sie es hassen, wenn Sie nicht die Kontrolle über alles haben.“

„Ich glaube, Sie verstehen das Problem bei der Sache nicht“, erwiderte Fury scharf. „Wir können keine Zivilisten unautorisiert durch die Gegend laufen und Gesetzeshüter spielen lassen, erst recht nicht, wenn sie über übermenschliche Kräfte verfügen. Der Schaden könnte dabei größer sein, als der Nutzen, und am Ende liegt es wieder bei SHIELD, die Trümmer zu beseitigen.“

„Dann autorisieren Sie sie doch.“ Tonys Stimme blieb ruhig. „Oder besser noch: lassen Sie den Avengers die Freiheit, neue Mitglieder in Zukunft selbst zu rekrutieren. Denn wie die Ereignisse gezeigt haben, haben wir ein paar neue Mitglieder verdammt nötig.“

„Sie wissen genauso gut wie ich, dass ich Ihnen diese Freiheit niemals geben kann, erst recht nicht, wenn wir bei manchen von diesen Leuten nicht mal wissen, wer sie überhaupt sind!“

„Aber Sie wissen auch genau, dass wieder Zeiten kommen werden, in denen Sie gar keine andere Wahl haben, als Hilfe von außen anzunehmen, also wieso hören Sie nicht endlich damit auf, uns zu blockieren, sondern kommen uns etwas entgegen?“

„Das ist ja wohl-!“, empörte sich Fury, doch nun mischte sich auch Steve in die Unterhaltung ein.

„Tony hat Recht, Sir“, sagte er. „Wir brauchen mehr Leute, das hat der letzte Vorfall deutlich bewiesen. Sechs von uns reichen nicht aus, um allein mit jeder Situation fertigzuwerden, insbesondere, wenn Agent Barton und Agent Romanoff alle paar Wochen im Auftrag von SHIELD unterwegs sind und Thor sogar eine ganze Welt hat, um die er sich zusätzlich kümmern muss. Und es ist wichtig, dass wir selbst entscheiden, wer an unserer Seite kämpft und wem wir vertrauen können – selbst wenn es sich dabei um Personen handeln sollte, die nicht vorhaben, sich bei SHIELD offiziell für die Avengers-Initiative zu registrieren.“

Er sah Tony zustimmend nicken und fuhr davon ermutigt fort:

„Die Avengers wurden ins Leben gerufen, weil SHIELD beweisen wollte, dass Leute von unserem... besonderen Status zusammenarbeiten können. Nun, wir können es. Doch die Anfangsphase ist vorüber; was wir jetzt brauchen, sind Ordnung und eine klare Struktur. Momentan bezahlt Tony den Großteil unserer Ausrüstung aus eigener Tasche, aber das kann so nicht weitergehen. Die Initiative braucht einen festen Platz innerhalb der Streitkräfte der Vereinigten Staaten, und ihre Mitglieder ein festes Gehalt und einen Dienstausweis. – Wir müssen den Bürgern zeigen können, dass wir nicht nur eine Handvoll von Freaks in bunten Kostümen sind, sondern dass wir vom Staat autorisiert sind, zu tun, was wir tun, und dass sie sich mit uns in Zukunft etwas sicherer fühlen können.“

„Verdammt richtig“, bekräftigte Tony.

Fury warf ihnen einen vernichtenden Blick zu, den sie beide nur ungerührt erwiderten.

„Wenn das tatsächlich Ihr Wunsch ist, Captain“, sagte er schließlich, „dann liegt die Verantwortung für jeden Fehler, den sich Ihr Team erlaubt, in Zukunft allein bei Ihnen, nur, damit das klar ist. Wenn etwas passiert, übernimmt SHIELD keine Verantwortung mehr, sondern man wird ganz allein Sie zur Rechenschaft ziehen. Ist das tatsächlich in Ihrem Interesse?“

„Ja“, erwiderte Steve, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. „Wenn es Menschenleben rettet, dann nehme ich dieses Risiko in Kauf.“

„Und Ihnen ist auch klar, dass es sich bei Ihren neuen Verbündeten nicht um Soldaten wie Sie handelt, die speziell für Gefechte ausgebildet wurden, sondern um Menschen, die parallel zu ihrer Geheimidentität als ‚Superhelden‘ auch noch ein normales, bürgerliches Leben führen? Sollte ihnen also je etwas zustoßen, werden nicht nur sie, sondern auch ihre Familien darunter leiden.“

„Das ist mir bewusst, Sir“, entgegnete Steve ruhig. „Darum habe ich auch vor, jedes neue Mitglied persönlich zu trainieren, bis ich der Meinung bin, dass er oder sie für zukünftige Gefechte bereit ist. Ich werde niemanden auf eine Mission schicken, der nicht über ein Mindestmaß an Kampferfahrung verfügt.“

„... ich verstehe.“ Fury rieb sich genervt die Schläfen und einen Moment lang war es still im Raum.

„Mir gefällt das nicht“, machte er schließlich unmissverständlich klar. „Mir gefällt das ganz und gar nicht. Aber ich verstehe Ihren Standpunkt und sehe auch die Notwendigkeit neuer Mitglieder, und so, wie ich Sie beide mittlerweile kenne, werden Sie eh tun, was Sie für richtig halten, egal, wie SHIELD dazu steht.“

Sein Auge wurde schmal. „Ich werde mit meinen Vorgesetzten Ihren Vorschlag besprechen. Aber vergessen Sie niemals, dass SHIELD Sie dann nicht länger beschützen kann. Sie werden auf sich allein gestellt sein, also seien Sie sich am besten verdammt sicher bei der Wahl Ihrer neuen Teammitglieder.“

„Ja, Sir“, sagte Steve und nickte. „Danke, Sir.“

Tony sagte gar nichts, aber ein selbstzufriedenes Lächeln schlich sich auf sein blasses Gesicht.

Fury starrte sie noch einen Augenblick lang finster an, dann schüttelte er den Kopf und ging.

„Na, das lief doch gar nicht mal so schlecht“, meinte Tony leise, nachdem Fury verschwunden war, und hustete dann.

Steve ging vor ihm in die Hocke und sah ihm besorgt ins Gesicht.

„Ich weiß deine Unterstützung sehr zu schätzen“, sagte er. „Aber ich hätte mich auch allein gegen Fury behaupten können. Es geht dir nicht gut, Tony, du hättest nicht so früh schon das Bett verlassen sollen.“

„Sagt ausgerechnet der, dessen Augenringe so tief sind, dass man darin baden könnte“, erwiderte Tony nur. Er bemühte sich um einen humorvollen Tonfall, aber er wollte ihm nicht so recht gelingen. „Was ist letzte Nacht passiert? War es wirklich so schlimm ohne mich?“

„Tony, der Kampf war vorletzte Nacht“, teilte Steve ihm mit sanfter Stimme mit. „Du warst anderthalb Tage lang bewusstlos.“

„... oh“, machte Tony. Dann schien er zu begreifen, was das bedeutete, und seine Augen weiteten sich. „Soll das heißen, du hast seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen?“

„Nun ja... Es gab so viel zu tun, dass ich nicht dazu gekommen bin. Allein die Aufräumarbeiten und die ganzen Nachbesprechungen mit den einzelnen-“

„Typisch“, unterbrach ihn Tony nur und schüttelte den Kopf. „Du kannst niemals nicht perfekt sein, oder...?“

Steve lächelte schief.

„Okay, nein, beantworte diese Frage besser nicht...“

Dann trat Entschlossenheit auf Tonys Gesicht. „Ein Grund mehr jedenfalls, von hier zu verschwinden. Mit Fury haben wir im Moment nichts weiter zu bereden und ich habe keine Lust, auch nur noch eine Minute länger hier zu verbringen. – Wir kehren zurück zum Tower.“

Es war eine Aufforderung, keine Bitte, doch Steve kam ihr nur allzu gerne nach, denn auch er war des SHIELD-Hauptquartiers nach den letzten zwei Tagen überdrüssig und sehnte sich nach der Ruhe und Abgeschiedenheit des Penthouses im Avengers Tower.

Er half Tony hoch und begleitete ihn zurück zu dem Zimmer, in dem er aufgewacht war, damit der andere sich umziehen konnte. Tonys Ansehen bei SHIELD war nicht das beste, und er wollte es nicht noch schlimmer machen, indem er weiter im Nachthemd durch ihre Zentrale lief.

Steve wartete derweil höflich draußen vor der Tür. Doch schon nach ein paar Minuten konnte er Tony mit schwacher Stimme seinen Namen rufen hören.

„Steve...? Ich bräuchte mal deine Hilfe...“

Der Tonfall versetzte Steve sofort in Alarmbereitschaft. Schnell betrat er das Zimmer – und erstarrte bei dem Anblick, der sich ihm bot.

„Keine Sorge“, meinte Tony und schenkte ihm ein erschöpftes Lächeln. „Es sieht schlimmer aus, als es ist.“

Er saß lediglich in Unterhosen auf seinem Bett, während sein Krankenhemd achtlos hingeworfen zu seinen Füßen auf dem Boden lag. Seine Arme, seine Beine und sein ganzer Oberkörper waren eine einzige Ansammlung von Quetschungen und blauen Flecken in verschiedenen Stadien. Seine Oberschenkel und seine Brust waren dabei durchgehend blaurot, an manchen Stellen sogar fast schon schwarz.

Kein Wunder, dass jeder Schritt ihn so viel Mühe gekostet hatte – jede einzelne Bewegung musste schmerzvoll für ihn sein.

„Oh mein Gott, Tony...!“, sagte Steve schockiert, als er langsam nähertrat. „Und ich dachte, Bruce hätte übertrieben, als er meinte, dass er die Rüstung mit einem Laser von deinem Körper schneiden musste, weil sie so eingedellt war...“

Er hob den Blick und sah Tony in die Augen. „Eine Stunde länger, und wir hätten vielleicht nichts mehr für dich tun können.“

Er schauderte bei dem Gedanken daran und ihm wurde einmal mehr bewusst, wie unglaublich verletzlich Tony unter all dem Metall eigentlich war.

Doch der andere tat seine Worte nur mit einem Schulterzucken ab.

„Ihr habt mich rechtzeitig gefunden, und das ist alles, was zählt“, entgegnete er. „Also hör auf, dir den Kopf darüber zu zerbrechen, was passiert wäre, wenn ihr mich nicht ausgegraben hättet.“

Dann machte er eine Kopfbewegung in Richtung des Stapels ordentlich zusammengelegter Kleidung, der auf dem Stuhl neben seinem Bett lag.

„Allerdings lässt meine Feinmotorik gerade etwas zu wünschen übrig, weshalb ich Hilfe beim Anziehen gebrauchen könnte.“ Er grinste schief. „Tut mir wirklich leid, dass ich dich damit belästige, aber mir tut gerade alles weh und allein bräuchte ich vermutlich Stunden...“

Doch Steve, der sich mittlerweile wieder von seinem Schock erholt hatte, schüttelte nur den Kopf. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Mir macht das nichts aus; im Krieg habe ich verwundeten Kameraden auch oft geholfen.“

Er griff nach dem Kleiderstapel und legte ihn neben Tony aufs Bett. „Nur sag bitte Bescheid, wenn ich zu grob bin. Ich will dir nicht noch mehr blaue Flecken verpassen...“

„Mach dir um mich keine Sorgen, ein bisschen Grobheit halte ich schon aus“, meinte Tony. „Ich bin schließlich nicht aus Porzellan.“

Er klang belustigt und aus Gründen, die Steve sich selbst nicht so recht erklären konnte, wurden seine Wangen bei dieser Bemerkung auf einmal ganz warm.

