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One Piece

Sanji
von

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Von Schneehügel und Seen

Nachdem Sanji das Fleisch abgehangen, die Küche aufgeräumt und das Pökelsalz mit seiner speziellen Kräutermischung vorbereitet hatte, ging er zu Bett. Zwei Hängematten waren in dieser Nacht allerdings leer geblieben, die von Ruffy, der noch immer nicht zurückgekommen war und die von Lysop, welcher unter Protest seine Nachtwache angetreten hatte.

Am nächsten Morgen war ihr Käpt’n noch immer nicht zurück und auch das Frühstück verpasste der Gummimensch.

Langsam wurde es besorgniserregend. Wenn der Gummibengel ein Essen verpasste, musste ihm definitiv etwas zugestoßen sein.

“Sanji? Sanji! Ich rede mit dir.”, brüllte Nami den Blonden an.

“Was sagtest du, Namimausi?”, flötete der Koch, welcher gerade aus seinen Gedanken gerissen worden war.

“Hast du mir etwa überhaupt nicht zugehört?”, fragte die Navigatorin wütend.

“Tut mir Leid, mein Augenstern, ich war in Gedanken.”, entgegnete der Smutje melodisch.

“Du wirst mich in die Stadt begleiten und Zorro und Chopper werden Ruffy suchen.”, wiederholte die junge Frau gereizt.

“Jawohl Namilein. Ich werde sofort meinen Rucksack holen.”, entgegnete der Koch und stürmte aus der Kombüse in Richtung des Männerschlafsaales davon.

Normalerweise hätte er protestiert als er hörte, dass ausgerechnet Zorro nach ihrem Käpt’n suchen sollte, doch da Chopper ihn begleitete gab es keinen Grund zur Sorge. Der Schwertkämpfer hatte zwar den schlechtesten Orientierungssinn der ganzen Grandline, wenn nicht sogar der ganzen Welt, doch auf den kleinen Elch konnte man sich in dieser Hinsicht verlassen.

Gerade als er den Männerschlafsaal betreten wollte, hörte er wie jemand über ihn rief.

“Hey Sanji. Was ist denn los bei euch?”, wehte Gins Stimme zu ihm herüber.

“Das übliche.”, rief der Koch zurück.

“Es sieht aber so aus, als herrsche ziemliche Aufregung bei euch.”, stellte der Stirnbandträger fest.

“Das ist die Aufbruchsstimmung.”, entgegnete der Blonde fröhlich.

“Geht ihr in die Stadt?”, fragte der Käpt’n der Reddragons.

“Ja unter anderem.”, antwortete der Smutje.

“Könntest du mir einen gefallen tun? Ich habe in der Stadt beim Schmied etwas anfertigen lassen. Würdest du es für mich abholen?”, fragte der Braunhaarige.

“Beim Schmied? Gut, das geht in Ordnung.”, antwortete sein Freund und verschwand im inneren des Schiffes, um seinen Rucksack zu holen. Als er wieder an Deck ankam, war Gin nicht mehr zu sehen.

Beim Schmied… Es musste sich also um eine Waffe handeln. Blieb nur zu hoffen, dass er diese bereits bezahlt hatte, denn vorlegen konnte er das Geld schlecht. Nami würde sich sicher auch nicht erweichen lassen und schon gar nicht, wenn es sich um etwas handelte, dass nicht für ihr Schiff oder ihre Crew bestimmt war.

“Das ist sehr nett von dir, Herr Koch.”, sagte Robin. Der Smutje ließ den Blick über das Deck schweifen, konnte sie jedoch nicht entdecken. “Hier oben bin ich.”, fuhr sie fort. Der Blonde hob den Blick und entdeckte die Schwarzhaarige im Krähennest.

“Was machst du denn da oben Robinchen?”, flötete Sanji.

“Ich lese ein Buch über die Ruinen von Walis. Ich muss sagen es ist sehr interessant. Die nächste Insel auf die sich der Logport ausgerichtet hat ist Stagione-Island, dort befinden sich auch diese Ruinen. Ich würde sie zu gerne mal untersuchen.”, erzählte die Archäologin.

“Na das ist doch kein Problem, Robinmaus. Sobald wir zurück sind und Ruffy eingesammelt haben, können wir weiter segeln.”, entgegnete der Blonde melodisch.

“Wo treibt sich dieser Kerl so lange herum? Es kann ja wohl nicht so lange dauern einen Rucksack zu holen!”, hörte man die Stimme der Navigatorin aus der Kombüse schreien und kurz darauf flog die Tür zu dieser auf und eine wütende Nami stand darin.

“Was dauert da so lange! Je schneller wir zurück sind, desto schneller können wir diese Insel wieder verlassen.”, blaffte sie den Koch an.

