Zum Inhalt der Seite

Go Fast Be Good Have Fun

Wenn Träume wahr werden
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Traute Dreisamkeit

Nachdem die 3 den Schnee, welcher durch das gebrochene Fenster gekommen war, entfernt und einen Schrank vor eben dieses geschoben hatte, machten sie schnell das Feuer an.

Jule ließ sich in einen Sessel plumpsen und starrte ins Feuer.

Auch die beiden Herren setzten sich auf das Sofa. Miller zog sein Handy aus der Tasche.

„Du hast Empfang?“, wollte Jule mit hochgezogenen Augenbrauen wissen.

Der 33-jährige blickte auf den Display und zuckte mit den Schultern.

„Einen Versuch war es wert.“

Jules Blick hingegen wanderte zum kleinen Holzstapel neben dem Kamin.

„Wie lange, denkt ihr, wird das reichen?“

„Hoffentlich lang genug, bis uns jemand findet“, grummelte Bode.

„Ich denke länger, als das Essen“, bemerkte Felix.

„Schon, aber der Mensch kommt lang genug ohne Nahrung aus. Und Wasser haben wir genug.“, erklärte Jule.

„Ja, aber wir haben auch Decken, wenn das Feuer ausgeht.“, meinte der Deutsche.

„Und unsere Körper.“, fügte Miller mit schiefen Blick zu Jule hinzu.

Das Mädchen dachte sich nichts besonderes dabei, hatte er Recht, was die Körperwärme anging. Felix hingegen ahnte, was in den Gedanken des Amerikaners vorgehen könnte.

Als Jule den Raum verließ, sprach er dies auch sofort an.

„Ich dachte, du könntest sie nicht leiden“, bemerkte er kalt.

„Kann ich auch nicht. Sie ist ein dummes, kleines Ding, was dir offensichtlich den Kopf verdreht hat.“

„Mann, begreif doch, dass ich nichts von ihr will! Wir sind Freunde, mehr nicht.“, fauchte der Jüngere, der es Leid war, das erklären zu müssen.

„Und was sollte der Blick dann eben, wenn du sie für 'ein dummes, kleines Ding' hältst?“

„Ihr Körper ist ja ganz brauchbar.“, grinste der Herr seinen Kumpel an, wohlwissend, dass er eben diesen mit seinem Kommentar zum kochen bringen würde.

Felix schaute Bode nur entsetzt an. Er hätte nicht gedacht, dass sein Gegenüber so ein Idiot war.

Als Miller bemerkte, dass Felix seine Bemerkung ernst nahm, lenkte er dann doch ein.

„Boah, meinst du im Ernst ich bin so ein Arsch?!“

„Darüber macht man keine Witze.“, entgegnete der Deutsche ernst.

„Ok, um ehrlich zu sein, Sex macht im Notfall wirklich Sinn. Und ja, dann wäre ich selbst von dem kleinen Girl da nicht abgeneigt“, sagte er mit einem Kopfnicken zu Jule, die gerade das Zimmer betrat.

„Aber soweit wird es hoffentlich nicht kommen.“, fügte er grimmig mit Blick auf das Mädchen hinzu, welches verdutzt stehen geblieben war.

„Apüh..“, machte Jule und ging wieder zu ihrem Platz, setze sich und zog die Beine an.

„Eher erfrier ich.“, murmelte sie in ihre Knie.

Miller schnaubte.

„Das will ich sehen.“

„Boah, bis ich hier erfriere, hab ich keine Pille mehr. Meinst du ich riskiere ein Baby von so nem Scheiß Kerl wie dir zu bekommen?!“, brach es aus dem Mädchen hervor.

Felix hielt sich heraus, konnte sich ein Grinsen darüber, in welche Richtung das Gespräch lief aber nicht verkneifen.

„Denkst du etwa, ich will meine Gene in dir fortpflanzen“, sah Miller Jule mit großen Augen an.

„Du bist ein Mann. Natürlich willst du deine Gene verbreiten. Immer. Und überall.“, lachte Jule auf.

„Ach, will ich das?“

„Du wirst gar nicht gefragt, ob du willst oder nicht. Deine Hormone steuern dich einfach, um deine Fitness zu steigern.“, bemerkte die Bio-LKlerin.

„Und Frauen sind von der Fitnesssteigerung ausgenommen?“, hakte nun doch Felix nach.

