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Lost my Soul

Gebrochene Seele - Spiritshipping
von

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Ein unerfreuliches Wiedersehen

Kapitel 35

Ein unerfreuliches Wiedersehen
 

Das Gesehene langsam verdauend herrscht geschocktes Schweigen zwischen den Freunden, deren Gedanken sich überschlagen. Ihnen ist allen klar, dass Jaden wieder so handeln würde, wenn es nicht anders geht und das macht ihnen Angst, doch man spricht das nicht aus, um sich nicht noch mehr zu ängstigen, außerdem haben sie ganz andere Sorgen, denn die Barriere löst sich langsam auf und gibt sie frei. Kaum können sie ihre Umgebung richtig wahrnehmen, da rennt auch schon ein kleiner Junge auf Jaden zu, dessen Augen funkeln.
 

„Hey, nicht so stürmisch, kleiner Mann“, lacht der Heldendeckduellant, welcher die Arme um das Kind schlingt.
 

„Wo kommst du eigentlich her?“
 

„Er ist mit mir zusammen hier“, tönt eine wohlbekannte Stimme, die sich ihnen näher und sich als die von Jim entpuppt, der lächelnd die Hand zum Gruß hebt.
 

Hasselberry bekommt leuchtende Augen, dann rennt er los und wirft sich in die Arme des Australiers, welcher diesem Andrang nicht standhalten kann und auf seinem Hintern landet.
 

„Was soll denn das Hasselberry?“, will der Cowboy wissen, welcher langsam die Augen öffnet, welche er bei der Landung geschlossen hat.
 

„Hast du eine Ahnung wie sehr ich dich vermisst habe?“, fragt der Dinodeckduellant schmollend nach, der sich eine andere Begrüßung erhofft hat. „Du scheinst mich aber keinesfalls vermisst zu haben“, setzt er noch dazu und erhebt sich sofort, um zwischen ihnen Abstand zu bringen.
 

„So war das nicht gemeint, Tyranno“, versucht Jim seinen Freund zu beruhigen, doch dieser will davon nichts mehr hören, er dreht sich demonstrativ von seinem Freund weg und geht dann zu den Anderen zurück, die diese Szene schmunzelnd mitverfolgt haben.
 

„Lasst uns zurückgehen. Die Schüler wachen sicher bald auf und es wäre sicher nicht förderlich, wenn wir ihnen hier erklären müssten, weshalb sie auf dem Boden liegen“, meint er an Jaden gewandt, welcher nickt und überlegt, wie sie die neuen Studenten zurückbringen können.
 

„Es sind recht viele… Ich glaube kaum, dass wir sie alle tragen können“, überlegt er dann laut und legt den Kopf schief.
 

„Hmm, am besten wir lassen sie hier zu sich kommen und grillen noch hier, dann wird es plausibler, wenn wir ihnen erzählen, dass sie den ganzen Tag so vergnügt herumgealtert haben, dass sie am Nachmittag einfach eingeschlafen sind“, schlägt der Brünette vor, der das für die vernünftigste Variante hält und zustimmendes Nicken der Anderen erntet, was ihn lächeln lässt.
 

„Gut und wer geht das alles holen?“, fragt er daraufhin nach und sieht seine Freunde an, die alle samt auf ihn zeigen.
 

„Tja, wer es vorschlägt, muss es holen, Schatz“, grinst Jesse, ehe er sich vorbeugt und seinen Liebsten auf die Stirn küsst.
 

„Soll ich das etwa alles allein schleppen?“, fragt Jaden entrüstet, der nicht einsieht, dass er alles allein machen muss, nur weil er es vorgeschlagen hat.
 

„Reg dich nicht auf. Ich begleite dich, dafür muss Jesse aber auf Alec aufpassen, oder willst du mitkommen?“, fragt Hasselberry an das Kind gewandt, welches den Japaner ansieht, der sanft lächelt.
 

„Ich möchte gerne bei dir bleiben. Den ganzen Tag war ich von dir getrennt“, meint Alec mit seinen großen, leuchtend smaragdfarbenen Augen, denen Jaden nichts abschlagen kann, ebenso wenig wie bei Jesse.
 

