Zum Inhalt der Seite

Lost my Soul

Gebrochene Seele - Spiritshipping
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Unbändige Mordlust

Kapitel 36

Unbändige Mordlust
 

„Kommt es mir nur so vor, oder kommt ist es wirklich kälter geworden?“
 

Alexis reibt sich über die fröstelnden Arme und sieht in den Himmel, welcher sich immer mehr zusammenzieht.
 

„Was geht hier nur vor sich? Bisher hat das Wetter doch noch nie so verrückt gespielt – außer wenn übernatürliche Kräfte am Werk sind“, antwortet Chazz grummelt, welcher seinen Mantel auszieht und ihn über die Schultern seiner Freundin legt, welche ihm ein sanftes Lächeln schenkt.
 

Die Unruhe der älteren Schüler spüren auch die Jüngeren, welche auch unruhig werden und wie aufgescheuchte Hühner in den Himmel sehen, welcher sich sehr schnell zuzieht, ehe Blitze und Regen das Vorhaben zu Grillen vollkommen zu nichts machen.
 

„Besser wir packen alles zusammen und kehren zur Schule zurück“, meint Jim, der die Gruppe zusammentreibt, damit niemand zurückbleibt.
 

In Zweierreihen laufen die jungen Menschen von der Lichtung aus durch den Wald. Bei jedem Donnern zucken die Jugendlichen zusammen, welche sich hektisch umsehen, immerhin ist es lebensgefährlich bei so einem Wetter durch den Wald zu laufen.
 

„Wer informiert eigentlich Jaden? Nicht das der noch zurück zur Lichtung rennt“, kommt es besorgt von Syrus, der seinen besten Freund immerhin seit mehr als drei Jahren kennt.
 

„Selbst er wird nicht so dumm sein und sein Leben riskieren“, erwidert Chazz, der Alexis einen Arm um die Schultern legt, damit sie nicht zurückfällt oder stolpert und hinfällt.
 

„Wenn wir in der Schule sind, rufe ich ihn an, damit wir Gewissheit haben“, mischt sich Jesse ein, der die Spitze bildet und den Weg bahnt.
 

Zum Glück ist ihm der Weg vertraut, sonst hätte er sich hoffnungslos verlaufen.
 

„Eine gute Idee“, kommentiert Alexis die Sache, die aber dann alarmiert stehen bleib und ihre Augen weit aufreißt.
 

Dadurch rennen die Nachfolgenden in sie hinein und sie landen alle im Dreck, der noch Meter weit spritzt.
 

„Was soll denn das?“, regen sich die jüngeren Schüler auf, welche noch recht glimpflich davon gekommen sind, wenn man davon absieht, wie eingesaut Alexis ist, welche ihr Gesicht aus dem Dreck zieht und sehr finster vor sich hin starrt.
 

„Würdet ihr bitte endlich von mir herunter kommen?“ Es fehlt nicht mehr viel und sie platzt vor Wut, aber wer würde ihr das in dieser Situation übel nehmen? Eingeschüchtert versuchen die jüngeren Teenager von ihr herunterzukommen zu kommen, doch das ende in einer Katastrophe, weil der Boden viel zu matschig ist, um sich dort abzustützen.
 

Diejenigen, die das versucht haben, sind zwar von Alexis runter gekommen, haben aber ebenfalls Bekanntschaft mit dem Dreck gemacht, sodass sie von oben bin unten vor Dreck tropfen. Dieser Umstand lässt selbst Alexis Laune steigen, welche ausgelassen lacht und sich aufrichtet, nur um unnötigerweise den Schmutz von ihrer eingesauten Garderobe zu klopfen, der gar nicht mehr weg geht.
 

„Was soll das? Wir müssen hier weg“, brummt Chazz schlecht gelaunt, der sich vor allem um die Gesundheit seiner Freundin sorgt, welche er am Arm packt und mich sich zerrt.
 

„Was ist nur in dich gefahren?“, will er missmutig wissen und schaut sie finster an. Ihm sind die anderen Kinder ziemlich egal, welche nicht besser aussehen wie die Blondine, die sich von ihm losreißt und in den Himmel sieht.
 

