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Per sempre tua - für immer dein

Er liebt Macht und er will sie beherrschen, wird er es schaffen?
von

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Beruhigt

Viel Spaß!
 

*********
 

Edward POV
 

Ausdruckslos starrte ich seit gut 5 Minuten auf ihr blasses, nassgeschwitztes Gesicht. Es regte sich nicht. Würde ich nicht das schlagen ihres Herzens vernehmen, würde ich meinen, sie hätte diese Welt verlassen. Ihre Gesichtsfarbe, würde dies ebenfalls unterstreichen. Himmel…ich hatte schon Leichen gesehen, die weniger blass waren.
 

Ich runzelte die Stirn, blickte auf ihren blutverschmierten Rücken, zuckte die Schultern und ging. Vielleicht hätte ich nicht ganz so stark zuschlagen sollen. Ließ sich jetzt allerdings nicht mehr ändern. Sie würde es überleben!
 

Ich verließ meine Räumlichkeiten, wunderte mich nicht über den blank geputzten Flur. Zu meiner Schande musste ich eingestehen, dass ich nicht auf das Treiben im Gang geachtet hatte. Ich war mit zu viel Genuss bei der Sache.
 

Sie hatte diese Strafe verdient. Auch nach Einblick ihrer Gedanken, die tatsächlich überraschend waren, denn sie hatte die Wahrheit gesagt. Aber das spielte keine Rolle. Sie hatte sich meinen Befehl wiedersetzt, sie kannte die Gefahr, hat sich dennoch von ihren schwachen Instinkten leiten lassen. Sie war selbst schuld an den Ausgang dieses Tages. Was das andere Mädchen betraf, zur falschen Zeit am falschen Ort…wie sie es alle sind.
 

Ich brauchte mir natürlich nichts vorzumachen. Ihr Fehler war nicht der eigentliche Grund für meine Brutalität. Vielmehr wollte ich mir selbst etwas beweisen. Diese penetranten Gedanken an Isabella, in den letzten Tagen hatten mich zunehmet verwirrt. Umso erleichterter bin ich, dass ich die Sache noch immer voll im Griff hatte. Ich gab ihr die Schuld an meine geistige Abwesenheit und mit dieser Aktion, konnte ich sie dafür bestrafen. So einfach ist das…
 

Ich schlenderte befriedigt die Treppen nach unten. Ja ich war befriedigt. Meine Wut war verraucht, die Gerechtigkeit hat sich durchgesetzt und ich hatte meine Position beeindruckend demonstriert. Sie wurde sich in Zukunft zweimal überlegen, mir auf der Nase herum zu tanzen.
 

„Edward!“
 

„Cazzo (Fuck, Scheiße)“, murmelte ich leise.
 

Ich drehte mich auf dem Absatz um und hob beschwichtigend die Hände.
 

„Hör zu Julius,…das war so nicht geplant. Nenn es eine unschöne Verstrickung, mehrerer Tatsachen.“
 

„Ahhh…“, und er schmunzelte.
 

Nun gut!
 

„Yeah nun,…nehms mir nicht übel.“
 

„Eigentlich sollte ich das. Verdammte scheiße Edward…“, oh ja, er hatte wirklich ein großes Problem mit einem respektvollen Verhalten.
 

Wie dem auch sei…
 

„…Eigentum, du Idiot. Ich dachte du wüsstest was das bedeutet.“
 

Schnaufend baute er sich direkt vor mir auf. Wären seine Gedanken nicht so furchtbar belustigt von dieser Situation, hätte ich mir ernsthaft Gedanken über unsere Freundschaft gemacht.
 

„Was willst du von mir hören…“, grinste ich.
 

„…geh und Such dir jemand neues. Sie war doch sowieso schon total verbraucht.“
 

Er starrte ins Nichts, tippte sich ans Kinn und seufzte schwer.
 

„Ich liebte ihre leeren Augen.“
 

Ich kicherte und klopfte ihm auf die Schulter.
 