„Kann ich verstehen. Na dann begleitest du mich eben mit Hasselberry und ihr wartet hier auf unsere Rückkehr“, meint Jaden, welcher die Hand des Kleinen nimmt und zusammen mit ihm und dem Dinodeckduellanten in den Wald geht.
 

„Hmm, irgendwie sah er nicht gerade glücklich aus. Was war hier denn los?“, möchte Jim wissen, der seine Freunde anblickt, die ihm ja eine Antwort geben können, doch es sieht so aus, als wüsste keiner von ihnen, wo er anfangen soll.
 

Er wartet noch einen Moment, ehe er frustriert aufseufzt.
 

„Leute, das wird lächerlich. Also, was ist los?“
 

„Das ist ein bisschen kompliziert“, fasst es Chazz zusammen, der leise brummt.
 

Der Ojamadeckduellant hasst es über andere zu reden, vor allem wenn es den Slifer Red Studenten betrifft, aber hat er eine andere Wahl? Nein, denn seine lieben Mitstudenten schweigen wie die Gräber.
 

„Aber ich versuche es mal zusammenzufassen“, erbarmt sich der schwarzhaarige Duellant an, welcher seufzt.
 

„Diese Ruinen haben uns mit der Vergangenheit verbunden… Sozusagen ein Trip in die Vergangenheit, mit vielen erschreckenden Ereignissen, aber auch mit vielen neuen Erkenntnissen.“
 

Das ist natürlich nicht gerade sehr aussagekräftig, aber es reicht dem Cowboy erst einmal, welcher sich vornimmt später ein Gespräch mit seinem Freund zu führen, wenn dieser sich wieder beruhigt hat.
 

„Wie ich sehe hat sich das mit euch wieder eingerenkt“, meint der Australier an den Schweden gewandt, welcher nur verlegen lächelt.
 

„Liebe überwindet eben alles“, spottet Chazz daraufhin nur, welcher von so etwas nicht viel hält. Auch wenn Alexis ihm einen tödlichen Blick zuwirft, schweigt sie zu diesem Thema.
 

„Mich würde interessieren, was passiert ist, als wir in dieser Barriere gewesen sind“, meint sie dann und sieht sich um.
 

„Verändert hat sich nichts, allerdings kommt es mir so vor, als wäre es anders als vorher… Ob sich Jay auch so gefühlt hat, nachdem er aus der Isekai wieder gekommen ist? Es würde sein Verhalten erklären“, meint sie dann, während Verständnis für ihren besten Freund ihr Sein erfüllt.
 

Damals hat das Verhalten des Heldendeckduellanten sie nur verwirrt und verletzt, weil sie es nicht verstanden hat.
 

„Es würde sicher helfen, wenn du das Gespräch mit ihm suchst“, schlägt Jim vor, der seine Aufmerksamkeit wieder auf die jüngeren Kinder richtet, welche sich langsam regen und langsam nach einander munter werden.
 

Irritiert sehen sie sich um und sind nur noch verwirrter. „Wo sind wir?“, fragen die einen, während die Anderen wissen wollen, was passiert ist. Alles verständliche Reaktionen, weshalb sich die älteren Jugendlichen zu ihnen setzen und versuchen den Jüngeren zu erklären was passiert ist – wobei sie sich sehr streng an die vorher abgesprochenen Angaben halten. Dies nimmt ein bisschen Zeit in Anspruch, aber dabei sind sie so glaubhaft, dass keiner an dieser Version zweifelt oder unangenehme Fragen stellt.
 

„Das ging gerade noch einmal gut“, flüstert Syrus Jesse zu, welcher nur nickt und lächelt.
 

„Hoffen wir, dass es auch so bleibt“, meint er dann und sieht in die Richtung, in welcher sein Liebster verschwunden ist.
 

„Was ist los? Machst du dir sorgen?“, fragt Alexis, welche der Blick des Schweden nicht entgeht.
 

„Ich weiß, er ist gerade erst losgegangen und nicht allein, aber… Na ja, ich vermisse ihn schon.“
 

„Dich hat es ja ziemlich erwischt“, grinst Syrus, welcher sich wirklich für seine Freunde freut. Mit einem tiefen Lachen nimmt der Kleinste der älteren Studenten wahr, wie der Schwede knallrot wird.
 