„Dafür nimmst du aber ziemlich oft Schaden... trotz Rüstung“, entgegnete er schnell, während er Tony vorsichtig sein Hemd überstreifte. Der andere verzog vor Schmerz das Gesicht, als Steve versehentlich eine geprellte Rippe berührte, aber er sagte nichts, sondern forderte ihn nur mit einem Nicken auf, weiterzumachen.

„Was soll ich sagen.“ Als Tony schließlich antwortete, klang seine Stimme seltsam gleichmütig. „Sie hält nun mal mehr aus, als ihr – nichts für ungut, aber es ist einfach so. Und wenn ich in einer Situation bin, in der ich die Wahl habe, ob Clint, Natasha oder du von einer Kugel getroffen werden oder meine Rüstung... dann muss ich für gewöhnlich nicht lange überlegen.“

„Ich weiß.“ Steve seufzte. „Und ich weiß auch, dass ich dich nicht von weiteren Selbstmordaktionen abhalten kann, ganz egal, wie oft ich dir ins Gewissen rede. Nur bitte, Tony... versuch wenigstens hin und wieder, auch mal auf dich selbst Rücksicht zu nehmen. – Okay?“

Der andere gab keine Antwort, sondern sog nur scharf die Luft ein.

Steve, der gerade damit begonnen hatte, ihm die Hosen über die Beine zu streifen, hielt inne und sah beunruhigt zu ihm auf. Sein erster Gedanke war, dass er etwas Falsches gesagt hatte und der andere darum verärgert war. Tonys Gesichtsausdruck sagte jedoch etwas völlig anderes, und auf einmal wurde Steve bewusst, dass seine Fingerspitzen auf der empfindlichen Innenseite von Tonys Oberschenkel ruhten.

Schnell zog er seine Hände zurück.

„Tut mir leid“, murmelte er mit hochrotem Kopf.

Tony schwieg, doch er warf Steve einen langen und sehr nachdenklichen Blick zu, den dieser nicht so recht deuten konnte.

Mehrere Minuten lang sagte keiner von ihnen ein Wort, während Steve sorgsam Tonys Hemd zuknöpfte, ihm sein Jackett überstreifte und ihm die Schuhe anzog. Schließlich war Tony fertig angekleidet und Steve half ihm behutsam auf die Beine.

„Kannst du allein laufen oder soll ich dir einen Rollstuhl besorgen?“, fragte er besorgt.

Tony zog entrüstet die Augenbrauen zusammen.

„Wag es bloß nicht, Rogers“, erwiderte er. „So invalide bin ich nun auch noch nicht.“

Steve lachte leise. „Schon gut, schon gut...“

Von der seltsamen Stimmung nur wenige Minuten zuvor war nichts mehr zu spüren, und Steve war froh darüber, denn er hätte nicht gewusst, wie er darauf hätte reagieren sollen.

Er legte sich vorsichtig Tonys Arm um die Schulter und sie machten sich auf den Weg nach draußen. In der Eingangshalle begegneten sie Clint, der offenbar nur darauf gewartet hatte, dass sie zum Tower zurückkehrten, und sich ihnen anschloss.

Da Happy nicht mehr da war und keiner von ihnen mit seinem eigenen Auto gekommen war, nahmen sie sich zu dritt ein Taxi. Clint saß vorn auf dem Beifahrersitz, während Steve und Tony es sich auf der Rückbank bequem machten. Alle drei Männer waren zutiefst erschöpft, was auch ihr Fahrer zu spüren schien, und so verlief die Fahrt in Schweigen.

Da manche der größeren Straßen seit dem Kampf noch immer durch Trümmer blockiert waren und überdies die spätnachmittägliche Rush Hour gerade eingesetzt hatte, kamen sie nur quälend langsam voran. Steve versuchte hartnäckig, die Augen offen zu halten, doch nach einer Weile sank ihm der Kopf auf die Brust und er döste ein.

Es konnten jedoch keine zehn Minuten vergangen sein, als ein leises Stöhnen an seine Ohren drang, und augenblicklich war er wieder hellwach. Tony war neben ihm ebenfalls eingenickt, doch sein Schlaf war unruhig und er murmelte immer wieder unverständliche Dinge vor sich hin.

Steve sagte mehrmals seinen Namen, doch der andere wachte nicht auf.

„Was hat er?“, fragte Clint, der sich zu ihnen herumgedreht hatte.

„Ich weiß es nicht“, entgegnete Steve unsicher. „Einen Alptraum, vermute ich...“

Clints Miene wurde besorgt.

„Weck ihn besser auf“, sagte er. „Als er vorhin auf der Krankenstation aufgewacht ist, hatte er vorher im Schlaf eine Panikattacke gehabt. Und ich befürchte, das Ganze wiederholt sich gerade...“

Steve warf ihm einen beunruhigten Blick zu, dann legte er eine Hand auf Tonys Schulter und begann, ihn sacht zu rütteln.

„Tony!“, rief er leise. „Tony, wach auf...!“

Er hielt kurz inne, bevor er hinzufügte: „Es ist alles okay, du bist in Sicherheit...“

Doch der andere Mann reagierte nicht gleich, und Steve musste seine Worte erst mehrere Male und mit immer größerem Nachdruck wiederholen, bis Tony schließlich keuchend die Augen aufschlug.

„Was...?“, murmelte er und blickte sich gehetzt um, als wüsste er nicht, wo er war. Dann fokussierte sich sein Blick allmählich und er sah Steve an, der ihm vorsichtig die Haare aus der schweißnassen Stirn strich.

„Alles okay?“, fragte Steve leise. „Du hast schlecht geschlafen.“

Tony sah ihn einen Moment lang aus großen Augen an, doch dann wandte er den Blick ab und sah nach draußen.

„Nur ein Alptraum“, erwiderte er ruppig und schob Steves Hand weg. „Kein Grund, gleich so einen Aufriss zu machen...“

„Sei nicht so ein Arschloch, Stark“, sagte Clint ungerührt. „Du weißt genauso gut wie wir, dass es nicht ‚nur‘ ein Alptraum war.“ Seine Stimme wurde leiser. „Du kannst nicht vergessen, was passiert ist, hab ich Recht...? Es ist keine Schande, das zuzugeben.“

Doch Tony sah weiter stur aus dem Fenster, während er entgegnete:

„Ich habe mehrere Monate Gefangenschaft in Afghanistan ohne größere Schäden überlebt – sieht man mal von dem Ding hier ab.“ Er legte eine Hand auf den blau leuchtenden Kreis des ARC-Reaktors in seiner Brust. „Im Vergleich dazu war der Kampf vorletzte Nacht der reinste Spaziergang. – Also hört auf, euch Sorgen zu machen, es geht mir gut.“

Dann lehnte er sich zurück, und sein genervter Gesichtsausdruck sagte Steve, dass er nicht weiter darüber reden wollte.

Clint und Steve tauschten einen besorgten Blick, doch sie respektierten Tonys Wunsch und bedrängten ihn nicht weiter... zumindest für den Moment.
 

~*~

Nachdem sie endlich im Penthouse des Avengers Towers angekommen waren, zog sich Clint in das Zimmer zurück, das er sich mit Natasha teilte, während Tony darauf bestand, dass Steve ihn als erstes in seine Werkstatt brachte. Steve, der der Meinung war, dass es momentan nur einen Ort gab, an den Tony gehörte – nämlich ins Bett – weigerte sich zunächst, ihm zu helfen. Doch der andere blieb hartnäckig und drohte, dass er andernfalls auch in sein Labor kriechen würde, und so gab Steve schließlich seufzend nach.

In der Werkstatt wurden sie von Dummy begrüßt, der Tony aufgeregt auf seinen Rädern umkreiste und ein freudiges Zirpen von sich gab, als sein Schöpfer die Hand ausstreckte und sie auf seinen „Kopf“ legte. Das Verhalten des Roboters hatte etwas Rührendes an sich und die Zuneigung, die er in Tonys Blick sah, als er seinen treuen Assistenten tätschelte, verursachte ein warmes Gefühl in Steves Bauch.

„Keine Sorge, mir geht’s gut“, beruhigte Tony Dummy. „Mich haut so schnell nichts um.“

Dann hinkte er mit Steves Hilfe zu einem großen Schrank in der Ecke des Raumes hinüber, breitete die Arme aus und lehnte sich dagegen.

„Und du“, sagte er. „Du bist das Beste, was mir jemals passiert ist. Ich schwöre, wärst du ein Mensch, würdest du jetzt von mir die größte Gehaltserhöhung deines Lebens bekommen.“

Steve hob eine Augenbraue und fragte sich, ob Tony gerade tatsächlich mit seinem Schrank sprach, als sich auf einmal JARVIS zu Wort meldete:

„Ich habe nur getan, wozu Sie mich programmiert haben, Sir“, erwiderte er und klang so ruhig und höflich wie eh und je. „Ihre Zuneigungsbekundungen sind daher zwar sehr schmeichelhaft, aber der Situation nicht angemessen, und ich-“

Tony verdrehte die Augen.

„Herrgott, JARVIS. Nimm das Lob einfach an und sei für einen Augenblick still, okay?“, unterbrach er ihn nur und JARVIS kam der Bitte umgehend nach.

Während Tony noch einen Moment lang an dem Schrank lehnte, die Wange an die glatte Tür gepresst, fiel Steve auf einmal wieder ein, was sich darin befand: die Hauptserver, auf denen JARVIS‘ Software installiert war. Tony hatte es vor Monaten einmal beiläufig erwähnt, aber Steve hatte danach nicht mehr daran gedacht und es fast vergessen – bis zu diesem Moment.

Und plötzlich musste er den Impuls unterdrücken, ebenfalls die Hand auszustrecken und die Oberfläche des Schrankes zu streicheln, um JARVIS zu zeigen, wie dankbar er ihm für die Rettung seines besten Freundes war... Doch es gelang ihm, sich zu beherrschen.

Nach einer Weile wandte sich Tony schließlich mit einem Seufzen ab und drehte sich zu Steve herum.

„Okay“, meinte er ergeben. „Jetzt kannst du mich gerne ins Bett schleifen.“

Steve schüttelte nur den Kopf, sagte jedoch nichts, sondern legte sich einmal mehr Tonys Arm um die Schultern und brachte ihn zu seinem Zimmer.

Der kurze Abstecher in die Werkstatt hatte den anderen sehr erschöpft, und als sie schließlich in seinem Zimmer angekommen waren, war er schon halb weggedöst. Vorsichtig bugsierte Steve ihn zu seinem Bett und half ihm, sich hinzusetzen, und kaum war Tony auf die Matratze gesunken und hatte das Gesicht im Kissen vergraben, war er auch schon eingeschlafen.

Steve betrachtete ihn einen Moment lang und überlegte, ob er ihm wenigstens Jackett und Hosen ausziehen sollte. Doch er erinnerte sich noch zu gut an den seltsamen Moment auf der Krankenstation, darum zog er ihm stattdessen lediglich die Schuhe aus und stellte sie ordentlich neben sein Bett.

An der Tür angekommen sah er noch mal zurück zu Tony, der sich mittlerweile auf dem Bett halb zusammengerollt hatte und leise schnarchte. Steve lächelte und ein Gefühl der Zuneigung überkam ihn. Es mochte noch eine Weile dauern, bis der andere sich wieder vollkommen von seinen Verletzungen erholt hatte, doch das war okay. Hauptsache, er war am Leben und in Sicherheit und an einem Ort, wo Steve ihn vor weiterem Schaden bewahren konnte.

