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Eine Reise mit Folgen

Zwei Jungs kommen in die Welt der Pokemon beschreiten ihren Weg bis ganz nach oben an die Spitze!
von

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Reise in eine neue Welt

1.Kapitel: Reise in eine neue Welt
 

Mit einem genervten Seufzer stand Maximilian aus seinem Bett auf. Wieder musste er in diese Schule, die er so sehr hasste. Maximilian, auch Max genannt, hasste die Schule nicht, weil er wie andere Teenager in seinem Alter einfach nur faulenzen wollte, nein, bei ihm hatte es andere Gründe.

Max stand aus seinem Bett auf, trat zum großen Eichenschrank, der in seinem Zimmer stand und öffnete die Tür.

Mit verschlafenen Augen sah er in den Spiegel, der in der Innenseite der Schranktür angebracht war. Max besah sich sein eigenes Spiegelbild an. Er war dünn, fast schmächtig. Seine blonden Haare fielen ihm mit einer beiläufigen Eleganz ins Gesicht, für die ihn andere Leute beneideten.

Er entschied sich für eine blaue Jeans und ein schwarzes T- Shirt. Er nahm sich dazu noch eine Boxershorts heraus und ging ins Badezimmer, wo er sich wusch und anzog. Nachdem er fertig war, ging er die Treppe hinunter in die Küche, wo er sich sein Frühstück fertig machte und ins Esszimmer ging, um es zu verspeisen.

Auf dem riesigen Tisch, der im Esszimmer stand, lag ein Zettel und Max las ihn durch.
 

“Guten Morgen Max,

ich musste heute schon früh zu einer Besprechung und komme heute erst spät nach Hause. Mittagessen steht im Kühlschrank.

Ich hab dich lieb!

Papa“
 

“Das war so typisch!“ dachte sich Max.

Immer musste sein Vater zu irgendwelchen Gesprächen und Terminen und für ihn, seinen eigenen Sohn hatte er nie Zeit. Wie sehr er das hasste. Aber Max war daran bereits gewöhnt, dass er sich um alles selber kümmern musste. Max verspeiste sein Frühstück und räumte danach seinen Teller wieder weg. Es war zwar noch etwas früh, aber Max nahm seine Schultasche und machte sich auf den Weg zur Schule. Zum Glück wohnte er nicht sehr weit entfernt von seiner Schule und er brauchte nur 10 Minuten, bis er vor jenem verhassten Gebäude stand, das sich Schule nannte. Die Schule, auf die er ging, war die Fritz-Karsen-Schule in Berlin Neukölln.

Er ging eine kleine Treppe hinunter und öffnete eine große Tür und trat ins Gebäude. Er wandte sich nach rechts und stieg eine Wendeltreppe hoch in den zweiten Stock zu seinem Klassenraum mit der Nummer 214. Er trat in den Raum und wurde von einen Schwall von Lärm begrüßt. Am Lehrerpult standen seine beiden Klassenlehrer. Ein älterer Mann mit einer Halbglatze und eine ältere Frau mit einer Brille. Von beiden Lehrkräften hasste Max die Frau am Meisten. Frau Hermans war doch eine wirklich dämlich naive Frau, die der Meinung war, Ruhe in die Klasse zu bringen, nur indem sie darum bat. Ein Glück unterrichtete sie Max nur im Fach Arbeitslehre. Der ältere Mann mit der Halbglatze war etwas angenehmer zu ertragen. Er hieß Herr Steinberg und unterrichtete die ganze Klasse in Physik und in Erdkunde.

Er setzte sich auf seinen Platz in der zweiten Reihe neben einen etwas dickeren Jungen, der ihn freundlich begrüßte. Von allen seinen Mitschülern mochte Max seinen Sitznachbarn am Meisten. Sein Name war Nils und mit ihm konnte man sich wenigstens vernünftig unterhalten und auch er hatte eine gewaltige Abneigung gegen seine Klassenlehrerin und ganz besonders gegen diese dämliche Klasse, denn egal wo es ums Scheiße bauen ging, war diese Klasse immer mit dabei, und dass konnten Max und Nils absolut nicht leiden.

“Seit ruhig!“ riefen Herr Steinberg und Frau Hermans und es dauerte eine Weile, bis die Klasse verstummte.

Als Frau Hermans mit der Klassenstunde begann, fing Maximilians Aufmerksamkeit merklich abzunehmen und er fing ein geflüstertes Gespräch mit Nils an.

Als die Klassenstunde zuende war packte Max sein Geschichtsbuch aus und legte es mit seinem Geschichtsordner auf den Tisch, während Nils nach vorne zu den Lehrern ging und diese zum gefühlten hundertsten Mal erinnerte, dass sie doch ins Klassenbuch eintragen sollten. Noch während die Klassenlehrer ins Klassenbuch eintrugen, trat die Geschichtslehrerin in den Raum und begann die Stunde.

Nach der Geschichtsstunde hatten sie eine große Pause und gemeinsam mit Nils ging Max auf den Pausenhof.

“Kannst du kurz mitkommen, ich muss mir noch ein paar Sachen im Schulladen kaufen.“ Sagt Max und Nils nickte.

Gemeinsam gingen sie zum Schulladen, der in der Nähe der Turnhalle stand. Am Laden hatte sich eine kleine Schlange von Schülern gebildet und Max und Nils musste ungefähr 10 Minuten warten, bis sie dran waren.

“Einen Din A 4 Block, bitte!“ sagte Max und holte sein Portmonee heraus.

“3.50 €!“ sagte das Mädchen gelangweilt, dass im Laden saß und holte einen verpackten Block heraus.

“Deren Preise werden auch immer unverschämter!“ murrte Max, bezahlte den Preis nahm den Block entgegen.

Da die Pause jetzt fast zuende war, gingen beide Jungen zurück in ihren Klassenraum und machten sich für ihre nächste Stunde bereit. Sie warteten und warteten, aber es kam kein Lehrer und nach guten 20 Minuten nach Beginn der Stunde ging die Klassensprecherin in das Sekretariat und kam danach mit der Nachricht wieder, dass sie eine Freistunde hatten.

Max und Nils verließen den Klassenraum, wie sie es so oft taten, wenn sie eine Freistunde hatten, und spazierten durch die Schule.

Als sie in den Gang der 10. Klassen einbogen, kam ihnen ihr verhasster Chemielehrer entgegen und sie stürzten in ein leeres Klassenzimmer. Zumindest dachten sie, dass es leer war. Ein alter Mann, der auf einen Stock gestützt dastand, war in dem Klassenraum. Der Mann drehte sich zu den beiden Jungen um und setzte ein breites Lächeln auf.

“Ah, wie ich sehe, bin ich doch nicht so allein. Nun, wollt ihr mir einen kleinen Gefallen tun?“ fragte der Alte die beiden Jungen.

Sie nickten und so fuhr der Alte fort.

“Wenn ihr mir helft, meine Aufgabe zu erfüllen, dann werde ich euch ein gewaltiges Geschenk machen.“ Sagte der Alte und die beiden Jungen nickten synchron.

“Gut, dann geht wieder durch die Tür und ich werdet mit der Aufgabe beginnen!“ flüsterte der Mann.

“Was ist das denn für eine Aufgabe?“ fragte Nils.

Der alte Mann sah ihn an und lächelte.

“Das werdet ihr dann sehen!“ antwortete er und deutete dann auf die Tür.

Das war für Max und Nils das Zeichen, dass sie gehen sollten und sie traten durch die Tür.

Grelles Licht schlug den beiden Jungen entgegen und sie mussten die Augen schließen, um nicht geblendet zu werden.

Als das Licht nachließ öffneten die beiden wieder ihre Augen und fanden sich in einem kleinen Dorf wieder. Sie sahen sich verdattert um, denn schließlich waren sie beide ja gerade noch in der Schule gewesen.

“Wo sind wir?“ fragte Max und sah sich weiter das Dorf an.

Aber Nils, der den Blick auf ein Ortsschild geheftet hatte, antwortete nicht.

Max drehte sich zu ihm um, folgte seinen Blick und sah auf das Ortsschild. Ihm klappte der Mund auf. Das konnte nicht sein, nicht hier.

Max sah nun Nils in die Augen und auch in seinem Blick stand die Verwunderung geschrieben. Sie waren nicht mehr in Berlin, wenn es stimmte, waren sie noch nicht einmal in ihrer Welt. Das Dorf, in dem sie gelandet waren, hieß Wurzelheim und wenn sich Max nicht irrte, dann waren sie in der Welt der Pokémon, um genau zu sein in der Hoenn - Region. Jetzt besahen sie sich gegenseitig genauer an. Sie sahen anders aus. Sie sahen aus wie die Animefiguren aus der Pokemonserie. Sie sahen sich verdutzt an und lachten laut los. Das konnte nicht sein. Nicht das tatsächlich sein konnte, war einfach absurd.

Wenn sie wirklich in der Welt der Pokémon und dazu noch im Dorf Wurzelheim waren, dann konnten sie auch gleich nach Professor Birk suchen, denn wenn sie ihn nicht fanden, so waren sich die beiden Jungen sicher, hatten sie sich selbst bewiesen, dass sie nicht in der Welt der Pokémon waren. Sie durchquerten das Dorf, bis sie vor einem riesigen Gebäude standen, wo bereits eine Krankenschwester stand.

“Ah, herzlich willkommen. Ich bin Schwester Joy und werde euch zu Professor Birk führen, wo ihr euch euer erstes Pokémon aussuchen könnt.“ Sagte die Krankenschwester zu Max und Nils.

Die beiden Jungs sahen sich mit hochgezogenen Augenbrauen an und folgten Schwester Joy ins Gebäude.

Sie gingen durch eine Art Wohnzimmer und kamen dann in ein Labor, wo bereits ein großer Mann in einem Kittel auf sie wartete.

Als sie vor dem Mann standen drehte sich dieser zu ihnen um und strahlte sie an.

“Willkommen! Willkommen in meinem Labor! Ihr seid mit Sicherheit hier, um euch euer erstes Pokémon auszusuchen. Ich bin Professor Birk. Ich habe hier das Pflanzenpokémon Geckarbor, das Wasserpokémon Hydropi und das Feuerpokémon Flemmli zur Auswahl. Welches Pokémon wollt ihr nehmen?“ fragte Professor Birk.

Max und Nils sahen verblüfft auf die drei Pokébälle an. Sie nahmen jeweils einen der Pokébälle und ließen die Pokémon, die darin waren, aus ihren Bällen raus. Max hatte das Pflanzenpokémon Geckarbor erwischt, Nils dagegen das Wasserpokémon Hydropi.

Max besah sich das Pflanzenpokémon an, das sich gerade einen kleinen Stock in den Mund gesteckt hatte und nahm es auf den Arm.

Nils hatte sich zu dem kleinen Hydropi hinunter gebeugt und streichelte ihm über den Kopf. Das kleine Pokémon schmiegte sich an Nils` Hand und schnurrte.

“Ich nehm dieses hier!“ sagte Nils und kraulte Hydropi den Bauch.

Professor Birk nickte und überreichte ihm ein paar Pokébälle.

Max überlegte noch eine ganze Weile, dann sagte er zu Professor Birk:

“Ich möchte dieses Pokémon hier!“

Max deutete auf Geckarbor, das sich in Max` Armen bequem gemacht hatte.

Professor Birk nickte und überreichte auch Max ein paar Pokébälle.

Als Max die Bälle entgegen nahm, warf Nils ein:

“Wir haben jetzt unsere Pokémon, aber wir sind nicht ausgerüstet für eine lange Reise!“

Plötzlich lachte Professor Birk laut auf.

“Ach, macht euch darüber keine Sorgen. Für solche Fälle gibt es bei uns eine Spendenbörse für Anfängertrainer. Dort könnt ihr euch passende Kleidung und Ausrüstung aussuchen!“ erklärte Professor Birk.

Max und Nils nickten und gemeinsam mit Professor Birk gingen sie aus dem Labor hinaus und die Hauptstraße zu einer großen Lagerhalle, wo bereits ein Wachmann auf sie wartete.

Der Wachmann winkte sie kommentarlos durch und gemeinsam mit Professor Birk betraten Max und Nils die Lagerhalle.

Die Lagerhalle war riesig und vollgestopft mit Kleiderständern und Umkleidekabinen.

“Sucht euch was aus!“ sagte Professor Birk und strahlte.

Max und Nils wuselten durch die Gänge mit Kleidungsstücken und suchten sich jeweils neue Kleidungsstücke, Rucksäcke, Schuhe, Geldbörsen, Zelte, Schlafsäcke und Proviant zusammen und gingen jeweils in eine Umkleidekabine und zogen sich ihre neue Kleidung an. Als sie fertig waren, traten Max und Nils aus ihren Kabinen. Max trug ein schwarzes Hemd mit gelben Muster und eine dazu passende schwarze Hose. Für Nils sah Max` Kleidung wie eine japanische Schuluniform aus. Max trug dazu noch schwarz-rote Handschuhe, gleichfarbige Schuhe und einen roten Rucksack. Um die Hose trug er einen roten Gürtel, an dem die Pokébälle angebracht worden waren. Seine Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden.

Nun sah Max zu Nils.

Nils trug ein schwarz-rotes T-Shirt, dazu eine rote Hose mit Seitentaschen. Auf den Rücken hatte er einen schwarzen Rucksack gezogen. An seinem Gürtel war eine kleine Tasche angebracht, in der es fröhlich klackerte und klimperte.

Auf der Nase trug er eine Brille mit ovalen Brillengläsern. Seine dunkel blonden Haare hatte er zu Stacheln hochgegelt.

“Wenn er jetzt noch etwas dünner und keine Brille tragen würde, wäre er von Naruto nicht zu unterscheiden!“ dachte sich Max und grinste.

Nachdem Max und Nils neu eingekleidet waren und ihre Ausrüstung erhalten hatten, wurden sie von Professor Birk zu einem Computer gewunken, wo sie ihre Daten eingeben mussten und danach ihren Pokédex, eine flache, kleine tragbare Datenbank, bekamen.

“So, fertig. Jetzt seit ihr für die Pokémon Liga registriert und könnt auch offiziell um die Orden der Arenen kämpfen. Ich hoffe, dass ihr euch auch jeweils eine Karte mit eingepackt habt. Ich weiß natürlich, dass ihr noch Geld braucht, um Tränke und andere wichtigen Dinge für euch und eure Pokémon zu kaufen. Das hier ist für euch. Wenn ihr wollt, könnt ihr jetzt zu eurer Reise aufbrechen!“ sagte Professor Birk und überreichte beiden Jungen jeweils 3000 Pokédoller.

Max und Nils besahen sich die Scheine an. Das Geld erinnerte sie gewaltig an die Währung in ihrer Welt. Sie traten aus der Halle hinaus und gingen gemeinsam mit Professor Birk zum Ortsrand, wo sie sich von Professor Birk verabschiedeten.

Sie wandten sich von Professor Birk ab und begannen ihre Reise.
 

Ende des 1. Kapitels

Die ersten Kämpfe

Die ersten Kämpfe
 

Als sie Wurzelheim verließen, eröffnete sich ihnen eine wunderschöne Landschaft. Weite Wiesen mit saftigen Gras, junge und starke Bäume standen in der Gegend und genau dazwischen führte ein kleiner, mit roten Backsteinen gesäumter Pfad entlang. Sie gingen eine Weile diesen Weg, bis sie zu einem kleinen Schild kamen. Nils beugte sich zu dem Schild hinunter, um es zu lesen.

“Route 101 vorne weg

Rosalstadt gerade aus“

“Sieht so aus, als ob wir immer geradeaus laufen müssten, um in die nächste Stadt zu kommen.“ Sagte Max und ging den Weg weiter entlang.

Nils brummte nur und holte den Pokeball hervor, in dem er Hydropi aufbewahrte.

“Was machst du da?“ fragte Max, als er sah, dass Nils den Ball hervor geholt hatte.

“Ich werde jeden meiner Bälle mit einem kleinen Sticker versehen. Dadurch kann ich sie besser erkennen, falls sie irgendwann verloren gehen sollten und ich sie wiederfinden muss.“ Antwortete Nils und klebte einen kleinen leuchtenden Stern auf Hydropis Pokeball.

“Gute Idee!“ sagte Max und klebte auch auf seinen Pokeball einen Sticker.

Plötzlich schoss eine kleine Gestalt hinter den Bäumen hervor und landete vor den beiden Trainern.

Max und Nils sahen auf und erblickten ein kleines rotes Insekt , das sie anknurrte.

Max nahm seinen Pokedex und hielt diesen auf das Pokemon.

Das Gerät klickte und eine metallische Stimme ertönte, die einige Informationen über Waumpel verbreitete.

Max sah das Käferpokemon belustigt an, zückte Geckarbors Pokeball und entlies dieses aus dem Ball, damit es sich in den Kampf stürzen konnte.

Geckarbor stürzte sich auf Waumpel und es dauerte nur wenige Momente, bis Waumpel erschöpft zu Boden sank und Max einen leeren Ball in die Hand nahm und diesen auf Waumpel warf.

Der Pokeball saugte Waumpel ein und wackelte ein wenig. Als er Ball sich beruhigt hatte nahm Max diesen in die Hand, tippte mit dem Zeigefinger auf de kleinen Knopf im Ball, der für die Verkleinerung verantwortlich war. Nachdem der Ball verkleinert war, war er nicht mehr größer als eine Wallnuss und so konnte Max diesen an seinen Gürtel befestigen.

Nach dem dies erledigt war gingen die beiden Jungen den Weg entlang und kamen am Abend in Rosalstadt an, wo sie das Pokecenter suchten und sich dort einquartierten.

Am nächsten Tag standen sie auf, wuschen sich und gingen in den Frühstückssaal, wo ein Büffet aufgebaut war, auf dem Alles stand, was ein großzügiges Frühstück hergab.

Max nahm sich einen Teller und belud diesen mit Rühreier, Nils allerdings nahm sich keinen Teller, sondern einen großen Napf, den er mit Pokemonfutter belud und zu einen Tisch auf den Boden stellte. Danach belud er sich eine kleine Schüssel mit Cornflakes und Milch und stellte sie auf den Tisch, an dem sich die beiden Jungs setzten. Ihre Pokemon, die sie am Tag zuvor bei der Krankenschwester, die für dieses Center verantwortlich war, sich ausgeruht hatten, kamen angerannt und stürzten sich auf ihr Futter.

Nils schmunzelte und begann sein Frühstück einzunehmen. Max hingegen ließ ein wenig beschämt den Kopf sinken.

“Ich hätte zuerst an unsere Pokemon denken sollen, nicht an mein Frühstück!“ sagte Max reumütig.

Nils nickte und antwortete dann.

“Mach dir keine Gedanken darum. Ich habe einen Hund und in den ersten Monaten habe ich genauso gehandelt, bis es von meiner Mutter mal ein Donnerwetter gab und seitdem kümmere ich mich immer zuerst darum, dass mein Hund etwas zu fressen hat und dann komme ich. Auf unsere Situation übertragen könnte man den Hund mit den Pokemon vergleichen.“

Max nickte und kraulte Geckarbor und danach Waumpel am Kopf.

Nachdem auch Hydropi mit fressen fertig war, stieß es Nils ans Schienbein, stellte sich auf. Nils nahm es auf den Schoß und nahm eine Serviette zur Hand und wischte Hydropis Mund von restlichen Futter sauber.

Nach dem Frühstück gingen sie aus dem Center und machten sich auf Weg. Sie verließen die Stadt und wanderten nach Westen.

Die Gegend wurde wilder bewachsen und sie mussten sich durch hohes Gras schlagen. Plötzlich rief eine laute Stimme.

“Halt! Wartet mal!“

Die beiden Jungen erschraken und sahen sich hektisch um.

Ein kleiner Junge von 11 Jahren kam aus dem hohen Gras und sah sie kampflustig an.

“Ich fordere dich heraus!“ sagte der Junge und deutete mit dem Zeigefinger auf Nils.

Nils sah den Jungen etwas verdutzt an, nickte aber dann.

“Machst du für uns den Schiedsrichter?“ fragte Nils an Max gewand.

Dieser nickte und stellte sich auf.

“Nun ist es soweit. Der Herausforderer...“ Max unterbrach sich und fragte den Jungen, wie er den hieße.

“Ich heiße Tobias!“ antwortete der Junge.

Max setzte erneut an.

“Der Herausforderer Tobias gegen Nils. Es ist ein Pokemon erlaubt! Fangt an!“ sagte Max und eröffnete den Kampf.

Der junge Trainer namens Tobias nahm einen Pokeball in die Hand und entließ ein Fiffyen, ein kleines graues Hundepokemon, zum Kampf.

Nils grinste und schickte Hydropi in den Kampf.

Die Pokemon sahen sich böse an und dann griff Fiffyen zuerst an. Hydropi wich Fiffyens Tackle aus und feuerte auf Nils` Befehl eine Aquaknarre ab, die Fiffyen verfehlte und den Boden traf.

Da kam Nils eine Idee und er wies Hydropi an, mehrere Aquaknarren auf Fiffyen abzufeuern. Manche der Geschosse trafen das kleine Hundepokemon, andere verfehlten es und trafen den Boden.

“Hah, dein Pokemon sollte noch etwas zielen üben!“ sagte Tobias und lachte.

Nils grinste, denn er hatte erreicht, was er wollte.

Hydropi hatte mit seinen Geschossen den Boden schlammig werden lassen und Fiffyen versank ein paar Zentimeter in dem Schlamm.

Jetzt erkannte auch der junge Trainer, dass sein Pokemon in Schwierigkeiten steckte und Hydropi mit einem Tackle das Fiffyen niederstreckte.

Tobias fluchte, holte Fiffyen zurück in seinen Pokeball und bedankte sich dann bei Nils für den Kampf. Als sie sich von Tobias verabschiedet hatten, schlugen sich Nils und Max weiter durch das hohe Gras.

Sie waren bereits eine ganze Weile gegangen, als sie ein leises Klagen hörten.

Sie schauten sich um, doch die Quelle des Klagens konnten sie nicht ausmachen. So folgten sie der Stimme des Klagenden und fanden nicht weit entfernt an einem kleinen Bach ein kleines Pokemon vor, dass auf dem Boden lag.

Das Pokemon sah für die beiden Jungs aus wie ein kleines Mädchen, dass einen grünen Helm mit kleinen, roten Hörnchen und ein kleines, weißes Kleid trug.

Sie traten auf das Pokemon zu und sprachen es an.

“Was ist mit dir?“ fragte Max das Pokemon.

Das Pokemon sah die beiden Jungen mit verquollenen Augen an.

Es deutete mit einen seiner kleinen Ärmchen auf den Fluss. Als Max und Nils dort hinsahen, erkannten sie, dass eine blaue Beere in einem Ast im Fluss steckte.

Nils erkannte, dass das Pokemon eine kleine Verletzung am Knie hatte und holte eine Salbe aus seinen Rucksack.

“Behandle die Wunde! Ich hole die Beere!“ sagte Nils und gab Max die Salbe.

Nils fuhr mit dem Arm in den Fluss und überprüfte so die Tiefe des Flusses. Da der Fluss nicht allzu tief war, krempelte sich Nils die Hosenbeine hoch und stieg langsam in den Fluss.

Max behandelte in der Zwischenzeit die Wunde des Pokemon und als er fertig war, hatte auch Nils die Beere aus dem Fluss geholt und reichte sie dem Pokemon.

Das Pokemon nahm die Beere entgegen.

“Mal sehen, wer du bist!“ sagte Nils und hielt seinen Pokedex über das Pokemon.

Der Pokedex berichtete ihm, dass das Pokemon ein Trasla war.

Das Trasla, dass die Beere entgegen genommen hatte, hatte die Beere in drei Teile geteilhttp://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/ffadmin/256220/727987/t und reichte jetzt jeweils ein Teil Max und das andere Teil Nils.

“Du willst sie wirklich mit uns teilen?“ fragte Max überrascht.

Trasla nickte und so nahmen beide Jungen jeweils ein Stück entgegen und es auch gleich in den Mund.

Die Frucht war süß und schmeckte ein wenig wie eine Blaubeere. Nachdem beide die Beere gegessen hatten, standen sie auf und wollten sich von dem Trasla verabschieden, doch es ergriff die Hand von Nils und hielt ihn am Boden.

“Was ist denn los, Kleines?“ fragte er und sah Trasla fragend an.

Trasla sah ihm tief in die Augen und tippte dann an dessen Beutel, in dem Nils seine leeren Pokebälle aufbewahrte.

Nils holte erstaunt einen der leere Pokebälle heraus und zeigte ihn Trasla. Nun fiel bei Nils der Groschen und er fragte an Trasla gewand:

“Möchtest du mit uns kommen?“

Trasla nickte, sprang dann hoch und umarmte Nils.

Dieser lächelte und zeigte dann nochmals auf den Pokeball.

“Wenn du mit uns kommen möchtest, dann solltest du in diesen Pokeball gehen, dadurch ist die Reise leichter!“ erklärte Nils Trasla und diese nickte.

Trasla ließ von dessen Hals ab und tippte an den Pokeball. Trasla wurde in den Ball gezogen, dieser zuckte ein paar mal und erstarte dann.

“Jetzt habe auch ich mein zweites Pokemon.“ Sagte Nils und stand auf.

Max nickte und erhob sich ebenfalls.

“Es wird bald dunkel, wir sollten noch ein paar Kilometer laufen, bevor wir unser Nachtlager aufschlagen.

Sie machten sich wieder auf den Weg, doch jetzt orientierten sie sich am Fluss, der ihnen als Wasserquelle diente.

Sie wanderten, bis die Sonne hinter den Bäumen verschwand und sie in tiefe Schatten tauchte.

