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Schmelzender Schnee

von

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Sweet Honey (zensiert)

“Kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst, Fettsack?”, rief Lukas, obwohl ich ihn gar nicht gestreift oder in irgendeiner anderen Weise behindert habe. Hauptsache er hatte mich angemotzt und beleidigt. Was anderes zählte ja nicht. Nun hatte er nämlich die Lacher seiner Clique – und die war nicht klein – auf seiner Seite und ich stand wieder einmal mehr da, wie ein Depp.

Aber was ärgerte ich mich noch über ihn?

Heute würde ich in eine andere Klasse kommen. Dann war ich ihn und seines besten Freund – oder auch Hofdiener – Bobby endlich los.

Neues Jahr, neues Glück oder wie man so schön sagen kann.

Nun hieß es aber erst Mal, ohne weitere Beleidigungen ins Schulgebäude zu kommen. Denn auch wenn ich in meiner neuen Klasse sicher vor ihnen war, so war ich hier draußen noch immer der Gefahr ausgesetzt, angepöbelt zu werden.

Ich würde nicht sagen, dass Lukas oder Bobby mich mobben. Aber es reicht schon, dass ich zur allgemeinen Belustigung herhalten muss. Und dass ich wegen ihnen als Loser dastehe, den die ganze Schule belächelt.

Und wenn ich sage ganze Schule, dann meine ich auch ganze Schule.

Der Freundeskreis der Beiden ist nämlich ziemlich groß und umfasst Schüler fast aller Altersstufe – sogar der unteren, denn Lukas hat dort einen Bruder und hängt viel mit diesem ab. Auch in der Schule.

Jedenfalls gibt es kaum einen Schüler, der irgendwie cool ist und gleichzeitig etwas mit mir zu tun hat. Halt, nein. Gelogen. Es gibt gar keinen Schüler, der etwas mit mir zu tun hat.

Das ist wie in der Nahrungskette. Ich bin das unterste Glied. All die anderen Schüler, die irgendwie als ‚uncool’ gelten, sind noch über mir angeordnet, weil ich eben das Pech hatte, einige Jahre mit Lukas in einer Klasse zu sein. Wir haben schon gemeinsam die Mittlere Reife gemacht.

Sicher wäre ich nicht so schlecht angesehen oder gar beliebt, hätte ich einfach eine andere Klasse erwischt. So aber findet mich einfach jeder scheiße!

Nicht, dass ich je etwas getan hätte, was Lukas veranlasst hätte, mich nicht zu mögen. Nicht einmal das Argument, ich wäre ein Fettsacke, zieht wirklich. Denn auch wenn ich nicht gerade Idealmaße habe, bin ich noch lange nicht fett. Vielleicht bin ich nicht so durchtrainiert wie Lukas, aber das will ich auch gar nicht. Und seien wir ehrlich: Selbst wenn ich fett wäre, wäre das kein Grund, mich fertig zu machen!

Wie zu Anfang schon einmal erwähnt, müsste ich mir jetzt gar keine Gedanken machen. Ich komme heute in eine neue Klasse, weil wir endlich getrennt werden. Ich mache mein Fachabitur und war bisher in einer gemischten Klasse- sprich technischer und sozialer Zweig. Jetzt in der zwölften Klasse werden die Zweige strikt getrennt. Und deshalb bin ich mit meinem sozialen Zweig nun in einer anderen Klasse, als Lukas und Bobby, die den technischen Zweig gewählt haben.

Leider aber wird Tamina in meiner Klasse sein. Ihres Zeichens die Freundin von Lukas und folglich Staatsfeind Nummer Eins oder wie ich zu ihr sagen soll.

Aber sie ist ja noch erträglich, solange nicht die Jungs in meiner Klasse sind. Wobei vielleicht auch Bobby noch erträglich gewesen wäre. Alleine ist der nicht so schlimm, wie mit Lukas zusammen. Im Übrigen heißt er nicht wirklich Bobby. Er heißt Bobbart… Ein total dämlicher Name. Keine Ahnung, wie man als Eltern auf so eine Scheiße kommen kann. Jedenfalls nennt ihn keiner so. Alle sagen nur Bobby. Dennoch frage ich mich, warum man sich nicht viel eher über ihn lustig macht, als über mich. Mit meinem Namen Jonathan bin ich doch nun wirklich gesegnet, im Gegensatz zu Bobbart. Ob der Name überhaupt legitim ist?

Über meine Überlegungen bezüglich Bobbart, laufe ich fast an den Aushängen vorbei, auf denen unsere Namen und die dazugehörige Klasse stehen. Dabei wäre es ja gut zu wissen, in welches Klassenzimmer ich muss.

Also kehre ich um und checke das ab. Dabei kann ich gleich nachschauen, wer außer Tamina und mir noch in der Klasse ist.

Lustigerweise trifft mich da gleich der nächste Schlag: Neben mir ist nur ein weiterer Junge in der Klasse. Ich runzle die Stirn. Ich wusste, dass ich in meiner alten Klasse der einzige Kerl im sozialen Zweig war – aber ich ging davon aus, dass in der Parallelklasse auch noch Jungs diesen hatten.