„Das ist jawohl nicht normal, oder? Deswegen bin ich stehen geblieben“, antwortet sie ernst und veranlasst die Anderen in die Richtung zu blicken, in die sie gezeigt hat.
 

Als ihre Augen die schwarze Säule wahrnehmen, erschaudern sie, denn solch eine Säule bedeutet nichts Positives. Syrus welcher reicht weit vorn ist, erbleicht bist auf die Haarspitzen und schlägt sich die Hände vor dem Mund, denn er kennt nur eine Person, welche solch eine Konzentration aus dunkler Energie zustande bringt und als er aus den Augenwinkeln Jims Gesicht erblickt, ist ihm klar, dass er nicht der Einzige ist, der eins und eins zusammenzählen kann und sich sorgen macht. So unauffällig wie möglich geht der Jüngere auf den Cowboy zu und spricht ihn auf seine Sorgen an.
 

„Jaden, oder?“
 

Obwohl es eigentlich eine Feststellung ist, die mit einem Nicken abgesegnet wird, formuliert ist Syrus als Frage.
 

„Wer sonst?“, antwortet Jim mit einer Gegenfrage, der nervös die Hände in die Taschen steckt, denn er will vor den Anderen nicht nervös wirken, weil sie sich sonst ebenfalls zu viele Sorgen machen würden.
 

„Aber ich hab ihn diese Macht schon lange nicht mehr einsetzen sehen. Irgendetwas muss ziemlich schief gelaufen sein… Lass uns nachsehen und ihn beruhigen, ehe ein Unglück geschieht.“
 

Syrus erklärt sich bereit ihm zu folgen und so setzen sich die Beiden von der Gruppe ab, kommen aber nicht weit, da Jesse sich ihnen in den Weg stellt und die Hände in die Hüften stemmt.
 

„So nicht Jungs! Wohin wollet ihr euch so schnell absetzen?“
 

„Ach weißt du…“, beginnt Syrus, der total schlecht im Lügen ist und hilfesuchend zu dem Australier sieht, welcher sich nervös am Hinterkopf kratzt.
 

„Ähm, Shirley hat Angst bei solchem Wetter und ich will sie nicht allein lassen. Nachher beißt sie Hasselberry nur wieder und dann ist er wieder sauer auf mich.“
 

Sehr plausibel, wie Jesse findet, welcher das ja von seinen eigenen Duellgeistern kennt, die auch sehr unruhig sind, doch er versteht nicht, warum Syrus dann mit muss und das scheint auch Jim zu ahnen. Kein Kunststück, wo die Beide doch gute Freunde sind.
 

„Sy begleitet mich, weil er allein viel zu viel Angst hat und ich sicher dabei Hilfe brauche Shirley ins Zimmer zu bringen.“
 

„Schön, dann helfe ich auch. Je schneller ich im Warmen bin, desto früher kann ich Jaden anrufen“, meint der Schwede, welcher sich über die Arme reibt, da er fröstelt.
 

„Und was machen wir mit den Anderen? Wenn wir so einfach abhauen, dann werden sie sich auch sorgen machen – das geht also nicht“, antwortet Sy etwas zu hastig, was Jesses Misstrauen nur schürt, doch er sagt nichts dazu, sondern nickt nur.
 

„Von mir aus. Dann geht mal los.“
 

Erleichtert, dass sie gehen können, drehen sich die Beiden um, tun aber keinen Schritt, denn ein aufgebrachter Hasselberry kommt auf sie zugelaufen, welcher aus der Puste ist und sehr gehetzt wirkt. Jim, welcher sofort ein schlechtes Gewissen hat, weil er seinen Freund vorhin so abserviert hat, rennt sofort auf den Dinodeckduellant zu und nimmt ihn in die Arme, damit er sich anlehnen und verpusten kann.
 

„Was ist denn nur in dich gefahren?“, fragt er leise nach, woraufhin ihn der Ra Yellow mit großen, gehetzten Augen zu ihm aufsieht, aber noch nicht zu Atem gekommen ist, um etwas zu sagen.
 