Sie waren an einer Stelle angekommen, wo sich der Fluss in zwei kleinere Flüsse teilte. Dort schlugen sie ihr Nachtlager auf. Nils packte ein kleines Zwei-Mann-Zelt aus seinem Rucksack aus und stellte es auf, während Max ein Lagerfeuer entzündete.

Sie entließen ihre Pokemon aus den Bällen und machten ihnen einen Napf mit Futter fertig. Danach stellten sie einen kleinen Kessel über dem Feuer auf und füllten diesen mit Wasser aus dem Fluss. Nils nahm zwei abgepackte Beutel mit Reis und Currysoße aus seinem Rucksack und legte diese ins kochende Wasser des Kessels. Es dauerte keine 10 Minuten, bis ihr Essen fertig war und sie beluden ihre Pappteller mit dem Reis und der Currysoße und verspeisten es.

Max beobachtete Nils verstohlen aus den Augenwinkeln. Sein Kumpel war für ihn ein Buch mit sieben Siegeln. Nicht nur, dass sein Mitreisender nicht sehr gesprächig war, sondern auch, weil viele Gerüchte sich um ihn rankten. Eins dieser Gerüchte war, und das hielt Max für absurd, dass Nils mit einem Jungen zusammen war, aber hundertprozentig war er sich nicht sicher. So fragte er Nils nach etwas anderem, um dadurch auf seine eigentliche Frage zu kommen.

“Sag mal, was hältst du eigentlich wirklich von unserer Klasse und von unseren Klassenlehrern?“

Nils sah von seinem Reis auf und legte sich den Teller mit dem Reis auf seinen Schoß.

“Diese Klasse ist ein Haufen von Chaoten, Deppen und Neunmalklugen. Unsere Klassenlehrerin könnte man gut mit einer Frau in schwarzer Lack- und Lederkleidung mit Peitsche vergleichen und unseren Klassenlehrer als einen kleinen Schisser, der sich immer von unserer Klassenlehrerin unterbuttern lässt. Ich hasse und verachte sie. Du müsstest mal in den Wahlpflichtkunstkurs kommen, die Schüler der anderen Klassen regen sich auch ständig über die Schüler in meiner Klasse auf. Mit denen aus dem Kunstkurs kann ich mich wenigstens vernünftig unterhalten.“ Sagte Nils und schaufelte sich weiter den Reis in den Mund.

Max nickte und fragte dann weiter.

“Warum redest du denn nur mit denen aus deinem Kunstkurs? Warum nicht mit den Schülern aus unserer Klasse?“

Nils sah ihn scharf an, schluckte den Reis, den er noch im Mund hatte, herunter und antwortete, doch jetzt klang seine Stimme bitter.

“Wenn du schon von Anfang der siebten Klasse in dieser Klasse gewesen wärst, dann wüsstest du, dass bei dieser Klasse vernünftige Argumentation nichts bringen.“

Nils` Miene hatte einen verbitterten Ausdruck angenommen. Seine Hände zitterten und er stellte seinen noch halb vollen Teller neben sich. Mit einer Handbewegung erlaubte er den Pokemon seinen restlichen Reis auf zu essen.

Er ging vom Feuer weg und ging hinüber zu der Stelle des Flusses, wo sich dieser aufteilte.

Max wollte seinen Kumpel nicht verärgern und ging jetzt zu ihm.

„Hey, sorry, ich wollte dich nicht verärgern. Du reagierst nur immer so komisch, wenn es um diese Klasse geht. Ich bin zwar erst seit zwei Monaten in dieser Klasse, aber ich habe schon jetzt gemerkt, dass du dort einen ziemlich schweren Stand hast. Viele reden über dich und ich kann dir sagen...!“ sagte Max, doch er wurde von Nils unterbrochen, der ihn ansah und anknurrte.

“So, was sagen denn so unsere ach so tollen Mitschüler? Sagen sie, dass ich ein Idiot bin, dass ich ein Schleimer bin, dass ich ein Streber bin? Ja, dass kenn ich alles schon. Denkst du, dass ich es nicht bemerke, wie diese Idioten über mich reden, wie sie über mich lästern?! Sie erfinden Gerüchte über mich, um mich schlecht zu machen und machen mir das Leben dermaßen schwer, dass ich manchmal keine Lust habe morgens aufzustehen und zur Schule zu gehen.“ Sagte Nils und seine Stimme war immer lauter geworden, bis er die letzten Sätze geschrien hatte.

Max wirkte sichtlich beeindruckt über die gewaltige Lautstärke von Nils` Worten.

“Dann weißt du ja wirklich mehr, als ich gedacht hatte. Ich kenn bis jetzt nur eins dieser Gerüchte, dass in der Klasse umher geht.“ sagte Max und sah in Nils` Gesicht, das blanke Wut zeigte.

“Und welches der zahllosen Gerüchte soll es sein? Etwas das, nachdem ich angeblich mit dieser Frau Voigt eine Beziehung haben soll oder, nein warte, ich kenn da noch ein besseres! Angeblich soll ich ja schwul sein.“ Sagte Nils und schnaubte vor verächtlichem lachen.

Max wirkte irritiert. Er hatte nicht erwartet, dass sein Freund und Kumpel dermaßen viel wusste, was in der Klasse über ihn getratscht wurde.

Nils schien Max` Gedanken erraten zu haben, denn er sagte:

“Du wunderst dich jetzt, warum ich soviel weiß. Tja, die meisten Mitschüler ignorieren mich und das hat für mich den Vorteil, dass die meisten so mit ihren Freunden beschäftigt sind, dass sie mich nicht bemerken oder nicht mit mir rechnen. Durch meine Arbeit als Klassenbuchamt kenne ich die Schule und ihre versteckten Schlupfwinkel, in denen ich mich oft begebe, wenn ich die anderen belauschen will. Dadurch kann ich die Anderen immer belauschen, wenn sie über mich reden und manchmal kann ich mich auch auf einer kleinen Art und Weise rächen, indem ich zum Beispiel meinen Kunstlehrer nicht anlüge, wenn er mich mal wieder fragt, wer von unseren Klassenkameraden gefehlt hat. Denn im Wahlpflichtkunst schwänzen viele unserer Klassenkameraden, die in diesen Kurs sind, den Unterricht, weil es die letzte Doppelstunde am Freitag ist.“ Sagte Nils und blanke Wut und ein kleines bisschen Belustigung schwang in seiner Stimme mit.

Max verstand, warum Nils sich auf diese etwas hinterliste Weise an seinen Klassenkameraden rächte, auch wenn er sein Verhalten noch nicht ganz nach vollziehen konnte.

“Warum tratschen die so sehr über dich? Was hast du denen getan?“ fragte Max.

Nils sah ihn jetzt etwas irritiert an.

“Was ich denen getan habe? Es ist wohl eher die Frage, was ich tue und zwar jeden Tag. Ich bewahre für mich eine grundsolide Höflichkeit und zwar jeden gegenüber und ich habe mich freiwillig für das Amt um das Klassenbuch gemeldet. Das reicht für die schon, aber soweit mal zu überlegen, warum ich mich ums Klassenbuch kümmere, kommen die nicht.“ Sagte Nils und warf einen kleinen Stein übers Wasser.

Max hatte sich auch schon ein paar mal darüber Gedanken gemacht. In seiner alten Schule musste das Klassenbuchamt immer von den Lehrern verteilt werden und es wurde nur so widerwillig und äußerst unzuverlässig ausgeführt. So weit er aber mitbekommen hatte, führte Nils es dermaßen gewissenhaft aus, dass kein Eintrag, sei es über Schulstunden oder fehlende Schüler, fehlte.

Max räusperte sich und stellte dann die Frage, die ihm auf der Zunge brannte.

“Warum hast du denn das Amt um das Klassenbuch übernommen?“

Nils sah ihn nach dem Motto „Na endlich stellst du diese Frage“ an und antwortete dann weniger wütend.

“Ich habe dieses Amt übernommen, weil ich wusste, dass es in meinem Zeugnis erwähnt wird und es wird mir bei meinen späteren Bewerbungen für einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz bestimmt nützlich sein. Außerdem hatte ich so immer eine erstklassige Ausrede, um aus der Klasse heraus zu kommen und verschiedene Lehrer aufzusuchen. Aber jetzt erst mal genug dazu. Ich bin saumüde und geh jetzt schlafen. Gute Nacht!“ sagte Nils und ging zu seinen beiden Pokemon, um diese in ihre Bälle zu holen und sich danach im Zelt schlafen zu legen.

Max stand noch eine ganze Weile am Ufer des Flusses und dachte über das gerade zuende gegangene Gespräch nach.

“Jetzt weiß ich zwar, warum er in manchen Situationen so reagiert, wie er es tut, aber ich kenne noch nicht alle Gründe dafür. Wie ich es mir schon gedacht habe, er ist wie ein Buch mit sieben Siegeln. Kaum habe ich ein Siegel gelöst, kommt ein neues und ersetzt das Alte. Es ist so, als ob er das mit Absicht machte, damit niemand etwas von ihm weiß, damit er nicht verletzlich ist. Aber ich werde nicht aufgeben. Er kann mir vertrauen, denn ich glaube, dass er das Vertrauen in seine Mitmenschen verloren hat und ich werde es ihm wieder geben!“ Dachte sich Max, raufte sich die Haare und holte seine Pokemon zurück in ihre Pokebälle und ging dann auch schlafen.
 

Ende des 2. Kapitels

Der dunkle Blütenburg-Wald

Der dunkle Blütenburg-Wald
 

Am nächsten Morgen packten sie schweigend ihre Sachen ein und wuschen sich am Fluss. Nils hatte nach der gestrigen Unterhaltung nicht das Bedürfnis, sich weiter zu öffnen und deshalb machte Max auch keine Anstalten, seinen Freund weiter zu bedrängen.

Nachdem sich beide Jungen gewaschen und alle Sachen wieder eingepackt hatten, machten sie sich auf den Weg nach Blütenburg City. Sie folgten den Fluss weiter, bis ihnen ein kleines Ortsschild ins Auge fiel.

Max rannte darauf zu und las laut vor:

“Blütenburg City zwei Kilometer voraus!“

Als auch Nils am Schild angekommen, beugte auch er sich zum Schild herunter. Er schien erleichtert zu sein, dass sie die Stadt bald erreichen würden. Sie gingen weiter und Max versuchte nun ein Gespräch mit Nils anzufangen.

“In Blütenburg City gibt es eine Pokemon Arena. Dort können wir unseren ersten Orden erkämpfen.“ Sagte Max.

Nils nickte und schwieg dann.

Sie gingen weiter und erreichten nach einer Stunde Blütenburg City. Sofort nach dem sie die Stadt betreten hatten, fiel ihnen auf, dass an jeder Laterne, jeder Hauswand und jeder Anzeigetafel ein Plakat, auf jeden ein Mann mit schwarzen Haaren und grimmiger Miene, angebracht worden war.

“Wer ist das?“ fragte Nils und besah sich eins der Plakate an.

Max trat neben Nils und besah sich den Mann auf dem Plakat an.

“Ich weiß es nicht! Vielleicht kann uns jemand im Pokemon Center darüber etwas erzählen.“ Sagte Max und sah sich nach dem Pokemon Center um.

Als er es erblickt hatte, zeigte er Nils wo es war und sie gingen zum Center.

Als sie ins Center eintraten, wurden sie von einer Schwester Joy begrüßt, die ihnen ihre Pokemon zur Kontrolle abnahm. Sie fragten die Schwester auch, wer denn der Mann auf den Plakaten sei und sie berichtete ihnen, dass es der Arenaleiter sei.

Sie verabschiedeten sich von Schwester Joy und verließen das Pokemon Center wieder, um die Stadt zu erkunden. Sie schlenderten durch die Straßen und begutachteten die Aushänge in den Ladenfenstern. Als sie am Ende der Hauptstraße ankamen, erblickten sie ein riesiges Gebäude.

Sie traten ins Gebäude ein und fanden eben jenen Mann vor, den sie zuvor auf den Plakaten gesehen hatten. Der Mann bemerkte die Neuankömmlinge und begrüßte sie.

“Herzlich Willkommen in der Pokemon-Arena von Blütenburg City. Ihr seit mit Sicherheit hier, um mich zu einem Arenakampf heraus zu fordern. Ich bin Norman, der Arenaleiter hier. Wie viele Orden habt ihr denn schon?“ begrüßte Norman die Beiden und sah sich fragend an.

Die beiden schluckten, antworteten dann aber, dass sie noch keine Orden besitzen.

Norman setzte eine enttäuschte Miene auf.

“Dann kann ich eure Herausforderung nicht annehmen! Erst wenn ihr vier Orden habt, könnt ihr mich herausfordern. Aber wartet, ich habe hier etwas für euch! Aber geht doch nach Metarost City, dort gibt es auch eine Arena.“ erklärte ihnen Norman und überreichten jeden von ihnen eine kleine Metallbox.

Sie öffneten ihre Boxen und stellten fest, dass sie mit Schaumstoff ausgepolstert waren und sie dort ihre gewonnen Orden darin aufbewahren konnten.

Die beiden Jungen verabschiedeten sich von Norman und gingen aus der Arena.

“Das war ja mal ein Reinfall. Aber egal, dann müssen wir nach Metarost City.“ Sagte Max und schlug den Weg Richtung Pokemon Center ein.

Nils nickte und folgte ihm.

Als sie ins Center eintraten, wurden sie von ihren Pokemon empfangen, die sich wie wild auf sie stürzten.

Die beiden Jungen empfingen ihre Pokemon und nahmen sie wieder in ihre Pokebälle. Sie erkundigten sich, wie sie nach Metarost City kamen und machten sich dann auf den Weg.

Als sie die Stadt verlassen hatten, erstreckte sich ein riesiger Wald vor ihren Augen. Ein Wanderpfad führte in den Wald hinein und sie stapften den Weg entlang. Kaum waren sie unter die Bäume des Waldes getreten, verblasste das Sonnenlicht und fiel nur noch in schwachen und einzelnen Strahlen auf sie.

Sie gingen mehrere Stunden den Pfad entlang, bis das Licht immer weniger wurde und einen rötlichen Glanz annahm.

“Wird wohl bald dunkel!“ sagte Max und sah zum Himmel.

“Mmh, ja wahrscheinlich!“ sagte Nils und ging weiter.

“Wollen wir nicht so langsam uns einen Rastplatz suchen? Es wird dunkel und ich bin müde.“ Sagte Max und sah auf Nils` Hinterkopf.

Nils stoppte plötzlich, so dass Max gegen ihn stieß und drehte sich um. In der Dunkelheit des Waldes konnte Max Nils` Gesichtsausdruck nicht erkennen, nur das wenige Sonnenlicht spiegelte sich in Nils` Brille.

“Ich denke, es ist besser, wenn wir unser Nachtlager an einen Fluss aufschlagen. Ich höre schon seit ein paar Minuten Wasser plätschern. Es kann nicht mehr weit sein.“ Sagte Nils und ging weiter.

Max folgte ihm, auch wenn er nicht wusste, wie er ein normales Gespräch mit ihm anfangen sollte.

Nach 10 Minuten waren sie an einen kleinen Bach angekommen und schlugen dort ihr Nachtlager auf. Max stellte, nachdem Nils es ihm gezeigt hatte, das Zelt auf und Nils bereitete in der Zwischenzeit den Kessel mit dem Wasser vor. Bis das Wasser köchelte, dauerte es nur ein paar Minuten. Max holte aus seinen Rucksack zwei Päckchen mit einer gelblichen Substanz heraus.

“Was ist das?“ fragte Nils an Max gewand.

“Kartoffelsuppe! Mein Lieblingsessen!“ sagte Max und schnalzte mit der Zunge.

Nils verzog das Gesicht.

„Was ist denn?“ fragte Max.

“Ich hasse Kartoffelsuppe! Die schmeckt mir nicht!“ sagte Nils und sah die Päckchen missmutig an.

„Achso, ok, dann habe ich hier noch Tomatensuppe, Nudelsuppe, Championcremesuppe, Knoblauchsuppe und buäh!“ sagte Max und zog jeweils die Tütensuppen heraus, die er aufgezählt hatte und verzog dann das Gesicht, so wie zuvor Nils. Max hatte einen kleinen Beutel hervor geholt, auf dem auf einem kleinen Etikett „Broccolicremesuppe“ stand.

“Na lecker, wer so was isst, ist echt pervers!“ sagte Nils und lächelte.

Es war nicht häufig, dass Nils lächelte, aber Max fand, dass es ihm stand. Es machte aus dem Jungen einen vollkommen anderen Menschen.

“Wir sollten es mal unsere Pokemon kosten lassen, vielleicht schmeckt es ja einen von ihnen!“ schlug Max vor und Nils stimmte zu.

Sie holten ihre Pokemon aus ihren Bällen und bereiteten für sie das Pokemonfutter vor.

Als das Wasser im Kessel zu kochen begann legte Max eine Tüte mit Kartoffelsuppe und nach Nils` Einverständnis auch eine Tüte mit Tomatensuppe ins Wasser.

“Zum Glück brauchen die nicht so lange! Aber jetzt mal `ne andere Frage. In den ganzen zwei Monaten, die wir uns jetzt schon kennen, konnte ich dich nie fragen aus welcher Stadt du kommst.“ Sagte Nils.

Max sah vom Kessel auf und sah in verdattert an. Dass Nils ein Gespräch anfangen wollte war verwunderlich und ließ Max auf Weiteres hoffen.

“Ich komme aus Frankfurt am Main. Ich bin mit meinem Vater wieder umgezogen, weil mein alter Herr wieder einen neuen Job bekommen hat.“ Sagte Max, aber er wurde von Nils unterbrochen.

“Du bist wieder umgezogen? Wie oft bist du denn mit deinem Vater umgezogen?“ fragte Nils.

Max seufzte.

“Im gesamten letzten Jahr sind mein Vater und ich insgesamt 5 mal umgezogen. Zwei mal sind wir wegen seinem Job umgezogen, drei mal wegen seinen kleinen Techtelmechtelgeschichten.“ Sagte Max und ließ den Kopf hängen.

Offenbar war es Max etwas unangenehm. Nils klopfte Max auf die Schulter.

“Mach dir darüber keine Gedanken. Jetzt bist du erst mal in dieser Welt. Wer weiß, wann wir wieder in unsere Welt kommen. Ich für meinen Teil kann gut darauf verzichten wieder in unsere Welt zurück zu kehren.“ Sagte Nils und fischte die fertigen Suppenbeutel aus dem Kessel.

Beide Jungen beluden ihre Teller und fingen an, ihr Essen zu verzehren.

“Warum möchtest du nicht zurück in unsere Welt gehen?“ fragte Max und schob sich noch einen Löffel Kartoffelsuppe in den Mund.

Nils, der sich gerade einen weitere Löffel Tomatensuppe in den Mund schieben wollte, legte den Löffel wieder auf seinen Teller und senkte den Blick.

“Nun ja, wie es in der Schule abläuft, weist du ja, aber daheim, nun ja, dort sieht es ähnlich chaotisch aus.“ Sagte Nils und brach dann ab.

Nils` Stimme war immer leiser geworden und er brach dann ab.

Max schluckte die restliche Kartoffelsuppe herunter.

“Dieser Junge hat echt einen schweren Stand. Nicht nur in der Schule, sondern auch in seiner eigenen Familie.“ Dachte sich Max

“Warum ist denn in deiner Familie so chaotisch?“ fragte Max frei heraus.

Nils warf ihm einen Blick zu. Er schien ihn zu mustern, zu überlegen, wie viel er ihm verraten konnte. Dann seufzte er schwer und antwortete.

“Meine Eltern ignorieren und haben keine Zeit für mich. Die Jüngere meiner beiden älteren Schwester hat bereits ein Kind. Sie kommt jeden Tag zu uns und lässt ihren Sohn alles bei uns machen, was der will. Meistens kommt er dann zu mir auf den Dachboden und ich schicke ihn dann herunter, weil ich entweder mit Hausarbeiten beschäftigt bin oder ihn einfach mal nicht oben haben möchte, weil ich einfach meine Ruhe haben möchte. Und weißt du, was er dann macht? Er grinst mir rotzfrech ins Gesicht und sagt dann immer „Gut, du bekommst ja den Ärger von Mama“. Danach geht er runter und es dauert keine fünf Minuten, bis entweder seiner Mutter, also meine Schwester, entweder bei mir oben vor der Tür steht und ins Zimmer kommen will oder sie bei mir anruft. Ich höre es ja immer, wenn sie zu mir die Treppe hoch kommt und ich schließe deshalb immer die Tür ab. Sie schreit mich dann immer eine halbe Stunde lang durch die Tür an. Meistens kommt dann meine Mutter hoch, um entweder sie zu beruhigen oder mich zu überreden, meinen Neffen doch in mein Zimmer zu lassen. In der letzten Zeit habe ich die wahnwitzige Idee entwickelt, aus dem Fenster in meinem Zimmer im zweiten Stock zu klettern. Ich habe dazu immer eine Leiter benutzt, die hinter einem Schrank in meinem Zimmer steht. Vielleicht kannst du dich erinnern, dass ich mal an einem Montag mit einem verstauchten Fuß in der Schule aufgetaucht bin. Damals bin ich von der Leiter abgerutscht und einen Meter in die Tiefe gestürzt und dann im Krankenhaus gelandet!“ erklärte Nils.

Max Mund stand offen. Soweit hätte er es nicht gedacht, dass Nils soviel einstecken musste. Jetzt verstand er allmählich, warum Nils so reagierte, wie er es tat.

Sie aßen ihr Essen schweigend auf. Nachdem er aufgegessen hatte, zog sich Max bis auf die Unterhose aus.

“Ich geh in den Bach baden, kommst du mit?“ fragte Max, um die Stille zu unterbrechen

Nils schüttelte den Kopf und betrachtete Max genauer. In seinem Gesichtsausdruck war etwas, dass Max nicht zu deuten wusste.

Als er sich umdrehte und zum Bach ging, dachte er über das, was Nils ihm erzählt hatte und auch über seinen Gesichtsausdruck nach.

Er stieg vorsichtig in den Bach hinein und legte sich dann flach ins Wasser.

“Kein Wunder, dass er niemanden etwas darüber erzählt. Wenn noch nicht einmal seine eigenen Eltern zu ihm halten, wen soll er denn sonst trauen? Aber warum hat er mich gerade so komisch angesehen? Es kommt mir fast so vor, als wenn er mich beneiden würde, aber so wie ich momentan mit meinem Vater lebe, ist nichts beneidenswertes daran.“ dachte sich Max.

Er begann sich den Körper abzuschrubben und genoss das kühle Wasser des Flusses. Als er fertig war ging Max zurück zu ihrem Zelt und nahm sich ein Handtuch aus seinem Rucksack. Nils hatte in der Zwischenzeit mit seinen Pokemon trainiert und lobte sie jetzt für ihre hervorragenden Leistungen.

“Das machst du ziemlich gewissenhaft. Aber warum hast du mich denn vorhin so komisch angesehen? Es sah so aus, als wenn du mich um irgendetwas beneiden würdest. Stimmt das?!“ sagte Max und in seinen Worten schwang eine Frage und gleichzeitig eine Feststellung mit.

Max sah Nils in die Augen und in dessen Gesicht war wieder dieser komische Ausdruck, doch diesmal zeigte er nicht nur Neid, sondern auch etwas anderes.

“Nun ja, es ist so. Du hast etwas, was ich nicht habe und das ich mir wünsche.“ Druckste Nils herum.

Seine Gesichtsfarbe wechselte von der üblichen blassen Farbe, die sonst auf seinem Gesicht war, zu einem leichten Rotton.

Max blickte seinen Freund jetzt nur noch verwirrter an.

“Was habe ich, was er nicht auch hat?“ fragte er sich in Gedanken und ihm wollte partout keine Antwort darauf einfallen.

Seine Frage schien sich in seinem Gesicht gezeigt zu haben, denn Nils zeigte jetzt mit dem Zeigefinger auf Max freien Oberkörper.

Max sah an seinem Körper herunter. Er war dünn, leicht muskulös und hatte einen leichten Six Pack.

“Was ist mit mir?“ fragte Max.

“Du hast etwas, das ich auch gerne haben würde!“ sagte Nils und deute nochmals auf Max` Oberkörper.

Jetzt fiel bei Max der Groschen.

„Ah, jetzt weiß ich, was du meinst. Du meinst mein Six Pack, stimmts?“ fragte Max und wirkte nun erleichtert, dass es so etwas Einfaches war.

Nils nickte, sah ihn aber nicht an. Es schien ihm etwas peinlich zu sein. Max zog sich nun wieder an und setzte sich dann neben Nils.

“Das ist es also, was du meinst. Ich verrate dir etwas. Ich war früher genau wie du etwas pummelig. Mein Vater hat mir ein paar Trainingsstunden bei seinem privaten Fitnesstrainer spendiert und von dem habe ich ein paar leichte Übungen gelernt, durch die, wenn man sie jeden Tag ausführt, eine Menge an Gewicht verliert. Das Six Pack, das ich jetzt habe, habe ich nur durch diese Übungen. Wenn wir beide morgens und abends an jedem Tag der Woche diese Übungen durchführen, dann wirst du auch so ein Six Pack haben.“ Sagte Max und lächelte.

Nils nickte und ließ sich von Max die Übungen erklären. Sie führten eben jene Übungen aus und ihre Pokemon fanden einen riesigen Spaß daran, ihnen nach zu eifern.

Es dauerte mehrere Stunden und als sie fertig waren, war es bereits stockdunkel. Sie wuschen sich den Schweiß am Bach ab und machten sich für die Nacht fertig. Nils tapste etwas ungelenk in das Zelt. Er hatte höllischen Muskelkater und schlief schnell ein.

Die nächsten sieben Tage wanderten sie durch den Wald und machten morgens und abends die Übungen, die Max vorführte. Am Morgen des achten Tages wurde der Wanderpfad, den sie nutzten, weiter und die Bäume ließen mehr Licht auf sie fallen.

