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Eiskalte Liebe

von

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Halloween – das Fest des Grauens

„So willst du doch wohl nicht zur Party gehen?!“

Jelana sah Tea verwirrt an. Was war falsch an ihrem Kostüm?

Sie trug ein schwarzes Kleid, welches ihr bis über die Knie reichte und unten etwas zerfranst war.

Auf ihren Haaren, welche sie toupiert und mit rotem Haarspray eingesprüht hatte, thronte ein Hexenhut.

„Was ist so falsch daran?“

„Normalerweise nichts. Aber so kannst du nicht zu der Party gehen. Weißt du.

Es ist zwar eine schulische Veranstaltung, aber es ist unter anderem auch Alkohol erlaubt!“

Was zum Teufel wollte Tea ihr damit sagen?

Offenbar bemerkte sie, dass Jelana nicht verstand.

„Na, die Lehrer sind total locker und man kann anziehen was man will. Ich meine ALLES anziehen was man will. Jeder wird total schick kommen. Du wirst auffallen wie ein bunter Hund wenn du damit kommst. Das ist einfach zu...“, sie suchte nach den passenden Worten.

„zu Halloweenmäßig?!“ kam es nun spöttisch von Jelana.

„Jap. Genau das. Aber sei froh, dass wir noch genug Zeit haben und auch, dass ich vorgesorgt habe!“

Jelana ahnte schreckliches.

„Hier. Das hab ich dir mitgebracht. So kannst du auch als Hexe gehen!“

Sie zog etwas aus ihrer Tasche. Jelana legte den Kopf schief und versuchte den Fetzen zu identifizieren.

Erst als Tea ihn ausbreitete, sah sie, dass es ein Kleid war.

Nein.

Allerhöchstens ein Kleidchen.

„Äh. Das soll ich anziehen?“

„Ja.“

Gut, was hatte sie schon zu verlieren? Hier sah sie darin ja niemand.

Takumi war nicht da und Joey wagte es nicht das Zimmer zu betreten, da er wusste, dass die Mädchen Anprobe hatten.

Also schlüpfte sie in das schwarze Kleid.

„Man, das ist echt buchstäblich 'das kleine Schwarze'.“ bemerkte sie, als sie in den Spiegel sah.

Das Kleid saß hauteng und war ziemlich kurz. Ein Minikleid eben.

„Tea ich weiß nicht. Es ist wirklich sehr kurz.“, sprach sie ihre Bedenken aus.

„Ach was. Du hast die Figur dazu. Du kannst sowas tragen.“

Jelana mustere sich im Spiegel.

Tea hatte recht. Obwohl Jelana nicht ganz so dünn war wie Tea, stand ihr das Kleid wunderbar.

Aber sollte sie sowas wirklich anziehen? Sie war bestimmt nicht prüde, aber mit kurzen Röcken oder Kleidern war sie noch nie zu begeistern gewesen.

„Dazu ziehst du dann die hier an!“

Tea hielt ihr eine knallrote Strumpfhose unter die Nase.

Zu Anfang freute sich Jelana, weil diese ja sicherlich einiges bedecken würde, aber als sie sie aus der Verpackung nahm sah sie, dass sie gar nicht mal ganz so sichtundurchlässig war wie sie anfangs schien.

„Dazu dann noch schwarze Pumps und... ach, ja! Deine Haare werden nicht toupiert. Deine Locken sind viel zu schön und wenn du deine Haare dazu auch noch toupierst siehst du aus wie ein Pudel.“

Pudel. Wieso sprachen alle immer von diesen haarigen Dingern?

Jelana rümpfte die Nase. Sie beschloss Tea einfach zuzustimmen und am nächsten Tag einfach ihr eigenes Kostüm anzuziehen.

Tea würde sie an diesem Samstag erst in der Schule sehen, so hatte sie genug Zeit sich eine Ausrede einfallen zu lassen.

Gesagt getan.
 

Glücklicherweise ging die Party erst um acht Uhr abends los, sodass Jelana noch genug Zeit hatte alles vorzubereiten.

Als sie am Morgen von Joey erfuhr, dass er sich nicht verkleiden wollte, leistete sie ganze Arbeit und überredete ihn schließlich sich von ihr wenigstens ein paar Vampirzähne aufmalen zu lassen.