„Komm erst einmal zur Ruhe und dann sag uns, wo Jaden geblieben ist. Der war doch bei dir“, übernimmt der Kristallungeheuerdeckduellant das reden, der sich Sorgen um seinen Liebsten macht, nichtsdestotrotz kann er es kaum erwarten endlich antworten zu bekommen.
 

-
 

So schnell Jaden kann, rennt er mit Alec auf dem Arm zur Krankenstation. Im Stillen hofft er sehr, dass die Krankenschwester noch da ist, damit der kleine Junge schnell Hilfe bekommt, die er auch dringend braucht, wie er findet, denn Alec atmet immer flacher und wird immer blasser.

Schlitternd nimmt er die Ecken, wobei er fast schon gegen die gegenüberliegende Wand kracht, aber sich im letzten Moment noch abfangen kann und dann weiter durch die Gänge hastet, bis er schließlich mit knapper Not vor der Tür zur Krankenstation stehen bleibt und diese mit dem Fuß aufkickt.
 

„MISS FONTAINE!“, schreiend stürmt er ins Zimmer und sucht ein freies Bett, in welches er Alec legt und dessen Hand hält.
 

Aus der Ferne kann er die feinen Absätze hören, die ihm sagen, dass sich die Ärztin mit schnellen Schritten näher und schließlich wie eine Wildkatze in der Tür zu ihrem Büro steht und sich gehetzt umsieht.
 

„Hat jemand nach mir verlangt?“
 

„Ja, ich“, erwidert Jaden aufgebracht, der die Ärztin mit tränenden Augen ansieht.
 

„Bitte, tun Sie etwas, Miss Fontaine!“
 

Die brünette Frau tritt näher an das Bett und reißt dann die Augen auf.
 

„Was ist passiert?“, will sie von dem jungen Mann wissen, der viel zu aufgelöst ist, um ihr das alles zu erklären.
 

„Reden wir später darüber. Hol bitte meinen Koffer aus dem Büro, während ich ihn schon einmal untersuche.“
 

Erst will der Heldendeckduellant dieser Bitte nicht nachkommen, doch der Blick, mit welchem ihn die junge Frau misst, duldet keinen Widerspruch, also löst er sich von dem Kind und geht zu ihrem Büro. In der Zwischenzeit zieht Fonda dem Kind das Shirt aus und besitzt sich den Bauch, welcher bereits verfärbt ist und darauf hinweist, dass er schwer im Magen getroffen worden ist.
 

>Oh je, sieht nach inneren Blutungen aus. Ich muss ihn so schnell ich kann operieren<, denkt die Ärztin voller Sorge, die sich umdreht und zu ihrem Büro sieht.
 

„Jaden, ich brauche den Koffer! SOFORT!“
 

„AUTSCH!“
 

Es knallt und ballert, aber dann kommt Jaden schließlich samt mehreren Taschen aus dem Büro, die er vor der Frau abstellt und sie mit fragenden, ungeduldigen Augen ansieht.
 

„Und, was ist?“
 

Fonda bringt es einfach nicht übers Herz ihm zu sagen, wie schlecht es um Alec steht, das einzige was sie kann, ist ihn rausschicken.
 

„Warte vor der Tür, Jaden. Hier drin kannst du mir nicht helfen, du würdest mir nur im Wege stehen!“
 

„Aber…“, versucht der Heldendeckduellant zu widersprechen, doch das lässt die Brünette nicht zu, welche ihn streng ansieht und zur Tür zeigt.
 

„Geh jetzt, sonst kann ich ihm nicht mehr helfen!“
 

Mit großen, geschockten Augen sieht der Japaner sie an und wirkt wie erstarrt, denn erst jetzt wird ihm klar, wie die Lage ist. Als er einen Blick auf den Kleinen wirft, fängt er sich wieder und sieht die Ältere flehend an.
 

„Bitte, tun Sie alles, was in Ihrer Macht steht, Miss Fontaine.“
 

Danach verlässt er das Zimmer, nur um vor der Tür zum Behandlungszimmer zu stehen und an nichts zu denken. Er fühlt sich wie vor den Kopf gestoßen, ist frustriert und hilflos. Bisher hat er so etwas noch nie gefühlt und als sich sein Gehirn wieder einschaltet, wandelt sich die Hilflosigkeit in blinde Wut, welche sich an den Verursacher dieses Dilemmas richtet und dringend ein Ventil braucht, bevor Jaden noch platzt.
 