„Sag bloß, dass ist dir peinlich?“, zieht der jüngere Bruder von Zane den Kristallungeheuerdeckduellant auf, welcher nur noch dunkler im Gesicht wird und sich abwendet.
 

-
 

„Wie lange willst du denn da noch stehen und Trübsal blasen?“
 

Die Stimme des Silberhaarigen dringt an die Ohren des Brünetten, welcher noch immer aufs Meer hinaus gesehen und sich nun zu diesem umdreht.
 

„Musst du nicht den Kurs kontrollieren?“, fragt Atticus nach, welcher keine Lust auf Konservation hat. Alles was er möchte, ist seine Ruhe und vielleicht seinen geliebten Zane bei sich, aber wie es scheint kann er beides nicht haben.
 

„Der Kurs ist eingestellt“, kontert Aster, welcher sich neben seinen Gast an die Reeling lehnt und diesen nachdenklich mustert.
 

Erst ignoriert der Drachendeckduellant seinen Gastgeber, doch als dieser ihn unaufhörlich anstarrt, wird es ihm doch unheimlich.
 

„Was ist?“, fragt er schließlich gereizt nach und erwidert den Blick.
 

„Wenn du was von mir wissen willst, dann spuck es auch aus und schweig mich nicht nur an.“
 

Der Schicksalsheldendeckduellant seufzt nur, kommt dann aber auch der Aufforderung nach.
 

„Du hast mich durchschaut, ich weiß nur nicht, wie ich anfangen soll.“
 

Dies nimmt ihm Atticus aber nicht ab, welcher misstrauisch die Augenbrauen hochzieht, sich aber jeden Kommentar verkneift. Geduldig wartet er darauf, dass der Andere endlich die Zähne auseinander kriegt und siehe da, er schafft es sogar, wenn auch nur mit sehr gewählten Worten.
 

„Also, das mit Jaden tut mir Leid… Ich hätte es gerne anders gehabt, aber die Vergangenheit kann man nicht ändern“, beginnt der Silberhaarige, welcher kurz die inne hält.
 

„Ich möchte mich gerne wieder mit ihm vertragen und dafür kann ich Hilfe gebrauchen – Hilfe von dir.“
 

„Und wie stellst du dir meine Hilfe vor?“, fragt Atticus vorsichtig nach, der nicht beabsichtigt mit dem Silberhaarigen zusammenzuarbeiten.
 

Nichtsdestotrotz will er sich zumindest anhören, was dieser von ihm will.
 

„Verrätst du mir, was er so macht und wo man ihn antreffen kann?“, fragt Aster nach, der alles versucht um wirklich interessiert und treuherzig zu klingen, doch sein Gesprächspartner hat ihn schon lange durchschaut.
 

„Tut mir leid, aber ich hab nicht viel mit ihm zu tun. Ich besuche nicht einmal seinen Unterricht“, antwortet Atticus kühl, womit er Aster doch etwas wütend macht, doch noch kann dieser es verbergen.
 

„Aber deine Schwester besucht seinen Unterricht und ihr unterhaltet euch doch, oder nicht?“, fragt er weiter nach, in der Hoffnung endlich mehr zu erfahren und dieses Mal kann der Brünette nicht nein sagen.
 

„Schon, aber das meiste bezieht sich auf den Unterricht. Jaden ist ein fantastischer Lehrer, der keinen eintönigen Unterricht macht. Wie es privat bei ihm aussieht weiß ich nicht und es gehört sich für einen Studenten auch nicht, einen Lehrer danach zu fragen.“
 

Es ist zwar nicht viel, was Aster erfahren hat, aber damit kann er leben. „Freut mich zu hören, dass er ein guter Lehrer ist.“
 

Daraufhin schaut er nach vorne und hebt überrascht die Augenbrauen, denn er kann schon die Umrisse der Duellinsel erkennen.
 

>Wir müssen uns ja wirklich sehr intensiv unterhalten haben, wenn ich nicht mal merke, dass wir gleich da sind.<
 

„Sieh mal, wir sind gleich da.“
 

Er streckt einen Arm aus und zeigt in die Richtung, in welche sie zusteuern und entlockt so seinem Gast ein zufriedenes Lächeln.
 

„Ein Glück. Ich muss dann gleich zu Miss Fontaine, um mich wieder anzumelden, sonst macht sie sich sorgen“, erklärt Atticus lächelnd, ehe er sich seinem Gastgeber zuwendet.
 