Plötzlich hörten sie zwei Stimmen.

Gib es mir wieder! Gib es mir wieder!“ flehte eine Stimme.

Max und Nils stürzten in ein Gebüsch und belauschten die Stimmen.

“Haha, das ist also das Packet, das du an Devon bringen sollst!“ sagte eine Stimme und sie klang siegessicher.

Die beiden Jungen, die noch immer im Gebüsch hockten, schlichen weiter an die Stimmen heran und jetzt erblickten sie zwei Männer. Der eine Mann trug einen weißen Kittel und flehte einen anderen Mann in blauer Seemannsuniform an.

Der Mann in der Seemannsuniform sah den Forscher an und schüttelte lachend den Kopf.

Nils drehte sich zu Max um.

“Wir sollten uns hinter diesen Halunken schleichen. Ich habe ihn erkannt, der Mann in der Seemannsuniform gehört zu Team Aqua.“ Flüsterte Nils.

Max nickte und so robbten sie vorsichtig an den beiden Männern vorbei, so dass die beiden Männer sie nicht bemerkten.

Sie stellten sich hinter dem Rüpel auf und entließen Geckarbor und Hydropi aus ihren Bällen.

“Hey du Erbsenhirn. Hinter dir spielt die Musik.“ Sagte Max laut.

Der Rüpel drehte sich um und jetzt bemerkte auch der andere Mann mit dem weißen Kittel sie. Er rannte an dem Rüpel vorbei und versteckte sich hinter Nils´ Rücken.

“Bitte helft mir. Dieser Bösewicht hat mir die Devonwaren geklaut. Ich brauche sie unbedingt zurück, oder ich bekomme riesigen Ärger von meinem Chef.“ Wimmerte der Mann hinter Nils.

“Machen Sie sich keine Sorgen! Wir holen ihre Waren zurück. Hey du, Schweinchen Babe! Wenn du hier lang willst, musst du erst an uns vorbei.“ Sagte Max und grinste.

Der Rüpel verzog das Gesicht.

“Kleine Fliegen wie euch vernichte ich morgens vor dem Frühstück!“ sagte das Team Aqua Mitglied und entließ zwei Fiffyen zum Kampf aus ihren Bällen.

Die Fiffyen stürzten sich beide auf Geckarbor. Da sie Hydropi ignorierten, konnte es auf Nils` Befehl seine Gegner mit einer Schlammattacke namens Lehmschelle attackieren. Der Schlamm traf eins der Fiffyen im Gesicht und verdeckte ihm die Augen. Gesckarbor streckte das Fiffyen mit einer Kombination aus Tackle und Absorber nieder.

Hydropi attackierte das übrig gebliebene Fiffyen mit seiner Aquaknarre und es brach zusammen. Der Rüpel holte seine Pokemon murrend zurück in ihre Bälle und verschwand fluchend.

Hydropi sprang freudig in die Luft und als er wieder landete, erstrahlte es in einem strahlendem Weiß.

Es wuchs und als das weiß nachließ war es größer als zuvor.

Nils zückte seinen Pokedex, der ihnen verkündete, dass das Pokemon Morrabbel war, die Weiterentwicklung von Hydropi. Moorabbel hatte einen blauen Kamm auf den Kopf, orange Backentaschen und eine ebenfalls runde orange Fläche auf seinem Bauch. Das Moorabbel sprang erfreut zu Nils auf und riss ihn von den Füßen.

“Glückwunsch!“ sagte Max und grinste.

Er hatte Geckarbor auf den Arm genommen.

Jetzt ergriff der Forscher das Wort.

“Ich danke euch für eure Hilfe. Hier ist ein kleines Dankeschön von mir. Schaut doch mal bei der Devon Cooperation vorbei. Mit Sicherheit will mein Chef euch auch für eure Hilfe danken.“ Sagte der Forscher und übergab beiden Jungen einen Superball, eine verbesserte Version des Pokeballs.

Der Forscher nahm die Waren, die der Rüpel hatte fallen lassen und nahm seine Beine in die Hand, um die Waren zu seinem Chef zu bringen.

Die beiden Jungen grinsten sich an und redeten noch ein wenig über den Kampf und die Entwicklung. Sie machten sich wieder auf den Weg und zwei Stunden später hatten sie den Waldrand erreicht.

“Sieht wohl so aus, als wenn wir jetzt in die nächste Stadt kommen.“ Sagte Max.

“Dann kommt jetzt wohl Metarost City!“ sagte Nils und trat aus den Wald heraus.

So machte sie sich weiter auf den Weg nach Metarost City.
 

Ende des 3. Kapitels

Ein steinhartes Mädchen

Ein steinhartes Mädchen
 

Als sie den Wald verlassen hatten, erstreckte sich vor ihnen ein riesiger See, über dem ein schwankender Steg führte. Sie betraten vorsichtig den Steg und mussten aufpassen, dass sie nicht ins Wasser fielen. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie den See überquert hatten und nun vor der Stadt Metarost City standen.

Sie betraten die Stadt und suchten dort sofort das Pokémon Center auf und übergaben ihre Pokémon an die dort arbeitende Schwester Joy.

Als Schwester Joy ihre Pokémon entgegen genommen hatten, erkundeten Max und Nils die Stadt.

Sie erreichten eine riesige Schule, in der offenbar gerade Unterricht stattfand.

“Laut Schwester Joy soll die Arenaleiterin hier auch Lehrerin sein!“,sagte Nils und schwang das Schultor auf.

Max folgte ihm und war wieder mal darüber erstaunt, wie sein Freund auch die kleinsten Informationen aus den Gesprächen herausfilterte.

Sie betraten das Schulgebäude und suchten nach dem Lehrerzimmer.

“Hey, wer seit ihr?“,rief eine Stimme und die beiden Jungen drehten sich um.

Ein alter, etwas beleibter Mann hatte sie gerufen und kam jetzt zu ihnen herüber gewatschelt.

“Wir sind auf der Suche nach der Arenaleiterin dieser Stadt. Wir haben von Schwester Joy gehört, dass sie hier in dieser Schule als Lehrerin unterrichten soll!“,erwiderte Max.

Der Mann musterte die beiden Jungen und seufzte dann.

“Die Arenaleiterin Felizia ist gerade auf dem Schulhof und unterrichtet dort eine Klasse. Bitte wartet, bis der Unterricht beendet ist, dann könnt ihr sie um einen Arenakampf bitten!“,sagte der Alte und deutete aus dem Fenster auf einen alten Schulhof.

Die beiden Jungs nickten und gingen dann zum Ausgang, der zum Schulhof führte. Max lehnte sich gegen den Rahmen und besah sich die Lehrerin an, die gerade eine Klasse unterrichtete.

“Was meinst du, ist sie die Arenaleiterin?“,fragte Max Nils.

Nils besah sich die Lehrerin an.

“Ein wenig schmächtig, aber ja, sie könnte es sein. Wenn ich mich nicht irre, dann benutzt sie Gesteinspokémon.“,antwortete Nils.

Plötzlich sah einer der Schüler, der auf dem Schulhof unterrichtet wurde, Nils und Max und deutete auf sie.

Die Lehrerin und auch alle anderen Schüler und Schülerinnen sahen sich zu den beiden Jungs um und die Lehrerin kam zu Max und Nils herüber.

“Wer seid ihr und was macht ihr hier? Ihr seid keine Schüler dieser Schule!“,sagte die Frau und sah Nils und Max stirnrunzelnd an.

Max sah die Frau verdattert an. Dass er so angefahren wurde, damit hatte er tatsächlich nicht gerechnet.

Nils dagegen trat einen Schritt nach vorne und sah sie mit einem Gesichtsausdruck an, der Belustigung und ein kleines bisschen Verachtung zeigte.

“Wir sind hier, um die Arenleiterin dieser Stadt zu suchen und sie zu einem Arenakampf heraus zu fordern. Wenn Sie uns sagen können, wo wir Sie finden, sind wir gleich wieder weg!“,sagte Nils kalt.

Anscheinend mochte auch er es nicht, so angepflaumt zu werden.

Die Lehrerin schien wie vor den Kopf gestoßen und räusperte sich.

“Verzeihung, ich war unhöflich. Ich bin Felizia. Lehrerin und Leiterin in der Pokémon-Arena von Metarost City. Wer von euch beiden möchte denn mein erster Gegner sein?“,fragte Felizia.

Die beiden Jungen tauschten einen flüchtigen Blick und dann erwiderte Max:

“Ich bin dein erster Gegner!“

Felizia nickte und erwiderte dann:

“Gut, aber ich kann erst gegen euch kämpfen, wenn der Unterricht vorbei ist. Kommt so gegen 15 Uhr zur Arena, dann bekommt ihr beiden euren Kampf.“ Sagte Felizia und wollte sich von Max und Nils abwenden, als ein kleiner Junge auf Nils zustürmte und ihn umspringen wollte.

Nils, der den Jungen hatte kommen sehen, wich ihm aus und streckte sein Bein aus, sodass der Junge darüber stolperte und auf den staubigen Boden fiel. Mit einem diabolischen Grinsen trat Nils auf den Jungen zu und packte ihn von hinten am Pullover und hob ihn auf Augenhöhe.

“Na Kleiner, wollen wir hier den starken Max markieren?“,fragte Nils und sah den Jungen in seiner Hand mit einem teuflischen Blick an.

Der Junge schluckte und wollte sich losreißen, bis Nils ihn plötzlich fallen ließ und angeekelt von dem Jungen wegwich. Der Grund dafür war allen auch nur einem Moment später klar. Eine leicht gelbliche Flüssigkeit lief an den Beinen des Jungen herab und auf dessen Hose war bereits ein golfballgroßer Fleck zu sehen.

“Erst einen auf stark machen und sich dann im nächsten Augenblick in die Hose machen.“ Sagte Nils und schüttelte den Kopf.

Der Junge starrte Nils mit einem bösen Blick an, doch als er Nils´ mörderischen Blick begegnete, ergriff er hastig die Flucht ins Schulgebäude.

Felizia entschuldigte sich und ging dann mit ihrer Klasse zurück ins Gebäude.

“Du schaffst es echt, dass alle kleinen Kinder vor dir reißaus nehmen!“,sagte Max und schüttelte sich vor Lachen.

Nils verkniff sich eine spitze Bemerkung und ging aus dem Schulgelände hinaus auf die Straße.

Max folgte ihm und holte ihn an einer Kreuzung ein.

“Was sollte das den gerade?“,fragte Max und sah Nils missmutig an.

Nils seufzte und antwortete dann:

“Dieser Junge hat mich stark an meinen Neffen erinnert. Dieser hat auch oft versucht mich anzuspringen und als ich meinen Neffen dann immer ermahnt habe, es sein zu lassen, fing er an zu heulen. Dann ist er zu seiner Mutter gerannt und ich habe dann immer einen Haufen Ärger bekommen. Für einen Augenblick hat sich sogar das Gesicht meines Neffens auf das Gesicht diesen Jungen gelegt und ich hatte das Gefühl, wieder meinen Neffen vor mir zu haben. Ich weiß, das hört sich verrückt an, aber es entspricht der Wahrheit. Vielleicht sollte ich mich nachher bei dem Jungen entschuldigen!“,sagte Nils.

Max sah ihn nur an und nickte.

“Wenn das so weiter geht, könnte er ein Buch über seine zerrüttete Familie schreiben!“,dachte sich Max.

“Warum haben deine Eltern nie etwas gemacht?“,fragte Max und riss so Nils aus seinen Gedanken.

Nils sah ihn an und in seinem Blick schien sich die Unendlichkeit der Leere wieder zu spiegeln.

“Mein Vater hat immer meine Schwester und ihr Kind verteidigt, weil ihr Lebensgefährte abgehauen ist und ihr Kind ADHS hat!“,sagte Nils, doch er wurde von Max unterbrochen.

“ADHS, was ist das?“,fragte Max und wirkte sichtlich ratlos.

“ADHS ist die Abkürzung für das Wort „Aufmerksamkeits-Defizit-hyperaktivitäts-störung“ und die betroffenen Personen leiden unter Konzentrationsschwierigkeiten und einem starken Drang sich zu bewegen und herum zu toben. Einige Leute sagen, es sei eine Erkrankung, andere wiederum sagen, dass es eine Behinderung ist. Mir ist das vollkommen scheiß egal. Er geht mir nur verdammt doll auf den Keks.

Meine Mutter stand immer zwischen Baum und Borke. Zum einen musste sie meine Schwester und ihr Kind zurückhalten, damit es nicht immer wieder zu Streitigkeiten kam und zum Anderen musste sie auch meine Launen ertragen. Manchmal war es so schlimm, dass ich gleich nachdem die Schule vorbei war, daheim angerufen habe und gefragt habe, ob meine Schwester und mein Neffe da wären und wenn meine Mutter das bejaht hatte, was übrigens fast immer passierte, bin ich erst Abends nach Hause gegangen.“ Erklärte Nils

Max sah ihn mit großen Augen an.

“Und wo bist du dann immer geblieben?“,fragte er, während er an einer Dornenhecke vorbeiging.

Nils lachte hohl.

„Ich hatte dir gesagt, dass ich zwei ältere Schwestern habe. Die Jüngere der beiden Schwestern hat das nervtötende Kind, die Ältere allerdings hat ihre Wohnung genau gegenüber der Schule und ich durfte immer dann zu ihr kommen, dort meine Hausarbeiten machen und lernen.“ Sagte Nils und trat ins Pokémon Center.

Nun hatte Max keine Gelegenheit mehr Nils weitere Fragen zu stellen, denn Schwester Joy überreichte ihnen ihre Pokémon und Max musste sich eine Strategie für den bevorstehenden Arenakampf überlegen.

Er setzte sich mit seinen Pokémon in eine Ecke des Centers und brütete über seine Strategie nach.

Nils dagegen verabschiedete sich kurz von ihm, denn er hatte noch etwas in der Stadt zu erledigen.

Zwei Stunden später trafen sich beide Jungen vor der Arena und gingen hinein.

Drinnen erwartete sie bereits die Leiterin der Arena.

“Willkommen in der Pokémon-Arena von Metarost City. Ich werde gegen jeden einzeln kämpfen. Es sind zwei Pokémon erlaubt. Da ihr bereits selbst ausgemacht habt, wer zuerst kämpft, kann es gleich losgehen. Während des ersten Kampfes darf nur der Herausforderer und ich in der Arena sein.“ Erklärte Felizia den beiden Jungen und diese nickten.

Nils wünschte Max viel Glück und dieser ging mit wackeligen Beinen in den Kampfraum der Arena.

Nils setzte sich in der Zwischenzeit auf ein Sofa und schloss die Augen. Er dachte über die Strategie nach und den, nach den offiziellen Regel, erlaubten Aktionen. Es dauerte keine fünf Minuten und man konnte es scheppern und poltern durch die Tür hören, die den Warte- und den Kampfraum von einander trennten.

Nils hielt es nicht mehr länger auf dem Sofa aus, stand auf und ging durch den Raum. Es dauerte eine halbe Stunde, aber für Nils kam es wie eine halbe Ewigkeit vor, bis ein Schrei von einer Frau ertönte und Max ein bis zwei Minuten später durch die Tür trat. Max Erscheinungsbild hatte sich deutlich gewandelt. Er hatte Kratzer im Gesicht und seine Haaren standen konfus in alle Himmelrichtungen ab.

“Was ist denn passiert? Du siehst aus, als wenn du selbst gegen eins ihrer Pokémon angetreten wärst.“ Sagte Nils und verkniff sich ein Lächeln.

“So war es ja fast auch!“,antwortete Max und winkte Nils in den Kampfbereich.

Als Nils in den Kampfbereich trat, sah er sofort, dass die Schulklasse, die Felizia vorhin noch unterrichtet hatte, anwesend war.

Felizia nahm von einem ihrer Assistenten ihr Ersatzteam entgegen und wandte sich Nils zu.

“Jetzt bist du dran! Ich hoffe, dass dich meine Schulklasse nicht stört. Ich habe sie angewiesen ruhig zu sein. Es dürfen zwei Pokémon eingesetzt werden.“ Erklärte sie und Nils nickte.

Der Schiedsrichter stellte sich auf ein kleines Podest und zeigte mit einer roten und einer grünen Fahne nach oben und erkundigte sich noch nach Nils` Nachnamen.

“Der Herausforderer, Nils von Gavenstein aus Wurzelheim, gegen die Arenaleiterin Felizia aus Metarost City. Es ist nur dem Herausforderer erlaubt, seine Pokémon auszutauschen. Möge der Kampf beginnen.“ Sagte der Schiedsrichter und eröffnete den Kampf.

Felizia entließ ein Kleinstein aus seinem Pokéball. Mit dem Gesteinspokémon hatte Nils gerechnet, aber er wollte seine Geheimwaffe noch zurückhalten und so schickte er Trasla in den Kampf.

Kleinstein griff mit einem Megahieb an und Trasla wich ihm aus und sprang nach hinten.

Nils verschränkte die Arme, machte aber keine Anstalten, seinem Pokémon Anweisungen zu erteilen. Felizia wirkte sichtlich irritiert und befahl ihrem Kleinstein eine Walzerattacke. Auch dieser wich Trasla aus, ohne dass Nils eine Anweisung gab.

“Du musst doch deinem Pokémon mal eine Anweisung geben!“,rief Felizia über das Feld hinweg.

Nils zog eine Augenbraue hoch und lächelte.

“Was willst du denn? Trasla befolgt doch meine Anweisungen. Nur weil du deine Befehle laut aussprichst, muss dass nicht auf jeden anderen Trainer zutreffen.“ Sagte Nils und zu seine Bestätigung setzte Trasla eine Attacke namens Doppelteam ein. Dadurch erschuf Trasla drei Trugbilder von sich, die genau wie das Original aussahen.

Kleinstein sah sichtlich irritiert aus und schlug auf Felizias Befehl weiter mit Megahieb auf Trasla und dessen Kopien ein. Es nutzte allerdings nichts , denn Trasla und dessen Trugbilder wichen Kleinstein auf tänzerischer Art und Weise aus und sahen dabei aus wie ein tanzendes Quartett. So langsam aber sicher ging Kleinstein die Puste aus und es schnaufte laut hörbar.

Nils grinste, denn seine Strategie ging auf. Auf einen lautlosen Befehl von Nils setzten Trasla und dessen Trugbilder die Heuler-Attacke ein. Der Schall des Heulers war so laut und wurde von den Wänden der Arena zurückgeworfen, sodass sich alle in der Arena befindlichen Personen die Ohren zuhalten mussten.

Das nutzte Nils aus und gab Trasla lautlos den Befehl Kleinstein mit einer Konfusionsattacke anzugreifen.

Kleinstein riss es vom Boden und krachte laut hörbar gegen die Wand hinter Felizia. Der Schiedsrichter rannte zu Kleinstein und erhob dann die linke Fahne.

“Kleinstein ist kampfunfähig!“,verkündete der Schiedsrichter und Felizia holte Kleinstein zurück in seinen Pokéball.

“Das war nur die Nummer eins! Hier kommt Nummer zwei!“,sagte sie und warf einen Pokéball auf das Feld, aus dem sich sogleich ein anderes Gesteinspokémon befreite.

Nils zückte den Pokedex, der ihm mit metallischer Stimme mitteilte, dass Felizias Pokémon ein Nasgnet war. Das Nasgnet sah wie ein grauer, polierter Stein mit einer riesigen Nase aus.

Der Schiedsrichter eröffnete den Kampf und gleich darauf griff Nasgnet auf Felizias Befehl mit einer Elektroattacke namens Donnerwelle an. Trasla werte die Attacke mit einer Konfusion ab und die Donnerwelle krachte in einen der vielen Felsen, die auf dem Kampffeld standen.

“Ein Gesteinspokémon setzt Elektroattacken ein? Das wird ja immer kurioser! Ach egal. Trasla, setze wieder Doppelteam ein!“,gab Nils seine Anweisung telepathisch an Trasla weiter und nur einen Augenblick später erschienen wieder die drei Trugbilder von Trasla.

Felizia erstarrte, denn Nils hatte es geschafft, wieder die gleiche Ausgangsposition herzustellen, wie es beim Kampf gegen Kleinstein der Fall war. Sie befahl ihrem Nasgnet eine Attacke namens Steinwurf einzusetzen und gleich darauf flogen kleine Steine wie Geschosse auf Trasla und dessen Trugbilder zu. Trasla schaffte es, einige der Steingeschosse mit der Konfusion aufzuhalten, aber andere Steingeschosse, flogen durch die Trugbilder und ließen sie verschwinden. Die Steine, die Trasla mit der Konfusion aufgehalten hatte, fielen zu Boden und nun war es Trasla, die keuchte. Der Kampf gegen Kleinstein hatte bereits eine Menge Energie gekostet und nun gegen das vollkommen ausgeruhte Nasgnet war Trasla im Nachteil.

“Trasla, das hast du sehr gut gemacht! Ich möchte nicht, dass du weiteren Schaden nimmst! Komm zurück!“,übermittelte Nils seine Gedanken an Trasla.

Trasla nickte und wurde von Nils in ihren Pokéball zurückgerufen. Felizia wirkte nun wirklich gespannt und als Nils einen Augenblick später sein Moorabbel entließ, keuchte sie laut und hörbar auf und schlug die Hände vor den Mund. Das war anscheinen das Schlimmste, was ihr hätte passieren können.

Der Schiedsrichter eröffnete den Kampf Nasgnet gegen Moorabbel und Nasgnet griff zuerst mit einer Tackleattacke an. Moorabbel konterte mit einem Strahl aus braunem Lehm. Hier war es allerdings nicht möglich, dass Nils seine Befehle durch Telepathie weitergab und so befahl er Moorabbel, Nasgnet mit einer Aquaknarre anzugreifen. Der Strahl aus Wasser traf Nasgnet und es wurde gegen einen Felsen geschleudert. Eine riesige Staubwolke wurde aufgewirbelt und Nasgnet richtete sich schwerfällig wieder auf.

Auf Nils Befehl sprang Moorabbel genau vor ihn und so konnte er Moorabbel seine nächsten Anweisungen zuflüstern.

“Moorabbel, wenn Nasgnet angreift, dann setze Geduld ein. Das wird Nasgnet den Rest geben.“ Flüsterte Nils und Moorabbel nickte und zeigte so, dass es die Anweisungen verstanden hatte.

Auf Felizias Befehl griff Nasgnet mit einem Bodycheck an und traf Moorabbel.

Moorabbel steckte weitere Treffer ein und als es beängstigend schwankte, leuchtete es auf und seine Kratzer verschwanden. Es entwickelte sich allerdings nicht weiter, sondern hatte den Trank, den Nils in der Stadt gekauft und ihm zum Tragen gegeben hatte, benutzt und so neue Energie getankt. Nasgnet griff noch einmal mit einem Bodycheck an und schwankte dann gefährlich, denn wenn es mit dieser Attacke angriff, erlitt es auch selber ein wenig Schaden. Darauf hatte Nils gewartet und so rief er laut und hörbar:

“Moorabbel, setze jetzt Geduld ein!“

Moorabbel gehorchte und eine weiße Energiekugel ging von seinem Körper aus. Die Arena wurde in gleisendes Licht getaucht und es ertönte ein gewaltige Knall.

Als Nils wieder die Augen öffnete, sah er, dass die Arena zum Dach hin jetzt offen war. Die gewaltige Kraft der Geduldattacke hatte sich seinen Weg nach draußen durch das Dach gebahnt und auch Nasgnet erledigt. Es lag bewusstlos auf dem Boden, des jetzt vollkommen blanken Kampffeldes. Als sich der Schiedsrichter wieder aufgerichtete hatte, erhob er die grüne Fahne und verkündete.

“Nasgnet ist kampfunfähig. Moorabbel und Nils sind die Gewinner!“

Felizia stand schwankend auf und ging zu ihrem Nasgnet und holte es auch in den Pokéball. Danach ging sie zu Nils und überreichte ihm den Steinorden, den ersten der acht offiziellen Orden der Pokémonliga. Nils nahm den Orden entgegen und sprang vor Freude in die Luft. Moorabbel kam zu ihm herüber und Nils umarmte und lobte es für den hervorragenden Kampf. Als er Moorabbel in seinen Pokéball geholt hatte, ging er zu der Schulklasse herüber. Die Kinder wichen vor ihm zurück, denn sein durch den Kampf zerfurchtes Aussehen war noch einschüchternder als zuvor. Er sah sich in der Klasse um und erblickte den Jungen, den er zuvor noch gerüffelt hatte. Der Junge versteckte sich hinter zwei seiner Klassenkameraden. Nils bückte sich zu ihm herunter und zog ihn von den Anderen weg.

“Hey Kleiner, ich wollte mich für vorhin entschuldigen. Ich weiß, dass ich etwas überreagiert habe und wollte sagen, dass es mir Leid tut.“ Sagte Nils und sah den Jungen an.

Der Junge, der die ganze Zeit die Augen zugekniffen hatte, öffnete sie und schaute Nils erstaunt an. Dann richtete er seinen Blick nach unten und nuschelte eine Entschuldigung wegen dem, was er auf dem Schulhof getan hatte. Nils nahm sie an und danach verabschiedeten sie sich von der Klasse, Felizia und dem Schiedsrichter. Er brachte gemeinsam mit Max seine erschöpften Pokémon zum Pokémon Center und sie unterhielten sich währenddessen die ganze Zeit über ihre jeweiligen Kämpfe, des jeweils Anderen. Als sie im Pokémon Center ankamen, überreichten sie Schwester Joy ihre erschöpften Pokémon und nahmen sich ein Zimmer, da es bereits dunkel wurde.

“Wow, wenn ich daran denke, dass mein Kampf haarscharf ausging und du sie so platt gemacht hast, muss ich mir echt überlegen, ob ich nicht mehr trainieren sollte.“ Sagte Max und stellte seinen Rucksack neben seinem Bett ab.