Offenbar aber nicht. Seltsam. Dabei waren in der letzten Zwölften so viele Jungs im sozialen Zweig.

Nun habe ich also nur einen Kerl, mit dem ich mich gut stellen muss. Wenn der aber so dämlich ist wie Lukas und Bobbart – haha, der Name würde mich über den Tag erheitern -, dann würde ich mal wieder als der totale Außenseiter enden. Außer, ich würde mich wahnsinnig toll mit den Mädchen anfreunden. Als wenn das mit Tamina in der Klasse noch eine Option wäre.

Meine Laune sinkt sofort. Dennoch eile ich jetzt fast ins Klassenzimmer. Über den Schock hinweg, habe ich gar nicht gemerkt, dass Lukas und Bobby sich von der Raucherecke entfernt haben, in der sie bis eben standen, und nun das Schulgebäude betreten.

Lieber will ich weg, ehe ich noch einen Spruch gedrückt bekomme.

Also mache ich mich drauf, das Klassenzimmer zu suchen und finde es.

Leider bin ich nicht der erste und so schon gleich neugierigen Blicken ausgesetzt. Allen voran, den von Tamina.

„Sieh an, wir haben den Fetti in unserer Klasse,“ lacht sie erheitert und ihre Freundinnen kichern im Chor. Wow, das war ja jetzt der Brüller des Jahrtausends…

Missmutige lasse ich mich an einem Tisch nieder, der möglichst weit entfernt von den Tischen steht, die Tamina und ihre Gefolginnen belagert haben. Muss ja nicht sein, dass ich selbst im Unterricht nicht sicher vor ihnen bin.

Nun starre ich aus dem Fenster, beobachte, wie die Schuler hastig von den Parkplätzen und Bushaltestellen ins Schulgebäude eilen, vor der äußerlichen Kälte fliehen, die jetzt im September schon Einzug gehalten hat.

Wie gerne wäre ich einer von ihnen. Dessen größte Sorge es ist, pünktlich vor dem Lehrer im Klassenzimmer zu sein, ehe man schon am ersten Tag negativ auffällt. Oder deren größte Angst darin besteht, einen guten Platz im Klassenzimmer zu ergattern.

Sie können sich alle gar nicht vorstellen, wie es ist, zittern zu müssen, dass man das Jahr ohne schwerwiegende seelische Schäden übersteht.

Nicht, dass mich die Beleidigungen und Beschimpfen noch wirklich beeindrucken würden. Oder mir gar nahe gehen würden. Ich hätte nur auch gerne mal jemand, der mir wohlgesinnt ist. Einen Freund, der nett zu mir ist, wenn alle anderen mich ignorieren oder beleidigen.

Ich möchte einfach einmal dazugehören. Dabei ist es mir ganz egal, wo ich dazugehöre. Hauptsache, ich gehöre überhaupt irgendwo hin. Habe überhaupt eine Bezugsperson, mit der ich lachen und Spaß haben kann, dem ich aber auch mal meine Sorgen erzählen kann.

Nun noch deprimierter, wende ich mich vom Fenster ab und starre vor an die Tafel.

Allerdings bleibt mein Blick nicht lange dort hängen, denn kurz darauf tritt dieser ominöse Kerl in den Raum, der neben mir als einziger Junge noch in der Klasse ist.

Ich hab gar nicht nachgesehen, wie er heißt. Im Nachhinein eigentlich eine der wichtigsten Informationen.

Jetzt tritt er jedenfalls ein und ich bin mir nun absolut sicher, ihn nicht zu kennen. Nicht mal vom sehen. Denn jemand wie er wäre mir sicher im Gedächtnis geblieben, so wie er herumläuft. Einer dieser Emos. Ich kann den Trend nicht wirklich nachvollziehen. Ich höre eigentlich lieber HipHop. Nicht, dass ich ein extremer HipHop-Fan wäre, der mit Baggypants und Cappy und XXL-Shirt durch die Gegend läuft und ständig ‚Yo Alter’ sagt. Ich höre auch eher die softe Art des HipHop, keine Texte, in dem andere gedisst werden oder die frauenfeindlich sind.

Aber jedenfalls ist das nicht meine Richtung. Weder musikalisch, noch modisch.

Ihm steht es interessanter Weise aber. Könnte aber auch an seinem Gesicht liegen. Er hat ein hübsches Gesicht. Mit männlichen Zügen, aber dennoch irgendwie weich. Klingt widersprüchlich, ist es aber nicht.

Er sieht schon ganz attraktiv aus. Und genau das findet wohl auch Tamina. Denn trotz der Tatsache, dass sie mit Lukas zusammen ist, streckt sie ihm sogleich ihre Händen mit den künstlichen krallenartig langen Fingernägeln entgegen und zwinkert ihm zu, während sie schmachtet: „Ich bin Tamina. Und du?“

Ich sehe genau, dass er zögert – was mich grinsen lässt -, ehe er ihre Hand ergreift, seinen Namen nuschelt und weitergeht.