Sie seufzte. Hach, hatte er es gut in seinem schwarzen Anzug.

Ihm kam keiner mit viel zu kurzen Kleidern.

Schon eine Stunde bevor sie los mussten hatte Jelana ihr Kleid angezogen. Den Rat mit ihren Haaren nahm sie jedoch an: Sie würde sie nicht toupieren.

Sie eilte gerade ins Bad, als es passierte. Mit viel Schwung stolperte sie um die Ecke. Leider bemerkte sie erst, dass sie mit dem Kleid an der Türklinke hängen geblieben war, als es ein lautes Geräusch gab.

„Nein, nein, nein. Nein, bitte nicht!“ fluchte sie.

Das durfte nicht wahr sein. Ihr Kleid war zerrissen und ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass sie schon reichlich spät dran war.

Es schellte. Das war sicherlich Tristan, der mit den Beiden laufen wollte.

Joey öffnete die Türe, während Jelana in ihr Zimmer stürmte. Offenbar hatte sie keine Wahl – nun MUSSTE sie Teas Kleid anziehen.

Flüche vor sich her grummelnd stieg sie in die rote Strumpfhose und das Kleid. In einer alten Schublade hatte sie noch hängende Ohrringe in Form von Spinnenweben gefunden, die sie sich schnell in die Ohren hängte.

Ihre Lippen hatte sie schon vorher mit rotem Lippenstift verziert und ihre Augen waren rabenschwarz umrandet, was ihre blauen Augen betonte.

Im Großen und Ganzen gefiel ihr schon, was sie im Spiegel sah. Jedoch nicht in Verbindung mit einer Halloweenparty, die in ihrer Schule stattfand.

Indem sie einmal tief einatmete fasste sie etwas Mut und trat schließlich hinaus in den Flur.

Joey und Tristan hatten sich bis gerade noch angeregt unterhalten, doch als sie sie erblickten verstummten Beide.

War das jetzt gut oder schlecht? Etwas fragend sah sie die Beiden an.

„Wow.“ kam es von Joey.

„Du siehst klasse aus.“ murmelte Tristan.

Ok, offenbar gut. Allerdings verfluchte sie schon jetzt die Schuhe, die sie trug.

Sie war echt kein Typ für Absätze, aber sie war verdammt Stolz mal etwas größer zu sein.

Matt lächelnd hakte sie sich bei den Beiden Jungs ein und zusammen machten sie sich auf den Weg zur Schule.

Dort angekommen fand Jelana das Outfit gar nicht mehr so schlimm. Es gab Mädchen, die wesentlich freizügiger herumliefen. Sayu und ihr Gefolge beispielsweise, die ihr auf dem Schulhof kurz über den Weg liefen und sie einfach ignorierten.

Die Party fand in der Aula statt und zum ersten Mal fiel Jelana auf, wie groß sie doch war.

Als sie langsam und sehr graziös die Treppen hinabstieg schweifte ihr Blick umher. Ob Seto auch da war? Sie schüttelte den Kopf. Was sollte denn er auf so einer Veranstaltung?

Es sei denn...

„Sag mal Joey. Ist es eigentlich Pflicht hierher zu kommen?“

„Ja. Also wenn du nicht gewollt hättest hättest du dir sowieso eine gute Ausrede einfallen lassen müssen! Die Lehrer wollen, genau wie an Weihnachten so tun als würden sie sich um das Sozialverhalten ihrer Schüler kümmern. Aber ich wette nach spätestens einer Stunde ist die Hälfte der Lehrer betrunken und die andere Hälfte schon zu Hause.“

„Wow“ Jelana war verstört.

„Aber lästern über die Lehrer meiner Schule. Also ich mein meiner alten Schule!“

Verständnislos schüttelte sie den Kopf, als ihr plötzlich Seto ins Bild lief.

„Tja, mein Lieber. Vor Pflichtveranstaltungen kannst selbst du dich nicht drücken!“ , dachte sie.

Zu ihrer Überraschung bemerkte sie, dass sie irgendwie froh war, dass er auch aufgetaucht war.

Was war nur los mit ihr?

Er hatte sie noch nicht bemerkt, zu viele Mädchen standen um ihn herum, baten ihn wahrscheinlich um einen Tanz.

Mitten im Getümmel stand Sayu, das konnte Jelana von weitem erkennen.