„Und was machst du? Wirst du länger bleiben, obwohl die Anderen nicht gut auf dich zu sprechen sind?“
 

Der Schicksalsheldendeckduellant grinst nur und zuckt dann mit den Schultern.
 

„Mal sehen was sich ergibt“, antwortet er dann, drückt sich von der Reeling ab und geht auf die Brücke des Schiffes zu, um den Autopiloten aus dem Schiffscomputer zu nehmen, denn den Rest des Weges kann er auch allein steuern.
 

Das ist ihm einfach sicherer, weil sich der Steigpegel des Wassers immer wieder ändert und er keine Lust hat auf eine Sandbank aufzulaufen. In der Zwischenzeit hat sich Atticus nach Unten begeben und sammelt seine Sachen zusammen, damit er nach Ankunft nicht unnötig lange an Bord bleiben muss. Je länger er es mit dem Silberhaarigen aushalten muss, desto unwohler fühlt er sich.
 

>Wenn ich nachher in meinen Zimmer bin, werde ich Zane anrufen. Hoffentlich freut er sich darüber.<
 

Bei den Gedanken an seinen Lover wird ihm ganz warm ums Herz und er bekommt rote Wangen. Kopfschüttelnd verdrängt er die Gedanken, schnappt sich seine Tasche und rennt die Treppe hoch, um wieder an Deck zu gelangen. Zu seiner Überraschung haben sie bereits den Hafen angelaufen, weshalb er sich fragt wie lange er eigentlich da unten gewesen ist.
 

„Ich seh schon, du hast es sehr eilig mein Schiff zu verlassen“, ertönt es fast schon spöttisch von der Brücke her, zu welcher sich der Drachenduellant umdreht und grinst.
 

„Ich muss es schließlich rechtzeitig schaffen, sonst flieg ich von der Schule und dann bringt mich Zane um, da ich aber am Leben hänge, will ich so schnell ich kann bei Miss Fontaine aufschlagen.“
 

Nun, diesen Beweggrund versteht Aster auch und er macht ihn auch nicht stutzig, weswegen er sich noch mehr ins Zeug legt, um anzulegen. Kaum steht der Motor still, springt Atticus auch schon von Bord und rennt in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit zum Schulgebäude, in welches er nur wenige Augenblicke später verschwindet, während es sich Aster an Deck bequem macht und seine Umgebung nicht aus den Augen lässt.
 

>Ich hatte nicht damit gerechnet so schnell wieder hier zu landen und nun… Was soll’s, so ist das Leben.<
 

Zwar ist es nicht warm genug, aber trotzdem macht es sich der Silberhaarige in dem Liegestuhl bequem, welcher an Deck steht, auf welchen die Sonne scheint. Um sich abzulenken greift er nach einem Buch und schlägt es auch, doch wirklich auf den Inhalt kann er sich nicht konzentrieren. Also seufzt er frustriert, legt das Buch zurück und erhebt sich, nur um eine Bewegung am Waldrand auszumachen, welche er genauer unter die Lupe nehmen will.
 

-
 

Yusuke und Jamie, welcher auf einem Baum gesessen haben und der glücklichen Zusammenführung gelauscht haben, sind der Meinung, dass sie genug gehört haben und versuchen nun sich leise aus dem Staub zu machen, was sich nicht gerade als einfach gestaltet, denn die Äste knacken und untern ihnen befindet sich eine Gruppe von Menschen, die sie nicht auf sich aufmerksam machen wollen.
 

„Vielleicht wäre es besser, wenn wir einfach hier sitzen bleiben würden und warten, bis sie gegangen sind“, schlägt Jamie flüsternd vor, die der Meinung ist, dass sie hier niemals raus kommen, ohne sich zu verraten.
 

„Wäre eine Möglichkeit, aber ich habe Hunger und wenn ich nicht bald etwas zu mir nehme, wird uns mein Magenknurren verraten“, erwidert Yusuke genauso leise, welcher sich auf der Suche nach einer Alternative umsieht.
 

Schließlich findet er sie in Form eines Astes, welcher mit dem Ast eines anderen Baumes verworren ist, doch für ihn ist der Ast zu dünn, weshalb er zu seiner Komplizin sieht, welche nur vielsagend die Augenbrauen hochzieht.
 