Überraschenderweise steuert er genau auf mich zu. Nicht nur das. Er kommt zu mir, schmeißt seine Tasche auf meinen Tisch und belagert den Platz neben mir. Ich ziehe die Brauen hoch, während er mich freundlich anlächelt und meint: „Ich bin Yannek. Und du bist…?“

„Johnny,“ nuschle ich leise und bin noch immer verstört.

Was ist los mit ihm? Will er sich freiwillig zum Gespött der Schule machen, in dem er neben mir Platz nimmt? Oder hat er gar keine Ahnung, wer ich bin? Vielleicht sollte ich ihn warnen. ‚Setz dich nicht neben mich! Bloß nicht. Das könnte dein ganzes Leben zerstören!’

Statt etwas zu sagen, starre ich ihn nur weiter ungläubig an, was ihn gar nicht zu beirren scheint, denn er plappert weiterhin fröhlich drauf los: „Ist echt krass, dass wir die einzigen Kerle in der Klasse sind! So viele Weiber – das gibt garantiert Zickenterror ohne Ende!“

Ich nicke nur. Ich weiß gar nicht, was sagen. Das ist das erste Mal seit drei Jahren, dass jemand in der Schule mit mir Smalltalk betreibt. Und so blöd das auch klingen mag: Ich habe keine Ahnung, wie ich mich verhalten, was ich sagen soll.

So sehr er sich darüber beschwert, so wenig scheint es ihn zu stören. Er grinst nur weiterhin. Keine Ahnung, was mit ihm los ist! Vielleicht hat er Drogen genommen. Obwohl er nicht so aussieht.

Andererseits habe ich noch nie jemanden gesehen, der auf Drogen war, also kann ich das eigentlich gar nicht beurteilen.

Über meine Gedanken hinweg, habe ich leider vergessen zu antworten. Das fällt nun auch ihm auf, denn er meint: „Was ist los mit dir?“

Irgendwie wird mir die Situation sofort unangenehm. Nun bin ich in der Bedrängnis, etwas zu erwidern und ich fürchte, er hält mich jetzt schon für einen Trottel, egal, was ich jetzt zu meiner Verteidigung zu sagen haben.

Und zu eben jener fällt mir auch gar nichts Gutes ein. Ich stammle nur ein: „Du… setzt dich… einfach… neben mich?“

Im Nachhinein gesehen wirklich keine glücklich Wortwahl. Aber leider ist es nun mal genau das, was mich überrascht hat, auch wenn er es jetzt ziemlich falsch auffasst.

Er mustert mich nämlich nun, dann verzieht er das Gesicht in einer Mischung aus Enttäusch, Missfallen und… keine Ahnung, was allem noch. Vielleicht ist da sogar ein kleiner Funke von Verletztheit, der kurz aufflackert.

Jedenfalls steht er auf, packt seine Tasche und ist im Begriff, sich woanders hinzusetzten, mit den Worten: „Wenn’s dich stört.“

Wie gesagt: Er hat es vollkommen falsch aufgefasst.

In meiner Panik, dass ich ihn vergrault haben könnte, weiß ich mir nicht anders zu helfen, als sein Handgelenk zu packen und dabei ein erschrockenes „Nein!“ auszurufen.

Er hält inne und blickt mich erwartungsvoll an.

„So meinte ich das nicht,“ erkläre ich mich hastig, „Du kannst sehr gerne hier bleiben!“

Ich sehe ihn fast flehend an. Vielleicht ist das der Grund, warum er sich wieder neben mir nieder lässt. Zufrieden sieht er allerdings immer noch nicht aus, was mich zu einer ausführlicheren Erklärung nötigt: „Ich will nur nicht, dass es deinem Ruf schadet…“, kläre ich ihn auf und er mustert mich noch einmal genauestens, ehe er grinst und meint: „Glaub mir… dem kann man gar nicht mehr schaden.“
 

Bereits in der ersten Pause bin ich mir sicher, dass dieses Schuljahr das Beste meines Lebens wird. Einfach, weil Yannek bei mir ist.

Es ist nämlich sehr angenehm, neben ihm zu sitzen. Er redet gerne und viel und stört sich nicht daran, dass ich gar nicht so viel sage, sondern lieber zuhöre.

Er machte Witze, die tatsächlich witzig sind, ohne dass sie irgendwen verletzen.

Und wenn er mich doch mal auf den Arm nimmt, dann aus Spaß und nicht, um mich zu ärgern.

All das weiß ich bereits nach zwei Stunden, denn er ist ein sehr offener Mensch, der sich verhält, als würden wir uns schon ewig kennen. Was das Ganze irgendwie leicht macht. Dadurch, dass er mir das Gefühl gibt, wir wären jetzt schon Freunde, komme ich leichter aus mir heraus.

Deswegen ist die Pause auch endlich mal angenehm. Denn jetzt sitze ich neben Yannek in der Aula und die schöne Stimmung ist weiterhin erhalten.