„Die kannst du dir ja immer noch ansehen. Es sei denn, sie würde schon abgeholt.“
 

„Wahnsinnig witzig. Egal…ich hätte sie in den nächsten Wochen wahrscheinlich eh ausgetauscht. Man sieht sich, ich werd auf die Jagd. Vielleicht…“
 

Er beendete diesen Satz nicht. War völlig begeistert von der Tatsache, dass ihm ein hübsches Mädchen begegnen würde. Ich lachte leise und setzte meinen Weg ins Büro des Weinhandels fort.
 

Ich wollte schauen, was die Bilanzen sagten. Die letzten Tage hatten sich Jasper und Emmett brillant um alles gekümmert. Was anderes hätte ich auch nicht erwartet. Während ich wartete, dass der Rechner hochfuhr, dachte ich an den kleinen Einblick, den ich auf Isabellas Geist gewonnen hatte.
 

Trotz dieser unbändigen Angst vor mir, tauchten immer wieder kleine Gedankenphasen auf, die so gar nicht zu dem schüchternen, ängstlichen Mädchen passten. Anscheinend dachte sie überwiegen an mich. Wie ich,…ich wusste nicht wie genau ich das finden sollte…aber ihre Gedanken waren nicht nur gespickt von Angst und Abneigung. Sie hegte eine eigenartige Faszination für mein Wesen.
 

Ich war eingebildet genug, um ihr da recht zu geben. Aber das tatsächlich ein Mensch, SO, von mir denken könnte, nachdem ich schreckliche Dinge mit ihm getan hatte, wunderte mich. Schon allein die Tatsache, sie als meine Sklavin zu degradieren, müsste ihre Gedanken von Verachtung schäumen lassen. Mir blieb keine Zeit um ihre Logik zu verstehen oder ihre Beweggründe auf die Spur zu kommen. Ihre Ohnmacht, war ein deutliches Anzeichen ihres geschwächten Geistes und Körpers. Mehr konnte sie nicht vertragen, also hatte ich mich resignierend zurückgezogen.
 

Wenn ich es mir recht überlegte, war es positiv für mich, wenn ihre Gedanken in diese, für mich nicht nachvollziehbare Richtung glitten. Somit würde sie mir früher oder später, mit allem was sie hatte verfallen und ich, könnte sie endlich komplett beherrschen. Der Gedanken ihres seidigen, sich windenden Körpers unter mir…ließ mich prompt hart werden. Stöhnend griff ich mir in den Schritt, verlagerte die Position meiner Erektion und versuchte mich, mit den Zahlen auf dem Bildschirm abzulenken.
 

Zu meiner Erleichterung klappte es prima. Nach nicht einmal einer Minute, schrumpelte mein bestes Stück in sich zusammen und schlummerte friedlich in meiner Shorts. Ich sollte hoch gehen und sie erneut verprügeln. Kam es mir nur so vor, oder belagerte sie schon wieder meine Gedanken?
 

„Verflucht“, ich stand auf und schritt im Büro auf und ab.
 

Anscheinend hatte diese Strafe nichts geändert. Außer das Isabella blutend auf dem Boden meiner Räumlichkeiten lag. Entweder ich akzeptierte diese unnötigen Gedanken, die sich…wie ich feststellen musste, ja doch nicht abschalten ließen oder ich tötete sie einfach. Somit wäre dieses Problem für alle Zeiten gelöst. Einziger Nachteil,…ihr köstliches Blut. Nein es war nicht nur das Blut, ich begehrte sie,…wollte sie besitzen. Alles von ihr…
 

Und sofort kam mir ein neuer Gedanken, der mich einen Augenblick lähmend innehalten ließ.
 

„Cazzo (Fuck, Scheiße)“, murmelte ich erneut.
 