„Geh da rüber“, ordnet er die brünette Obelisk Blue Studentin leise an, welche sehr skeptisch auf den Ast blickt und dann mit dem Kopf schüttelt.
 

„Vergiss es“, knurrt sie leise, geht aber zu dem besagten Ast, hält sich dabei aber an Yusuke fest, welcher schmunzelt und sie kurz zu sich zieht.
 

„Was denn? Man könnte ja glatt meinen, dass du mich anziehend findest“, flüstert er ihr ins Ohr, was sie trotz tödlichen Blick erschaudern lässt.
 

„Wenn du so weiter machst, könnte ich mich glatt in dich verlieben“, witzelt Yusuke, der Jamie dann loslässt, welche so schnell es geht so viel Abstand wie möglich zwischen sich und den Grünhaarigen bringen will.
 

Das Holz knackt nur so unter ihr, obwohl sie so leichtfüßig wie möglich über den Ast geht, wobei sie immer wieder nach unten sieht und trocken schluckt.
 

„Geschafft“, flüstert sie erleichtert und lässt sich am Stamm des anderen Baumes herunterrutschen, ehe sie zu ihrem Partner sieht, der sie grinsend beobachtet.
 

„Starr nicht so, sondern komm endlich rüber“, murrt sie und winkt den jungen Mann auf der anderen Seite zu sich.
 

„Wer hat dir eigentlich das Kommando übergeben?“, murrt Yusuke, welcher sich langsam auf den Ast zu bewegt und diesen sehr kritisch mustert.
 

Skeptisch testet er die Stabilität mit einem Fuß aus, ehe er sich überwindet und so schnell er kann über das Holz auf den anderen Baum hechtet, von welchem sie schneller und weniger aufsehenerregend herunterkommen. Dieser Baum hat Äste am gesamten Stamm, sodass sie wie auf einer Sprossenwand nur noch hinunterklettern müssen und dann können sie zur Duellakademie, ohne das jemand mitbekommt, dass sie hier gewesen sind.
 

Den gesamten Rückweg über schweigen sie sich an, versinken in ihren eigenen Gedanken und schmieden Pläne. Irgendwann hält es Jamie aber nicht aus, die mit jemanden über ihre Pläne reden muss, vor allem dann, wenn ihre Pläne die von ihrem Partner durchkreuzen.
 

„Ich hab mir etwas überlegt und wüsste dazu gerne deine Meinung“, beginnt die Brünette mit gewählten Worten, um die Aufmerksamkeit des Grünhaarigen zu bekommen, welcher sie von der Seite her mustert und geduldig darauf wartet, dass sie fortfährt.
 

Dies ermuntert Jamie, welche ein bösartiges Lächeln aufsetzt und ihren Plan kund tut.
 

„Dieses Balg ist wirklich ein guter Ausgangspunkt…“, beginnt sie und sucht sich ihre weiteren Worte sorgfältig zurecht, „Ich habe mitbekommen, wie einige Schüler dem Jungen übel mitgespielt haben, wenn wir das ausnutzen, dann ist mein lieber Bruder mit dem Gör beschäftigt und ich kann mich um Jesse kümmern. Vorzugsweise in der Krankenstation, damit er uns erwischt und sein Vertrauen in ihn verliert. Dann wäre er geschwächt und du könntest ihn angreifen, ohne dass er sich wehren kann. Na, wie klingt das?“
 

Mit einem selbstgefälligen Lächeln blickt sie ihren Partner an, welcher darüber nachzudenken scheint, ehe er nickt und nach vorne sieht.
 

„Und, wann willst du deinen Plan umsetzen?“
 

Ein unheimliches Glitzern tritt in die Augen der Obelisk Blue Studentin, welche sich die Hände reibt.
 

„Gleich morgen.“
 

-
 

Jaden geht still nehmen Hasselberry her, lässt diesen aber keine Sekunde aus den Augen, denn er macht sich Sorgen um diesen. Es ist nicht seine Art still und in sich gekehrt zu sein, schon gar nicht den Kopf hängen zu lassen, weil Hasselberry eigentlich ein Stehaufmännchen ist, der sich nie unterkriegen lässt. Demnach muss es wirklich schlimm um seine Gefühlswelt stehen, wenn er wie ein begossener Pudel neben ihm hergeht.
 