Zumindest bis zu dem Augenblick, in dem Lukas und Bobby unsere traute Ruhe stören: „Sieh an, Johnny! Du hast ja einen Freund gefunden!“

Bobby lacht, während Lukas mich gespielt erschüttert ansieht und dann abfällig meint: „Aber passt ja. Der Fettsack und die Schwuchtel. Was für ein süßes Pärchen. Zwei Loser auf einen Haufen!“

Leider weiß ich mal wieder nichts darauf zu sagen, dabei würde ich gerne irgendwie zurückschlagen. Dafür habe ich aber Yannek, der nun meint: „Verpiss dich!“

„Sonst was?!“, entgegnet Bobbart und grinst belustigt.

Yannek erwidert nichts, sieht ihn nur hasserfüllt an.

„Komm… lassen wir sie in Ruhe flirten,“ meint dann aber Lukas. Auch nur, weil er gerade Tamina gesehen und jetzt zu ihr eilt, um ihr seine Zunge in den Hals zu stecken, aber wenigstens ist er weg.

„Wie ich ihn hasse,“ meint Yannek genervt und ich sehe ihn erstaunt an: „Du kennst ihn?“

Er lächelt freudlos: „Er nervt mich jetzt schon ein Jahr…“

Theatralisch verdreht er die Augen und bringt mich zum grinsen.

„Warum nennt er dich Fettsack?“, fragt er mich dann und mein Grinsen stirbt abrupt ab. „Weil ich fett bin,“ erwidere ich dann traurig und er Yannek schüttelt sofort heftigste den Kopf. „Gar nicht! Du bist vielleicht nicht gertenschlank, aber sicher nicht fett.“

Er deutet auf einen Jungen am Pausenverkauf, der sich einen Donut in den Mund schiebt und dabei selbst wie einer aussieht. Mit seinen Wurstfingern und dem Doppelkinn und der riesigen Wampe statt eines Bauches.

„Der ist fett,“ klärt mich Yannek auf und ich muss grinsen. Eigentlich böse von mir, wo ich doch wegen der gleichen Sache ausgelacht werde. Aber mein Gott… Der Junge sieht auch nicht so aus, als ob er nicht einen ordentlichen Teil dazu beitragen würde, dass er aussieht, wie er nun mal aussieht.

Was Yannek damit aber sagen wollte ist, dass ich wirklich nicht gerade dick bin. Und das ist wirklich lieb von ihm.

Ich gehe also nicht weiter darauf ein, sondern tue so, als hätte er absolut Recht. Auch, wenn ich noch immer meine Zweifle habe, ob ich nicht zumindest an meiner Körpermitte noch ein wenig abnehmen könnte.

„Und warum nennt Lukas dich Schwuchtel?“, frage ich also, weil ich es nur schön finde, wenn ich auch interessiert nachfrage – wo er es doch auch gemacht hat.

„Weil ich schwul bin,“ entgegnet Yannek daraufhin und ich sehe ihn aus großen Augen an.

„Echt?“, keuche ich überrascht und er nickt und sieht mich prüfend an: „Stört dich das?“

Hastig schüttle ich den Kopf. Es stört mich auch wirklich nicht. Es hat mich nur gerade sehr überrascht.

Irgendwie wird er aber plötzlich komisch. Er sieht mich noch einmal musternd an, dann blickt er verlegen zu Boden. Erst denke ich, er glaubt mir nicht. Dann denke ich, dass ihm das Ganze unangenehm ist. Dann aber erkenne ich, warum er all das tut, denn er fragt plötzlich: „Und du? Stehst du auf Frauen?“

Ich kann nicht umhin, dass mein Herz zu rasen anfängt, als er das fragt. Will er das jetzt aus Neugierde wissen, oder weil… er sich vielleicht Hoffnungen machen kann?

Schnell verwerfe ich den Gedanken, der so absurd klingt.

Als wenn er mich haben wollte.

„Nein,“ antworte ich aber und beobachte jede Reaktion in seinem Gesicht, „Ich glaube nicht.“

Im nächsten Moment blickt er vom Boden auf und mir direkt in die Augen und ich bemerke, dass seine Augen eine tiefblaue Farbe haben.

„Du glaubst also nicht,“ stellt er fest und ganz flüchtig nur lächelt er, ehe er so schnell wieder das Thema wechselt, dass ich gar nicht merke, dass er plötzlich von was anderem redet.

Aus dem Verhalten soll man schlau werden…
 

Es überrascht mich selbst, dass ich gerne in die Schule gehe, seit Yannek neben mir sitzt. Plötzlich kommt es mir gar nicht mehr schlimm vor, am morgen aus meinem warmen kuscheligen Bett zu hüpfen und mich für den Tag zu Recht zu machen. Im Gegenteil. Seit Yannek bei uns ist, überlege ich mir sogar genau, was ich anziehe, um auch eine gute Figur zu machen.

Und wenn ich das so sage, meine ich es auch so. Ich möchte nämlich schlank und ansehnlich wirken. Also wähle ich viele schwarze Oberteile, was Yannek schon wieder gefällt, einfach weil es die Farbe Schwarz ist.

