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Erdbeerbrause

von

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Prolog

ollte ich nicht glücklich sein? Ich habe endlich meinen Frieden… warum tut es so weh, wenn ich dieses Lied höre? Unsagbar weh… Ich hab meinen Willen bekommen.

Ich bin allein.

Bin allein.

Allein.
 

Weil es mir weh tut.
 

Keiner ist mehr da, niemand, der diesen Raum mir Lachen füllen kann. So wollte ich es doch. Nie wieder verletzt werden. Ich wollte mich abschotten, von dieser trügerischen, heilen Welt. Ich wollte keinen von ihnen je wieder sehen. Nie wieder, weil es mir weh tat.
 

Weil es mir weh tut.
 

Wie können sie nur lachen? Es gibt nichts falscher als den Menschen. Selbst die Kinder haben ihre Naivität und Gutgläubigkeit eingebüßt. Sie sind ein Teil dieser kranken, stupiden Welt geworden. Genau wie ich. Deshalb schotte ich mich ab.

Ich will keinem mehr weh tun.
 

Weil es mir weh tut.
 

Warum warum warum warum warum?
 

Warum schaust du mich mit diesen großen Augen an?

Ich kann es dir nicht erklären. Du bist noch zu klein. Schau nicht so.
 

Warum warum warum warum warum?
 

Warum bist du gegangen?

Ich kann es dir nicht erklären. Du bist noch zu klein. Schau nicht so.
 

Warum warum warum warum warum?
 

Warum hast du gesagt, dass du liebst mich?

Ich kann es dir nicht erklären. Du bist noch zu klein. Schau nicht so.
 

Warum warum warum warum warum?
 

Warum rührst du dich nicht mehr?

Ich kann es dir nicht erklären. Du bist noch zu klein… Schau nicht so….

Blume Leo Metall Abscheu

Hallo, mein Name ist Nouchu. Ich wurde, dank eines Kinderbuches, von der Muse geküsst und werde wohl mehrere Kapitel unter dem Titel Erdbeerbrause verfassen.

Ich weiß leider nicht, wie viele es werden und was noch alles passiert. Wie gesagt, durch ein Kinderbuch von der Muse geküsst.

Die Geschichte wird aus der Sicht des kleinen Martin geschrieben, daher werde ich einige Kinderwörter mit einwerfen.

Kinder sind für mich persönlich ein großes Thema, da ich momentan eine Ausbildung zur Erzieherin mache. Die Stichworte für dieses Kapitel sind „Blume, Leo, Metall, Abscheu“. Ich danke Elomi für die Richtlinie, die sie mir damit gegeben hat.

Ich hoffe, die Geschichte ist nicht zu kindlich geschrieben und findet viel Anhang.
 

Lg Nouchu
 

>Ich kann nicht anders als in Erinnerungen zu schwelgen.

Weil die Erinnerungen das einzige sind, was mir geblieben ist.

Erinnerungen bewahren mich davor, denselben Fehler zu begehen wie Leo es tat. Erinnerungen lassen mich sein Gesicht nicht vergessen. Ich sehe ihn immer wieder vor meinem geistigen Auge.

Einfach weil er da ist.

Weil er mich niemals gehen lassen wird.

Weil ich mich damit abgefunden habe.

Weil ich ihn nicht gehen lassen werde.

Deshalb trage ich auch noch immer die kleine Zipfelpuppe, die er im Praktikum im Walddorfkindergarten für mich gemacht hatte, an meiner Tasche herum.

Selbst jetzt, wo meine Hände faltig sind, umklammern sie das Zipfelpüppchen.

…Weil ich ihn nie vergessen werde…<
 

Blöde Mama. Blöder Papa. Sie haben es wieder vergessen. Ganz sicher. Sie haben den Spielenachmittag im Kindergarten wieder vergessen. Und jetzt sitzt Martin hier ganz alleine rum, während die Eltern der anderen da sind und mit ihnen die neuen Spiele spielen. Er will so gerne mit seinen Eltern Uno spielen! Darin ist er wirklich unschlagbar.

Wirklich, kein anderes Kind kann so toll Uno spielen wie er es tat!! Die haben gar keine Chance gegen ihn zu gewinnen, deshalb will auch keiner mit ihm Uno spielen. Selbst Helen nicht.

Blöde Helen.

Blöde Mama, blöder Papa!
 

Martins braune Augen schweifen im Raum umher. Schaut die Frau Blume her? Nicht? Gut, dann kann er sich ja verdrücken!!

Flink springt Martin auf die Beine und huscht durch den Gruppenraum.

Das haben Helen und er schon ganz oft gemacht, sich einfach raus geschlichen aus der Gruppe. Das ist ihr liebstes Spiel! Was das immer für ein Aufwand ist sie zu suchen.
 

Einmal, da hat Martin sich im Schrank unter der Wickellage versteckt. Die Frau Blume war ganz verrückt geworden! Das war lustig gewesen, wie sie seiner Mama sagte, dass er weg wäre. Er war dann aus dem Schrank gesprungen und hat ganz laut BUH gerufen.

Mama hatte das nicht lustig gefunden.

Frau Blume auch nicht.

Papa hatte ihm sein Spielzeugauto weg genommen, den roten Feuerwehrwagen, auf den Martin so stolz war.
 

Blöde Mama.

Blöde Frau Blume.

Blöder Papa.

Nur Leo war nicht blöd. Leo hat gelacht, als er es ihm erzählt hatte, ganz laut hat er gelacht. Er hat gelacht, bis sein Bauch ihm weh tat.

Und da hatte Martin dann auch lachen müssen.
 

Martin liebt seinen Bruder sehr, denn Leo ist der einzige, den er braucht. Manche Kinder lachen, wenn er sagt, dass er bei seinem großen Bruder ganz oft im Bett schläft.

Sie nennen ihn dann Baby und tun, als würden sie am Daumen nuckeln.

Da wird Martin immer ganz rot im Gesicht und will sie anschreien. Und wenn er schreit, dann kommt Frau Blume und schimpft mit ihm.
 

Martin mag die anderen Kinder nicht. Die sind doch alle blöde, denkt er sich dann meistens. Nur Leo war schlau.

Leo erklärt ihm alles, was er wissen will. Mama sagt da immer, dass er nicht so viel Fragen soll, er sei doch aus dem Alter draußen immer zu fragen.

Das findet Martin auch blöd. Er mag es zu fragen, egal, ob dann die Frau Blume oder der Herr Hui schimpfen oder ihn ignorieren. Der Herr Hui lacht manchmal über seine Fragen, das ist nicht schön. Deshalb geht er auch nicht mehr zu ihm damit, sondern zu Leo.

Leo kann das eh viel besser erklären als die alle.
 

Leise zieht sich Martin die grünen Schuhe über.

Mama wollte ihm Blaue kaufen, aber er hat die Grünen lieber.

Die waren immerhin so schön Grün wie die Haare von Leo.

Und die haben Dinos drauf, nicht diese komischen Autos.

Dinos sind nämlich viel cooler als Cars!

Die Jacke lässt Martin lieber hängen, nicht, dass die Frau Blume noch merkt dass er weg ist!

Er greift nach der schweren Tür am Eingang vom Kindergarten.

Die kann er schon ganz allein öffnen, weil er ganz stark ist. Viel stärker als andere, sagt Papa.

Das macht ihn schon stolz.

Martin will gerade nach draußen huschen, als er mit einem Mal stehen bleibt. Da ist ja der Herr Hui.

Was macht er denn hier draußen?!

Und…
 

LEO!

Da ist Leo!

Leo ist zu seinem Spielenachmittag gekommen!

Martin schreit freudig auf und lässt die Tür hinter sich zuschlagen.

So schnell er kann, rennt er auf Leo zu.

Der geht automatisch auf die Knie und fängt ihn auf und drückt ihn. Ganz fest drückt Leo Martin an sich und Martin schlingt so fest er kann seine Arme um Leos Hals.

Das machen sie immer so, wenn sie sich begrüßen.

Sie drücken sich ganz fest aneinander, damit sie wissen, dass der andere da ist.

Das mag Martin. Leo riecht immer ganz anders als Papa.

Leo riecht nach Tabak, ganz leicht.

Und er riecht nach Zitronenbonbons, von dem er gleich Martin eins in den Mund schiebt.

Martin hockt auf einem Knie, das Leo aufgerichtet hat und lutscht an dem Bonbon in seinem Mund, lässt es hin und her schieben von seiner Zunge.

„Hey Kurzer, ich wollt mir dir den Spielenachmittag verbringen. Du hast doch gesagt, keiner kann dich in Uno schlagen, das wollte ich doch gleich mal sehen.“, sagt Leo grinsend und Martin strahlt ihn an.

„Da bin ich der Beste drin!“

Man kann ganz klar den Stolz, der in der Stimme mitschwingt, erkennen.
 

Leo ist da. Leo ist für ihn gekommen! Martin kann nicht anders als zu grinsen, wofür sein Bruder sein Haar zerwühlt, selbst das lässt Martins Grinsen nicht ersterben.

Leo ist da, jetzt ist alles gut!

Herr Hui räuspert sich leicht und blickt dann die Brüder an. „Martin, gehst du bitte zurück zu Frau Blume?“ Allerdings lässt das Martins Grinsen ersterben, er sieht Herr Hui finster an. „Leo kommt mit!“, sagt er bestimmend und krallt sich mit seinen Fingern in der leicht abgewetzten Lederjacke seines Bruders fest, der mit ihm aufsteht.

„Hast du wirklich Lust auf so einen Spielenachmittag? Wir können das doch auch zuhause machen Kurzer. Was hältst du davon? Wir holen noch leckere Kekse, die mit dem Schokoüberzug und gehen dann Heim, hmm?“, meint Leo munter und seine Augen funkel dabei. Wie Zuckerkristale, sagt Martin da immer.
 