Es bestand die Gefahr, das ich mit meiner rabiaten Behandlung gerade eben, diesen leichten Anflug von Hingabe den sie empfand, zerstört hatte und ich somit, ohne Gewalt, nie an diese süße Frucht gelangen würde. Was jetzt nicht unbedingt ein Problem darstellte, aber zum Teufel nochmal, ich wollte sie willig.
 

Mir durch die Haare fahrend, schmiss ich mich auf den Drehstuhl, fuhr den Rechner wieder runter…es hatte ja doch keinen Sinn und nötig war, was ich tun wollte auch nicht. Lieber starrte ich eine Zeitlang das Wandregal genau vor mir an.
 

Ich verfluchte mich gerade selbst für meinen Ausbruch. Nicht, dass ich ihn bereute oder gar Mitleid mit ihr empfand. Was kümmerte mich, was sie empfand? Aber dieses Wiedersehen, hätte unter Umständen anders verlaufen können. Sehr viel leidenschaftlicher. Ich wusste aus ihren Gedanken, dass sie mich irgendwie vermisst hatte. Ich wusste es von Emmett. Verflucht nochmal, ich hatte schon lange nicht mehr abgespritzt. Das letzte Mal unter der Dusche. Meine Eier zogen sich bei dieser Erinnerung zusammen und ich stöhnte erneut.
 

Handarbeit, konnte mit einer feuchten, engen Öffnung nicht verglichen werden. Es fehlte die Wärme, das kontrahieren strammer Muskeln, die alles aus mir herauspressen würden was ich hergeben konnte. Himmel Herrgott nochmal…ich war eindeutig untervögelt und doch auch nur ein Mann. Was sollte ich nun tun?
 

Mir fiel prompt meine erst letztlich beschlossene Entscheidung wieder ein. Hatte ich nicht vorgehabt, irgendwie nett zu ihr zu sein? Nun…da hatte ich mich ja hervorragend dran gehalten…
 

Ich kniff mir in die Nasenwurzel. Ich könnte ganz einfach ein anderes Mädchen nehmen. Um Druck abzulassen, waren sie alle gut. Aber das würde mir im Problem…Isabella betreffend, auch nicht weiterhelfen.
 

Angepisst erhob ich mich und verließ das Büro. Dann eben anders. Sie hatte ihre Strafe bekommen, es gab keinen Grund mehr für mich, sie schlecht zu behandeln. Vorläufig nicht! Ich konnte einfach da weiter machen, wo ich vor Tagen aufgehört hatte. Konnte mich distanziert, aber großzügig zeigen. Hatte ich mich jemals großzügig ihr gegenüber gezeigt? Ich fand schon…und sie wahrscheinlich auch, sonst würden ihre Gedanken nicht in eine solche Richtung gehen.
 

Ich würde nett sein, wenn sie es verdient. Aber zum Teufel nochmal, nicht bereuen was ich getan hatte. Sie war nur ein einfaches Mädchen, mit einer ungeheuren Anziehungskraft, aber vergänglich. Ich hatte genossen sie zu bestrafen, ihre Schreie waren unglaublich, das Zittern ihres Körpers eine fabelhafte Reaktion. Ihre Augen…ich knurrte leise bei dieser Erinnerung,… himmlisch anzusehen.
 

Genauso himmlisch wie ihr Lachen, ihr Strahlen. So…und nun hatte ich tatsächlich den Faden verloren. Es wurde gefährlich, wenn man anfing seine eigenen Gedanken nicht mehr zu verstehen. Nichts von dem was sich in meinem Kopf abspielte, klang auf irgendeine Art und Weise logisch. Ich war mir selbst fremd. Und mit dieser Erkenntnis beließ ich es. Scheiß drauf…
 

Ich brauchte irgendwelche Schmerzmittel. Denn ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass sie schlimme Schmerzen haben musste. Meine Mundwinkel zuckten leicht nach oben. Wenn hier jemand Pillen vorrätig hatte, dann Alice. Sie hatte mir damals auch welche gegeben, in Isabellas Fieberrausch. Wenn ich es mir recht überlege, war sie ziemlich schwächlich. Fieber…Ohnmacht…ein Mädchen halt.
 