“Bin schon fertig, Namilein. Wir können aufbrechen.”, flötete der Blonde.

“Wo bleibt… Ah, da ist er ja schon.”, kam es von der Navigatorin. Der Smutje folgte ihrem Blick und sah zum Schiff der Reddragons herüber. Mit einem Rucksack bewaffnet stand Ginji an der Reling seines Schiffes und grinste zu ihm herüber.

Auch das noch. Da hatte Gin so viele Männer an Bord und er musste ausgerechnet den Strippenzieher mit ihnen schicken. Aber wenn sie von dem Vize begleitet wurden, warum sollte er und nicht der Schwarzhaarige diese Waffe vom Schmied abholen. Traute der Käpt’n seiner eigenen Crew nicht, oder ging es ihm um etwas anderes?

Zorro und Chopper kamen nun ebenfalls aus der Kombüse und sahen zu, wie sich der Pferdeschwanzträger zu der Navigatorin gesellte. Der kleine Arzt sah zu Sanji herüber.

“Äh, Sanji. Ist alles in Ordnung?”, fragte der Elch. Der Grünhaarige sah von dem Schiffsarzt zu dem Koch.

“Natürlich. Mach dir keine Sorgen es ist alles bestens.”, antwortete der Koch freudestrahlend.

Und wenn dieser Strippenzieher auch nur mit der Wimper zuckte, würde er ihn zu Hackfleisch verarbeiten.

“Ginji!”, war Gins Stimme zu hören. Alle wandten sich zum Schiff der Reddragons um und musterten den Käpt’n.

“Tut mir Leid Käpt’n, ich befürchte Tsuyoshi hat gestern ein bisschen zu tief ins Glas geschaut.”, entgegnete der Vize. Ohne ein weiteres Wort wandte der Stirnbandträger ihnen den Rücken zu und lehnte sich an die Reling.

“Können wir dann mal los?”, fragte Nami genervt.

“Aber sicher, mein Täubchen.”, antwortete Sanji, sprang über Bord, landete geschickt auf den Füßen und breitete die Arme aus.

“Soll ich dir Helfen Na…, begann er, brach jedoch ab, als Ginji neben ihm landete und die überrumpelte Navigatorin, die er auf dem Arm hatte, neben sich stellte.

“Hey!”, brüllten Nami und der Koch wie aus einem Munde.

“Was sollte das denn?”, tobte der Smutje.

“Lass deine Griffel gefälligst bei dir.”, wütete die Navigatorin zeitgleich. Auch der Schwertkämpfer, an dessen Schulter sich der kleine Elch klammerte, landete nun neben den dreien.

“Na das kann ja heiter werden.”, spottete der Grünhaarige. “Lass uns gehen Chopper.”, fügte er hinzu, bevor noch jemand etwas sagen konnte und wandte sich Richtung Nordosten.

“Hey.”, sagte Sanji. Der Schwertkämpfer blieb mit einem “hmm” auf den Lippen stehen und wandte dem Koch halb das Gesicht zu.

“Da geht’s lang, Idiot.”, stellte der Blonde eiskalt fest und deutete in die Richtung, in der Ruffy gestern verschwunden war.

“Was hast du gesagt?”, knurrte Zorro. Chopper ließ sich von der Schulter des Grünhaarigen gleiten und trat einen Schritt zurück.

“Ich habe gesagt, dass du schon wieder in die falsche Richtung läufst, du Schwachkopf.”, entgegnete der junge Koch und zündete sich eine Zigarette an. Zorro zog seine Schwerter und schlug nach dem Blonden. Dieser wich mit Leichtigkeit aus und trat nach dem Schwertkämpfer. Sanjis Tritt wurde von den Schwertern des anderen abgeblockt und bevor dieser sich rühren konnte verpasste die Navigatorin sowohl dem Grünhaarigen, als auch dem Blonden eine Kopfnuss.

“Schluss jetzt!”, giftete die Orangehaarige. Die Streithähne warfen sich noch einen bösen Blick zu und gingen dann in verschiedene Richtungen. Der Smutje und die Navigatorin folgten Ginji und der Schwertkämpfer und der kleine Arzt gingen in die Richtung, in der sie den Strohhut vermuteten. Sie liefen eine ganze Weile still hintereinander her.

“Sag mal, wie weit ist es denn noch?”, fragte Nami und brach damit als erste die Stille.

“Noch ein ganzes Stück.”, entgegnete ihr Führer.

“Bist du müde? Soll ich dich tragen, Namilein.”, sagte der Koch hoffnungsfroh.

“Nein danke.”, gab sie zurück und seufzte.

