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Nodare Haze

Der Fluch
von

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Schmerzen!

Am Morgen war ich so müde, dass ich beinahe meinen Chemie-Kurs verschlafen hätte. Ich kam in der letzten Minute in den Klassenraum rein wo Miss Kakuzawa bereits mehrere Aufgaben an die Tafel geschrieben hatte. Sie schaute mich böse an und musterte mich. Mehrmals. Ich setzte mich neben Tayura. Tayura war größer als ich und hatte struppiges, braunes Haar, das seine Augen beinahe ganz verdeckte. Er sah irgendwie immer gelangweilt aus, aber er schrieb immer gute Noten. Ich holte hatte die Aufgaben schnell fertig. Ich begann wieder an Akito´s Worte zu denken und an meine Zeichnung. Ich hatte diesen Gedanken wieder so stark vor meinen Augen als würde ich hautnah dabei sein. Auf einmal fühlte ich ein leichtes pieksen auf meiner Schulter, genau an der stelle wo die Person in meiner Vorstellung zugebissen hatte. " Hast du Aufgabe 6.2. schon fertig?" fragte mich Tayura und weckte mich aus meinen Gedanken. Ich blinzelte ihn kurz an um ihn zu erkennen, da bei mir noch alles verschwommen aussah. " Ja, warum?" fragte ich Tayura leise. " Ich hab die Frage nicht verstanden, kannst du mir erklären wie ich die Reaktionsgleichung lösen muss?" bittet er mich und zeigte mit seinem Finger auf mein Ergebnis. Ich schaute zu Miss Kakuzawa, aber sie war mit dem Klassenbuch beschäftigt. Ich fing an mir meine Aufgabe noch mal durchzulesen und ihm sie zu erklären. " Bei der Aufgabe musst du von den Ausgangsstoffen die Anzahl der Stickstoffatome zu den Reaktionsprodukten hinzufügen. Und die Anzahl der Sauerstoffatome von den Reaktionsprodukten zu den Sauerstoffatomen bei den Ausgangsstoffen hinzufügen. Du musst es so ausgleichen, dass du auf beiden Seiten die gleiche Anzahl an Sauerstoffatomen und Stickstoffatomen hast. Dann bekommst du auch die richtige Formel von Stickstofftrioxid raus." Ich schaute zu ihm und bemerkte, dass er Kontaktlinsen trug. Es waren aber keine normalen Kontaktlinsen. Er starrte neben das Blatt und hörte mir nur zu wie ich es erklärte. Dann bemerkte ich dass er auf seinem Blatt mit einen dicken roten Stift geschrieben hat. Er hat wohl was mit seinen Augen. Vielleicht sieht er nur schlecht, aber auch seine Augenfarbe bewunderte mich. Sie war hellgrau, fast weiß und hatte eine weite schwarze Pupille und einen breiten schwarzen Rand. Hinter seinen Strähnen die ihm ins Gesicht fielen, versteckte sich seine lange Narbe, die über sein Auge verlief. Er sah auf mein Blatt. " Jetzt habe ich es auch verstanden. Danke.", er drehte seinen kopf wieder zu seinem Blatt und seine Haare verdeckten mir nun wieder die komplette Sicht. Irgendwas war mit dem Jungen, ich wusste nur noch nicht was. Ich setzte aber meine Kräfte nicht ein und widmete mich wieder den Aufgaben.