Die anderen vor ihr, lebten nie lang genug um kränklich werden zu können. Wie dem auch sei. Alice war nicht da. Sie war mit Emmett und Jasper aufgebrochen. Besorgungen machen und sicherlich hinterher Jagen. Ich war heilfroh, das Emmett nicht anwesend war. Ich kannte seine Blutgier. Hier hatte er sich gut unter Kontrolle, aber ich wusste nicht wie Isabellas frisches Blut auf ihn wirken würde. Sie hatte nun einmal ganz besonderes Blut. Selbst mir brannte die Kehle noch immer, obwohl ich vor wenigen Minuten ordentlich getrunken hatte.
 

Sie war wach…ich hörte ihr leises Weinen durch die Burg hindurch. Ohne hasst, lief ich an meinem Gemach vorbei und steuerte das von Alice und Jasper an. Hannes sah erschrocken von einem Buch auf, legte es augenblicklich beiseite, stand von seinem Stuhl auf, stellte sich gerade hin und senkte den Blick.
 

„Lord Edward“, begrüßte er mich mit zitternder Stimme.
 

Ich nickte, beachtete ihn nicht weiter, lief der Nase nach ins Badezimmer, beschnupperte die Chemie und öffnete einen der Hängeschränke. Wie angenommen, ein unglaublicher Vorrat. Sie könnte eine verdammte Arztpraxis mit diesem Zeug, für mindestens 3 Tage versorgen. Aber gut, bei Jaspers Wutanfällen, waren sie wohl wirklich notwendig.
 

Ich nahm mir aus der Tilidin Packung eine Palette raus und verließ, ohne dem anwesenden Sklaven einen weiteren Blick zu schenken, die Räumlichkeiten. Bevor ich meine betrat, lauschte ich einen Moment. Leises weinen,…noch immer, vereinzeltes Schniefen. Nun gut,…ich konnte sie verstehen. Es tat sicher weh und der Schock saß ihr bestimmt auch noch in den Knochen. Ich drückte die Klinke, öffnete mit einem Schwung die Tür, sah wie sie zusammenzuckte und ging auf sie zu. Sie hatte sich keinen Zentimeter bewegt.
 

Ich musste ehrlich zugeben, dass sie ein jämmerliches Bild abgab. Ihr Rücken sah übel aus. Das Blut klebte dunkelrot und getrocknet an ihrer geröteten Haut. Die Haare waren durcheinander, an einigen Stellen mit Blut verklebt und sie zitterte erbärmlich. Ungewollt seufzte ich…
 

Bella POV
 

Die Ohnmacht war zu kurz um mich zu beruhigen. Viel zu kurz um die Schmerzen zu nehmen. Gott…mein Rücken spannte und brannte so sehr. Ich fürchtete mich davor mich zu bewegen. Warum ich noch immer zitterte, wusste ich nicht. Aus Schmerzen, Schock, Angst oder Erschöpfung. Vielleicht waren es alle Punkte zusammen, die es meinen Muskeln nicht erlaubten sich zu beruhigen. Auch die Tränen wollten nicht aufhören.
 

Wie nur konnte der Tag, der so harmlos anfing, ein solches Ende annehmen? Ich war mir sicher, jede Art von Beziehung zu Edward zerstört zu haben. Und diese Erkenntnis traf mich härter, als der Schmerz der Schläge. Er hatte mich gedemütigt, er hatte mich verletzt…das konnte ich ertragen. Aber ich würde es nicht ertragen, von ihm nicht beachtet zu werden. Sein Spott ist schrecklich, seine Desinteresse noch sehr viel schlimmer.
 

