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Here We Are Now (Entertain Us)

Steve/Tony
von

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Independence Day

Anmerkungen:

Asdfghjkl, OMG, ich habe es geschafft!! *-*

Ich wollte (wieder mal...) viel früher fertig werden, aber ich habe einfach kein Ende gefunden. ;)

Aber hier ist nun das definitiv letzte Kapitel dieser FF - und hoffentlich ein würdiger Abschluss. :)
 

Nachdem ich nach den ersten ein, zwei Kapiteln noch keine große Ahnung hatte, wie lang diese Geschichte werden würde, geschweige denn, in welche Richtung sie sich überhaupt entwickeln würde, bin ich doch überrascht, wie komplex und (teilweise) auch ernst sie am Ende geworden ist.

Aber ich bin sehr stolz darauf, dass ich es geschafft habe, ein solch - für meine Verhältnisse - monströses Projekt auf die Beine zu stellen, an dem ich bis zum Schluss kontinuierlich gearbeitet und das ich in Anbetracht der Länge mancher Kapitel relativ häufig geupdatet habe.

Für mich war das eine ganz neue Erfahrung - eine, von der ich hoffe, dass ich sie in Zukunft öfter machen kann. :)
 

Aus Zeitmangel werde ich erst mal keine längeren FFs mehr in Angriff nehmen (auch wenn ich die ein oder andere Idee habe...), aber ich bleibe auf jeden Fall noch eine Weile in diesem Fandom, denn diese großartigen, wundervollen, dorkigen Charaktere haben es mir einfach angetan und es gibt noch unzählige Geschichten über sie zu erzählen. :)
 

Zum Kapitel:

Es passiert... ganz viel, darum versuche ich mich am besten erst gar nicht an einer Inhaltsangabe. *hust*

Ich hoffe nur, es ist nicht zu kitschig geworden. Kitsch ist meine große Nemesis... xD
 

Info:

NSA steht für National Security Agency, einen der großen US-amerikanischen Nachrichtendienste.

Mutanten: Ich muss vermutlich niemandem erklären, wer oder was Mutanten sind, ich denke, von den X-Men dürfte jeder gehört haben. Sie sind ein fester Bestandteil des Marvel-Universums, weshalb ich sie nicht auslassen wollte, aber sie haben hier (noch) keinen so großen Bekanntheitsgrad, also ähnlich wie vor dem ersten "X-Men"-Film. Die Menschen wissen zwar, dass es sie gibt, und Charles' Schule, an der junge Mutanten ausgebildet werden, existiert ebenfalls, aber im Großen und Ganzen halten sie sich im Hintergrund.
 

Infos zu den neu hinzugekommenen Charakteren findet ihr wie immer unter "Charaktere" in der Fanfic-Übersicht. :)
 


 

*~*~*
 


 

Als Steve am nächsten Morgen erwachte, war es draußen bereits hell.

Von den Vorhängen gedämpft, die leise im sachten Luftzug der geöffneten Fenster raschelten, fielen die Sonnenstrahlen ins Zimmer und malten ein sich stetig bewegendes Muster aus Lichtflecken und Schatten auf das Bett.

Vorsichtig zog er seinen Arm unter dem Kopf von Tony hervor, der die Stirn an Steves Schlüsselbein gelehnt hatte und mit offenem Mund leise schnarchte. Er machte ein protestierendes Geräusch, als Steve sich zurückzog und aufstand, aber er wachte nicht auf, sondern zog stattdessen Steves Kissen zu sich heran und schlang die Arme darum.

Der andere lächelte still, während er ihn betrachtete.

Er konnte immer noch nicht fassen, dass er in der Nacht zuvor tatsächlich endlich den Mut aufgebracht hatte, diesen Schritt zu wagen. Nicht nur, weil all dies für ihn weitgehend unbekanntes Terrain war, sondern auch, weil er niemals gedacht hätte, dass es Tony sein würde, zu dem er je eine solche Zuneigung entwickeln würde.

Als er ihn kennengelernt hatte, hatte er kaum ein Wort von dem modernen Jargon verstanden, den Tony gewöhnlich zu sprechen pflegte, und er hatte sich schrecklich dumm und altmodisch in seiner Gegenwart gefühlt. Auch Tonys oberflächliche, respektlose und vorlaute Art, sowie seine Liebe zu schnellen Autos und wilden Partys hatten ihn eher abgestoßen, und wenn ihm jemand noch vor einem knappen Jahr gesagt hätte, dass er eines Tages freiwillig mit dem anderen Mann im selben Bett schlafen würde, hätte er ihn zweifellos für verrückt erklärt.

Doch die letzten Monate hatten gezeigt, dass erste Eindrücke manchmal doch trogen, und dass sich hinter Tonys Fassade ein sehr scharfsinniger und mutiger Mann verbarg, der alles tun würde, um seine Freunde und die Bürger New Yorks vor Schaden zu bewahren, selbst wenn es ihn das eigene Leben kosten sollte.

Steve hatte sich oft gefragt, wie viele Leute abgesehen von Pepper, Rhodey und den Avengers sich eigentlich jemals die Mühe gemacht hatten, Tony besser kennenzulernen und diese andere Seite an ihm zu entdecken... Wenn man sah, wie sich die Medien die Mäuler über ihn zerrissen, konnten es nicht allzu viele sein, und das stimmte Steve seltsam traurig.

Er hatte Tony in den letzten Wochen und Monaten nicht nur als Freund zu schätzen gelernt, sondern sich auch eingestehen müssen, dass er Gefühle für ihn empfand, die weit über bloße Freundschaft hinausgingen. Lange hatte er diese Gefühle nicht identifizieren können, doch nach den Ereignissen der letzten Tage und besonders Tonys Absturz, der den anderen Mann fast das Leben gekostet hatte, wusste Steve mit absoluter Sicherheit, dass er Tony brauchte und ihn in seinem Leben nicht mehr missen wollte.

Er beugte sich zu ihm hinab, um seinen dunklen Haarschopf zu küssen, und warf ihm noch einen letzten, warmen Blick zu, bevor er seine Sachen nahm und leise das Zimmer verließ.

Aufgrund der Feier in der Nacht zuvor und der frühen Stunde hatte Steve gedacht, dass der Rest der Avengers noch schlafen würde. Umso erstaunter war er, als Natasha ihm im Morgenmantel entgegenkam, eine Kaffeetasse in der Hand. Sie zog vielsagend eine Augenbraue hoch, als sie sah, aus welchem Zimmer er kam, und Steve konnte nicht verhindern, dass ihm das Blut in den Kopf schoss. Sie nickte ihm jedoch nur zu und verkniff sich jeden Kommentar, wofür er ihr unendlich dankbar war.

Clint, der ihr auf nackten Füßen folgte und nichts weiter anhatte als ein Paar Snoopy-Boxershorts, tat ihm den Gefallen allerdings nicht.

Er stieß einen leisen Pfiff aus, als er Steve erblickte.

„Ich fasse es nicht... habt ihr es etwa endlich geschafft?“, fragte er grinsend. „Wurde aber auch langsam Zeit, ehrlich. Ich habe die ganze sexuelle Spannung im Tower kaum noch ausgehalten.“

Steves Wangen glühten und er wusste, dass er irgendetwas sagen sollte, wenn er die Situation noch retten wollte, doch ihm wollte keine passende Erwiderung einfallen. Zum Glück stand Natasha ihm bei, die sich zu Clint umwandte, um ihm einen strafenden Blick zuzuwerfen.

„Lass ihn in Frieden“, meinte sie. „Du bist nicht mehr an der Highschool, Clint Barton; was Cap und Stark privat machen, geht dich wirklich nichts an.“

Ihre Miene wurde jedoch etwas weicher, als sie sich wieder zu Steve herumdrehte.

„Er hat allerdings nicht ganz Unrecht“, sagte sie. „Es wurde tatsächlich langsam Zeit. Herzlichen Glückwunsch euch beiden.“

Ohne Steves Antwort abzuwarten packte sie Clint dann am Handgelenk und zog ihn in Richtung ihres gemeinsamen Zimmers.

Nachdem sie verschwunden waren, atmete Steve langsam aus. So, wie er Clint kannte, würde der Rest des  Teams spätestens gegen Mittag ebenfalls Bescheid wissen – auch wenn das eigentlich nicht der Weg war, auf dem er und Tony es ihnen hatten mitteilen wollen. Doch jetzt war es zu spät, etwas daran zu ändern, und Steve ergab sich in sein Schicksal und ging weiter zu seinem Zimmer.

Dort angekommen meldete sich plötzlich JARVIS zu Wort.

„Sir, wenn ich ein paar Worte sagen dürfte...“, begann er und Steve seufzte.

„JARVIS, bitte fang du nicht auch noch damit an“, sagte er. Beziehungstipps von einem Computer waren wirklich das letzte, was er im Moment brauchte – selbst wenn es Tonys Computer war, der sich vermutlich nur Sorgen um die Sicherheit seines Schöpfers machte.

Doch JARVIS überraschte ihn, indem er höflich erwiderte:

„Tut mir leid, Sir, ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Ich wollte Sie lediglich darauf aufmerksam machen, dass Sie sich spätestens in einer Viertelstunde mit dem Quinjet auf den Weg machen sollten, wenn Sie pünktlich bei Ihrem Treffen mit dem Präsidenten sein wollen.“

„... oh“, machte Steve. Nun, damit hatte er nicht gerechnet.

„Danke“, fügte er schnell hinzu, in der Hoffnung, dass JARVIS ihm seinen vorigen Kommentar nicht allzu übel nahm.

Er duschte kurz und zog dann die Uniform an, die er damals nach seinem Erwachen von SHIELD bekommen und bisher ausschließlich auf feierlichen Veranstaltungen getragen hatte. Anschließend begab er sich zum Hangar und machte sich auf den Weg nach Washington, D.C.

 

*~*~*

 

Als Tony am späten Vormittag erwachte und feststellte, dass er allein war, fühlte er für einen Moment ein Gefühl in sich aufsteigen, das an Enttäuschung und auch ein wenig an Panik grenzte. Dann fiel ihm jedoch wieder ein, warum Steve nicht da war, und er atmete erleichtert auf und verfluchte sich innerlich für seine Vergesslichkeit.

Gähnend schwang er die Beine aus dem Bett und zog sich Jeans und T-Shirt an, bevor er barfuß in die Küche ging.

Nach der ersten Tasse Kaffee fühlte er sich fast schon wieder wie ein Mensch, und nachdem er seine Tasse ein zweites Mal gefüllt und sich eine Scheibe Toast mit Marmelade geschmiert hatte, wanderte er auf der Suche nach dem Rest des Teams durch das Penthouse. Er musste lange suchen, bis er sie fand, da er an den üblichen Stellen niemanden antraf, doch schließlich entdeckte er sie alle in Thors Zimmer.

Tony runzelte die Stirn.

„Was macht ihr all hi-“, begann er, wurde jedoch sofort durch das kollektive „Shhh!“ der anderen zum Schweigen gebracht, die sich vor dem Fernseher versammelt hatten.

Einen Moment lang fragte er sich, wann er eigentlich aufgehört hatte, in seinem eigenen Haus das Sagen zu haben, doch dann zuckte er nur ergeben mit den Schultern und setzte sich neben Bruce auf den Boden.

„... den NBC News“, sagte in diesem Moment der Nachrichtensprecher. „Wie der Direktor von SHIELD gestern Abend auf einer Pressekonferenz mitgeteilt hat, hat das schon seit Monaten umstrittene Superhelden-Projekt ‚Avengers‘ nun von Seiten der Regierung grünes Licht bekommen. Das Weiße Haus hat selbst noch kein offizielles Statement abgegeben, doch den Angaben von SHIELD zufolge wird die Avengers-Initiative unter der Leitung von Captain America in Zukunft eigenständig in New York und Umgebung operieren. – Weitere Details von unserem Korrespondenten aus New York City, Dean Thompson.“

„Danke, Jeff“, erwiderte ein Mann mittleren Alters mit schütterem, blondem Haar, hinter dem die Eingangstüren des Avengers Towers zu sehen waren. Um ihn herum hatte sich eine kleine Gruppe von Schaulustigen angesammelt. Tony fragte sich, ob es sich wohl um eine Liveübertragung handelte, und musste dem Drang widerstehen, auf den Balkon hinauszugehen und nachzuschauen.

„Hier am Avengers Tower ist die Anspannung groß“, fuhr Thompson fort. „Wir haben mit verschiedenen Passanten gesprochen und es wurden dabei sehr unterschiedliche Meinungen geäußert...“

Ein Mann mit Trenchcoat und Aktenkoffer war zu sehen.

