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Dicembre

26 Tage Weihnachten
von

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Vierter Dezember

Tsuna hatte ein schlechtes Gewissen.

Natürlich war er sich sehr wohl der Tatsache bewusst, dass er sich um die Varia die wenigsten Sorgen machen musste. Er hatte Squalo später noch gefragt und erfahren, dass alles gut ausgegangen war. Etwas anderes hatte er auch gar nicht erwartet, aber trotzdem… Die Varia war sehr wichtig für die Vongola. Im normalen Leben hatten sie kaum Kontakt, aber Tsuna wusste, dass er sich auf sie würde verlassen können, wenn sie irgendwann mal in der Klemme steckten. Militärisch gesehen waren sie das Nonplusultra.

Er wollte ihnen keinen unnötigen Stress machen.

Deshalb hatte er auch so sehr mit sich gerungen, diese ganze Aktion zu starten. Er fand, dass es unglaublich schön aussah, wenn hier alle beisammen saßen, und er war stolz auf sich, dass er überhaupt so viele Leute hatte zusammentrommeln können. Aber er wusste auch, dass zum Beispiel die Varia und die Cavallone aus Italien hatten anreisen müssen und dafür ihr Hauptquartier allein ließen. Natürlich hatte jeder Vertretungen organisiert und war für den Notfall erreichbar, aber man kam nun mal nicht so schnell von Japan nach Italien. Wenn es hart auf hart kam, während die Bosse hier in Asien Weihnachten feierten, waren die Familien möglicherweise aufgeschmissen.

Und das seinetwegen.

Er konnte sich nur selbst daran erinnern, dass er niemanden gezwungen hatte, herzukommen, und dass alle Anwesenden gute Leute waren und hatten. Er konnte hoffen und optimistisch sein und das klappte auch ganz gut.

Ein schlechtes Gewissen hatte er trotzdem.

Dennoch wurde er dieses Gefühl nicht los – dass es einfach nötig gewesen war, so etwas mal zu veranstalten. Nächstes Jahr würde er den ganzen Aufwand bestimmt nicht mehr wiederholen, aber ein einziges Mal hatte es sein müssen.

Er war noch nicht lang offizieller Boss der Vongola. Und Nono war noch nicht lang tot. Kommenden Monat würde es ein Jahr her sein, dass Timoteo seinem Alter erlegen war. Von seinen Wächtern waren auch nicht mehr viele übrig, und die, die noch da waren, hatten den Stolz gehabt, sich zurückzuziehen und die Sache Tsuna und seinen Leuten zu überlassen.

Sie waren jetzt also seit elf Monaten allein. Und es klappte ganz gut. Tsuna hatte vorher ja schon mit Timoteo an seiner Seite „üben“ können – eigentlich war er schon länger als nur dieses Jahr der rechtmäßige Boss der Vongola, aber solang Nono noch gelebt hatte, hatte er ihm auch unter die Arme gegriffen. Tsuna war unendlich dankbar gewesen und hatte Angst davor gehabt, was passieren würde, wäre diese Hilfe eines Tages nicht mehr da.

Aber die Geschäfte liefen einfach weiter. Bisher hatte niemand versucht, ihn umzubringen – na ja, ein Bombenleger war in der Nähe des Vongola-Grundstücks in Japan gefunden worden, aber sowas kam ständig vor und irgendwie hatte Tsuna sich tatsächlich daran gewöhnt. Auch, wenn er sich das vor Jahren niemals hätte vorstellen können. Er gewöhnte sich wirklich an alles. Er wurde ein guter Boss.

Nur ein paar Dinge waren da eben noch, die ihn beschäftigten.

Er wollte respektiert werden. Die Leute sollten nicht vor ihm niederknien, das war ihm ziemlich unangenehm, aber er wollte eben, dass seine Verbündeten ihn annahmen. Und er glaubte, dass es dafür wichtig war, dass man sich eben einfach … na ja, kannte. Er wollte seine Partner kennen und sie sollten ihn auch kennen. Er wollte, dass die Beziehungen funktionierten. Und deshalb war er irgendwann auf diese Idee mit dem gemeinsamen Dezember gekommen. Deshalb saßen nun alle hier und ließen nur für ihn ihre Stützpunkte in Italien allein.

Mit den meisten hatte er sich schon unterhalten. Es lief gut, er führte angeregte Gespräche über Gott und die Welt und war sowohl stolz, als auch einfach nur verdammt froh, dass er immer eine passende Antwort parat hatte, wenn man ihn auf die Arbeit ansprach. Auch seine Wächter integrierten sich perfekt in die Menge, Tsuna lernte nach und nach jeden seiner Geschäftspartner immer besser kennen und fast alles lief wie am Schnürchen.

Richtig, fast alles.

Einen einzigen Geschäftspartner wollte er sich bis zum Schluss aufheben.

Es war der vierte Dezember, Tsuna verbrachte mal wieder einige freie Minuten damit, Xanxus aus der Ferne zu beobachten, und stellte fest, dass der Variaboss mittlerweile ein bisschen ruhiger schien. Vielleicht lag das daran, dass er gestern mit einer von Tsunas Sekretärinnen geschlafen hatte. Das war ihm nicht entgangen. Er machte sich keinen Kopf darum, es ging ihn nichts an und solang Xanxus seine Leute nicht vergewaltigte, hielt er seine Nase da raus. Die Hauptsache war, dass er nach vier Tagen endlich begann, auf Tsuna weniger so zu wirken, als wolle er alle Anwesenden augenblicklich umbringen.

Das war gut. Denn er musste unbedingt noch mit ihm reden.

Unbedingt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dumm
2010-12-04T11:11:04+00:00 04.12.2010 12:11
_ANDTU_ _? _ _ X!

Tsuna ist toll. Ich frag mich, WAS er denn besprechen möchte. 8D


HURZ.


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