Ein solch ausgeprägter Beschützerdrang war für ihn eigentlich nicht typisch, doch Tonys Talent, sich konstant in gefährliche Situationen zu bringen, war auch an Steve nicht spurlos vorübergegangen. Und so war er auf gewisse Weise froh, dass Tony den Tower für die nächsten Tage vermutlich erst mal nicht wieder verlassen würde, um sich in neue, risikoreiche Abenteuer zu stürzen.

Er wollte gerade die Tür hinter sich schließen, als der andere auf einmal begann, leise vor sich hin zu murmeln. Seine Brauen zogen sich im Schlaf zusammen und ein gepeinigter Ausdruck trat auf sein Gesicht, den Steve bereits auf der Rückfahrt zum Tower schon gesehen hatte.

Besorgt trat er wieder in das Zimmer und setzte sich neben Tony auf das Bett. Er weckte ihn dieses Mal nicht, sondern legte ihm nur sacht eine Hand auf die Stirn, doch der andere schien die Berührung trotzdem irgendwie zu spüren, denn er beruhigte sich schnell wieder.

Steve dachte nach. Er war zu Tode erschöpft und sein einziger Wunsch in diesem Moment war es, ins Bett zu gehen und den Schlaf der letzten paar Tage nachzuholen. Doch er wollte auch Tony nicht allein lassen, der – wenn auch unbewusst – zwischenmenschliche Nähe gerade so brauchte. Und Steve wollte nicht das Risiko eingehen, dass er eine weitere Panikattacke bekam.

Die Lösung lag auf der Hand, und so beschloss Steve schließlich, die Konsequenzen für den Moment zu ignorieren, und zog sich bis auf die Unterhosen auf, bevor er sich neben ihm aufs Bett legte.

Vorsichtig zog er Tony zu sich heran, bis der andere mit dem Rücken an seiner Brust ruhte, und legte einen Arm um seine Taille. Dabei kam seine Hand auf der Stelle seines Hemdes zu liegen, unter der sich die kühle Glasoberfläche des ARC-Reaktors befand.

Nach einer Weile wich die Spannung wieder aus Tonys Körper und Steve spürte, wie sein Atem gleichmäßiger wurde und sein Herzschlag ruhiger. Beruhigt schmiegte er die Wange an Tonys Schulter, und schon nach wenigen Minuten fielen ihm die Augen zu und er war eingeschlafen.
 


 

Jetzt...
 

„Diese beiden...“, seufzte Clint, als er in den Aufenthaltsraum hinter der Bühne zurückkehrte. „Ich schwöre, sie treiben mich noch in den Wahnsinn.“

Fury warf ihm einen scharfen Blick aus seinem verbliebenen Auge zu. „Warum das?“

„Weil sie ‚Tango tanzen‘“, meinte Natasha. Sie saß im Schneidersitz auf ihrem Stuhl und stützte gelangweilt das Kinn in die Hand, während sie in einem Magazin für Schusswaffen blätterte.

„Und alle merken es, nur sie nicht“, fügte Bruce hinzu und nippte an seinem Kaffee. „Es ist eigentlich ziemlich unterhaltsam, wäre es auf Dauer nicht so ermüdend, ihnen dabei zuzusehen.“

Alle nickten, selbst Thor, dem die vielen kleinen Anzeichen trotz seiner seltenen Besuche auf der Erde in den letzten Wochen und Monaten nicht entgangen waren.

„Aye“, meinte er. „Stark und der gute Captain sind weit mehr als nur Waffenbrüder, doch sie sind sich dessen nicht gewahr.“

Fury starrte sie an, als wären sie alle Besucher von einem anderen Planeten.

Einen Moment lang herrschte absolute Stille im Raum und jeder von ihnen rechnete damit, dass der SHIELD-Direktor in eine seiner berühmten Schimpftiraden ausbrechen würde.

Doch zu ihrer Überraschung zuckte Fury nach einer Weile nur mit den Schultern.

„Was Stark und Captain Rogers in ihrer Freizeit mit wem treiben, ist mir egal“, brummte er. „Solange Stark Rogers nicht völlig korrumpiert und auf sein Niveau runterzieht – was verdammt ärgerlich wäre – soll es mich nicht weiter kümmern.“

Ein leises Aufseufzen ging durch den Raum und die Mitglieder der Avengers entspannten sich wieder etwas. Nicht, dass Fury Steve und Tony ernsthaft voneinander hätte fernhalten können, wenn ihm ihre Beziehung missfallen hätte, doch es war immer besser, Leute wie ihn in solchen Dingen auf seiner Seite zu wissen.

Weitere Minuten verstrichen, ohne dass die beiden sich blicken ließen, und Fury wollte gerade Natasha losschicken, als im Flur eilige Schritte zu hören waren.

„Captain Rogers!“, bellte Fury, als die beiden Männer den Raum betraten. „Mr. Stark! Wie schön, dass Sie uns noch in diesem Leben Gesellschaft leisten!“

„Bitte entschuldigen Sie die Verspätung“, sagte Steve mit rotem Gesicht. Tony hingegen grinste nur süffisant, was Clint zu einer leisen zweideutigen Bemerkung ermunterte, bei der Natasha ihm schmunzelnd den Ellenbogen in die Rippen stieß.

Fury versuchte einen Moment lang vergeblich, Tony in Grund und Boden zu starren, dann gab er es schließlich auf und wandte sich Steve zu.

„Sie wissen, was Sie erwartet, Captain?“, fragte er.

Steve kratzte sich nervös am Arm.

„Im Groben, ja“, erwiderte er.

„Gut.“ Fury sah ihn aufmerksam an. „Schweifen Sie nicht zu sehr vom Thema ab und lassen Sie sich vor allem nicht provozieren und zu unüberlegten Bemerkungen hinreißen. Die Bastarde von der Presse haben absolut keine Skrupel und werden jeden Ihrer Kommentare gegen Sie verwenden, vergessen Sie das niemals.“

Steve nickte. „Verstanden, Sir.“

„Das will ich hoffen“, brummte Fury. Dann trat er einen Schritt zur Seite, um den Weg zur Bühne für ihn freizumachen. „Viel Glück, Captain.“

Steve sah ein letztes Mal zurück und registrierte die aufmunternden Blicke seiner Freunde und besonders das kurze Nicken von Tony.

Er atmete noch einmal tief durch.

Dann betrat er die Bühne.
 

Zuvor...
 

Leises Papierrascheln weckte ihn am nächsten Tag.

Es war ein Geräusch, das er nicht mehr in seinem Zimmer gehört hatte, seitdem Pepper ihn verlassen hatte, und darum war sein erster Reflex, nachdem er die Augen geöffnet hatte, sich nach der Quelle umzusehen.

Zu seiner Überraschung sah er Steve neben sich auf dem Bett sitzen, ein Glas Orangensaft in der einen und die neueste Ausgabe der New York Times in der anderen Hand. Er trug nichts als Unterhosen und ein Sweatshirt, und seine unordentliche Frisur sowie die zerwühlte Decke neben ihm sagten Tony, dass er nicht erst seit ein paar Minuten dort saß.

„Uhm“, machte er und stemmte sich dann mit leisem Ächzen hoch. Obwohl seine Rippen nicht mehr ganz so sehr schmerzten, wie am Vortag, taten sie immer noch bei jeder Bewegung weh.

Steve hob den Kopf und schenkte ihm ein Lächeln.

„Morgen, Tony“, sagte er, als wäre es das normalste auf der Welt, dass sie zusammen im gleichen Bett aufwachten. „Alles okay? Wie fühlst du dich?“

„Ich...“ Tony sah an sich hinunter und stellte fest, dass er noch immer seine Sachen vom Vortag trug. Sowohl Jackett als auch Hose waren nach der Nacht völlig zerknittert, und Tony, der unter dem vielen Stoff schwitzte, hatte das dringende Bedürfnis, sich zu duschen. Vorsichtig schob er sein Hemd hoch und stellte fest, dass die dunklen Flecken auf seinem Bauch angefangen hatten, ins Grünliche überzugehen, was vermutlich eine positive Entwicklung war.

„Ähm. Mir geht’s gut“, entgegnete er schließlich und sah auf. „Denke ich.“

Wieder dieses offene Lächeln.

„Das freut mich zu hören“, meinte Steve nur.

Tony blinzelte. Langsam wurde ihm die Situation doch etwas zu surreal.

Nicht, dass er prinzipiell etwas dagegen hatte, mit Steve in einem Bett zu schlafen. Wäre er in einer etwas besseren Verfassung, hätte er prinzipiell nichts dagegen, sogar noch eine ganze Reihe von anderen Dingen außer Schlafen mit ihm im Bett zu machen. Vorausgesetzt, Steve wollte es, denn Tony hatte sich geschworen, nicht von selbst den ersten Schritt zu machen. Nicht dieses Mal.

Doch wenn er an die Reaktion des anderen auf der Krankenstation am Tag zuvor zurückdachte, dann bestand in dieser Richtung wohl keine große Hoffnung. Oder jedenfalls hatte Tony das bis zu diesem Moment gedacht, denn Steve am Morgen plötzlich in seinem Bett vorzufinden, war etwas, womit er nun am wenigsten gerechnet hatte...

Die widersprüchlichen Signale des anderen Mannes trieben ihn noch in den Wahnsinn.

„Okay. Was machst du in meinem Bett?“, traute er sich endlich zu fragen. „Ich weiß, dass ich gestern ein bisschen groggy war von all den Schmerzmitteln, aber bin mir trotzdem ziemlich sicher, dass ich dich nicht dazu genötigt habe, hier zu schlafen.“

Er dachte einen Moment lang angestrengt nach.

„... glaube ich jedenfalls“, fügte er dann hinzu, denn er konnte es nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Seine Erinnerungen an den letzten Tag waren ein bisschen verschwommen.

Doch Steve lachte nur leise und schüttelte den Kopf.

„Nein, hast du nicht“, entgegnete er. „Keine Sorge.“

Er stellte sein Glas beiseite und faltete die Zeitung zusammen und legte sie neben das Bett auf den Tisch.

„Es war meine Entscheidung, hier zu schlafen“, meinte er dann. „Du warst in keiner sehr guten Verfassung und ich hielt es für das Beste, bei dir zu bleiben, falls es wieder einen... Zwischenfall gibt.“

Tony wollte etwas sagen, doch Steve fuhr schnell fort:

„Ich weiß, dass du Alpträume hattest“, sagte er. „Und ich weiß auch, dass du nicht darüber reden willst und akzeptiere das. Aber du kannst mich nicht davon abhalten, mich um dein Wohlergehen zu sorgen und zu tun, was ich für richtig halte, damit es dir bald wieder besser geht. Ich hoffe, du verstehst das.“

Tony starrte ihn aus großen Augen an. Aus dem Mund jedes anderen hätten diese Worte lächerlich geklungen, und jeder andere hätte ihn auch nicht mit dieser Erklärung zufriedenstellen können. Doch anders Captain America. Niemand sonst konnte mit so viel ehrlicher Überzeugung solche Dinge sagen.

Niemand sonst sprach so mit Tony – und meinte es auch so.

Er stieß ein tiefes Seufzen aus.

„Du“, erwiderte er endlich. „Du bist...“

Er suchte einen Moment lang nach dem richtigen Wort, und es gab nur eines, das wirklich passte.