„Ich finde es gut, dass die Regierung beschlossen hat, das Avengers-Projekt mitzufinanzieren“, meinte er. „Diese Leute riskieren täglich ihr Leben für unsere Stadt, dafür sollten sie auch entlohnt werden. Denn sie unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht von allen anderen US-amerikanischen Soldaten: sie kämpfen, um unser Land zu schützen.“

„Sicher meinen sie es gut“, sagte eine junge Frau, die ein kleines Kind im Arm hielt. „Aber New York ist so viel gefährlicher geworden, seitdem sie hier sind. Mein Bruder hat vor ein paar Monaten seinen Job verloren, nachdem das Gebäude, in dem er gearbeitet hat, bei einem ihrer Kämpfe vollständig zerstört worden ist. Jetzt zieht er mit seiner Familie aus New York fort, weil es ihm hier nicht mehr sicher genug ist, und mein Mann und ich überlegen schon seit Wochen, ob wir seinem Beispiel nicht folgen sollen...“

„Die Regierung sollte das Geld lieber in die Bildung oder die Schaffung neuer Arbeitsplätze stecken, nicht in eine Gruppe von Verrückten, die jede zweite Woche unsere Stadt zerstören“, wetterte ein älterer Mann. „Eine Schande, dass so was wie die von nun an von unseren Steuern leben soll...!“

„Erst die Sache mit den Mutanten und nun das“, sagte eine müde aussehende Frau mit Einkaufstaschen. „Dieser Fury hat Recht, die Welt wird immer verrückter. Wieso ich nicht von hier wegziehe, fragen Sie? Woanders bin ich doch auch nicht sicherer...“

„Ich stehe voll und ganz hinter den Avengers“, meinte ein junger Mann mit Basecap. „Ich meine, haben Sie die Chitauri gesehen? Oder dieses Alien vor ein paar Tagen? Wenn das von jetzt an normal ist, brauchen wir Leute, die uns vor all den Freaks dort draußen im All beschützen, und die Avengers haben gezeigt, dass sie genau die richtigen für den Job sind...“

Plötzlich vibrierte Tonys Handy in seiner Hosentasche und er zog es hervor.

Als er den Namen des Anrufers sah, hob er überrascht die Brauen. Schnell stand er auf und kehrte in den Flur zurück, um die anderen nicht zu stören.

„Hey, Pep“, sagte er. „Wie geht‘s?“

Sie hatten in den letzten Wochen hin und wieder telefoniert, meistens, um geschäftliche Angelegenheiten zu besprechen. Doch obwohl sie sich dabei stets mit ausgesprochener Höflichkeit begegnet waren, hatte es sich jedes Mal seltsam angefühlt. Dieses Mal war von der üblichen Distanz jedoch nichts zu spüren, als die Worte nur so aus Pepper hervorsprudelten.

„Oh mein Gott, Tony!“, rief sie erleichtert. „Endlich erreiche ich dich! Nach diesem furchtbaren Kampf in New York hieß es erst, du wärst tot; dann sagte man mir, dass du im Koma liegst; beim letzten Mal, als ich angerufen habe, meinte JARVIS, du würdest noch schlafen, und dann mache ich den Fernseher an und sehe Fury, wie er gerade verkündet, dass ihr von nun an alle offiziell für die Regierung arbeitet. Was zur Hölle ist gerade los bei euch, Tony? Und wie geht es dir, bist du verletzt? Ich schwöre, ich kriege noch graue Haare, und dabei bin ich schon viertausend Kilometer von euch-“

„Pepper“, unterbrach er sie und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu klingen. „Virginia Potts, beruhige dich, es ist alles in Ordnung. Tief durchatmen. Auf drei: eins, zwei...“

Sie atmeten mehrmals gemeinsam tief ein und aus.

„Genau, so ist es gut... na bitte, geht doch“, sagte Tony und lächelte dann. „Kein Grund zur Panik, Pepper, es ist alles gut. Mir geht es mittlerweile wieder besser und die anderen sind auch okay. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“

„Du hättest trotzdem anrufen können“, meinte sie mit vorwurfsvoller Stimme. „Du weißt doch, dass ich hier in L.A. nie etwas von dem mitbekomme, was du tust.“

„Ich hatte immer den Eindruck, dass dir das so lieber wäre...“

Tony! Du weißt genau, wie ich das meine!“

„Ja, Pep, das weiß ich“, entgegnete er und sein Lächeln wurde breiter. Wie gut es doch tat, sich wieder normal mit ihr unterhalten zu können. Er merkte erst jetzt, wie sehr ihm diese Gespräche in der letzten Zeit gefehlt hatten.

„Stimmt es, was Fury gesagt hat?“, fragte sie dann. „Dass ihr von nun an ‚Vollzeit-Avengers‘ seid?“

„Ja“, meinte Tony und fuhr sich abwesend mit der Hand durch die Haare. „Es wurde Zeit, dass wir endlich auf eigenen Füßen stehen. Was SHIELD und Fury alles für uns getan haben, ist ohne Frage bewundernswert, aber wir wollen uns von nun an selbst um unsere Probleme kümmern.“

„Ich verstehe...“ Sie seufzte. „Und das ist auch okay für dich? Von jetzt an nur noch dieses Leben zu führen...?“

„Du weißt, dass es das ist, Pepper“, sagte er. „Sonst hättest du mich nicht...“

Er führte den Satz nicht zu Ende, doch sie wusste auch so, was er meinte.

Einen Moment lang schwiegen sie beide, bevor Pepper wieder das Wort ergriff.

„Du hast Recht“, erwiderte sie sanft. „Es tut mir leid; die Bemerkung war unüberlegt. Du weißt natürlich, was du tust, und ich respektiere das.“

„Danke, Pepper.“

„Es ist nur... wegen der anderen. Denken sie alle genauso? Und dann Steve... Ich meine, er ist ein großartiger Anführer, keine Frage. Aber eure Beziehung war nicht immer die einfachste, und wenn er in Zukunft dein Boss ist...“

„Ich denke, wir werden uns schon irgendwie... arrangieren“, meinte Tony und grinste.

„Du lächelst“, stellte Pepper fest. „Ich kann hören, dass du lächelst. – Warum lächelst du auf einmal?“

„Uhm“, machte Tony, der sich ertappt fühlte. Er überlegte einen Augenblick, ob er sie mit einer Halbwahrheit abspeisen sollte, doch Pepper war klug, und früher oder später würde sie es eh herausfinden.

Also sagte er: „Was Steve angeht...“

„Was ist mit ihm?“

„Es... könnte sein, dass die Aktien von Stark Industries demnächst um ein paar Prozent fallen“, fuhr er vorsichtig fort.

„... Tony.“ Plötzlich war Peppers Stimme vollkommen ruhig. So ruhig, dass es Tony fast schon ein wenig Angst machte. „Was hast du jetzt schon wieder angestellt?“

„Ich habe gar nichts angestellt“, verteidigte er sich. „Indianerehrenwort!“

„Gut, dann lass mich die Frage anders formulieren: Was ist passiert, dass es sogar unsere Aktien beeinflussen könnte?“

„Steve und ich“, sagte Tony und zögerte erneut. „Wir haben ein... Ding.“

„Ein Ding“, wiederholte sie verständnislos. „Was für ein Ding?

„Das versuchen wir selbst noch herauszufinden.“ Und das war die Wahrheit. „Aber es könnte durchaus zu einem größeren... Ding werden. Und du kennst mich, ich weiß nicht, ob ich so etwas auf Dauer vor der Öffentlichkeit verheimlichen kann. Oder will.“

Endlich schien der Groschen bei ihr zu fallen und sie sog überrascht die Luft ein.

„Soll das etwa heißen...“

„Ich befürchte ja.“

„Oh Gott.“

„Ich weiß.“

„Ich meine... Steve.“

„Ja.“

„Und du.“

„Ja.“

„Steve und du.“

„Ja. Wir ha-“ Tony hielt stirnrunzelnd inne. „Moment, was soll das denn heißen – ‚Steve und du‘? Willst du etwa sagen, dass ich nicht gut genug für ihn bin?“

„Tony, niemand ist gut genug für Captain America. Er ist einfach der perfekteste Mensch auf diesem Planeten, das hat auch gar nichts mit dir zu tun. Und du weißt, dass ich Recht habe. – Aber das meinte ich nicht.“

„Ach?“

„Ich bin bloß etwas überrascht. Ich hatte immer gedacht, Steve wäre... na ja. Anderweitig interessiert.“

„Glaub mir, ich auch. Es muss wohl an meinem natürlichen Charme liegen...“

„Tony! Der arme Mann hat nicht nur siebzig Jahre lang geschlafen, er ist auch in einer ganz anderen Gesellschaft großgeworden. Ist dir jemals der Gedanke gekommen, dass ihn der lockere Umgang mit Sexualität in unserer Zeit vielleicht einfach nur unglaublich verwirrt? Ich hoffe doch, du hast diese Verwirrung nicht ausgenutzt...“

„Nein! – Nein. Ich schwöre, Pepper, ich habe nichts dergleichen getan, ich war dieses Mal artig. Er mag mich tatsächlich nur wegen, nun ja... mir.“

In dem Moment, in dem er es aussprach, wurde ihm plötzlich klar, dass er es selbst kaum glauben konnte. Captain „Mr. Perfect“ America, der Mann, dem mindestens die Hälfte aller Frauen – und sicher auch nicht wenige Männer – Amerikas zu Füßen lag, hatte es sich in den Kopf gesetzt, ausgerechnet mit ihm eine Beziehung anzufangen.

Wer hätte das jemals gedacht...?

Tony ganz bestimmt nicht.

„Ich verstehe“, meinte Pepper.

Für eine Weile war es wieder still. Tony konnte aus Thors Zimmer gedämpfte Stimmen hören und fragte sich, worüber die anderen wohl gerade redeten.

Dann fuhr Pepper fort:

„Wenn das an die Öffentlichkeit kommt, könnte es sich tatsächlich auf unsere Geschäfte auswirken. Aber wir werden es überleben. Stark Industries hat schließlich auch die Tatsache überlebt, dass du Iron Man bist. Oder den Fakt, dass wir keine Waffen mehr herstellen, was, na ja, ein bisschen der Definition des Wortes ‚Waffenfirma‘ widerspricht. Also mach dir keine Gedanken, wir schaffen das schon.“

Tony lächelte. Peppers kalkulierende, beherrschte Art und ihre Fähigkeit, die Firma auch durch schwierige Zeiten zu navigieren, waren der Grund, weshalb er sie zur Geschäftsführerin von Stark Industries gemacht hatte, und er beglückwünschte sich einmal mehr zu dieser Entscheidung.

„Gut“, entgegnete er. „Danke, Pepper.“

„Keine Ursache“, meinte sie. „Das ist schließlich mein Job.“

„Im Ernst, Pep. Was würde ich nur ohne dich tun?“

„Oh, fangen wir am besten erst gar nicht damit an“, erwiderte sie, und sie mussten beide lachen.

Tony vermisste sie noch immer – selbst jetzt noch, selbst mit Steve – aber er wusste auch, dass sie auch in Zukunft für ihn da sein würde, und es war ein gutes Gefühl. 

„Ich freue mich für dich, Tony“, sagte sie dann. „Ehrlich. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass aus eurem ‚Ding‘ etwas wird, und dass du glücklich wirst.“

Tony blinzelte.

„Danke“, entgegnete er mit heiserer Stimme. „Du... ich meine...“

Er holte tief Luft. „Danke, Miss Potts.“

„Immer wieder gerne, Mr. Stark“, sagte sie, und ihre Stimme war warm und voller Zuneigung.

Sie plauderten noch eine Weile miteinander und zum ersten Mal seit Monaten fühlte es sich wieder an wie in alten Zeiten, und als Tony das nächste Mal auf die Uhr sah, war schon fast eine halbe Stunde vergangen. Doch schließlich verabschiedete sich Pepper, die sich noch auf ein Meeting vorbereiten musste, von ihm.

„Es war schön, mal wieder von dir zu hören“, meinte sie. „Wir sollten das öfter machen.“

„Definitiv“, erwiderte er. „Danke, dass du angerufen hast.“

„Tony, wir sind Freunde. Du musst dich doch nicht dafür bedanken“, sagte sie. „Grüß Steve von mir, hörst du? Und Bruce und Natasha, und all die anderen auch.“

„Werde ich machen“, versprach er.

„Mach’s gut, Tony!“

Und damit legte sie auf.

Er ließ sein Handy mit einem Lächeln sinken. Nach all den Sorgen in der letzten Zeit hätte der Tag nicht besser beginnen können.

Er wollte gerade zu den anderen zurückkehren, als der Fahrstuhl am Ende des Flurs ein leises „Ping“ von sich gab. Tony drehte sich um und seine Augen leuchteten auf, als er sah, wer in diesem Moment das Penthouse betrat.

- Der Tag versprach sogar noch sehr viel besser zu werden.

 

*~*~*

 

Steve war kaum aus der Fahrstuhlkabine getreten, als sich Tonys Arme um seinen Nacken schlangen.

„Mein Gott, diese Uniform...!“, sagte der andere Mann und grinste ihn an. „Wenn ich gewusst hätte, wie gut du darin aussiehst, hätte ich dich schon vor Ewigkeiten dazu gebracht, so eine zu tragen...“

Steves Wangen wurden warm, und das nicht nur wegen Tonys Worten. Doch so gut es sich auch anfühlen mochte, ihn so nahe zu spüren, sie hatten im Augenblick wichtigere Dinge zu tun.

„Uhm, Tony“, meinte er. „Hältst du das wirklich für einen guten Moment, um mit mir zu flirten?“

„Ich halte jeden Moment für einen guten Moment, um mit dir zu flirten“, stellte Tony klar, doch dann lockerte sich sein Griff wieder und er trat einen Schritt zurück.

„Aber alles zu seiner Zeit; ich kann warten“, fuhr er fort und schenkte ihm ein verheißungsvolles Lächeln. „Du hast Neuigkeiten, nehme ich an? Ich sag dem Rest Bescheid.“

Steve sah Tony nach, während dieser den Flur entlangschlenderte, und zwang sich, tief durchzuatmen.

Worauf hatte er sich da nur eingelassen...

Und doch bereute er seine Entscheidung für keinen einzigen Augenblick.

Wenige Minuten später hatte sich das ganze Team in der Küche eingefunden und Steve erzählte ihnen mit knappen Worten, was sein Gespräch mit dem Präsidenten ergeben hatte.