Doch jetzt ist ihm nicht nach Zuckerkristalen. Nein, er will seinem Bruder zeigen wie er Uno spielen kann, jetzt! Und wie gut er gegen die anderen Kinder ist! Zuhause gewinnt Papa immer, das ist so unfair!

Martin verzieht das Gesicht so, wie Leo es manchmal tut, wenn er sauer ist.

Doch bei ihm hat keiner Angst davor. Leo lacht sogar über sein böses Gesicht!

Jetzt ist Martin erst recht sauer.

„Ich will keine Kekse und ich will nicht Heim!“, schimpft er auch gleich los. Natürlich will er Kekse, besonders die mit dem Schokoüberzug.

Aber jetzt ist Martin sauer, so richtig, richtig sauer!
 

Herr Hui fasst ihn an der Schulter. Blöder Herr Hui. „Martin, geh bitte rein zu Frau Blume, dein Bruder kommt dich später abholen.“, sagt er mit diesem freundlichen Lächeln, dass Martin nicht mag.

„Will nicht!“, schimpft dieser gleich los und hält sich an Leo fest, der sich durch das Haar streicht. „Jetzt lassen Sie mich halt mit dem Kurzen eine Runde Uno spielen.“

Martin sieht auf und runzelt die Stirn. Wieso lassen? Darf Leo etwa nicht in den Kindergarten?

„Ich hab es dir versucht zu erklären, verdammt, Leo, deine Eltern haben gesagt du sollst nicht in die Gruppe gehen! Und ich bin da ihrer Meinung. Geh bitte nach Hause.“

Martin plustert vor Empörung die Wangen auf. „Blöd! Du bist doch Blöd, Herr Hui! Ich will Heim, Leo. Ohne dich geh ich nicht in die Gruppe!“

Der grünhaarige hält noch immer Martin auf seinem Arm, drückt ihn fest an sich. „Holst du deine Jacke, Marty? Husch husch, dann holen wir uns die leckeren Kekse und gehen Heim, ja?“

Glänzt da was in den Augen von Leo? Das sind nicht mehr die Zuckerkristale, das kann Martin ganz genau sehen. Jetzt sieht er noch böser als zuvor zu Herr Hui.

Er rennt in den Flur und nimmt seine Jacke. Draußen diskuitieren die älteren.

So nennen sie es, wenn sie lauter werden. Martin sagt dazu schimpfen, ganz einfach.

Er läuft nach draußen, so schnell er kann, damit Leo nicht mehr ausgeschimpft wird.

Das will er nicht!
 

„Warum schimpfst du mit Leo, Herr Hui?“, fragt er den Mann und legt seinen Kopf schief. Er will es verstehen, warum alle immer so böse sind auf Leo.

Auch wenn er bunte Haare hat, es ist doch immer noch Leo.

Leo ist ein lieber Bruder, er kommt sogar zum Spielenachmittag und seine Eltern haben es wieder vergessen. Leo ist ein ganz toller großer Bruder! Also warum schimpfen alle über ihn?

Martin mag das Metall an der Unterlippe. Es erinnert ihn an Mamas Ohrringe und für ihn ist das nicht anderes. Ohrringe für die Unterlippe von Leo. Eisern umklammert er die große Hand mit seiner eigenen. Wie groß die Hände von Leo doch sind. Viel, viel Größer als die von Martin!

Und auch größer als die von Mama. Nur Papa, der hat ein wenig größere Hände.

Für Martin sind Leos Hände perfekt. So perfekt wie Leo selbst.

Her Hui kniet sich nieder, lächelt dabei ein wenig unsicher. „Weist du, Martin, für dich ist er toll, weil er dein Bruder ist. Die Mamis und Papis da drinnen finden ihn nicht so toll. Die haben dann Angst um ihre Kinder.“

Martin runzelt die Stirn. „Dann sind die ganz doll Blöd! Leo ist lieb, der liebeste Bruder aller Zeiten!“, sagt er eisern und schmiegt sich an die Hand seines Bruders, die durch sein Haar fährt.

„Gehen wir Kurzer. Sowas müssen wir uns echt nicht antun, oder?“, meint Leo fröhlich, er lächelt, ganz Doll und richtig, nicht so wie er sonst bei sowas lächelt.
 

Martin nickt und quietscht, als Leo ihn mit einem Mal über seine Schulter wirft. Das ist wie fliegen! Martin lacht und quietscht immer wieder, als Leo sich auch auf einmal mit ihm dreht. Erst vor dem Supermarkt setzt er Martin ab und schnappt sich dessen Hand.

„Pass auf, wir spielen jetzt Geheimagent. Wir dürfen nicht sehen lassen, was wir an Keksen holen. Sonst wollen alle diese Kekse und dann haben wir das nächste Mal nicht mehr genug!“

Martin mag dieses Spiel. Leo und er spielen das immer beim Einkaufen, so war es lustiger.

Am Regal angekommen hebt sein Bruder ihn hoch, damit Martin an die Schokokekse dran kommt. Schnell verstecken sie die Packung in dem kleinen Einkaufskörbchen, das Leo mitgenommen hatte und legen die Jacke von Martin drüber, damit keiner die Packung erkennt. Erst an der Kasse holen sie diese hervor und als sie draußen sind, da strahlen sie beide.
 

Streit ist böse.

Streit ist ganz Doll blöde!

Vor allem, wenn seine Eltern mit Leon schimpfen und dieser kaum zu Wort kommt, dann ist Streit am aller blödesten! Martin vergräbt sich unter der Decke von seinem Bruder, auf dem Bett. Er hatte sich eines des übergroßen T-Shirts mit dem Totenkopf angezogen. Er selbst findet, er sieht damit aus wie ein Pirat. Kurz danach beginnen sie unten zu schimpfen.

Blöder Papa.

Blöde Mama.

Armer Leo!

Martin mag es nicht, wenn sie beide auf Leo einschreien. Deshalb vergräbt er sich unter der Decke von ihm. Weil es dort einfach sicher ist. Sie streiten ganz ganz viel mit Leo wieder. Martin weiß nicht warum.

Mama und Papa sind doch das Wochenende weg gewesen und sie beide wussten nicht, wo sie waren.
 

Das war ein blödes Wochenende gewesen.

Martin war sogar sauer auf Leo gewesen!

Der hatte vergessen ihn von Helen abzuholen, da musst Helens Mama ihn fahren.

Leo wollte mit ihm doch in die Eisdiele gehen, das hatte der ganz bestimmt wieder vergessen. Sauer hatte sich Martin in Leos Bett vergraben. Es war keiner zu Hause, als er hier ankam. Zum Glück hatte er einen Schlüssel.

Blöder Leo, hatte er gedacht, als er sich in dessen Bett vergraben hatte, aber es hat ihm gleich wieder leid getan. Denn Leo war ja nicht blöd. Er hatte ihn nur vergessen.

Als Leo heim kam, war es schon ganz spät. Martin hatte sogar geschlafen, als er ihn mit einem Mal poltern hörte. Das konnte nur Leo sein, dachte er sich und lief, mit der Decke um sich, nach draußen in den Flur und musste lachen:

Leo schwankte ganz Doll und grinste! Er schwankte so sehr, dass er sich am Geländer festhalten musste. Und trotzdem fiel er die Treppen hoch. Da konnte Martin nicht mehr böse sein, als Leo auf den Boden klatschte. Er musste einfach lachen!

Mama fand es dann nicht so lustig, dass Leo sich in ihre Blumen übergeben hatte…
 

Und jetzt streiten sie unten wieder und schimpfen! Mama hat sogar versucht, Martin in sein Zimmer zu schicken, doch er ist ganz schnell in das von Leo gerannt und hat die Tür zugeworfen.

Blöde Mama.

Blöder Papa.

Der schreit so laut, dass er selbst hier oben alles hören kann. Bestimmt der Weihnachtsmann auch. Hoffentlich hört der Weihnachtsmann das und gibt Papa dafür sein Geschenk nicht! Martin wischt sich schniefend über die Augen und vergräbt sich weiter unter der Decke.

Leise schritte kommen nach oben. Martin weiß schon, wer das ist und springt aus dem Bett raus, fällt in Leos Arme und drückt ihn an sich. Ganz fest, er merkt, dass Leo zittert. Ist Leo kalt, oder warum zittert er? Martin will schon den Mund aufmachen um zu fragen, da legt sich ein Finger auf seine Lippen. Aber Leo schaut ihm nicht ins Gesicht. „Hopp, wir gehen was essen Kurzer. Mama und Papa warten auf uns.“

„Will ich nicht! Die sind böse zu dir! Und keiner hört mir zu, ich hab doch gesagt, dass ich das war.“, sagt Martin und zieht ein finsteres Gesicht.

Leo lacht leise auf und wuschelt durch sein Haar. „Na komm, es gibt Schinkennudeln. Vielleicht hört Papa dir ja jetzt zu, hmm?“
 

Tut er nicht. Papa will gar nicht zuhören, Mama auch nicht. Immer wieder sagt Martin, dass er das mit dem Blumen gewesen war. Ihm war ganz schlecht von dem Eis bei Helen gewesen, hat er beteuert. Doch keiner will ihm zuhören. „Aber.. aber ich war das doch...“

Trotzig schiebt Martin die Unterlippe vor.

Blöder Papa.

Blöde Mama.

Blöde Schinkennudeln. Die schmecken heute gar nicht!

Martin schrickt zusammen, als mit einem Mal Papa die Hand auf den Tisch knallt.