„Nein, wir überlegen uns aber, mit wem wir unsere Fitness steigern. Die 9 Monate müssen sich ja lohnen.“

„Denk doch was du willst. Ich bin jedenfalls erstmal glücklich mit meiner einen Tochter. Bis ich nicht eine passende Frau gefunden habe, reicht mir das.“, schloss Miller und stand auf, um sich was zu trinken zu holen.

„Sagt mal, wann wollen eigentlich essen?“, fragte er von der Küchenzeile, als er bemerkte, wie ihm langsam der Magen knurrte.

„Ehm.. Gute Frage. Ich bekomm auch langsam Hunger.“, bemerkte Felix und guckte zusammen mit Bode das Mädchen an.

Dieses verdrehte die Augen und stand stöhnend auf.

„Ich geh ja schon“, murmelte sie und machte sich auf den Weg.
 

Diesmal gab es Reis mit Curryhähnchen. Allerdings für jeden eine deutlich kleinere Portion, als eigentlich geplant, wussten sie ja nicht, wie lange sie eingesperrt sein würden.

Heute Abend machten die Männer den Abwasch, während Jule schaute, wie man sich das essen einteilen könnte.

„Ok, ich geh schlafen.“, sagte die junge Frau schließlich, als die beiden Mitbewohner die Trockentücher bei Seite legten.

„Alleine!“, fügte sie hinzu, als sie Millers Grinsen bemerkte.
 

Ein Bier später machten sich auch die Herren in ihr Zimmer.

„Ich versteh dich nicht.“, platzte es aus Felix heraus.

Der andere sah ihn fragend an.

„Willst du was von Jule, oder hasst du sie?“

Bode zuckte mit den Schultern.

„Sie pisst mich irgendwie an. Und sorry, aber ich finde es gibt hübschere.“

„Ja, zum Beispiel Platinblondinen mit langen Beinen und einem perfektem Styling. Nicht wahr?“, bemerkte der Jüngere wohl wissend, woran sein Freund dachte.

Dieser grinste nur und legte sich ins Bett.

„Gute Nacht!“
 

Am nächsten Morgen war Jule als erstes wach und hatte schon den Frühstückstisch gedeckt, als Miller aus dem Herrenzimmer trat.

„Guten Morgen!“, lächelte das aus unerklärlichem Grund gut gelaunte Mädchen entgegen.

Der Mann sah sie verwundert an und schüttelte dann verständnislos den Kopf.

„Morgen“, grummelte er, als er sich setzte, „ gut kann man ihn nicht nennen. Dir scheint es nichts auszumachen mit 2 Männern in eine Hütte gesperrt zu sein.“

„Och, ich kann mir auch bessere Begleitung vorstellen.“, giftete Jule zurück, „ Aber es gibt schlimmeres, als ein paar Tage in einer Hütte eingesperrt zu sein. Länger wird es bestimmt nicht dauern, bis uns jemand hier raus holt.“

„Ach wen denn?“, grinste der Herr neugierig.

Die junge Frau schnaubte.

„Geht dich doch nichts an. Hauptsache jemand, der nicht so rumzickt.“

„Und was soll es schlimmeres geben, als mit dir hier eingesperrt zu sein?“, wollte Bode wissen.

Da sprang Jule auf und marschierte in ihr Zimmer. Der Appetit war ihr vergangen. Sie würde sich später was holen, wenn der Herr fertig war.

„Was ist denn mit der los?“, wollte Felix wissen, als er just in diesem Moment in den Raum trat.

Bode zuckte mit den Achseln.

„Wechseljahre?“, schlug er breit grinsend vor.

Felix schnaubte nur, wusste er, dass Miller das Mädchen wieder irgendwie zur Weißglut gebracht hatte.
 

Zwei Stunden später kam Jule wieder hervor gekrochen. Schweigend schmierte sie sich ein Brot und setzte sich auf den noch freien Platz neben Felix.

„Hey!“, sagte dieser freundlich.

„Mhmm,“ entgegnete Jule mit vollem Mund.

Als sie fertig gegessen hatte fügte sie hinzu:

„Wie hast du geschlafen?“

„Ganz gut. Und selbst?“

„Ein bisschen kurz, aber ich hab mich heut morgen trotzdem erholt gefühlt.“, erklärte das Mädchen und fügte mit finsterem Blick zu Bode hinzu: „Bis der da mir auf den Sack ging!“

„Welchen Sack?“, fragte Miller sie neckend.