Nils nickte und nahm auch seinen schweren Rucksack vom Rücken und stellte ihn neben sein Bett,

“Ich geh jetzt erst mal duschen.“ Sagte Nils und nahm sein Duschzeug und ein Handtuch in die Hand.

“Warte, ich komm mit! Ich will auch duschen.“ Sagte Max und zog sein Duschzeug und ein Handtuch aus seinem Rucksack.

Nils wartete an der Tür auf ihn und dann schlich sich plötzlich ein gemeines Lächeln auf seine Züge.

„Gut, dann beeile dich. Aber ich sage es dir gleich: Gemeinsames duschen ist nicht! Jeder benutzt eine eigene Kabine.“ Sagte er und sein Gesicht nahm einen belustigten Ausdruck an.

Max wirkte ein wenig irritiert, doch dann hellte sich sein Gesicht auf.

“Das hättest du wohl gern, stimmts?“,fragte er im neckischen Tonfall.

Nils grinste und antwortete dann.

“Ne, nicht wirklich, aber wer weiß, was in deinem Kopf rumspuckt.“ Erwiderte Nils und streckte im frech die Zunge raus.

“Na warte!“,sagte Max, sprang auf und jagte ihn zu den Duschräumen.

Sie rannten lachend in die Duschräume, die weiß gekachelt und in einzelne Kabinen unterteilt waren. Plötzlich rutschte Nils auf dem nassen Boden aus und krachte der Länge nach auf den feuchten Boden. Max konnte sich nicht mehr vor lauter Lachen auf den Beinen halten und er sank vor Luft schnappend auf den Boden neben Nils. Nachdem sich Nils den schmerzenden Kopf gerieben hatte, stimmte er in Max` Lachen mit ein. Als sie sich wieder aufgerichtet hatten, suchten sie sich jeweils eine Kabine aus und begannen sich abzuduschen. Als Nils fertig war und das Wasser abstellte, hörte er ein leises Schnaufen. Er stellte sich auf seine Zehenspitzen und lugte in die Nachbarkabine, in der Max war.

Max lehnte an der Kabinentür und ließ die Arme nach unten hängen. Allerdings bewegte sich seine rechte Hand und sie machte eine ziemlich eindeutige Bewegung und so stellte sich Nils wieder normal auf seine Füße und setzte dann ein schelmischen Lächeln auf.

“Na, ist der Druck denn so groß?“,fragte er laut und vernehmbar, denn außer ihnen beiden war niemand im Duschraum.

Plötzlich prustete und hustete Max und es hörte sich an, als ob er eine Menge an Wasser in den Mund bekommen hatte. Als er sich wieder beruhigt hatte, antwortete er.

“Na und?! Wenn der Druck zu groß wird, sollte man(n) mal den Staudamm fluten! Schaust du eigentlich öfters anderen dabei zu?“,sagte Max und in seinen Worten schwang ein zweideutiger Tonfall mit.

Nils grinste, denn ihm war der zweideutige Tonfall nicht entgangen.

“Nein, das tue ich nicht, aber du hattest so komische Geräusche gemacht und ich wollte nachsehen, ob es dir gut geht und nein, ich beobachte niemanden dabei.“ Erwiderte Nils und ging leise lachend mit einem Handtuch um die Hüfte aus dem Duschraum und ließ Max alleine.

Zehn Minuten später kam auch Max schließlich in ihr gemeinsames Zimmer und fand dort Nils vor, wie sich dieser sein Nachtzeug anzog.

“Na, endlich entspannt?“,fragte Nils in einem unschuldig und beiläufigen Ton. Er hätte auch gleich nach dem Wetter der nächsten Tage fragen können.

“Ja, so eine Dusche tut gut!“,sagte Max und einen Augenblick später brachen beide Jungs in schallendes Lachen aus.

Dass sie beide so an diesem Thema vorbeiredeten und doch wussten, was der Andere meinte, fanden sie äußerst belustigend.

So machten sie sich fürs Schlafengehen fertig und legten sich ins Bett und Max löschte noch das Licht und nach kurzer Zeit schliefen sie ein.

Mitten in der Nacht.....

“Komm zu mir!“

“Komm zu mir!“

“Finde mich!“

Nils schreckte aus seinem Schlaf. Jemand hatte ihn gerufen und er war aufgewacht. Er schaute sich um, erblickte aber niemanden in der Dunkelheit des Zimmers.

“Hab ich mir wohl nur eingebildet!“ dachte sich Nils, legte sich wieder hin und schlief einige Momente später ein.
 

Ende des 4. Kapitels

Das geheimnisvolle Mädchen

5.Kapitel Das geheimnisvolle Mädchen
 

„Hey, aufwachen du Schlafmütze, es ist schon fast Mittag!“

Es nütze nichts. Nils schlief seelenruhig weiter, als ob nichts gewesen wäre. Max verzweifelte so langsam an der Aufgabe Nils wach zu kriegen. Jetzt stand er schon fast eine geschlagene Stunde vor dem Bett seines besten Freundes und versuchte diesen zu wecken. Da kam Max eine etwas gemeine Idee. Er holte Moorabbel von Schwester Joy und bat es, Nils mit einer Aquaknarre aufzuwecken. Gesagt, getan. Das Ergebnis war, dass Nils klatschnass in seinem Bett lag und das Wasser ausspuckte, dass er in den Mund gekriegt hatte.

“Sagt mal ihr zwei, aber sonst geht’s euch noch gut,oder?! Ihr hättet mich doch einfach nur wecken müssen, ich wäre dann schon aufgestanden!“ sagte Nils empört und stand aus dem Bett auf.

Max schnaubte belustigt.

“Das habe ich eine ganze Stunde versucht, aber du warst nicht wach zu kriegen. Da habe ich mir gedacht, dass dein Moorabbel dich mit Sicherheit begrüßen möchte, wenn du aufwachst und ich habe es gebeten, dir beim Aufwachen etwas zu helfen.“ Sagte Max und grinste.

Nils grummelte etwas unverständliches und tätschelte dann Moorabbel den Kopf um es zu beruhigen, denn Moorabbel hatte Nils schon ängstlich angeschaut in der Befürchtung, dass sein Trainer jetzt böse auf ihn war. Nach dem Nils aufgestanden war, ging er ins Badezimmer. Als Nils sich getrocknet und angezogen hatte, gingen beide hinunter in den Frühstückssaal, damit Nils sein erstes und Max sein zweites Frühstück einnehmen konnten. Nach dem Frühstück verließen sie das Pokémon Center. Sie waren gerade aus dem Center getreten, als schon jemand in Nils hineinrannte.

„Hey, pass doch auf,wo du hinläufst du Blindgänger!“,fluchte Nils, als er sich wieder aufrappelte.

“Ach halt die Klappe!“,schnarrte eine Stimme zurück.

Jetzt sah Nils auf und auch Max sah die Person an, die in Nils gerannt war.

Es war der Halunke von Team Aqua und er trug ein klobiges, mit weißen Packpapier umwickeltes Päckchen bei sich.

Plötzlich ertönte eine Stimme und der Mitarbeiter von Devon, dem sie schon im Wald geholfen hatten, kam um eine Häuserfront geschossen.

„Haltet den Dieb! Haltet den Dieb!“ schrie der Mitarbeiter.

Max stürzte sich auf den Dieb und wollte ihm das Paket entreißen, doch der Dieb war zu stark und er stieß Max von sich. Nils wollte sich auch auf den Dieb stürzen, doch dieser hatte bereits die Beine in die Hand genommen und war getürmt. Sie rannten dem Dieb hinterher und verließen die Stadt Richtung Osten. Hier eröffnete sich ihnen eine breite Wiesenlandschaft und der Dieb schaffte es, einigen Abstand zu seinen Verfolgern zu gewinnen. Sie rannten dem Dieb hinterher auf einen riesigen Berg zu, in dem sich ein Eingang zu einem Tunnel befand. Als sie den Eingang des Tunnel erreicht hatten, stürzten sie hinein, da sie gesehen hatten, dass auch der Dieb diesen Weg genommen hatte. Der Tunnel war ziemlich dunkel und die beiden Teenager konnten nur sehr wenig erkennen. Plötzlich hörten sie ein Bellen und einen Augenblick später wurde Nils von etwas umgestoßen. Max holte aus seinem Rucksack eine Taschenlampe heraus und richtete sie auf Nils. Auf dessen Bauch war ein kleines Fiffyen, dass Max wütend anknurrte. Plötzlich stieß etwas Max in den Rücken und er fiel zu Boden. Die Taschenlampe fiel ihm aus der Hand und er krabbelte auf dem Boden und richtete sie auf das, was ihn umgestoßen hatte. Ein zweites Fiffyen hatte ihn in den Rücken gestoßen und knurrte Max nun an. Max nahm einen seiner Pokébälle zu Hand und entließ sein Waumpel daraus. Er drehte sich noch zu Nils um und leuchtete auf seinen Freund, musste jedoch erkennen, dass dieser bewusstlos an der Tunnelwand lehnte. Offenbar wurde Nils von einem der Fiffyen gegen die Felswand gestoßen und ist mit dem Kopf dagegen gekracht, denn ein kleines Rinnsal kroch sein Gesicht herab. Max verzog das Gesicht und wandte sich wieder den Fiffyen zu. Jetzt trat auch der Besitzer der beiden kleinen Pokémon in das spärliche Licht der Taschenlampe und Max erkannte in dem Besitzer der Fiffyen den Dieb, mit dem sie bereits in der Stadt zusammengestoßen waren und der die Devon Waren geklaut hatte. Der Mann grinste und befahl seinen Fiffyen, sich für den Kampf bereit zu machen. Da Max in diesem Kampf nicht auf Nils` Hilfe hoffen konnte, schickte er Waumpel und Geckarbor in den Kampf.

Waumpel schickte einen Strom aus feinen Fäden zu einem der Fiffyen und hüllte es dadurch in einen weißen Kokon. Dadurch war das erste Fiffyen kampfunfähig. Geckarbor nahm sich hingegen das zweite Fiffyen vor und es entbrannte ein gnadenloser Kampf, wo keine der beiden Seiten gewillt war, nachzugeben. Doch zu guter Letzt konnte Geckarbor Fiffyen mit einer Absorber-Attacke besiegen und der Dieb holte fluchend seine Pokémon zurück in ihre Pokébälle. Plötzlich erstrahlte Geckarbor auf und wurde leuchtend weiß. Es wurde größer und auf seinen Kopf spross ein langes Blatt hervor. Max zog seinen Pokédex aus der Hosentasche und dieser verkündete ihm, dass sich sein Geckarbor zu einem Reptain weiterentwickelt hatte. Plötzlich sah Max auf, denn der Dieb fing an, wie ein verrückter zu lachen.

“Na schön, na schön. Wenn du die Waren so gerne haben willst, dann hol sie dir doch, Kindchen!“,schnarrte der Mann und warf eine kleine Kugel auf den Boden. Es krachte und blitze und eine gewaltige Erschütterung ließ Max Zähne klappern. Felsbrocken, so groß wie Max Kopf krachten von der Decke und gemeinsam mit Reptain und Waumpel trugen sie den bewusstlosen Nils und die Devon Waren aus dem Tunnel. Der Dieb hatte bereits das Weite gesucht und war geflüchtet. Ganz in der Nähe des Tunnels stand eine kleine Pension und Max wies Reptain an, mit einer handgeschriebenen Notiz von ihm zu der Pension zu rennen und Hilfe zu holen.

Während Reptain zur Pension rannte und Hilfe holte, holte Max ein Handtuch heraus und tränkte es mit Wasser aus seiner Wasserflasche und wischte damit Nils das Gesicht von dem Blut und dem Schmutz sauber. Auf Nils`Gesicht zeichnete sich ein breiter Riss, der sich an dessen Schläfe an dessen rechtem Auge herab führte und ziemlich bösartig aussah. Einer der Bügel von Nils` Brille war kaputt und eins der Gläser hatte einen Riss.

Das Geräusch eines Karrens ertönte und Max sah auf. Es sah aus wie ein Pferdekarren, doch die Pferde hatten eine Flammenmähne und zogen einen hölzernen Karren. Wie das funktionierte, ohne dass der Karren Feuer fing, war Max ein Rätsel, aber es war für in auch nur nebensächlich. Priorität hatte jetzt, dass Nils` Wunde versorgt wurde. Ein älterer Mann mit grauen Bart stieg vom Karren ab und erkundigte sich nach dem, was geschehen war. Max berichtete dem Mann alles, was er und Nils erlebt hatten und danach luden sie den noch immer bewusstlosen Nils auf den Karren und fuhren auf die Pension zu. Während der Fahrt zur Pension stellte Max dann doch die Frage.

„Wie kommt es, dass der Karren kein Feuer fängt, obwohl er von Feuerpferden gezogen wird?“

Der Mann lachte und antwortete:

„Diese Feuerpferde, so wie du sie nennst, sind Ponita und dessen Weiterentwicklung Galoppa. Der Karren fängt kein Feuer, weil ich die beiden Pokémon gut trainiert habe und sie sich im Zaum halten können. Meine Frau wird sich nachher deinen Freund etwas genauer ansehen. Sie war früher Krankenschwester in einer Klinik in der Stadt und kennt sich noch immer bestens mit der Medizin aus.“

Als der Mann geendet hatte, stoppte er den Karren und stieg vom Karren ab, denn sie waren an der Pension angekommen. Eine Frau kam aus dem Haus gerannt und sie trug eine Trage unter dem Arm. Sie und ihr Mann verfrachteten Nils vorsichtig auf die Trage und trugen ihn ins Haus. Max folgte ihnen und als sie im Flur waren, kam Reptain auf Max gestürmt und riss in von den Füßen. Max begrüßte und dankte Reptain für seine guten Leistungen und holte es zurück in seinen Pokéball, damit es sich ausruhen konnte. Währenddessen brachten die Pensionsbesitzer Nils in einen einzelnen Raum im oberen Stockwerk und die Pensionsbesitzerin behandelte Nils in der Zwischenzeit. Der Pensionsbesitzer kam die Treppe wieder hinunter und wischte sich mit einem Tuch aus seiner Hosentasche den Schweiß von der Stirn.

„Dein Kumpel hat noch mal Glück gehabt, wenn die Wunde tiefer gewesen wäre, wäre es schlimmer ausgegangen. Aber keine Bange, er braucht nur Ruhe und Schlaf. Mit Sicherheit kann er in zwei Tagen schon weiterreisen. Aber jetzt zu dir. Du hast mit Sicherheit Hunger. Wir haben heute in unserer Pension ein großes Spargel-essen geplant. Wenn du willst, kannst du mitfeiern. Ich brauche nur einen Pokédex, denn damit kann ich überprüfen, ob du auch offiziell angemeldet bist, denn wenn du es bist, kannst du kostenlos alles verputzen, was dir vor die Zähne kommt!“ sagte der Mann und lachte lauthals.

Max lächelte matt und gab dem Mann seinen Pokédex. Der Mann nahm das Gerät entgegen und ging mit Max in den Schrankraum und hinter die Theke, wo ein kleines Lesegerät stand, in das er den Pokédex steckte und überprüfte, ob Max ein offizieller Pokémon-Trainer war. Das Gerät piepste ein paar mal und aus einen kleinen Schlitz im Gerät kam ein kleiner Papierstreifen. Der Mann las sich die Daten auf dem Papierstreifen durch und strahlte.

“Alles in Ordnung. Das Fest beginnt heute um 18 Uhr. Bis dahin kannst du dich mit deinen Pokémon hinten auf dem Hof austoben.“ Sagte der Mann und überreichte Max seinen Pokédex.

Max bedankte sich bei dem Mann und ging auf den Hof, wo er seine beiden Pokémon aus ihren Bällen entließ und mit ihnen ein wenig trainierte.

In den nächsten Stunden begann das Fest und die Pensionsbesitzerin sah noch einmal nach Nils und dessen Genesungszustand.

Das Fest lief bereits einige Stunden und Max redete mit den Gästen. Es gab Spargel und Schnitzel zum Essen und auch alkoholische und nicht alkoholische Getränke. Max hatte es geschafft, sich ein Bier zu ergattern, dass er jetzt mit einer Limonade mischte. Plötzlich musste er an Nils denken und auch daran, wie dieser reagieren würde. Max wusste, dass Nils Alkohol verabscheute und deshalb auch keinen trank. Max dagegen vertrat die Meinung, dass begrenzter Alkoholgenuss nicht schädlich sein konnte und so nahm er einen Schluck von seiner Bier-limo. Die Zeit war bereits voran geschritten und es war dunkel geworden, weshalb überall bunte Laternen angezündet worden waren. Während Max sich so umsah, erblickte er ein schönes Mädchen mit samtig schwarzem Haar, blasser Haut und blutroten Lippen. Sie trug ein unschuldig wirkendes Kleid mit rosa Spitze und sie ging an den Gästen vorbei in die Pension. Max verspürte den Drang, herauszufinden, wer dieses wunderschöne Mädchen war und folgte ihr. Als er in die Pension trat, sah er noch ihr schwarzes Haar am anderen Ende des Flurs, doch als er zum Ende des Flurs und um die Ecke rannte, war das fremde Mädchen verschwunden.

Das Mädchen, dass Max zu eifrig verfolgt hatte, war bereits einen Stock über ihm und genau in dem Zimmer, in dem Nils lag. Sie trat auf dem im Bett schlafenden Nils zu und strich leicht über den Verband, der über der Wunde angebracht worden war.

“So jung und schon so stark!“ flüsterte das Mädchen und strich hauch zart über Nils` Gesicht.

Durch die leichte Berührung verzog Nils ein wenig das Gesicht, wodurch das Mädchen lächeln musste. Das Mädchen beugte sich zu Nils herunter, so dass sie ihm die folgenden Worte ins Ohr flüstern konnte.

“Wach auf! Wach auf, mein König!“

Durch diese liebliche Stimme erwachte Nils und sah sich verschlafen im Zimmer um, bis er das Mädchen erblickte.

“Wer bist du und was machst du hier?“,fragte er verschlafen und konnte ein Gähnen nicht unterdrücken.

Das Mädchen kicherte und antwortete.

“Du bist süß. Noch nicht einmal komplett wach, aber schon Anforderungen und Fragen stellen. So ist es richtig. So muss ein König agieren.“ Sagte das Mädchen.

“Ich und König? Ich bin kein König und adelig bin ich auch nicht! Und sag mir jetzt verdammt noch mal wer du bist und was du hier machst!“,sagte Nils und in seiner Stimme schwang nun ein wenig Wut mit.

Das Lächeln auf dem Gesicht des Mädchens wurde immer breiter und sie antwortete verschmitzt.

„Wie du wünschst, mein König. Mein Name ist Lucy und ich bin hier, um dich über deine Bestimmung aufzuklären. Ich komme von einem Ort, der sehr weit entfernt und doch so nah ist! Du wirst König sein, auch wenn du nicht adelig bist. Du wirst über ein Volk herrschen, dass es seit Anbeginn der Zeit gibt und das im Verborgenen lebt. Ich verspreche dir, all deine Sehnsüchte und Träume, Hoffnungen und Wünsche werden war. Du hast dir gewünscht, dünn zu sein und einen Six-Pack zu haben, so wie dein Freund Max. Das ist erfüllbar, wenn du deine Bestimmung annimmst. Wie bereits gesagt, all deine Wünsche und Träume, Hoffnungen und Sehnsüchte, sind erfüllbar, aber nur, wenn du König wirst.“ Sagte Lucy und setzte sich auf die Bettkante des Bettes.

Nils dachte über Lucys Vorschlag nach, aber ihm blieben noch einige Fragen.

„Wie werde ich König und über welches Volk werde ich herrschen? Wie willst du machen, dass sich alle meine Wünsche, Sehnsüchte und Träume erfüllen. Zum Beispiel die Sache mit dem Six-Pack habe ich nur Max erzählt, woher weißt du davon und wie soll ich den bekommen, denn den bekommen ich nur durch gesunde Ernährung und viel Sport, oder etwa nicht?“,fragte Nils und sah Lucy misstrauisch an.

Lucy lächelte nur ihr verschmitztes Lächeln und antwortete geheimnisvoll.

„Ich habe so meine Quellen. Um König zu werden, musst du nur nicken, den Rest erledige ich!“

Nils wirkte noch immer nicht zufrieden mit ihren Antworten und fragte weiter:

„Um was kümmerst du dich und was ist das für ein Volk, über dass ich dann herrschen soll?“,in seiner Stimme schwang nun auch Ungeduld mit.

Lucy entging dieser Unterton nicht und sie antwortete.

„Du hast die richtigen Eigenschaften, um König zu sein! Du drängst auf Antworten, das ist gut! Wirklich sehr gut! Ich kümmere mich um die Vorbereitungen für deine Krönungszeremonie und dein Volk wirst du noch früh genug kennen lernen. Also, wirst du deine Bestimmung annehmen?“,stellte Lucy nun die alles entscheidende frage in den Raum.

Nils dachte gründlich über seine Antwort nach, doch als er zu seinem Entschluss gekommen war, nickte er.

Lucy lächelte auf geheimnisvolle Art und Weise und beugte sich zu Nils herüber.

„Gut! Das ist ein Geschenk für den zukünftigen König. Mögest du ewig leben und immer ruhmreich sein!“,sagte sie und ihre Lippen legten sich auf die von Nils.

Nils war total verblüfft über Lucys Reaktion, dass er kaum Zeit hatte, den Kuss zu erwidern. Lucy löste sich nach kurzer Zeit von Nils und stand dann auf.

„Bis bald, mein König. Ich hoffe, du bist erstarkt und deinem Volke näher, wenn wir uns das nächste Mal sehen!“,sagte sie und verließ das Zimmer. Nils sah ihr noch vollkommen verdattert hinterher, bis ihn eine plötzliche und bleierne Schläfrigkeit überkam und er ins Land der Träume glitt.

Er sollte noch erfahren, dass dieser Kuss alles verändern sollte.
 

Ende des 5. Kapitels

Die ersten Anzeichen

6.Kapitel Die ersten Anzeichen
 

Am nächsten Morgen erwachte Nils in einem warmen und weichen Bett. Er kratzte sich am Kopf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Plötzlich öffnete sich die Tür und Max trat ins Zimmer.

„Guten Morgen! Wie geht es dir? Du hast dir in der Höhle ganz schön den Kopf gestoßen.“ Sagte Max und trat auf Nils zu.

Nils sah Max an und fasste sich noch mal an seinen Kopf und fühlte einen Verband daran.

„Was ist in der Höhle passiert? Sind die Waren von Devon in Sicherheit?“ fragte Nils.

Max nickte und warf ihm ein paar Klamotten zu.

„Zieh dich an und komm dann runter frühstücken!“,sagte Max und ging dann aus dem Zimmer.

Nils stand auf, verschloss die Tür und nahm sich aus seinem Rucksack zwei Waschlappen, Zahnbürste und Zahnpasta und begann sich zu waschen und die Zähne zu putzen.

Als er fertig war, nahm er sich seine Klamotten und zog sich an. Nachdem er sich den Knopf an der Hose geschlossen hatte, wollte er seine Brille aufsetzen, doch er strauchelte und konnte nur noch knapp verhindern, dass er stürzte. Er sah sich fluchend die Hose an und stellte fest, dass sie ihn bis zum Hintern herunter gerutscht war.

„Was ist den mit dieser verdammten Hose los? Hat sie sich vergrößert? Na toll, jetzt brauch` ich einen Gürtel. Hoffentlich habe ich bei Beginn der Reise einen eingepackt.“ Dachte sich Nils und ging langsam und vorsichtig auf seinen Rucksack zu.

Er beugte sich zum Rucksack hinunter und suchte darin einen Gürtel. Er hatte Glück, denn ganz am Boden fand er einen und er band ihn an der Hose fest. Jetzt saß die Hose fest an Nils` Körper. Das Problem mit der Hose war gelöst, jedoch da kam schon das Nächste. Das Hemd, das Nils jetzt trug, war auch eine Nummer zu groß für ihn. Das kam Nils ziemlich komisch vor, denn schließlich hatte er alle Klamotten selbst ausgesucht. Er suchte im Zimmer nach seiner Brille, fand sie aber nicht. Er verlor die Lust, weiter nach der Brille zu suchen und ging aus dem Zimmer. Es war nicht so, dass er die Brille unbedingt brauchte. Er trug sie nur, um Dinge, Menschen und Gegenstände in der Ferne erkennen zu können. So konnte er jetzt auch mal auf sie verzichten. Er trat die Treppe, die sich am Ende des Flurs befand, herunter und fand sich in einem gemütlich eingerichtetem Wohnzimmer wieder. An einem großen Eichentisch saß Max mit zwei weiteren Personen. Nils trat auf sie zu und stellte sich vor. Die Frau schüttele Nils die Hand und auch der Mann schüttelte ihm die Hand. Max erzählte Nils, dass die Frau ihn versorgt hatte und er bedankte sich dafür.

„Wenn du mit dem Frühstück fertig bist, werde ich deine Wunde nochmals untersuchen.“ Sagte die Wirtin.

Nils dankte beiden und setzte sich an den Tisch und begann zu frühstücken. Nach dem Frühstück ging Nils zusammen mit der Wirtin in ein Nebenzimmer und diese untersuchte Nils` Kopf. Sie erstarrte, als sie Nils den Verband abgenommen hatte. Nils sah das Gesicht der Wirtin und fragte:

„Was ist den los? Stimmt irgendwas nicht mit der Wunde? Hat sie sich entzündet?“

Die Wirtin schüttelte den Kopf und antwortete dann.