Um ehrlich zu sein fand er die Lauferei durch diese Eishölle ebenfalls sehr frustrierend. Noch dazu kam, dass er erbärmlich fror. Er musste eine ziemlich große Menge an Willenkraft und Körperbeherrschung aufbringen, um nicht zu Zittern. Schon kurz nachdem sie losgegangen waren hatte er das Gefühl gehabt, als krieche die Kälte durch seinen Mantel und unter seinen Pullover. Einfach sehr unangenehm.

“Was heißt, »noch ein ganzen Stück«?”, fragte die Navigatorin grummelig.

“Wir werden da schon noch ankommen. Ich habe die Strecke nicht ausgemessen. Ich bin der Vize nicht der Kartograph.”, entgegnete der Schwarzhaarige.

“Rede nicht so mit ihr.”, knurrte der Smutje. Der Vize warf ihm einen gleichgültigen Blick zu.

“Na toll.”, stellte Nami fest und blieb stehen. Die anderen stoppten ebenfalls und folgten ihrem Blick. Genau vor ihnen erhob sich ein etwa zehn Meter hoher Hügel.

“Der war gestern noch nicht da.”, stellte der Pferdeschwanzträger fest.

“Hast du dich etwa verlaufen!”, wütete die Orangehaarige.

“Psst! Hey ihr da, schnell kommt weg da.”, hörten sie eine Stimme. Die drei sahen sich um und entdeckten einen jungen Mann, welcher in einen weißen Mantel gehüllt hinter einem Baum stand. “Schnell, bevor die Nevemoles kommen.”, fügte er hinzu und winkte sie zu sich.

“Die bitte was?”, fragte Sanji und ging mit Nami und Ginji zu dem Mann herüber.

“Das sind Tiere die sich durch den Schnee wühlen. Dieser Schneehügel dort drüben wird eines ihrer Nester. Es ist einfach furchtbar! Ausgerechnet hier. Jetzt ist mir der Rückweg zum Dorf versperrt.”, jammerte der Fremde. Der Blonde musterte den Schneehaufen eingehend.

“So etwas hält mich nicht auf. Diese Neveviecher haben sich eben den falschen Ort ausgesucht um ihr Nest zu bauen und müssen nun mit den Konsequenzen leben.”, sagte der Schwarzhaarige und schritt langsam auf den Schneehügel zu.

“Nein, nicht.”, quiekte der Dorfbewohner. Der Vize ließ sich nicht beirren. “Bitte die Nevemoles sind heilige Tiere. Wir verehren sie.”, wimmerte er weiter.

“Hast du gehört? Lass die Tiere in Ruhe.”, befahl die Navigatorin. Langsam glitten fast unsichtbare Schnüre aus den Ärmeln des Pferdeschwanzträgers.

“Das la-lasse ich n-n-nicht zu.”, stotterte der Fremde und rannte auf den Vize zu. Dieser drehte sich zu dem Angreifer und bewegte seinen rechten Arm in dessen Richtung. In einer schnellen Bewegung stand der Smutje vor dem Mann und trat zu. Mit dem bloßen Auge konnte man kaum erkennen, dass der Koch die beinahe unsichtbaren Gewichte, welche an den Schnüren befestigt waren, traf und diese zur Seite schleuderte.

Jede Waffe und jede Art zu kämpfen, hatte eine Schwachstelle und diese war eine der Schwachstellen des Strippenziehers. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt so früh schon zu offenbaren, dass er sich bereits Gedanken über die Schwachstellen des Pferdeschwanzträgers gemacht hatte, aber es war eben nicht zu vermeiden gewesen. Zumindest nicht, wenn der Mann unverletzt aus der Sache hervor gehen sollte.

Der Mann schien nicht zu verstehen, was gerade passiert war. Er stand wie angewurzelt da und starrte auf den Rücken des Smutjes.

“Gar nicht mal so schlecht.”, kommentierte der Reddragon-Pirat.

“Könnten wir jetzt zum Dorf gehen?”, fragte die Navigatorin mit fester Stimme.

“Wir können ja um den Schneehaufen herum gehen.”, entgegnete Sanji lächelnd.

“Das geht nicht. Ich habe es überprüft. Wenn wir links herum gehen, kommen wir an den Eiskristallsee und da der Hügel bis zum Ufer reicht, müssten wir über das Eis laufen.”, erklärte der Mann.

“Dann gehen wir eben rechts herum.”, kommentierte der Koch leicht genervt.

“Da-das geht aber auch nicht.”, meinte der Fremde.

“Und wieso nicht?”, fragte Nami freundlich.

“Der Hügel reicht bis zum Lawinengebirge.”, antwortete der Einheimische.

“Lawinengebirge? Das hört sich nicht gerade einladend an.”, entgegnete die Navigatorin.

“Wir laufen einfach über den Hügel, dass spart auch Zeit.”, meldete sich der Smutje zu Wort.