„Eine der erfreulichsten Neuigkeiten dürfte sein“, berichtete er, „dass die meisten der wichtigsten Nachrichtendienste – unter anderem die CIA, die NSA, das FBI und natürlich SHIELD – uns von nun an einen vollständigen Zugang zu ihren Ressourcen gewähren.“

„Wie nett von ihnen“, meinte Tony belustigt. „Damit haben wir nun offiziell die Erlaubnis, uns die Informationen zu holen, die JARVIS schon seit Monaten für mich besorgt...“

Bruce, Clint und Natasha wirkten nicht sehr überrascht, aber Steve warf ihm einen erstaunten Blick zu.

„Du hast ihn die Datenbanken der US-amerikanischen Geheimdienste hacken lassen?“, fragte er.

Tony zuckte nur mit den Schultern.

„Es wäre unverantwortlich gewesen, es nicht zu tun“, meinte er. „Wir hätten diesen Leuten sonst erst alles aus der Nase ziehen müssen, und im Eifer des Gefechts ist dafür für gewöhnlich keine Zeit.“

Steve überlegte einen Moment, ob er Tony darauf hinweisen sollte, dass es trotzdem illegal war, und dass er zweifellos für den Rest seines Lebens im Gefängnis sitzen würde, sollte der Geheimdienst jemals davon erfahren. Aber er wusste, dass Belehrungen wie diese bei Tony für gewöhnlich auf taube Ohren stießen, und irgendwie... irgendwie wusste er auch, dass der andere niemals zu solchen Maßnahmen gegriffen hätte, wenn er nicht der Meinung gewesen wäre, dass sie absolut nötig waren.

„Dennoch“, sagte er und warf Tony einen strengen Blick zu. „In Zukunft kein Ausspionieren mehr, verstanden? Wir dürfen ihnen keinen Grund geben, uns zu misstrauen, das können wir uns in diesem Stadium nicht leisten.“

Tony zog die Nase kraus, sagte aber nichts, und Steve fuhr mit seinem Bericht fort.

Das meiste davon hatten sie bereits am Abend zuvor schon besprochen, weshalb nur wenige unerwartete Neuigkeiten dabei waren. Aber die ein oder andere Ankündigung beeindruckte sie dennoch.

„Ich bin von nun an befugt, bei zukünftigen Krisen je nach Schwere des Falles den Ausnahmezustand im gesamten Bundesstaat auszurufen“, erklärte Steve. „In diesem Zustand ist jedes einzelne Mitglied der Avengers dazu berechtigt, nach eigenem Ermessen Armeetruppen anzufordern und zu kommandieren. – Ich bete, dass wir uns nie in einer solch ausweglosen Situation wiederfinden, aber wenn doch, dann muss ich euch vermutlich nicht erklären, dass ihr euch vorher gut überlegen solltet, ob ihr von diesem Recht Gebrauch macht. Wir dürfen nicht mehr Leute in unsere Konflikte mit reinziehen, als nötig ist.“

Die anderen nickten mit ernsten Gesichtern.

Dann wandte sich Steve dem Thema Sachschäden zu, und ihm entging Tonys Grinsen nicht, als er sagte:

„Das Militär hat einen Hilfsfonds gegründet und will außerdem von nun an zumindest einen Teil der Kosten beim Wiederaufbau der Gebäude decken, die durch unsere Gefechte zerstört werden.“

Clint lachte leise. „Bin gespannt, ob das auch anhält, nachdem sie die erste Rechnung bekommen haben...“

„Barton hat Recht“, stimmte Tony ihm zu. „Ich frage mich, ob ihnen klar ist, was für ein riesiges Budget das noch verschlingen wird. Dank der früheren Geschäfte von Stark Industries kenne ich die Leute vom Militär ziemlich gut, und ich weiß, dass sie sehr an ihrem Geld hängen und es lieber in die neuesten Hightech-Waffen investieren, als es den Leuten zu geben, die es tatsächlich nötig hätten... Sehr begeistert werden sie auf Dauer also nicht davon sein.“

„Vielleicht will das Verteidigungsministerium die Gelder zusammenbekommen, indem sie in anderen Bereichen des Militärs Einsparungen vornehmen...?“, überlegte Clint, und Tony zuckte mit den Schultern.

„Möglich“, erwiderte er. „Das werden wir in den nächsten Monaten wohl herausfinden.“

„Das würde also im Extremfall heißen: wir dürfen nicht so viel kaputtmachen, damit die anderen noch genug Geld für Massenvernichtungswaffen haben?“, fragte Bruce. „Bin ich der einzige, der das komisch findet? ... Und mit ‚komisch‘ meine ich ‚bedenklich‘“, fügte er hinzu.

„Das ist der Deal“, sagte Steve. „Aber Tony hat Recht, es hat jetzt noch keinen Sinn, darüber zu diskutieren, wer wie viel Geld zugeteilt bekommt oder auch nicht. Wir sollten abwarten, wie sich die Sache weiter entwickeln wird.“

Er sah in die Runde.

„Ich habe dem Präsidenten des Weiteren versichert, dass die Avengers sich von nun an um alle größeren Konflikte auf dem gesamten Staatsgebiet der USA kümmern werden“, erklärte er. „Das schließt auch Alaska und Hawaii mit ein. – Wir werden uns allerdings nicht in die Kriege der USA außerhalb des Landes einmischen, das habe ich ihm ebenfalls deutlich klargemacht. Was im Nahen Osten passiert, fällt nicht in unseren Zuständigkeitsbereich, und wir lassen uns nicht dafür benutzen, die Kriege der Regierung zu führen.“

Er hielt inne, während er an das Gespräch im Weißen Haus zurückdachte, bei dem er um jeden einzelnen Aufgabenbereich der Avengers eisern hatte feilschen müssen.

„Was jedoch nicht heißt, dass wir den Rest der Welt ignorieren werden. Wenn die Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Sicherheit der Vereinigten Staaten – oder wie im Fall von Loki sogar die der ganzen Welt – unmittelbar gefährdet ist, werden wir auf Aufklärungsmission gehen“, fuhr er dann fort. „Sollten wir also beispielsweise handfeste Beweise dafür haben, dass jemand im Ausland einen Anschlag gegen unsere Nation plant oder einen dritten Weltkrieg vom Zaun brechen will, dann werden wir in das entsprechende Land fahren und Nachforschungen anstellen.“

„Wie schön“, meinte Bruce amüsiert. „Dann sehen wir sogar noch was von der Welt...“

Steve konnte nicht verhindern, dass seine Mundwinkel bei der Bemerkung zuckten, doch er ging nicht weiter darauf ein, sondern widmete sich stattdessen dem letzten Punkt der Tagesordnung.

„Kommen wir nun zu der wichtigsten Frage“, sagte er. „Wen nehmen wir ins Team auf?“

Clint runzelte die Stirn. „Ach. Jetzt auf einmal ist unsere Meinung gefragt?“

„Sei nicht so zickig, Barton“, meinte Tony und verdrehte die Augen. „Wie oft sollen wir uns denn noch entschuldigen?“

„Was wir getan haben war lediglich, nach neuen Kandidaten Ausschau zu halten“, fügte Steve hinzu. „Wir hätten niemanden – und damit meine ich tatsächlich niemanden – ins Team aufgenommen, ohne euch zuvor nach eurer Meinung zu fragen.“

Er sah sie alle aufmerksam der Reihe nach an.

„Also... wen nehmen wir auf?“, wiederholte er seine Frage.

Es wurde still im Raum, als sie darüber nachdachten.

Doch bereits wenige Augenblicke später ergriff Bruce das Wort:

„Ich finde, dass wir all denjenigen, die uns bei dem Kampf vor drei Tagen unterstützt haben, schon aus Prinzip einen Platz in diesem Team anbieten sollten.“

Die anderen sahen ihn an und nickten.

„Der Mann hat Recht“, meinte Clint, und auch Natasha stimmte ihm zu.

„Ich habe die meisten von ihnen noch nicht kämpfen sehen“, sagte Thor, der der bisherigen Unterhaltung schweigend gelauscht hatte. „Aber wenn ihr sie für würdig erachtet, dann vertraue ich eurem Urteil.“

Tony grinste. „Es kann nicht schaden, sie wenigstens mal zu fragen, oder?“

„Gut“, meinte Steve und nickte. „Dann ist es hiermit beschlossen. Ich werde mich nachher gleich auf den Weg machen, um allen von ihnen Bescheid zu sagen, sofern ich sie erreichen kann.“

Damit war die Teambesprechung vorerst zu Ende und die kleine Gruppe löste sich wieder auf. Steve entgingen die Blicke nicht, die die anderen ihm und Tony zuwarfen, als sie eifrig miteinander diskutierend die Küche verließen, doch da keiner von ihnen entsprechende Andeutungen machte, blieb auch er still.

Schließlich waren nur noch er und Tony übrig. Der andere setzte sich neben ihn auf den Küchentisch und ließ munter die Beine baumeln.

„Versteh mich nicht falsch“, sagte er und legte den Kopf schief. „Ich finde es unheimlich sexy, wenn du autoritär wirst und alles... Aber du hast dir so viel mit diesem Job aufgebürdet, meinst du, er erlaubt es dir, hin und wieder auch einfach mal nur Steve Rogers zu sein, und nicht immer nur Captain America...?“

Steve lächelte und lehnte dann den Kopf an Tonys Schulter.

„Ich habe nicht vor, ausschließlich für diesen Job zu leben“, entgegnete er, wobei Tonys Shirt seine Stimme dämpfte. Er seufzte leise, als der andere mit der Hand durch seine Haare fuhr, und fuhr dann fort: „Klar, am Anfang wird es nicht leicht werden. Wir müssen erst unseren Platz finden und uns den Respekt und das Vertrauen des Militärs und der Bevölkerung verdienen. Aber wenn wir das geschafft haben, wenn die Avengers sich vollends als eigenständiges Team etabliert haben... ich glaube, dann werde ich mehr als genug Zeit haben, wieder Steve Rogers zu sein. – Und wenn nicht...“

Er sah auf und blickte Tony an.

„... wenn nicht, habe ich dich, um mich daran zu erinnern, dass der Job nicht alles ist.“

Tonys Augen weiteten sich unmerklich.

„Steve...“

Steve hielt den Atem an, als der andere sanft sein Gesicht in die Hände nahm. Für einen langen Augenblick sah Tony ihn einfach nur an, während er mit dem Daumen sacht über seine Wange strich, und Steve erwiderte seinen Blick aus großen Augen.

Schließlich neigte Tony sich zu ihm herab und küsste ihn.

Steves Herz klopfte wild in seiner Brust und er war einen Moment lang vor Aufregung wie erstarrt. Doch dann bewegte er zögerlich die Lippen gegen die von Tony und öffnete den Mund, und er konnte spüren, wie der andere lächelte, während er die Finger in Steves Haaren vergrub und den Kuss vertiefte. Er schmeckte nach Himbeermarmelade und Kaffee und Tony, und Steve, der nicht genug davon bekommen konnte, legte einen Arm um seine Hüfte und zog ihn auf seinen Schoß. Für eine Weile taten sie nichts anderes, als eng umschlungen dazusitzen und sich ohne Hast zu küssen, und das Kribbeln in Steves Bauch ließ dabei keinen einzigen Moment lang nach.

Verglichen mit den Frauen, mit denen er bereits Erfahrungen gemacht hatte, fühlte es sich seltsam an, Tony zu küssen, allein schon deshalb, weil er sich erst an das Kratzen von Tonys Bart an seinem Kinn gewöhnen musste. Doch es war kein unangenehmes Gefühl, ganz im Gegenteil, und Steve spürte schon bald eine ungewohnte Wärme in sich aufsteigen.

„Tony...“, flüsterte er und fühlte sich wie benommen, als der andere sich schließlich mit einem letzten, flüchtigen Kuss auf seine Lippen wieder zurückzog und ihm lächelnd einen Finger auf den Mund legte.

„So gerne ich das hier auch fortsetzen möchte“, entgegnete Tony mit rauer Stimme, „ich glaube nicht, dass dies der richtige Ort oder Zeitpunkt dafür ist.“

Er rutschte von Steves Schoß und stand auf.

„Auf, auf“, meinte er und tätschelte lächelnd Steves Oberarm. „Wir haben noch zu tun.“

Steve stöhnte vor Enttäuschung leise auf – er wusste genau, dass dies Tonys Rache für früher war – aber er wusste auch, dass der andere Recht hatte, und erhob sich ergeben.

„Dann nichts wie los“, sagte er mit leichter Ungeduld. Tony schenkte ihm ein vielversprechendes Lächeln, das Steve seinen Frust vorerst vergessen ließ.

Tony hatte Recht. Sie würden später noch mehr Zeit füreinander haben.

Doch jetzt hatten sie erst einmal zu tun.
 

*~*~*

 

Janet war die erste, die zusagte, ohne zuvor um weitere Bedenkzeit zu bitten.

„Als ob ich da lange nachdenken müsste“, meinte sie und lachte. „Es wäre mir selbstverständlich eine Ehre!“

Hank Pym, der unübersehbar einen Narren an der jungen Frau gefressen hatte, stimmte zu, nachdem Tony ihm von den Laboren im Avengers Tower erzählt hatte, die er ihm zur Verfügung stellen wollte.

„Zehn Stockwerke!“, sagte Tony und breitete grinsend die Arme aus. „Mehr technisches Spielzeug, als du dir vorstellen kannst! Und solltest du trotzdem irgendwas vermissen, brauchst du bloß Bescheid zu sagen, und ich werde es dir beschaffen – was auch immer es ist.“

Steve verschränkte amüsiert die Arme vor der Brust, während er ihnen zusah. Er fand die Art, wie Tony Pym köderte, fast schon ein wenig unfair, denn welcher Wissenschaftler konnte zu so einem Angebot auch schon nein sagen...?