„ICH WILL DAVON NICHTS MEHR HÖREN, HAST DU MICH VERSTANDEN MARTIN? HÖR AUF ZU LÜGEN! LÜGNER KOMMEN NICHT IN DEN HIMMEL!“
 

Martin sieht Papa an. Papa ist mit einem Mal ganz verschwommen, ein Kloß hat sich im Hals von Martin gebildet. Ein ganz, ganz dicker Kloß. Alles schlucken hilft da nicht, der Kloß geht nicht weg. Auch seine Sicht wird nicht klar. Sie verschwimmt noch mehr. „Gerald muss das sein? Martin, Schätzchen…“

„Natürlich muss das sein, ich kann diese ewigen Lügereien nicht mehr hören!“

Tropf…

.Tropf…

..Tropf…

…Tropf…

Ein komischer Laut kommt aus Martins Kehle, er kann es nicht unterdrücken. Er schluchzt laut auf und merkt, wie sein Körper gepackt wird von dem Schluchzen. Es rüttelt und schüttelt ihn, der Kloß löst sich etwas. Da muss er noch mehr schluchzen, lässt auch die Tränen laufen.

Da sitzt er, am Tisch, zusammengesunken und schluchzt bitterlich und weint. Er kann gar nicht aufhören, so schlimm ist das. Papa hat sowas noch nie zu ihm gesagt. Aber er will doch in den Himmel kommen! Er will nicht in die Hölle!

Gleich greifen seine Hände nach Leo, der aufgesprungen ist. Martin hat den Stuhl umfallen gehört, deshalb konnte es nur Leo sein.

Schluchzend greift Martin nach Leo und krallt sich an seinem Shirt fest, verbirgt das Gesicht darin. „Herr im Himmel, hör auf zu Heulen Martin!“, fährt ihn Papa an, doch Martin muss davon noch mehr weinen.

Blöder Papa, der soll weg gehen! Er will nur noch Leo bei sich haben.

Leo hält ihn im Arm, wiegt ihn hin und her. „Kurzer, hey, Marty.. Komm, ist doch gut… Komm, ich nehm dich jetzt auch mit, ja?“ Martin mag es, wenn Leo raunt. Seine Stimme ist dann immer ganz anders als sonst.

Doch selbst das beruhigt ihn nicht. Er weint noch immer und schluchzt. Leo setzt Martin im Flur ab zieht sich dann die Schuhe an. Papa ist mit gekommen und schreit noch immer. Was er sagt, das versteht Martin nicht, er heult nur noch lauter als zuvor und hält sich die Ohren zu.

Er strampelt mit den Füßen, als man ihm die Schuhe anziehen will, doch Leo ist eisern und macht ihm die grünen Schuhe mit den Dinos an die Füße, hebt ihn dann wieder auf seinen Arm.

Fest krallt sich Martin in das Shirt von Leo, weint noch immer so laut, dass er Papa nicht versteht. Dabei drückt er aber sein Gesicht in Leons Shirt, das darf außer Leo keiner sehen, wenn er weint. Selbst Papa darf das jetzt nicht mehr sehen, nur Leo! Der schubst Papa einfach auf die Seite, als der sich vor die Tür stellt und schlägt sie dann fest hinter sich zu, die Tür. Martin konnte Papa aber noch immer schreien vor der Tür. Er schreit ein ganz böses Wort. »Abscheu!« oder so…

Salat Gewitter Popel Zuneigung

Da es bisher noch keinerlei Morddrohungen gab, erlaube ich mir, ein neues Kapitel anzusetzen.

Der recht merkwürdige Kapitelname ist dieses Mal WhiteLemon zu verdanken, ich danke dir, auch wenn ich nicht so genau weiß, wie ich Popel mit einbringen kann…
 

Lg Nouchu
 


 

>In joy and sorrow.<, sagtest du zu mir.

…Joy and sorrow...

…Freude und Trauer…

Ich will nicht trauern. Ich will dich wieder in meinen Armen haben.

Warum kann ich dich nicht halten?

Warum bist du fort?

Ich misse jeden Tag, auch, als wir auf deiner Beerdigung tanzten und lachten

Weil du diese Trauermienen nicht gut heißen wolltest.

Deshalb schien auch die Sonne, weil du wolltest, dass wir lachen.

In joy and sorrow…

Warum kann ich dich dafür nicht hassen?

Warum musste ich in Zwicks Armen lachen?
 

Selbst, als sie im Bus sitzen, sind Martins Tränen noch nicht versiegt. Leo hält ihn noch immer so schützend an sich gedrückt, streichelt über den schmalen Rücken, als wird er niemals Müde werden. Sanft ist er zu ihm, streichelt manchmal noch durch das weiche Haar, putzt die laufende Nase mit einem Taschentuch. Die Leute haben sich von ihnen weg gesetzt, ganz entsetzt darüber, dass SO einer mit einem weinenden Kind auf dem Arm einfach da sitzt und nichts tut, um es zu beruhigen.

Vereinzelt wird auch der Unmut ausgesprochen und etwas von wegen schlechter Erziehung.

Martin ist das total egal. Die sind doch alle Blöde, jawohl! Die verstehen mich doch nicht!

Er sieht finster die Leute im Bus an, doch manche sehen einfach nur betreten weg, da noch immer die Tränen über die geröteten Wangen laufen.

Blöde, alle miteinander!

Müde schmiegt sich Martin an Leos Shirt, das, mit dem roten A und dem Kreis darum. Das trägt Leo jetzt ganz oft. Martin sagt dazu meist „Affenshirt“, da A für Affe für ihn steht. Wie bei den Alphabettieren an seiner Wand, da hält auch der Affe das A hoch.

Er selbst hat ja noch das T-Shirt mit dem Totenkopf an, das Piratenshirt.

Piraten sind viel cooler als Affen!

Aber ganz sicher nicht cooler als Leo. Leo ist für ihn der coolste.
 

Hicksend wischt sich Martin die Tränen von der Wange, sieht dann zu Leo auf, der ihn einfach nur anlächelt.

„Warum sagt Papa sowas gemeines? Ich will doch in den Himmel kommen…“, fragt der kleinere seinen Bruder traurig und zieht eine Schmollschnute.

Blöder Papa.

„Weist du, Purzel, Papa… Papa ist blöde. Ganz einfach. Deshalb sagt er sowas gemeines. Weil er es einfach nicht besser weiß. Glaubst du, dass du nicht in den Himmel kommst?“

Martin denkt nach.

Er denkt an Frederick, wie der einen Frosch kaputt haut mit der Schaufel.

Er denkt an Louis, der schon einmal Helen verhauen hat.

Er denkt an Monika, die schon einmal im Süßwarenladen einen Loli geklaut hat.

Dann nickt er. „Ich glaube, ich komme in den Himmel. Ich hab mit der Lüge ja keinem weh gemacht. Und so eine Lüge kann nicht böse sein… oder Leo?“

Vorsichtig hebt er den Blick und ist erleichtert, weil Leo schmunzelt. „Genau. So eine Lüge tut keinem weh und du kommst damit in den Himmel. Ganz sicher, Marty.“, raunt Leo sanft und streichelt ihm wieder durch das Haar.

Müde reibt Martin sich über die Augen und schaut nach draußen. Obwohl es dunkel wird, ist es ganz Hell draußen. Das kommt von den Straßenlaternen und den vielen Blinkeschildern in der Stadt, in die sie gerade fahren.
 

„Warum fahren wir in die Stadt, Leo?“, fragt der braunhaarige ihn und legt seinen Kopf schief. Der Punk schmunzelt leicht. „Wirst du dann schon sehen, Kurzer. Na komm, wir müssen aussteigen. Halt dich fest.“ Das lässt Martin sich nicht zweimal sagen! Leo hat ihn aber auch noch nie fallen gelassen, wenn er sich nicht festgehalten hat. Er kuschelt sich weiter an Leo. Kalt ist es draußen. Ganz böse kalt. Das ist Martin aber auch egal, er hat Leo zum kuscheln.

Leo und die Lederjacke. Müde gähnt Martin, krallt sich im Affenshirt fest.

Die Schritte seines Bruders hallen auf der Straße wieder. Leo hat einen ganz eigenen Takt, nicht wie der von Mama. Mamas hört er nicht raus, wenn sie Einkaufen sind. Dabei kann Martin das ganz gut, den Takt hören, sagt Leo.

Dann ist Martin stolz, wenn Leo das sagt.

Der Punk hält bei einem älteren Haus. Martin mag ältere Häuser, weil Leo sie mag.

Leo sagt, sie wirken nostaglisch oder so. Manche älteren Häuser machen Martin Angst, wie zum Beispiel das von Oma und Opa.

Da weicht er nicht von der Seite seines Bruders.

Leo setzt Martin ab und klingelt. Martin stellt sich auf die Zehenspitzen um zu sehen, bei wem Leo da klingelt, aber er kann es nicht erkennen. Dafür ist es dann doch zu dunkel im Eingang.

>Wer auch immer das ist: Wenn es nicht dringend ist, kannst du dich darauf gefasst machen, dass ich deinen Arsch dir blutig ficke, wenn ich dich erwische, kleiner Pisser!<

Martin schlägt eine Hand vor den Mund. Böse Worte! Ganz böse Worte! So viele Böse Worte so schnell ausgesprochen, dass er sie gar nicht zählen kann!!

Der Papa hätte Leo gehauen, wenn der das mal gesagt hätte.

„Komm mal runter, Zwick. Wir brauchen eine Bleibe, also komm schon, mach die Tür auf. Meinen Arsch bekommst du vielleicht auch, wenn dich das lockt!“, flötet Leo gar nicht schüchtern in die Sprechanlage. Er zwinkert Martin zu, der ihn einfach nur mit offenem Mund ansieht. Das darf der Leo doch nicht sagen, oder?

„Leo so was sagt man nicht!“, muss er auch gleich schimpfen.

>Da muss ich recht geben, böser Leo. Dir gehört der Arsch richtig versohlt. Na kommt rauf.<, lacht die Sprechanlage und ein Surren ertönt. Leo lacht auch und greift nach Martins Hand, der sich ein wenig ziert.
 