“Auf keinen Fall! Du hast doch gehört das die Viecher heilig sind und das da ihr Nest ist.”, brüllte die Orangehaarige, deutete wage auf den Schnee und schenkte dem Blonden einen Furcht einflössenden Blick.

“Ach du bist so süß, wenn du wütend bist, Namischatz.”, flötete Sanji.

“Ich denke der Eiskristallsee ist der sicherere Weg. Ich kann euch hin führen.”, versuchte es der Mann mit einem Kompromiss.

“Das wäre wirklich nett.”, stellte Nami freundlich fest. Der Mann nickte und ging vor, aber nicht ohne sich noch einmal umzudrehen und zu überprüfen, ob ihm wirklich alle folgten.

Irgendwie machte der Typ einen seltsamen Eindruck. Hatte er nicht vorhin noch gejammert, dass er von seinem Dorf abgeschnitten sei und nun ging er einfach um den Hügel herum? Warum hatte er das nicht gleich getan, anstatt sich hinter einem Baum zu verstecken und zu jammern. Aber im Grunde war es ihm herzlich egal. Hauptsache er kam endlich aus der Kälte heraus. Dorf gleich Häuser gleich Wärme.

“Wie heißt du eigentlich? Mein Name ist Nami und das sind Sanji und Ginji.”, meldete sich Nami nach einem kleineren Marsch zu Wort und deutete der Reihe nach auf ihre Begleiter.

“Ich heiße Yuta. Es ist nicht mehr weit bis zum Eiskristallsee.”, sagte der Mann kurz angebunden.

“Kannst du uns etwas über dein Dorf erzählen?”, harkte die junge Frau nach.

“Da gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Unser Dorf ist eines von dreien, die sich auf der Insel befinden. Es ist das zweitgrößte und dass welches dem Meer am dichtesten ist. Wir sind auf der Insel berühmt für unsere gute und schnelle Schmiedearbeit. Die drei Dörfer treiben Handel, da jedes Dorf für sich nicht überleben könnte.”, erzählte der Dorfbewohner.

“Hier gibt es also nur drei Dörfer auf der ganzen Insel?”, fragte sie.

“Ja. Drei Dörfer und die Hauptstadt. In der Hauptstadt lebt unser König Eita mit seiner Gemahlin Amaya.”, erklärte Yuta. Wieder liefen sie schweigend nebeneinander her, bis sie einen riesigen See erreichten. Er war so groß, dass man nur Abschnitte des gegenüberliegenden Ufers sehen konnte, da der restliche Teil zu weit entfernt war.

“So, da wären wir. Das ist der Eiskristallsee.”, kommentierte der Fremde und deutete auf das zugefrorene Wasser.

“Wird das Eis uns denn tragen?”, fragte die Navigatorin misstrauisch.

“Probier es aus.”, sagte Ginji und stieß die junge Frau auf das Eis. Nami rutschte aus, doch bevor sie auf das Eis fallen konnte, wurde sie von Sanji am Arm gepackt und gestützt.

“Spinnst du!”, schrie die Navigatorin wütend und tötete den Vize mit ihren Blicken.

“Wenn du Nami nur noch einmal anfasst, werde ich dich zu Hackfleisch verarbeiten! Hast du das verstanden?”, knurrte der Blonde. Ginji zuckte leicht mit den Schultern.

“Das Eis trägt uns, also los.”, sagte er schließlich und ging mehr schlecht als Recht am Rande des Sees entlang. Der junge Koch schlitterte gekonnt hinter dem anderen her.

“Äh… Sanji.”, meldete sich die junge Frau. Der Smutje hielt inne und sah zu ihr zurück. Auch Yuta war ihnen nicht gefolgt.

“Würdest du mir vielleicht helfen, oder soll ich auf allen Vieren über den See rutschen?”, fragte sie.

Wieso betritt dieser Typ den See nicht? Er sieht doch, dass das Eis dick genug ist. Er traute ihm einfach nicht. Etwas stimmte nicht.

“Geh zurück ans Ufer.”, befahl der Blonde. Überrascht blickte Nami ihn an. Der Schwarzhaarige bleib stehen und sah zu dem Koch herüber. Die Navigatorin schaffte es zurück ans Ufer, ohne hin zu fallen konnte es jedoch nicht betreten, da der Fremde ihr den Weg verstellte.

“Was ist los? Was soll das?”, fragte die Orangehaarige. Gerade als Sanji zu ihr herüber schlittern wollte, spürte er eine unglaubliche Kälte an seinem rechten Bein und sah an sich herab. Es sah aus als arbeiteten sich viele kleine Eiskristalle langsam an dem rechten Bein des Smutjes herauf. Auch Ginji ging es nicht anders und obwohl dieser nach Kräften an seinen zu geeisten Füßen zu zerren schien, konnte er diese nicht lösen.