Mit ihm ist der Tag irgendwie entspannter. Der Unterricht ist fast schon interessant, weil wir Beide gut mitkommen und deswegen auch gut über den Stoff reden können. Nicht, dass wir nicht auch genug außerschulische Gesprächsthemen hätten.

Nachdem ich nun langsam auftaue, unterhalten wir uns über Musik, Filme, über unsere Zukunftspläne und all den sonstigen Kram, über den man halt so redet.

Nur ein Thema meiden wir irgendwie. Und das ist das Thema Liebe und alles, was damit zu tun hat.

Ich weiß nicht, ob ich Yannek einfach fragen kann, ob ihm der und der Junge gefällt, der an uns vorüber geht. Und er fragt auch nie nach einem Mädchen in meinem Leben.

Aber auch ohne dies, ist es ganz schön.

Und nach und nach merke ich, dass es gar nicht so das Drumherum ist, dass ich als angenehm empfindet. Es ist mehr die reine Anwesenheit Yanneks. Dieses Gefühl, dass man sofort gute Laune hat, wenn der andere in der Nähe ist.

Könnte daran liegen, dass er der erste Mensch seit langem ist, dem ich wirklich wieder vertraue.

Ich muss bei ihm keine Angst haben, dass er mich auslachen könnte. Er hat eine wunderbar angenehme Art an sich, die ich sehr zu schätzen weiß.

Aber auch Yannek hat seine Fehlerchen. Oder eher ein Fehlerchen: Seine Streitlust. Nicht mit mir, sondern mit Lukas und Bobby.

Wann immer wir ihnen begegnen und sie etwas sagen, geht er darauf ein und streitet mit ihnen oder gibt sonst wie Konter.

Nicht, dass ich das schlecht finde. Im Gegenteil. Eigentlich wünschte ich, ich würde selbst so drauf sein.

Aber andererseits habe ich jedes Mal Angst, wir kriegen eine aufs Maul, nur weil Yannek sein eben solches nicht halten kann.

Oft packe ich ihn dann am Arm und ziehe ihn Weg, ehe die Sache eskalieren kann. Dann murrt er zwar, dass ich dem Problem nicht immer aus dem Weg gehen soll, aber wirklich böse ist er mir deswegen nicht.

Sicher weiß er selbst, dass es manchmal besser ist, ehe alles aus dem Ruder läuft.

Aber wie es im Leben halt nun mal so ist, ist nichts von Dauer und kann nichts ewig zu weiter laufen.

Und so kommt es zu dem einen Tag, an dem eben etwas schief geht:
 

„Was ziehst du so ein Gesicht?“, will Yannek wissen, während wir uns umziehen. Wir haben Sport und sind noch die Einzigen in der Umkleide.

Ich glaube, seinen Blick auf mir zu spüren, als ich mich meines Oberteil entledige, kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass Yannek etwas an mir ansehnlich finden könnte.

„Wir haben Sport. Spricht das nicht für sich?“, murmle ich.

In den vier Wochen, in denen wir nun schon in einer Klasse sind, sollte er eigentlich gemerkt haben, dass ich Sport hasse wie die Pest.

„Wird schon werden. Volleyball ist doch nicht so wild,“ winkt er ab und grinst mich an. Eigentlich sollte es mich nerven. Das er immer so positiv von allem spricht und ständig grinst oder lächelt. Aber das tut es nicht. Im Gegenteil. Irgendwie finde ich es sogar putzig.

Ich werfe ihm einen Blick zu, als er sich nun ebenfalls von seinem Pulli befreit. Yannek ist ziemlich dünn und hat ungefähr die Figur, die ich gerne hätte, auch wenn er von sich selbst meint, zu dünn zu sein. Das finde ich aber nicht. Ich finde, er ist gerade richtig proportioniert und folglich ziemlich attraktiv.

Aber da jeder eine subjektive Meinung hat, glaubt er mir das nicht wirklich, wenn ich es ihm beteure. Nicht, dass ich so sehr darauf eingehen würde. Ich möchte nicht, dass er noch denkt, ich würde auf ihn stehen.

Obwohl ich zugeben muss, dass ich mich in letzter Zeit oft frage, ob wie es wohl so ist, mit einem Jungen zusammen zu sein.

Wenn ich in der Aula oder im Bus oder sonst wo ein Pärchen sehe, dann wünsche ich mir oft nichts mehr, als auch endlich mal jemanden zu haben.

Und keine Ahnung, ob es daran liegt, dass Yannek schwul ist und ich deshalb überhaupt solche Gedanken habe, oder ob ein kleiner Teil in mir die Tatsache tatsächlich erwägt, aber ich stelle mir manchmal sogar vor, wie es wäre, wenn Yannek und ich zusammen wären.

Als er fertig ist, verlassen wir die Umkleide und begeben uns in die Halle. Noch sind wir alleine, aber nach und nach stoßen auch die anderen Schüler dazu.

Dann beginnen zwei Stunden Quälerei vom Feinsten. Wie ich Sport hasse!

Und dabei hat Yannek Recht: Volleyball ist eigentlich gar nicht so wild.