Und damit hatte ich den besten Beweis. Ich war geistig gestört! Er hatte mich übel zugerichtet. Hatte ein unschuldiges Mädchen vor meinen Augen getötet und doch, machte ich mir sorgen, wie er jetzt von mir denken wird. Aber mein Gott, er war doch alles was ich noch hatte. Ja er war mein Herr, mein Meister und die Kreatur, die mir alles nahm. Aber das änderte nichts an der Tatsache, dass er mein Leben in seinen Händen hielt. Das kostbarste was ich besaß…er verwaltete es. Somit war er mehr für mich, als der Feind. Er war meine einzige Bezugsperson.
 

Konnte mir übel genommen werden, mich an die einzige Person zu klammern, die mich beachtet? Konnte mir übel genommen werden, dass ich ihn nicht verachten konnte? Denn ich konnte es nicht,…es ging einfach nicht. Noch immer nicht, auch nicht nach den jüngsten Geschehnissen. Er war was er war,…ein Vampir, ein Herrscher…er hatte nie etwas anderes behauptet. Ich allein trage die Schuld an alle dem.
 

Während der letzten Minuten wurde mir klar, dass es mir niemals möglich wäre, diese Welt zu verstehen, mit all seinen fragwürdigen Bewohnern. Ich musste mich einfach nur anpassen, wie es jedes andere Wesen auch musste. Mein Schicksal führte mich hier her. Meine Oma sagte immer,…dass es für alles einen Grund gibt, meistens sind wir nur zu verschlossen um ihn zu entdecken.
 

War es die Weisheit einer alten Frau, oder das Pflichtbewusste zureden das Enkel für ihre Entwicklung brauchten?
 

Als die Tür aufging, zuckte ich zusammen. Mein Atem kam stolpernd über meine Lippen. Nur die Tatsache, dass seine Aura ruhig und gelassen war hielt mich am Boden. Gut, mein geschundener Rücken ebenfalls. Er blieb direkt neben mir stehen, ich sah nicht auf. Alles was ich in diesem Moment konnte war hoffen…ich hoffte das Beste, bereitete mich aber auf das schlimmste vor.
 

Es verging eine schier grenzenlose Zeit und mein Unbehagen wuchs.
 

„Sieh mich an.“
 

Seine Stimme war ruhig und leise. Ich atmete einmal tief durch und hob den Kopf. Presste die Lippen zusammen, als ein Stoß durch meinen Schädel jagte. Bravo…jetzt bekam ich auch noch Kopfschmerzen. Ich konnte das Schlucken nicht verhindern. Seine blutroten Augen…die so vertraulich für mich waren…schockten mich. Weil ich wusste, wessen Blut sie so strahlen ließ. Wieder liefen die Tränen, als ich an Maja dachte. Ich hatte sie auf dem Gewissen! Schnell blockierte ich diesen Gedanken, ich würde mich ihm hingeben, wenn ich allein war. Wenn niemand sehen konnte wie sehr es mich verletzte, zerstörte, quälte.
 

Sein Blick glitt über meine zitternde Gestalt, ehe er mir wieder fest in die Augen sah. Eine Ader an seinem Hals zuckte, sein Kehlkopf hüpfte einmal auf und einmal ab, seine Stirn runzelte sich.
 

„Kannst du aufstehen?“
 

Paralysiert nickte ich. Versuchte vorsichtig auf die Knie zukommen. Schluchzend gab ich auf, krallte die Hände verzweifelt in den Teppich und mied seinen Blick. Mein Rücken tat so schrecklich weh,…meine Knie waren weich und instabile. Allein würde ich es nicht schaffen, ich war zu erschöpft, zu panisch. Würde er mich wegen meiner Schwäche erneut schlagen? Vor Verzweiflung, begann ich lautstark zu weinen. Bitte nicht…
 

„Isabella!“
 

Zaghaft linste ich unter meinen dichten Wimpern zu ihm auf. Erwartete Zorn in seinen Augen. Doch stattdessen, waren sie ungerührt. Er bot mir seine Hand an, die ich kurz verwundert ansah.
 