“Nami, du musst runter vom Eis!”, brüllte Sanji. Yuta packte die junge Frau an beiden Schultern und hielt sie, so gut es ihm möglich war auf dem See.

“Lass mich los.”, wütete Nami, packte ihren Klimataktstock und schlug den überraschten Mann kurzerhand nieder.

Das hatte er sich schon gedacht. Die Kampfkraft dieses hinterhältigen Kerls war gleich Null. Das war wohl auch der Grund, weshalb er sie zu diesem See gelockt hatte.

“Sanji, tu doch etwas.”, rief ihm die Navigatorin zu. Er versuchte sein Bein loszureißen, schaffte es jedoch nicht. Die Eiskristalle hatten sich fast bis zu seinem Knie vorgekämpft und krochen langsam an der linken Schuhsohle entlang. Mit einem kräftigen Ruck befreite er sein linkes Bein, bevor er auch dieses nicht mehr bewegen konnte. Ginji versuchte es derweil mit seinen Waffen, dies zeigte zwar Wirkung, doch verletzte er sich dabei am linken Bein.

Nun war guter Rat teuer. Natürlich konnte er sich von Ginji befreien lassen, doch wollte er nicht noch mehr Verletzungen riskieren, als er bereits hatte.

“Ich versuche es mit dem Klimataktstock. Ich werde versuchen das Eis zu schmelzen.”, rief Nami.

“Das Eis schmelzen ist eine gute Idee. Wir stehen auf einer großen Eisfläche und du schmilzt es. Wirklich toll. Ich hoffe dein Freund der Koch schwimmt nicht jedes Mal wie ein Stein.”, kommentierte der Reddragon-Pirat.

Was sollte diese Anspielung? »Ich hoffe dein Freund der Koch schwimmt nicht jedes Mal wie ein Stein« Sobald er sich befreit hatte, würde er Ginji vom Eis helfen und zwar mit einem kräftigen Tritt in den Hinter!

“Hey Strippenzieher, geh mir doch mal zur Hand, bevor du völlig eingefroren bist.”, antwortete der Smutje und zündete sich eine Zigarette an. Der Angesprochene sah zu ihm herüber, ließ die Schnüre aus den Ärmeln gleiten und schleuderte sie in die Richtung des Blonden. Sie schlossen sich um das Eis, welches sich an Sanjis Bein befand und mit einem kräftigen Ruck Ginjis, brach das Eis und die Schnüre zerschnitten Sanjis Hose und schnitten leicht in sein Bein. Der Schwarzhaarige lockerte seine Schnüre und der Koch befreite sich daraus.

In wenigen Sekunden stand der Smutje neben seinem Helfer und zertrat mit einem starken Tritt das Eis, welches den Vize bis zu der Hüfte eingeschlossen hatte. Der Pferdeschwanzträger wurde von der Wucht des Trittes auf das Eis geschleudert und rutschte auf dem Bauch bis zum Ufer an dem die Navigatorin stand. Sofort kam der Schwarzhaarige auf die Füße und verließ das Eis. Der Smutje seinerseits schlitterte zu ihnen herüber.

Wenn er in Bewegung blieb, fror er anscheinend nicht auf dem Eis fest. Also gab es doch eine Möglichkeit zum Dorf zu kommen, sie durften nur nicht stehen bleiben und sie mussten sich zügig bewegen.

Der Blonde schlitterte am Rande des Ufers hin und her.

“Was machst du denn da? Komm runter vom See, bevor du wieder fest frierst.”, befahl Nami. Der Blonde gehorchte und gesellte sich zu ihr.

“Wenn wir in Bewegung bleiben sollten wir rüber gehen können, Namilein.”, flötete der Koch.

“Bist du noch zu retten? Das ist viel zu gefährlich!”, wütete die junge Frau.

“Gut, dann gehen wir zurück zu unseren Schiffen und damit hat sich die Sache dann erledigt. Es sei denn du willst zu diesem Lawinengebirge. Sie schien kurz darüber nach zu denken und nickte schließlich.

“Also gut, wir gehen hier rüber.”, gab sie klein bei. Wieder betrat Ginji als erster das Eis und machte sich ungeschickt auf den Weg um den Schneehügel herum. Er rutschte mehr als das er ging und es sah nicht besonders elegant aus, doch er kam vorwärts. Sanji seinerseits legte der Navigatorin den Arm um die Hüfte, drückte sie an sich und schlitterte zügig über das Eis. Die junge Frau klammerte sich mit beiden Händen an den Mantel des Smutjes.

