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Tagebücher eines Shinobi

Eine neue Generation
von

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Von neuen Feinden und alten Freunden

Die Sonne stand grell leuchtend über Konoha und erhitzte die Strassen bereits seit dem frühen Morgen. Tenten stapfte durch die Strassen Konohas und kochte förmlich. Diese verdammten Weissaugen!

Die kleine Familie lebte nun seit drei Tagen in einer eiligst für sie hergerichtete Wohnung, die bis anhin leer gestanden hatte. Die Miete war bezahlbar, der Platz ausreichend und vorerst konnte sich Tenten nicht beklagen.

Naja, doch, konnte sie schon. Denn obwohl sie Konoha mit offenen Armen empfangen hatte und sie eigentlich nie wirklich einen tieferen Groll gegen das Dorf gehegt hatte - dazu war es ihr zu sehr Heimat - fehlte doch jemand. Und dieser Jemand war der einzige, den Tenten unbedingt sehen wollte. Nicht, weil sie hoffte, dass sie je wieder irgendetwas besonderes zusammen haben würden(wenn man denn ihre frühere Beziehung als 'besonders' im positiven Sinne bezeichnen konnte), sondern viel mehr, um ihn darüber zu informieren, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte.

Natürlich war das eine dicke fette Lüge, denn mit einem hatte Nobu mehr als Recht gehabt: Ihr Herz hing noch immer an Neji. Und wenn sie nicht endlich einen Schlussstrich ziehen konnte, dann würde sich das vielleicht niemals ändern.

Es war nicht zu übersehen, dass ihre Kinder die eines Hyuuga waren. Katsumi besass auf beiden Augen Byakugan, Yorume lediglich auf dem Linken - aber das reichte bei Weitem als Beweis.

Bis jetzt hatte sie jeden, der nach dem Vater gefragt hatte, böse angesehen und keiner hatte ein zweites Mal gefragt - aber es wusste ja auch kaum einer, dass sie und Neji etwas verband, deshalb war ihr die Lüge nicht so schwer gefallen.

Neji selbst aber würde sofort eins und eins zusammenzählen und bevor er sich irgendetwas überlegte, sagte sie ihm lieber, dass er keine Ansprüche anzumelden hatte. Yorume und Katsumi waren ihre Kinder und sie war nicht bereits, sie dem Hyuuga-Clan zu überlassen.

Denn, so hatte sie soeben rausgefunden, war der grösste Clan Konohas keineswegs untätig geblieben.
 

"Tenten-san, nehme ich an?", hatte der Hyuuga gefragt, der sie mitten auf der Strasse angehalten hatte. "Würden Sie die Güte besitzen, mit mir zu kommen?"

"Wieso?", hatte Tenten geradeaus gefragt und einen befremdeten Blick geerntet. Yorume neben ihr starrte den Mann böse an, während Katsumi eine vorbeikommende Katze streichelte und sich nicht die Bohne um den Mann scherte.

"Hiashi-sama hat mich gebeten, eine Einladung Ihnen gegenüber auszusprechen", teilte der Hyuuga ihr mit und Tenten sah ihn skeptisch an.

"Weshalb?", fragte sie, obwohl sie es sich bereits denken konnte.

"Ich habe keine tiefergehenden Informationen erhalten, Tenten-san", entschuldigte sich der Mann und deutete eine Verbeugung an. "Ich bitte vielmals um Verzeihung."

"Schon gut, schon gut", winkte die Kunoichi schnell ab, denn das unterwürfige Verhalten erinnerte sie irgendwie an Nobu. An Nobu, wie er früher war. "Ich komme mit. Aber ich verspreche nichts."

"Vielen Dank, Tenten-san."

Der Hyuuga führte sie und ihre Kinder - Katsumi wäre beinahe zurückgeblieben, hätte Tenten sie nicht an der Hand genommen und von der Katze weggezogen, woraufhin sie einen kleinen Tobsuchtanfall bekam - zum Anwesen der Hyuuga. Eigentlich hätte Tenten keinen Führer gebraucht, die Stadt hatte sich schliesslich kaum verändert, aber der Mann war dennoch konsequent vor ihnen gelaufen.

Auf dem Weg zum Anwesen lief sie Temari und Shikamaru über den Weg und bat den Hyuuga, einen Moment zu warten. Die beiden hatte sie bis jetzt noch nicht gesehen und zu ihrem grossen Erstaunen waren sie nicht nur Verlobt, sondern hatten sogar eine Tochter!