„... unmöglich.“

Steves Mundwinkel zuckten.

„Glaub mir“, sagte er, „das höre ich nicht zum ersten Mal.“
 

~*~

Nachdem Tony geduscht und sich frische Sachen angezogen hatte – dieses Mal, ohne Steve um Hilfe zu bitten, denn er wollte den Mann nicht schon wieder in Verlegenheit bringen, und außerdem ging es ihm schon wesentlich besser, als noch am Tag zuvor – erfuhr er von dem anderen schließlich, was nach seinem Absturz alles passiert war.

Er war erfreut, als er hörte, wie reibungslos das neue Team während des Kampfes und auch danach zusammengearbeitet hatte. Die meisten ihrer Verbündeten waren die ganze Nacht und sogar den Großteil des darauffolgenden Tages geblieben, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen, und Steve hatte die besonders Enthusiastischen unter ihnen schließlich fast schon zwingen müssen, nach Hause zu gehen und sich wenigstens für ein paar Stunden auszuruhen.

Tony wurde sehr still, als Steve mit leiser Stimme erzählte, wie sie ihn ausgegraben und wiederbelebt hatten.

„Der Elektromagnet in deiner Rüstung hat in dem Moment versagt, als du das Bewusstsein verloren hast.“ Steve sah auf seine Hände hinab. „Du warst nur wenige Minuten von einem Herzstillstand entfernt und Natasha war noch nicht zurück. Einen Augenblick lang dachte ich, dass alles umsonst war. Dass du sterben würdest...“

Er sah so verloren aus, dass Tony, der neben ihm saß, unwillkürlich die Hand ausstreckte und ihn am Arm berührte, um ihm zu zeigen, dass er lebte... dass er noch da war.

Steve sah bei der Berührung auf und lächelte dankbar.

„Und dann ist Thor aufgetaucht“, fuhr er fort.

„Thor?“, fragte Tony perplex. Warum hatte ihm niemand erzählt, dass Thor wieder zurück war?

Steve nickte. „Es scheint, als hätte einer seiner Leute – Heimdall, glaube ich, war sein Name – den Kampf von Asgard aus bemerkt und ihn davon in Kenntnis gesetzt, dass wir dringend seine Hilfe benötigen. Allerdings war Thor in seiner Welt gerade in diplomatischer Mission unterwegs, und als er schließlich hier ankam, war schon alles vorbei.“

Er sah Tony einen Moment lang wortlos an, dann hob er langsam die Hand und tippte mit dem Zeigefinger sacht gegen den ARC-Reaktor in Tonys Brust. „Doch es gab eine Sache, die er noch tun konnte – dich retten.“

Tony sah auf den Reaktor hinab und machte ein verwirrtes Gesicht. „Ich verstehe nicht...“

„Erinnerst du dich an den Moment, in dem wir Thor zum ersten Mal begegnet sind?“, fragte Steve und der andere nickte. „Als ihr damals gegeneinander gekämpft habt, hat er die gesamte Energie des Hammers gegen dich eingesetzt, weil er dachte, es würde deiner Rüstung Schaden zufügen. Was aber passiert ist...“

„... war das genaue Gegenteil!“, setzte Tony den Satz fort. Seine Augen weiteten sich, als er begriff. „Er hat die Rüstung weit über ihre normale Energiekapazität aufgeladen.“

Oh, er erinnerte sich gut; es war eine sehr interessante Erfahrung gewesen. So musste es sich anfühlen, wenn man den Finger in die Steckdose steckte. „Mann, hat das vielleicht gekitzelt.“

Steve nickte. „Der ARC-Reaktor war kaputt, aber die Energie Mjölnirs hat ausgereicht, um den Elektromagneten in deinem Brustpanzer lange genug zu betreiben, bis Natasha wieder da war und wir den Reaktor ersetzen konnten.“

„Ich verstehe“, meinte Tony. An diese Möglichkeit hatte er gar nicht mehr gedacht. Doch es war eigentlich ziemlich clever, und er schuldete Thor dafür weit mehr als nur ein „Danke“.

Dann fiel ihm etwas anderes auf.

„Moment“, sagte er und hob eine Augenbraue. „Wir? Du hast mir vorhin erzählt, dass Bruce derjenige war, der mich verarztet hat...“

„Nun ja...“ Steve lief dunkelrot an. „Ich habe nur den Reaktor ausgetauscht. Bruce hat sich um alles andere gekümmert.“

„Tatsächlich...?“ Tony sah ihn aufmerksam an. Steve senkte den Blick, wobei sich seine langen, blonden Wimpern hell von seinen Wangen abhoben, und alles, woran Tony in diesem Augenblick denken konnte, war, wie hinreißend er aussah. Es kostete ihn alle Selbstbeherrschung, ihm das nicht laut zu sagen.

Stattdessen grinste er. „War es sehr schlimm? Pepper fand es furchtbar, vor allem das ganze Plasma. Ich musste ihr danach versprechen, sie nie, nie wieder erneut um so etwas zu bitten...“

„Ich habe meine Finger in deinen Brustkorb stecken müssen, um die Anschlusskabel zu finden, Tony.“ Steve schauderte. „Also ja, es war... nicht sehr angenehm.“

„Offensichtlich“, meinte Tony und lachte. „Aber dein Opfer war nicht umsonst, ich lebe schließlich noch – und glaub mir, das weiß ich durchaus zu schätzen.“

Steve, dessen Ohren immer noch glühten, warf ihm einen missbilligenden Blick zu, doch dann musste er ebenfalls lachen.

Die entspannte Stimmung wurde von einem leisen Räuspern unterbrochen und die beiden Männer sahen auf.

„Bitte verzeihen Sie die Störung, Sir“, meldete JARVIS sich zu Wort. „Director Fury ist in der Leitung; er sagt, es wäre dringend.“

Tony machte ein genervtes Gesicht. Fury schien es zu seiner Lebensaufgabe gemacht zu haben, jeden Augenblick zu zerstören, sobald Tony begann, ihn zu genießen.

„Sag ihm, ich rufe zurück.“

„Es tut mir leid, Sir, aber das habe ich ihm schon die drei anderen Male heute Vormittag mitgeteilt, als er versucht hat, Sie zu erreichen“, erwiderte JARVIS nur. „Er meint, wenn Sie ihn erneut ignorieren, dann wird er Ms. Hill vorbeischicken.“

Tony erinnerte sich vage an die hochgewachsene, dunkelhaarige Frau auf der Kommandobrücke des Helicarriers, deren Miene stets so undurchdringlich gewesen war, dass vermutlich selbst Kugeln daran abprallten.

Er seufzte. Dann doch lieber Fury. Er war wenigstens ein Übel, mit dem er vertraut war.

„Stell ihn durch“, forderte er JARVIS ergeben auf.

„Jawohl, Sir“, entgegnete dieser, und dann war Furys Stimme zu hören.

„Was zum Teufel stimmt nicht mit Ihnen, dass sogar Ihre künstliche Intelligenz mehr Verantwortungsbewusstsein an den Tag legt, als Sie, Stark?“, wetterte er. „Ich versuche schon seit acht Uhr, Sie zu erreichen! Jetzt ist es fast eins!“

„Ich habe Sie auch vermisst, Fury“, meinte Tony unbeeindruckt und schenkte Steve ein Grinsen, als dieser bei der flapsigen Bemerkung nur die Augen verdrehte. „Was wollen Sie?“

„Sie und Ihr Team. Auf dem Helicarrier. Sofort!“, erwiderte Fury. „Sie wollten mehr Eigenverantwortung für sich und die Avengers? Sie können sie gerne bekommen. – Der Druck auf SHIELD ist groß, eine offizielle Stellungnahme zu den Vorfällen der letzten Tage abzugeben, und da kam mir der Gedanke: weshalb sich vor der Öffentlichkeit rechtfertigen, wenn die Beteiligten des Kampfes sich auch selbst dazu äußern könnten?“

Tony und Steve tauschten einen Blick. Bisher war immer SHIELD für die Medienarbeit der Avengers zuständig gewesen, nie hatten sie sich selbst darum kümmern müssen.

„Aufgrund Ihres gesundheitlichen Zustandes habe ich die Pressekonferenz bereits auf heute Abend hinauszögern müssen“, fuhr Fury fort. „Deshalb möchte ich, dass Sie zusammen mit Ihrem Team schnellstmöglich hierher kommen, damit ich mit Ihnen vorher noch die Inhalte der Ansprache bereden kann.“

„Einen Augenblick“, warf Tony ein. „Sie sagen, dass wir unseren Anteil an Verantwortung tragen sollen. In Ordnung. Das ist nur zu fair. – Aber heißt das für uns, dass Sie Ihren Teil der Abmachung ebenfalls erfüllen?“

„14 Uhr, Helicarrier“, erwiderte Fury nur. „Und kommen Sie zur Abwechslung einmal pünktlich.“

Dann legte er auf.

Tony fluchte leise.

„Einmal... wenigstens einmal möchte ich eine klare Antwort von ihm bekommen“, brummte er. „Das kann doch nicht zu viel verlangt sein...!“

Steve stand auf und streckte sich.

„Ich bin mir sicher, wir werden nachher mehr erfahren“, meinte er nur. Dann hielt er Tony die Hand hin und half ihm auf die Beine. „Lass uns gehen. Wir sollten Fury nicht unnötig warten lassen.“

Während Steve in sein eigenes Zimmer zurückkehrte, um kurz zu duschen und sich anzuziehen, machte Tony sich auf den Weg in die Küche.

Gelächter schallte ihm entgegen, während er den Flur entlanghumpelte, und als er die Küche schließlich erreichte, sah er Clint, Natasha und Bruce zusammen mit Thor am Tisch sitzen und Mittag essen.

Irgendwer – Tony tippte auf Clint – hatte den Donnergott mit Alltagskleidung versorgt, denn dieser trug statt seiner Rüstung und dem Umhang nur ein T-Shirt und eine ausgewaschene Jeans.

„Stark!“, rief er mit sonnigem Lächeln, als er Tony erblickte, und prostete ihm mit seinem Glas zu. „Es freut mich, dich wohlbehalten zu sehen.“

Er machte Anstalten aufzustehen, vermutlich, um Tony in eine seiner bärenhaften Umarmungen zu ziehen, aber der andere winkte hastig ab. Es reichte, dass seine Rippen geprellt waren, und so sehr er Thor auch mochte, er wollte nicht das Risiko eingehen, dass er sich doch noch was brach.

Er hinkte zu dem freien Platz neben Bruce hinüber und ließ sich ächzend darauf sinken.

Der andere warf ihm einen besorgten Blick zu.

„Geht’s dir wieder besser?“, fragte er. „Du hast ja ziemlich was abbekommen...“

„Oh, du kennst mich doch, ich bin nicht totzukriegen“, erwiderte Tony und schaffte es zu lächeln, ohne dass sich sein Gesicht dabei vor Schmerzen verzog. „Und glaub mir, es haben schon viele versucht.“

Bruce runzelte die Stirn. „Das ist keine Antwort auf meine Frage.“

Tony goss sich erst eine Tasse Kaffee ein – irgendjemand hatte in weiser Voraussicht daran gedacht, welchen zu kochen – bevor er antwortete.