//Jaden, tu jetzt nichts Unüberlegtes! Ich weiß, du bist wütend, aber denkt daran, was passiert, wenn du deine Kräfte nicht kontrollieren kannst//, redet Yubel in seine Gedanken auf ihn ein, doch es ist, als würde man mit einer Wand reden, es prallt komplett an ihm ab, während die Augen ihres Schützlings kalt und golden erstrahlen, sich seine Haltung versteift und er vor unterdrückter Wut erzittert
 

//JADEN!!!//
 

Endlich zeigt die schrille Stimme von Yubel Wirkung, auch wenn es nicht in dem Sinne ist, in welchem sie sollte. Ihre Stimme schürt die Wut nur noch mehr, die immer mehr nach draußen drängt und deswegen gibt ihr der Japaner auch nach und stürmt wie von der Tarantel gestochen nach draußen, wobei er auf dem Weg dorthin fast Jesse umrennt, welchen er in seiner blinden Wut nicht hat kommen sehen hat, doch statt sich zu entschuldigen, nimmt er ihn nicht einmal wahr und rennt weiter, direkt nach draußen, wo sich bereits wieder die Schotten geöffnet haben und es nun in Bächen regnet, während Blitz und Donner einsetzen. Aber auch dafür ist er blind, obwohl er nur wenige Sekunden nachdem er draußen ist bis auf die Haut durchgeweicht ist und somit die Blitze anzieht, welche durch seine Wut erst entstanden sind.
 

>Ich bring ihn um. Ich bringe den Scheißkerl um, wenn Alec nicht durchkommt!<
 

Solche und ähnliche Gedanken beherrschen das ganze Sein des Heldeckduellanten, welcher sich schon einfallen lässt auf was für grausame Arten er Aster umbringen könnte.
 

„Das verzeihe ich diesem Scheißkerl nie!“
 

Jim, Axel und Hasselberry, welche ebenfalls draußen stehen, hören diese Worte und zucken erschrocken zusammen, ehe sie auf den Japaner zu rennen und ihn zurückhalten – es zumindest versuchen, doch Jaden hat eine solche Kraft, welche durch die Wut entfesselt worden ist, dass er sich trotz dieser starken Männer weiter fortbewegen kann.
 

„Was ist nur in ihn gefahren?“, fragt Blair aufgebracht, die das ganze Spektakel von der Tür aus mitverfolgt.
 

Hin- und hergerissen, ob sie den Jungs zur Hilfe eilen soll oder nicht, wippt sie auf und ab, sieht sich nach Hilfe um, doch niemand ist in der Nähe, der wirklich weiß, was er bei so etwas unternehmen soll. Jesse fällt schon allein dadurch aus, dass dieser sich erst einmal aufrappeln muss und dann ist er viel zu erschrocken, um überhaupt etwas zu unternehmen. Alexis und sie selbst sind Mädchen, somit also viel zu schwach und von Chazz brauchen sie keine Hilfe zu erwarten, während Syrus nur zu gern helfen will, es aber nicht kann.
 

„Das würde ich auch gerne mal erfahren!“
 

Erschrocken drehen sich diejenigen, welche im Eingangsbereich stehen, zu der Stimme um, welche von einem überaus schlecht gelaunten Atticus kommt, der ein Telefon in der Hand hält und sie mit seinen Blicken erdolcht. Nachdem er sich bei Miss Fontaine angemeldet hat, ist er auch zum Kanzler gegangen, um dort die Bescheinigung für die Fähigkeit abzugeben, die beweist, dass er wieder am Unterricht teilnehmen kann, ehe er bei seinem Liebsten angerufen hat, doch er hat kein Wort von dem verstanden, dass ihm Zane gesagt hat, weil der Krach von draußen einfach ohrenbetäubend gewesen ist. Also hat er sich wutentbrannt nach unten begeben, damit er sein Gespräch mit Zane fortsetzen kann, doch daraus scheint so schnell nichts zu werden.
 