„Komm hoch“, befahl er ruhig.
 

Ohne langes Zögern, legte ich meine kleine zitternde Hand in seine große. Die Kälte seiner Hand tat meiner erhitzten Haut gut. Anders als erwartet, zog er mich nicht einfach auf die Füße, nein… er ließ mich selbst das Tempo bestimmen. Alles was er tat, war mich lediglich zu stützen. Ich wimmerte, als ich mich langsam Stück für Stück aufrichtete. Als ich letztendlich vor ihm stand, konnte ich ein schmerzverzerrtes Schluchzen nicht unterdrücken.
 

Ich spürte erneut kleine warme Rinnsale, meinen Rücken hinunter laufen. Die Wunden hatten sich wieder geöffnet, schmerzten wegen dieser spannen Haltung stärker. Am Ende meiner Kräfte und heidenlos überfordert, knickte ich ein. Er hielt mich schnell an meinen Schultern aufrecht. Ein Blick hoch in seine Augen ließ mich schlucken. Seine Nasenflügel waren gebläht, natürlich…er roch das frische Blut.
 

Ich wollte nicht, konnte jedoch nicht anders. Ich fiel nach vorn, legte meine Stirn gegen seine Brust, krallte die Hände in sein Shirt und weinte leise und verzweifelt. So verwirrend, so unnormal und so beängstigend… aber ich brauchte es. Brauchte in diesem Moment das Gefühl von Trost. Auch wenn ich wusste, dass er nicht bereute was er getan hatte. So war ich dennoch unendlich erleichtert, dass er mich wieder einigermaßen menschlich behandelte, mich nicht wegstieß. Eine Ruhe ausstrahlte und mir erlaubte, mich an ihm festzuhalten.
 

Kleine Gesten, die ich gelernt hatte zu schätzen. Ich wusste, im Grunde war er kein böser Mann. Ich wusste es einfach, konnte es spüren. Allein die Tatsache, dass er mich hielt, verdeutlichte mir, dass er so was wie ein Herz besitzen musste. Wie irrsinnig meine Gedanken im Moment waren. Er war der Grund für mein Leid. Aber nichts desto trotz,…konnte ich ihn nicht hassen.
 

Ich war an einem Punkt angekommen, an dem ich meine eigenen Gedanken nicht mehr verstand!
 

„Komm, ich bring dich ins Schlafzimmer.“
 

Er hauchte mir diese Worte ins Ohr. Ich weiß nicht, ob dieser zärtliche Ton in seiner Stimme der Auslöser war. Aber mein Magen drehte sich wie auf Knopfdruck. Panisch riss ich den Kopf hoch, sah mit verschleierten Augen hoch in sein Gesicht und würgte. Er reagierte blitzschnell. Ohne meinen Rücken zu berühren und mir somit noch mehr Schmerzen zuzuführen, riss er mich hoch und rannte in Vampirgeschwindigkeit ins Badezimmer.
 

Ehe ich mich versah, hing ich Kopfüber über der Kloschüssel und erbrach mich geräuschvoll. Diese unglaubliche Geschwindigkeit, hatte meine Übelkeit unweigerlich verstärkt und ich dachte, ich müsste ersticken, als ich alles was mein Magen hergab hervorbrachte. JETZT…hatte ich eine leise Vorstellung, wie schnell Vampire sein mussten.
 

Mein Kopf drohte zu platzen, als immer mehr Mageninhalt, Magensäure und Flüssigkeit den Weg in die Toilette fanden. Edward hielt mein nassgeschwitztes Haar zurück und ich war mir sicher, er würde mir beruhigend über den Rücken streicheln, wenn dieser nicht unvorstellbar entstellt sein würde. Ich wollte nicht einmal wissen, wie schlimm es wirklich war. So wie er sich anfühlte, befand sich kein fetzten Haut mehr darauf.
 