Und er sollte Recht behalten, denn es dauerte nur wenige Tage, bis Hank Janet in den Tower folgte.

Da die Zimmer im Penthouse der Avengers schon alle belegt waren, zogen die beiden in der Etage darunter ein, die noch leer stand – ein Zustand, der jedoch nicht von Dauer sein sollte.

 

Der nächste, der einzog, was Luke Cage, ein großer, breitschultriger Afroamerikaner mit kahlgeschorenem Kopf und Haut, die so undurchdringlich war, wie Granit.

„Ganz davon abgesehen, dass ich eure Ideale teile“, brummte er, als Steve und Tony ihm von ihrem Entschluss erzählten, ihn ins Team zu holen, „aber eine kostenlose Dachgeschosswohnung in Midtown Manhattan? – Ich wäre ein verdammter Idiot, wenn ich so ein Angebot ablehnen würde.“

Tony traute ihm nicht so recht, aber Steve schätzte seine offene und ehrliche Art, sowie seinen trockenen Sinn für Humor. Außerdem stammte Luke ähnlich wie Steve aus einfachen Verhältnissen und hatte viel Zeit auf den Straßen New Yorks verbracht, wo er zahllose Kontakte hatte, was sich in künftigen Missionen noch als vorteilhaft erweisen konnte.

Lukes langjähriger Freund und Partner, Danny Rand, lehnte die Einladung, in den Tower zu ziehen, hingegen höflich ab. Er zögerte jedoch nicht, als Steve ihm anbot, den Avengers beizutreten.

„Wann immer ihr mich brauchen solltet“, sagte er, „sagt Bescheid.“

 

Es dauerte mehrere Stunden, bis sie Spider-Man aufgetrieben hatten, und die erste Reaktion des jungen Mannes bestand in einem Jubelschrei.

„Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott!“, rief er aus und riss die Arme in die Luft, während er vor Aufregung übers Dach hüpfte. „Ich! Bei den Avengers! – Whooo~hooo!“

Steve und Tony warfen sich belustigte Blicke zu, während der Teenager vor Freude Pirouetten drehte. Doch dann blieb Spider-Man abrupt stehen und ließ betrübt den Kopf hängen.

„Aber ich befürchte, ich kann nicht bei euch einziehen. Früher oder später würde jemand meine Identität herausfinden, und das Risiko kann ich nicht eingehen. Tut mir leid...“

„Das ist in Ordnung“, meinte Steve und lächelte. „In den Avengers Tower zu ziehen ist auch nur optional und keine Pflicht. Du kannst selbstverständlich trotzdem dem Team beitreten.“

„Japp“, stimmte Tony ihm zu. „Alles vollkommen freiwillig. – Also, bist du dabei?“

Spider-Man sah einen Moment lang ungläubig vom einen zum anderen.

„Da fragt ihr noch?“, sagte er dann und lachte. „Natürlich bin ich dabei...!“

 

Die Fantastic Four zogen es vor, als Team für sich zu bleiben, was weder Steve noch Tony sonderlich überraschte.

„Wir werden natürlich helfen, wann immer New York bedroht wird und die Avengers allein nicht mit dem Problem fertig werden“, versprach Reed. „Doch ansonsten haben unsere Forschungen Priorität. Wir sind Wissenschaftler, keine Soldaten.“

Nachdem Reed wieder in seinem Labor verschwunden war, meinte Ben Grimm:

„Keine Sorge, nicht alle von uns sehen es so eng wie er. Und Reed würde uns auch nie vorschreiben, was wir zu tun und zu lassen haben. Wenn wir den Avengers beitreten wollen, wäre er zwar nicht sehr begeistert, würde unsere Entscheidung aber natürlich respektieren. Insofern: wenn ihr mich wollt, bin ich dabei.“

Er hob eine Hand und rieb sich mit einem knirschenden Geräusch den felsigen Nacken, bevor er hinzufügte:

„Meine Loyalität liegt allerdings auch in Zukunft in erster Linie bei meinem eigenen Team. Ich hoffe, das ist kein Problem.“

Steve lächelte. „Natürlich nicht. Ich weiß, wie wichtig ihr einander seid, und es liegt mir fern, euch vier auseinanderzureißen. – Komm einfach vorbei, wann immer du Zeit hast.“

„Oy“, mischte sich plötzlich auch Johnny ein, der bisher wortlos an der Wand gelehnt und ihr Gespräch mit angehört hatte. „Wenn das so ist, dann zählt mich mit. Ich kann den Idioten hier...“ Er nickte zu Ben hinüber. „... schließlich nicht allein lassen.“

Ben ging nicht näher auf die Bemerkung ein, aber er sah seinen Teamkollegen finster an und der junge Mann grinste frech zurück.

Steve und Tony tauschten einen Blick.

Tony hob fragend eine Augenbraue, doch Steve nickte nur mit entschlossener Miene, und so gab der andere schließlich nur ein Seufzen von sich und sagte:

„In Ordnung. Aber keine weiteren Brandflecken mehr, so wie gestern Abend, verstanden?“

„Aye, aye, Sir“, entgegnete Johnny und salutierte. „Ich verspreche hoch und heilig, in Zukunft nichts mehr anzuzünden.“

Er grinste

„Jedenfalls nicht im Tower.“
 

*~*~*

 

„Du und Cap also, hm?“, meinte Clint am Nachmittag zu Tony. Er saß am Küchentisch und war gerade damit beschäftigt, sorgfältig seine Ausrüstung zu reinigen, als Tony nach seiner Rückkehr aus dem Baxter Building in die Küche kam, um sich Kaffee zu holen.

„Ja“, sagte Tony nur, ohne Clint eines Blickes zu würdigen, und nahm eine Tasse aus dem Schrank. „Irgendein Problem damit?“

„Oh, ganz sicher nicht“, entgegnete der andere Mann und zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, ich spreche für den Rest des Teams, wenn ich sage, dass es endlich an der Zeit war...“

Nun sah Tony doch zu ihm hinüber. „So, wie das klingt, könnte man meinen, ihr hättet Wetten abgeschlossen.“

Clint sagte nichts, aber sein Grinsen war Antwort genug.

Tony sah ihn einen Moment lang überrascht an und musste dann lachen.

„Im Ernst jetzt?“, fragte er. „Wer hat gewonnen?“

„Bruce“, erzählte Clint. „Ganz knapp vor Tasha, die sich um einen Tag verschätzt hat.“

Er lehnte sich zurück.

„Und ich habe euretwegen fünfzig Dollar verloren“, fuhr er mit leicht vorwurfsvollem Ton fort. „Weil ich gewettet habe, dass ihr schon zwei Wochen früher... nun ja... endlich zur Sache kommt.“

„Dass wir was?“, fragte Tony und hob eine Augenbraue. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstehe, was du damit meinst...“

„Komm schon, Stark... Du weißt genau, was ich damit meine“, entgegnete Clint grinsend und machte mit den Händen eine entsprechende Geste.

„Oh, das“, meinte Tony und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. „Du denkst, dass wir schon Sex hatten. – Was ich gerade echt verletzend finde, ich meine, nur weil ich ich bin, heißt das nicht gleich automatisch, dass ich immer nur das eine im Kopf habe...“

Clint gab bei diesen Worten ein leises Schnauben von sich.

„... Aber ich befürchte, ich muss dich enttäuschen. Auch wenn du es dir vielleicht nicht vorstellen kannst – Himmel, ich kann’s ja selbst kaum glauben – aber nein... hatten wir noch nicht.“ Tonys Augen funkelten belustigt. „Glaub mir, ich hätte dafür gesorgt, dass ihr es gemerkt hättet. Ich bin mir sicher, Steve kann sehr laut werden, wenn er erst einmal unter mir liegt und ich ihm meinen-“

„Oh Gott, Stark, bitte keine Details“, stöhnte Clint auf und hielt sich demonstrativ die Ohren zu. „Vergiss einfach, dass ich gefragt habe, okay...?“

„Hey, du wolltest es wissen“, erwiderte Tony nur und zuckte mit den Schultern, bevor er mit seiner Kaffeetasse in der Hand den Raum wieder verließ.
 

*~*~*

 

Sie bekamen auch Bewerbungen.

Seit dem Kampf gegen Loki bekamen die Avengers regelmäßig Fanpost, aber in den Tagen nach der Pressekonferenz verzehnfachte sich die Menge der Briefe fast, so dass Tony allein fürs Durchgehen der täglichen Post ein paar Leute einstellen musste.

Neben den üblichen Nachrichten ihrer Fans waren nun jedoch auch vermehrt Hassbriefe und manchmal sogar Morddrohungen von Leuten dabei, die die Avengers als Gefahr betrachteten. Tony sorgte dafür, dass Steve letztere nicht zu sehen bekam, da sie ihn nur zu sehr aufgeregt hätten, aber er hob stets ein paar auf, um sie an den Abenden zusammen mit Clint zu lesen und sich mit ihm über die fantasievollen Inhalte zu amüsieren. Als ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Stark Industries hatte er selbst nicht wenige davon in seinem Leben bekommen und wusste mittlerweile, wie damit umzugehen war.

Doch neben den Fanbriefen und den Briefen ihrer Gegner bekamen sie auch immer wieder ernsthafte Anfragen von Leuten, die daran interessiert waren, dem Team beizutreten. Die meisten Bewerbungen ähnelten sich sehr, oft handelte es sich um junge Männer oder Frauen, die aus dem Krieg in Afghanistan oder dem Irak heimgekehrt waren und viel Erfahrung mit militärischen Operationen hatten. Gewissenhaft ging Steve jede einzelne Person durch und besprach diejenigen, die er ausgewählt hatte, zuerst mit dem Rest des Teams, bevor er den jeweiligen Bewerber benachrichtigte.

Doch obwohl es zahllose vielversprechende Kandidaten gab, stachen nur wenige von ihnen wirklich aus der Masse der Bewerber hervor. Darum waren es meistens die etwas ungewöhnlichen Bewerbungen, die seine Aufmerksamkeit erweckten.

Wie etwa die von Carol Danvers.

Carol war ebenfalls in der Armee, doch dies war nicht der Grund, weshalb sie sich beworben hatte. Vielmehr nannte sie als Grund einen „Vorfall“ bei der Air Force, der sie mit einer Reihe außergewöhnlicher Kräfte ausgestattet hatte, und da sie ihr Leben dem Schutz ihres Landes gewidmet hatte, wollte sie ihr Glück nun bei den Avengers versuchen.

Ihre übermenschliche Stärke und die Fähigkeit zu fliegen reichten bereits aus, um Steve und die anderen davon zu überzeugen, dass sie die richtige Person für ihr Team war, doch als Tony erfuhr, dass sie außerdem Energie jeglicher Art absorbieren konnte, war er sofort Feuer und Flamme.

„Ich will sie“, sagte er, bevor Steve auch nur zu Wort kommen konnte. „Keine Diskussion. Glaubt mir, spätestens beim nächsten Energiestrahlen schleudernden Alien werdet ihr mir alle auf Knien dafür danken!“

Da Carol sich als sympathische und kompetente junge Frau erwies und auch die anderen keine Einwände hatten, begrüßte Steve sie schließlich offiziell als neues Mitglied im Team.

 

„Und, hast du dir schon einen Decknamen überlegt?“, fragte Clint sie frei heraus, als sie am Abend im Wohnzimmer zusammensaßen und zu Ehren ihres neuesten Mitgliedes eine kleine Feier veranstalteten. „Weil ohne coolen Decknamen bist du kein richtiger Avenger.“

„Außerdem sind Decknamen sicherer bei der Kommunikation während unserer Einsätze“, fügte Steve hinzu. „Man kann nie wissen, wer alles mithört.“

„Ich verstehe“, entgegnete Carol und strich sich eine blonde Strähne hinters Ohr, während sie einen Moment lang intensiv nachdachte.

Schließlich lächelte sie.

„Was meint ihr“, sagte sie. „Ob ‚Miss Marvel‘ zu großspurig klingt?“

Clint grinste nur.

„Oh, das kommt ganz darauf an, wie du in Spandex aussiehst...“
 

*~*~*

 

Zwei weitere Neuzugänge waren ein junges Geschwisterpaar – Pietro Maximoff und seine Zwillingsschwester Wanda – die sie auf Empfehlung eines gewissen Professor X ins Team aufnahmen.

„Wer ist dieser X?“, fragte Steve stirnrunzelnd ein paar Tage später, nachdem er das Empfehlungsschreiben zum wiederholten Male gelesen hatte. Er mochte die Zwillinge und hatte sie auf Anhieb ins Herz geschlossen, als sie sich vorgestellt hatten, und er war sich auch sicher, dass sie sich als wertvolle Mitglieder des Teams erweisen würden. Aber der Ton des Briefes gefiel ihm nicht, und der geheimnisvolle Name des Absenders noch weniger. „Und warum habe ich das Gefühl, dass dieser Brief mehr nach einer Aufforderung klingt, als nach einer Bitte?“

„Oh, so klingt Charles immer“, erwiderte Tony unbekümmert, der neben ihm am Schreibtisch lehnte. „Mach dir keine Sorgen. Ich habe mich auf der ein oder anderen wissenschaftlichen Konferenz schon mit ihm unterhalten, er ist in Ordnung – wenn auch ein bisschen exzentrisch. Wenn er sie zu uns schickt, dann können wir ihnen jedenfalls vertrauen. Außerdem kann es nie schaden, ein paar Mutanten auf seiner Seite zu haben.“

„Mutanten...“ Steve faltete seine Hände vor sich auf der Schreibtischplatte. „Ich habe in der Zeitung schon öfter über sie gelesen, aber bis heute noch nie selbst mit einem gesprochen, jedenfalls nicht bewusst. Und jetzt habe ich gleich zwei davon im Team.“

Er schüttelte den Kopf. „Wie sehr sich die Welt doch verändert hat... Und dabei hatte ich gedacht, ich fange langsam an, mich darin zurechtzufinden.“

Er lächelte, ein kleines, nostalgisches Lächeln, das Tony mittlerweile zu erkennen gelernt hatte und das ihm sagte, dass Steve mit seinen Gedanken gerade in anderen Zeiten weilte.