„Es geht mir gut“, sagte er leise. „Den Umständen entsprechend jedenfalls.“

Er hob den Blick und sah in die Runde. „Eigentlich müsste ich tot sein. Dass ich noch lebe, habe ich allein euch zu verdanken. Ich weiß nicht, ob ich euch jemals genug dafür danken kann. Ich...“

Er suchte einen Moment lang nach den richtigen Worten – Gott, er war so schlecht darin, sich zu bedanken – aber als er sie ansah, sah er sie nur lächeln.

„Keine Ursache, Stark“, meinte Natasha schließlich. „Du hättest das gleiche für uns getan.“

„Außerdem“, fügte Clint hinzu, „wer soll uns durchfüttern, wenn du nicht mehr da bist?“

Die anderen grinsten bei der Bemerkung und schlossen sich ihr mit einem Nicken an. Und damit schien das Thema für sie auch erledigt zu sein.

Tony spürte plötzlich ein Brennen in den Augen und musste blinzeln.

Um sich wenigstens einen Rest an Würde zu bewahren, versteckte er sich wortlos hinter seiner Kaffeetasse und nippte hin und wieder an dem heißen Getränk, während die anderen ihre Unterhaltung fortsetzten.

Eine Viertelstunde später gesellte sich Steve ebenfalls zu ihnen und aß noch eine Kleinigkeit, bevor er sie alle zum Quinjet scheuchte, damit sie pünktlich bei ihrem Meeting mit Fury waren.

Der Direktor von SHIELD ging während ihrer Besprechung nicht noch mal auf die von Tony und Steve gestellten Forderungen ein, aber das überraschte Tony kaum. Er fragte sich, ob Fury Neuigkeiten für sie hatte, aber der Mann ließ sich nur ungern in die Karten schauen und würde erst dann mit Informationen rausrücken, wenn er es für angebracht hielt. Tony hasste es zu warten, und wenn er nicht wüsste, dass Fury Informationen wie diese für gewöhnlich lieber auf Papier aufbewahrte, hätte er schon längst die Datenbanken von SHIELD gehackt.

Doch Fury kannte ihn zu gut und wusste es mittlerweile besser. – Verdammter Bastard.

Bruce schlug vor, dass Steve die Avengers auf der Pressekonferenz vertrat, und der Rest von ihnen stimmte sofort dafür. Steve akzeptierte ihre Nominierung mit der Begründung, dass er auch früher schon oft Reden gehalten hatte und es gewohnt war, vor anderen Leuten zu sprechen, doch Tony konnte ihm deutlich ansehen, wie nervös ihn die Vorstellung machte, vor einem ganzen Raum von Reportern des 21. Jahrhunderts eine Ansprache zu halten. Auch wenn es mittlerweile fast ein Jahr her war, dass er in dieser neuen Zeit aufgewacht war, irritierten und verunsicherten ihn viele der modernen Umgangsweisen noch immer.

Nachdem Fury sie entlassen hatte, saß Tony, der sein halbes Leben lang in der Öffentlichkeit gestanden hatte, in den wenigen Stunden bis zum Beginn der Pressekonferenz noch mit Steve zusammen und gab ihm alle möglichen Ratschläge. Und Steve hörte ihm aufmerksam zu, denn er wusste ebenso gut wie Tony, dass von seinem Auftritt nicht nur die Meinung der Öffentlichkeit zu ihrem Team abhängen würde, sondern auch die Zukunft der Avengers.
 

Jetzt...
 

„Captain Rogers. Sie haben vorhin gesagt, dass die Avengers als militärische Spezialeinheit unter SHIELD zu betrachten sind, vergleichsweise etwa mit den Navy Seals.“

„Das ist korrekt, Ma’am.“

„Dennoch dürfte uns allen hier bewusst sein, dass Ihr Team einen Sonderstatus einnimmt, nicht nur, was seine eher ungewöhnlichen Mitglieder angeht, sondern auch in Anbetracht der Größe der Konflikte, bei denen es zum Einsatz kommt. – Nach welchen Kriterien werden die Mitglieder ausgewählt? Muss man ein Übermensch sein, um ein Avenger werden zu können?“

„Nun, wir arbeiten noch am offiziellen Bewerbungsformular für die Avengers...“

Gelächter.

„Aber im Ernst – nein, man muss kein ‚Übermensch‘ sein. Wir mögen Mitglieder haben, die über Kräfte verfügen, die weit über die eines normalen Menschen hinausgehen, doch die meisten von uns sind trotz ihres umfassenden Trainings und ihrer besonderen Fähigkeiten genauso sterblich, wie jeder andere auch.“

„Wo Sie gerade besondere Fähigkeiten erwähnen: Legen Sie eigentlich mehr Wert auf das Können und die Fertigkeiten Ihrer Mitglieder, als auf deren persönliche Hintergründe? Bei dem Angriff auf New York vor zwei Tagen hatten Sie unter anderem Unterstützung von ehemaligen Kriminellen wie Luke Cage und den ‚Heroes for Hire‘, sowie Spider-Man, nach dem vom NYPD aufgrund seiner Verbrechen gegen die Stadt New York gefahndet wird. Und dann ist da natürlich auch noch einer Ihrer jetzigen Teamkollegen, Tony Stark, der noch vor wenigen Jahren sein Geld mit der Herstellung von Massenvernichtungswaffen verdient hat.  – Sie sagten während Ihrer Ansprache, dass Sie hoffen, dass die Avengers als Vorbilder für zukünftige Generationen dienen können, aber wie soll das bei solchen Mitgliedern möglich sein?“

„Mr. Cage hat schon vor langer Zeit seine Strafe abgesessen, und wie Sie sicher alle wissen, hat Stark Industries sich bereits vor Jahren aus der Waffenproduktion zurückgezogen und investiert nun in die Forschung über erneuerbare Energien. Und Spider-Mans ‚Schuld‘ wage ich aufgrund seines konstanten selbstlosen Einsatzes bei der Bekämpfung des Verbrechens in New York eher anzuzweifeln, auch wenn die Medien gerne das Gegenteil behaupten...“

„Spider-Mans guter Wille in allen Ehren, Captain Rogers, aber dass durch seine Gefechte mit diversen... nennen wir sie mangels einer besseren Bezeichnung einmal ‚Superschurken‘... dass durch diese Gefechte Menschen zu Schaden gekommen sind, ist keine wilde Behauptung, sondern ein Fakt.“

„Das ist mir bewusst. Und es tut mir sehr leid, was die Betroffenen und ihre Angehörigen durchmachen. Doch Spider-Man allein für den Schaden verantwortlich zu machen, ist ebenso unpassend, wie die Streitkräfte der Alliierten im Zweiten Weltkrieges für die Vernichtung der Dörfer verantwortlich zu machen, die zerstört wurden, als sie die Nazis aus Frankreich vertrieben.“

„Sie behaupten also, dass seine Handlungen toleriert werden können, solange sie dem größeren Wohl der Gesellschaft dienen, und dass Kollateralschäden zwar bedauerlich, aber akzeptabel sind?“

„Ich behaupte gar nichts, Ma’am. Und Kollateralschäden sind niemals ‚akzeptabel‘; jedes einzelne Opfer ist ein Verlust für uns und für die Gesellschaft. Doch in Anbetracht der oftmals großen Stärke und Intensität der Angriffe und der hohen Bevölkerungsdichte von New York City ist es leider unvermeidlich, dass es dabei zu zivilen Schäden kommt.“

„Er schlägt sich gut bisher“, sagte Bruce leise, der zusammen mit den anderen in dem Raum hinter der Bühne auf den Bildschirm starrte, der Steve und den Konferenzraum zeigte. „Sehr souverän.“

„Ja“, stimmte Natasha ihm zu und warf Tony dann einen Blick zu. „Was hast du ihm vorhin gesagt, dass er so gelassen ist, Stark?“

Tony gab keine Antwort, sondern schenkte ihr nur ein vielsagendes Lächeln, bevor seine Miene wieder ernst wurde und er sich erneut dem Bildschirm zuwandte.

„... Avengers ebenfalls eine Menge Schaden zu verdanken“, sagte gerade ein drahtiger, kleiner Mann mit Brille. „Bei dem Angriff der Chitauri vor knapp einem Jahr wurde der größte Sachschaden in der Geschichte New Yorks seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 angerichtet, was nicht nur den Angreifern allein zu verdanken ist, sondern auch Ihrem Team, Mr. Rogers.“

„Ohne die Avengers wäre die Stadt von einer Atombombe vernichtet worden“, erwiderte Steve ruhig. „Diese Tatsache sollten Sie nicht vergessen. So bedauerlich die angerichteten Schäden also auch sein mögen, sie sind immer noch besser, als die Alternative.“

„Dennoch häufen sich seit dem ersten Auftreten der Avengers auch die seltsamen Vorfälle und Angriffe auf New York. Mittlerweile vergeht kaum eine Woche, ohne dass ein neuer Superschurke oder eine neue Terrororganisation auftaucht und unsere Stadt bedroht. Viele Bürger sind bereits aus Angst und zum Schutz ihrer Familien in die Vororte gezogen, und nicht wenige sind der Meinung, dass Ihr Team die Ursache für die Angriffe ist – dass es allein die Präsenz der Avengers ist, die Kriminelle aller Art anzieht. Gäbe es Sie nicht länger, würden auch die Angriffe aufhören.“

„Die These ist uns ebenfalls zu Ohren gekommen und wir haben sie ausführlich diskutiert. Doch wir sind zu dem Schluss gekommen, dass auch die Auflösung unseres Teams nichts an der momentanen Lage ändern wird. Die Welt weiß nun, dass es Superhelden gibt, ob sie sich nun Avengers oder anders nennen, der Name spielt keine Rolle. Und es wird immer jemanden geben, der sie herausfordern wird. Auch ohne die Avengers werden die Angriffe auf New York nicht aufhören, und wenn nicht wir die Stadt verteidigen, dann wird es jemand anderes an unserer Stelle tun. Möglicherweise jemand, der weniger erfahren ist und die Zerstörung der Stadt nicht verhindern kann. Und da wir dieses Risiko nicht eingehen wollen und können, haben wir beschlossen, auch weiterhin in New York zu operieren.“

„Das bedeutet also, dass die Bürger von New York sich auch in Zukunft auf kriegsähnliche Zustände in den Straßen und die regelmäßige Zerstörung ihrer Heime einrichten können?“

„Nun, wir versuchen, den Sachschaden so gering wie möglich zu halten und nach jedem Gefecht bei den Aufräumarbeiten zu helfen, wo wir nur können...“

„Das ist lobenswert, aber was ist mit den Kosten, Captain? Wissen Sie, wie viel der Wiederaufbau eines 50-stöckigen Bürogebäudes kostet? Es handelt sich hier um dreistellige Millionenbeträge! Wer soll die Kosten auf Dauer decken, wenn ständig neue Schäden hinzukommen? Die Versicherungen kommen kaum mit den Auszahlungen hinterher oder weigern sich mittlerweile sogar gänzlich, neu errichtete Gebäude in Manhattan zu versichern. Und die Eigentümer können die Reparaturen nicht jedes Mal aus eigener Tasche bezahlen.“

„Oh, bitte“, sagte Clint mit genervter Miene, während er auf den Bildschirm starrte. „Dieser Zustand hält nun schon seit einem verdammten Jahr an! Wenn die Kosten für die meisten tatsächlich so ein großer Grund zur Besorgnis wären, hätte die Einwohnerzahl und die Menge an Firmen, die ihren Sitz in New York haben, schon längst drastisch abnehmen müssen...“

„Ein Großangriff auf New York, wie wir ihn vor drei Tagen erlebt haben, ist äußert selten“, sagte in diesem Moment auch Steve. „Für gewöhnlich können die Avengers schnell genug eingreifen und größere Zerstörungen vermeiden. Außerdem versuchen wir stets, die Angreifer in Gebiete zu locken, in denen das Risiko für große Schäden gering ist.“

„Dennoch hat es vorgestern gleich drei Hochhäuser in Manhattan getroffen, und es wird lange dauern, sie wieder aufzubauen. Eines von ihnen hat seine Zerstörung sogar einem Ihrer Teammitglieder zu verdanken.“

„Wenn Sie Iron Man meinen: sein Absturz war ein Unfall. Grund dafür war der Angreifer, nicht To- Mr. Starks Versagen.“ Zum ersten Mal seit Beginn der Pressekonferenz wirkte Steve etwas ungehalten. „Es hat ihn beinahe sein Leben gekostet und die Avengers ein wichtiges Teammitglied.“

„Was meint er denn damit? Gibt es etwa auch unwichtige Teammitglieder?“, murmelte Clint.