Sie laufen viele Stufen hoch, Martin tun schon was die Beine weh, als sie ankommen. Als er den Mann sieht, der da in der Tür steht, bleibt er stehen und zieht an Leos Hand. Leo blickt ihn verwundert an und geht dann in die Knie, zieht Martin an sich. „Was ist, Kurzer?“

Martin schaut ganz grummelig drein und versteckt sich in Leos Jacke. „Will nicht, den mag ich nicht. Lass uns woanders hin… Vielleicht ist Onkel Theo noch da, Leo…“, sagt der kleine Laut. Soll der Mann doch hören, dass er ihn nicht mag!

Der lacht über ihn. „Na was für ein charmantes Bürschchen. Ob ich für den wirklich meine Matratze räume?“, neckt er ihn und Martin mag ihn gleich noch weniger. „Oder die Eisdiele hat noch auf Leo.“ Martin zieht an Leos Jacke. Sie sollten gehen, er mag nicht hier bleiben.

Leo schmunzelt wieder. „Aber aber, sowas sagt man doch nicht Martin. Schau mal, das ist Zwick. Zwick ist ein Freund von mir, bei dem wir heute Schlafen können. Und Onkel Theo fliegt doch morgen nach Afrika, da wollen wir ihn doch nicht so viele Sorgen machen, oder?“, spricht er ruhig auf den jüngsten ein, welcher leicht nickt.

„Und Eis bekommt ihr hier bei mir auch, also, rein oder ich mach die Tür wieder zu und ihr könnt im Flur pennen.“

Blöder Zwick. Noch blöder wird er für Martin, als Leo ihn einfach stehen lässt und den umarmt.

Blöder Zwick. Was ist das überhaupt für ein Name? Warum hat der blaue Haare? Und warum umarmt Leo den einfach so.

„Warum heißt du Zwick?“, fragt Martin unverblümt nach. Zwick grinst und geht auf die Knie, macht eine lockende Geste mit seinem Zeigefinger.

Martin ist doch ganz neugierig und kommt näher, so nahe, bis Zwick ihn ziehen kann, wie er ihn haben will. „Weist du, ich heiße nicht wirklich Zwick. Alle nennen mich nur so. Du willst wissen warum? Weil ich gerne mal vorlaute Bengel wie dich in die Seite zwicke!“

Zwick!

Martin quietscht auf, reibt sich über die Seite und will aus der Umarmung abhauen, doch Zwick hält ihn fest und lacht wieder, zwickt ihn dann wieder in die Seite. Das gefällt ihm nicht! Ganz und gar nicht! „Du bist blöd! Blöd! Blöd! Blöd!“, schimpft er und merkt, dass Tränen aufkommen. Zwick lacht wieder und zieht ihn auf sein aufgerichtetes Knie, drückt ihm einen Kuss auf die Wange.

Der kratzt ganz Doll. Das mag Martin nicht. Das fühlt sich anders an, wenn Leo das macht. Leo ist auch vorsichtiger. Der Zwick ist grob. Den Mag Martin nicht, ganz bestimmt!!

Er will lieber mit Leo zu Onkel Theo. Ihm doch egal ob der morgen weg fliegt. Onkel Theo hat ja gesagt, sie können immer zu ihm kommen. Und jetzt ist doch immer, oder?

Ganz Haarig ist das Bein von Zwick, aber nicht blau wie das auf dem Kopf. Der färbt sich das, ganz sicher, genauso wie Leo das immer macht. Das Bad riecht dann immer ganz Komisch.
 

Mama mag den Geruch nicht. Das versteht Martin aber. Er mag es nämlich auch nicht, wie das dann riecht.

Müde wischt er sich über die Augen, als Zwick mit ihm aufsteht, ihn aber auf den Boden absetzt. Jetzt mag Martin ihn noch weniger als zuvor. Leo würde ihn tragen. Sieht Zwick etwa nicht, dass er Müde ist?! Er verschränkt die Arme vor der Brust und zieht ein trotziges Gesicht, aber der Zwick lässt ihn einfach stehen. Und Leo ist auch reingegangen.

„Mach doch bitte die Tür zu, wenn du nicht reinkommen willst.“, meint der Zwick noch, als er geht. Pah, soll er doch sehen was er davon hat, jawohl!

Martin macht die Tür zu. Ganz laut! Und jetzt steht er allein im Flur. Ihm doch egal!

Blöder Zwick.

Blöder Leo.

Keiner kümmert sich um ihn.

Martin weiß gar nicht, wie lange er da im Flur sitzt, aber kalt ist ihm. Ohne Leo ist ihm ganz Doll kalt. Und er fühlt sich nicht gut. Da ist ein ganz komisches Gefühl in seiner Brust. Das macht dem Herz aua. Das ist kein schönes Gefühl!!

Müde lehnt er sich an die Wand und schnieft. Er will ins Bett, bei Leo, zuhause. Ganz schnell, damit er sich dort vergraben kann.

Plötzlich gehen die Lichter an. Ganz klein macht Marin sich auf dem Flur, weil er Angst hat. Wer kommt da? Was will er? Warum holt Leo ihn nicht rein?

Blöder Leo…

Es raschelt. Und es riecht nach Essen. Nach Hühnchen sogar! Martin mag Hühnchen, das schmeckt ihm am allerliebsten!!

„Huch, wo kommst du denn her?!“

Martin schaut auf und legt seinen Kopf schief. Das ist ja ein Japanese, der da gerade gekommen ist. Und er hat ganz viele Tüten bei sich, aus denen es nach Essen riecht. Martins Magen knurrt und der Mann schmunzelt.

Er öffnet die Tür zu Zwick. „Sagt mal, Jungs, vermisst ihr einen kleinen, blonden Burschen?“ „Was? Woah Zwick, von wegen er ist in deinem Zimmer!“

Da kommt Leo. Endlich. Aber jetzt mag Martin nicht reingehen. Der Leo ist blöd. Der Zwick aber blöderer.

Leo will aber nicht auf Martin hören oder auch nur zuhören, er packt ihn einfach auf seinen Arm und trägt ihn in die Wohnung. „Dir hätte sonst was passieren können, Martin!“

Warum schimpft Leo mit ihm?

Zwick hatte doch gesagt, er solle die Tür zu machen!

Blöder Zwick.

Der Japanese kommt mit ihnen in die Wohnung vom Zwick und haut ihn auf den Hinterkopf.

Darüber würde Martin gerne lachen, aber er traut sich nicht. „Der Kleine ist ganz kalt wegen dir Sturkopf! Hol ihm mal eine Decke!“, schimpft er mit dem Zwick, während Martin auf eine Matratze neben Zwick gesetzt wird.

Leo wuschelt ihm durch das Haar und umarmt den Japanese. „Martin, das ist Luu. Luu, das ist…“ „Popel!“, wirft Zwick ein und wickelt Martin in eine Decke. „… mein kleiner Bruder Martin, Purzel oder Kurzer.“, erklärt Leon einfach weiter. Der Zwick lässt sich neben Martin auf die Matratze fallen. Der jüngste in der Gruppe rutscht weiter weg von ihm und versteckt sich unter der Decke. Die riecht ganz toll. Wie Vanille riecht die. Leckeres Vanilleeis…

„Ich kann es nicht fassen dass du ihn hast draußen sitzen lassen, Zwick! Also echt, der Arme. Ihn hätte sonst wer mitnehmen können!“

„Er hat mich blöd genannt!“, beschwert sich Zwick und Martin schaut ganz schnell weg.

Leid tut es ihm nicht. Ganz sicher nicht! „Marty ist auch klein.“, versucht es Leo versöhnlich.

Zwick zwickt Martin wieder in die Seite, welcher aufheult und weg rutscht von ihm, noch weiter als zuvor, aber der Zwick fängt ihn ein und hält ihn fest, zwickt ihn wieder in die Seite.

Das tut weh!!

Leo will ihn rausziehen aus der Umarmung, Martin greift nach den Händen und weint wieder.

Blöder Zwick.

Blöder

Blöder

Blöder Zwick!!
 

„SALAT!“, schreit auf einmal Luu. Alle erstarren. Selbst Martin weint nicht mehr. Alle sehen Luu an, der die Hände in die Hüfte gestemmt hat.

„Salat?“, fragt Zwick schmunzelnd beißt sich auf die Unterlippe, während Leo schallend zu lachen beginnt. Martin versteht es nicht.

„Warum hast du Salat gesagt?“, fragt er Luu und krabbelt aus dem Griff vom Zwick, stellt sich dann vor Luu, legt seinen Kopf schief. Luu beugt sich zu ihm runter und deutet auf Zwick und Leo, die sich auf der Matratze kabbeln. „Siehst du das? Wenn eine Situation ausartet wie gerade, sagt man ein Wort, das nicht dazu passt. Wie zum Beispiel Salat. Dann muss erst einmal jeder nachdenken, warum man Salat gesagt hat. Und du sagst jetzt mal Aaa!“

Das macht Martin auch. Weil er Luu mag.

Luu schiebt ihm ein Bonbon in den Mund. Es ist ganz süß. Nicht wie die Zitronenbonbons von Leo, nein. Das hier.. es schmeckt nach…

„Pfirsich!“ Martins Augen strahlen, als er es ausruft und die anderen beiden wieder innehalten. „Ey, hast du den Popel angesteckt Luu?“, fragt Zwick nach, dessen Finger sich unter das Affenshirt geschmuggelt haben. Martin runzelt die Stirn.

„Warum fasst du dem Leo unters Shirt?“, fragt er nach und wird gleich von Luu gepackt und in die Küche gezogen. Zwick sagt noch was, aber das hört Martin nicht, da Luu das Radio ganz laut aufdreht.

Luu ist lustig. Martin mag ihn, weil er nicht wie Zwick ist. Luu ist ganz leicht wie Leo. Nur noch was hübscher. Aber der Leo, der ist auch hübsch. Der braucht nur nicht so hübsch zu sein wie der Luu. Dann hätte er ja nie mehr Leo für sich allein!
 