„Wenn du möchtest, kannst du mit mir reden. Ich höre dir gerne zu und helfe dir bei deinem Problem“, redet der Heldendeckduellant behutsam auf seinen guten Freund ein, welcher den Kopf hebt und ihn lange betrachtet, ehe sich ein zaghaftes Lächeln auf seine Lippen schleicht und dem Brünetten dankbar um den Hals.
 

Dieser ist erst erstaunt, vor allem als er Tränen seine Kleindung durchnässen spürt, aber dann nimmt er den kräftigen junge Mann in die Arme und streichelt über dessen Rücken. „Hey, ist doch gut“, flüstert Jaden einfühlsam, der noch andere beruhigende Worte in das Ohr seines Kumpels flüstert, bis dieser sich wieder gefangen hat und sich dankbar von dem Älteren löst.
 

„Tut mir leid, aber ich konnte nicht anders“, flüstert der Dinodeckduellant mit belegter Stimme, der sich auffällig über die feuchten Augen wischt.
 

„Das muss es nicht. Gefühle zu zeigen ist niemals verwerflich. Auch ich habe geweint, oft still und heimlich“, erwidert Jaden mit einem warmherzigen Lächeln, welcher sich dann nach seinem kleinen Ziehsohn umsieht, der ebenfalls ziemlich ruhig ist.
 

Doch neben ihnen ist der kleine Braunschopf nicht, weswegen sich Jaden sorgenvoll weiter umsieht und das Kind in der Nähe der Klippen erblickt.
 

„Alec!“, aufgebracht ruft der Japaner nach seinem Sohn, ehe er zu diesem rennt, um ihn doch dem gefährlichen Abschnitt wegzuholen.
 

Hasselberry, welcher ebenfalls aufmerksam geworden ist, folgt dem Brünetten auf dem Fuße und ergreift dessen Jacke, als Jaden mit einem Hechtsprung das Kind vor dem Absturz rettet und fast selbst hinuntergekurzelt wäre – mal wieder. Unter Aufbringung all seiner Kräfte gelingt es dem Dinofanatiker die beiden leichtsinnigen Personen wieder auf festen Boden zu ziehen, ehe er sich neben ihnen nieder lässt und erst einmal zu Atem kommen kann.
 

„Man, seid ihr wirklich nicht miteinander verwandt? Die Leichtsinnigkeit ist doch vererbbar!“
 

Darüber könnten Jaden und Alec nur lachen, die sich fast schon m Boden kringeln, sich allerdings auch schnell wieder fassen.
 

„Tut uns leid, nicht wahr?“
 

Der kleine Braunschopf nickt zustimmend und kuschelt sich dann bei seinem Ziehvater ein, welcher ihn mit den Armen umschlingt, hin und her wiegt und Hasselberry mustert.
 

„Also, was hast du auf dem Herzen? Ist es wegen Jims Verhalten?“
 

Erst reagiert Hasselberry gar nicht, aber dann nickt er zaghaft.
 

„Ich habe ihn so sehr vermisst, mir die ganze Zeit gewünscht er wäre bei mir und dann nimmt er mich nicht einmal in den Arm, hat nicht einmal ein paar Worte für mich übrig. Selbst mit einem sanften Kuss hätte ich mich zufrieden gegeben!“
 

Das ist verständlich, jedenfalls in Jadens Augen, welcher sich auch schlecht fühlen würde, wenn Jesse sich ihm gegenüber auch so mies verhalten würde.
 

„Wie läuft es überhaupt sonst so bei euch?“, fragt Jaden vorsichtig nach, denn er will nicht so aufdringlich wirken oder gar zu neugierig erscheinen, doch seine Sorgen sind unbegründet.
 

„Falls du meinst wie weit wir sind, dann kann ich sagen, dass wir noch lange nicht so weit sind wie du und Jesse. Wir sind noch am Anfang, gerade Mal küssen… Wir schlafen weiter getrennt, schon allein wegen der unterschiedlichen Unterkünfte.“
 

„Jesse und ich sind auch in verschiedenen Unterkünften untergebracht worden, trotzdem schläft er bei mir“, antwortet Jaden lächelnd, der sich samt Alec aufrichtet und sich umsieht.
 