Die anderen warfen sich nachdenkliche Blicke zu, dann wandten sie sich zu ihm um und sahen ihn vielsagend an.

Clint starrte sie einen Moment lang verwirrt an. Dann blinzelte er, als er begriff.

„Oh, haha“, meinte er finster. „Ihr seid so lustig, wirklich, ich lache mich gleich tot.“

Natasha griff nach seiner Hand und drückte sie.

„Du weißt, dass wir dich mögen, oder?“, fragte sie.

„... ich versuche gerade, mich wieder daran zu erinnern, warum ich euch mag“, entgegnete er nur, doch er klang schon wieder etwas versöhnlicher und erwiderte den Druck ihrer Hand.

Die Diskussion im Konferenzraum drehte sich mittlerweile wieder um die Avengers, die einzelnen Teammitglieder und ihre Vertrauenswürdigkeit. Abgesehen von Steve selbst, der zum offensichtlichen Bedauern der Reporter zu vorbildlich und gut erzogen war, um Misstrauen zu erwecken, wurde jedes Teammitglied mehr oder minder scharf kritisiert, und Steve gab sich alle Mühe, seine Freunde vor den Reportern zu verteidigen.

Schließlich schien es Fury zu viel zu werden, und zum Erstaunen der Avengers stand er auf und trat kurzerhand zu dem anderen auf die Bühne.

Seine imposante Erscheinung ließ das Gemurmel der Reporter langsam ersterben und es wurde völlig still im Konferenzsaal.

„Verzeihen Sie die Unterbrechung, Ladies und Gentlemen, aber ich möchte ein paar kurze Worte sagen“, begann er. „Mein Name ist Nick Fury und ich bin der Direktor von SHIELD, der Organisation, die die Avengers-Initiative vor einem Jahr ins Leben gerufen hat.“

Ein Raunen ging durch den Raum. Fury trat so gut wie nie an die Öffentlichkeit, dafür hatte er für gewöhnlich Maria Hill oder andere Stellvertreter.

„Captain Rogers allein auf die Bühne zu schicken war von meiner Seite aus zugegebenermaßen nicht ganz fair. Jegliche Kritik an der Initiative sollte an SHIELD gerichtet werden, nicht an die Avengers, da wir diejenigen sind, die ihre Einsätze mitplanen und überwachen, und somit auch für ihre Fehlschläge verantwortlich sind.“

Er ließ seinen Blick über die versammelten Reporter schweifen.

„Doch Beschwerden können natürlich auch gerne ans Verteidigungsministerium, den Weltsicherheitsrat oder gleich direkt an den Präsidenten gerichtet werden, denn das sind die Instanzen, denen wiederum SHIELD untersteht. – Sie fragen sich nun sicher, warum es uns von höchster Ebene aus erlaubt wurde, ein solch umstrittenes Projekt wie die Avengers-Initiative ins Leben zu rufen? Die Antwort ist ganz einfach: weil die Welt verrückt ist. Und sie war es auch schon lange vor dem Auftreten der ersten Superhelden. Niemand kann das so gut bestätigen, wie Captain Rogers hier.“

Fury begann, auf der Bühne auf- und abzulaufen, und alle Blicke waren wie gebannt auf ihn gerichtet.

„Die Ereignisse der letzten Monate haben deutlich gezeigt, dass ungewöhnliche Gegner leider auch ungewöhnliche Maßnahmen erfordern, selbst wenn es bedeutet, dass wir hin und wieder sogar die Hilfe von Göttern in Anspruch nehmen müssen“, fuhr er fort. „Wenn die Ereignisse der letzten Tage also eines bewiesen haben, dann ist es die Tatsache, dass die Welt im Moment nicht ohne Superhelden auskommt – dass vor allem Amerika nicht ohne Superhelden auskommt. – Und darum hat der Präsident letzte Nacht in Zusammenarbeit mit dem Kongress den Beschluss gefasst, die Avengers-Initiative als eigenständige Einheit der Armee zu etablieren. Von nun an wird sie nicht länger unter der Kontrolle von SHIELD stehen, sondern unter der Führung von Captain America in Zukunft ihre Operationen selbst planen und ihre Mitglieder selbstständig rekrutieren. SHIELD wird zwar weiterhin eine Beratungsfunktion haben, doch ansonsten sind die Avengers von nun an als unabhängige Einheit zu betrachten, die sich einzig und allein vor dem Verteidigungsministerium zu verantworten hat und niemandem sonst.“

Er hielt kurz inne. „Das war auch schon alles, was ich sagen wollte. – Danke für Ihre Aufmerksamkeit.“

Und mit den Worten verließ er die Bühne wieder. Für einen Moment war es so still im Raum, dass man eine Nadel hätte fallen hören können.

Dann brach der reinste Tumult aus, als die Anwesenden aufsprangen und begannen, wild durcheinander zu reden, zu debattieren und sich lautstark über die Neuigkeiten zu unterhalten, bis es fast unmöglich war, sein eigenes Wort zu verstehen.

Steve stand wie benommen da, während er von allen Seiten mit Fragen bombardiert wurde, und wusste nicht, auf welche er zuerst antworten sollte. Es war nicht zu übersehen, dass ihn Furys Worte ebenso überrascht hatten, wie den Rest der Anwesenden. Schließlich entschuldigte er sich höflich und verließ ebenfalls die Bühne, während sich der Sicherheitsdienst von SHIELD bemühte, wieder etwas Ruhe und Ordnung im Saal herzustellen.

„Fury!“, rief Tony wütend, während hinter ihm der Rest der Avengers eifrig diskutierte, und deutete mit dem Zeigefinger auf Fury, als dieser wieder in den Raum hinter der Bühne zurückgekehrte, dicht gefolgt von Steve. „Warum haben Sie uns nicht vorher Bescheid gesagt, Sie Mistkerl? Stattdessen haben Sie Steve ins offene Messer laufen lassen! Dass Sie mir nicht trauen, wundert mich nicht, aber dass Sie nicht mal ihn eingeweiht haben und er sich ihretwegen vor aller Welt blamiert hat, ist selbst unter Ihrem Niveau!“

„Oh, ersparen Sie mir die Vorträge, Stark“, erwiderte Fury mit ungewohnter Gelassenheit. „Als wüssten Sie nicht, wie es ist, zum Schutz anderer Informationen zurückzuhalten.“

„Wovon reden-?“

„Der Präsident“, erklärte Fury, „hat mir aufgetragen, Ihnen die Neuigkeiten erst dann mitzuteilen, wenn ich der Meinung bin, dass Sie bereit sind, die Bürde der Unabhängigkeit auch zu tragen. Die Pressekonferenz war nur ein Test, mit dem ich prüfen wollte, ob die Avengers auch für sich selbst einstehen können – oder ob es vielleicht nicht doch noch zu früh für sie ist, die Verantwortung zu übernehmen, die ihre neue Stellung mit sich bringt. Doch Captain Rogers...“ Er warf Steve einen Blick zu. „... hat die Herausforderung mit Erfolg gemeistert.“

Er nickte ihnen zu.

„Glückwunsch Ihnen beiden“, meinte er dann. „Sie haben es geschafft.“

Und mit einem zynischen Lächeln fügte er hinzu: „Verbocken Sie es nicht.“

Tony starrte ihn an, während die Erkenntnis langsam zu ihm durchsickerte, dass sie es tatsächlich geschafft hatten und dass sie die Unabhängigkeit bekommen hatten, die sie sich schon seit Monaten wünschten. Seine Wut auf Fury löste sich langsam wieder auf und machte grenzenloser Erleichterung Platz.

Er drehte den Kopf zur Seite und sah zu Steve hinüber, der ihm im gleichen Augenblick das Gesicht zuwandte, fast so, als hätte er seine Gedanken gelesen. Sie sahen sich einen Moment lang an, dann begannen sie wie auf Knopfdruck zu grinsen.

Fury sah sie ungehalten an.

„Oh, noch lachen Sie“, brummte er. „Aber glauben Sie mir – der Job ist härter, als Sie es sich vorstellen können.“

Er wandte sich zum Gehen. „Ich werde jetzt erst einmal meinen ersten Urlaub seit viereinhalb Jahren genießen, denn das ist die Zeit, seit der ich mich schon mit Ihnen und Ihrem Team herumplage und das Chaos beseitige, das Sie jedes Mal anrichten.“

An der Tür angekommen wandte er sich noch mal an Steve. „Auf Sie wartet in den nächsten Tagen einiges an Arbeit, Captain Rogers. Der Präsident erwartet Sie morgen früh um neun in seinem Büro. Er wird Ihnen alles Weitere erklären.“

„Ja, Sir“, sagte Steve nickend.

„Gut“, meinte Fury nur. „Dann viel Erfolg.“

Und mit diesen Worten verließ er endgültig den Raum.

Tony und Steve sahen sich an und sagten für eine Weile lang nichts.

Doch schließlich erhob Tony die Stimme:

„Hast du wirklich nicht-?“, fragte er.

„Nein.“

„Oh...“

Sie schwiegen wieder einen Moment, als sie beide nachdachten.

„Aber es ist gut, oder?“, fragte Tony dann. „Es ist genau das, was wir wollten.“

„Ja. Es ist gut, und ich bin froh darüber“, entgegnete Steve. „Aber ich glaube, Fury hatte nicht Unrecht mit dem, was er gesagt hat – es wird sehr viel Arbeit werden, und ich glaube, für unser Privatleben wird bald keine Zeit mehr bleiben.“

„Tja... Dann ist es wohl nur von Vorteil, dass wir auch in Zukunft als Partner zusammenarbeiten werden, was?“, sagte Tonys Mund, bevor sein Gehirn ihn daran hindern konnte.

Steve starrte ihn mit erstaunt hochgezogenen Augenbrauen an und Tony, dem auf einmal klar wurde, was er gerade angedeutet hatte, spürte auf einmal, wie seine Wangen unter dem durchdringenden Blick des anderen warm wurden.

Verdammt, wurde er etwa gerade rot? – Er fluchte innerlich.

Doch schließlich verzog sich Steves Mund zu einem warmen Lächeln.

„Ja“, sagte er. „Ja, das ist es.“

Sie lächelten sich noch einen Moment lang mit ungewohnter Befangenheit an, dann wandten sie sich schließlich zu den anderen um, die ihre Diskussion mittlerweile beendet hatten und sie ansahen.