“Keine Sorge, Namimaus. Ich passe schon auf dich auf.”, stellte der Blonde mit einem melodischen Unterton in der Stimme fest. Die Strohhut-Piraten erreichten als erstes das sichere Ufer hinter dem Schneehügel und mussten auf den Vize des anderen Schiffes warten.

Der restliche Weg zum Dorf gestaltete sich einfach und verlief ohne weitere Zwischenfälle. Nachdem Nami enttäuscht feststellen musste, dass es in diesem Dorf beinahe unmöglich war etwas zum Anziehen zu kaufen, gestaltete sich der restliche Einkaufsbummel als sehr anstrengend, aufgrund ihrer schlechten Laune.

“Wir haben viel zu lange gebraucht! Ich habe keine Lust im Dunkeln wieder über diesen See zurück zu laufen. Am Besten wir bleiben über Nacht hier.”, stellte Nami fest, nachdem sich die Gruppe in einem Wirtshaus einen Tisch gesucht hatte.

“Damit bin ich einverstanden, Namischatz. Wir können uns ja ein Zimmer teilen.”, flötete der Koch.

“Auf gar keinen Fall! Ich werde uns jetzt erst einmal Zimmer besorgen.”, stellte die Navigatorin fest und erhob sich.

“Ist gut, Schönste aller Schönen. Ich werde noch etwas anderes erledigen gehen.”, entgegnete Sanji und verließ in schnellen Schritten das Wirtshaus.

Verdammt, dass hatte er beinahe vergessen. Er sollte für Gin doch etwas beim Schmied abholen. Blieb nur zu hoffen, dass dieses etwas nicht allzu schwer war, immerhin mussten sie über den See zurück und er hatte keine Lust einzubrechen. Ob der Säbelschwinger und Chopper ihren Käpt’n mittlerweile gefunden hatten?

Vor einem kleinen Laden, an dem eine Schmiede angebaut war, blieb er stehen und besah sich das “Geschlossen-Schild”. Er zog eine Zigarette aus seiner Tasche und zündete diese an.

Da war er wohl zu spät gekommen. Aber das war nur halb so schlimm, sie würden ohnehin in diesem Dorf übernachten und er konnte morgenfrüh noch einmal her kommen.

“Hallo sie, junger Mann.”, sagte eine ältere und weibliche Stimme. Der Blonde sah sich um und entdeckte eine ältere Frau, welche mit einem großen Beutel vor einer Treppe stand. “Könnten sie mir vielleicht helfen mein Gepäck nach oben zu tragen.”, fuhr die Alte fort.

“Aber natürlich.”, entgegnete der Smutje lief zu dem Sack, packte ihn und trug diesen die Treppe hoch. Vor einer Holztür ließ er diesen dann zu Boden sinken.

“Ich danke ihnen.”, bedankte sich die Frau und öffnete die Tür zu ihrer Wohnung.

“Das war doch selbstverständlich.”, entgegnete er und lächelte sie an.

“Ich habe sie hier noch nie gesehen. Sind sie mit einem Schiff gekommen?”, fragte sie neugierig.

“Ja, wir sind auf der Durchreise. Morgenfrüh werden wir zurück zum Schiff gehen und weiter segeln.”, erzählte der Koch.

“Und was führt sie in unser Dorf?”, harkte sie nach.

“Der Logport. Sagen sie, wann öffnet der Laden des Schmiedes?”, entgegnete der Blonde.

“Der Laden? Normalerweise um acht Uhr. Aber worum geht es denn?”, fragte die ältere Dame interessiert.

“Ich sollte hier etwas abholen, das ein Mann mit Stirnband gestern in Auftrag gegeben hat.”, erklärte Sanji.

“Ah ja. Ich erinnere mich. Es wurde bereits bezahlt und wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, ist es bereits fertig. Folgen sie mir.”, stellte sie fest, ging die Treppen hinunter, sperrte den Laden auf und trat ein. Der Laden war stockduster und die Dame entzündete auch keine Kerze. Sie lief durch das Dunkel und kam kurz darauf zur Tür zurück.

“Ich bin übrigens Miyu, die Mutter des Schmieds.”, sagte die Alte und schloss den Laden wieder ab.

“Freut mich, mein Name ist Sanji.”, entgegnete er.

“Sanji? Ach so, ich verstehe. Dann gehört das hier wohl ihnen.”, meinte sie und drückte ihm etwas in die Hand, dass in ein Tuch gewickelt war. Der junge Mann entfaltete das Tuch und eine aufklappbare Metallschachtel kam zum Vorschein. Sie war genau in der richtigen Größe, um eine Zigarettenschachtel hinein zu tun. Auf der Vorderseite war sein Name eingraviert und darunter konnte man zwei gekreuzte Kochlöffel sehen.