„Wann bist du denn zurückgekommen?“, fragt seine jüngere Schwester erstaunt nach, die alles andere vergisst und sich ganz auf den Neuankömmling konzentriert, der noch immer auf eine andere Antwort wartet.
 

„Bekomm ich noch eine Antwort? Oder muss ich sie mir selbst suchen?“
 

„Man bist du heute mal wieder ungeduldig“, murrt Chazz, der auf ihn zutritt und ihm in die Augen sieht.
 

„Aster ist passiert, was sonst? Hasselberry, Jaden und Alec sind auf ihn gestoßen und es kam zu einer Auseinandersetzung bei der Alec wohl schwer verletzt worden, dass Jaden dermaßen durchdreht, dass er Mordlust verspürt.“
 

-
 

Zane sitzt zu Hause, in dem dunklen, einsamen Apartment, wie auf heißen Kohlen und wartet fast schon ungeduldig auf ein Lebenszeichen seines Freundes oder seines Mitbewohners, welche bereits seit Stunden weg sind und eigentlich schon lange angekommen sein müssten. Er selbst hat damals nicht sehr viel Zeit gebraucht, um von der Insel runter zu kommen und Asters Jacht ist um einiges schneller, als das kleine Boot, das ihn nach Domino City gebracht hat.
 

Um sich wenigstens etwas abzulenken, geht er in die Küche und macht sich etwas zu Essen – Reis mit Curryhähnchen – welches er auch mehr lustlos als alles andere in sich hineinschaufelt, nur um seine Gedanken mit etwas anderem zu beschäftigen. Nach dem Essen, von welchem er die Hälfte hat stehen lassen, wäscht er ab und beginnt sein Zimmer aufzuräumen, welches eigentlich sauber ist. Vielleicht tut er das aber auch nur, um Atticus Geruch aus dem Schlafzimmer zu verbannen, welche bei ihm Sehnsucht auslösen würde, wo er doch sowieso schon mit dem Gedanken spielt zurückzukehren, auch wenn er Atticus gesagt hat, dass er in dieser Stadt auf ihn warte.
 

>Was für ein Schlammassel. Ich war noch nie in solch einer Situation!<
 

Sich die Haare raufend, hält er inne und betrachtet sich im Spiegel, nur um festzustellen, dass er sich sehr verändert hat – ob zum positiven oder negativen hängt immer von seiner Stimmung ab. Als sein Handy dann endlich klingelt, hechtet er zu diesem, stolpert dabei und fällt auf die Nase, nur um sich dabei den Kopf an einem der Bettpfosten zu stoßen. Fluchend und sich den Kopf reibend, richtet er sich auf und angelt nach dem Handy, welches er schließlich findet und das Gespräch entgegennimmt. Er ist dabei so aufgeregt, dass er nicht einmal aufs Display sieht, um herauszufinden, wer ihn da anruft – weil er hofft es wäre sein Geliebter.
 

„Zane… Schatz, ich hab deine Stimme vermisst“, ertönt auch schon die Stimme, die der Cyberdrachendeckduellant so dringend hatte hören wollen und die wie Musik in seinen Ohren ist.
 

„Nur meine Stimme?“, lacht Zane, der genau weiß, dass Atticus seine Worte nicht böse gemeint hat und damit nur ausdrücken wollte, dass er ihn vermisst.
 

„Nein, natürlich nicht nur deine Stimme. Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass ich dich schon jetzt vermisse und das ich sicher angekommen bin. Ich war sogar schon bei Miss Fontaine und Kanzler Sheppard. Es ist alles geklärt, also mach dir keine Sorgen.“
 

Die Worte seines Liebsten beruhigen den Dunkelgrünhaarigen, welcher sich auf das Bett sinken lässt und ein Lächeln ziert sein Gesicht, welches aber kurz darauf verschwindet, da er immer lauter werdende Hintergrundgeräusche wahrnimmt, die Atticus wohl beeinträchtigen, da er auf seine Worte nicht reagiert:
 

„Das freut mich zu hören, denn es bedeutet, dass du deinen Abschluss machen kannst.“
 