„Soooo...“, sagte Tony gedehnt und grinste. „Wer ist noch alles der Meinung, dass wir heute Abend feiern sollten...?“
 

~*~

Clint hob grinsend sein Glas und die anderen taten es ihm gleich.

„Auf die Avengers!“, rief er.

„Auf die Avengers!“, schallte es zurück.

Die Feier wurde sogar noch ausgelassener, als sie erwartet hatten, denn gegen zehn Uhr gesellten sich noch Spider-Man und Janet, sowie Johnny und Ben von den Fantastic Four zu den Feiernden. Sie hatten die Übertragung der Pressekonferenz im Fernsehen mitverfolgt und beglückwünschten die Avengers zu ihrer neuen Unabhängigkeit.

Da seine Schmerzen noch immer nicht gänzlich abgeklungen waren, verbrachte Tony den Großteil des Abends halb sitzend, halb liegend auf der Couch. Nach einer Weile setzte sich Steve ans andere Ende des Sofas, und Tony nutzte die Gelegenheit sofort schamlos aus und legte die Füße auf seinen Schoß. Doch der andere Mann schien sich nicht daran zu stören, sondern sah stattdessen zum Wohnzimmertisch hinüber, an dem Natasha gerade angefeuert von den anderen den Hulk unter den Tisch trank.

Danach zeigte sie Spider-Man, wie man verschiedene Seemannsknoten band, wobei ihre Hände trotz der nicht unbeträchtlichen Menge an Alkohol, die sie intus hatte, kein einziges Mal zitterten. Spider-Man saß dicht neben ihr und es war nicht zu übersehen, dass der junge Mann sie vergötterte, was Clint aus irgendeinem Grund jedoch nicht besonders zu stören schien. Was auch immer zwischen den dreien passiert war, es schien eine Art stillschweigende Übereinkunft zwischen ihnen zu geben.

Clint war wiederum mit Janet, die in ihrer Freizeit Mode designte, in ein Gespräch vertieft. Sie diskutierten darüber, ob die Avengers in Zukunft einheitliche Kostüme tragen sollten, wobei Janet versprach, bei Gelegenheit verschiedene Designs zu entwerfen und mitzubringen.

Johnny und Ben leisteten derweil Thor Gesellschaft und unterhielten sich mit ihm über das Reisen zwischen den Dimensionen – „Regenbögen?“, fragte Ben. „Im Ernst? Wie ist das technisch möglich?“ – mit dem sie dank Reed selbst nicht ganz unvertraut waren. Sie waren begeistert, als Thor ihnen nach einer Weile den Vorschlag machte, ihn doch einmal nach Asgard zu begleiten.

„Meinem Vater missfallen meine ständigen Reisen nach Midgard“, sagte er mit einer für ihn ungewöhnlichen Bitterkeit. „In seinen Augen sind die Menschen nichts als Kinder, die gerade erst das Laufen gelernt haben und sich über Nichtigkeiten balgen, wie junge Hunde. Es wäre mir darum eine Ehre, Euch dem Allvater vorzustellen, damit er sehen kann, dass die Menschen selbst den mächtigsten Kriegern von Asgard in Geist und Wille ebenbürtig sind.“

„Hey, die Idee gefällt mir“, sagte Tony leise und grinste Steve an. „Ich wollte schon immer mal unter Göttern wandeln. Außerdem hat Thor das dortige Bier in so hohen Tönen gelobt, dass ich mich endlich selbst von seiner Qualität überzeugen will... aus rein wissenschaftlicher Neugier, versteht sich.“

„Natürlich“, meinte Steve und lächelte.

Dann zog er Tony die Schuhe aus und begann, die Füße auf seinem Schoß zu massieren. Der andere hob überrascht die Augenbrauen, bevor er mit einem wohligen Seufzen die Augen schloss und sich auf das Polster sinken ließ.

„Ohhhh... mmhhhhh...“, machte er, während Steve geschickt seine Fußsohlen knetete. Und dann: „Wow. Oh mein Gott. Gibt es eigentlich irgendetwas– dadada, genau da, oh Shit, ja, fester bitte! ... irgendetwas, was du nicht kannst?“

Steve konnte sich bei den Lauten, die Tony von sich gab, ein Grinsen nicht verkneifen.

„Du wärst überrascht, wenn du wüsstest, was ich alles nicht kann...“, meinte er dann.

Tony öffnete langsam wieder die Augen und schenkte ihm ein träges Lächeln.

„Ist das so...?“, fragte er. „Dann solltest du bei Gelegenheit eine Liste machen. Vielleicht kann ich etwas daran ändern...“

Sein Lächeln wurde breiter, als Steve bei der Bemerkung rot anlief.

Oh, er würde niemals müde werden, den anderen in Verlegenheit zu bringen...

Dafür hatte er einfach viel zu viel Spaß.

Tony schloss wieder die Augen und genoss die Massage, und sie verbrachten den Rest des Abends in entspanntem Schweigen, während sie den Gesprächen der anderen lauschten.
 

~*~

Es war weit nach Mitternacht, als sich ihre Gäste schließlich auf den Heimweg machten und die Avengers alle nach und nach in ihren Zimmern verschwanden.

Während er und Steve den Flur entlangliefen, fragte Tony, der leicht angetrunken war, beiläufig:

„Und? Hast du wieder vor, heute Nacht bei mir zu schlafen, um mich vor den Monstern aus meinen Träumen zu beschützen?“

Er hatte es scherzhaft gemeint, aber Steve nahm ihn wie immer beim Wort und blieb stehen, um ihn anzusehen.

„Wenn du Angst hast, wieder Alpträume zu bekommen, dann bleibe ich gerne bei dir“, entgegnete er.

Tony starrte ihn an. Er wusste, dass der andere es vollkommen ernst meinte und ihm das Angebot machte, weil er sich nach den Vorfällen der letzten Tage aus irgendeinem Grund verantwortlich für Tony fühlte und sich Sorgen um ihn machte.

Dennoch... Steve mochte aus einer anderen Zeit stammen, aber selbst ihm musste klar sein, dass es auch für beste Freunde nicht üblich war, zusammen in einem Bett zu schlafen.

Oder aber...

Tony wagte es kaum, den Gedanken in Erwägung zu ziehen, aber vielleicht – nur vielleicht – war Steve auch vollkommen bewusst, was er gerade tat.

Plötzlich wurde seine Mund ganz trocken und er musste schlucken.

„Hältst du das für eine gute Idee?“, fragte er dann mit einem bewusst anzüglichen Lächeln, während er gleichzeitig genau auf jede noch so kleine Reaktion von Steve achtete. „Die anderen könnten reden...“

Steve wurde rot, doch der entschlossene Ausdruck auf seinem Gesicht blieb.

„Sollen sie doch“, erwiderte er, und Tony fühlte ein seltsames Kribbeln im Bauch, etwas, was er seit seiner Trennung von Pepper nicht mehr gespürt hatte.

Er sah Steve lange an und hoffte, nein, betete, dass er richtig lag und Steves Verhalten nicht falsch interpretierte. Dann nahm er all seinen Mut zusammen und trat einen Schritt näher an ihn heran, so dicht, dass er Steves Atem auf seiner Wange spüren konnte, und dieses Mal war seine Stimme vollkommen ernst, als er fragte:

„Steve... bist du dir wirklich sicher?“

Der andere war noch immer rot im Gesicht, aber er wich keinen Zentimeter zurück.

„Wenn du mich noch mal fragst, Tony, dann kannst du allein schlafen gehen“, entgegnete er nur.

Tony sah ihn aus großen Augen an. Dann schüttelte er leise lachend den Kopf und wich wieder ein Stück zurück.

„Okay“, sagte er. „Keine weiteren Fragen. Alles klar.“

Er nahm Steves Hand in die seine und strich sacht mit dem Daumen über seinen Handrücken.

„Ich wollte nur wissen, ob dir klar ist, was das hier bedeutet, und ob es wirklich das ist, was du willst...“

Steve sah auf ihre Hände hinab.

„Ich habe keine Ahnung, was ich hier tue“, gestand er und zum ersten Mal lag ein Hauch von Nervosität in seiner Stimme. „Ich habe mit... mit solchen Dingen nicht viel Erfahrung.“

Doch dann hob er den Blick und sah Tony in die Augen. „Aber ich bin mir absolut sicher, dass es das ist, was ich will.“

Tony strahlte. Steves Worte machten ihn so unfassbar glücklich, dass er sich zwingen musste, nicht manisch zu grinsen.

„Ich denke“, sagte er lächelnd, „damit kann ich leben.“
 

~*~

Als sie wenige Minuten später aneinandergeschmiegt in seinem Bett lagen und Tony, der den Kopf an Steves Brust gelegt hatte, dem kräftigen Herzschlag des anderen lauschte, dachte er, ja, doch, dies war etwas, woran er sich definitiv gewöhnen konnte.

Er schloss die Augen und vergrub das Gesicht in Steves Halsbeuge. Er hatte keine Ahnung, was die Zukunft für die Avengers bringen würde, und wie sich diese... Sache, die er und Steve hatten, weiter entwickeln würde.

Doch sie waren hier und sie hatten sich entschieden, dem Ganzen eine Chance zu geben.

Und das war immerhin schon mal ein Anfang.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  jackienobu
2014-11-03T20:02:31+00:00 03.11.2014 21:02
Man merkt richtig, wie viel Spaß du beim Schreiben gehabt haben musst. Wieder ein unglaublich gutes Kapitel. Sehr unterhaltsam und mitreißend...

Von: abgemeldet
2014-04-27T18:57:48+00:00 27.04.2014 20:57
Ich muss zugeben, dass es mich etwas betrübt zu wissen, dass es nur noch 2 Kapitel sind. Aber das macht es umso spannender, sie zu lesen!

Tonys Traum wirkt wirklich unheimlich und schrecklich. Solch einen Traum zu haben, ist schlimm genug - ihn auch noch so realistisch und in solcher Ausführlichkeit zu haben, ist einfach unglaublich schrecklich. Schön finde ich aber, wie du mich hier wieder überraschst - es ist nicht Steve, der ihn weckt, sondern Clint. (und ja, Tony, du stellst doch die Frage, die uns alle Interessiert: Wo ist Steve? Pfff. xD)
Clints Vorwürfe find ich durchaus berechtigt - wenn ich auch Tonys Position ebenso verstehen kann. Immerhin ist es, wenn man es so sieht, auch für Natasha und Clint "sicherer" gewesen, es nicht zu wissen. Sonst hätten sie sicher jetzt, wenn sie es gewusst und SHIELD nichts gesagt hätten, riesengroßen Ärger am Hals :/
(das wär doch mal eine Verteidigung gewesen! xD)
Schön finde ich wirklich, wie du diese Konflikte einbaust. Du machst dir Gedanken um diese Geschichte und das merkt man ihr sehr an. Bei dir geht es nicht: "Ich mach das so und Punkt!" (eben z.B. auch mit dem Aufräummaßnahmen, in den Comics wird das ja anscheinend auch selten bedacht), sondern du ziehst auch aus dem, was die Charaktere machen bzw. was ihnen passiert, die Konsequenzen. Das finde ich sehr realistisch und sehr, sehr gut. Da können sich manche Serien, Filme und Comics eine Scheibe von abschneiden!