„Der rechte!“, war die patzige Antwort.

Die beiden Männer sahen sich schmunzelnd an und brachen in Lachen aus.

Jule stöhnte nur.

„Sagt mal, wollen wir zur Sicherheit nicht doch versuchen, ein Loch in den Schnee zu buddeln?“, fragte sie stattdessen, um das Thema zu wechseln.

„Ja, Bode und ich haben das auch schon überlegt. Ich bin dafür, die Tür zu öffnen und dort zu beginnen, er meinte, wir sollten es beim Fenster versuchen.“, erklärte Felix, nun wieder ernst werdend.

„Wie wär's wenn du an der Tür anfängst und Bode am Fenster und ich helf euch beiden immer. Ich mein: Zu dritt können wir eh nicht arbeiten, dafür reicht weder der Platz am Fenster, noch an der Tür.“

„Good one!“, bemerkte Miller, „Du hast ja wirklich etwas Intelligenz.“

Die junge Frau überging den letzten Kommentar und stand auf.

„Ok, dann lasst uns anfangen!“
 

Zusammen schoben die 3 sowohl die Möbel von der Türe weg, als auch den Schrank vom Fenster. Wie abgemacht begann Miller am zerbrochenem Fenster den Schnee in die Hütte zu schaufeln. Gleichzeitig startete Felix an der Tür, welche sich zum Glück nach innen öffnen ließ. Jule versuchte während dessen so viel Schnee wie möglich in Schüsseln und Eimer zu schaffen, wo er zu schmelzen begann und sie ihn dann wegschütten konnte.

So verbrachten die Bewohner den ganzen Tag, abgesehen von einer kurzen Mittagspause. Abends fielen sie dann totmüde in die Betten. Von der Außenwelt hatten sie noch kein Zeichen.
 

Am nächsten Morgen wachten Jule und Bode gleichzeitig auf und machten gemeinsam das Frühstück, ohne viele Worte zu wechseln. Jule war immer noch angepisst und konnte auf weitere sinnlose Diskussionen verzichten.

Der Herr hingegen warf der jungen Frau immer wieder verstohlene Blicke zu.

„Hmm.. so schweigsam gefällt sie einem schon glatt viel besser,“ dachte er bei sich und grinste breit.

„Was?“, wollte Jule mies gelaunt wissen.

Bode begann zu lachen.

„Schade, ich hatte gerade die Ruhe genossen.“, meinte Miller.

Das Mädchen stöhnte nur und schüttelte den Kopf. Der Mann beobachtete fasziniert das Spiel ihrer Haare, als sich ihr hübsches Haupt bewegte.

Dann kam auch schon Felix und die Drei aßen gemeinsam.
 

Nach dem Essen ging es weiter an die Arbeit. Bis zum Einbruch der Dunkelheit war es Miller gelungen, wenigstens ein kleines Loch in die Schneemasse zu brechen und auch Felix war kurz davor, endlich bis zum Tageslicht hervor zu dringen.

Der Deutsche war nach dem Tag voller harter Arbeit ziemlich fertig und legte sich schon bald ins Bett.

Die 2 anderen machten es sich noch etwas vorm Kamin gemütlich.

„Bist du immer noch eingeschnappt?“, wollte Bode grinsend wissen.

Jule sah ihn schief an.

„Wieso sollte ich? Ich bin zwar manchmal nachtragend, aber so schlimm dann auch wieder nicht. Zumal du dazu beiträgst, dass ich hier wieder raus kann.“

„Gut, dann kann ich mir ja was neues einfallen lassen.“, meinte Miller schmunzelnd.

Das Mädchen sah ihn mit großen Augen an.

Zuckte dann aber nur mit den Schultern, packte ihren Mp3-Player aus, um sich abzuschotten. Eine Stunde später machte Miller Anstalten ins Bett zu gehen. Als er seine Zimmertür öffnete, stockte er jedoch.

„Fuck!“, entfuhr es ihm.

Jule, die auch aufgestanden war, um sich fertig für die Nacht zu machen schaute ihn grinsend an.

„Was?“, fragte sie mit einem frechen Ton.