Er hört wie sich Atticus mit raschen Schritten fortbewegt und jemanden etwas fragt, doch der Lautstärkepegel der Hintergründe ist so groß, dass er nicht smehr hört und das beunruhigt ihn sehr. Da er eh nicht mit seinem Geliebten reden kann, legt er auf und legt das Handy zur Seite, um aus dem Schrank eine Reisetasche zu holen, die er aufs Bett legt und dann damit beginnt ein paar Sachen in eben diese Tasche zu werfen, ebenso wie sein Handy, Geld und etwas Proviant. Daraufhin zieht sich Zane vernünftig an, greift nach Schlüssel und Tasche, nur um hektisch das Appartement und wenig später das Gebäude zu verlassen.
 

>Ich muss verrückt sein, aber das lässt mir keine Ruhe.<
 

Tief in Gedanken versunken hastet der ehemalige Profiduellant durch die Straßen der Stadt, nur um im Hafen anzuhalten, das nächstbesten Boot zu besteigen und den Motor zu starten – mit direktem Kurs auf die Duellakademie.
 

-
 

Zurück in ihrer Unterkunft steigt sowohl Jamie als auch Yusuke erst einmal unter die Dusche, um sich wieder aufzuwärmen, immerhin haben sie stundenlang auf einem Baum gesessen, danach ziehen sie sich um und wollen sich zum Essen treffen, nur beunruhigt sie das Wetter, dass an diesem Tag so sprunghaft ist.
 

Unabhängig von einander begeben sich Jamie und Yusuke auf die Suche nach der Ursache. Sie schleichen durch die Gänge, immer auf der Hut entdeckt zu werden und gelangen so in die Eingangshalle, wo sie förmlich übereinander stolpern, denn während der eine rückwärts geht, geht die Andere vorwärts, wodurch sie einander übersehen. Erschrocken zucken sie zusammen und blicken sich lange in die Augen, um sich erst einmal wieder zu beruhigen, dann lachen sie über ihr Verhalten, dass an Kinder erinnert, die bei etwas erwischt worden sind, dass sie nicht hätten tun dürfen.
 

„Was machst du denn hier?“, fragt Yusuke schließlich, der auf einen Tisch zeigt, an dem sie sich beide setzen und sich erst einmal stärken, denn mit leerem Magen kann keiner von ihnen denken.
 

Sie bestellen sich Reis mit Fisch und dazu grünen Tee, denn dies ist alles, was die Küche zu der Uhrzeit noch hat, aber für ihre Verhältnisse reicht es. Kaum steht das Essen, da stürzen sie sich auch schon darauf, als würde es kein Morgen mehr geben.
 

„Ich will wissen, was hier vorgeht und wenn ich dich so betrachte, dann geht es dir nicht anders“, erwidert Jamie schließlich, als sie sich satt in ihrem Stuhl zurückgelehnt hat und sich erst einmal streckt.
 

„Hier werden wir wohl aber keine Antworten bekommen, denn es ist niemand da. Raus kommen wir aber auch nicht, es sei denn wir wollen geröstet werden.“
 

Bei der Vorstellung fröstelt die Brünette, die sich über die Arme streichelt und nach draußen sieht.
 

„Normal ist das jedenfalls nicht“, fügt sie noch an und seufzt schwer.
 

„Hmm, vielleicht weiß ja einer der Lehrer was. Lass sie uns doch fragen“, schlägt der Grünhaarige vor, der seiner Partnerin recht in dem gibt, was sie gesagt hat.
 

Draußen würde der Tod auf sie warten – zumindest für die junge Frau, er selbst würde davon kommen, immerhin hat er selbst ein Geheimnis vor ihr, doch er ist nicht bereit es schon jetzt mit ihr zu teilen. Einen Moment überlegt die junge Obelisk Blue Studentin, aber dann stimmt sie begeistert zu.
 

„Von mir aus. Aber wir trennen uns und treffen uns in zwei Stunden wieder hier, um uns auszutauschen, okay?“
 

Dieser Vorschlag kommt dem jungen Lichtdeckduellanten nur zum Vorteil, der bereitwillig zustimmt und sich erhebt.
 