Gin war ein sehr guter Beobachter. Ihm schien ebenfalls nicht entgangen zu sein, dass er in letzter Zeit einen Hang zum schwimmen in voller Montur entwickelt hatte. Diese Box war schlicht und doch schön anzusehen. Noch dazu sorgte sie dafür, dass seine Zigaretten trocken blieben, wenn er wieder einmal einen unfreiwilligen Tauchgang machte oder es in strömen regnete.

“Mein Sohn sagte, sie sei absolut wasserdicht, genau wie gewünscht. Im inneren ist die Box gummibeschichtet und er meinte er habe eine zusätzliche Gummidichtung eingearbeitet. Ich verstehe nicht besonders viel von seinem Geschäft aber ich weiß, dass er bei der Arbeit immer sein bestes gibt.”, erklärte die alte Dame. Sanji bedankte sich bei ihr und machte sich auf den Rückweg zu den anderen. Als er vor dem Wirtshaus ankam, steckte er sein Zigarettenpäckchen in die Metallbox und schob diese in seine Tasche.

Nachdem sie gegessen und Nami darauf bestanden hatte, dass Sanji in seinem eigenen Zimmer schlief, gingen sie zu Bett. Der Koch musste sich tatsächlich mit dem Vize der Reddragons ein Zimmer teilen. Trotz seiner Abneigung gegen den Schwarzhaarigen, willigte er letzten Endes doch ein.

“Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich werde dich nicht im Schlaf abmurksen.”, sagte Ginji und löschte die einzige Kerze im Raum, nur um sich kurz darauf in sein Bett fallen zu lassen.

“Dito.”, entgegnete der junge Koch, welcher bereits in seinem Bett lag.

“Gin scheint dich ja zu mögen. Mir ist das persönlich zwar unbegreiflich, aber er wird seine Gründe haben.”, sprach der Schwarzhaarige mehr zu sich selbst als zu seinem Zimmergenossen.

“Ähnliches ging mir auch gerade im Kopf herum. Und dich ausgerechnet zu seinem Vize zu machen… Aber mir soll es egal sein.”, antwortete der Blonde gelassen.

“Und wo hat euer Käpt’n nur dieses Biest von einer Navigatorin aufgetrieben?”, meinte der Pferdeschwanzträger.

“Pass auf was du sagst.”, knurrte der Smutje und setzte sich auf.

“Freunde werden wir sicher keine mehr.”, stellte der Schwarzhaarige fest.

“Sicher nicht.”, bestätigte Sanji.

“Dann sind wir ja einer Meinung.”, stellte der Vize fest.

“Sind wir.”, bestätigte der Koch. Sanji lag noch wach, bis er das gleichmäßige Atmen des Reddragon-Piraten hörte. Erst dann glitt auch er langsam in den Schlaf.

Am nächsten Morgen machten sich die Piraten auf den Rückweg zum Schiff.

“Kalt! Kalt! Kalt!”, war eine Stimme zu hören, die ihnen sehr bekannt vorkam.

“Oh nein, Ruffy! Zorro tu doch was.”, rief Choppers Stimme.

“Na wie denn.”, antwortete der Schwertkämpfer. Als die Gruppe um den Schneehügel herum zum Ufer kam, entdeckten sie den Strohhut, den Elch und den Schwertkämpfer mitten auf dem See. Der Schiffsarzt hatte seine Menschform angenommen und war bereits bis kurz über die Knie eingefroren. Ihrem Käpt’n stand das Eis bereits bis zur Brust und der Grünhaarige kniete mit einem Bein auf dem zu gefrorenen See und hatte eines seiner Schwerter in das Eis vor sich gerammt. Auch er war eingefroren und alles unterhalb der linken Hüfte und der rechten Schulter waren vereist.

Bei einem konnte man sicher sein, der Gummibengel und der Spinatkopf brachten es jedes Mal fertig sich in Schwierigkeiten zu bringen.

“Da sind Sanji und Nami. Hey Leute!”, schrie der Strohhut als er sie erblickte. Von dem Schwertkämpfer kam nur ein Grummeln.

“Gott sei Dank! Ich dachte wir müssten hier sterben.”, rief der Schiffsarzt.

“Dieser Typ hat uns reingelegt.”, schrie Ruffy außer sich und deutete zum Ufer. Die anderen folgten dem Arm des jungen Mannes mit den Blicken und entdeckten Yuta bewusstlos dort liegen.

“Ich war wohl zu nett zu ihm.”, grollte Nami mit einer zur Faust geballten Hand und einem teuflischen Ausdruck im Gesicht.

“Warte hier kurz auf mich, Namimäuschen. Ich bin gleich zurück.”, sagte der Koch, betrat das Eis und schlitterte zu den drei herüber. Dort angekommen zertrümmerte er das Eis, welches seine Freunde gefangen hielt.