Aber dennoch schaffe ich es, mich zu blamieren, in dem ich den Ball mit einer Sicherheit von 100 Prozent nicht treffe und sogar den Aufschlag versaue.

Die Meisten lachen und Yannek sieht diese dann wütend an, was wirklich lieb von ihm ist.

„Überanstreng dich nicht Johnny,“ ruft mir Lukas zu, als ich wieder mit dem Aufschlag dran bin. Ich sage nichts, aber Yannek entgegnet frech: „Sagt der Richtige. Mit deiner Raucherlunge pfeifst du doch selbst aus dem letzten Loch!“

Zum Glück ist der Lehrer da, so dass das Ganze nicht ausarten kann. Dennoch könnte der Blick, welchen Lukas uns nun schenkt, jemanden töten. Vor allem, weil nun tatsächlich die Lacher der Anderen auf unserer Seite sind.
 

Nach dem Sport lassen wir uns Recht viel Zeit, ehe wir langsam in die Umkleide schlendern. Es ist mir unangenehm, mich vor so vielen halbnackt zu zeigen, wenn mich eh alle als zu fett abstempeln. Und viele haben ein Problem damit, sich halbnackt vor Yannek zu sagen, wo er doch die Schwuchtel vom Dienst ist.

Also bleiben wir länger als nötig in der Halle, ehe wir langsam in die Umkleide treten.

„Da ist ja unser Spaßvogel,“ meint Lukas, kaum öffnen wir die Türe und ehe ich mich versehe, hat er Yannek gepackt und gegen die Wand gedrückt. Erschrocken sehe ich die Beiden an, während besagter Emo keine Miene verzieht.

„Du hältst dich wohl für ganz witzig, was?“, knurrt Lukas gefährlich und sieht auch genau so aus. Wahnsinnig gefährlich.

„Was? Andere niedermachen und selbst keinen Spaß vertragen, oder wie?“, entgegnet Yannek nur frech und stöhnt im nächsten Moment schmerzvoll auf, weil Lukas seinen Griff verstärkt.

Ich beiße mir auf die Lippen und bin mir nicht sicher, wie bedrohlich ich die Situation einzuschätzen habe und ob es nötig ist, einzugreifen. Und das, obwohl bereits jetzt sämtliche Alarmglocken in meinen Ohren schrillen.

„Pass bloß auf, sonst könnte es übel für dich enden, Schwuchtel.“

„Lieber ne Schwuchtel, als ein Idiot,“ kontert Yannek nur und in dem Moment weiß ich, dass Lukas zuschlagen wird. Nicht nur, weil er die Faust anhebt, sondern auch wegen seines irren Blicks, der ganz auf Gewalt aus ist.

Ehe sich irgendwer anders rühren kann, bin ich vorgeprescht und halte Lukas Arm fest, ziehe ihn irgendwie zurück und reiße ihn damit von Yannek los. Sowohl dieser, als auch Lukas, sehen mich irritiert an.

„Sieht an… Beschützt du deinen Schatzi?“, fragt Letzter belustigt und sieht hämisch zu uns. Ich stelle mich tatsächlich schützend vor Yannek. Er ist viel zu schmal und zierlich, um sich gegen Lukas zur Wehr setzten zu können. Ich mit meiner Statur hingegen kann es eher mit Lukas und notfalls auch mit unserem lieben Bobbart aufnehmen.

„Sieht so aus, was?“, entgegne ich und fühle ich mich zum ersten Mal stark und mutig. Muss an Yannek liegen. Daran, dass ich alles Schlechte von ihm abwenden will.

Lukas sieht mich vernichtend an. Dann winkt er seine Freunde mit sich und sie verlassen die Umkleide, lassen uns alleine zurück.

„Danke,“ meint Yannek neben mir leise.

„Du… Du bist unmöglich!“, bricht es aus mir heraus und er zuckt zusammen und sieht mich leidend an.

„Kannst du nicht ruhig sein, wenn du dich schon in solch einer Situation befindest? Musst du denn unbedingt noch eines nachsetzen, ganz egal, ob er dir dann eine auf die Fresse haut oder nicht?“

„Ich kann mir ja nicht alles Gefallen lassen,“ entgegnet er nun aufgebracht und ich schüttle den Kopf: „Man, Yannek! Ich bin doch nicht immer da, um dir zu helfen! Was, wenn er dich mal alleine erwischt. Dann… prügelt er dich doch halb tot!“

„Ich kann auch gut auf mich alleine aufpassen, Johnny,“ faucht er nur und stopft seine Klamotten mürrisch in seine Tasche.

Er sieht mich nochmals wütend an, ehe er wirklich Anstalten macht, die Umkleide zu verlassen.

Ich packe ihn am Arm und halte ihn davon ab. „Ich will doch nur nicht, dass dir etwas passiert,“ erkläre ich mich und er sieht mich an.

Plötzlich wirkt er irgendwie zerbrechlich. So klein und schmal, wie er da neben mir steht und zu mir hochblickt, weil er doch ein wenig kleiner ist, als ich.