„Komm, wir müssen uns beeilen, bevor sich die Anderen Sorgen machen.“
 

Seufzend erhebt sich Hasselberry, der zusammen mit seinem Freund und dessen Sohn weiter geht. Um sich noch etwas unterhalten zu können, nehmen sie einen Umweg, der sie am Hafen vorbeiführt. Beide junge Männer sind so in ihr Gespräch vertieft – Jaden gibt Hasselberry einige Tipps, damit es mit Jim klappt – dass sie die Jacht des Silberhaarigen nicht sehen, doch dieser sieht die Beiden und beschließt auf Konfrontation zu gehen. Gemächlich verlässt er sein Schiff, steckt die Hände in die Hosentaschen und geht ihnen entgegen, ehe er aber stehen bleibt, als er das Kind bei ihnen sieht, dass sehr viel Ähnlichkeit mit Jesse hat, aber auch Merkmale von Jaden besitzt, wie zum Beispiel dessen Neugierde. Alec spürt die musternden Blicke auf sich ruhen und sieht sich nach dem Urheber um, welchen er schnell ausmacht und auf diesen zugeht, nur um vor diesem stehen zu bleiben.
 

„Dich habe ich hier noch nie gesehen. Wer bist denn du?“
 

„Dich habe ich hier auch noch nie gesehen. Willst du dich denn nicht erst einmal vorstellen?“, fragt Aster nach, der sich hinkniet, um mit dem Kind auf gleicher Höhe zu sein.
 

Als erstes fallen ihm die ausdrucksstarken smaragdfarbenen Augen auf, welche in seine blauen Seen schauen und das bestärkt ihn nur in seinem Verdacht.
 

„Ich bin Alec Anderson-Yuki“, erklärt das Kind lachend, ohne zu sehen, wie sich etwas in den blauen Augen verändert, welche den Japaner fixieren, der den Blick spürt und diesen erwidert.
 

Wie erstarrt bleibt der Heldendeckduellant stehen, ehe er sich fängt und Alec fixiert, um welchen sich der junge Lehrer sorgt, deswegen rennt er auch so schnell er kann zu dem kleinen Jungen. Als sich starke Arme um den schmalen Körper schlingen, zuckt Alec erst zusammen, aber er entspannt sich wieder, als er Jadens Gesicht neben dem seinen erblickt.
 

„Was willst du hier?“
 

So kühl und abweisend er kann, spricht Hasselberry den Deutschen an, welcher ihm nicht eines Blickes würdigt, sondern nur verhasst auf Jaden und das Kind in seinen Armen sieht.
 

„Hast du mir nicht etwas zu sagen, Jaden?“, fragt er sauer nach, doch davon lässt sich der Heldendeckduellant nicht provozieren.
 

„Ich wüsste nicht, was. Zwischen uns ist alles gesagt.“
 

Daraufhin wendet sich der Brünette seinem kleinen Schatz zu, welcher seine Hände verängstigt in die Jacke seines Vaters verkrallt hat und sich so sehr gegen diesen drängt, dass Jaden das Gefühl hat, der Kleine will in seinen Körper kriechen.
 

„Kommt, lasst uns gehen, bevor Jesse noch einen Suchtrupp nach uns losschickt und ich will ihm und die Anderen keine Sorgen bereiten“, wendet sich Hasselberry an Jaden, der diesen so schnell es geht aus der Reichweite von Ater kriegen will, doch das lässt eben dieser nicht zu.
 

„Soll er doch, dich lasse ich erst gehen, wenn ich meine Antworten habe“, knurrt er Silberhaarige, welcher Jaden am Kragen packt und ihn nahe ans ich zieht.
 

„Hast du mich mit Jesse betrogen?“
 

Alec, der Angst bekommt, beginnt zu weinen und versucht den Silberhaarigen von seiner Bezugsperson wegzuschieben, doch dieser wird einfach von einem Fuß des Deutschen weggestoßen, sodass er schmerzvoll aufschreit und einige Meter von ihnen entfernt am Boden liegen bleibt und seinen Bauch festhält. Auch wenn Hasselberry sofort bei ihm ist und sich um den kleinen Jungen kümmert, reicht es Jaden, welcher seine Wut kaum noch unter Kontrolle halten kann. Eine dunkle Aura umschließt seinen Körper und lässt alles natürliche Leben in einem Umkreis verderben, ehe eine schwarze Lichtsäule in den Himmel schießt und diesen verdunkelt, woraufhin schon wenig später helle Blitze und kalter Regen über die Insel herziehen.
 