Auf dem Schulgelände ist es ziemlich ruhig, wenn man mal von den jüngeren Klassen absieht. Tamaji und Akito waren an dem Tag auch ziemlich ruhig, als wollen sie mir was verschweigen. Ich genoss diese Ruhe bevor das Training losging, immerhin würde es dann laut genug sein. Wir waren die ganze Zeit still und erzählten kaum. Wenn, dann ging es um den Unterricht bei Miss Kakuzawa oder Mr. Hatazeshi. Doch als wir dann endlich bei der Taketso- Schule ankamen ging es bereits mit der Begrüßung los. "Hey, Hey, Hey! Na ihr Drei! Habt ihr euch ausgeruht und seid bereit für das heutige Training?" fragte Keto in unsere kleine, stumme Runde. "Meister Taketso…", begann Akito leise und fuhr fort "…muss das wirklich sein? Ich meine bei uns war es doch was Anderes!". " Sie ist bereit!" sagte er nur mit ernster Stimme und einem leicht lächelndem Gesicht. Wir gingen in die Umkleidekabine und Keto brachte mir ein Oberteil. Es war kurz und bedeckte nur die Brust, fast wie ein breiteres langes Band das aber fest saß. Ich war zwar ungern so leicht bekleidet, aber Meister Taketso lies auch nicht mit sich reden und meinte nur, dass es notwendig sei. Ich kam raus und Tamaji´s und Akito´s Gesichter liefen rot an. Mir war das so peinlich. Aber wir gewöhnten uns schnell an die Situation. Die Zwei schauten einfach sich an und nicht mich. Und ich legte meine Hände schützend vor meinem freien Bauch. " So. Nun stellst du dich genau hier her!" befahl er mir und zeigte neben sich. Ich ging zu ihm und stellte mich hin, wie er es verlangt hatte. "Gut. Also, Vielleicht hast du dir bereits Gedanken über das heutige Training gemacht und sicherlich haben Tamaji und Akito bereits ein wenig geplaudert. Bist du bereit eine schmerzhafte Erfahrung fürs Kämpfen zu machen?" fragte mich Meister Taketso trocken. Ich sah ihn ins Gesicht, dann in die Augen. Sein Blick war so ernst. Er wollte mir tatsächlich alles beibringen was ich zum Kämpfen benötige. Darunter zählt auch, Schmerzen einer Niederlage einzustecken. Ich nickte.

Er ging hinüber zu Tamaji und Akito und berat sich mit ihnen, ich verstand kein Wort. Ich atmete tief ein, blendete das leise Getuschel aus und versetzte mich selbst in eine Art Trance. Ich war quasi wie in einem Traum an einem ganz anderen Ort. Es war mir egal wo ich war, Hauptsache, ich war nicht dort. Tamaji und Akito kamen auf mich zu. Sie klopften mir gegen die Arme, gegen den Rücken, gegen die Beine und auf den Bauch. Dann wurden sie fester. Sie fingen an mit Wucht gegen meine Muskeln zu schlagen. Und nach einer Weile benutzen sie Techniken des Aikido- Stils. Einer rammte mich an, der Andere streckte nur noch seine Faust in meine Bauchgegend. "Genug. Nun ist sie vorbereitet. Ihr könnt beginnen. Oder willst du aufgeben, Nodare?" sprach Meister Taketso mit ernster Stimme. Ich senkte einmal meinen Kopf um zu überlegen. Das ist meine letzte Chance zu sagen, aufhören, aber was würde dann geschehen? Bin ich zu schwach um diese paar Schmerzen auszuhalten? Wollen sie mich wirklich beißen? Ich tue es! " Fangt an!" sagte Meister Taketso zu den Beiden als er sah, wie ernst mein Blick auf ihn fiel. Er begann leicht zu lächeln und nickt zu mir. Tamaji begann. Er zerrte mich an sich und biss mir in die Schulter. Ich zuckte vor Schmerz zusammen und versuchte nicht los zu schreien. Es war ein Stechender Schmerz der an meinem gesamten Körper Gänsehaut hervorrief. Akito fasste meinen Arm, beugte sich zu ihm runter und biss hinein. Ich schloss die Augen um nicht hinsehen zu müssen, wie mein Körper derart gequält wird. Die Stellen an denen sie mich bissen, waren rot unterlaufen und hatten deutliche Bissspuren hinterlassen. Sie wechselten die Stellen. Tamaji biss mich nun weiter am Nacken und Akito mir in die noch unversehrte Schulter. Es ist Folter! Ich halte das nicht durch! Tut das weh! Ich kann nicht mehr! Es schmerzt so sehr! Ich zittere! Macht doch jemand, dass es aufhört!? Bitte! Es tut so weh!