„Ich weiß,“ murmelt er, „Ich weiß ja.“

Sanft löse ich meinen festen Griff von seinem Handgelenk und gleite mit meiner Hand tiefer, umfasse vorsichtig seine Hand.

„Versprich mir, dass du es nicht mehr so übertreibst,“ bitte ich ihn.

Er nickt. „Versprochen,“ haucht er leise und starrt auf unsere Hände.

Zufrieden grinse ich und meine dann: „Dabei hatte es ja sogar war Gutes. Ich hab mich ihm endlich mal widersetzt.“

Nun muss auch er kurz lächeln. Er hebt den Blick, sieht mich an.

„Das war mein Plan,“ meint er und ich muss kichern. „Natürlich,“ entgegne ich und plötzlich hat die Situation etwas sehr vertrautes, intimes.

Ganz vorsichtig beuge ich mich zu ihm hinunter. Nun sind unsere Gesichter nur noch eine Handbreite von einander entfernt. Unsicher blicke ich ihm in die Augen, finde in diesen aber kein Anzeichen von Abneigung. Im Gegenteil. Er sieht mich auffordernd an und seine Lippen öffnen sich minimal.

Ganz sanft lege ich die meine auf diese und verfestige den bisher lockeren Griff um seine Hand. Sofort setzt es ein, dieses unglaubliche Kribbeln, überall in meinem Körper.

Um noch viel mehr davon zu bekommen, schließe ich meine Arme um seinen Körper, ziehe ihn näher. Ich hätte nie gedacht, dass er sich so gut anfühlen würde, so gut schmecken würde. Aber er fühlt sich unglaublich berauschend an. Unglaublich süß. Wie purer Honig.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösen wir uns atemlos voneinander und sehen uns an. Ich möchte etwas sagen, weiß aber nicht was. Ich habe das Gefühl, Worte sind völlig unnötig, andererseits sind sie noch nie nötiger gewesen.

„Was war das?“, flüstert Yannek nun leise.

„Ich würde fast sagen, dass war ein Kuss,“ murmle ich zurück. Er lächelt.

„Und womit hab ich den verdient?“, fragt er leise.

„Weil du so süß bist,“ erkläre ich ihm. Er lächelt. „Du bist auch süß,“ entgegnet er.

Ich grinse und beuge mich vor, ihn noch mal zu küssen, stoppe aber kurz vor seinen Lippen. „Ist es denn okay?“, frage ich unsicher nach, „Willst du mich denn?“

Er sieht mich belustigt an. „Ist das dein Ernst?“, fragt er zurück und überwindet den letzten Abstand, um mich zu küssen.

Fordernd schlingen sich seine Arme um meinen Hals und ich schlinge die meinen um seine Hüften, presse ihn an mich.

Das Gefühl, auf Wolken zu schweben, Schmetterlinge im Bauch zu haben, breitet sich schlagartig wieder in mir aus.
 

Ich wickle eine von Yanneks langen schwarzen Ponyfransen um meinen Finger, während ich sein Gesicht förmlich anstarre.

Über ihn gebeugt, habe ich dazu nämlich die besten Vorraussetzungen.

„Aufgeben, kapitulieren?“, fragt er und ich überlege kurz, ehe ich meine: „To give in oder… to yield?“

„Mhm…“, murmelt er und seine Augen schweben kurz über das Blatt Englischvokabeln, dass wir eigentlich üben wollen.

Eigentlich. Obwohl ich noch mitmache, finde ich ihn viel interessanter. Ich beuge mich über ihn und küsse seine Wange. Er lächelt. Ich fühle es mehr unter meinen Lippen, als dass ich es sehe.

„Erobern?“, fragt er weiter und ich nuschle ein ‚to conquer’ in sein Ohr. Zufrieden stelle ich fest, wie er erschaudert.

„Unterzeichnen?“ Er sieht mich an und seine Stimme bebt. Ich fange den Blick seiner tollen Augen auf. Ich könnte ewig darin versinken. Ob es ihm mit meinen genauso geht? Wo meine doch von einer langeiligen braunen Farbe sind…

„To sign,“ murmle ich und beuge mich wieder vor, diesmal, um seine Lippen zu küssen.

„Einen Krieg führen…“, nuschelt er mir entgegen und die herrlichen Bewegungen seiner Lippen bescheren mir eine Gänsehaut.

„…wage a war…“, murmle ich nun ebenfalls gegen seine Lippen und er lächelt wieder. Ich küsse seine Mundwinkel.

Ich höre, wie er das Englischblatt weglegt. Es knistert, ehe es auf der Matratze oder dem Boden oder sonst wo aufkommt. Seine Hände finden meine Arme und er umschließt diese, seufzt zufrieden auf.

Sanft mache ich weiter, küsse mich an seinem Hals entlang, bis zu seinem Kehlkopf. Ich fühle seinen Atem an meiner Wange entlang streifen, höre sein Keuchen nahe meinem Ohr. All das macht mich schon wahnsinnig.

Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie es erst sein wird, mit ihm zu schlafen, wenn mich solche Kleinigkeiten schon so benebeln.