Er trat langsam hinter ihn und schlang die Arme um seine Schultern.

„Keine Sorge, alter Mann, dafür hast du ja mich“, meinte er und lachte leise, bevor er sein Kinn auf Steves Schulter legte. „Und egal, wie seltsam die Zukunft und das, was sie mit sich bringt, auch sein mag, ich werde an deiner Seite bleiben.“

Steves Augen weiteten sich.

Tonys Versprechen berührte ihn zutiefst und löste etwas in ihm aus, was er nur schwer greifen und noch schwerer in Worte fassen konnte. Er musste mehrmals schlucken, bevor er schließlich das Gesicht zur Seite drehte, um den anderen Mann anzusehen, und seine Stimme klang selbst in seinen Ohren unnatürlich heiser, als er sagte:

„Mein Gott, ich liebe dich, Tony, weißt du das...?“

Und er wusste, dass es noch zu früh für diese Worte war – womöglich Wochen, wenn nicht sogar Monate zu früh. Er sah es in Tonys weit aufgerissenen Augen und spürte es in der Art, wie sich sein Körper plötzlich versteifte. Doch die Worte waren raus, und Steve hatte nicht vor, sie wieder zurückzunehmen.

Worte wie diese konnte man nicht einfach so zurücknehmen.

Er spürte, dass Tony sich zurückziehen wollte, so wie jedes Mal, wenn ihm jemand zu schnell zu nahe kam. Doch das konnte Steve nicht zulassen; er konnte ihn nicht entkommen lassen, dafür war dieser Moment zu wichtig. Also tat er das Erstbeste, was ihm einfiel, um ihm zu zeigen, wie ernst es ihm war – er packte den anderen am Kragen und küsste ihn. Und dieses Mal war es nicht sanft und zärtlich, so wie noch beim ersten Mal, sondern rau und fordernd und mit Zunge und Zähnen, so dass Steve ganz schwindelig wurde und selbst Tony ein überraschtes Japsen von sich gab.

Als sie sich schließlich wieder voneinander lösten, Tony halb auf Steves Schoß sitzend und seine Stirn an die des anderen gelehnt, atmeten sie beide schwer.

„Steve...“, stieß Tony mit schwacher Stimme hervor.

„Tut mir leid“, erwiderte Steve ebenso atemlos. „Ich schwöre, ich hatte nicht vor, das zu sagen, ich weiß nicht, was über mich gekommen ist. Aber...“ Er griff nach Tonys Hand und küsste seine Finger, während er ihm tief in die Augen sah. „... das ändert nichts daran, dass ich jedes einzelne Wort auch so gemeint habe.“

Tony starrte ihn lange an, so als würde er ihn zum ersten Mal in seinem Leben sehen.

„Shit“, sagte er schließlich und lachte heiser. „Pepper hatte Recht – du bist zu gut, um wahr zu sein.“

Steve ließ seine Hand sinken und machte ein überraschtes Gesicht. „Du hast mit Pepper gesprochen?“

„Natürlich habe ich mit Pepper gesprochen“, entgegnete Tony nur. „Du glaubst doch nicht etwa, dass ich ihr das mit uns verschweigen würde.“

„Das, uhm“, meinte Steve, „das ist großartig. Nehme ich an.“

Er fand den Gedanken, dass Tony mit seiner Ex-Freundin über seine Beziehung mit Steve gesprochen hatte, etwas gewöhnungsbedürftig. Das würde zukünftige Treffen mit Pepper sehr seltsam machen...

„Was hat sie gesagt?“, fragte er dann.

„Sie freut sich für uns“, erwiderte Tony, als wäre das das Normalste auf der Welt. „Und ich soll dir Grüße von ihr ausrichten.“

Nein, das machte es definitiv nicht weniger seltsam. „Uhm... okay?“

„Steve“, sagte Tony ruhig und nahm sein Gesicht in die Hände. „Es ist in Ordnung. Pepper hat kein Problem damit, wirklich. Sie mag mich, sie mag dich, und sie will nur das Beste für uns alle. Du musst dir ihretwegen keine Sorgen machen.“

Steve atmete langsam aus.

„Okay“, wiederholte er, dieses Mal schon wesentlich ruhiger.

„Okay.“ Tony lächelte und küsste ihn kurz, bevor er wieder aufstand.

„Außerdem hatte ich nicht vor, das mit uns ewig geheim zu halten, und ich wollte nicht, dass Pepper es erst aus der Klatschpresse erfährt“, meinte er dann. „Sie managt meine Firma, sie hat die Wahrheit verdient.“

Steves Herz begann vor Aufregung schnell zu klopfen und er sah mit großen Augen zu Tony auf.

„Du willst, dass die Öffentlichkeit davon erfährt?“, fragte er leise.

„Ja“, erwiderte Tony mit fester Stimme. „Vielleicht noch nicht jetzt, aber... ja, ich möchte, dass sie es wissen. Ich will meine Beziehung mit dir nicht verstecken müssen.“

Er zögerte einen Moment lang, nun doch etwas verunsichert. „Falls das für dich okay ist...“

Steve schüttelte den Kopf. „Oh, Tony...“

Sanft nahm er Tonys Hände in die seinen und sah ihn voller Zuneigung an.

Natürlich wäre das für mich okay...“

 

*~*~*
 

Und so füllte sich der Tower allmählich mit Menschen.

Die Rekrutierungsphase zog sich über mehrere Wochen hinweg, länger, als selbst Steve gedacht hätte. Jeder neue Tag war anstrengender als der vorige, und während Steve zwischen New York und dem Pentagon hin und her pendelte, war der Rest des Teams damit beschäftigt, den neuen Mitgliedern beim Einzug zu helfen, sie auszurüsten und zu trainieren.

Hank Pym fühlte sich in den Laboren schnell wie zu Hause und verbrachte viel Zeit mit Tony und Bruce, mit denen er einen Mitgliedsausweis für die Avengers entwickelte – eine Chipkarte, die in ihrer Form und Größe einer Kreditkarte ähnelte, aber gleichzeitig als Kamera, Handy und GPS-Empfänger diente.

Clint brachte ihren neuen Teammitgliedern derweil den Umgang mit den verschiedensten Schusswaffen bei, während Natasha und Steve – der sie unterstützte, wann immer er etwas Zeit erübrigen konnte – sie im Nahkampf unterrichteten. Thor bot sich den neuen Rekruten freiwillig als Sparring-Partner an und war bei ihnen aufgrund seines sonnigen Gemüts und der Tatsache, dass es nicht viel gab, was ihn verletzen konnte, und sie sich bei ihm mit ihren Kräften nicht zurückhalten mussten, als Trainingspartner bald sehr beliebt.

Doch ebenso wichtig wie ihr Training waren die Abende im Tower, an denen sie stets im größten Raum des Penthouses zum Essen zusammenkamen und sich über ihren Tag unterhielten oder sich gemeinsam alte Filme ansahen. Diese lockeren Abende dienten nicht nur dem Zweck, sich nach dem anstrengenden Training auszuruhen, sondern auch, sich gegenseitig besser kennenzulernen.

„Euer Kampftraining ist nicht alles“, wurde Steve nie müde zu betonen, „ihr müsste auch lernen, ein Team zu sein und einander zu vertrauen. Denn eure Fähigkeit zusammenzuarbeiten wird nicht nur euch, sondern vielleicht sogar allen von uns eines Tages das Leben retten.“

Als die Avengers schließlich auf zwei Dutzend Mitglieder angewachsen war, von denen etwa die Hälfte auch dauerhaft im Tower wohnte, beschloss Steve, dass es vorerst genug war.

„Ich glaube, mit diesem Team sind wir erst mal gegen alles gewappnet, was die Welt uns entgegenzusetzen hat“, meinte er am Abend zu Tony, als sie auf der Couch im Wohnzimmer zusammensaßen und den anderen beim Karaoke zusahen – oder zuhörten im Fall von Tony, der an Steves Schulter lehnte, während vor ihm in der Luft das Display seines Holo-PCs flimmerte.

Ihr ungewöhnlich vertrauter Umgang miteinander hatte die neuen Teammitglieder am Anfang etwas verwundert, doch sie hatten sich schnell an die Tatsache gewöhnt, dass Steve und Tony mehr als nur Freunde waren.

„Mmh...?“, machte Tony geistesabwesend, bevor er die Codes abspeicherte, an denen er gearbeitet hatte, und dann mit der Hand eine beiläufige Geste machte, wodurch das Display wieder verschwand.

„Was hast du gesagt?“, fragte er dann an Steve gewandt, seine Aufmerksamkeit nun ganz auf ihn gerichtet.

Steve schmunzelte. „Ich sagte, ich finde das Team perfekt so, wie es jetzt ist“, wiederholte er. „Und ich denke, es ist an der Zeit, dass wir die neuen Avengers der Welt vorstellen.“

„Klingt nach einer guten Idee“, meinte Tony. „Woran hast du gedacht? Wieder eine Pressekonferenz?“

„Ich denke eher an eine öffentliche Ansprache“, erwiderte Steve. „Am besten hier, direkt vor dem Tower.“

„Hm...“ Tony griff schläfrig nach seiner Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. „Und wann willst du sie halten?“

„Nächsten Donnerstag.“

„Am 4. Juli?“ Tony lächelte. „Was für ein symbolisches Datum...“

Steve erwiderte sein Lächeln. „Gerade deshalb finde ich es so passend.“

„Auch wieder wahr.“ Tony gähnte. „Welcher Tag wäre besser als der Unabhängigkeitstag dazu geeignet, der Welt zu zeigen, dass die Avengers bereit sind, es in Zukunft mit jedem selbsternannten Superschurken aufzunehmen...?“

Dann stutzte er auf einmal.

„Moment. Ist der 4. Juli nicht auch dein-?“

„Ja.“

„Oh.“

Tony dachte einen Moment lang nach, dann grinste er. „Gib‘s zu, du konntest der Versuchung einfach nicht widerstehen, das neue Team ausgerechnet an diesem Tag der Welt zu präsentieren...“

Steve lachte leise. „Okay, ich gebe es zu“, sagte er. „Aber wann kann man sich selbst auch schon mal so ein einzigartiges Geschenk machen...?“

„Oh, mir wäre auch ohne die Avengers ein einzigartiges Geschenk für dich eingefallen, glaub mir“, entgegnete Tony mit vielsagendem Blick und Steves Wangen wurden rot.

„Daran habe ich keinen Moment lang gezweifelt“, entgegnete er, bevor er einen Arm um Tony legte und ihn auf die Stirn küsste.

Der andere Mann warf ihm nur einen lasziven Blick zu, der Steve erneut das Blut in den Kopf trieb, dann schloss er die Augen und lehnte sich in seine Umarmung.

Und Steve fragte sich plötzlich, was ihn am kommenden Donnerstag noch alles erwartete...
 

*~*~*

 

Der Morgen des 4. Juli begann bereits ungewöhnlich.

Zwar nicht ungewöhnlich für Avengers-Verhältnisse, aber für Steve immer noch ungewöhnlich genug.

„Guten Morgen, Sonnenschein“, begrüßte JARVIS ihn, als er erwachte.

Steve schlug die Augen auf und starrte verwirrt an die Decke, während er sich diese Worte mehrmals durch den Kopf gehen ließ und sich fragte, wieso sie nur so seltsam klangen.

„... JARVIS?“, fragte er schließlich. „Hast du gerade ‚Sonnenschein‘ zu mir gesagt?“

Er rieb sich den Schlaf aus den Augen, bevor er sich aufsetzte und sich im Zimmer umsah. Tony war nicht da, aber das überraschte ihn nicht. Der andere war am Abend zuvor im Labor geblieben, und es kam öfter vor, dass er sich dabei so in seiner Arbeit verlor, dass er völlig die Zeit vergaß.

„Ja, Sonnenschein“, sagte JARVIS höflich. „Es tut mir leid, aber Mr. Stark hat mich letzte Nacht so programmiert, dass ich gezwungen bin, jede Variante Ihres Namens inklusive der Anrede S-I-R heute automatisch durch das Wort ‚Sonnenschein‘ zu ersetzen, wenn ich mit Ihnen spreche. Ich bedaure diesen Umstand zutiefst und entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten.“

„Das ist...“

Steve wusste einen Moment lang nicht, was er sagen sollte, und das passierte ihm nicht häufig.

„... schon okay?“, schloss er schließlich mit schiefem Lächeln.

„Ich werde mit Tony reden“, fügte er dann hinzu.

„Zu freundlich, Sonnenschein“, erwiderte JARVIS.

Vielleicht lag es an JARVIS‘ neutralem Tonfall oder auch an seinem britischen Akzent, Steve war sich nicht sicher, aber die ganze Sache war so albern und lächerlich und kindisch und einfach typisch Tony, dass er nicht anders konnte – er musste lachen.

Schnell stand er auf, um sich zu duschen und anzuziehen, dann machte er sich auf den Weg in die Küche, von wo aus ihm schon der Geruch von Pfannkuchen, sowie das Geklapper von Geschirr entgegenkamen.