„Bringst du das mal Zwick und Leo, Süßer?“, fragt Luu ihn, nachdem er das Essen in Schalen gepackt hat. In der einen Schale ist Reis mit ganz viel gelber Soße und Gemüse und Fleisch. Martin stibitzt sich ein Fleischstück und verzieht dann das Gesicht. Das ist ja scharf!!! Luu lacht sanft und gibt ihm ein Stückchen Brot in den Mund.

Jetzt brennt es nicht mehr so. Martin trägt die beiden Schalen raus zu Leo und Zwick, Luu kommt mit dem Essen für Martin und sich nach. Martin muss aufpassen, dass er nicht hinfällt, die Decke ist ganz lang. Glücklich strahlt er, als er bei seinem Bruder ankommt und schmiegt sich auf dessen Schoß.

Martin mag es mit Leo, Luu und Zwick zu essen. Sie streiten sich nicht, sie reden und albern herum dabei. Das ist schöner als zuhause. Viel, viel schöner. Und auf Leos Schoß, da fühlt er sich eh am wohlsten. Manchmal, da piekt Zwick etwas auf seine Gabel von Martins Hühnchen mit Nudeln und schiebt es ihn dann in den Mund. Das mag Martin. Das macht Leo bei ihm ganz oft.

Die anderen Kinder lachen oft, wenn er das erzählt. Sie sagen dass er nicht richtig essen kann.

Dann wird Martin sauer, wenn sie das sagen.

Aber hier sagt keiner was, wenn sie ihn füttern. Das ist schön, das mag Martin. Auch die Decke mag er. Sie ist ganz weich und Warm und riecht so toll nach Vanille. So riecht die Decke vom Leo nicht. Die Leodecke riecht nach Leo, ganz einfach und ganz toll.

Müde wischt sich Martin über die Augen. Er ist ganz furchtbar Müde, aber das will er nicht sagen. Zwick soll nicht Baby zu ihm sagen, das ist Martin nämlich nicht. Martin ist schon ganz groß. Er kann sogar schon allein nach Hause gehen vom Kindergarten. Trotzdem ist es schöner von Leo abgeholt zu werden, oder von Mama.

„Na, doch noch Müde geworden, Purzel? Willst du dich was im Zimmer von Zwick hinlegen? Oder bleibst du hier bei uns?“, fragt Leo lächelnd und streichelt ihm durch das Haar. Martin lehnt sich der Hand entgegen und überlegt.

„Hier bleiben…“, nuschelt er dann leise, lächelt Leo an, der nickt. „Des war mir sowas von klar! Rutscht du dann aber rüber zum Zwick auf den Schoß? Dann können Luu und ich was zocken.“

Martin zieht eine Schnute. Er will nicht zum Zwick… der ist doch blöde…

„Na komm mal her, Popel!“, meint dieser nur lachend und hebt dann Martin einfach auf seinen Schoß rüber, trinkt danach was aus einer braunen Flasche. Die Flasche kennt Martin!! Die war auch im Rosenbusch gelegen, als der Leo sich übergeben hatte. Also hat er das vom Zwick gehabt? Was ist da drinnen?

„Warum ist die Flasche braun? Ist das Cola?“, fragt Martin und legt dabei den Kopf in den Nacken, damit er Zwick ansehen kann. Zwick grinst. „Willst du mal einen Schluck probieren?!“
 

Martin überlegt. Der Leo hat davon brechen müssen. Wollte er das jetzt echt probieren?

Aber vielleicht schmeckte ihm das?

„Martin, nein. Das ist noch nichts für dich!“, sagt Leo und auch Martin schüttelt dann den Kopf. „Och, kaum sagt der Bruder was, ist er folgsam wie ein Lamm.“, lacht Zwick.

Der lacht viel zu viel. Und er lacht zu viel über Martin…

Martin hört ganz deutlich die Motorengeräusche im Hintergrund, während er sich noch mehr an den Zwick kuschelt.

Manchmal flucht der Leo, manchmal der Luu. Und sie sagen ganz viele, böse Wörter. Aber Martin ist furchtbar müde und kuschelt sich daher an den Zwick. Der streichelt ihm durch das Haar und ist auf einmal ganz lieb. Die Decke hält ihn auch ganz warm. Die ist auch lieb!
 

Gar nicht lieb ist der Donner, der mit einem Mal aufkommt.

Ganz laut.

Lauter als die Trommler beim Karnevalsumzug!
 

Da ist Martin wieder wach. Er schreit auf und krallt sich in die Decke. Der Donner war so laut, das hat sogar in seinen Ohren wehgetan! Martin beginnt zu weinen, sosehr hat er sich erschreckt. Er weint ganz laut nach Leo, der hört ihn aber nicht. Der kümmert sich um den Fernseher, der Schwarz ist. Leo soll sich um ihn kümmern! Er hat Angst!!

Mit einem Mal ist es ganz Warm um Martin herum. Warm und Dunkel. Wie unter Leos Decke!! Aber hier riecht es ganz anders…

Der Donner kommt noch lauter wieder. Martin weint, klammert sich an das Warme, etwas zischt auf. Warum ist es hier so warm? Vorsichtig tastet Martin sich mit einer Hand entlang und fühlt wärme unter seinen Finger. Und ein kleines Loch. Wo ist er?!

Auf einmal ist über ihm Zwicks Gesicht, das kann er ganz klar erkennen. „Alles gut da drinnen?“, fragt Zwick nach und Martin hickst leise, klammert sich an Zwick fest und nickt.

„Rotz mir nicht das T-Shirt voll!“

Martin schnieft leise und bejaht, denn er weiß jetzt, wo er ist: Der Zwick hatte ihn unter sein Shirt gestopft. Und das Lochlein, das war der Bauchnabel von Zwick.

Das Gewitter dauert ganz lange, aber Martin hat jetzt keine Angst mehr. Die Wärme um ihn herum macht ihn ganz Müde und er nimmt einen Daumen in den Mund. Das beruhigt ihn auch. Auch, wie Zwick sich hin und her wiegt und ihn dabei mit. Er hört auch nicht mehr auf das Fluchen von Leo und Luu.

Hier ist er sicher.

Hier, bei Zwick, der ihn in seinem Arm hält.

Hier, bei Zwick, der leise ein Lied summt.

Das Lied kennt Martin von Leo, da ist er sich sicher. Aber er will jetzt nicht nachdenken. Er will einfach nur schlafen.
 

Am nächsten Tag will Martin gar nicht weg von Zwick und Luu. Er krallt sich in das Shirt vom Luu und schimpft mit Leo, der ihn mit nach Hause nehmen will. Sie hatten so viel Spaß gerade noch gehabt und da wollte Leo gehen.

Sie haben sogar Uno gespielt! Und er hat gegen Zwick gewonnen! Das ist unfair. Er will noch bleiben und mit ihnen Uno spielen…

Luu streicht ihm durch das Haar. „Denkst du nicht, deine Mama und dein Papa machen sich sorgen?“, fragt Luu vorsichtig nach. „Mir Egal!“, meint Martin und vergräbt sein Gesicht in Luus Shirt.

Ihm doch egal.

„Okay, okay, Stopp! So wird das doch nie was. Gib ihn mir mal rüber Luuluchen.“

Zwick zieht Martin auf seinen Arm und setzt ihn dann auf sein Knie ab. „Zugehört und Mund gehalten: Du kannst hier nicht bleiben. Dann würden Luu, Leo und ich ins Gefängnis kommen, weil Mama und Papa sagen würden, wir hätten dich entführt. Willst du das?“

Natürlich will er das nicht. Aber Martin will auch nicht zurück nach Hause. Zwick zwickt ihn in die Seite und Martin sieht ihn böse an.

Blöder Zwick, aber recht hat er.

„Ihr kommt uns einfach mal wieder besuchen, ja? Und jetzt, weg mit diesen bösen Wolken über dir.“ Zwick lässt seine Hand über Martin hin und her wedeln. Das mag Martin und muss lachen, drückt Zwick einen Kuss auf die Wange, und Luu auch. Danach greift er nach Leos Hand, welcher seufzt. „Wir sehen uns morgen, Luu. Bis dann!“
 

Martin will wieder zurück. Hier war doch alles doof. Kaum kommen sie zuhause an, diskuitieren die wieder. Blöd. Und jetzt hat Papa sogar das Zimmer vom Leo verschlossen! Er kann also nicht unter die Decke und sich verstecken.

Blöder Papa!

Martin weint wieder. Die schreien ganz laut mit Leo unten, der kann gar nichts sagen. Er will wieder zu Zwick, sich in die Decke kuscheln und unter das Shirt. Da war er auch sicher. Mama kommt hoch, will ihm was Schokolade bringen. Martin schmeißt die Schokolade gegen die Wand, Mama ist ganz erschrocken.

Blöde Mama.

„Geh weg! Ich will nur zu Leo!“, schreit er nun auch und weint. Mama weiß gar nicht was sie da machen soll. Das weiß sie nie, wenn Martin weint. „LEO!“, schreit Martin und stößt Mama weg. Sollte die doch verletzt schauen. Er will Leo bei sich haben, nicht sie. Er fühlt wie es weh tut in seiner Brust. Ganz Doll. Und das schreit er heraus, als er nach Leo ruft.

Doch kein Leo kommt.

Er kommt gar nicht.

Im Zimmer ist er auch nicht, das ist noch abgeschlossen.

Im Wohnzimmre ist er auch nicht.

Auch nicht in der Küche.

Nicht im Garten.

Nicht im Keller.

….

….

… Leo ist gar nicht mehr da.

Er ist ohne ihn weg gegangen…

Sommer Auto Sonne Unsicherheit

Ich habe noch nie eine Geschichte von mir erlebt, die sich so weit entwickelt hat wie Erdbeerbrause. Die Ideen kommen derartig schnell, dass es schon fast unheimlich für mich ist… Ich erlebe es selten, dass die Geschichte nicht irgendwann stocken bleibt. Vielleicht tut Martin mir echt gut hierbei. Dieser Teil der Geschichte soll ein wenig Leos Gefühle mit rüber bringen, der nicht immer nur der immer nett lächelnde Bruder sein kann.