„Nein, die Wunde hat sich nicht entzündet. Es ist so, dass die Wunde verschwunden ist. Gestern sah sie noch so aus, als wenn sie dich gleich umbringen würde und heute ist nichts mehr davon zu sehen.“ Sagte sie und sah sich nochmals Nils` Gesicht an. Danach stand sie auf und reichte Nils einen Handspiegel. Nils besah sich sein Spiegelbild an und staunte nicht schlecht. Sein Gesicht war dünner geworden und die Wunde, die er anscheinend gehabt hatte, war nicht mehr da. Nur an den beiden Seiten seine Nase zeichnete sich die Abdrücke der Brille ab.

„Danke für ihre Hilfe! Wissen Sie, wo meine Brille ist?“,fragte Nils.

Die Wirtin nickte reichte Nils seine Brille. Nils nahm sie in die Hand und betrachtete sie. Einer der Bügel war gebrochen und eins der Gläser hatte einen Sprung. Er setzte sich die Brille auf und blinzelte. Durch die Brille war sein Blick verschwommen und er setzte sich die Brille wieder ab.

„Was ist den heute nur los? Erst passen mir meine Klamotten nicht mehr, so, als ob ich über Nacht 20 Kilo weniger wiegen würde, dann seh` ich ohne Brille besser als mit und zu guter Letzt ist meine Wunde ebenfalls über Nacht verheilt. Was geht hier nur vor? Hat es etwas mit diesem merkwürdigen Mädchen zu tun??“ Dachte sich Nils.

Die Wirtin hatte Nils beobachtet und fragte:

„Ist alles in Ordnung mit dir? Hast du noch Schmerzen?“

Nils schüttelte den Kopf und fragte die Wirtin, ob sie ihm nochmals einen Spiegel hatte. Die Wirtin nickte, holte einen Handspiegel aus einer Kommode und reichte ihn Nils. Nils sah in den Spiegel und erstarrte. Im Spiegel blickte ihm sein Spiegelbild entgegen, doch er war nicht mehr so pummelig im Gesicht. Sein Gesicht zeigte nur noch wenig von der pummeligen Art und seine Augen strahlten in einem Grün wieder, das er noch nie bei sich gesehen hatte. Aus ihnen kam ein seltsamer Glanz, was er selbst faszinierend fand. Plötzlich riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken.

„Bist du endlich fertig damit, dich zu bestaunen? Wenn ja, dann kannst du ja mit rauskommen und alle Pokémon auf dem Feld füttern.“ Sagte eine Stimme und als Nils sich umdrehte, sah er Max, der lässig am Türrahmen lehnte. Nils nickte und so gingen beide Jungen auf den Hof zu ihren Pokémon, die ihre beiden Trainer schon sehnsüchtig erwartet hatten. Die Pokémon stürzten sich auf ihre Trainer und nach einer herzlichen Begrüßung kam der Wirt der Pension mit einem Bottich voller Pokémonfutter.

„Wenn ihr wollt, könnt ihr eure Pokémon damit füttern. Ich werde nachher die Pokémon, die auf dem Hof leben, damit füttern.“ Sagte der Wirt und überreichte Max den Bottich. Max schwankte ein wenige durch das Gewicht des Bottichs und stellte diesen schnaufend auf dem Boden ab. Nils nahm etwas Futter aus dem Bottich und verstreute dieses auf dem Boden. Ihre Pokémon stürzten sich auf das Futter und fraßen alles gierig auf. Gemeinsam verteilten sie das Futter auf dem Feld und die Pokémon, die zur Pension gehörten, fraßen es mit großem Eifer. So verging der Tag wie im Fluge und es wurde Zeit zum Abendessen. Sie räumten den leeren Bottich zurück in den Stall und gingen ins Haus.

Sie wuschen sich die Hände und setzten sich zum Pensionswirt und deren Gattin.

Sie servierten das Essen, es gab Kartoffelauflauf mit Hackfleisch, und schenkte jedem reichlich aus. Max und Nils bedankten sich und fingen an zu essen. Es war der pure Himmel, wenn man bedachte, dass sie sich während ihrer Reise immer nur von Tütensuppen ernähren mussten. Nach dem Essen fühlten sich Max und Nils schläfrig und müde und sie holten ihre Pokémon wieder zurück in ihre Bälle und gingen zu Bett.

Mitten in der Nacht erwachte Nils. Der Grund dafür war einfach. Sein Magen hatte laut geknurrt und er verspürte einen riesigen Hunger.

„Das kann doch nicht war sein! Ich hab` erst vor ein paar Stunden gegessen.“,fluchte Nils und stand aus dem Bett auf.

Er stolperte zu der Stelle, wo er seinen Rucksack vermutete, fand ihn allerdings nicht.

„Hihi, suchst du den hier?“,fragte eine Mädchenstimme in der Dunkelheit.

Nils sah auf und erkannte das Mädchen namens Lucy, dass ihn schon in der Nacht zuvor besucht hatte. Sie hielt in der einen Hand den Rucksack und in der Anderen ein Kleiderbündel. Nils nickte und griff nach dem Rucksack, doch das Mädchen ließ diesen aus Nils´ Reichweite schnellen.

„Na, na! Nicht so hastig, mein ehrenwerter König! Wenn ihr den Rucksack wiederhaben wollt, dann müsst ihr mich schon auf ein Abendessen einladen!“,sagte sie.

Nils verdrehte die Augen. Er hatte nur zwei Möglichkeiten. Entweder lud er das Mädchen auf ein Abendessen ein und erlangte so seinen Rucksack wieder, oder er holte sich den Rucksack mit Gewalt wieder. Nils brauchte nicht lange überlegen. Er hatte sich für die erste Variante entschieden und fragte so zähneknirschend:

„Hättet du Lust mit mir Essen zu gehen?“

Das Mädchen lächelte und antwortete dann.

„Sehr gerne, mein König, und während dem Essen können wir über eure Fähigkeiten sprechen.“

„Wenn`s sein muss!“,murrte Nils und ging zur Tür und öffnete sie für das Mädchen.

Das Mädchen ging hindurch und sagte dann noch:

„Du wirst es nicht bereuen. Ich kenne da einen wunderbaren Ort, nicht weit von hier! Ach übrigens. Ich glaube, du hast meinen Namen vergessen oder mich nur für einen Traum gehalten. Erstens ist mein Name Lucy und zweitens bin ich kein Traum!“

Lucy stand auf, verließ das Zimmer und ging hinaus auf das freie Feld. Nils folgte ihr auf Zehenspitzen, damit er niemanden aufweckte. Sie streiften über das Feld auf eine Gruppe von Bäumen zu, aus der ein merkwürdiges Licht zu glimmen schien.

Als sie an den Bäumen angekommen waren, traten sie in vollkommene Dunkelheit. Es war bereits Nacht, doch der Schatten der Bäume, der durch den Mond entstand, machte alles noch mal düsterer. Doch komischer Weise machte die Dunkelheit Nils nichts aus, denn er konnte alles bis auf das letzte Detail perfekt erkennen. Warum das so war, obwohl er keine Brille trug, war Nils ein Rätsel, dessen Lösung er jetzt noch nicht kannte.

Er folgte Lucy durch den Wald und kam an ein paar Büschen vorbei. Als die Büsche kleiner wurden, hatte er freie Sicht auf einen kleinen, gedeckten Tisch.

„Wir sind da!“,sagte Lucy und ging auf den Tisch zu.

Nils folgte ihr und erreichte zuerst einen der beiden Stühle. Er zog den Stuhl ein wenig vom Tisch weg und wartete darauf, dass sich Lucy darauf setzte. Lucy lächelte dankbar und setzte sich dann auf den Stuhl. Nils schob sie noch ein wenig näher an den Tisch heran und setzte sich dann auf seinen Stuhl Lucy gegenüber. Noch bevor Lucy irgendetwas sagen konnte, bombardierte Nils sie mit Fragen.

„Was passiert mit mir? Warum passt mir meine Kleidung nicht mehr? Und ganz zu schweigen von meiner Brille. Warum kann ich ohne sie besser sehen als mit und warum ist diese Wunde, die ich hatte, einfach verschwunden. Von welchem Volk bin ich König und warum habe ich jetzt Hunger, obwohl ich vor ein paar Stunden gut gegessen habe.“ fragte Nils und seine Fragen waren wirklich berechtigt.

Lucy lächelte ihr geheimnisvolles Lächeln und antwortete dann.

„Ihr seid so süß, mein König. Ihr drängt auf Antworten. Ich liebe diese Art. Nun, wie ich euch in der Nacht erklärt habe, verändert ihr euch und kommt eurem Volk immer näher. Eure Kleidung passt euch nicht mehr, weil ihr dünner werdet, das ist ganz normal, wenn man abnimmt. Ich habe hier ein paar neue Kleidungsstücke für euch mitgebracht. Ihr könnt ohne Brille besser sehen, weil sich eure Sehkraft stark verbessert und einen messerscharfen Blick braucht, um über euer Volk zu herrschen. Deshalb brauchst du jetzt auch keine Brille mehr. Die Wunde ist verschwunden, weil du als König deines Volkes Kräfte besitzt, die du dir jetzt noch nicht eingestehst. Wie ich schon sagte, näherst du dich deinem Volk an. Du wirst dein Volk bei der Krönungszeremonie kennen lernen. Diese ganzen Veränderungen, die an deinem Körper stattfinden, kosten deinen Körper sehr viel Kraft, auch wenn du davon nicht so viel mitbekommst. Dadurch verlangt dein Körper natürlich mehr Nahrung und das äußert sich im Hunger wieder. Deshalb habe ich auch auf dieses Abendessen bestanden, damit du dich stärken kannst!“,sagte Lucy und deutete auf die zwei Teller, die mit silbernen Hauben abgedeckt waren.

Erst jetzt bemerkte Nils die Teller und hob die Haube über seinem Teller hoch. Auf dem Teller lag ein Stück Fleisch mit Salzkartoffeln und Soße. Es sah wirklich sehr lecker aus und Nils nahm schon Messer und Gabel in die Hand, warf dann Lucy aber einen prüfenden Blick zu.

„Was für ein Fleisch ist das? Doch hoffentlich nicht von einem Pokémon!“,sagte Nils und schnitt prüfend ein Stück vom Fleisch ab.

Lucy lächelte und schüttelte den Kopf.

„Habt keine Sorge. Das Fleisch stammt von keinem Pokémon. Nun esst, bevor es kalt wird!“,antwortete Lucy und begann zu essen.

Da Lucy zu essen begonnen hatte, konnte es wohl Nils auch wagen und er schob sich einen Bissen in den Mund. Es schmeckte köstlich. Wie Hühnchen, auf dem man eine würzig-milde Soße geträufelt hatte. Nils schluckte seinen Bissen herunter und nahm sich nach. Nach dem nächsten Bissen sagte er:

„Das schmeckt wirklich gut! Was ist das?“

Lucy schluckte ihren Bissen herunter, lächelte wieder mal geheimnisvoll.

„Das werde ich dir nicht verraten. Sei aber unbesorgt. Es ist nichts ekliges und abstoßendes. Ich habe es selbst zubereitet. Also iss und genieße es, denn ich weiß, dass es schmeckt! Ich bin nämlich eine sehr gute Köchin!“,erklärte Lucy und wies auf Nils` Teller hin.

Nils sah noch ein wenig misstrauisch, aß dann aber weiter.

Als beide fertig waren mit dem Essen tupfte sich Lucy noch ihren Mund ab und erhob sich.

Nils erhob sich ebenfalls und wartete darauf, dass Lucy etwas sagte.

Nach einer geschlagenen Minute sagte sie tatsächlich etwas.

„Ich hoffe, du bist satt geworden. Ich werde mich jetzt verabschieden. Hier sind deine neuen Sachen und dein Rucksack. Du wirst sie ab morgen anziehen müssen, denn deine alten Kleidungsstücke werden dir nicht mehr passen. Wir werden uns bald wiedersehen. Bis dahin sage ich erst einmal gehabt euch wohl, mein König. Möget ihr erstarken und eurem Volke noch näher sein, als ihr es jetzt schon seid! Beim nächsten Mal werdet ihr dann auch offiziell zum König gekrönt werden.“ Sagte Lucy und überreichte Nils ihre Hand.

Normalerweise würde Nils so etwas niemals tun, doch da Lucy ihn für einen König hielt wollte er das Spiel mitspielen und so verneigte er sich leicht und verabschiedete sich von Lucy mit einem leichten Handkuss.

Lucy lächelte und flüsterte:

„Wie ein wahrer König!“

Mit diesen Worten drehte sie sich um und lief in den Wald hinein, worauf sie nach kurzer Zeit von der Dunkelheit der Bäume verschluckt wurde.

Nils nahm seine neuen Kleidungsstücke und seinen Rucksack und ging zurück zur Pension. Er schlich durch die finsteren Korridore und wunderte sich immer noch, dass er alles perfekt in der Dunkelheit erkennen konnte. Aber jetzt kam noch dazu, dass er sogar alles und jeden hören konnte, sogar die Pensionsbesitzer und dessen Gattin, die beide laut schnarchend im Bett lagen und schliefen. Nils wusste, dass das Schlafzimmer der Pensionsbesitzer auf dem anderen Ende der Pension lag. Für Nils war das alles ein Rätsel, aber er war zu müde, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen und kroch sobald er das Zimmer erreicht, wo er und Max schliefen, und sich seine Schlafsachen angezogen hatte in sein Bett und schlief auch gleich darauf ein.
 

Ende des 6.Kapitels

Es ist nicht alles Gold was glänzt!

7. Kapitel: Es ist nicht alles Gold was glänzt!
 

Am nächsten Morgen standen Max und Nils schon recht früh auf, denn sie wollten ihre Reise fortsetzen. Sie packten ihre Rucksäcke und gingen mit ihnen aus ihrem Zimmer und die Treppe hinunter ins Wohnzimmer. Dort saßen am Wohnzimmertisch bereits die Pensionsbesitzer und frühstückten. Mit der Aussicht, dass dies wohl das letzte ordentliche Frühstück war, was sie für längere Zeit einnehmen konnten, setzten sich die beiden Jungs an den Tisch und fingen an zu essen. Nach dem Frühstück schulterten sie ihre Rucksäcke, bedankten sich bei den Pensionsbesitzern für die schöne Zeit und die Pflege und machten sich auf den Weg.

„Wo sollen wir jetzt hin? Weißt du, zu welcher Arena wir jetzt müssen?“,fragte Max und sah sich hoffnungsvoll in der Gegend um, so als hoffe er, eine der Pokémonarenen würde hinter einem der Bäume auftauchen.

„Ich habe keine Ahnung, aber vielleicht kann uns ja der Besitzer der Devon- Waren helfen und dazu müssen wir zurück nach Metarost City.“ Antwortete Nils und ging weiter.

Es dauerte einige Stunden, bis sie Metarost City erreicht hatten. Schon am Ortseingang stand der Mitarbeiter von Devon und hüpfte hibbelig vom einen Bein aufs Andere.

„Da seid ihr ja! Ich habe mir schon große Sorgen gemacht. Wo sind die Waren? Sind sie in Sicherheit?“,fragte der Mitarbeiter und sah Max und Nils an.

Max holte die Devon-Waren aus seinem Rucksack und überreichte sie dem Mitarbeiter. Dieser schien vor Freude fast in Tränen auszubrechen.

„Kommt mit! Mein Chef möchte sich persönlich bei euch bedanken!“,sagte der Mitarbeiter und so gingen die beiden Jungs zusammen mit dem Angestellten zu einem großen Bürogebäude, in das sie eintraten.

Innen sah es gemütlich aus und es machte mit Sicherheit Spaß hier zu arbeiten, aber viel Zeit blieb den beiden Jungs nicht sich umzuschauen, denn sie wurden sofort zu einem der Aufzüge gelotst und stiegen ein. Der Mitarbeiter drückte den Knopf für den dritten Stock und der Fahrstuhl setzte sich ratternd in Bewegung. Nach nur wenigen Augenblicken hielt der Fahrstuhl im dritten Stock und sie stiegen aus. Sie gingen einen langen, mit Portraits gesäumten Weg entlang und hielten vor einer wertvollen Eichentür. Der Mitarbeiter klopfte zweimal und eine Stimme rief:

“Herein!“

Sie traten in ein riesiges Büro ein, an dessen Ende ein großer Schreibtisch stand, an dem ein älterer Herr saß.

„Setzt euch!“,forderte der Mann die beiden Teenager auf und deutete auf die beiden Stühle vor seinem Schreibtisch.

Mit einer Handbewegung bedeutete er seinen Angestellten, den Raum wieder zu verlassen.

Als sich die beiden gesetzt hatten, seufzte der Mann und sah ihnen direkt in die Augen.

„Ich möchte ehrlich zu euch sein. Ihr habt mich da vor einem riesigen Schlamassel bewahrt. Wenn die Devon-Waren in falsche Hände gelangt wären, hätte es ein Chaos gegeben, dessen Ausmaße ich mir gar nicht vorstellen möchte. Für euren Einsatz für mich und meine Firma möchte ich mich bei euch bedanken. Ich weiß, was so junge Trainer wie ihr gebrauchen könnt!“,sagte der Mann und holte aus seinem Schreibtisch zwei Geräte heraus und überreichte jeweils eines davon Max und Nils.

„Das ist ein PokéNavigator oder auch umgangssprachlich PokéNav genannt. Damit könnt ihr sehen, welche Trainer ihr schon besiegt habt und wer eine Revanche will. Ebenfalls ist dort eine Karte enthalten. Zudem möchte ich euch noch um einen kleinen Gefallen bitten.“ Sagte der Firmenchef und überreichte ihnen einen Brief.

Max steckte den Brief ein und fragte dann:

„Wohin sollen wir denn den Brief bringen?“

„Und zu wem?“,fügte Nils hinzu.

Der alte Mann stand auf, zog eine Landkarte der gesamten Hoenn-Region hervor und zeigte ihnen, dass sie zu einem alten Seemann namens Brack gehen und ihn um eine Überfahrt nach Faustauhaven bitten sollten. Wenn ihr ihm sagt, dass ich euch geschickt habe, wird er es sicherlich machen, denn er ist ein alter Bekannter von mir und wird euch mit Sicherheit helfen!“,erklärte der alte Mann und zeigte ihnen den Weg, den sie gehen mussten.

„Bitte bringt den Brief zu meinem Neffen Troy! Es ist wirklich sehr wichtig!“,erklärte der alte Mann und die beiden Teenager nickten.

Danach verabschiedeten sie sich und verließen das Büro mit ihren neuen PokeNav`s und den Brief.

Sie gingen zurück zum Pokémoncenter und ließen dort ihre Pokémon von Schwester Joy durchchecken. Während Schwester Joy mit ihren Pokémon beschäftigt war, deckten Nils und Max sich mit Tütensuppen und Tütencurry und Reis ein. In stillschweigender Übereinkunft verzichteten sie auf die Brokkolicremesuppe und packten sich dafür noch einen Beutel mit Knoblauchsuppe ein.

„Damit uns keine Nervensägen nerven!“,sagte Max und grinste.

„Das ist zwar doppelt gemoppelt, aber es stimmt!“,stimmte Nils zu.

nachdem ihre Pokémon wieder fit waren, verließen sie das Center und auch die Stadt.

Sie gingen vorsichtig über die wackelige Brücke, die sie über den See führte. Als sie auf der anderen Seite des Sees angekommen waren, standen sie vor dem dunklen Blütenburgwald.

Plötzlich ertönte ein Ruf und die beiden Jungs drehten sich um. Ein junges Mädchen im Teenageralter kam auf sie zugerannt und bremste nur kurz vor ihnen ab.

„Hallo, ich bin Mandy und arbeite dort drüben im Blumenparadies. Hättet ihr nicht Lust...!“,sagte sie, stockte dann aber, als sie sah, wen sie da ansprach.

„Wie süüüüüüüüß! Wie heißt ihr? Habt ihr schon eine Freundin? Ach warte, ich hab `ne bessere Idee! Hey Mädels, kommt mal schnell her!“,kreischte das Mädchen und es dauerte keine Minute, als eine ganze Horde voll kreischender Mädchen angerannt kamen.

Die beiden Jungs warfen sich nur einen flüchtigen Blick zu und rannten dann so schnell wie sie konnten in den Wald hinein. Die Mädchen wollten ihnen folgen, doch am Waldeingang erschien ein Käferpokémon und sie liefen kreischend zurück zu ihrem Blumenladen.

Indes hatten Max und Nils den kleinen Fluss erreicht, an dem sie schon vor ein paar Tagen Rast gemacht hatten und verschnauften erst mal.

„Ich versteh` die Frauen einfach nicht. Warum müssen die immer so kreischen? Es hätte doch auch gereicht, wenn sie dich um ein Date gebeten hätte.“ Sagte Nils und schüttelte den Kopf.

„Oder dich!“,fügte Max hinzu.

Nils sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Warum sollte ein Mädchen mich um ein Date bitten, wenn du genau daneben stehst?“,fragte Nils.

„Ich weiß ja nicht, ob du es schon gemerkt hast, aber du hast in der letzten Zeit ganz schön abgenommen. Selbst die Arenaleiterin fand dich ganz gut aussehend. Noch ein paar Monate Training und es wird mit Sicherheit keine Frau mehr geben, die dich von der Bettkante schubsen würde!“,sagte Max und grinste vielsagend.

Nils schnaubte und ging zum Fluss. Er besah sich sein Spiegelbild an und musste auch diesmal wieder feststellen, dass er schlanker geworden war. Er trug die schwarze Kleidung, die er von Lucy bekommen hatte und als er sich sein Spiegelbild genauer besah, stellte er fest, dass die Pupillen nicht mehr waagerecht, sondern senkrecht standen und ihm einen etwas schaurigen Ausdruck verliehen. Als er nur einen Moment später noch mal in sein Spiegelbild sah, waren seine Augen wieder vollkommen normal. Er schüttelte den Kopf und spritzte sich ein wenig vom kühlen Wasser ins Gesicht.

Plötzlich ertönte ein Ruf und Nils drehte sich um.

“Hey klasse, mein Waumpel hat sich gerade weiterentwickelt.“

Nils stand auf und ging hinüber zu Max, der so etwas wie einen Kokon in den Händen hielt. Erst auf den zweiten Blick konnte Nils erkennen, dass es sich bei dem Kokon um ein Pokémon handelte. Er holte seinen Pokédex heraus und dieser berichtete ihm, dass der Kokon in Wirklichkeit ein Schaloko war.

„Schau mal, mein Waumpel hat sich zu einem Schaloko weiterentwickelt.“ Sagte Max und zeigte Nils voller Freude sein Schaloko.

„Glückwunsch! Aber jetzt mal zu was anderem. Ich für meinen Teil habe keinen Bock noch mal den ganzen Weg durch den Wald zu latschen. Wie wäre es damit, dass wir uns aus dem Wald teleportieren?“,schlug Nils vor und Max wirkte sichtlich ratlos.

„Wie willst du uns aus diesen Wald teleportieren? Also das du übersinnliche Kräfte hast, davon hab ich noch nichts mitbekommen.“ Sagte Max und grinste.

„Ich zwar nicht, aber jemand anderes hat diese Kräfte auf jeden Fall.“ Erwiderte Nils und ließ Trasla aus ihrem Pokéball.

Trasla erschien vor ihnen und drehte sich einmal um die eigene Achse. Als es Nils erblickte fiel sie ihm um den Hals.

„Hey, was ist denn mir dir los?“,fragte Nils.

„Du machst wohl jetzt schon die Frauen verrückt!“,sagte Max und grinste.

Nils warf ihm einen Blick zu, der „halt die Klappe“ heißen sollte und fragte an Trasla gewandt:

„Trasla, würdest du uns an den Waldrand teleportieren? Ich wäre dir sehr dankbar.“

Trasla strahlte, denn es freute sich darüber, dass ihr Trainer sie um einen Gefallen bat.

Max und Nils reichten Trasla jeweils eine Hand und einen Moment später teleportierten sie alle zum Waldrand. Von weitem konnten sie schon das Meer sehen und so rief Nils Trasla zurück in ihren Pokéball und sie rannten so schnell sie konnten zum Strand.

Am Strand angekommen erblickten sie eine kleine Holzhütte, vor der ein alter Mann in einem Lehnstuhl saß. Max und Nils traten auf den alten Mann zu und sprachen ihn an.

„Tag auch, sind sie Brack, der Seemann?“,fragte Max.

Der alte Mann schreckte auf und sah die beiden Jungen mit verschlafenen Augen an.

„Wer da?“,grunzte der alte Mann.

Nils verdrehte genervt die Augen und zückte den Brief, den sie überbringen sollten.

„Sie sind doch Brack, der Seemann. Sie sind ein alter Freund des Firmenleiters aus Metarost City, stimmts?!“,stellte Nils seine Frage, die zugleich eine Feststellung war.

„Stimmt! Hat der alte Kauz euch um etwas gebeten? Und der alte Brack soll euch jetzt übers Meer bringen, wie auf einen Kreuzfahrtdampfer. Da mein alter Freund euch darum gebeten hat, werde ich euch bis nach Faustauhaven bringen. Setzt die Segel! Holt den Anker ein. Mensch, ich spüre wieder Lust in meinen alten Knochen. Die letzte, meine letzte große Fahrt beginnt!“,sagte der alte Seemann, erhob sich schwerfällig und ging auf ein altes Schiff zu.

Die beiden Jungen sahen sich stirnrunzelnd an, als sie das alte Schiff erblickten. Sie folgten langsam dem Mann und stiegen langsam auf das alte Schiff. Der alte Seemann schien wieder voller Lebensfreude und machte das Schiff in Windeseile seetüchtig.

„Alles bereit? Los geht’s!“,brüllte der alte Mann und das Schiff setzte sich in Bewegung.

Sie fuhren den gesamten Tag über das Meer und kamen gegen Abend am Hafen von Faustauhaven an.