„Ich gehe nach links und du nach rechts. Viel Erfolg!“
 

„Dir auch“, erwidert die junge Frau, die dann losrennt ohne zu ahnen, dass Yusuke sie beobachtet, denn um seinen Plan durchzuführen, muss er sicher sein, dass sie ihn nicht sieht.
 

Kaum ist sie um eine der Ecken verschwunden, sieht sich der Grünhaarige hektisch zu alten Seiten um, ehe er die Augen schließt und in einem weißen Licht erstrahlt, bevor er wie durch Zauberhand verschwindet.
 

-
 

Auch wenn ihm langsam mit jedem Schritt, den er tut, die Kraft verlässt, lässt seine Mordlust nicht nach. Im Gegenteil, sie steigert sich sogar noch, was man besonders gut an der zunehmenden dunklen Aura wahrnehmen kann, die seinen Körper umringt und es den drei Jungs immer schwerer macht sich an Jaden festzuhalten.
 

„Alter, komm zu dir! Du machst dich noch unglücklich!“, schreit Jim aus voller Kehle, doch seine Worte finden kein Gehör.
 

„Helft mir doch mal!“
 

Hilfesuchend wendet er sich an seine Begleiter, die ihn fast schon verzweifelt, aber auch wütend anfunkeln.
 

„Was glaubst du, was wir hier machen? Im Sand spielen?“, giftet Hasselberry seinen Freund an, der kaum noch Kraft hat und mehr mitgeschleift wird, als das er sich gegen Jaden drückt.
 

Anders geht es da Axel, der ja sein Leben lang trainiert hat, doch auch er kommt bei Jaden so langsam aber sicher an seine Grenzen. Er sieht nur einen Weg, einem der den Heldendeckduellant ganz und gar nicht schmecken wird.
 

„Meint ihr, dass ihr ihn für einige Minuten allein halten könnt?“
 

Verstört wird er angeschaut, doch im Moment fehlt ihnen einfach die Zeit, um auf eine Erklärung zu bestehen, weswegen sie nur nicken.
 

„Ich verlass mich auf euch“, meint der Feuerdeckduellant noch, ehe er den Japaner loslässt, etwas zurückspringt und nach vorne stürzt, um seine selbst gebaute Hantel mit dem Seil von einem Baum zum Anderen zu spannen und ein verzwicktes System auszurichten, dass dem jungen Lehrer schlussendlich den Boden unter den Füßen wegreißen soll, damit er wieder zur Vernunft kommt.
 

Die Frage ist nur, ob das Seil stark genug ist, um einen dermaßen wütenden Jaden zu bändigen. Wenn nicht, dann haben sie ein ernst zunehmendes Problem – in Form einer Leiche. Es ist ja nicht so, dass sich jemand darüber beschweren würde, es wäre immerhin nur verständlich, nach allem was Aster ihm angetan hat, doch wer sagt, dass Jaden sich damit begnügen würde ihn grausam das Leben auszuhauchen? Allein der Gedanke, dass der Heldendeckduellant zu so etwas wie einen Mord fähig sein könnte, beunruhigt die Gruppe. Noch einmal zieht er an dem Seil und entfernt sich dann von dort, um seine Freunde zu unterstützen, die tiefe Gräben hinter sich herziehen, da sie Jaden nicht mehr haben halten können und nun hinter ihm herschleifen.
 

>Da wird das Wasser aber eine Menge arbeit haben<, schießt es Axel in den Kopf, der über solche absurden Gedanken nur den Kopf schütteln kann.
 

„Ihr könnt ihn jetzt loslassen und zur Sicherheit Hilfe holen“, ruft er ihnen zu, woraufhin Jim und Hasselberry beide erleichtert loslassen, sich aufrichten und den Dreck, der bereits eingetrocknet ist, von ihren Sachen abklopfen, ehe sie kurz zu Axel sehen und dann die Beine in die Hand nehmen.
 

„Ich fass es nicht! Während wir uns damit abquälen Jaden zu stoppen, haltet ihr hier ein kleines Pläuschchen ab“, ereifert sich der Dinodeckduellant, welcher dafür seinen letzen Atem verschwendet und nun hektisch atmet, um seine Lungen wieder mit dem benötigten Sauerstoff füllen zu können.
 