Offensichtlich war Joey ihrem Blick gefolgt.

„Oh, da ist ja Sayu. Sollen wir sie begrüßen?“ fragte er und wartete eigentlich gar keine Antwort ab, sondern zog sie schon ein paar Schritte in ihre Richtung.

„Nein!“

Der Blondschopf sah sie verwirrt an. „Habt ihr Stress?“

Jelana dachte einen Augenblick nach. „Mh. Sagen wir mal, wir kommen momentan nicht so miteinander aus. Menschen leben sich eben auseinander.“

Als wäre es ihr egal zuckte sie mit den Schultern. Sie wollte jetzt nicht darüber reden.

„Lass uns was trinken gehen.“ , lenkte sie schnell vom Thema ab schon bald standen die Beiden am Buffet, welches Gott sei Dank schon eröffnet war. Joey fing natürlich sofort an zu futtern.

Jelana hatte zwar den ganzen Tag über nichts gegessen, aber sie verspürte keinen Hunger, so ließ sie das aus und beschloss einen Schluck Bowle zu trinken.

Eigentlich ja nicht ratsam auf leeren Magen, aber das war ihr einfach egal.

Sie hatte schon länger keinen Alkohol mehr getrunken und sie hatte allen Grund sich zu betrinken.

Dabei hatte sie doch so über Alkohol geflucht, seid ihr Bruder ständig damit in Berührung kam und auch Joeys Vater hatte er nicht gerade gut getan.

Aber das interessierte Joey wohl genauso wenig wie sie, denn auch er nahm sich ein Glas mit Bowle.

Zu allem Überfluss schmeckte sie auch noch fantastisch, was zu einem zweiten und dritten Glas führte.

Irgendwann hörte Jelana auf zu zählen. Sie hatte gute Laune, das war für den Moment das Einzige was zählte.

Seto hatte sie noch immer nicht bemerkt und das störte sie.

Sie wusste nicht, ob das am Alkohol lag, aber auch das war ihr egal. Überhaupt war alles egal.

Ihre Schamgrenze sank und so zog sie Joey hinter sich her auf die kleine Bühne, auf der ein Karaokegerät stand.

Es hatten schon ein paar mutige angefangen zu singen und Jelana wollte da weiter machen, wo sie aufgehört hatten.

So würde Seto sie sicherlich bemerken und endlich von Sayu ablassen, die ihn die ganze Zeit für sich in Anspruch nahm.

Von der Bühne aus sah Jelana, dass Seto wohl wenig Interesse an dem hatte was Sayu ihm so erzählte. Wahrscheinlich wollte er einfach nur nach Hause.

Vielleicht redete sie sich das aber auch nur ein ?!

Dass Joey neben ihr fluchte und panisch versuchte sich zu wehren ignorierte Jelana gekonnt.

Irgendjemand suchte ein Lied aus und Jelana trällerte, zwar etwas schräg, aber immerhin putzmunter los.
 

„Don't touch me please

I cannot stand the way you tease

I love you though you hurt me so

Now I'm going to pack my things and go

Touch me baby, tainted love

Touch me baby, tainted love

Touch me baby, tainted love

Touch me baby, tainted love

Tainted Love

Tainted Love“
 

Tainted love von Marilyn Manson. Ihr kam das Lied erschlagend düster vor.

Aber irgendwie passte es – schließlich war sie ja hier auf einer Halloweenparty.

Mittlerweile brummte auch Joey ab und zu etwas ins Mikro, wenn sie es ihm unter die Nase hielt. Mit einem kurzen Blick ins Publikum bemerkte sie, dass nun auch Seto sie bemerkt hatte.

Irgendwie gab ihr das den Kick. Sie sang kräftiger, wollte ihn beeindrucken, doch als ihr Blick das nächste Mal in seine Richtung kam, war er verschwunden und auch Sayu war nirgends zu sehen.
 

Das Lied fand, zur Enttäuschung des begeisterten Publikums, ein Ende und Jelana tapste kichernd und zugleich tief betrübt die Treppen der Bühne hinunter. Was machte Seto wohl? Bestimmt war Sayu bei ihm.

„Schwerenöter!“ , drängte sich das Wort, welches Sayu so siegessicher ausgesprochen hatte in ihre Gedanken.