Das haben wir nämlich noch nicht gemacht. Miteinander geschlafen. Obwohl wir nun schon fast zwei Wochen zusammen sind. Noch sind wir in der Phase, in der uns solche kleinen Berührungen ausreichen. Wobei.. Wo er so verführerisch unter mir liegt und solch betörende Töne von sich gibt, kann ich mich kaum noch unter Kontrolle halten.

Fordernd sauge ich an seinem Hals.

Ich hatte bisher noch nie eine Freundin. Und schon gar keinen Freund. Nun habe ich plötzlich Yannek und es ist schöner, als ich es mir je erträumt hätte. Überraschender Weise hat jener mir erklärt, dass er auch nie eine wirkliche Beziehung hatte und schon gar keinen Sex. Das bedeutet, dass wir es in der Tat alles ganz langsam angehen lassen können. Die erste große Liebe…

Ich verschränke unsere Finger miteinander. „Herrschaft,“ fragt er leise, während meine Finger sanft an seiner Seite auf und ab streichen.

„Reign… oder so…“

Er öffnet den Mund, um etwas zu sagen, aber ich lege ihm einen Finger auf den Mund. „Pscht,“ mache ich, „Kein Wort mehr von Englisch.“

Er grinst und ich liebkose seine Lippen wieder mit meinen. Nicht nur diese. Seinen ganzen Körper, alles von ihm.

Bis wir irgendwann nackt sind und ich immer mehr will. So viel mehr, dass es fast weh tut, sich so nach ihm zu sehnen.

Irgendwann bin ich in ihm und sein Stöhnen ist das wundervollste, was ich je gehört habe.

Es vermischt sich mit meinem, bis wir beide kommen und sich unsere Schreie zu einem einzigen vereinen.

Nachdem ich ein wenig Kraft getankt habe, richte ich mich von ihm auf und blicke auf ihn herab. Er erwidert meinen Blick und lächelt ebenfalls.

Etwas zu sagen gibt es in diesem Moment für uns beide nicht.
 

Interessanter Weise lassen uns Lukas und Bobby seit unseres kleinen Übereinanderkommens in Ruhe. Keine Ahnung, was mit ihnen los ist. Vielleicht habe ich es tatsächlich geschafft, sie einzuschüchtern. Oder aber sie haben einfach die Lust an uns verloren, wo wir uns doch endlich wehren.

Jedenfalls wird die Schule von Tag zu Tag schöner. Und das liegt nicht nur an dieser Tatsache, sondern vor allem daran, dass ich mich jeden Tag mehr in Yannek verliebe.

Seit wir miteinander geschlafen haben, ist unsere Beziehung noch hunderte Male schöner und intensiver, als eh schon, was mich dazu bringt, meine Aussage nach unserem ersten Kuss zu revidieren.

Denn mit Yannek zusammen zu sein fühlt sich nicht nur an wie Honig, sondern noch viel süßer.

Mit dieser Erkenntnis beuge ich mich mitten in Mathe zu ihm und hauche ihm einen Kuss auf die Lippen. Überrascht sieht er mich an, grinst dann aber.

„Ich liebe dich,“ flüstere ich leise in sein Ohr und seine Lippen formen ein leises ‚Ich dich auch’, ehe wir uns wieder dem Unterricht zuwenden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Loona_Strange
2012-01-01T22:21:36+00:00 01.01.2012 23:21
ouuu das ist sooo süß :)
Von:  Maegalcarwen
2011-12-06T15:12:00+00:00 06.12.2011 16:12
Oh mann, die Geschichte geht runter wie Öl xD Ich hab mich in die Story verliebt! <3 <3

Ich finds klasse wie du dieses Thema, von wegen Topmodelfigur, aufgegriffen hast. Erstens sieht man, dass sehr wohl auch Jungs sehr darunter leiden und es keine große Überraschung ist, dass auch immer mehr Jungs unter Magersucht leiden und zweitens zeigt es aber auch, dass es zum Glück immer Menschen geben wird, die dich nehmen wie du bist, egal ob dick, dünn, groß, klein oder sonst was und es teilweise schaffen das schlechte Bild, dass man durch diese ständigen Demütigungen von sich selbst hat,zu revidieren und die Selbstwahrnehmung wieder etwas aufzupolieren. Schade dass genau diese Situation die du beschrieben hast, trauriger Alltag ist, egal ob Schule oder Job. -.-
Aber deine Story hat GsD ein Happy End und ich finde sie einfach nur großartig. Viel mehr solcher Geschichten aus dem realen Leben sollten so ein Ende haben! :-)
Oh mann, man merkt, bei mir kommt der Weihnachtskitsch durch, aber ich hasse soziale Ungerechtigkeiten so sehr und gerade deswegen liebe ich diese Geschichte und ihr Ende so sehr! :-)
Was mich fasziniert ist folgendes: Du schreibst diese Stories, die überhaupt nichts mit Weihnachten zu tun haben und trotzdem haben sie mit Weihnachten zu tun. ;-) Der Inhalt machts aus! ;-)

LG und Knutscha
Maegi :-)


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