Obwohl sie nicht weit entfernt vom Eingang der Schule entfernt gewesen sind, hat es doch etwas gedauert, um vor den Anderen zum stehen zu kommen, welche nun von anklagenden Blicken getroffen werden.
 

„Ach und was hätten wir tun sollen? Wir sind Mädchen und nicht stark genug“, beschwert sich Blair beleidigt, die ihre Hände in die Hüfte stemmt und die Jungs anfunkelt.
 

„Syrus ist viel zu schmal und zu schwach, um Jaden aufzuhalten und Chazz würde mit Freuden sehen, wie sich Jaden um Kopf und Kragen bringt“, fügt Alexis hinzu, welche dann auf Jesse zeigt, der noch immer völlig neben sich ist.
 

„Und ihn kannst du ganz vergessen. Der ist völlig weggetreten. Aber vielleicht hilft uns ja Nii-san.“
 

Verdattert schaut der Drachendeckduellant aus der Wasche, der dann aber seufzt.
 

„Von mir aus.“
 

Zusammen mit Jim, denn der ist noch nicht so sehr aus der Puste wie sein Liebster, läuft er auf Axel und Jaden zu, die den Waldrand erreicht haben – genau die Stelle, wo der Feuerdeckduellant seine Falle ausgelegt hat, in welche sich Jaden verfängt und schließlich über Kopf baumelnd zum Stillstand kommt.
 

„LASST MICH SOFORT HIER RAUS, ODER IHR WERDET ES BITTER BEREUEN!“, schreit Jaden mit tiefer, schneidender und kalter Stimme, welche Axel Angst einjagt, doch der denkt nicht einmal daran seinen Freund los zu machen.
 

„So beruhige dich noch endlich“, redet er ruhig auf Jaden ein, doch dieser ist von seiner Wut so geblendet, dass das alles nichts bringt.
 

„Weißt du eigentlich, wie lächerliche du dich hier aufführst?“, fragt Atticus ruhig, der mit Jim zu Axel aufschließt und nur mit dem Kopf schüttelt.
 

„Normalerweise wäre diese Art von Scherzen genau das, was mir gefallen würde, aber im Moment ist mir nicht nach Lachen zumute!“
 

Seine Worte scheinen Jaden aber nicht sonderlich zu beruhigen, denn der beginnt sich nur noch mehr gegen die Seile zu wehren, bis das Hauptseil reißt und er zu Boden stürzt.
 

Atticus reagiert sofort und fängt den Heldendeckduellanten auf, mit welchem er zu Boden geht. Statt dankbar zu sein, dass man ihn vor Schaden errettet hat, knurrt der Brünette nur, der um sich schlägt, woraufhin der Drachendeckduellant Axel intensiv ansieht, welcher versteht und mit einem gezielten Handkantenschlag, in den Nacken, dafür sorgt, dass der Japaner ohnmächtig wird und keinen Mist mehr machen kann.
 

Fortsetzung folgt



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rubinkarfunkel95
2014-01-02T03:01:46+00:00 02.01.2014 04:01
PS:
Super Kapitel - das musste ich noch los werde xD <3
Ganz liebe Grüße <3
Von:  Rubinkarfunkel95
2014-01-02T02:59:58+00:00 02.01.2014 03:59
OMG O.O
Armer Alec :(
Er...er soll das ja überleben o:
Damit Jaden keinen Grund hat, eine Dummheit anzustellen ._.
Dass er echt Aster umbringen will... Wie viel Wut muss in ihm stecken? ._.
Armer, armer Jaden ._.
Und arme Freunde ._.
Armer Jesse ._.
Ich wüsste an deren Stelle auch nicht, was ich mit so einem wütenden Jaden machen sollte o:
Hoffentlich ist er wieder etwas ruhiger, wenn er wach wird o.o
Sonst.... gibt es wirklich Leichen o.o
Bin gespannt, was jetzt alles noch passiert o:

Und Jamie und ihr neuer Freund da sollen sich ja aus allem raus halten, tzzz ._.


Zurück