Als er den Raum betrat, sah er Tony am Herd stehen und mit Pfannen und Töpfen rumhantieren. Er hatte Mehl in den Haaren und einen so konzentrierten Ausdruck auf dem Gesicht, als würde er gerade ein mathematisches Problem lösen, während er einen perfekt kreisförmigen, goldbraunen Pfannkuchen mit dem Kochlöffel aus der Pfanne hob und auf einen Teller neben dem Herd tat.

„Uhm... Tony?“, sagte Steve und verschränkte amüsiert die Arme vor der Brust, als der andere herumwirbelte und ihn überrascht ansah.

„Steve!“, rief er erfreut aus und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, was den eh schon desolaten Zustand seiner Frisur nicht unbedingt besser machte. „Du bist schon wach!“

„Und du bist immer noch wach“, stellte Steve fest. „Sag nicht, du hast die ganze Nacht hier in der Küche verbracht...“

Was ihn nicht sonderlich überrascht hätte. Der Raum sah aus wie ein Schlachtfeld; Tony musste schon seit Stunden am Werk sein.

„Kochen ist eine Wissenschaft für sich“, erwiderte Tony nur und rümpfte die Nase, bevor er nach dem Teller mit den fertigen Pfannkuchen griff. „Und wie jede Wissenschaft erfordert es genaueste Planung und Vorbereitung.“

„Tony, es sind nur Pfannkuchen“, meinte Steve und schüttelte belustigt den Kopf.

„Falsch. Es sind perfekte Pfannkuchen“, korrigierte Tony, dann griff er nach Steves Hand und zog ihn auf den Balkon hinaus, wo ein Tisch stand, auf dem sich Schalen mit Obst und Toast und Kuchen, Teller mit Rührei und gebratenem Speck, Kannen mit frisch gepressten Fruchtsäften, Milch und Kaffee, Gläser mir Marmelade, sowie viele andere Köstlichkeiten stapelten.

Steve starrte das Essen aus großen Augen an.

„Tony...“, sagte er leise. „Hast du das etwa alles ganz allein gemacht?“

„Ich hatte die ganze Nacht Zeit“, meinte der andere nur und zuckte mit den Schultern, als wäre es nichts Besonderes.

Doch Steve kannte Tony, und wusste, dass es das war. Der andere brachte Essen im Allgemeinen kein großes Interesse entgegen – oft genug musste Steve ihn dazu zwingen, bei seinen langen Nächten im Labor auch noch andere Sachen als Kaffee zu sich zu nehmen – und die Tatsache, dass er so viel Mühe in die Vorbereitung ihres Frühstücks gesteckt hatte, war fast schon mehr, als nur ein Liebesbeweis.

Er zog Tony in eine kurze, aber feste Umarmung.

„Es ist perfekt“, murmelte er und gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor er ihn wieder losließ. „Danke, Tony.“

Tony sagte nichts, aber das Strahlen in seinen braunen Augen war Steve Antwort genug.

Sie setzten sich hin und begannen zu essen.

Der Himmel über ihnen war von einem wolkenlosen Blau und trotz der frühen Uhrzeit war es bereits angenehm warm. Steve zweifelte nicht daran, dass es ein schöner Tag werden würde, und er freute sich schon darauf, ihn mit Tony zu verbringen. Denn das war zweifellos der Plan des anderen, das war Steve spätestens beim Betreten der Küche klar geworden. Außerdem war es den ganzen Morgen über verdächtig still gewesen, und das konnte nur bedeuten...

„Die anderen sind nicht hier, oder?“, fragte er nach einer Weile.

„Nope“, entgegnete Tony fröhlich. „Hab ihnen für heute und morgen Zimmer im Four Seasons besorgt. Von dort aus dürfte der Anblick des Feuerwerks heute Abend mindestens ebenso spektakulär sein, wie von hier.“

Er lächelte. „Wir haben den Tower also ganz für uns allein...“

Steves Ohren glühten. „Aber die Ansprache...“

„... ist erst am Nachmittag“, winkte Tony ab. „Glaub mir, ich habe das alles genau geplant. Heute kommt absolut nichts zwischen dich und m-“

Ohne Vorwarnung ertönte plötzlich ein lautes Piepen, das sie überrascht zusammenzucken ließ. Verwirrt sahen sie sich nach der Quelle des Geräusches um, konnten sie jedoch nicht sofort ausmachen.

Nachdem sie eine halbe Minute danach gesucht hatten, schlug sich Tony schließlich mit der flachen Hand gegen die Stirn und griff dann in seine Hosentasche, aus der er den Mitgliedsausweis der Avengers hervorzog.

Auf einem winzigen Display sahen sie Clints Gesicht.

„Hey, Cap! Stark!“, rief er. „Tut mir leid, dass ich euer romantisches Date störe, aber wir haben hier ein kleines, äh... Problem.“

Im Hintergrund krachte irgendetwas, dann klirrte Glas und Schreie waren zu hören.

„... oder vielleicht ist es auch ein etwas größeres Problem“, fuhr Clint gutgelaunt fort. „Jedenfalls könnten wir eure Hilfe gebrauchen.“

„Seid ihr denn nicht genug Leute, um euch selbst darum zu kümmern?“, fragte Tony, der die Hoffnung auf einen ungestörten Tag mit Steve langsam, aber sicher dahinschwinden sah.

„Oh, wir sind nicht wenige“, entgegnete Clint. „Aber das sind die anderen leider auch nicht, darum bin ich mir nicht sicher, ob wir auch genug sind...“

„Das kann nicht dein Ernst sein“, stöhnte Tony, doch Steve legte ihm nur eine Hand auf die Schulter.

„Lass uns gehen“, meinte er. „Die anderen brauchen uns. – Außerdem: je schneller wir das Problem erledigt haben, umso schneller können wir wieder hier sein.“

Manchmal hasste Tony es, wenn Steve Recht hatte.

 

*~*~*
 

„Einmal...“, sagte er eine halbe Stunde später, während er unter der Brooklyn Bridge hindurchflog und sich dabei auf den Rücken drehte, bevor er mit einem gut platzierten Schuss einen Flugroboter vom Himmel holte, der ihn schon seit mehreren Minuten hartnäckig verfolgte. „... wenigstens einmal könnte Doom doch mal Rücksicht darauf nehmen, dass ein Feiertag ist, und eine Grillparty im Garten veranstalten oder so, so wie jeder andere Mensch auch, anstatt zu versuchen, New York in Schutt und Asche zu legen. – Ich meine, wäre das denn wirklich zu viel verlangt?“

„In Latveria ist heute aber kein Feiertag, Stark“, erwiderte Clint über Funk.

„Niemand mag Klugscheißer, Barton“, grummelte Tony.

„Und trotzdem mögen wir dich alle“, konterte Clint nur fröhlich. „Hier am Times Square ist übrigens die Hölle los. Spider-Man, Widow und ich könnten etwas Verstärkung gebrauchen.“

„Roger“, sagte Carol. „Bin schon auf dem Weg!“

„Ich bin auch nur vier Blocks entfernt, gebt mir ein paar Minuten, dann bin ich da“, rief Steve, bei dem im Hintergrund gerade irgendetwas explodierte.

„Nur keinen Stress, Cap, ein paar Pfeile habe ich noch.“

„Dann feuer alles auf sie ab, was du hast! Wir müssen Hank, Wasp und Hulk mehr Zeit verschaffen, um den Kontrollmechanismus zu zerstören.“

„Aye, aye, Captain!“

„Luke, wie sieht’s bei euch im Central Park aus?“, fragte Steve.

„Im Moment noch gut“, berichtete Luke, der etwas außer Atem klang. „Die Zwillinge können die Roboter in Schach halten. Aber es wäre wohl für alle das Beste, wenn wir die verdammten Dinger komplett ausschalten würden.“

„Wir arbeiten daran. – Tony?“, fuhr Steve dann fort. „Was ist mit dir? Hast du die Flugroboter alle erwischt?“

„Japp. Der letzte hat eben Bekanntschaft mit dem East River gemacht“, berichtete Tony, während er in einem großen Bogen zurück nach Manhattan flog.

„Gut“, meinte Steve. „Thor kümmert sich um den restlichen Luftraum über der Stadt. Am besten, du schließt dich Hank und den anderen an. Je schneller wir diese Roboter deaktivieren können, umso besser.“

„Kommt ihr am Times Square auch ohne mich klar?“, fragte Tony.

„Mach dir keine Sorgen, wir packen das schon“, versicherte ihm Steve. „Außerdem hast du von uns allen am meisten Ahnung von Maschinen, die anderen werden deine Hilfe also sicher gut gebrauchen können.“

Das entbehrte nicht einer gewissen Logik, und Tony sah schnell ein, dass dies die beste Strategie war, um die spontane Roboterinvasion am zügigsten und effektivsten zu beenden. Außerdem war es auch an der Zeit, dass jemand nach Bruce und den anderen sah, die vor zwanzig Minuten in der Kanalisation verschwunden waren und von denen sie seitdem nichts mehr gehört hatten.

„In Ordnung“, entgegnete er, auch wenn ihm unwohl dabei war, ohne Steve weiterzumachen, selbst wenn dieser während seiner Abwesenheit die Unterstützung vom Rest des Teams hatte. „Aber wehe, ihr lasst euch in der Zwischenzeit wegbomben!“

„Keine Sorge, Tony“, sagte Steve, dieses Mal mit etwas sanfterer Stimme, der die gewohnte Captain-America-Schärfe fehlte. „Uns passiert schon nichts.“

„Auch wenn wir es natürlich sehr begrüßen würden, wenn ihr euch trotzdem beeilt“, fügte Clint hinzu, und Tony gab ein Schnauben von sich.

„Wir sehen uns in fünf Minuten, Barton“, erwiderte er und erreichte kurz darauf den Eingang zur Kanalisation, in dem Hulk und der Rest verschwunden waren. Er schwebte einen Moment lang über dem dunklen Schacht in der Luft, dann legte er die Arme an den Körper und ließ sich kurzerhand hineinfallen.

 

Er brauchte sogar nur vier Minuten und siebenunddreißig Sekunden.

Zugegeben, es war sehr knapp und beinhaltete neben dem Kampf gegen Dutzende von Robotern, die sich ihnen in den Tunneln entgegenstellten, auch einen Countdown und die Frage, ob er den roten oder doch besser den blauen Draht durchknipsen sollte... aber am Ende schafften sie es rechtzeitig, und nachdem sie den Kontrollmechanismus deaktiviert hatten, erstarrten die Roboter in ganz New York.

Anschließend versammelten sich die Avengers am Times Square, wo der Kampf am heftigsten gewesen war.

„Gut gemacht, Team“, lobte Steve sie mit dem Stolz eines Vaters, der seinem Sohn gerade bei seinem ersten Baseballspiel zugesehen hatte. „Durch eure koordinierte Zusammenarbeit konnten wir sie schnell erledigen, und auch die Zerstörung hält sich sehr in Grenzen.“

Janet ließ ihren Blick über das Meer an reglosen Robotern schweifen.

„Dafür ist die Stadt jetzt voll mit diesen Dingern“, meinte sie. „Was machen wir damit?“

„Das, was man mit Altmetall immer macht“, sagte Natasha, die gerade ihre Pistolen nachlud. „Es entsorgen.“

„Ist das euer Ernst?“, fragte Spider-Man ungläubig. „Habt ihr gesehen, wie viele das sind? Wir werden den Rest des Tages dafür brauchen...!“

„Für gewöhnlich hat SHIELD das Aufräumen übernommen, aber wir arbeiten nicht mehr für SHIELD.“ Steve sah ihn an. „Und das ist nun mal der Preis, der wir für unsere Freiheit zahlen müssen.“

„Aber...“ Der Teenager senkte den Kopf.

„... aber ich habe heute noch ein Date“, gestand er und das Team gab ein kollektives „Aww...!“ von sich.

„Nicht nur du“, murmelte Tony und sah zu Steve hinüber.

Der andere verschränkte nur die Arme vor der Brust.

„Tut mir leid, Leute, aber auch das gehört mit zu unserem Job“, meinte er unnachgiebig. „Also los, an die Arbeit... Wenn wir alle mit anpacken, haben wir es sicher bald geschafft.“

Und nachdem sich die Gruppe aufgelöst hatte und die einzelnen Mitglieder damit begonnen hatten, das Chaos zu beseitigen, sagte er zu Tony:

„Es tut mir leid, dass diese Sache deine Pläne für heute zerstört hat...“

Tony gab ein Geräusch von sich, das Steve nicht so recht identifizieren konnte, und klappte dann seine Maske nach oben.

„Du bringst mich noch ins Grab, Rogers“, meinte er aufgebracht, während er auf den anderen zustapfte.

Steve sah ihn verwirrt an. „Wieso sagst du-?“

„Im Ernst? – Es ist dein Geburtstag, Steve, den Doom durch diesen Angriff ruiniert hat, und anstatt deswegen sauer auf den Mistkerl zu sein, hilfst du nicht nur beim Aufräumen mit, sondern entschuldigst dich obendrein bei mir dafür, dass ich den Tag nicht auf die Weise mit dir verbringen kann, wie ich es geplant hatte?“

„Aber du hast dir so viel Mühe gegeben...“

„Und ich kann es wieder tun!“, entgegnete Tony. „Ich werde es wieder tun! Weil du es wert bist, Steve. Weil du so verdammt großherzig und selbstlos und hilfsbereit bist, und weil du mich magst, auch wenn ich die Gründe dafür vermutlich nie verstehen werde, weil du mir vertraust, egal, was für Dummheiten ich auch mache, und weil du gesagt hast, dass du mich liebst.“

Er war beim Sprechen näher getreten und stand nun so dicht vor Steve, dass sie auf gleicher Augenhöhe waren.