Als sie endlich vom Schiff abstiegen, war ihnen speiübel und ihre Beine fühlten sich an wie Gummi. Sie bedankten sich beim alten Seemann für die Überfahrt, dieser winkte jedoch nur ab und meinte, dass, wenn sie weiter über das Meer fahren wollen, weiterhin auf ihn zählen können. Die beiden Jungs verabschiedeten sich vom Seemann und gingen in die Stadt hinein. In der Stadt mussten viele reiche Leute leben, denn es reihten sich Villen an Villen. Diese Villen waren schon prachtvoll anzusehen, doch als sie an einer Villa vorbeikamen, die eher einem Palast ähnlich sah, klappte ihnen der Mund auf.

Plötzlich krachte die Tür der riesigen Villa auf und ein Butler kam herausgerannt.

„Na endlich! Na endlich! Da sind sie ja! Kommen Sie herein, meine Herrin wartet schon!“,keuchte der Butler und zog die beiden Jungs in die Villa.

Die Beiden wussten gar nicht, wie ihnen geschah, als sie schon in einem schönen und prunkvollen Flur standen. Der Butler zerrte ihnen die Jacken und Rucksäcke ab und schubste sie dann in ein noch prachtvolleres Wohnzimmer. Dort saß in einem breiten Sessel eine etwas beleibte Dame in einem lachsrosa Abendkleid, dass sie ein wenig wie ein Miltank aussehen ließ.

Als auch der Butler endlich im Wohnzimmer angekommen war, verbeugte er sich vor der Dame des Hauses.

Die alte Dame hob eines ihrer schweren Augenlider und musterte die beiden Jungen.

„Sind sie das? Meiner Meinung hatte Offizier Rocky etwas von drei Personen gesagt. Nun ja, sei es wie es sei. Jesselia, machen Sie mir und den beiden Jungen etwas zu essen, wir müssen uns für die heutige Nacht stärken, außerdem habe ich Hunger.“ Wies sie jemanden an, den bis jetzt niemand bemerkt hatte und nur einen Moment später machte sich eine junge Frau mit weinrotem Haar auf den Weg nach unten.

Als die junge Frau hinausgegangen war, schlüpfte ein kleiner, roter Hund hinein und erregte die Aufmerksamkeit der beiden Jungen. Nils zückte seinen Pokédex und nur wenige Momente später war ihnen bewusst, dass es sich bei dem Hund um ein Fukano, ein Feuerpokémon handelte. Das Fukano kam nicht bis zu ihnen herüber, legte sich auf den weichen Teppich und warf seiner Besitzerin einen ängstlichen Blick zu.

Die alte Frau schien Fukano noch nicht einmal zu bemerken und fuhr fort.

„Der Grund, warum ich euch beide herkommen ließ ist, dass ihr beide meinen Schatz vor Dieben schützen sollt. Natürlich bekommt ihr dafür eine fürstliche Belohnung und ihr könnt euch obendrein noch etwas wünschen. Na, ist das nicht ein Angebot?! Und dafür müsst ihr nur heute hier bleiben und das hier beschützen.“ Sagte die Hausbesitzerin und zog ein Tuch von einem Gegenstand, der auf dem Tisch gleich neben ihrem Stuhl stand. Ein goldener Pokéball, der mit Juwelen und Edelsteinen verziert war, kam zum Vorschein.

“Nur eine kleine Kostbarkeit in meinem bescheidenen Hause, aber ich hänge an ihm und irgendjemand hat die Frechheit besessen mir einen Brief mit der Ankündigung des Diebstahls meines geliebten Balls zu schicken. Wollt ihr mir nun helfen?“,stellte die Besitzerin die letzte Frage in den Raum.

Die beiden Jungen besahen sich an und nickten dann.

Die alte Dame war vollkommen begeistert und läutete eine Glocke. Sofort kam der Butler, der wie Max und Nils auffiel blaue Haare hatte, und half seiner Herrin ins Speisezimmer. Dort angekommen blieben die beiden Jungen mit offenen Mündern stehen. Sie waren in einem langgezogenen Raum angekommen, in dem ein langer Tisch mit allerlei Gerichten stand.

„Nur ein kleiner Snack! Nun setzt euch und fangt an zu essen, sonst wird es noch kalt.“ Sagte die Dame gebieterisch und setzte sich. Die beiden Jungen setzten sich ebenfalls und offenbar hatte der Geruch des Essens auch Fukano angelockt, denn es kam langsam in den Raum und ging zu seiner Herrin. Es setzte sich vor die alte Dame, die ihr Pokémon jedoch nicht beachtete und anfing zu essen. Die beiden Teenager taten es ihr gleich, auch wenn Nils die gesamte Zeit über das Fukano beobachtete.

Nach dem Essen erklärte die alte Dame, dass sie jetzt zu Bett gehe würde und dass sie sich um alles kümmern sollten. Die beiden Angestellten erkundigten sich noch bei den beiden Teenagern, ob sie noch etwas für die Nacht benötigten und Max bat um ein paar Liter Cola.

Nachdem sie die Cola bekommen hatten, zogen sich auch die Angestellten zurück und Max und Nils waren alleine.

„Was hältst du von der Hausdame?“,fragte Max und fläzte sich aufs Sofa.

Nils setzte sich auf einen Sessel und antwortete:

„Ich mag sie nicht wirklich. Sie hat uns zwar verköstigt, aber so, wie sie mit ihrem Pokémon umgeht, könnte man meinen, Fukano würde gar nicht existieren.“

Max goss sich und Nils Cola in zwei Gläser und schob eines davon Nils zu. Nils nahm sein Glas in die Hand und trank etwas daraus. Während er trank, beobachtete der Fukano, der still dalag und sie beobachtete. Plötzlich ertönte ein Knurren und beide Teenager standen blitzschnell auf. Sie blickten sich um, konnten jedoch niemanden erblicken. Es knurrte wieder und jetzt viel Nils` Blick auf Fukano. Er ging auf das Feuerpokémon zu und streichelte ihn. Durch das Fell konnte Nils deutlich die Knochen spüren.

„Du hast Hunger, stimmts?“,fragte Nils und streichelte Fukano über den Kopf.

Fukano schnaufte nur und Nils kramte aus seinem Rucksack ein abgepacktes Stück Fleisch hervor. Er riss die Verpackung auf und hielt Fukano das Fleisch vor die Nase. Das Pokémon schnüffelte an dem Fleisch und schob es sich dann langsam ins Maul. Es kaute langsam und schluckte den Fleischbissen dann herunter. Es bellte, denn offenbar wollte Fukano mehr und so rissen Nils und Max kurzerhand alle Fleischpakete auf und gaben das Fleisch Fukano zu fressen.

Nachdem Fukano alles gefressen hatte, kuschelte es sich an Nils und döste ein.

Nils sah sich im Zimmer um, könnte allerdings keinen Wassernapf entdecken und so machte er kurzerhand eine kleine Schüssel mit Wasser aus seiner Feldflasche fertig und stellte diese neben dem schlafenden Fukano.

„Du scheinst Fukano zu mögen!“,stellte Max fest.

Nils schmunzelte und nickte, denn insgeheim erinnerte Fukano ihn stark an seinen Hund daheim.

„Wir sollten unsere Pokémon herausholen und uns bereit machen. Vielleicht kommen die Diebe jeden Augenblick!“,sagte Max und holte seine beiden Pokémon aus ihren Bällen. Auf Anweisung ihrer Trainer versteckten sich die Pokémon und die beiden Jungs begannen Karten zu spielen. Sie hatten den Plan entwickelt, dass sie ganz offensichtlich die Nacht durchmachen wollten und ihre Pokémon hielten sich versteckt, damit der Überraschungseffekt so am Größten war. Sie spielten ein paar Stunden und hatten schon eine beträchtliche Menge an Cola intus, als es plötzlich im Kamin polterte. Eine schwarze Wolke aus Ruß kam aus dem Kamin und holte sie ein. Plötzlich ertönten drei Stimmen:

„Wir wollen über die Erde regieren,

und unseren eigenen Staat kreieren!

Liebe und Wahrheit verurteilen wir!

Mehr und mehr Macht, dass wollen wir!

Jessy!

James! Team Rocket, so schnell wie das Licht.

Gebt lieber auf und bekämpft uns nicht!

Miauz, genau!“
 

Drei Gestalten kamen aus dem Kamin geschossen und als sich der Rauch gelichtet hatte, erkannten Max und Nils, dass die Eindringlinge in Wahrheit der Butler und das Dienstmädchen waren. Doch sie hatten nicht mehr ihre Dienstkleidung an, sondern trugen weiße Kleidung, auf deren Vorderseite ein rotes R gestickt war.

„Ihr seid also die Diebe, die den Pokéball stehlen wollen!“,sagte Max und zeigte mit dem Zeigefinger auf die zwei Personen.

Die Frau ließ ein schrilles Lachen vernehmen.

„Richtig, Knirps. Wenn wir erst diesen wertvollen Pokéball haben, werden wir ihn versetzen und uns von dem Geld alles kaufen, was wir wollen!“,sagte die Frau und grinste.

„Das werden wir auf jedenfall verhindern! Los, kommt alle raus!“,rief Nils und ihre Pokémon kamen aus ihren Verstecken.

Team Rocket schien ein wenig verunsichert, fasste sich dann jedoch recht schnell und beide Mitglieder schickten ihre Pokémon Smogmog und Arbok in den Kampf.

„Gut, ihr habt es so gewollt!“ „Los Reptain, Los, Moorabbel!”,riefen Max und Nils wie aus einem Munde. Ihre Pokémon stürzten sich auf Arbok und Smogmog und es entstand ein riesiges Gerangel. Den Tumult versuchte ein weiteres Pokémon von Team Rocket aus zu nutzen, doch es hatte nicht mit Fukano gerechnet, dass sich vor dem wertvollen Pokéball aufgebaut hatte und diesen so beschützte. In der Zwischenzeit schafften es Reptain und Moorabbel unter großer Anstrengung Arbok und Smogmog zu besiegen.

Nils grinste zufrieden, als er jedoch bemerkte, dass es noch ein Pokémon von Team Rocket gab, befahl er Moorabbel, sofort Fukano zu helfen, doch noch bevor sich Moorabbel sich gerührt hatte, hatte Fukano das letzte Pokémon von Team Rocket zu Boden gestreckt und jetzt erkannten Max und Nils, dass das letzte Pokémon ein Mauzi war. Die beiden Team Rocket Mitglieder fluchten lauthals und holten ihre Pokémon zurück in ihre Pokébälle, schnappten sich Mauzi und verschwanden.

Durch den Krach war die Hausbesitzerin aufgewacht und sie kam jetzt ins Zimmer gewatschelt.

„Was ist das hier für ein entsetzlicher Krach? Ich brauche meine...! Ach du meine Güte, was ist denn hier passiert?“,rief sie aus und fasst sich an beide Wangen.

„Wir haben die Diebe verjagt, genauso wie sie es wollten. Die Diebe waren ihr Butler und das Dienstmädchen mit den weinroten Haaren. Sie müssen sich jetzt wohl neues Personal suchen. Ich bin jetzt aber zu müde, um weiter darüber zu quatschen. Wo können wir schlafen?“,fragte Max und die Hausbesitzerin deutete nach oben.

So gingen die beiden Teenager hoch in den ersten Stock und sie stellten erstaunt fest, dass jeder sein eigenes Zimmer hatte. Es war zwar recht luxuriös ausgestattet, doch dafür hatten sie aufgrund der Müdigkeit keine Augen mehr. Sie machten sich nur noch für das Schlafengehen fertig und gingen dann ins Bett.

Am nächsten Tag standen sie gegen Mittag auf und machten sich für ihre Weiterreise bereit. Sie frühstückten beide gemeinsam mit der Hausherrin und wollten sich dann verabschieden, als jedoch die Hausbesitzerin sagte:

„Wartet, ihr habt euren Teil der Abmachung eingehalten, jetzt bin ich dran. Hier ist jeweils ein Check mit einer kleinen Summe, sozusagen als kleines Preisegeld. Außerdem hat jeder von euch noch einen Wunsch frei.“ Sagte die Dame und überreichte Max und Nils jeweils einen Check.

Die beiden Teenager sahen sich an und nahmen den Check entgegen.

Nils sah hinunter zu Fukano, der etwas abseits der Situation lag und Nils traurig ansah.

„Ich möchte gerne Fukano haben. Ich denke, es wird sehr viel lernen, wenn es mit uns kommt.“ Sagte Nils und als Fukano seinen Namen und dazu noch dessen Stimme hörte, sprang es freudig auf und rannte zu Nils und sprang ihn an.

Nils streichelte Fukano, hielt ihm einem Pokéball hin und erklärte ihm, dass er nur in diesen Pokéball gehen müsste, wenn er mitkommen wolle. Fukano stupste den Pokéball an und einen Moment später war es im Pokéball verschwunden.

Jetzt, da Nils seinen Wunsch geäußert hatte, war Max an der Reihe.

Max überlegte hin und her, bis sein Augenmerk auf die Vitrine fiel.

Er ging zur Vitrine und sah sich den Inhalt an.

„Gehören Ihnen diese Ringe?“,fragte Max und deutete auf eine kleine Sammlung von Ringen.

„Diese Ringe gehören meinem verstorbenen Mann. Möchtest du einen davon haben?“,fragte die Hausbesitzerin.

Max nickte und die Hausbesitzerin holte die Ringe aus der Vitrine und probierte einen nach dem anderen bei Max aus, bis sie einen gefunden hatten, der Max passte.

Nachdem sie alles geklärt hatten, verabschiedeten sie sich von der Hausbesitzerin und setzten ihre Reise fort!
 

Ende des 7. Kapitels

Dunkle Pläne

8. Kapitel: Dunkle Pläne
 

Nachdem sie beide die Villa der beleibten Dame verlassen hatten suchten sie erst mal ein Pokémon Center auf, um dort ihre Pokémon und vor allem Fukano durchchecken zu lassen.

Nachdem Schwester Joy mit der Untersuchung fertig war, bat sie Nils in ihr Büro.

Sie setzte sich hinter ihren Schreibtisch und fordert Nils mit einer Handbewegung auf, sich auf einen Stuhl zu setzen.

„Wann hast du Fukano gefangen?“,fragte sie ernst und Nils erkannte sofort, dass es sehr ernst war.

„Erst vor ein paar Stunden. Ich habe ihn von einer reichen Dame bekommen. Fukano hat mir Leid getan, weil es dort einen total unglücklichen Eindruck auf mich gemacht hat.“, erwiderte Nils.

Schwester Joy hörte ihm aufmerksam zu und seufzte dann.

„So wie es jetzt aussieht, hast du Fukano, indem du es mitgenommen und hier her gebracht hast, das Leben gerettet. Nur noch ein bis zwei Tage länger und Fukano wäre verhungert. Ich kann zwar einer Weiterreise von Fukano mit dir zustimmen, aber ich untersage dir aufs allerschärfste Fukano in einem Pokémonkampf einzusetzen. Ich möchte dich auch bitten, Fukano in jedem Pokémoncenter, das auf deinem Weg liegt , unbedingt untersuchen zu lassen. Ich werde an jede andere Schwester Joy meinen Bericht schicken. Ich möchte dir noch zum Schluss danken, dass du dich um Fukano kümmerst. Ich werde dir noch ein spezielles Futter für Fukano mitgeben. Dadurch sollte es schnell wieder zu Kräften kommen.“,sagte sie und holte aus einem Schrank eine Tüte mit Spezialfutter heraus.

Nils nahm die Tüte entgegen und verstaute sie in seinem Rücksack. Danach ging er in einen Raum, der an den Behandlungsraum angrenzte und besah sich durch ein Glas, dass in der Wand eingelassen worden war, sein schlafendes Fukano an.

„Na warte Fukano. Ich werde dafür sorgen, dass es dir wieder besser geht. Bald wirst du wieder bei Kräften sein!“,dachte sich Nils und ballte seine Hand zur Faust, wütend darüber, dass es jemand gewagt hatte, Fukano so zu vernachlässigen.

Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass es Fukano wieder besser ging, ging er zu Max. Er fand ihn recht schnell in einem Zimmer am Ende des Ganges. Max schlief bereits seelenruhig in seinem Bett. Auch Nils machte sich für die Nacht fertig und ging ins Bett.

Am nächsten Morgen standen Max und Nils schon früh auf und machten sich fertig fürs Frühstück. Als sie in den Frühstücksraum kamen, tapste ihnen Fukano langsam entgegen. Als es Nils erblickte, bellte Fukano freudig auf und versuchte Nils anzuspringen, doch es klappte nicht so ganz. Nils streichelte Fukano behutsam über den Kopf und ging hinüber zum Buffet, wo auch verschiedene Sorten von Pokémonfutter standen. Nils hielt Fukano jeweils etwas von den verschiedenen Sorten hin und bei der letzten Sorte fraß Fukano diese Nils direkt aus der Hand. Darauf machte Nils eine große Schüssel von dieser Sorte Pokémonfutter fertig und stellte sie Fukano hin. Fukano stürzte sich auf das Futter und begann zu fressen. Nachdem beide Jungen für ihre Pokémon das Futter ausgesucht hatten, nahmen auch sie sich etwas von den Toasts und Rühreiern und begannen zu essen.

Nach ihrem Frühstück brachte Nils sein Fukano noch mal in den den Behandlungsraum, damit es untersucht werden konnte. Schwester Joy untersuchte Fukano genau und befand es für reisefähig. Danach rief Nils Fukano in seinen Pokéball zurück und ging zurück zu seinem Zimmer, wo er sich mit Max zum Aufbruch bereit machte.

Nachdem sie sich bereit gemacht hatten, brachen sie auf und verließen das Pokémoncenter.

Sie gingen den Weg entlang und verließen die Stadt und gingen den Strand entlang. Schon bald erreichten sie eine Höhle.

Als sie durch einen Spalt im Fels sich in die Höhle zwängten, kam ein Licht auf beide Teenager durch die Dunkelheit zugehüpft.

Als das Licht nur noch einen Meter von ihnen entfernt war, erkannten die beiden Jungen, dass das Licht in einer Laterne ruhte, die von einem sehr dicken Wanderer getragen wurde.

„Hey, ` ungs! Isch komm` grad` aus der Höhle. Is` dunkl` , is` dat!”,sagte der Wanderer mit einem breiten Akzent.

„Und was machen wir jetzt?“,fragten Max an Nils gewandt.

Nils zuckte mit den Schultern, doch jetzt griff wieder der Wanderer ein.

„Isch hab` da `ne Idee. Nehmt mene Laterne. Damit tappt ihr net durch de Dunkelheet!“,sagte der Wanderer und reichte Max die Laterne.

Beide Jungen bedankten sich und gingen weiter hinein in die Höhle. Sie stiegen über ein paar Felsbrocken und gingen weiter.

Als sie um eine Ecke bogen, hörten sie erregte Stimmen, die aufgeregt miteinander sprachen.

„Es ist wieder fehlgeschlagen. Wir brauchen wieder ein Versuchsobjekt. Welches Pokémon haben wir noch nicht getestet?“,fragte eine Stimme barsch und gereizt.

„Ein Nachtara, S-Sir!“,sagte eine Stimme schüchtern.

„Gut, dann bringt Nachtara in den Versuchsraum und dann fangt mir sofort eine Versuchsperson. Egal wer, Hauptsache die Person ist gesund!“,sagte die barsche Stimme im befehlsgewohnten Tonfall.

„Jawohl, Sir!“,sagte die zweite Stimme und es waren Schritte zu hören, die sich immer weiter von ihnen entfernte.

Max und Nils sahen sich an.

„Von welchen Versuchen reden diese Personen? Etwa Versuche an Pokémon oder an Menschen?“,fragte Max.

„Ich weiß es nicht, aber wir sollten diesen Personen nicht über den Weg laufen.“ Antwortete Nils und schlug einen Weg ein, der sie weiter weg von diesen unheimlichen Stimmen bringen sollte.

Nach ein paar Minuten Fußmarsch sahen sie ein schwaches Licht, das auf sie zukam. Beide Trainer zückten ihre Pokébälle und machten sich bereit, ihre Pokémon im Notfall aus den Bällen zu lassen. Doch ein paar Minuten nach gespannten schweigen sahen sie im Licht der näher kommenden Laterne einen jungen Mann mit stahlgrauem Haar.

„Wer seid ihr und was macht ich in dieser Höhle?“,fragte der junge Mann, als er die beiden Jungen vor sich erblickt hatte.

Max und Nils sahen sich an und beide erkannten, dass dieser junge Mann nicht zu den unheimlichen Personen gehörte, die sie vorhin belauscht hatten.

„Ich bin Max und das hier ist mein Kumpel Nils. Wir sind Trainer und suchen nach einem Trainer namens Troy. Wir sollen ihm etwas überbringen!“,antwortete Max.

Nun hellte sich das Gesicht des jungen Mannes auf.

„Da habt ihr Glück, denn ich bin Troy. Was habt ihr denn für mich?“,fragte Troy die beiden Jungen.

Die beiden tauschten einen Blick und Nils überreichte Troy den Brief, den sie vom Leiter der Devonwarenfabrik erhalten hatten.

Troy öffnete den Brief und las ihn sich im Schein seiner Laterne durch. Danach bedankte er sich bei den beiden Jungs und machte sich auf den Weg zum Ausgang der Höhle.

Die beiden Jungen wirkten ein wenig überfahren durch die Situation und machten sich weiter auf den Weg durch die Höhle.

Was sie jedoch nicht bemerkten war, dass sich von hinten ein Golbat an sie heranschlich.

Nils hörte es zwar vor Max durch sein besseres Gehör, doch auch das nützte ihm nichts, als er von Golbats Klingensturm genau von vorne erwischt und weggeschleudert wurde. Er stürzte eine Felsspalte herab und war verschwunden. Was darauf folgte war ein langgezogener Schrei von Max, denn anscheinend hatte Golbat nun ihn ins Visier genommen. Noch bevor Max sich mit seinen eigenen Pokémon zur Wehr setzen konnte, war bereits ein Pokémon aufgetaucht, das aussah wie ein Sichelmond. Die Augen des Pokémon leuchteten und Max brach auf dem Boden zusammen.

Was dann geschah, bekam er nicht mehr mit. Zwei starke Arme packten ihn unsanft und schleiften ihn durch die Höhle. Golbat und das sichelmondartige Pokémon folgte der Person, die Max nun geschultert hatte und zu einer Wand schleifte.

Schwer atmend tastete die Person an der Wand entlang, bis er eine Vertiefung in der Wand fand und grob dagegen stieß. Mit einem Krachen teilte sich die Wand und gab den Blick auf einen unterirdischen Zellentrakt frei. Der Mann schleifte den bewusstlosen Max den Gang entlang und achtete nicht auf die markerschütternden Schreie und das irre Gekreische, dass aus den Zellen drang.

Am Ende des Zellentraktes war eine Tür eingelassen, gegen die er mit dem rechten Fuß stieß, da er die beiden Hände benutzte, um Max auf seinen Rücken zu halten.

Die Tür öffnete sich und ein älterer Mann mit einem weißen Kittel trat durch die Tür.

„Was ist?“,fragte er barsch.

„Ich habe eine weitere Versuchsperson für sie, Sir!“,keuchte der Mann.

Der ältere Mann sah sich Max genauer an.

„Ah, sehr jung, gut gebaut und gesund. Bring ihn dort auf den Untersuchungstisch!“,befahl er dem anderen Mann, der darauf Max gefolgsam zum Untersuchungstisch brachte und ihn darauf ablegte.

Der alte Mann ging zu Max herüber, zog ihm sein Shirt grob bis zum Kinn und besah sich seinen Körper an.

„Er sieht ziemlich kräftig aus. Er sollte den Versuch überstehen. Macht alles fertig!“,befahl der Alte und einige umherstehende Männer in schwarzen Uniformen machten sich so schnell wie Möglich auf den Weg, dem Befehl folge zu leisten.

Sie trennten den Raum durch einen großen Umhang in zwei Bereiche und stellten neben dem Untersuchungstisch, auf dem Max lag, noch einige Geräte hin, die man anscheinend für eine Operation benötigte. Als alles fertig war, schoben zwei Männer einen weiteren Untersuchungstisch neben den von Max, auf dem ein Nachtara lag, dass entweder schlief oder bewusstlos war.

Nun wurden verschiedene Schläuche an Max angeschlossen, damit seine Herztätigkeit überprüft werden konnte und auch an Nachtara wurden Schläuche angeschlossen.

Als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, begann der ältere Mann mit der Operation. Was diese OP bezwecken sollte, wusste nur er selbst und so war er ganze zwei Stunden beschäftigt, bevor er erfreut aufschrie und ein paar Untergebene zu sich rief.

Er befahl Max in eine Zelle zu bringen und so wurde der noch immer bewusstlose Max von den Schläuchen getrennt und in eine leere Zelle gebracht.

Da Max noch immer schlief wusste er nicht, was ihm widerfahren war, doch sobald er aufwachte, würde er erkennen, wofür die Operation war, denn das Ergebnis konnte man bereits jetzt erkennen.
 

Ende des 8. Kapitels

Bittere Erkenntnis

9.Kapitel: Bittere Erkenntnis
 

Als Nils erwachte, lag er in einem weißen Bett. Um sein Bett waren weiße Vorhänge gezogen. Plötzlich öffnete sich eine Tür und mehrere Personen traten ins Zimmer. Der Vorhang vor Nils` Bett wurde weggezogen und Nils erblickte einen Arzt und zwei Krankenschwestern.

Der Arzt untersuchte Nils und fragte ihn dann:

„Wie geht es dir? Wie und warum bist du in der Höhle angegriffen worden?“,fragte der Arzt an Nils gewandt.

Nils grübelte und dann fiel ihm wieder alles ein.

„Ein Golbat hat mich angegriffen. Ich wurde weggeschleudert und bin in eine Felsspalte gefallen. Danach kann ich mich an nichts mehr erinnern. Aber das Golbat muss auch meinen Kumpel erwischt haben, denn ich habe ihn schreien gehört. Wissen Sie, wo er ist?“, erläuterte Nils und sah sich um.