Sie hörten nicht auf. Sie bissen weiter zu. Schneller, kräftiger und die Wunden gingen unter die Haut. Ich fing an manchen Stellen an zu Bluten. Es war zwar nicht viel, dennoch lief es meinen Armen und meinem Bauch hinunter. Tamaji zögerte vor jedem Biss und versuchte es so angenehm wie möglich für mich zu machen, indem er mit leichtem Druck zubiss und danach immer doller wurde. Akito konzentrierte sich darauf, dass er keine Sehnen oder Adern traf. Es half beides nichts. Sie trafen Venen, Nerven, bissen auch mal auf die Knochen und rissen an den Bissstellen mit ihren Zähnen. Es tat so unglaublich doll weh, doch ich vergaß keine Träne und schrie nicht auf. Ich zuckte des Öfteren mit meinem Körper, doch Tamaji und Akito ließen sich davon nicht stören. Sie hörten auch nicht auf oder machten eine Pause. Sie bissen einfach zu. Sie haben ihre Zähne in meine Haut gebohrt und rissen diese dann auf -zogen an meiner Haut mit ihren Zähnen. Ich erlitt höllische Schmerzen unter absoluter Ruhe. Nur die Schritte und einzelne leise Stöhngeräusche von mir hallten durch die Halle. Mein Körper pulsierte, ich spürte wie mein Herz raste und mein Oberkörper und meine Beine, in denen sie mich auch bissen kribbelten. Unter mir waren Matten und als ich nicht mehr spürte, dass ich gebissen werde fiel ich auf ihn und lag reglos da. Nur meine Augen schauten zur Hallendecke und einzelne Finger und Beine zuckten ab und zu. Ich spürte eine unerträgliche Hitze und zu gleich auch eine eisige Kälte. Ich spürte wie das warme Blut meinen Körper überfloss und spürte wie mein Körper kalt wurde. Das Gefühl, wenn man stirbt, ich stellte es mir genau so vor. Doch ich starb nicht. Ich bemerkte nach einer Weile Tamaji und Akito neben mir hockend. Ihre Gesichter waren starr. Ihr Mund mit Blut verschmiert und ihre Körper zitternd. "Gut gemacht. Wirklich erstaunlich für ein Mädchen. Du besitzt eine unglaubliche Willenskraft und eine kräftige Leidenschaft fürs Erlernen der Kampfkunst. Du hast bestanden, es ist vorbei!" sagte mir mein Meister. Ich hörte seine Worte und kurz darauf schlief ich ein. Eine Stunde später wachte ich wieder auf. Ich lag auf einer Liege, wie sie die Ärzte in ihren Praxen hatten. Ich sah meinen Körper endlich ohne Blut. Meine Wunden wurden verbunden und man hat mir leicht eine Decke übergelegt. Tamaji saß auf dem Stuhl neben mir und senkte seinen Blick. "Tut mir leid.", sagte er zu mir im flüsterndem Ton. "Ich wollte dir nicht Weh tun. Aber Meister Taketso hat es uns befohlen. Es tut mir wirklich sehr Leid!" Ich wusste nicht was man auf so etwas erwidern sollte also schwieg ich und suchte meinen Körper unter dem Schmerz. Er sah ziemlich müde aus und dennoch besorgt. Man sah ihm an, dass er ein schlechtes Gewissen hatte und dass er es bereute. Ich blinzelte als ich meinen Kopf in seine Richtung drehte, ich spürte die Kopfschmerzen nun auch. Er sah mich erwartungsvoll an und blinzelte dann ich alle Richtungen. Er wusste nicht was er sagen sollte, also sagte er gar nichts. Ich sah ihm in die Augen, er hatte hellblaue Augen. Sein Augenmuster war wie Wasser, das wie in einem Wasserfall nach innen lief. Um seine Pupillen waren grüngraue, feine Striche die nicht weit nach außen gerichtet waren. Ich fand seine Augen wunderschön. Doch dass ich ihm in die Augen sah sollte nichts gutes heißen. Seine Augen wurden größer und gleichzeitig spürte ich meine Pupillen größer werden. Ich versuchte meine Augen zu schließen. Doch es war bereits zu spät. Ich sah einen weißen Raum. In diesem Raum standen nur ein Bett, ein Schrank und ein Stuhl. Mehr nicht. An den Wänden waren ein paar Kratzer von Fingernägeln. Dann kam ein Mann ins das Zimmer. Er trug einen Anzug und hatte eine Brille. Ich hörte eine tiefe Stimme. Ich glaube es war die des Mannes.

Tamaji stand auf und hielt sich den Kopf fest. Er kniete auf den Boden und schloss seine Augen so fest zu wie er nur konnte. Ich wurde ohnmächtig.



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