Ich danke meiner Stiefschwester Tanja, die dieses Mal die Worte „Sommer Auto Freunde und Unsicherheit“ gesponsert hat. Sie passen perfekt in meine Planung hinein, vielen lieben Dank Tanja<3
 

Die Unsicherheit ist ins Haus gekehrt.

Schweigend sitzt man neben einander und traut sich nicht ein Wort zu sagen.

Kein Husten, kein Keuchen, kein Gottverdammtes seufzen!

Keiner will einen Laut von sich geben.

Sie versuchen es einem zu erklären, doch können sie es nicht.

Denn das kann keiner.

Er ist fort und das ist es.

Ausgeträumt.

Hört mit diesem Schweigen auf!

Hört auf!

Ich zerbreche noch daran!

Ich kann nicht mehr!
 

Weg. Der Leo ist einfach weg. Und er kommt auch nicht wieder, sagt Papa.

Blöder Papa!

Der Leo würde ihn doch niemals allen lassen… Oder nicht? Warum ist Leo nur ohne ihn weg? Erwachsene sind ja so böse. Würde Martin auch nur einmal so rumschreien wie der Papa oder die Mama oder der Leo dann würde Frau Blume direkt schimpfen kommen.

Er fühlt sich so einsam ohne Leo.

Er ist sogar einmal vom Kindergarten abgehauen, bei einem Ausflug in den Zoo. Da hat Frau Blume und Herr Hui nicht richtig auf ihn aufgepasst und schon ist er weg gelaufen.

Wenn keiner den Leo sucht, dann muss er das doch machen!

Leider sah es der Polizist, der eine Hand auf seiner Schulter hatte, es nicht so, als sie vor der Tür zuhause stehen. Blöder Polizist!

Mama war ganz blass geworden, blass vor Sorge, meinte sie danach zu ihm. Aber das glaubte Martin nicht.

Er weiß gar nicht, was er tun soll. Er fühlt sich so einsam ohne Leo. Wo ist Leo denn nur?

Er vergräbt sich die meiste Zeit in Leos Zimmer, denn dort fühlt er sich seinem Bruder am nahesten. So auch heute. Eine Woche ist seid Leos verschwinden. Nirgendwo ist Leo.
 

Auch bei Zwick nicht, der Mama und ihn abfing, als Mama Martin vom Kindergarten abholte. Mama war ganz erschrocken und wollte Zwick Geld geben, hatte ihn ganz nah hinter sich dabei gedrückt. Gezittert hatte sie, Martin hat es nicht verstanden. Zwick lachte ganz laut und griff dann nach ihm und hat Martin auf seinen Arm gehoben. Mama hat ganz laut nach Hilfe geschrien. Das war lustig gewesen!

Herr Hui kam aus dem Kindergarten gerannt und hatte einen Besen in der Hand gehabt, er schlug damit sogar auf den Zwick ein! Der hat ihn fast fallen gelassen dabei, aber Martin hatte sich im Shirt festgekrallt und ganz viel gelacht, bis Zwick ihn absetzte und dann erklärte, er wäre ein Freund von Leo und wollte nur fragen, wo dieser denn wäre. Darauf konnte keiner von ihnen antworten. Martin hat sich da ganz komisch gefühlt, fast genauso komisch wie an dem Abend, als Papa ihn angeschrien hatte. Zwick nahm ihn wieder auf den Arm und hat ihn mit Küsschen überhäuft, damit er nicht weinen musste. Zwick ist gar kein böser Mensch, das weiß Martin. Auch, wenn sein Bart ganz furchtbar kratzte. Da waren ihm doch Leoküsse lieber, die kratzten nicht! Außer wenn Leo gerade aufgestanden war…

Schniefend wischt Martin sich über die Augen und drückt seinen Kopf zwischen zwei Kissen von Leo. Niemand darf sehen, dass er weint!! Denn er ist immerhin schon ein großer Junge, und die weinen nicht, sagt Papa. Nur Schwuchteln weinen, hat er gesagt.

Martin ist sich nicht ganz sicher, was Schwuchteln sind, daher hat er den Leo auch nicht gefragt. Weil es so böse geklungen hat, als Papa das gesagt hatte. Und böse Worte wollte Martin nicht in den Mund nehmen. Das gehört sich nicht! Das darf man nur im Streit, so wie die Erwachsenen das machen. Mama sagt dann immer, dass sie das in Rage gesagt hat. Martin findet es lustig, wenn ihr Kopf ganz rot wird, wenn sie mit ihm schimpft, wenn er im Streit ein Schimpfwort gesagt hat im Kindergarten. Er konnte die Großen wirklich nicht verstehen, alles was die taten, das durften er nicht tun…
 

Vielleicht ist Leo am Meer, da, wo sie beide im Sommer gewesen waren. Papa und Mama waren weg gefahren und Oma sollte auf sie aufpassen. Martin mag Oma nicht, sie riecht ganz komisch. Und sie mag ihn auch nicht. Sie sagt immer, dass Kinder eine Plage sind. Das ist gemein, findet Martin.

Leo findet das auch gemein. Deshalb war er mit ihm weg gefahren, bevor Oma bei ihnen war. Leo hat einen großen Rucksack gepackt mit einigen Klamotten von ihnen, Knäckebrot und Nutella, einige Packungen von asiatischen Suppen, die, wo groß C U P drauf steht, und auch ein Huhn mit abgebildet war und Trinken. Und ganz viel Geld.

Leo und er waren dann schnell in den Bus gestiegen und Martin hat sein Agumon, das er von seinem Bruder geschenkt bekommen hatte, fest im Arm gehalten. Agumon sieht aus wie ein Tyrex, deshalb ist Agumon cool!! Dann waren sie in der Innenstadt umgestiegen am Bahnhof. Leo hat sich ganz doll beeilt, Martin hatte er dafür auf seinem Arm genommen, weil sie sonst den Zug nicht mehr erwischt hätten.

Martin war ganz aufgeregt gewesen! Leo war aber gemein, der verriet ihm nicht, wohin sie fuhren! Irgendwann war er eingeschlafen und erst aufgewacht, als Leo ihn mit ganz vielen Küssen geweckt hatte. Martin hatte sich versucht vor den Küssen weg zu winden, aber Leo hat das nicht zugelassen. Danach nahm er seine Hand und ging mit ihm aus dem Zug raus. Sie waren an einem kleinen Bahnhof angekommen. Martin hatte selbst keinen Hunger, so aufgeregt war er! Er klammerte sich an Leos Hand, welcher ihn sanft anlächelte.

Dann sind sie an einer Straße entlang gelaufen und irgendwann hatte ein Auto bei ihnen gehalten und eine ältere Frau hat gefragt, ob sie mitfahren wollten. Das Auto war ganz bunt und die Frau hatte ein weißes Kleid an mit einem großen Sommerhut. Martin mochte sie! Leo mochte sie wohl auf, sonst wären sie nicht eingestiegen. Die Frau hieß Sommer! Sommer und ihr Auto Stotter. Das fand Martin lustig, das Auto machte beim anfahren nämlich wirklich ein Geräusch wie ein stottern!

Sommer war ein ganz toller Freund geworden für Martin. Sie erzählte so lustige Sachen von Orten, wo er noch nie war. Mama war und ist nie so lustig wie Sommer. Und dann, dann kamen sie an.

Leo hatte ihn an die Nordsee gebracht. Martin konnte es kaum fassen, er sprang aus Sommers Auto und strahlte Leo an, der auch ausstieg. Der kleine wollte direkt in den Sand toben, wollte ins Meer, wollte Muscheln sammeln und Sandburgen bauen mit Leo. Da war es auch gar nicht mehr so traurig, Sommer Tschüß zu sagen. Martin war niemals vorher im Urlaub gewesen, also am Meer. Mama und Papa fahren immer in die Berge mit ihnen.

Berge sind blöd! Jawohl!

Die Tiere sind da auch blöd, eine Kuh hat ihn sogar mal gebissen!! Danach wollte Martin nie wieder was mit Kühen zu tun haben, er hat sogar geweint, als Papa ihm eine Tafel mit der Milkakuh gekauft hatte.

Aber hier.. hier waren keine Kühe, weit und breit nicht. Martin zog an Leos Hand, welcher lachte und dann mit ihm in den Sand rannte, wo sie sich dann hinein fallen ließen.

Der Sand in seinen Händen war ganz warm. Warm, fein und er roch auch nicht komisch. Er roch.. er roch wie das Meer!

Sie tobten den ganzen Tag in Badehosen herum und lachten ganz viel. Martin hatte sogar einen Fisch gesehen im Wasser!! Und eine Sandburg hatten sie gebaut, eine ganz ganz Große. Martin hatte sie mit Muscheln und Steinchen schöner gemacht, aber sie war auch so ganz toll. Wie Sandmonster sahen sie danach aus und gingen nochmal ins Meer. Ein wenig hatte er schon Angst vor den großen Wellen, aber Leo war immer in seiner Nähe. Auch, als einige Mädchen auf Leo zukamen und fragten, ob er nicht zu ihnen kommen wollte ist er nicht mit gegangen. „Ich bin den Sommer nuuur für dich da, mein kleiner Smarti!“, hatte er versprochen.