"Das ist Misaki", stellte Temari stolz das kleine Mädchen vor, welches sich ans Hosenbein ihres anscheinend schwer gelangweilten Vaters klammerte. Sie blinzelte die Fremden aus grossen, petroleumfarbenen Augen an und warf Yorume dann ein schüchternes Lächeln zu. Dieser quitterte das Lächeln mit einer gerunzelten Stirn, woraufhin Misaki noch kleiner zu werden schien.

"Ach, jetzt stell dich nicht so an", meinte Temari und gab der Kleinen einen Schubs, sodass sie ihren Papa loslassen musste und stattdessen auf ihre winzigen Händchen starrte. "Sag hallo!"

"Hallo", sagte sie gehorsam.

"Wie alt bist du denn, Misaki-chan?", fragte Tenten das Mädchen, welches daraufhin schüchtern zu ihr aufsah.

"Viereinhalb", sagte sie und ein bisschen klang der Stolz in ihrer Stimme mit, der auch ihre Mutter auszeichnete. Tatsächlich sah sie äusserlich genauso aus wie Temari: Das gleiche wilde, blonde Haar und die gleichen Augen, die wie ein tiefer Ozean wirkten. Tenten zweifelte nicht daran, dass sie einmal sehr hübsch werden würde.

"Ähm", räusperte sich der Hyuuga, welcher in kurzer Entfernung gewartet hatte. Er sah sie etwas anklagend an.

"Okay, ich muss weiter", sagte Tenten schnell und sah dann zu ihren Kindern hinab. Katsumi hatte sich, von den anderen unbemerkt, an Shikamarus Bein geklammert und versuchte, ihm die Hose hinunter zu ziehen.

"Mendokuse!", fluchte er und schubste das Mädchen etwas von sich weg. "Lass doch meien Hose in Ruhe!"

"Wäre es ein Problem für euch, kurz auf die Beiden aufzupassen?", fragte Tenten, die nicht daran dachte, Katsumi zur Ordnung zu rufen. Sie schien sich wirklich prächtig zu amüsieren, eine Seltenheit für sie.

"Machen wir doch gerne", meinte Temari und warf Shikamaru ein saddistisches Grinsen zu. "Shikamaru jedenfalls scheint sich blendend mit deiner Kleinen zu verstehen."

"Danke, das wäre wirklich sehr- ach, jetzt machen Sie keinen Stress!" Der letzte Teil hatte dem Hyuuga gegolten, der sich zum wiederholten Mal geräuspert hatte.

"Seit schön brav, Katsumi, Yorume! Man sieht sich!"

Der Hyuuga hatte alles andere als zufrieden darüber gewirkt, dass Tenten ihre Kinder nicht mitnahm, aber sie wollte lieber keine Risiken eingehen und die Hyuuga zählten ganz eindeutig zu den gefährlichsten Leuten, denen sie ihre Kinder aussetzten könnte.

Als Tenten kurz darauf den Raum betrat, in dem Hiashi sie bereits erwartete, fühlte sie ihre Laune bereits in den Keller sinken. Das Familienoberhaupt sass in der unbequemen Seiza-Haltung da, vor sich einen Tisch mit Tee für zwei Personen.

"Bitte setzten Sie sich, Tenten-san", forderte er sie auf und Tenten verbeugte sich.

"Vielen Dank für die Einladung", sagte sie, doch es klang eher spöttisch. Dann setzte sie sich ihm gegenüber, jedoch ganz bequem und überhaupt nicht förmlich. Sie hatte das Gefühl, sich gegen die Regeln dieses Hauses auflehnen zu müssen, wollte sie dem einnehmenden Charakter Hiashis Gegensteuer bieten.

"Was verschafft mir die Ehre?", fragte sie und hob eine Augenbraue. Bis jetzt klappte das mit der harten Fassade ganz gut, fand sie.

"Es geht um ihre Kinder."

"Was ist mit ihnen?" Natürlich wusste sie, was mit ihnen war. Sie waren die Kinder der Nachwuchshoffnung des Hyuuga-Clans.

"Ich denke, das ist ihnen durchaus bewusst", sagte Hiashi und hatte er zuvor noch zurückhaltend gewirkt, wallte nun seine ganze Autorität auf. Tenten musste schlucken. "Sie besitzen das Bykugan."