„Ich weck ihn noch auf, wenn ich da jetzt Licht mache. Er schläft grad so süß“, meinte der Mann geknickt.

„Und wenn du grad eben zum Bett läufst und ich schließe die Tür, wenn du liegst.“, schlug Jule vor.

„Ich muss aber noch Duschen.“

„Kannst ja mein Duschgel benutzen.“, grinste das Mädchen.

Miller wägte das wirklich ab.

„Wirklich? Ok. Danke. Ich bin dann mal im Bad“, sagte er schließlich.

Jule starrte ihm mit großen Augen nach.

„Okeeey“, dachte sie für sich.

Dann marschierte sie in ihr Zimmer, um ihr Duschzeug heraus zu holen. Sie selbst hatte schon früher am Abend das kalte Wasser genossen.

Als sich bei der Übergabe die Hände der beiden berührten, gingen ihre Blicke direkt in die Augen des jeweils anderen.

Bode öffnete sich leicht der Mund.

„Yeah, thanks.“, sagte er schnell und drückte sie dann aus dem kleinen Badezimmer raus, um die Tür zu schließen.

Das Mädchen machte sich kopfschüttelnd in ihr Zimmer. Sie hasste es an sich, dass ihr Kopf immer abschaltete, wenn sie einem Typen zu nahe kam.
 

Als es an der Tür klopfte und Miller eintrat, stand das Mädchen gedankenversunken vor dem altbackenen Spiegel. Der Herr zog die Augenbrauen hoch.

„Ich versteh nicht, wie ihr Mädchen stundenlang vor dem Spiegel stehen könnt.“

Achselzuckend drehte sich Jule um und nahm ihr Kakaobutterduschgel entgegen. Dann konnte sie sich nicht zurück halten und schnupperte an ihm. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er nur in Shorts vor ihr stand.

„Mmm, lecker“, kicherte das Mädchen, wurde bei seinem Anblick aber leicht rot, „ Felix wird sich freuen.“

„Ey, werd nicht frech, Kleine.“, drohte der Herr und fing an das Mädchen zu kitzeln.

Dieses begann zu schreien und brach in Gelächter aus.

„Hilfe, Hilfe, nein, hör auf!“, rief Jule, während sie sich rückwärts bewegte.

Nach 3 Schritten, stieß sie jedoch gegen das Bett und fiel mit dem Rücken darauf. Miller, der es ebenfalls nicht bemerkte stürzte über sie.

„Fuck!“, entfuhr es ihm, als er bemerkte, dass er jetzt nicht mehr zurück ziehen konnte.
 

Am nächsten Morgen war der Amerikaner wieder der erste, der wach wurde. Erschrocken stellte er fest, dass Jule in seinen Armen lag. Gedankenversunken begann er ihren Körper zu streicheln und küsste ihr Haupt.

Dann lächelte er verbittert.

„Ich hab tatsächlich mit diesem kleinen Mädchen geschlafen...“, dachte er für sich, als die Tür aufgerissen wurde.

„Hier bist du!“, rief Felix ihm entgegen, wurde dann jedoch stutzig.

„Sag nicht du hast.. mit ihr...“

Sein Gesicht wurde fahl, konnte er kaum glauben, was er dort sah. Eine gefühlte Ewigkeit starrte er seinem Kumpel in die Augen.

„DU VERDAMMTES ARSCH!!!“, schrie er Bode an.

Noch bevor dieser irgendetwas erwidern konnte, wurde er von den Bewegungen des durch den Lärm aufgewachtem Mädchen abgelenkt.

Schmunzelnd beobachtete der Mann, wie sie, sich windend, langsam zu sich kam, die Augen rieb und ihn mit eben diesem Entsetzen anstarrte, dass er selber verspürt hatte, als er realisierte, was da gestern passiert war.

„Na, gut geschlafen?“, grinste er Jule an.

Noch im Halbschlaf bejahte die junge Frau seine Frage. Der Herr lachte auf.

„Hat dir besser gefallen, als erwartet, was?“

Jule sah ihn mit großen Augen und offenem Mund. Langsam begann ihr Gehirn zu arbeiten.

„Warte! Du hast das geplant?! Nur um mich zu ärgern?“

Der Amerikaner lachte nur.

Klatsch.