Später, als es dunkel wurde, gingen sie zu einer Gruppe rüber, die auch am Strand saßen. Leo fragte, ob sie bei ihnen wohl noch Platz hätten für zwei weitere. Erst hat Martin sich vor den Leuten gefürchtet, aber dann war es ganz lustig. Einer von ihnen, der hat auf zwei Trommeln herum geschlagen und Martin durfte auch auf die Trommeln schlagen. Denni, so hieß der Mann, fand, dass er das richtig gut machte. Da war Martin ganz stolz auf sich!! Und Leo, der war auch ganz stolz auf ihn. Der hat ihn danach auf seinen Arm gehoben und ganz fest geknuddelt und immer wieder geküsst, Martin quietschte in seinen Armen. Es war ein ganz toller Sommer! Keine böse Oma, kein Spinat. Dass es Ärger gab, als sie nach Hause kamen, das war klar, aber Martin fand das nicht so schlimm. Denn sie hatten ganz viel Spaß zusammen gehabt. Mit Sommer und Stotter, mit Denni, mit Rico, mit Eve und Adam und der Nadja. Und mit Leo.
 

Ist Leo wieder bei ihnen? Am Meer? Ohne ihn? Martin kämpft sich aus dem Kissenberg hervor, hopst dann vom Bett runter. Ganz leise öffnet er die Tür. Er will nicht, dass Mama ihn hört. Oder Papa.

Blöde Stufen!! Die Knarren ganz laut, als er nach unten schleicht… Leise greift er sich das Telefon und tippt auf die Tasten. Die Nummer kann er nun auswendig, das ist die Nummer von Luu und Zwick.

„WER wagt es zu stören?!“ Ganz Atemlos ist der Zwick, so hört er sich nicht böse an. „Zwiiick, ich glaube, ich weiß wo Leo ist!“ Martins Stimme ist ganz zittrig, weil er furchtbar aufgeregt ist. Ein Seufzen kommt von Zwick, etwas knarrt im Hintergrund. „Hat das nicht Zeit, Popel? AUTSCH!! Ja, gut, hör auf mich zu treten Luu! Erzähl, Süßer, was glaubst du?“

„Am Meer! Da wo wir im Sommer waren! Mit Sommer und Stotter, mit Denni und Rico und Eve und Adam und Nadja.“, platzt es aus Martin raus, er hält sich danach den Mund zu. Ist das zu laut gewesen? Hat Mama ihn gehört, oder Papa?

Nein.. keiner kommt runter, zum Glück!! „Hilf mir mal auf die Sprünge, welcher… nein warte… Ihr ward damals an der Nordsee, oder? Weißt du noch den Ort?“ Martin wird mit einem Mal ganz ruhig. Selbst seine Beine stehen ruhig. Wo war das nochmal gewesen. Er musste es doch wissen. St… Oder war es was mit B gewesen? Was mit D?!

Denk nach!, schimpft er mit sich selbst in Gedanken, schüttelt dann den Kopf. „Süßer, ich kann nicht sehen, was du machst! Ich denke du schüttelst den Kopf… Mh… Scheiße, Man!“

Martin beißt sich auf die Unterlippe. Da ist er wieder, der Kloß im Hals… Und seine Sicht wird ganz wässrig…

Ein schluchzen kommt aus seinem Mund, Martin kann es nicht aufhalten. „Hey, Hey! Smarti!! Nicht weinen, komm schon, wir finden unseren Leo, ja? Komm schon, nicht weinen... ach verdammt! Luu, sprich du mit ihm!“

Martin hält sich noch immer den Mund zu, auch, als er Luu am Telefon hat. „Martin, Schatz? Es ist okay... Das ist nicht schwer raus zu finden wo ihr da ward. Das schaffen wir, ja? Wir finden deinen Bruder, ganz sicher. Was hältst du davon, du gehst ganz schnell in Leos Zimmer, ich glaube, er hat da Kekse versteckt, als ich da mal zu Besuch war. Du findest sie sicher ganz, ganz schnell. Wir sind dann gleich bei euch, ja? Es ist alles okay. Zwick und ich sind gleich bei dir, du musst keine Angst haben. Da, ich zieh mich auch schon an, und der Zwick auch.. JA du ziehst dich auch an Freundchen!“

Martin schnieft, da er merkt, dass Schnodder aus seiner Nase läuft und wischt sich dann über die Augen. „Ihr.. ihr seid wirklich gleich hier Luu?“ „Natürlich Martin, wir sind gleich bei dir. Zwick, Hose! Ja, zieh dir die Hose an! Nein, nicht die, verdammt, die hat zu viele Löcher! Auch nicht die Pinke! Verdammt, du bist echt schlimmer als jedes Kind! Marty? Wir sind gleich bei dir… Suchst du die Kekse? Sieh es... Ja, eine Schatzsuche! Eine Schatzsuche, das ist doch was tolles, hmm?“

Martin mag Schatzsuchen! Das ist wie bei den Piraten. „Jaa. Und ihr seid wirklich gleich hier?“ Er fühlt sich besser, wenn er das hört. Wenn er hört, dass gleich jemand bei ihm sein wird. „Ja, Engelchen, wir sind gleich bei dir, fest Versprochen. Und bis dahin musst du die Kekse gefunden haben, husch jetzt!“

Martin nickt und legt auf. Dann rennt er ganz schnell hoch in Leos Zimmer. Er ist sogar schneller, als sein Schatten, auf jeden Fall glaubt Martin schneller als der Schatten gewesen zu sein. Kekse.. wo versteckt Leo immer die Kekse…
 

Als es klingelt, da sitzt Martin schon auf Leos Bett und hat sogar schon zwei Kekse gefuttert! Er hat sie wirklich gefunden! Da wird Luu ganz stolz auf ihn sein. Er traut sich aber nicht runter, weil Mama in der Küche ist. Die Mama weiß ja gar nicht, dass Luu und Zwick hierher kommen…

Martin kann ihre Stimmen hören, Mamas ist ganz leise, ganz unsicher. Da hört er schon Schritte die Treppen hoch kommen und springt vom Bett runter und rennt zu ihnen, lässt sich von Zwick auffangen. Martin ist dem Zwick in die Arme gerannt, der fängt ihn auf und drückt ihn ganz nah an sich. „Mhmmm.. du riechst nach Schokokecksen!“, meint Zwick grinsend und leckt Martin über die Wange. Uaargh!! Das ist eklig! Das mag er gar nicht!! Der Zwick ist blöd!

Aber er ist so froh, dass die beiden da sind. Martin sieht unsicher zu Luu, da Zwick ihn ja auf dem Arm herum trägt. Der Japanese lächelt ihm sanft zu und streichelt durch das blonde Haar.

Das tut wirklich gut, da fühlt Martin sich nicht mehr so allein. Er freut sich, dass sie da sind. Jetzt kann alles nur noch gut werden!!

Sie setzen sich alle drei auf das Leobett, was nicht einmal knarrt. Klar, das ist Leos Bett, das knarrt auch nicht, das ist ganz stark, so wie der Leo!

Zwick schnappt sich direkt einen Keks, der Luu zieht eine Karte hervor, breitet sie aus. „So.. wir versuchen mal was. Ich weiß, es ist schwer sich daran zu erinnern, wo das war. Deine Mama kommt auch gleich hoch und bringt Kakao mit. Vielleicht kann sie uns auch weiter helfen mit dem Namen. Ich sag jetzt ein paar Namen und wenn dir was einfällt, rufst du Stopp, okay?“ Martin hält sich an Zwicks Shirt fest, schaut unsicher hoch zu ihm. Der Blauhaarige grinst aber nur und nickt dann, hebt sein Shirt an.

Martin ist froh, dass er nicht fragen muss und kuschelt sich ganz schnell unter das Shirt vom Zwick, an den warmen Bauch. „Ihr beiden.. Na gut, dann so. Hmm, fangen wir an. Seid ihr mit dem Schiff gefahren, auf eine Insel?“ Martin überlegt. Ja, sie waren mit einem Schiff gefahren, einmal, mit Denni… aber… „Nee wir sind mit Sommer am Strand angekommen.“

Seine Stimme klingt ganz komisch… ganz gepresst und ganz und gar nicht wie die von Martin. Er fühlt einen Arm, der ihn näher an Zwick drückt und schmiegt sich an dessen Brust. „Das ist schon mal ein guter Anhaltspunkt! Siehst du, das klappt mit uns schon gut!“, meint Luu munter und auch Martin fühlt sich besser. Wirklich, jetzt muss er nicht mehr weinen oder hat einen Kloß im Hals.

Luu nennt einige Namen, wiederholt sie ganz oft, aber Martin kann sich leider nicht so ganz erinnern. „Ich vermute St Peter-Ording. Ich meine… ist doch das Hauptziel meistens… Obwohl ich Westerland vorziehen würde.“, meint Zwick nachdenklich und streichelt über Martins Haar, der noch immer unter seinem Shirt steckt. Ganz müde ist er, hier, bei Zwick, weil es so warm ist bei ihm unterm Shirt, und Luu. Einfach weil er sich sicher fühlt bei ihnen. Er hat noch nicht mal Mama rein kommen gemerkt! Dafür aber den leckeren Kakao gerochen!

Aber Kakao wird er erst wieder mit Leo trinken. „Also gut. Ihr bleibt hier, okay? Ich glaube, deine Nähe beruhigt ihn da schon eher, Zwick. Stell nicht zu viel mit ihm an. Smartimarty? Schatz?“ Müde streckt Martin den Kopf aus Zwicks Kragen, dessen Lachen fühlt er an seinem ganzen Körper, es kribbelt ganz komisch dabei nämlich. Luu streichelt ihm durch das Haar. „So, Schatz.. Deine Mama und ich haben uns was ausgedacht. Ich werde mit ihr heute noch losfahren, okay? Du brauchst keine Angst zu haben, ich komme wieder und deine Mama auch. Und Zwick und du, ihr beide bleibt hier. Wir sind nicht lange weg, okay? Und wenn dein Papa was sagt, dann sperr Zwick einfach hier im Zimmer ein. Du brauchst auch nicht in den Kindergarten zu gehen, hmm? Deine Mama und ich, wir fahren nach St. Peter-Ording und schauen nach, ob Leo da ist. Aber, Schatz? Sei bitte nicht zu traurig, wenn wir ohne ihn wieder kommen, ja? Wir finden Leo, ganz sicher, und ihm geht es auch ganz ganz Sicher gut, egal wo er ist.“

Da ist er wieder, der Kloß. Warum sagt Luu sowas zu ihm? Natürlich ist Leo am Meer! …

… Oder? Warum schaut Luu ihn so traurig an? Martin will das gar nicht sehen!!