"Und? Ist das verboten?", fragte sie trotzig. Die falsche Antwort - Hiashis Zorn schien entflammt, auch wenn er ihn gut im Zaum hielt. Noch.

"Ich wünsche zu erfahren, wer ihr Vater ist", forderte er, doch es klang mehr wie ein Knurren.

"Ich glaube nicht, dass ich in dieser Hinsicht zu einer Antwort verpflichtet bin."

"Jegliche geborenen Hyuuga sind Teil dieses Clans", donnerte das Oberhaupt. "Und das schliesst Ihre Kinder mit ein, Tenten-san. Der einzige Grund, weshalb ich Sie hergebeten habe ist, um ihren Rang bestimmen zu können."

Was?! Was glaubte dieser aufgeblasene Typ eigentlich, wer er war, ihr die Kinder wegnehmen zu wollen?! Sie hatte mit Fragen gerechnet, ja, aber nicht damit, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.

"Ich habe Yorume und Katsumi aufgezogen und nicht ihr Vater - und da ich keine Hyuuga bin, habt ihr auch kein Recht auf sie. Niemand hat ein Recht auf sie ausser sie selbst!", fauchte Tenten. Ihr war es egal, wie einflussreich dieser Schnösel war. Wenn er ihre Kinder wollte, dann würde sie ihn höchstpersönlich ins Reich der Toten verbannen.

"Ich wiederhole mich nur ungern", knurrte Hiashi, der sich inzwischen bedrohlich vorgelehnt hatte. Seine Augen funkelten gefährlich und Tenten glaubte, Ansätze der Adern zu erkennen, die aktivierte Byakugan anzeigten. "Wer ist ihr Vater?"

Alle Wut wich mit einem Schlag aus Tentens Körper, als ob jemand die Luft abgelassen hätte und sie begann zu lachen.

"Wer der Vater ist?", fragte sie und lachte laut und verzweifelt auf. "Wer der Vater ist?! Na los, raten Sie! So schwer kann das ja nicht sein. Ich bin schliesslich keine allzu bekannte Person in Ihrem Clan."

Hiashi schloss die Augen und auch sein Zorn schien etwas nachzulassen.

"Dann gehe ich richtig in der Annahme, dass es Neji-kun ist?", fragte er, ziemlich leise. Hatte er tatsächlich gehofft, sie hätte sich mit irgendeinem unbedeutenden Zweigmitglied eingelassen?

"Ich weigere mich, das zu kommentieren", sagte sie, denn so hätte er keinerlei Zugeständnisse von ihr. Sie konnte immer noch alles abstreiten.

Tenten kam der Gedanke, dass er ja Katsumis und Yorumes Grossonkel war und der Gedanke erheiterte sie ungemein. Die beiden hätten es kaum schlechter mit ihrem Verwandten treffen können - der wollte ihnen nämlich das Juin einbrennen und sie zu dem machen, was Neji so verzweifelt abzuschütteln versucht hatte: Einem Vogel im Käfig.

"Ich verhandle nicht über meine Kinder, Hiashi-san", sagte Tenten, die ihre Wut zurückkommen spürte. Sie musste jetzt gehen, oder es würde böse enden - und zwar höchstwahrscheinlich für sie. "Wagen Sie nicht, sie anzurühren."

Und damit war sie gegangen.
 

Woohoo, es geht endlich weiter! Eigentlich will ich diese Geschichte schon sehr gerne zu Ende bringen, also klemme ich mich dahinter. Ich hoffe, in diesen Ferien sicher bis zum nächsten grösseren Zeitsprung zu kommen. Also, ihr könnte euch freuen! (Oder auch nicht.)
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  TheDarkVampire
2013-07-28T22:49:52+00:00 29.07.2013 00:49
Das Kapitel ist super :D

Mit Tenten ist eben nicht zu spaßen, wenn sie wütend ist XD

wie wird Neji wohl auf die Wahrheit reagieren?
Antwort von: abgemeldet
29.07.2013 10:45
Danke :D
Ja, ich schwebe zwar immer am OOC-Abgrund, aber naja. XD
Von:  fahnm
2013-07-13T23:19:47+00:00 14.07.2013 01:19
Hammer Kapi^^
Antwort von: abgemeldet
27.07.2013 15:14
Thanks :3


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