“Bleibt in Bewegung, sonst seit ihr gleich wieder eingefroren.”, erklärte der Smutje, packte Ruffy am Kragen, welcher es nicht vermochte auf dem Eis zu stehen und zerrte diesen hinter sich her. Die anderen beiden folgten ihm.

“Ein Glück das ihr da wart.”, sagte Chopper, der mittlerweile wieder seine normale Form angenommen hatte.

“Tze. Da wären wir auch alleine raus gekommen.”, grummelte der Grünhaarige.

“So? Na dann warte ich das nächste Mal einfach ab.”, meldete sich der Smutje zu Wort.

“Mach doch. Ich brauche deine Hilfe nicht, Lachsröllchen.”, entgegnete Zorro.

“Was hast du gesagt, du Dschungelbaby?”, knurrte der Blonde. Plötzlich war ein lautes Knurren zu vernehmen und ihr Käpt’n sank zu Boden.

“Sanji ich sterbe vor Hunger!”, jammerte der Strohhutträger.

“Sobald wir zurück auf dem Schiff sind, mache ich dir etwas.”, stellte der Angesprochene fest. Dies ließ sich der junge Mann nicht zweimal sagen. Er sprang auf die Füße und spurtete los.

“Worauf wartet ihr? Wir müssen zurück aufs Schiff.”, rief er ihnen über dem laufen zu. Mehrfach fiel er auf der glatten Oberfläche des Sees auf die Nase, dies schien ihn jedoch nicht zu stören.

“Wir sollten hinterher, bevor der Blödmann schon wieder verschwindet.”, sagte die Navigatorin und sah auffordernd zu Sanji.

“Sofort, Namilein.”, entgegnete dieser, legte einen Arm um die Navigatorin, zog sie zu sich heran und schlitterte über den See. Die Anderen folgten auf dem Fuße.

In Rekordgeschwindigkeit waren sie zurück auf dem Schiff. Robin und Lysop hatten sich bereits Sorgen gemacht, dass ihn etwas zugestoßen sei. Waren jedoch erfreut, dass dem nicht so war. Gin war unter Deck seines Schiffes und Ginji war ebenfalls dorthin zurückgekehrt.

Nachdem Chopper das Bein des Kochs verbunden hatte, machte dieser sich daran, etwas Essbares auf den Tisch zu zaubern. Hinter ihm öffnete sich die Tür.

“Ich habe doch gesagt, dass es noch dauert.”, knurrte der Blonde. Als sich nichts rührte drehte er sich zu dem Eindringling um. Zorro stand mit dem Rücken an die Tür gelehnt da und beobachtete ihn.

“Was starrst du so?”, fragte der Smutje.

“Ich starre nicht, Erbsenzähler.”, entgegnete der Schwertkämpfer.

Er würde ihn einfach ignorieren und sich mit seinem Essen beschäftigen.

Sanji wandte sich wieder seinem Essen zu und wendete Fleisch in der Pfanne.

“Gehst du zu den Reddragon-Piraten?”, fragte der Grünhaarige unvermittelt.

“Was kümmert dich das?”, stellte der Koch die Gegenfrage. Zorro grummelte etwas, dass der junge Mann nicht verstand, rührte sich jedoch nicht vom Fleck. Eine Weile herrschte stille im Raum.

“Ich werde die Mannschaft nicht verlassen.”, sagte schließlich der Blonde ohne sich umzudrehen.

“Aha.”, gab Zorro von sich. “Wieso sind die dann nicht weiter gesegelt?”, fügte er hinzu.

“Gin meinte, ihr Logport zeige den selben Kurs wie unserer.”, antwortete der Smutje.

“Und deswegen heften sie sich an uns?”, harkte der Schwertkämpfer nach. Nun wandte sich der Blonde doch dem Älteren zu.

Im ersten Moment wusste er nicht, was er darauf antworten sollte. Gin schien noch immer zu hoffen, dass er sich seiner Crew anschloss. Ob dies allerdings der einzige Grund war, konnte er nicht sagen. Natürlich war da noch immer das Argument mit demselben Kurs… Aber zwei Piratenschiffe, welche eine Insel ansteuerten, zogen wesentlich mehr Aufmerksamkeit auf sich, als jedes ihrer Schiffe es für sich bereits tat. Dieses Risiko ging Gin jedoch ein.

“Hey Koch. Pass besser auf, sonst brennt dir noch was an.”, spottete Zorro.

“Was?”, entgegnete Sanji und drehte sich zum Herd, nur um festzustellen, dass der Eintopf kurz vor dem überkochen stand und es in der Pfanne verdächtig qualmte. Mit wenigen Handgriffen brachte er alles in Ordnung. Gerade als er die Hitze am Herd regulierte, hörte er die Kombüsentür ins Schloss fallen.



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