Jules Hand schlug so feste, wie das aus dem Liegen möglich ist gegen seine Wange. Ihn anfunkelnd sprang das Mädchen aus dem Bett, drehte sich um und stürmte mit Tränen in den Augen, an Felix vorbei aus dem Zimmer. Mit lautem Krachen schlug sie die Tür vom Badezimmer hinter sich zu.

Bode hingegen rappelte sich, die Wange reibend, auf.

„I'm sorry,“ murmelte er zu Felix und schaute zwischen ihnen auf den Boden. Doch zu spät, denn schon knallte die Faust des Deutschen mit voller Wucht gegen Bodes Wange und Nase.

Der Ältere stolperte schreiend zur Seite und stoß mit dem Kopf gegen den Rahmen des Spiegels. Aus Reflex packte er sich sofort an die Stelle, von der der brennende Schmerz kam, um sie sofort wieder wegzunehmen. Als er seine Finger betrachtete waren sie voller Blut. Kurz starrte Bode seinen Kumpel an, dann schaute er in den Spiegel, um sein Gesicht zu betrachten. Die Wange, nun schon zum 2. Mal getroffen, war knall rot. Mit seinen Fingern überprüfte der Mann, ob seine Nase noch heil war. Wie er so leicht an ihr wackelte, spürte Bode ein leichtes kribbeln und schon bald kam die rote Flüssigkeit zum Vorschein.

Schnellen Schrittes verließ er das Zimmer, um sich über das Waschbecken in der Küchenzeile zu hängen.

Felix, der hinterher gekommen war, reichte ihm Küchenpapier.

„Du hast es nicht anders verdient.“, murmelte er.

Miller sah ihm in die Augen und nickte nur leicht.

„Kannst du mir etwas Schnee bringen?“, fragte er stattdessen.

Der Jüngere nickte und tat ihm den gefallen. Fürs erste war Bode ja genug bestraft.
 

Als das Nasenbluten langsam nachließ, setzten sich die zwei Herren schweigend auf die Couch und warteten darauf, dass Jule aus dem Bad kam. Da dies nicht der Fall war, stand Miller auf und ging zum Bad.

„Ich glaub das ist keine gute Idee. Lass mich lieber.“, sagte Felix und drängte sich an dem anderen vorbei ins Bad, wo er hinter sich die Tür schloss.

Sofort erblickte der Mann das Mädchen unter der noch laufenden Duschen hockend. Wie er näher trat, bemerkte er ihr Schluchzen. Automatisch schnappte er sich ein Handtuch, bevor er die Tür zur Dusche öffnete und das Wasser abschaltete. Sich weg drehend reichte er ihr das Tuch, dann kniete er sich zu ihr runter.

„Hey..“, flüsterte er, während er ihre Schultern streichelte.

„Ist er immer so ein Arsch?“

„Naja, er ist schonmal etwas eigen. Aber sowas hätte ich ihm nicht zugetraut.“, erklärte Felix dem immer noch schluchzenden Mädchen.

„Aber er hat dir nicht weh getan, oder?“, fragte der junge Mann nun besorgt.

Jule schüttelte den Kopf.

„Nein, dass ist ja das Schlimme: Er hat Recht. Es war gut. Richtig gut.“
 

Während die beiden noch weiter sprachen, machte sich Bode im Sessel so seine Gedanken. Natürlich hatte er den letzten Abend nicht geplant gehabt. Aber als Jule den Gedanken aussprach, konnte er es sich nicht verkneifen, sie in dem Glauben zu lassen. Ihr Gesichtsausdruck war einfach zu schön gewesen und außerdem empfand er das als kleine Rache, dass sie ihn verführt hatte. Zwar unbewusst, aber immerhin.

Dass es Jule nun so sehr mitgenommen hatte, tat ihm Leid, aber nun konnte er auch nicht mehr zurück ziehen. Stattdessen stand Miller auf und machte sich weiter an die Arbeit, einen Weg in die Freiheit zu bahnen.
 

Nach einer Weile kam Felix hinzu und half ebenfalls. Wenig später kam Jule hinzu. Zunächst tat sie so, als wäre Bode gar nicht da, doch als sie dessen Gesicht sah, konnte sie sich nicht zurück halten.

„Was ist denn mit dir passiert?“

Die beiden Männer tauschten einen Blick aus.