„Das wirst du bereuen!“, knurrt ein mies gelaunter Jaden, der mit kalten, leuchtend goldenen Augen seinen Ex-Freund ansieht und diesen förmlich zu Staub verarbeitet.
 

Die dunkle Aura um ihn herum nimmt zu, welche feine blitzartige Funken sprühen lassen, die den Deutschen dazu veranlassen von seinem ehemaligen Lover abzulassen. Nun ist es der Heldendeckduellant, welcher Aster am Kragen packt und diesen dich an sein Gesicht zieht, um ihm besser den Hals umdrehen zu können.
 

„Dich geht mein Leben nichts an und nein, ich habe dich nicht mit Jesse betrogen – du hast schließlich versucht mich zu vergewaltigen. War doch klar, dass ich mit niemanden zusammen bleibe, der so etwas macht!“
 

Aster bekommt auf Grund der kalten, tiefen Stimme eine Gänsehaut, während er es bereut die tiefe Finsternis in dem jungen Mann zu wecken, welcher vor ihm steht.
 

„Alec ist Jesse sehr ähnlich, meinst du nicht. Ein sehr merkwürdiger Zufall“, traut er sich trotzdem zu sagen, auch wenn er etwas Angst vor der Antwort hat, welche in einem kalten, freudlosen Lachen besteht.
 

„Alec ist vier, du Idiot. Ich kenne Jesse gerade einmal ein Jahr. Wie soll das gehen?“
 

Noch immer lachend stößt Jaden Aster von sich und sieht finster auf ihn nieder.
 

„Wenn dir etwas an deinem Leben liegt, dann komm mir und meinen Freunden nie wieder zu Nahe!“, zischt er ihm zu und wendet sich dann ab, um zu Hasselberry zu gehen, der noch immer den winselnden Alec im Arm hält.
 

„Das ist übel. Wir müssen ihn schnell auf die Krankenstation bringen“, redet Hasselberry auf seinen Kumpel ein, welcher noch immer so bedrohlich wirkt.
 

Normalerweise müsste er Angst haben, aber die hat er nicht, jedenfalls nicht gegenüber Jaden.
 

„Ich geh zur Krankenstation und bringe Alec hin, sagst du den Anderen bescheid, damit sie sich nicht sorgen?“, fragt Jaden nach, der das Kind an sich nimmt, welches eine überraschende Wirkung auf seine Kräfte besitzt – auf seine dunklen Kräfte…
 

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rubinkarfunkel95
2013-12-24T21:24:25+00:00 24.12.2013 22:24
*Jamie aufmunternd auf die Schulter klopf*
Genau, Yusuke hat Recht - verliebe dich brav in ihn *nick*
Und lass deinen Bruder doch endlich mal in Ruhe._.
*sie böse anseh; Aster danach mit bösen Blicken bestraf*
Und du bist auch so ein Vollidiot...
Lass. Jaden. Und. Jesse. In. Ruhe.
Und vor allem:
WIE KONNTEST DU DAS ALEC ANTUN?!
*schnaub*
*murmelt*
Atticus hätte noch weiter ein Auge auf dich haben sollen... Tzz...
*schüttelt nur den Kopf*
Armer Alec, was jetzt wohl genau mit ihm ist? Hoffentlich wird alles wieder gut ._.
Wäre mies, wenn dem Kleinen jetzt ernsthaft etwas schlimmes passiert wäre... ._.
Seine armen "Eltern", die müssen doch im Moment genug durch machen ._:
Außerdem bin ich aber auch gespannt, was für eine Wirkung Alec auf die dunklen Kräfte von Jaden hat o:
*Kekse hinstell*
Wieder super spannendes Kapitel - weckt immer mehr die Lust darauf mehr lesen zu wollen *-*
*schon wieder ganz aufgeregt ist*
Mfg
Rubinkarfunkel

PS: Ein schönes Weihnachtsfest wünsche ich dir - das Kapitel war wie ein super Geschenk :D


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