Sicherlich hatten die Beiden ihren Spaß.

„Keuschheit“ Pah, der würde sie noch zeigen wer hier keusch war! Was bildete sich Sayu eigentlich ein?

Mittlerweile war ihr ziemlich schwindelig, so war es gar nicht mal so leicht auf den hohen Schuhen die Treppenstufen zu erwischen.

Tatsächlich trat sie daneben und konnte von Glück reden, dass Joey vor ihr gegangen war und sie nun kichernd auffing.

Lachend lag sie halb in seinen Armen und auch der ebenfalls angeheiterte Blondschopf kicherte. Als Jelana sich wieder hinstellen wollte, trafen sich ihre Blicke und irgendwie passierte etwas, was sie in keinster Weise wollte.

Sie drückte einfach ihre Lippen auf seine und entlockte ihm einen, für zwei Betrunkene, sehr leidenschaftlichen Kuss.

Kichernd ließ sie von ihm ab und torkelte ein paar Schritte nach hinten. „Huch“ machte sie, drehte sich etwas verwirrt um und rannte direkt in die nächste Person.

„Tschuldigung“ lallte sie und als sie aufsah, sah sie mal wieder in eiskalte blaue Augen.

Eiskalt war wohl wirklich das Wort, was sie am besten beschrieb, denn es schien als wollte er sie mit seinem eisigen Blick töten. Etwas erschrocken sah sie ihn an. Sein Blick huschte kurz zu Joey, zurück zu ihr und dann ging er. Ohne etwas zu sagen.

Eigentlich wollte Jelana ihm hinterher gehen. Jetzt wo sie betrunken war, hätte sie eine noch größere Klappe gehabt und ihm am liebsten so einiges an den Kopf geworfen. Vielleicht sogar, dass es sie störte wenn er was mit Sayu unternahm.

Wieso störte sie das eigentlich? Sie redete sich ein, dass es daran lag, dass Sayu ihre beste Freundin gewesen war und der Gefrierschrank einer der Gründe dafür war, dass sie es nun nicht mehr war.

Genau! Sie würde ihn zur Rede stellen. Wie konnte er ihrer Freundin den Kopf verdrehen?

Wütend wollte sie ihm hinterher stapfen, als ihr auffiel, dass ihr schrecklich schlecht war.

Sie konnte doch nicht schon wieder in den nächsten Mülleimer göbeln. Eilig machte sie sich auf den Weg zum nächsten Klo und als sie sich entleert und den Saal wieder betreten hatte, scharrten sich ihre Freunde besorgt um sie. Nur Joey, der mit ihr der Einzige war, der aus ihrer Gruppe betrunken war, lachte sie aus.

„Wir bringen euch besser nach Hause!“ beschloss Tea.

Das war doch mal eine gute Idee von ihr. Sie bekam wieder ein paar Pluspunkte. Das machte dann....50 Minus 25 Plus 5 das waren...

Jelana beschloss erstmal ins Bett zu gehen und dann auszurechnen wie hoch Teas Status nun war.
 

Nach einer geschlagenen Stunde hatten Tea, Yugi und Tristan die Beiden endlich nach Hause geschafft. Dabei hatten sie doch gar nicht so einen langen Weg. Von dem Kuss hatten sie nichts mitbekommen, aber wenigstens Jelana war wohl sicherlich nicht mal mehr im Stande allein aufs Klo zu gehen, weswegen sie überlegten ob sie die Beiden wohl allein lassen konnten.

Beruhigt stellten sie dann aber fest, dass Jelanas Mutter auch da war. Sie wurde durch den Lärm den ihre Tochter veranstaltete nämlich wach und stand nun im Schlafanzug vor den fünf Freunden.

Was dann geschah bekam Jelana nicht mehr mit. Denn nachdem irgendjemand ihr geholfen hatte in ihr Bett zu kommen, schlief sie sofort ein. Vorher zwang sie sich jedoch noch dazu sich zu merken, dass die Kombination Alkohol, Halloween und Seto Kaiba einfach nicht ratsam war!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-01-16T02:46:49+00:00 16.01.2011 03:46
na ist da jemand eifersüchtig??? ;)
uiuiui...war für joey doch eine gute überraschung haha xD
hach mach pls schnell weiter so spannend :D
lg Yuriiii<3


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