Cap hat mein ganzes Mitgefühl! Wobei ich mich bei Furys Ausführungen etwas wunder - Spider-Man und co sind ja so oder so "Superhelden" (bzw. tun zumindest so oder haben ihre Kräfte), ob sie nun bei den Avengers sind (und wenn nur "Plan B") oder nicht. EIGENTLICH ist es doch sogar sicherer, wenn sie da sind und "einfach so". Versteht man, was ich meine? Ich hoffe...
Übrigens witzig, dass, kaum ist Tony da, das Gespräch schnell beendet ist. Cap, du brauchst Tony, merkste es? :'D

Die Szene, in der sich Tony in seine Werkstatt bringen lässt, hat mich genervt aufseufzen lassen. Tony! Aber dass er sich nur bei Dummy melden und bei JARVIS bedanken wllte, fand ich sehr, sehr schön und niedlich. Sie hat mich überrascht (wie ich erwähnte, mag ich das sehr an deinen Geschichten) und ich fand sie sehr anrührend.
Und Steve danach....awwww. Selbst ich muss da "awwww" sagen xD

Bei der Pressekonferenz finde ich es faszinierend, wie du die (sehr gemeinen!) Fragen der Reporter stellst. Genauso so könnte ich mir die Pressekonferenz wirklich vorstellen. Ich finde es gut, wie du Pro und Contra abwägst und beiden Seiten ihre Argumente sagen lässt. Furys Auftritt war ziemlich cool, wie Fury halt ist ;) Und toll, dass sie es wirklich geschafft haben, das zu bekommen, was sie wollten.

Auf das letzte Kapitel bin ich wirklich gespannt - eigentlich ist ja alles geklärt, sie haben ja das, was wie wollten - oder? ;)
Von:  MrsTime
2013-08-07T20:29:57+00:00 07.08.2013 22:29
Was soll ich sagen, mir gefällt deine Geschichte, mit jeder Seite die ich lese besser. Sie bietet so viel und es ist Schade, dass dies schon das vorletzte Kapitel davon ist. Doch habe ich schon gesehen das eine Fortsetzung und auch Spin-Ofs gibt, darauf bin ich schon gespannt. Denn ich mag die Art, wie du deine Geschichten erzählst. Daher wirst du mich als Leserin wohl erst einmal nicht mehr los. ;)
Von:  Chibitalia
2012-10-01T00:25:27+00:00 01.10.2012 02:25
Oh. mein. Gott.
Eigentlich hatte ich vor mit den Kommentaren zu warten, wenn ich ... nun ja bis ich die Geschichte zu ende gelesen kann...
Aber ich glaube, wenn ich noch ein Kapitel länger warte PLATZE ich!!
(Zu den einzelnen Kapiteln werde ich natürlich auch noch jeweils ein Kommentar schreiben :) Sei also schon mal vorgewarnt :x)
Erst ein mal:
GROßARTIG!!
Ich liebe.. nein, ich vergöttere dich, für diese Geschichte!
Zuerst zu den Charakteren:
-Sie sind sehr gut getroffen und wirken in ihren Handlungen auf mich natürlich und authentisch... selbst die Beziehung zwischen dem Cap und Tony würde ich dir sofort abkaufen :D
Auch, dass du Clint etwas mehr Charakter verleihst, als er in den Filmen zeigt, finde ich sehr gut. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Comics nie gelesen habe, aber Clint so in der "Avenger-Serie" bereits kennen gelernt hab ;)
Und auch wenn es sich nun mal um die (nebenbei erwähnt super süße) Liebesgeschichte dreht, kommt der Rest des Teams nicht zu kurz, meiner Meinung nach
-Wo wir bei Punkt 2 wären :) Die Sprüche, zum einen von den beiden Liebestäubchen, als auch von den Teammitgliedern find ich super witzig, und wirken nicht übertrieben oder aufgesetzt (ernsthaft, manchmal muss ich mich zusammenreißen, damit meine Mitbewohnerin nicht reinplatzt um zu Fragen ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte ô0)
-und zu guter letzt (vorerst) die Geschichte!
Ich finde es interessant, dass du die anderen Marvel-New Yorker-Helden mit einbaust, denn ernsthaft, New york hat so viele von diesen Bunten Kerlen/Frauen zu bieten :P
Was mich aber auch vor allem beeindruckt hat, bzw. ... (mir fällt gerade kein besseres Wort ein ô0) ist die Interview-Szene und das Aufgreifen der nebenbei entstehenden Probleme: zb. die Zerstörung von Halb Manhatten xD
aber dazu dann später mehr^^

So! Das soll jetzt erstmal an Fan-girly-gehabe reichen, das wird ja sonst noch peinlicher ^///^ :x
Freu mich schon auf die nächsten Kapitel!

LG
Chibitalia (eine zutiefst zufriedene Avengers-nerdin)
Von:  mor
2012-09-12T16:39:51+00:00 12.09.2012 18:39
Steve hat nicht viel erfahrung in solchen Dingen..........nicht Schlimm Tony gibt Ihn mit freuden Nachhilfe xd ^^
Von:  Lance
2012-09-11T14:04:58+00:00 11.09.2012 16:04
Yayyyyy neues Kapitel!! 
Du glaubst gar nicht wie ich mich freue, dieses Aufgeregte Gefühl, wenn sie ekelerregend niedlich zueinander sind, oh ich möchte Karies! <3
Aber das es das vorletzt ist macht mich traurig :( Ich will das du weiter schreibst immer längere Kapitel! Irgendwann schaffst du dann die Million... Gott, ne das will ich dir nicht antun, aber wer die Verantwortung trägt? Natürlich die Illuminaten und bezahlen tut Tony den Schaden, der hat zu viel Geld,  bei den Kosten die seine Marks immer haben, ich will seine Kontoauszüge nicht sehen, der könnte sich ganz Amerika Kaufen |D
Navy Seals schnuppere ich da einen McGarrett? Ach Danny der darüber jammert wie sein New Jersey zerlegt wurde, wäre toll. Der würde sich super schön mit Tony in die Haare kriegen und dann essen sie zusammen Shawarma und Malasadas!
Mist nun hab ich schon ne ganzes Kästchen voll ohne überhaupt den ersten Satz gelesen zu haben... Shit happens!
Jetzt aber~
Clint und Tony, was für ein unterschiedliches und doch gleichtes Paar, ich hab erst gedacht das Steve an seinem Bett sitzt, wobei ich Tony sehr gut verstehen kann in so einer Stresssituation so etwas zu träumen, so lange er deswegen nicht wieder zur Flasche greift :|
Aber Steve und Fury geben sich wirklich nichts, aber Steve hat doch recht, eigentlich tun die Avengers genau das selbe wie die anderen, warum bei ihnen eine Ausnahme machen aber bei den anderen nicht? Aber als Clint angeklopft hat, hab ich mir Fury gerade als Pirat vorgestellt, mit einem Papagein auf der Schulter der krächzt; 'Ja Barton, schon wieder' und dann 'Tod auf Latschen krächz' Nagh nimm mir diese Vorstellung xD
Und so wurde Steve Vater im Stil von 'Im Dutzend Avengers billiger', wer brauch schon Kinder, davon hat er jetzt mehr als genug :D
Oh... OH ich spürte Zuckerschock... ;___; Die Szene ist ja wohl mal niedlich, ich kann nicht aufhören Smiley zu machen und dämlich vor mich hin zu grinsen...
Mein Herz, ich muss dich verprügeln, was hast du mit Tony gemacht? Er sieht ja aus wie ein Autoschaden!
Die Anziehszene... du bringst mich um, ich krieg Gänsehaut und mähhh ich will das die so etwas in Avengers 2 bringen verflucht, neben Spidey natürlich :D
Ich werd Taxifahrer, wen ich solche Leute Chauffieren darf... eindeutig ich muss den Führerschein machen!
Nagh nun stell ich mir vor wie Tony sich ins Labor robbt und Steve immer neben ihm steht 'Soll ich dich nicht lieber ins Bett bringen?' 'Nein! *kriecht* ich will... Javris!' 'Wie kann ich ihnen helfen, Sir?' '*kriecht* Erinnere mich daran den Boden beweglich zu machen' XD
Jarvis nimmt nur 15 % des Lobes an ;)
Jetzt kannst du dir das Bild von mir vorstellen, Wasserfälle aus meinen Augen, ein verzerrtes Gesicht, wild fuchtelnde Hände und Karies, zu niedlich... viel zu niedlich die Bettszene ;___;
Oh die Pressemitteilung, ich hab Angst, aber da war gerade schon wieder dieser Papagei 'Stark! Rogers! *krächzt* Tango nargh Tango' xD
Und wieder ein Sprung zurück, ich liebe dich! Ach ich will auch so mal Aufwachen, mit Hangover meinetwegen aber wenn son Kerl bei mir sitzt na wen interessiert schon der Kater danach? Höhö
Thor du alter Filou, ich werde eine Ode an dich richten, sobald ich noch etwas von meinen Pillen eingeworfen hab, die mich scheinbar total bescheuert machen!
WAH du hast es gemacht! Da ist... meine Wunschszene! Ich vergöttere dich hiermit, vergesst Thor, Loki, Hera, Zeus, dass fliegende Spagettimonster etc pp uninteressant, Morwen! Morwen! Morwen! Morwen!
Ach und nun... wieder zur Pressekonferenz, Gott ich bin so aufgeregt :D
'Dennoch häufen sich seit dem ersten Auftreten der Avengers auch die seltsamen Vorfälle und Angriffe auf New York' <- This! Das frage ich mich auch immer, in jeder Serie, in jedem Film in JEDEM Buch XDD So kriechen die Kakerlaken eben aus ihren Löchern xD
Ach Clint du bist nicht unwichtig, dass weißt du doch, Tasha munter denen Freund auf, erzähl ihm von Budapest!
Fury du Arsch, du hast deinen Papagei vergessen! :< Der hat mich eben echt dumm schauen lassen, als er die Bühne gecrasht hat, eindeutig ein Supernatural-Schauspieler auf einer Convention... anders kann es nicht sein.
Gnargh, Zuckerspitze..! Die beiden sind wie die zuckerwattestäbchen die man im Krankenhaus bekommt, wenn man nichts essen darf, man saugt und saugt immer wieder dran, weil es so lecker ist xD
Partyyy *gröhl* *mit das Glas in die Höhe schwingt*
Ach Steve und Tony, massier ihm noch die Füße, die sollten als einziges nicht grün und blau sein!
.... EY er tut es tatsächlich *lach* Ich bin Hellseher!
Dieses Flirten mein Gott, ich liebe es. Und ich sehe es neigt sich dem Ende zu, ich kann schon das Ende von Mexx sehen, NOINNN!
OH MEIN GOTTTTTT mein Fangirl-Thermometer ist gerade gesprengt worden, ich will krieschen, endlich! Oh Gott ich les es gleich nochmal...
Ich fass es einfach nicht, endlich! Ich grinse im Kreis, ich wippe zufrieden mit den Füßen und ich schmelze dahin. Ich glaube ich stelle Tony gerade in den Schatten... und wie ich ihn in den Schatten stelle, niemand kann die Freunden des Fangirls übertreffen, als wenn das passiert was man sich so wünscht! Gott ich kling so krank gerade XDDDDDD
*nimmt das Kapitel*
*schmeißt es auf den Boden*
Another!
Los, schreib schneller |DDDDDDDDD
Okay ich schwöre, ich schreib nie wieder nebenbei Kommentare, dass kommt nicht gut, definitiv nicht, ich hab nebenbei auch noch gegessen, wundert mich das ich es nicht über den Laptop verteilt hab. Gut aber nun krieche ich wieder in meine Höhle und warte auf das letzte Kapitel.

in Scham verpuffend,
Lance


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