Ich weinte, während ich würgte. War vollkommen am Ende und überfordert mit der ganzen Situation. Mir war kalt, dieser Umstand löste nicht das starke Zittern aus, aber die Gänsehaut die sich über meinen entblößten Oberkörper zog. Fest umklammerte ich mit bebenden Händen die Kloschüssel, stöhnte, würgte, wimmerte, schniefte und würgte stärker. Es wollte einfach nicht anhalten. Alles was ich versucht hatte zurück zu kämpfen, holte mich in diesem Moment ein.
 

Die Angst, der letzten Minuten. Die Schmerzen meiner Knochen und vor allem meines Rückens. Die Verzweiflung, die unbändige Wut auf mich selbst. Majas letzte Sekunden, ihre toten Augen…
 

Erst als mir schwarz vor Augen wurde, beruhigte sich mein Magen. Entsetzlich stöhnend, ließ ich den Kopf hängen, schloss die Augen und atmete langsam durch Nase und Mund.
 

„Besser?“
 

Fragte er nach Minuten, in denen sich keiner von uns geregt hatte. Ich hob den Kopf, nickte träge und rutschte zurück. Setzte mich auf den Hintern und sah mit glasigen Augen zu ihm. Er saß ebenfalls auf dem Boden, blickte mich noch immer ungerührt an. Dieser Blick tat weh, ich hatte mir wenigstens einen kleinen Schimmer Mitleid gewünscht. Seine Stimme passte nicht zu seiner unbewegten Miene. Ich beschloss, mir darüber keine weiteren Gedanken zu machen. Er war wie er war,…so musste ich ihn akzeptieren.
 

„Meinst du, du kannst ins Schlafzimmer?“
 

Fragte er mich, als er aufgestanden und die Toilettenspülung betätigt hatte.
 

„Kann,…“
 

„Ja?“
 

Er wartete geduldig ab, bis ich bereit war meine Bitte zu äußern.
 

„Kann ich vorher Zähneputzen und auf die Toilette?“
 

Er antwortete nicht, er nickte lediglich. Half mir auf, in dem er mir erneut seine Hand anbot. Langsam stand ich auf. Versuchte den Schmerz meines berstenden Rückens so gut es ging wegzuatmen. Stützend, hielt ich mich am Waschbecken fest, während er Zahnpasta auf meine Zahnbürste tat. Er reichte sie mir, blieb neben mir stehen und beobachtete mich, während ich versuchte mehr schlecht als recht…auf Grund meiner zitternden Hand, meine Zähne zu putzen, um diesen widerlichen Geschmack loszuwerden.
 

Ohne ihn darum bitten zu müssen, mich während meines Toilettenganges allein zulassen, verließ er das Bad. Ich war erleichtert, dass er mir wenigstens diese Privatsphäre ließ. Mit ächzenden Lauten, verrichtete ich mein Geschäft. Zog meine Blutverschmierte Hose wieder hoch und drückte die Spülung. Im gleichen Moment, betrat er wieder das Bad.
 

„Komm!“
 

Mit ausgestreckter Hand und einem nicken zur Tür, forderte er mich auf mit ihm zu gehen. Ohne eine Spur von Angst, legte ich meine Hand in seine. Dort wo sie hingehörte…
 

*******
 

GGLG jennalynn



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  dormir
2012-10-28T11:50:31+00:00 28.10.2012 12:50
Super story.
Schreib schnell weiter!
PS.Könntest du mir eine Ens schicken, sobald es weiter geht?

Lg dormir
Von:  wigge
2012-10-20T18:29:21+00:00 20.10.2012 20:29
Ich liebe deine Geschichte. Einfach toll mach weiter so. LG Sarah
Von:  vamgirly89
2012-10-20T18:09:06+00:00 20.10.2012 20:09
Wow. Ein tolles kapitel. schnell weiter schreiben. Freue mich schon wenn es weiter geht.


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