Doch Nils erblickte niemanden außer den Arzt und die beiden Krankenschwestern.

„Wir haben nur dich aus der Höhle geborgen, sonst niemanden.“ Sagte der Arzt.

Nils wollte sich schon die Bettdecke vom Körper reißen und sich auf den Weg zur Höhle machen, als ihm noch rechtzeitig auffiel, dass er gar keine Kleidung trug.

Er räusperte sich und sagte dann etwas verlegen:

„Ähm, könnten sie bitte kurz rausgehen. Ich würde mich gerne anziehen!“

„Aber...!“,versuchte der Arzt anzusetzen, doch plötzlich leuchteten Nils Augen gefährlich auf und der Arzt verließ daraufhin sofort mit den Krankenschwestern das Zimmer.

Nils zog seine Klamotten an und nahm seinen Rucksack. Er ging aus dem Zimmer und verließ das Krankenhaus. Er sah sich um und erkannte den Weg, den er mit Max eingeschlagen hatte. Er rannte den Weg entlang und war nach nur ein paar Minuten an der Höhle angekommen. Am Höhleneingang lag eine Laterne, die erloschen war. Nils betrat die Höhle und trat in die Dunkelheit. Er benötigte die Laterne nicht, denn er konnte seit dem Essen mit Lucy bestens in der Dunkelheit sehen.

So versuchte Nils den gleichen Weg wieder zu finden, den er zuvor gemeinsam mit Max genommen hatte. Nach einiger Zeit fand er den Weg und schlich an der Wand entlang, bis er auf einen riesigen Container stieß. Er holte seine Pokémon Moorabbel und Trasla heraus und trat vorsichtig in den Container ein.

Was er da sah, verschlug ihm den Atem.

Der Gang, den er betreten hatte, war gesäumt von mehreren Zellen. Nils besah sich die Inhalte der Zellen an und erbleichte. In den Zellen waren Pokémon gesperrt, oder waren es eher Menschen?

Es waren grausige Entstellungen. In einer Zelle war eine Frau, die aussah, als ob sie mit einem Arbok gekreuzt worden wäre, oder in einer anderen Zelle lag ein Mann auf dem Boden, aus dessen Hintern ein langer, dunkelroter Schwanz herausragte, an dessen Ende eine Flamme loderte.

Nils schlich den Gang weiter entlang, obwohl es eigentlich nicht mehr nötig war, denn die Zelleninsassen veranstalten ein derart lautes Getöse aus Gekreische und Geschrei, dass die Geräusche seiner Schritte vollkommen im Lärm untergingen.

So schlich sich Nils weiter und kam an eine scheinbar leere Zelle an. Dort lag auf einem aufgestellten Feldbett ein Junge. Nils besah sich den Zelleninsassen näher an und erkannte in dem Jungen seinen Kumpel Max.

Er bedeutete Trasla die Tür leise zu öffnen und durch Traslas Konfusion ging die Tür leise auf.

Nils trat vorsichtig in die Zelle ein und ging zu Max, der auf dem Feldbett lag. Aber was er da sah, verschlug ihm den Atem.

„Hey, was machst du hier?“,rief eine Stimme.

Nils und seine Pokémon drehten sich um und erblickten einen Mann in schwarzer Uniform, auf dessen Brust ein rotes R geprägt war.

„Ich werde meinen Kumpel mitnehmen und niemand wird mich davon abhalten!“,sagte Nils entschlossen.

„Das werden wir ja noch sehen! Los, Golbat! Los, Lunastein! Zeigt diesem Idioten den Ausgang!“,schnarrte der Mann und entließ das Golbat, das Nils bereits zuvor angegriffen hatte und das zweite Pokémon hatte die Form eines Sichelmondes.

Nils befahl seinen Pokémon verschiedene Attacken und so griff Trasla zuerst Golbat und Moorabbel Lunastein an. Golbat erwischte Trasla mit einem Flügelschlag und Trasla flog in eine hintere Ecke der Zelle. Moorabbel hingegen konnte Lunastein mit einer Aquaknarre zu Boden strecken.

Golbat stürzte sich auf Trasla und versuchte es mit einer Blutsauger-Attacke anzugreifen.

Trasla rappelte sich mühevoll wieder auf seine kleinen Beinchen und wehrte sich mit einer Konfusions-Attacke. Golbat hing mitten in der Luft, ohne sich bewegen zu können. Im nächsten Moment krachte Golbat zurück auf seinen Trainer und blieb bewegungslos liegen. Trasla keuchte laut, streckte sich und wurde glänzend weiß. Es wurde eine Spur größer und hörte auf zu leuchten. Es hatte sich von Trasla zu Kirlia weiterentwickelt. Sie hörten weitere Schritte näher kommen und so rief Nils seine Pokémon zu sich und bat Kirlia, sie alle ins Krankenhaus zu Teleportieren. Bevor Kirlia sie alle ins Krankenhaus teleportierte, nahm Nils seinen Freund auf den Arm. An der Zellentür erschienen mehrere Männer, doch nur einen Augenblick später waren sie mit Hilfe Kirlias aus der Höhle ins Krankenhaus Teleportiert.

Nils erschien im Empfangsbereich und alle Blicke richteten sich auf ihn und den bewusstlosen Max.

„Einen Arzt! Ich brauche sofort einen Arzt!“,schrie Nils und einen Augenblick später kam ein Ärzteteam mit einer Trage, auf der sie Max platzierten.

Sie schritten im Laufschritt mit der Trage in einen Untersuchungsraum und fingen mit der Untersuchung von Max an.

Nach eine Stunde, die sich wie eine Ewigkeit anfühlte, öffnete sich die Tür zum Untersuchungsraum und ein Arzt trat heraus. Er sah sich um und erblickte Nils, der ihn erwartungsvoll ansah.

„Bist du mit den Jungen dort drin verwandt?“,fragte der Arzt Nils.

Nils schüttelte den Kopf. Der Arzt sah sich um und zog Nils in einem Nebenraum.

„Hör jetzt mir genau zu. Das was ich dir jetzt sagen, dürfte ich eigentlich gar nicht zu dir sagen, aber vielleicht kannst du dem Jungen helfen.

An ihm wurde ein grausames Experiment ausgeführt. Die Gene eines Nachtaras wurde mit den seinen zusammengeführt und das Resultat ist jetzt sichtbar. Auch das Nachtara, das du mitgebracht hast, zeigt auf, dass ihm ein paar Gene entnommen wurden. Ich denke, dass es das Beste ist, wenn du jetzt zu dem Jungen gehst und mit ihm sprichst, denn er ist aufgewacht.“ Sagte der Arzt.

Nils sah erschrocken den Arzt an und rannte dann sofort in den Behandlungsraum.

Dort stand ein einzelnes Bett, dass von mehren Umhängen abgeschirmt wurde. Nils ging auf das Bett zu und zog einen der Umhänge weg. Was er da sah, ließ ihn erstarren.

Auf dem Bett lag Max, doch er war nicht mehr auf den ersten Blick zu erkennen. Nils konnte zwar nur Max Kopf sehen, aber was er da sah, ließ ihm schon weitaus schlimmeres erahnen. Auf Max` Kopf waren die gleichen Ringe zu sehen, die auch ein echtes Nachtara hat. Die Ohren von Max waren nun vollkommen schwarz, mit einem leichten flaumigen Fell überzogen und seine Ohren waren nun so kolbenförmig, wie dich eines echten Nachtaras. Auch auf seinem Ohren waren diese Ringe zu sehen, die sich in regelmäßigen Abständen erhellten und verdunkelten.

Max öffnete die Augen und Nils erkannte, dass das weiß der Iris sich rot gefärbt hatte und als Max sich im Spiegel sah, schrie er markerschütternd auf. Er stieß einen Schluchzer aus und Nils versuchte ihn aufzumuntern.

„S-So kann ich doch niemals draußen herumlaufen. Ich seh aus wie ein Monster, wie eine Missgeburt. Niemand mehr wird mit mir etwas zu tun haben wollen. Wie soll ich denn jetzt noch meine Reise fortsetzen?“,schluchzte Max.

Nils klopfte ihm auf die Schulter, doch da kam ihm eine Idee.

„Du bist kein Monster und schon gar nicht siehst du aus wie eine Missgeburt. Und das niemand mehr etwas mit dir zu tun haben möchte, ist eine glatte Lüge, oder bin ich etwa niemand?“,fragte Nils und sah ihn gespielt beleidigt an.

Max zauberte es ein leichtes Lächeln aufs Gesicht und er lachte leise.

„Nein, du bist kein Niemand, aber wie soll ich denn meine Reise fortsetzen, jetzt, wo ich „so“ aussehe?“,fragte Max erneut.

Nils überlegte eine Weile angestrengt, doch dann fiel ihm etwas ein.

„Warte hier, ich hab da eine Idee!“,sagte er zu Max und verließ das Krankenzimmer.

Er hinterließ einen total verwirrten Max.

Nach einer halben Stunde kam Nils wieder zurück und in der einen Hand hielt ein Paket. Er legte das Paket auf den kleinen Nachttisch und holte den Inhalt heraus. In den Händen hielt er zwei Kapuzenumhänge.

„Ich habe hier zwei Kapuzenumhänge. Der eine ist für dich, der andere für mich. Ich weiß, dass du noch geschwächt bist, aber wir müssen aufbrechen, denn sonst erwischen uns diese Personen, die dir das angetan haben, noch.“

Er trennte Max von den Schläuchen und half ihm sich aufzusetzen. Die Bettdecke rutsche herunter, bis auf seinen Schoß und entblößte seinen freien Oberkörper. Nun konnte Nils sehen, dass auch Max` Oberköper mit den Ringen übersät war, die sich in regelmäßigen Abständen erhellten und verdunkelten.

„Ich denke, du solltest dir erst mal deine Sachen anziehen, bevor wir aufbrechen, oder willst du nackt weiterreisen.“ Sagte Nils und grinste.

Auch Max grinste und schluckte die letzten Tränen weg.

„Nicht wirklich. Ich seh` aber trotzdem besser aus als du!“,sagte Max mit einer Spur seines alten Selbstbewusstseins.

„Du leidest wie immer unter Wahnvorstellungen!“,sagte Nils, lachte und ging hinter den Umhang, damit sich Max ungestört umziehen konnte.

„Tu ich nicht, aber es ist doch die Wahrheit!“,sagte Max hinter dem Vorhang.

Nils schüttelte nur grinsend den Kopf.

Als Max mit umziehen fertig war, zog er den Umhang weg und tapste noch ein wenig ungelenk zu Nils.

Durch die kolbenförmige Ohren erhöhte sich die Kapuze, die er über seinen Kopf gezogen hatte. Nun zog auch Nils seinen Kapuzenumhang an und zog seine Kapuze über den Kopf.

„Warum hast du dir eigentlich auch einen Kapuzenumhang gekauft? Du siehst doch nicht so aus wie ich!“,sagte Max und sah Nils fragend an.

„Ja, da hast du Recht, aber wenn schon einer aussehen muss wie ein Todesser, dann ist es ein wenig merkwürdig, wenn ich da in zivil nebenher laufe. Deshalb trage ich ab sofort auch einen Umhang.“ Sagte Nils.

„Du kleiner Harry-Potter-Freak!“,sagte Max und lachte.

„Sehr witzig. Ich denke, wir sollten gehen, oder sonst erwischen die uns noch.“ Sagte Nils, öffnete die Tür und spähte hinaus. Er winkte Max zu und gemeinsam schlichen sie sich hinaus und durch die Gänge. Sie verließen das Krankenhaus durch einen versteckten Seiteneingang und schlichen am Rand der Stadt entlang, bis sie am Hafen angekommen waren. Dort angekommen schlichen sie sich in die billige Absteige, die ihr Kapitän gewählt hatte und weckten ihn. Max blieb vor der Absteige stehen, während Nils den Kapitän weckte und er kam nach ein paar Minuten mit ihm heraus.

Der Kapitän beäugte Max misstrauisch und dieser zog seine Kapuze noch ein wenig weiter ins Gesicht. Sie bestiegen das Schiff und legten ab. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen sie im Hafen von Graphitport City an und verabschiedeten sich von ihrem Kapitän. Sie machten sich auf den Weg und schlugen ihr Lager im Waldstück hinter dem Pokémon Center auf, da dieses bereits geschlossen hatte.
 

Ende des 9. Kapitels

Die Pokémon-Themenparty

Die Pokémon-Themenparty
 

Als die Sonne aufging, erwachten die beiden Jungen. Nils trat aus dem Zelt und besah sich die aufgehende Sonne an. Er schaute zurück ins Zelt und sah sich jetzt Max an. Dieser war gerade aufgewacht und sah sich seine mit schwarzen Fell überzogenen Hände und Arme an.

„Ich dachte, es wäre nur ein Alptraum. Aber es ist ja die Realität!“, sagte Max und schluchzte trocken.

Nils stieg zurück ins Zelt und klopfte ihm auf den Rücken.

„Hey, alles wird gut. Ich habe hier das Nachtara für dich, das bei der Operation beteiligt war. Wir sollten es aber erst ins Center bringen, um es zu untersuchen.“, sagte Nils und kletterte wieder aus dem Zelt.

Max folgte ihm nach kurzer Zeit und zog sich den Kapuzenumhang an. Die Kapuze zog er tief ins Gesicht. Beide Jungen nahmen ihre Kulturbeutel und packten das Zelt ein. Als sie das Zelt eingepackt hatten, gingen sie zum Pokémoncenter und betraten es.

Als sie an der Theke angekommen waren, drehte sich die Schwester Joy des Centers zu ihnen um.

„Willkommen, was kann ich für euch tun?“, fragte sie, als sie Max und Nils bemerkte.

Sie wirkte ein wenig verdutzt, als sie die beiden Jungen in ihren Umhänge erblickte.

„Wir würden gerne unsere Pokémon von ihnen untersuchen lassen. Ich habe hier auch ein Pokémon, dass einer besonderen Untersuchung bedarf.“, sagte Nils und er überreichte seine Pokémon an Schwester Joy.

Als Max seine Pokébälle auf das Tablett setzte, verrutschte der Ärmel seines Umhangs und offenbarte eine mit schwarzen Fell überzogene Hand.

„Was ist mit deiner Hand passiert?“, fragte Schwester Joy und wollte schon nach Max´ Hand greifen, doch dieser schob sie schnell wieder unter den Umhang.

„Ich vertrage die Sonne nicht. Ich bin nur wegen meinen Pokémon am Tag jetzt hier, sonst reisen wir immer abends und nachts!“, log Max.

Schwester Joy nickte und nahm alle Bälle entgegen zur Untersuchung.

„Ich verstehe. Du hast anscheinend Xeroderma pigmentosum, auch besser bekannt unter der Bezeichnung „Mondkrankheit“. Die betroffenen Personen können nur Abends und in der Nachts sich draußen frei bewegen!“, sagte sie und Max nickte, um sie in ihrer Vermutung zu bestätigen.

Die Schwester nickte und wollte schon mit den Bällen in den Behandlungsraum gehen, als Nils sie noch etwas fragte.

„Entschuldigen Sie, aber wo sind denn hier die Duschen?“, fragte Nils.

„Wenn ihr den Gang neben der Theke entlang geht, findet ihr die Waschräume und die Duschen auf der linken Seite!“, sagte sie und verschwand im Behandlungszimmer.

Sie gingen den Gang entlang und betraten am Ende des Ganges den Waschraum der Jungen. Auch dieser Raum war Weiß gekachelt und es waren einzelne Duschkabinen aufgestellt worden. Sie machten sich für die Dusche fertig und gingen jeweils in eine Kabine. Nils stellte sich die richtige Temperatur ein und fing an sich einzuseifen. Während er so seinen Körper einseifte, bemerkte er gänzlich die Veränderungen, die an seinem Körper eingetreten waren. Er war jetzt vollkommen schlank und als er sich zu seinen Zehen hinunter beugte, fiel es ihm kinderleicht. Er stellte das Wasser an und der Schaum wurde von seinem Körper gespült. Er fuhr sich über den Hals hinauf zu seinem Gesicht und merkte auch dort, dass er schlanker geworden war. Seine Finger fuhren an seinen Ohren entlang, die jetzt ein wenig spitz zu liefen. Er nahm sich das Haargel und schäumte sich die Haare ein, als er von der Nachbarkabine ein genervtes Stöhnen hörte.

„Verdammter Mist! Es geht nicht raus.“, fluchte Max.

„Alles in Ordnung bei dir? Was will denn nicht rausgehen?“, fragte Nils über das Rauschen des Wassers hinweg.

Max fluchte erneut, bevor er ihm antwortete.

„Ich habe gerade meinen ganzen Körper eingeseift und jetzt will das Duschzeug nicht mehr aus diesen beschissenen Fell rausgehen. Das ist doch bescheuert.“ Fluchte Max.

Nils dachte fieberhaft über dieses Problem nach und ihm kam da eine Idee.

„Versuche es doch mal mit der Bürste, mit der du dir immer die Haare bürstest. Vielleicht bekommst du das Duschzeug damit raus. Und lass dabei das Wasser laufen, damit es besser raus geht.“, sagte Nils und Max probierte seinen Vorschlag gleich mal aus.

„Es klappt!“, rief Max begeistert über das Rauschen des Wassers hinweg.

„Na sag ich doch!“, sagte Nils laut und spülte sich den restlichen Schaum aus den Haaren.

„Was war das eigentlich für ein Pokémon, dass sich Schwester Joy genauer ansehen sollte?“, fragte Max nun neugierig.

„Es ist das Nachtara, dessen Gene du jetzt in dir trägst.“, antwortete Nils, drehte den Wasserhahn zu und trocknete sich ab.

Er verließ die Duschkabine und zog sich eine frische Boxershorts aus seinem Rucksack an. Selbst diese rutsche ihm jetzt gefährlich und schlotterte kläglich an seinem Körper.

„Ich komme jetzt raus und nicht gucken!“ Rief Max, stellte das Wasser aus und trat aus seiner Duschkabine.

Nils, der sich umgedreht hatte, erwiderte grinsend:

„Was soll ich denn da gucken. Da gibt’s ja nichts, was auch nur groß genug wäre, um gesehen zu werden!“

Von Max kam ein wütendes Schnauben.

„Ich habe auf jeden Fall mehr zu zeigen als du!“, sagte Max und trocknete sich ab.

„Wer`s glaubt!“, gab Nils zurück und zog sich an.

Auch Max zog sich jetzt grinsend an und zog seinen Umhang darüber. Er zog sorgfältig die Kapuze über den Kopf, so dass auch die kolbenförmigen Ohren verdeckt waren.

Nachdem beide Jungen angezogen waren, suchten sie sich ein Zimmer und quartierten sich dort ein.

Die Stunden vergingen und die Sonne ging langsam unter. Max und Nils machten sich zum Aufbruch fertig und holten ihre Pokémon von Schwester Joy ab.

„Euren Pokémon geht es sehr gut, auch Fukano ist jetzt wieder einsatzbereit. Allerdings möchte ich euch beide bitten, Nachtara noch zu schonen, denn es ist noch sehr schwach!“, sagte die Schwester und überreichte den beiden Trainern die Bälle.

Die beiden Jungen bedankten sich, nahmen ihre Pokébälle entgegen und verließen das Center. Sie schlugen den Weg zum Ortsausgang ein und nach einer halben Stunde kamen sie am Stadtrand an. Vor ihnen erstreckten sich ein Pfad, der links von Bäumen gesäumt und auf deren rechten Seite ein gewaltiger See befand. Über dem See führte eine gewaltige Brücke, die für Radfahrer reserviert war. Sie gingen den Pfad entlang und die Sonne verschwand hinter den Bäumen und tauchte sie in die langen Schatten der Bäume. Sie wanderten eine Weile und als die Sonne vollkommen verschwunden war und als die Dunkelheit über sie hereingebrochen war, erreichten sie eine Weggabelung, an der eine riesige Villa stand.

Ein Pokémon kam aus dem Haus gestürmt und stürzte auf Max und Nils zu. Zunächst dachten sie, dass es ein Pokémon war, doch als das Geschöpf näher kam, erkannten sie, dass das Pokémon in Wirklichkeit ein Mann war, der ein Schlurp-Kostüm trug. Er ergriff zuerst die Hand von Max, dann die von Nils und sagte blitzschnell:

„Na endlich, die letzten Gäste. Kommt herein und feiert mit auf meiner Kostümfeier.“

Max und Nils hatten Schwierigkeiten, denn Mann überhaupt zu verstehen. Sie wurden von dem Mann in das Haus gezogen, aus dem bereits laute Musik dröhnte.

Im Haus war es sehr laut und sehr voll. Sie wurden allerdings nicht direkt zur Party geschleift, sondern der Mann führte sie in einen Nebenraum.

„Ich möchte mich natürlich erst mal vorstellen. Ich bin der einzigartige, der unvergleichliche, der ungelöste Rätselmeister. Ich habe euch als meine letzten Gäste für meine Party ausgewählt. Aber jetzt legt erst mal diese Umhänge ab.“, sagte der Rätselmeister und lachte lauthals.

Die beiden Teenager tauschten einen Blick und dann legte nur Nils seinen Umhang ab.

„Oh, du hast ja kein Kostüm. Mach dir keine Sorgen darüber, ich habe hier ein paar zur Auswahl. Aber warum legst du nicht deinen Umhang ab?“, sagte der Rätselmeister und sah zuerst Nils und dann Max an.

Nils nahm seinen Umhang ab, doch Max zögerte. Der Rätselmeister musterte Nils und suchte dann ihm ein paar Kostüme aus seinem Kleiderständer. Er reichte Nils ein schwarz-blaues ärmelloses Shirt, sowie einen weißen Mantel, an dessen Kragen ein Ring aus flauschigen Fell befestigt war. Dazu war eine weiße Hose und abgerundet wurde das ganze Outfit von schwarzen Stiefeln. Nils gefiel es auf den ersten Blick und er nahm es. Nun wandte sich der Rätselmeister an Max, der noch immer seinen Umhang trug.

„Wie sieht es bei dir aus? Leg doch bitte deinen Umhang ab.“, bat der Rätselmeister Max.

Max schüttelte nur den Kopf und trat einen Schritt nach hinten. Da kam Nils eine Idee.

„Würden Sie uns einen Moment alleine lassen. Mein Bruder ist es immer ein wenig unangenehm, sich vor fremden Menschen umzuziehen!“, log Nils und der Rätselmeister nickte, um zu zeigen, dass er verstanden hatte.

Er verließ das Zimmer und Max schnaubte.

„Seit wann sind wir Brüder?“, fragte Max belustigt.

„Ist doch egal. Aber diese Kostümparty ist die ideale Möglichkeit, dich an dein neues Aussehen zu gewöhnen. Keiner wird wissen, dass es in Wahrheit kein Kostüm ist!“, sagte Nils lächelte.

Seine Worte zeigten langsam Wirkung, denn Max legte langsam den Umhang ab.

„Gut, ich werde mitmachen. Aber ich werde nicht vollkommen nackt auf die Party gehen!“, sagte Max und suchte sich aus den Kleiderständern ein schwarzes, ärmelloses Shirt und eine schwarze Hose dazu heraus.

„Das stimmt und außerdem wollen wir ja nicht die Mädels verschrecken!“, sagte Nils und grinste.

„Sehr witzig. Aber wie du schon gesagt hast, ist es mir unangenehm mich vor anderen Menschen umzuziehen, also raus!“, sagte Max und schmiss Nils aus dem Zimmer.

Dieser ging mit seinen Sachen in ein Nebenzimmer und fand sich in einem kleinen Lagerraum wieder. Er legte die Sachen auf eine der auf dem Boden stehenden Kisten ab und zog sich das schwarze Hemd über den Kopf. Im Flackern der kleinen Lampe, die an der Wand befestigt war, besah er sich seinen Körper an, der sich in den vergangenen Wochen stark verändert hatte. Nils erinnerte sich noch an den Anfang seiner Reise. Damals war er noch ziemlich pummelig gewesen und eine kleine Wampe hing an seinem Körper herab, doch jetzt war er schlank und noch etwas mehr zeichnete sich an seinem Körper ab, doch soweit wagte Nils noch nicht einmal zu denken. Er zog sich auch seine Schuhe und seine Hose aus, dann zog er das blau-schwarze ärmellose Shirt an, danach die weiße Hose, die schwarzen Stiefel und zu guter letzt noch den weißen Mantel.

„Jetzt würde nur noch fehlen, dass ich weiße Haare mit einen schwarzen Streifen an der Seite hätte, dann wäre mein Outfit perfekt. Dann wäre ich echt ein menschliches Absol!“, dachte sich Nils und musste bei diesem Gedanken grinsen.

Er nahm seine Sachen, faltete diese zusammen und packte sie in seinen Rucksack. Danach verließ er den Raum und trat in den Flur. Er klopfte an die Tür des Zimmers, in dem sich Max befand. Nach kurzer Zeit waren Schritte hinter der Tür zu hören und die Tür würde geöffnet. Max kam zum Vorschein und sein Aussehen hatte sich beträchtlich gewandelt. Er trug jetzt ein schwarzes, ärmelloses Shirt und eine dazu passende, schwarze Röhrenjeans mit gelben Aufdruck. Sein Kopf, Hals und Arme waren vollkommen frei und das Fell waren gut zu sehen.

„Ganz wohl fühle ich mich noch immer nicht, so einfach mein Fell zu zeigen. Was ist, wenn sie herausfinden, dass das Fell echt ist. Sie werden mich doch alle für ein Monster halten.“, sagte Max und sah etwas verunsichert aus.