Schnell schlupft er wieder und Zwicks Shirt. „Woa musste das sein Luu? Der Popel hat doch eh schon genug Sorgen sich gemacht, da kommt deine Schwarzmalerei grade echt gut an.“, murrt nun auch der Zwick, zieht dafür Martin ganz nah an seinen Bauch und die Brust. Martin steckt sich den Daumen in den Mund. Das macht er immer, wenn er Angst hat vor etwas.

Das beruhigt ihn. Er kann gar nicht verstehen, warum Erwachsene sagen, dass das ein großes Kind nicht macht. Das ist doch was Schönes, am Daumen zu nuckeln und sich dann zu beruhigen. „Ich.. Ich will doch nur, dass er nicht zu enttäuscht ist, wenn wir Leo nicht mitbringen.“ Luu hört sich komisch an, so gar nicht wie Luu. Eher.. Hmm.. wie hatte Leo das genannt… Unsicherheit? Ja, das traf es. Unsicherheit. Nach der hört Luu sich an und Zwick hört sich auch so an. Warum sind die alle so Unsicherheit? Natürlich ist Leo dort! Er MUSS dort sein!!
 

Die Tage mit Zwick und Papa sind ganz lustig! Papa und Zwick streiten sich zwar ganz oft, aber Zwick sieht danach nicht traurig aus und er ärgert Papa auch ganz viel. Und wenn Martin zu sehr an Leo denkt, dann zieht Zwick ihn unter sein Shirt und dort kann er dann in Ruhe am Daumen nuckeln, da sieht es auch keiner. Also bekommt er auch keine Schimpfe!!

Aufgeregt rennt er herum, als Luu angerufen hatte. Papa hat mit ihm telefoniert. Martin kann gar nicht still sitzen, er macht Rennen mit seinem Schatten und fällt ganz oft über den Teppich im Wohnzimmer. Blöder Teppich!

Zwick passt auf ihn auf, dass er nicht gegen den Tisch fällt und fängt ihn dann auch auf, wenn er fällt. So lieb hat Martin Zwick gar nicht in Erinnerung. Als er ihm das auch so sagt, zieht Zwick ihn auf seinen Schoß und ZWICK!!!, wird er in die Seite gezwickt von ihm!

Blöder Zwick!!

Aber selbst das ärgert ihn heute nicht! Drei Tage sind Mama und Luu unterwegs gewesen! Drei lange Tage!!

Und noch länger hat er den Leo ja nicht gesehen! Papa hat nichts gesagt zu ihm, aber Leo ist ganz sicher dabei. Natürlich haben sie Leo gefunden!!

„Smarti, warte!“, ruft Zwick, als es an der Tür schellt. WUSCH!! Schneller als sein Schatten rennt Martin zu der Tür und reißt sie auf. „LEO!“, schreit er aus und sieht mit leuchtenden Augen auf. „Wo ist er, wo ist Leo! Ist er noch im Auto? LEO!“ Überfreudig klatscht Martin in seine Hände. Keiner antwortet ihm. Keiner sagt etwas. Warum hat Mama so rote Augen? Warum kann Luu ihm nicht in das Gesicht schauen?

„Wo… wo ist Leo? Luu? Wo ist Leo?“, fragte er den Japanesen. Warum kann er ihn nicht ansehen?!

„LEO! LEO! LEO! LEO! LEO! LEO! LEO!“, schreit Martin. Warum kommt Leo nicht raus?!

„Sch.. Schätzchen, wir.. wir haben… Leo war nicht da.“

Martin merkt, wie sein Herz sich zusammenzieht. Ganz komisch wird ihm. Es hört nicht auf. Es tut weh. Warum tut es so weh?! Wo ist Leo?! Warum tut das Atmen weh?

Martin öffnet den Mund, er will schreien. Er will schreien, weinen, er will um sich schlagen!

Kein Ton kommt über seine Lippen. Keine Träne rollt über seine Wange. Kein Arm bewegt sich. Kein Leo..Leo war nicht da… Kein Leo…

Arme umschlingen ihn, ziehen ihn an einen warmen Körper. Warme Hände streicheln über seinen Rücken. Doch Martin fühlt sie nicht. Er fühlt gerade gar nichts. Er steht einfach nur im Flur und kann sich nicht bewegen. Kann nicht schreien, kann nicht atmen.. Warum tut es so weh. „Komm schon... ist gut… hey… Wir finden ihn… Wirklich.. Komm mal her…“

Martin hört die Worte nicht, merkt nicht, wie er unter ein Shirt geschoben wird, nicht, dass er hochgehoben wird, nicht dass man ihn hin und her wiegt, nicht, dass man ihm was vor singt.

Ohne Leo… Sie kamen ohne Leo wieder…
 

Mama hat ihn doch noch in den Kindergarten gebracht, obwohl sie versprochen hat, bei ihm zu bleiben. Fest hält er sein Agumon im Arm und geht mit ihm in die Kuschelecke, baut ganz viele Kissen um sich herum auf. Er will heute kein Kind sehen. Er will nicht Frau Blume sehen. Er will nicht Herr Hui sehen. ER will einfach nur in Ruhe gelassen werden.

Die bekommt er. Den ganzen Tag darf er hier unter den Kissen sitzen.

Martin muss nicht einmal zum Essen kommen. Schlecht ist ihm eh seid Gestern. Seid Mama und Luu wieder gekommen sind. Ohne…

Martin hat schlussendlich doch noch gestern geweint. Versteckt, dass es keiner sehen konnte, unter Zwicks Shirt. Keiner hat‘s gesehen.

Martin weiß gar nicht, wie lange er hier unter den Kissen hockt, da wird er gerufen, von Frau Blume. Sie hätte eine Überraschung, hat sie gesagt. Aber er will keine Überraschung! Er will in Ruhe gelassen werden.

Schwere Schritte kommen hoch in die Kuschelecke, das hört er, weil die Treppen knarren. Martin macht sich noch kleiner als zuvor unter den Kissen und schreit ganz laut „GEH WEG!“

So, jetzt hat er ganz sicher seine Ruhe! Aber.. aber warum wird Kissen für Kissen weg geräumt? Das ist nicht fair! Martin will doch seine Ruhe! „GEH WEG!“, schreit er nochmals, doch auch das letzte Kissen wird ihm weg genommen.

Martin dreht sich zur Wand, damit er nicht sehen muss, wer da ist. Er will niemanden sehen heute! „Hey Mr. Todd!“, singt jemand ganz freudig und gibt ihm einen Kuss auf die Wange, „I’m so lucky!“ Wieder ein Kuss auf die Wange! „I could“, wieder ein Kuss „even eat you up I really could! You know what I’d like to do Mr Todd?“, wieder einen Kuss, „What I dream!“, wieder ein Kuss. Bäääh, so viele Küsse!! „GEH WEG!“, ruft Martin wieder aus, aber dann…

„Martyyyyy!!!“ Martin muss ganz schwer schlucken. Das Lied... die vielen Küsse... das ist wie auf der Fahrt ans Meer…

Hastig springt er auf, presst Agumon aber ganz nah an sich. Martins Herz bollert ganz doll in seiner Brust, sosehr, dass er glaubt, dass es rausspringt. Vorsichtig dreht er sich um und… Leo. Da ist… Leo….

….

…..

……Leo…

Das ist der echte Leo... er kniet da vor ihm auf dem Teppich, um ihn herum die ganzen Kissen. Träumt er nur? Er hat schon ganz oft geträumt, dass Leo wieder da ist… ist das nun auch nur ein Traum? Vorsichtig streckt Martin die Hand aus, schluckt. Ganz zittrig ist die Hand.. die Leos Wange berührt. So als hätte er sich verbrannt reißt er die Hand zurück, beißt sich auf die Unterlippe. Nochmal.. Nochmal berühren, nochmal sicher sein, dass er nicht Träumt…

Noch einmal streckt er die Hand aus und berührt nun länger die Wange. Warm ist sie unter seinen Fingern. Ganz, ganz doll warm!

Martin schluckt… Er….

LEO IST WIEDER DA!!

Schluchzend fällt er um Leos Hals, der Grünhaarige fängt seinen Bruder auf, presst ihn ganz nah an sich. Agumon liegt neben den Kissen. Egal, Leo ist wieder da.. Leo ist wieder da.. Leo ist wieder da… LEO!!!!



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  BloodyVogelchen
2012-04-15T17:51:53+00:00 15.04.2012 19:51
Q______Q
Verdammt ist das heftig gwesen.
Smarti ist einfach zu süß. ^^

Und kann es sien das du ein Tim Burton und/oder Jonny Depp Fan bist?
Was Leo da sing war doch aus Sweeny Todd oder? hihi

EIn tolliges Kapitel.
WEITER!!!!!!!!!!!!!!!!
MEHR!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Von:  NouChu
2012-03-11T19:19:43+00:00 11.03.2012 20:19
Das freut mich^^
Von:  BloodyVogelchen
2012-03-11T19:19:12+00:00 11.03.2012 20:19
Der kurze ist ja so knubbelig.
*__*
Einfach süß.
hihi

Von:  BloodyVogelchen
2012-03-10T22:34:52+00:00 10.03.2012 23:34
OO
Marty ist ja knuffig.
Und Leo ist ein Punk oder?

Schriebsel mal weiter!
Von:  BloodyVogelchen
2012-03-10T22:16:48+00:00 10.03.2012 23:16
Das ist ziemlich viel Gefühl.
Und irgendwie find ich es niedlich.


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