„Ich habe versprochen, an deiner Seite zu bleiben, und ich habe vor, dieses Versprechen auch einzuhalten“, fuhr Tony mit leiser Stimme fort. „Weil ich noch viele weitere Tage mit dir zusammen verbringen will, Steve. Nicht nur den heutigen.“

Er drehte sich zur Seite.

„Also lass uns das Beste aus diesem verkorksten Tag machen und den Müll beseitigen und dann nach Hause fliegen. Was sagst du?“

Steve sah sich um und ließ die Augen über den mit Robotern übersäten Times Square schweifen, über den sich langsam wieder die ersten Fußgänger wagten. Dann sah er zu Tony in seiner schmutzigen und verschrammten Rüstung hinüber, der seinen Blick offen erwiderte und dessen Lächeln ein Kribbeln in ihm auslöste, das er seit vielen, vielen Jahren nicht mehr gespürt hatte, und er nickte.

„Klingt nach einem guten Plan“, entgegnete er.
 

*~*~*
 

Die Aufräumarbeiten zogen sich bis zum Abend hin, so dass Steve die geplante Ansprache auf den nächsten Tag verschieben musste.

Doch beim Einbruch der Dämmerung hatten sie schließlich auch die letzten Roboter entsorgt und machten sich erschöpft auf den Rückweg zum Tower.

Während Tony duschte, räumte Steve ein wenig in der Küche auf und rettete, was vom Frühstück noch zu retten war, nachdem sich die Vögel und Insekten darüber hergemacht hatten.

Viel war es nicht, und zu Steves Bedauern waren auch keine von Tonys Pfannkuchen mehr da, die er am Morgen leider nicht hatte probieren können. Aber Tony hatte ihm versprochen, dass dies nicht das letzte Mal sein würde – nicht ihr letztes Date und ganz sicher nicht ihr letzter gemeinsamer Tag – und so war Steve nicht allzu traurig deswegen.

Er stand noch für eine Weile auf dem Balkon und sah auf die Stadt hinab, die sich mittlerweile wieder fast vollständig von der morgendlichen Attacke erholt hatte und sich nun auf die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag vorbereitete. Nicht mehr lange, dann würde das große Feuerwerk losgehen, das für Steve in seiner Jugend immer das schönste Geburtstagsgeschenk von allen gewesen war.

Als er nach einer Weile wieder ins Penthouse zurückkehrte, war es schon dunkel, und auch drin waren alle Lichter aus.

„JARVIS, Licht“, sagte er. Doch JARVIS reagierte nicht. Überhaupt war es merkwürdig still im ganzen Haus, stellte Steve fest, als er sich durch den dunklen Flur tastete. Nicht mal das Rauschen der Klimaanlage war zu hören, und bald war Steve sich sicher, dass kein einziges elektrisches Gerät im Penthouse in Betrieb war.

Besorgt tastete er sich zu Tonys Zimmer vor.

„Tony?“, rief er. „Ist alles okay bei dir? Ich glaube, der Strom ist ausgefallen...“

Einen Moment lang war es still, dann hörte er in der Dunkelheit ein leises Rascheln. Kurz darauf öffnete sich die Badezimmertür und der Raum wurde in schwaches, blaues Licht getaucht – das Licht des ARC-Reaktors.

„Keine Sorge“, meinte Tony und trat näher. „Das war ich. Ich finde, je dunkler es ist, umso besser kann man die Feuerwerke sehen.“

Steve machte ein zweifelndes Gesicht. „Ist es nicht etwas radikal, gleich alles abzuschalten...?“

„Finde ich gar nicht“, meinte Tony nur. „Alles andere würde nur ablenken...“

Er legte die Arme um Steve, und erst in diesem Moment wurde dem anderen bewusst, dass Tony kein einziges Kleidungsstück am Körper trug.

Sofort schoss sein Puls in die Höhe und sein Gesicht wurde so heiß, als hätte er einen Sonnenstich, während sich Tonys warmer Körper an ihn schmiegte.

„Tony...“, flüsterte er, doch der andere legte ihm nur einen Finger an die Lippen.

„Shh“, machte er. „Keine Sorge, es ist schon okay. Ich kümmere mich um dich...“

Er schob den Saum von Steves Hemd nach oben, und Steve hob die Arme, damit Tony es ihm ausziehen konnte. Während Tony seine Schulter und seinen Hals mit Küssen bedeckte, schloss Steve die Augen und atmete schnell ein und aus. Nur langsam entspannte er sich unter den zärtlichen Liebkosungen, und Tony, der seine Anspannung spürte, hielt nach einer Weile inne.

„Mein Gott, du zitterst ja“, murmelte er und schlang dann die Arme um seinen Nacken und hielt ihn für einen Augenblick einfach nur fest.

„Schon gut, Steve... schon okay...“, sagte er leise und fuhr sanft mit den Fingern durch seine blonden Haare. „Wenn dir das hier zu schnell geht, dann sag Bescheid. Ich möchte, dass du es genießt, und will dich zu nichts zwingen, was du selbst nicht willst...“

Steve atmete langsam aus und spürte, wie sich sein Herzschlag allmählich wieder beruhigte. Dann öffnete er seine Augen, um Tony anzusehen, dessen Gesicht vom blauen Licht des Reaktors erhellt wurde und der seinen Blick offen erwiderte. Das Braun seiner Augen war mittlerweile kaum mehr ein schmaler Ring, und seine Pupillen riesig und schwarz und voller Vertrauen. Sein Anblick machte Steve für einen Augenblick sprachlos, und er nahm sacht sein Gesicht in die Hände und tat einen Moment lang nichts anderes, als ihn einfach nur anzusehen.

Schließlich neigte er den Kopf und küsste ihn.

„Ich will es“, versicherte er ihm zwischen den Küssen, als sie beide nach Atem rangen.

„Mein Gott, ja, ich will es...!“

„Okay“, sagte Tony leise lachend und spürbar erleichtert. Dann grinste er. „Ich schwöre, du wirst es nicht bereuen...“

Steves Wangen brannten, als der andere ihn an der Hand nahm und zum Bett hinüberzog.

„Glaub mir, diesen Geburtstag wirst du nie vergessen“, versprach er, während er sich auf Steves Oberschenkel setzte und sich dann zu ihm hinunterbeugte, um sein Schlüsselbein und seinen Hals zu küssen.

„Daran habe ich keine Zweifel“, erwiderte Steve lächelnd und keuchte dann leise auf, als Tony ein Stück nach vorn rutschte und auf seinen Hüften zu sitzen kam.

„Gut.“ Tony grinste vielversprechend und begann, Steves Hose aufzuknöpfen. „Du bist nämlich in sehr erfahrenen Händen...“

Ein lautes Krachen ließ sie beide überrascht aufsehen, und im nächsten Augenblick wurde das Zimmer von gleißend goldenem und rotem und grünem Licht erhellt, und der Himmel draußen leuchtete, als hätte jemand Tausende von Kerzen angezündet.

Das Feuerwerk hatte begonnen.

Steve machte Anstalten, sich aufzusetzen, aber Tony drückte ihn wieder zurück auf die Matratze.

„Keine Sorge“, meinte er. „Das Feuerwerk geht noch mindestens eine Stunde, wir werden also genug Zeit haben, um es uns nachher anzusehen. Bis dahin – lehn dich zurück und lass mich die Sache in die Hand nehmen.“

Er hielt inne. „Moment, die Wortwahl war gerade ungünstig...“

Steve verdrehte die Augen. „Tony! Hör auf zu reden und... und... ach, verdammt...! - Mach endlich...!“

Der andere lachte.

„Du kannst also fluchen...“, stellte er fest, bevor seine Hände da weitermachten, wo sie zuvor aufgehört hatten. „Und tut mir leid, du hast natürlich Recht. Kein weiteres Rumgerede mehr, versprochen...“

 

Und von da an sprachen sie tatsächlich kein Wort mehr miteinander, auch wenn Steve bald eine ganze Reihe von anderen Geräuschen von sich gab, als Tony ihn mit seinen Berührungen Stück für Stück in den Wahnsinn trieb, bis er fast seinen eigenen Namen vergaß.

Später, als er schließlich erschöpft, aber glücklicher, als er je zuvor in seinem Leben gewesen war, dalag und das Feuerwerk betrachtete, während Tony in seinen Armen schlief, musste er zugeben, dass dies tatsächlich der beste Geburtstag gewesen war, den er je gehabt hatte.

- Und definitiv nicht der letzte mit Tony an seiner Seite.
 


 

~ Ende ~
 


 


 

Danksagung:

Ein großes Danke geht an dieser Stelle an alle, die diese FF in den letzten Wochen und Monaten verfolgt haben, und besonders an diejenigen, die sie kommentiert haben - ihr habt keine Ahnung, wie unglaublich motivierend das war. :)

Danke auch an Lance für die aufschlussreichen und amüsanten Unterhaltungen, sowie die verbalen Tritte in den Hintern, die ich weiß Gott gebraucht habe. - Wenn es jemandem zu verdanken ist, dass diese Geschichte jemals fertig geworden ist, dann ihr. ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (19)
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Von:  LisaTachibana
2015-05-05T17:53:00+00:00 05.05.2015 19:53
Huuii, jetzt hab ich doch tatsächlich durchgelesen ohne das ich Kommentare hinterlassen habe zu den einzelnen Kapiteln. Deine Geschichte hat mich echt begeistert und auch das die Avengers jetzt zur "Unabhängigkeit" bereit sind und wie du das geschrieben hast, finde ich klasse. Vor allem Fury Überrumplung während der Pressekonferenz. Ich muss sagen, ich kann mit Cap richtig gut als Pressesprecher vorstellen - vor allem hat er auch einfach diese Ausstrahlung und ich finde gut das du das mit in die Geschichte mit reingezogen hast, sowie seine "gute Erziehung". :D Ich liebe Pepper's und Tony's Telefonat. <3 Es war einfach so genial Ihnen dabei zuzulesen und sich das auch bildlich vorzustellen. Ich habe diese Passage einfach mehrfach gelesen und sie ist bis jetzt einer meiner Lieblinge. Und diese doch etwas sehr süße Beziehung zwischen den beiden find ich einfach wundertoll beschrieben. Hat echt Spaß gemacht die FF zu lesen und ich denke ih widme mich jetzt noch den Spin-Offs. ~
Von:  jackienobu
2014-11-04T10:42:29+00:00 04.11.2014 11:42
Schönes Kapitel...war auch nicht zu kitschig sondern genau richtig. Hätte ruhig noch weiter gehen können. Es sind ja noch Spin offs da, ne?
Jedenfalls hatte es richtig Spaß gemacht die Story zu verfolgen.
Von: abgemeldet
2014-04-27T19:46:48+00:00 27.04.2014 21:46
Und da war es, das letzte Kapitel.

Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, denn das meiste hab ich schon in den jeweiligen Kapiteln angemerkt: Deine Geschichte schafft es, den Leser (und wenn ich über die Kommentare schaue, ging es nämlich nicht nur mir so) zu fesseln und ihn förmlich zu zwingen, weiter zu lesen. Das ist sehr gut! Du hast einen schönen flüssigen Schreibststil, der sich auch schnell lesen lässt und, was ich sehr schön finde, man bemerkt nicht, dass du am Anfang eigentlich keinen richtigen Plan hattest - nein, im Gegenteil. Ich finde diese Geschichte sehr tiefsinnig, gerade das vorletzte Kapitel, indem es darum geht, dass sie selbstständig sein wollen. Wirklich genial gemacht!

Zu diesem Kapitel: Ich finde es toll, die du andere Marvelcharaktere einbindest. Das hast du ja schon vorher getan und hier auch. Da ich Mrs. Marvel nur vom Namen her kenne, hab ich sie wirklich erst erkannt, als sie sich ihren Namen aussuchte und musste schmunzeln. Toll, wie du beispielsweise Steve sich über X wundern lässt - diese Verbindungen fehlen mir teilweise bei Marvel und ich liebe deine Geschichte, weil sie diese bringt.
Hier nimmt dann (natürlich) auch Steve und Tony zu. Ich finde es wirklich gut, dass es nicht ständig in der Geschichte war (natürlich würden jetzt sicher Fans widersprechen ;D), aber ich fand es wirklich gut beschrieben. Schön, dass es eben nicht so schnell ging - du das allerdings auch thematisiert hast. Allgemein finde ich deine Art, Dinge, die sonst unter den Tisch fallen, zu thematisieren, wirklich gut (bspw. auch Peppers Bedenken bezüglich "perfekt" Steve und Tony).
Auch das Ende fühlt sich toll an. Ich bin nicht wirklich traurig, dass sie zuende ist, denn das Ende ist schlicht rund. Es ist schön. Einerseits ist es natürlich traurig, dass es nichts weiteres gibt (wobei man ja mit deinen OS noch gut bedient ist), aber es ist einfach ein gutes Ende. Es ist wirklich toll so. Rund. Und das erreichen leider nicht viele Geschichten, dass ich mir denke: Toll. Einfach Toll!


Alles in allem wiederhol ich mich ja doch nur, wenn ich weiter schreibe: eine wirklich super Geschichte mit Charakteren, die wirklich dem Comic bzw. Film entsprungen sein könnten (je nachdem) und einer Story und Tiefe, die sich mit eben jenen durchaus messen kann.