„Ehm... Wir hatten ein kleines 'Gespräch' unter vier Augen, nachdem du weg warst.“, erklärte der Amerikaner.

„Gespräch?“, hakte das Mädchen mit hochgezogenen Augenbrauen nach, „So nennt man das nun also...“

Die Herren sahen sich kichernd an. Felix hatte seinem Kumpel zwar nicht verziehen, doch brauchte es mehr, um eine Freundschaft zu zerstören.
 

Schweigend arbeiteten die 3 wie schon am Vortag weiter. Schon bald war auch bei der Tür ein Loch nach oben geschaufelt, während Bode eine Art Stufen nach oben schlug. Irgendwann entfernte sich Jule, um das Mittagessen vorzubereiten.

Plötzlich hörten das Mädchen und die beiden Männer ein Bellen, gefolgt von einer Männerstimme.

„Hier muss es sein. Schaut mal dort, die 2 Löcher!“

Bode schaute sein Loch hoch und sah ein Gesicht zu sich hinunter blicken.

„Hi! Kommt doch rein. Sie kommen genau richtig zum Essen.“, grüßte er den Mann und fügte an Jule gewannt hinzu:

„Meinst du es reicht für unsere Gäste?“

„Du bist so doof,“ murmelte das Mädchen kopfschüttelnd.
 

Bald schon, waren 2 der Herren vom Suchtrupp in der Hütte, während der Rest von oben die Löcher vergrößerte, damit man alles aus der Hütte befördern konnte.

„Ihr könnt schonmal eure Sachen packen,“ meinte schließlich einer der Retter.

Gesagt getan und eine Stunde später waren die 3 Skifahrer samt Gepäck draußen. Es wurden die Ski angeschnallt und los ging die Abfahrt hinunter ins Tal.

Als dort alles geklärt war, wurde es Zeit sich zu verabschieden.

Mit einem Zögern bewegte sich Bode auf Jule zu und überwand sich schließlich, sie zu umarmen.

„Chmm.. Also, see you. And Good Luck!“

„Ja.. Bis dann.“, sagte das Mädchen verdrießlich.

Zwischen den beiden Männern verlief der Abschied herzlicher. Auch Felix wurde umarmt.

„Ok, ich denke wir sehen uns dann in Val Gardena. Bis dahin viel Spaß beim Training. Ich denke, es war trotzdem schön.“, sagte der Jüngere und warf beim letzten Satz einen Blick zu Jule.

„Ja.“, grinste Miller, wurde dann aber nachdenklich.

„It wasn't planned. But don't tell her.“, flüsterte er schließlich in Felix' Ohr und blickte schuldbewusst zu seinem Kumpel.

Dem klappte erstmal der Mund auf. Dann nickte er kurz und klopfte dem älteren ein letztes Mal auf die Schulter, bevor er ins Auto stieg, wo Jule schon am Beifahrersitz wartete.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Katherine_Pierce
2010-10-20T15:55:38+00:00 20.10.2010 17:55
So,
ich bin auch dazu gekommen, es zu lesen und HALLO? Ich könnte dem Mr Miller auch nochmal den Hals umdrehen. Schade, dass Felix nicht nochmal draufgehauen hat. Honestly, Männer, die so sind, sind einfach scheiße...
Gramamtisch und Rechtschreibungsmäßig hab ich allerdings ein bisschen zu meckern. Zum Einen hat Jule Felix wenn dann den KOPF verdreht und nicht die Augen xD Oder sie hat ihm schöne Augen gemacht, aber nicht die Augen vedreht, denn das wäre ja nicht positiv, as you know. Scheißkerl wird zusammengeschrieben, genau wie knallrot und miesgelaunt. Bei einem Satz hast du ein 'wir' vergessen(war die FRage, ob sie nicht mal essen wollten). Zahlen bis 13 werden immer ausgeschrieben. Okay immer mit a, auch wenn ich weiß, wie dus gemeint hast ;) Der Spiegel war höchstens altmodisch, aber nicht altbacken. Nur Brot kann altbacken sein :) Und Kribbeln war in dem Zusammenhang ein Nomen, also großzuschreiben.
Ich hoffe, dass hält dich trotzdem nicht davon ab, eifrig weiterzuschreiben. Maarja und Cathy wollen schließlich wissen, was Jule so erlebt hat!


Zurück