Ich bin begeistert!
Von:  Nerdbird
2014-02-26T05:25:41+00:00 26.02.2014 06:25
Oh, Gott. Diese FF hat mich fertig gemacht! Die ganze Nacht hab ich dafür gebraucht! Nicht nur, weil ich dieses Pairing abgöttisch liebe, sondern auch weil du alles so herrlich geschrieben hast. Ich finde, die hast Tony perfekt umgesetzt. Steve und die anderen natürlich auch! Ich hab's regelrecht genossen es zu lesen und hach...*___* meine Nacht ist zwar nun nicht mehr zu retten, aber das war es wert <3 danke dafür

Ach und ich lese üblicherweise eigentlich keine Fanfictions. Aber die hat mich so mitgerissen..herrlich!
Antwort von: Morwen
26.02.2014 11:46
Hi! :D
Oh Gott, ich weiß, dass das jetzt vermutlich echt gemein klingt, aber Kommentare, die sinngemäß "ich habe die ganze Nacht daran gelesen und deswegen kaum geschlafen" enthalten, sind mir immer die liebsten, denn ein größeres Lob kann es für mich gar nicht geben. ^_^
Darum vielen, vielen Dank dafür! :D

Oh, wirklich? Dann fühle ich mich gleich noch mehr geehrt, haha. xD
Danke! <3
Von:  Sirastar
2014-01-22T11:19:51+00:00 22.01.2014 12:19
Hallo,
ich bin jetzt erst über die Geschichte gestolpert obwohl Sie schon so lange Online ist und möchte sagen das auch ich Sie richtig gelungen finde.
Du hast das Kino- und Comicuniversum gut verknüpft ohne die Charaktere dabei falsch wirken zu lassen.
Auch die Möglichkeit wie sich die Avengers von SHIELD lösen und erweitern konnten sind gut durchdacht .
Fehler sind mir beim lesen ebenfalls nicht aufgefallen daher eben nur noch ein großes Lob an dich für diesen Beitrag zum FF Universum der Avengers.
Liebe Grüße
Sira
Antwort von: Morwen
26.02.2014 11:41
Hallo~!
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar (und sorry für die viel zu späte Antwort). =)
Momentan bin ich wieder ein bisschen aus dem Fandom raus, aber das ändert sich hoffentlich, wenn "Winter Soldier" anläuft. Ich finde, das Filmuniversum lässt sich auch wirklich gut mit dem Comic-Universum verknüpfen und ich will mich da definitiv noch öfter austoben. ^^
Nochmals danke & liebe Grüße!
Von: Kathey
2013-12-30T14:57:07+00:00 30.12.2013 15:57
Ugh, es ist so lange her, dass ich die FF gelesen habe und ich hab' es nicht geschafft, einen Kommentar zu hinterlassen? Schande über mich, Schande auch über meine nicht vorhandene Kuh, ich hole das jetzt endlich nach... DENN DIESE GESCHICHTE IST UNGLAUBLICH GROßARTIG! Kein Wunder, dass sie YUAL geworden ist, das ist mehr als verdient gewesen ;)
Dass ich deinen Schreibstil abgöttisch liebe, ist schon lange kein Geheimnis mehr, aber dazu kam in dieser FF noch die unglaublich grenzgeniale Charakterisierung der einzelnen Charaktere. Es war so Liebe. Die ganze Entwicklung der Beziehung von Steve und Tony und dass darunter aber nie die Geschichte an sich litt (ergo, es noch immer genug Handlungsstränge abseits von den beiden gab, die auch total ausgeschöpft wurden). Es kommt so oft vor, dass Geschichten dann wirklich nur noch zur puren Romanze verkommen und die Geschichte an sich oder die anderen Charaktere auf der Strecke bleiben... Schön, dass das hier nicht der Fall war <3
Es war einfach schön zu lesen, dass auch andere Superhelden ihren Platz in der Geschichte und im Team der Avengers gefunden habe und alle waren so gut getroffen, jeder mit seinen Eigenarten und Macken (und dabei kenne ich noch nicht mal alle davon xD).
Ich muss noch so viele deiner Geschichten nachholen, das habe ich wirklich viel zu lange versäumt.
Ich habe diese Geschichte bis zum Ende geliebt, wirklich großartig geschrieben und großartig durchdacht, vielen Dank für diese tolle Geschichte <3
Antwort von: Morwen
14.01.2014 20:03
So.
Mit (absolut unverschämter ;__;) Verspätung möchte ich mich nun endlich für deinen Kommentar bedanken.
Ich muss gestehen, ich schmelze jedes Mal innerlich ein bisschen, wenn ich so unglaublich nette Worte von einem fellow Fanfic-Autoren zu hören bekomme. (Vor allem, wenn er selbst so gut schreiben kann. *schleimschleim* xD ... Aber nein, im Ernst, ich fühle mich total geehrt. *-*)
Dafür also ein großes Danke. :)
Es lag mir bei dieser FF auch tatsächlich sehr am Herzen, eine Geschichte zu erzählen, in der, wie du ja auch schon sagtest, nicht ständig nur die Romanze im Mittelpunkt steht. Weil das eine Sache ist, die mich bei (insbesondere langen!) Fanfictions auch selbt oft stört; das normale Leben dreht sich schließlich auch nicht nur um Liebe und Sex. :)
Aber ich muss auch zugeben, dass diese FF echt eine Herausforderung war, vor allem, da ich sonst nur kurze One-Shots schreibe und lange, komplexe Geschichten eigentlich nicht besonders gut erzählen kann bzw. häufig schlichtweg nicht die Ausdauer dafür habe. xD
Aber das Marvel-Universum mit seinen vielen großartigen Charakteren hat mich einfach dazu herausgefordert, es wenigstens mal zu versuchen. <3

Jedenfalls noch mal ein großes Danke für den lieben Kommentar. =D
(Und falls du dich auch mal im Marvel-Universum austobst, sag Bescheid!! *-*)
Von:  MrsTime
2013-08-07T21:34:43+00:00 07.08.2013 23:34
Was für eine unglaublich tolle Geschichte, insgesamt meine ich. Da wären die einzelnen Gegner, gegen die die Avengers kämpfen mussten, welche so unterschiedlich in ihrer Art waren und deshalb auch ihre eigenen Bekämpfungsmethoden benötigten. Das benötigt einiges an Einfallsreichtum.
Dann wären die neuen Mitglieder der Avengers, wirklich schön, wie du diesen Teil langsam entwickelst und in die anderen Handlungsstänge einarbeitest, sodass sie am Ende dort landen, wo sie auch hingehören.
Und dann ist das natürlich noch die Story von Tony und Steve, ich muss zugeben, am Ende war es dann doch etwas kitschig, aber ein schönes Happy End hat noch nie geschadet. Generell fand ich die Entwicklung, wie ihnen ihre Gefühle so langsam bewusst wurden, sehr gut. Nicht Schnips und sie waren zusammen. So wie du die Geschichte erzählt hast, hat das für mich Sinn gemacht, denn ich lese sonst eher weniger Shonen Ai Geschichten. Doch diese hat mir sehr gut gefallen.
Ich würde jetzt noch sagen, mach bitte weiter so, denn du hast mir wirklich schöne Momente geschenkt und bis zur nächsten Geschichte XD
Antwort von: Morwen
22.08.2013 12:17
Hi!
So, mit einiger Verspätung möchte ich nun endlich einmal Danke sagen für deine Kommentare. :)
(Ich war ehrlich gesagt ganz baff, als ich deinen Marathon gesehen habe. xD)
Freut mich wirklich sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat! :)
Es war auch eine interessante Erfahrung, sie zu schreiben, weil ich meistens selber keine Ahnung hatte, wie es im nächsten Kapitel weitergehen wird (*hust*). Ich habe die Story mehr oder weniger improvisiert, während ich sie geschrieben habe, und die ganze Zeit eigentlich nur gehofft, dass ich mich nicht total verzettle und am Ende alles hinhaut. xD
Ich fand es selbst auch sehr spannend, diese ganzen Charaktere zu schreiben und zu zeigen, welche Helden das Marvel-Universum neben den üblichen Verdächtigen noch zu bieten hat (auch wenn ich persönlich finde, dass viele zu kurz gekommen sind, aber ich würde mich ihnen in Zukunft gerne noch mal näher widmen <3). Wenn ich damit dazu animieren konnte, die Comics zu lesen, dann freut mich das umso mehr, sie sind nämlich wirklich, wirklich toll und es kann nicht genug Leute geben, die diese wundervollen Charaktere und ihre Geschichten für sich entdecken. =)
Jedenfalls noch mal vielen, vielen Dank für's Lesen und Kommentieren, und ich hoffe, ich kann dich auch in Zukunft weiter gut unterhalten! :D
Von:  Happiness
2013-05-20T17:18:17+00:00 20.05.2013 19:18
Hey! Ich habe deine Fanfic entdeckt und in einem Ruck durchgelesen, ich finde sie wirklich wirklich gut! Leider ist Shonen-ai meist etwas unrealistisch bei solchen Filmen/Comics, aber du hast Tony und den Captain sehr gut dargestellt, ebenso wie die anderen Charaktere. Ich habe mitgelacht, war auch in Sorge und bin einfach nur begeistert, so sehr, dass ich meine Realität scheiße finde :D Also großes Lob!
Ich würde mich freuen, wenn du vllt noch eine FF mit dem Pairing veröffentlichst, aber auf deiner Seite steht ja, dass du oft Fandoms wechselst.
Was mich interessieren würde: Wie kamst du auf das Pairing? :)
Liebe Grüße,
Happiness
Antwort von: Morwen
21.05.2013 14:32
Vielen Dank! =D
Steve/Tony ist auch das einzige Slash-Pairing in dem Bereich, das ich shippe. Es gibt eine Menge Charaktere im Marvel-Universum, die deutlich spürbare Vibes miteinander haben, aber Steve und Tony übertrifft wirklich niemand. xD

Nachdem "Iron Man 3" mich wieder mit dem Avengers-Fieber angesteckt hat, habe ich noch ein paar weitere FFs zu den beiden geschrieben. Du findest sie auf der Übersichtsseite zu dieser Fanfic, da habe ich sie auch noch mal verlinkt. =)

Ich bin durch eine Freundin auf das Pairing gekommen. :)
Sie hat Steve und Tony schon geshippt, lange bevor "The Avengers" in den Kinos kam. Sie konnte mich zwar nicht damit anstecken, weil ich die beiden zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht als Paar gesehen habe, aber als der Film dann rauskam, habe ich dank ihr dann doch etwas mehr auf die zwei geachtet und ich fand schon, dass sie eine gewisse Chemie hatten. =)
Danach habe ich dann damit angefangen, auch die Comics zu lesen, und habe schnell festgestellt, dass die beiden in der Comicvorlage sogar noch sehr viel slashiger sind, als im Film. Es springt einem praktisch aus den Seiten direkt ins Gesicht, so viele Hints prasseln da auf einen ein. ;)
Tja, und seitdem haben sie sich zu einem meiner Lieblingspairings entwickelt. <3

Morwen ^^~
Von:  Tsuki_no_Kage
2013-05-19T17:03:50+00:00 19.05.2013 19:03
Zuerst: Man merkt dass du auch die Comics kennst und das du ein riesen Fan von allem bin. Mir ist beim lesen das Herz aufgeblüht (und leider bin ich in den Comics nicht so wirklich bewandert, hab da eher die Zeichentricksachen gesehen und eben alle Filme). Dein Schreibstil ist unglaublich und du hast einfach alle so perfekt eingefangen von den Charakterzügen her*_* Bei manchen Sachen musste ich echt manchmal so grinsen und zum teil lachen (vorallem wenn mal wieder Tony eine Spruch abgelassen hatte). Und diese Beziehung zwischen Steve und Tony ist so schön und glaubhaft eingebracht. Ich werde mit Sicherheit auch die anderen Stories hierzu lesen. So machen FFs zu den Marvelhelden echt Spaß <3 mehr davon. Und wegen dem allen überleg ich doch ernsthaft die Comics anzufangen (wobei echt keinen Schimmer habe, wo ich da anfangen soll ^_^'''')
Antwort von: Morwen
20.05.2013 10:52
Wow, vielen, vielen Dank für die lieben Worte, ehrlich! *_*
Mir liegt diese FF auch nach einem Jahr noch immer sehr am Herzen und ich freue mich immer, wenn sich neue Leser dafür begeistern können. Das bedeutet mir wirklich echt viel. :D

Ich bin tatsächlich leicht (...?) besessen vom Marvel-Universum. >D
Sowohl von den Realfilmen, Cartoons, als auch den Comics - obwohl ich von letzteren nicht mal ansatzweise so viele kenne, wie ich gerne möchte. ;)
Ich habe allerdings die meisten Iron-Man-, Captain-America-, Thor- und Avengers-Comics der letzten fünf Jahre gelesen, wenn du Lesetipps brauchst, helfe ich dir gerne weiter. :D
Das Marvel-Comic-Universum ist gigantisch und unübersichtlich, man findet einfach schlecht einen Punkt, wo man einsteigen kann. Aber wenn du mir sagst, welche Helden bzw. Gruppierungen dich am meisten interessieren, kann ich dir vielleicht wenigstens für die Einzelserien ein paar Lesetipps geben. =)
(Ich kenne LÄNGST nicht alle Serien, nur halt ein bisschen was von den Hauptreihen. ^^)
Antwort von:  Tsuki_no_Kage
20.05.2013 16:46
Bitte bitte, die kamen auch sehr ehrlich von mir und wegen der Comichilfe- ich schreib dir mal eine ENS^.^
Von:  Moanekros
2013-05-09T11:08:57+00:00 09.05.2013 13:08
Es wuerde mich echt freuen mehr von ihr zu lesen, sie war einfach gut, wenn nicht Filmreif wirklich!
Die Charaktere sind einfach mehr als gut getroffen, alle.
*Q*


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