„Mach dir keine Sorgen darum. Jeder wird denken, dass das Fell künstlich ist und für die Fälle, dass jemand stärker daran zieht, kannst du ja sagen, dass es sehr empfindlich ist und deshalb die Finger davon gelassen werden soll!“, sagte Nils und servierte Max somit eine Antwort auf dem Silbertablett.

„Da hast du vielleicht recht, aber sag mal, wie hast du dir deine Haare gefärbt?“, fragte Max und sah Nils an.

Nils wirkte ein wenig irritiert, sah dann aber in einen Spiegel, der an der Wand hing. Seine Haarfarbe hatte sich tatsächlich von einem tiefen schwarz in ein blendendes weiß gefärbt. Einzig ein schwarzer Streifen war von seiner schwarzen Mähne übrig geblieben.

„Ich weiß nicht, warum es so ist, aber ich hab da so eine Ahnung. Aber jetzt komm, sonst verpassen wir noch die Party.“, antwortete Nils und gemeinsam gingen sie zur Party.

Es waren eine Menge an Trainer bereits anwesend. Sie gingen auf das Buffet zu, nahmen sich Teller und beluden diese mit dem köstlichen Essen.

„Hey, cooles Outfit!“, sagte eine Stimme hinter den beiden Teenagern und sie zuckten zusammen.

Sie drehten sich um und erblickten ein riesiges Pikachu. Zumindest war es auf den ersten Blick ein echtes Pikachu, doch als sie näher hinsahen, erkannten sie, dass es ein Junge im Alter von 14 Jahren war. Auf seiner Schulter saß ein echtes Pikachu.

„Ich bin übrigens Ash Ketchum aus Alabastia!“, sagte der Junge und lachte noch weiter über die jetzt verdutzten Gesichter von Max und Nils.

„Ich bin Nils von Gavenstein und das hier ist mein Kumpel und Mitreisender Max Weyer.“, stellte Nils zuerst sich und dann Max vor.

Der Junge namens Ash rief noch drei weitere Personen zu sich und als diese zu ihnen stießen, stellte Ash auch diese vor.

„Das hier sind meine Freunde Rocko, Maike und Max!“, sagte er und deutete nach einander auf seine Freunde.

Der Junge namens Rocko war etwas größer als Ash und hatte sich als Kleinstein verkleidet. Das Mädchen, deren Name Maike war, hatte sich wie ein Papinella verkleidet und der kleine Junge mit der Brille namens Max sah aus wie ein Quapsel.

„Hey, cooles Kostüm. So nah an einem Nachtara hab ich noch nie jemanden gesehen!“, sagte der kleine Max und besah sich den großen Max von allen Seiten an.

Dieser kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf und grinste.

„Und was willst du darstellen?“ fragte nun der kleine Max an Nils gewandt.

„Ist doch wohl klar! Er ist ein Absol!“, ertönte eine Stimme hinter ihnen.

Sie drehten sich um und sahen ein Mädchen mit schwarzem Haar und einem weiß-blauen Kleid.

„Darf ich dich um einen Tanz bitten?“, fragte sie und lächelte.

Nils sah dem Mädchen in die Augen und wusste sofort, wer vor ihm stand.

„Gerne!“, sagte er und ergriff die Hand des Mädchens.

Zusammen gingen sie auf die Tanzfläche und fingen an zu tanzen.

„Was machst du hier? Ich dachte, du kommst erst wieder, wenn alles fertig ist?“, flüsterte Nils dem Mädchen ins Ohr.

Sie hatte sich eng an Nils geschmiegt und tanzte flüssig zu seinen Bewegungen.

„Es ist alles fertig! Folge mir, wenn dieser Tanz beendet ist!“, antwortete sie und küsste Nils verlangend.

Max, Ash, Rocko, Maike und der kleine Max verfolgten dieses Schauspiel.

„Sag mal, kennen die beiden sich?“, fragte Ash verdutzt.

„Nicht dass ich wüsste und an diese Schönheit würde ich mich erinnern.“ Sagte der große Max und besah sich die Beiden an.

„So eine wundervolle, reizende Schönheit. So ein lieblicher Antlitz in meinen Augen!“, säuselte Rocko und wollte schon auf die Tanzfläche torkeln, als er von Ash am Ohr zurück gezogen wurde.

„Rocko, jetzt bleib hier. Sie hat schon jemanden oder hast du den Kuss zwischen den beiden nicht gesehen?!“, sagte Ash und deutete überflüssigerweise auf die beiden tanzenden Personen.

Als das Lied verklungen war, ergriff das Mädchen Nils` Hand und zog ihn von der Tanzfläche.

„Wo willst du hin, Lucy?“, fragte er und folgte ihr raschen Schrittes.

„Zu deiner Krönungszeremonie!“, antwortete sie und zog Nils einen langen Gang entlang, an deren Ende ein einzelner Fahrstuhl auf sie wartete.

Sie betätigte den Knopf und holte den Fahrstuhl damit nach oben. Ratternd öffneten sich die Türen des Fahrstuhls und sie traten ein.
 

Ende Kapitel 10

Lang lebe der König

Lang lebe der König
 

Als sie eingetreten waren, betätigte Lucy den Abwärtsknopf und die Türen schlossen sich. Langsam, wie es Fahrstühle an sich haben, begann der Fahrstuhl nach unten zu rattern. Aber nach wenigen Augenblicken wurde er immer schneller und raste abwärts.

„Verdammt, wie weit geht es denn noch nach unten?“, rief Nils über das Poltern des Fahrstuhls hinweg.

Inzwischen hielt er sich verkrampft am Geländer fest.

„Sehr, sehr weit nach unten, mein zukünftiger König!“, antwortete Lucy und lehnte sich vollkommen entspannt gegen die Fahrstuhlwand.

Immer weiter rasten sie abwärts und als sie ganz unten angekommen waren, hielt der Fahrstuhl mit einem lauten Krachen und erzitterte vollends.

Die Fahrstuhltüren öffneten sich und Lucy trat entspannt hinaus. Nils folgte ihr schwankend. Er sah sich um und erkannte, dass er im Garten eines riesigen Schlosses gelandet war. Er beugte sich erst einmal über eine merkwürdig aussehende Pflanze und übergab sich. Lucy drehte sich um und kicherte vergnügt.

„Genieße die menschliche Schwächen, denn schon bald wirst du sie und alle deine anderen Schwächen nicht mehr haben.“, sagte Lucy und beobachtete Nils amüsiert.

Als Nils sich wieder gefangen hatte, drehte er sich zu Lucy um und erwiderte:

„Sprich mal Klartext!“

Lucy schüttelte nur lächelnd den Kopf und wandte sich einem düsteren Gebäude zu. Nils folgte ihr und als sie an der riesigen Tür angekommen waren, öffnete diese sich von alleine. Sie traten ein und fanden sich in einem riesigen Saal wieder, der mit einem dunkelroten Teppich ausgelegt worden war.

„Folge mir!“, sagte Lucy und wandte sich nach links, durch einen kleineren Durchgang.

Nils folgte ihr und gemeinsam gingen sie einen langen und schmalen Gang entlang. Als der Gang sich nach links und rechts teilte, beschritt Lucy diesmal den rechten Weg und wandte sich sofort dann einer Tür auf der linken Seite zu. Sie klopfte an die Tür und trat hinein. Nils folgte ihr und erblickte drei Frauen, die anscheinend sich um einen Anzug kümmerten.

„Kleidet ihn ein! Ich bin bald wieder da!“, befahl sie den Frauen und verließ wieder den Raum.

Die Frauen verneigten sich vor Nils und baten ihn dann, sich auf ein kleines Podest zu stellen, damit sie seine richtigen Maße nehmen konnten. Dazu baten sie Nils sich zu entkleiden. Er verzog die Miene, zog sich dann aber bis auf die Boxershorts aus. Die Frauen vermaßen ihn und legten ihm einen schwarzen Stoff an. Daraus fertigten sie ihm ein edles Hemd. Nun nahmen sie ein weiteres Stück schwarzen Stoff und fertigte daraus eine schwarze Röhrenjeans.

„Habt Ihr spezielle Wünsche eurer Kleidung betreffend, Herr?“, fragte eine der Frauen ehrfurchtsvoll.

Nils sah die Frau an wie ein Auto.

„Habe ich gerade richtig gehört? Sie hat mich als ihren Herrn bezeichnet?!“, schoss ihm durch den Kopf.

Er räusperte und die Frauen wichen erschrocken zurück.

„Ein paar rote Streifen als Muster in der Hose wären cool!“, sagte er.

Die Frau nickte und machte sich sofort daran, Nils` Wunsch folge zu leisten.

Als sie fertig waren, öffneten sie einen riesigen Kleiderschrank und holte ein Paar schwarze Lederschuhe heraus. Nils beugte sich herunter, um sich die Schuhe anzuziehen, doch die Frau erschrak und sagte ängstlich:

„Bitte lasst mich das machen, eure Hoheit. Ihr müsst euch nicht zu uns herunter beugen!“,

Nils war nun vollkommen verwirrt.

„Warum habt ihr solche Angst vor mir?“, fragte er.

Die Frauen wichen vor ihm zurück.

„Bitte, eure Hoheit, werdet nicht wütend! Sonst werden wir wieder bestraft!“, stammelte eine der Frauen und sie wagte es noch nicht einmal Nils in die Augen zu sehen.

Er wollte schon fragen, von wem sie denn sonst bestraft werden, doch in eben jenem Moment öffnete sich die Tür und Lucy trat ein.

„Ah, du bist fertig! Komm jetzt mit, die Krönungszeremonie beginnt in wenigen Augenblicken!“, sagte Lucy und gemeinsam mit Nils verließ sie den Raum und ließen die Frauen zurück.

„Warum hatten diese Frauen solche Angst vor mir?“, fragte Nils, als sie einen gewaltigen Gang mit rotem Teppich entlang gingen.

„Sie hatten keine Angst vor dir, sondern das war Respekt! Das ist auch das Mindeste, was sie vor ihrem zukünftigen König an den Tag und an die Nacht legen sollten!“, sagte Lucy.

Nils dachte über ihre ungewöhnliche Wortwahl nach, doch er kam nicht mehr dazu, sie weiter auszufragen, denn sie standen jetzt vor einem riesigen, schwarzen Tor, das am Ende des Ganges stand.

„Du wirst gleich durch dieses Tor gehen, wenn die Trompeten erschallen. Ich werde jetzt gehen und meinen Platz einnehmen!“, sagte sie und verschwand durch eine kleine Nebentür.

Nils sah ihr noch kurz hinterher, bis er sein Augenmerk wieder auf das große Tor richtete.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erschallte der unüberhörbare Ton von Trompeten und das Tor öffnete sich.

Nils trat hindurch und erstarrte vor Ehrfurcht. Er war mitten in eine gewaltige Kathedrale getreten, in denen hunderte von Personen anwesend waren. Nun setzte auch das Spiel einer riesigen Orgel ein. Ihr Ton ging Nils durch Mark und Bein und setzte seine Beine schon fast von allein in Bewegung.Zwei Hundemon, die aussahen wie die Hunde des Teufels, flankierten ihn jetzt und gesellten sich zu ihm. Er ging, flankiert von den beiden Hundemon bis zu einer riesigen Treppe, zu deren Spitze er hinauf sah. Dort stand ein Priester in schwarzer Robe und noch eine weitere Person, deren Gesicht er nicht sehen konnte. Er trat Stufe um Stufe die Treppe hinauf und als er ganz oben angekommen war, trat er vor den Priester. Das Orgelspiel setzte aus und auch die Trompeten verstummten.

„Nun, wir haben uns heute hier versammelt, um unseren neuen König zu krönen. Nun bitte ich den Königsanwärter in die Knie zu gehen.“, sagte der Priester und seine Stimme hallte durch die gesamte Kathedrale.

Etwas tief in Nils Inneren ließ ihn sich weigern und so sagte er:

„Ich werde mich niemals vor irgendjemanden verneigen!“, sagte er und ein dunkler Unterton schwang in seiner Stimme mit.

Die Person, die hinter dem Priester stand und deren Gesicht von einem schwarzen Schleier verdeckt war, kicherte.

Der Priester fuhr unbeirrt fort.

„Nimmst du hiermit deine rechtmäßige Position als König und oberster Herrscher deines Volkes an?“, stellte der Priestern diese rituelle Frage.

Nils war mehr als neugierig, was das für ein Volk war und dazu hatte er noch das Gefühl, dass alles neue besser war, als das was er zurück ließ.

Er holte tief Luft und sagte dann die in ihrer Bedeutung schweren Worte:

„Ich bin bereit und nehme meine Position an!“

Die Menge jubelte begeistert, doch als der Priester die Hände hob, verstummten alle wieder.

Der Priester drehte sich zu der vermummten Person um und nahm eine kleine Schale von ihr entgegen. Als Nils einen Blick auf die Schale warf, sah er, dass sich dort eine blutrote Flüssigkeit befand. Er nahm einen Kelch zur Hand und füllte diesen mit der Flüssigkeit aus der Schale. Mit dem Kelch drehte er sich zu Nils herum.

„Schwörst du bei allen deinen zustehenden Kräften dein Volk vor Unheil zu beschützen und deine Macht zu mehren?“, fragte der Priester formell.

„Ich schwöre dies zu tun!“, antwortete Nils.

Der Priester tauchte den Daumen in die Flüssigkeit und strich dann mit dem gefärbten Daumen von Nils` Stirn über seine Nase herab.

Dann wandte er sich wieder von Nils ab und stellte die nächste Frage:

„Schwörst du, deinem Volk ein mächtiger Anführer zu sein und ihnen in schweren Zeiten immer den besten Weg zu ebnen?“

Nils schluckte und antwortete dann:

„Ich schwöre!“

Wieder tauchte der Priester seinen Daumen in die rote Substanz und fuhr damit mehrere Linien auf seinem Gesicht nach, die für Nils keinen Sinn ergaben.

Dann setzte er den Kelch auf einen kleinen Tisch, der neben dem Priester aufgestellt worden war, ab und stellte die letzte und wichtigste der Fragen.

„Schwörst du, selbst einer deines Volkes zu werden, damit du sie als einer der Ihren anführen kannst?“, fragte der Priester.

Nun wurde Nils hellhörig.

„Als einer der Ihren? Sind es also keine Menschen?“, schoss es ihm durch den Kopf und er sah hinunter zu den Personen, an denen er vorbei gegangen war.

Aber dort standen keine Menschen, sondern Kreaturen, die weit entfernt von den Pokémon waren. Mit einfachen Worten gesagt waren die Personen, an denen er vorbei gegangen war, Dämonen. Manche von ihnen hatten tatsächlich die Gestalt von Menschen, andere hatten die verschiedensten Erscheinungsformen.

Aber Nils hatte einen Entschluss gefasst.

„Alles ist besser als das, was ich in meiner Welt zurücklasse. Dann werde ich lieber selbst zu einem Dämon!“, dachte sich Nils und so hatte er seinen Entschluss gefasst.

„Ich schwöre, dass ich einer meines Volkes werde!“, sagte Nils und ein dröhnender Applaus hallte durch die Kathedrale.

Nachdem sich der Jubel gelegt hatte, reichte der Priester einen silbernen Dolch.

„Dann nimm diesen Dolch und öffne deine Lebensader. Verteile dann etwas von dem Lebenssaft der vergangenen Könige in diesem Kelch in deinen Adern und trinke ebenfalls etwas davon.“ Erklärte der Priester und reichte Nils den Dolch.

Nils nahm den Dolch entgegen und fuhr ihn mit zitternden Händen an seiner Hauptschlagader seines linken Arms entlang. Sofort öffnete sich seine Haut und ein dumpfer Schmerz pochte durch seinen Körper. Der Priester nahm ihm den Dolch ab und reinigte diesen mit einem Tuch. Danach tauchte er den Dolch in den Kelch und überreichte ihn wieder Nils.

Nils fuhr den Dolch weiter in seinen offenen Arm und ließ die Flüssigkeit in seine Venen fließen. Von seinen Arm ging, als die Flüssigkeit des Dolches in seine Venen eindrang, ein warmes Pulsieren aus. Der Priester nahm Nils wieder den Dolch ab und übergab ihm den Kelch. Nils nahm den Kelch in die rechte Hand und führte ihn an seine Lippen. Er trank von der rötlichen Flüssigkeit und sie schmeckte so süßlich wie Honig und er wollte noch viel mehr davon. So trank er den Kelch vollkommen leer und setzte den Kelch dann wieder auf den kleinen Tisch ab. Als er wieder die Augen dann öffnete waren seine Pupillen Oval und standen senkrecht in seinen Augen. Ein paar Zentimeter oberhalb seines Hintern drang mit einem Knacken ein schmaler , schwarzer Schwanz mit einem Büschel am Ende heraus. Nils sah ihn sich erstaunt an und merkte nun, wie ein warmes Kribbeln durch sein ganzen Körper ging. Das Kribbeln wurde immer stärker und von seinen Füßen ging ein Strahl blauen Feuers in Spiralenform nach oben und endeten einen Meter über ihm. Auch am Büschel am Ende seines neuen Schwanzes hatte sich eine blaue Flamme gebildet.

„Was hat das zu bedeuten?“, fragte Nils.

Wieder kicherte die Person hinter dem Priester und diesmal trat sie vor und nahm den Schleier aus dem Gesicht.

Es war Lucy. Sie lächelte ihn amüsiert an.

„Die Flammen bedeuten, dass du jetzt leibhaftig der König der Dämonen und als dieser selbst der mächtigste Dämon von allen bist. Die Flammen sind von König zu König unterschiedlich. Vor dir gab es bereits weitere Könige, doch sie haben es nie lange ausgehalten. Du bist in der Reihenfolge der Sechshundertsechsundsechzigste, du damit mein erwählter Sohn. Deshalb hast du nicht nur das Blut der vergangen Könige, sondern auch mein Blut erhalten. Damit du der Stärkste von allen Königen wirst!“, sagte Lucy.

„Der Sechshundertsechsundsechzigste? Warte mal, 666, die Zahl des Teufels. Nicht wahr, Lucy, oder sollte ich eher Luzifer sagen?!“, sagte Nils und sah sie an.

Lucy lächelte weiter.

„Es wurde auch so langsam Zeit, dass du erkennst, wer ich wirklich bin!“, erwiderte sie.

Aus ihrem Rücken fuhren sechs wunderschöne, schwarze Flügel. Jeweils drei Flügel auf ihrer rechten und drei Flügel auf ihrer linken Rückenseite.

Nun war es an Nils zu lächeln.

„Ich hatte schon lange den Verdacht, doch wollte ich es auch nicht wahr haben. Aber jetzt, wo ich weiß, dass du wirklich Luzifer bist und du mich zu deinem Sohn erkoren hast, wirst du mit Sicherheit nichts gegen diese kleine Sünde haben!“, sagte Nils und kam auf Luzifer zu.

„Wie hat mal ein Mensch in einem Lied gesungen „Du bist jede Sünde wert...!“ also mach, was immer du möchtest!“, sagte sie.

Nils beugte sich zu ihr und überwand die letzten Zentimeter. Seine Lippen legten sich auf die ihre und verbanden sich zu deinem Kuss.

Als er sich von ihr löste, grinste er süffisant.

„Fürs erste reicht das! Ich muss jetzt wieder zurück, sonst schöpft noch ein Mensch Verdacht!“, sagte Nils und Luzifer nickte.

„Natürlich, aber bevor du gehst habe ich noch zwei Geschenke für dich!“, sagte sie und nahm vom Tisch, auf dem schon der Kelch stand, ein langes Paket und überreichte es Nils.

Nils nahm es entgegen und wickelte es aus dem blauen Stoff. Zum Vorschein kam ein Schwert, das in einer dunkelblauen Scheide steckte. Nils nahm es in die Hand und zog es heraus. Die Klinge war wunderschön und strahlte einen gefährlichen Glanz aus. Wieder wurde er in das blaue Feuer getaucht und ein Gefühl der Macht ergriff ihn. Er steckte das Schwert zurück in die Scheide, doch die blauen Flammen umkreisten ihn noch weiter in den spiralen Bewegungen.

Luzifer kicherte wieder und überreichte Nils das zweite Geschenk. Nils nahm es in die Hand und sah es sich an. Es war rund und in einen bläulichen Stoff gehüllt. Nils zog den blauen Stoff von dem Gegenstand und hielt einen blauen Pokéball in der Hand. Er drückte auf den Knopf in der Mitte des Balles und dieser vergrößerte sich, so dass er jetzt seine Hand ausfüllte, Er warf den Ball in die Luft und er öffnete sich. Ein Pokémon löste sich darauf und materialisierte sich vor ihm. Es sah ein wenig aus wie ein blauer Schakal.

„Das ist mein zweites Geschenk für dich. Das hier ist Lucario, das Aurapokémon. Du wirst dich durch deine Aura mit ihm unterhalten können. Jetzt stelle ich dir deine zwei Leibwächter vor! Begrüße mit mir die beiden Dämonen Sesshomaru und Nurarihyon!“, sagte Luzifer und deutete auf zwei Dämonen, die hinter Nils erschienen waren.

Nils drehte sich um und als er die beiden Dämonen erblickte, verbeugten sich Beide sofort vor ihm. Der linke Dämon, den Luzifer als Sesshomaru bezeichnet hatte, hatte langes, silbernes Haar, einen weißen Kimono an und schien eine Art Hunde- oder Wolfsdämon zu sein. Der Dämon auf der rechten Seite sah aus wie ein normaler Mensch, doch bei näherem Hinsehen, konnte man erkennen, dass seine Ohren spitz zuliefen und auch er schwarz- silbernes Haar hatte. Unwillkürlich fuhr sich Nils mit den Fingern seine eigenen Ohren nach und erstarrte, als er merkte, dass auch seine Ohren jetzt spitz zuliefen.

„Wir schwören ewige Treue und unseren Schutz unseren Herrn!“, sagten die beiden Dämonen formell.

Nils nickte und akzeptierte somit ihren Schwur.

Ein Räuspern war zu hören und Nils drehte sich wieder um.

„Auch ich schwöre euch mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln zu dienen!“, sagte eine Stimme und einen Moment suchte Nils nach dem Urheber dieser Stimme, bis ihm bewusst wurde, dass es Lucario gewesen war, der zu ihm gesprochen hatte.

Er nickte und besiegelte auch so Lucarios Schwur.

„Sehr schön! Da jetzt alles erledigt ist, kannst du wieder zurück! Verbreite ein wenig mehr Dunkelheit auf dieser Welt!“, sagt Luzifer.

Nils nickte und ging die Treppe hinunter. Ihm folgten mit einem respektvollen Abstand seine beiden Leibwächter und Lucario. Die Dämonen an denen er vorbeikam verneigten sich und als er aus der Kathedrale trat, verschnaufte er erst einmal. Danach setzte er seinen Weg fort und verließ das Schloss. Er sah Richtung Himmel und musste feststellen, dass sich dieser dunkelrot gefärbt hatte.

„Geht hier auch die Sonne auf und unter?“, fragte den Dämon, dessen Name Sesshomaru war.

„Nein, so etwas gibt es hier nicht. Es wird nur rot oder vollkommen schwarz. Das hängt von Luzifers oder jetzt auch eurer Laune ab!“, antwortete der Dämon.

Als sie an dem Fahrstuhl angekommen waren, stiegen sie ein und fuhren gemeinsam in die Menschenwelt zurück.
 

Ende des 11. Kapitel



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Kommentare zu dieser Fanfic (20)
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Von:  SakuraxChazz
2011-11-06T19:49:54+00:00 06.11.2011 20:49
Sag mal.. Wei schnell waren die denn O.o Naja gut. Dann folgt jetzt mal mein toller Kommi^^
Ich find Lucy immer noch leicht merkwürdig. Dieses Mädel irritiert mich total. Wenigstens weiß ich jetzt genau an was ich bin, wenn ich mit ihr zu tun hab. Ist sie der Teufel Luzifer. Also wirklich. Das irgendwie sowas der Fall sein muss war ja klar, das es aber wirklich so einfach sein würde. Sie hat sich geschickt getarnt. Das muss man ihr aber schon lassen.
Und Nils ist jetzt der König der Dämonen. Juhu... Bringe mehr Dunkelheit in die Welt.. Das hört sich irgendwie nicht so positiv an für uns andere. Aber schönes Crossover mit Inu Yasha und dann ja jetzt auch mit dem Dämoin, den ich in dem Leben nie aussprechen und schreiben werde können. Bin mal gespannt, ob er hier auch so gerne Sake zu sich nimmt und ab und zu seinen Herrn auf den Arm nimmt. Und was werden die anderen dazu sagen? Das wird lustig. Aber noch ist ja diese tollige Kostümparty. Bin ja eh gespannt was aus unserem Nachtara Max wird. Ich würde ihn gerne mal kuscheln. Fühlt sich sicher schön weich an udn alles. Auch wenn es sicher nicht schön ist so als 'Monster' herum zulaufen. Aber damit muss er jetzt wohl erstmal leben.
Na ich bin ja mal gespannt was das alles gibt mit den Grüppchen. Vielleicht hat Nils ja jetzt auch die Macht und kann Max zu seiner alten gestalt verhelfen? Das wäre für ihn sicher nur positiv. Nur ob das in Ludys Sinne wäre? Na wir werden ja sehen. Es bleibt auf jedenfall verdammt spannend.

LG Saku^^
Von:  fahnm
2011-11-06T19:38:17+00:00 06.11.2011 20:38
Hammer Kapi^^
Von:  AngelRuby
2011-11-06T19:38:16+00:00 06.11.2011 20:38
das ist cool^^ ich mag dämonen ja sowieso, aber das nils nun dämonenkönig wird^^ ich finds cool^^ aber ich wäre nie auf die idee gekommen das lucy plötzlich lucifer ist...^^' obwohl ich den zusammenhang mit den namen kenne... aber gut^^ und das mit lucario fand ich auch cool, ich mag lucario*-* das pokemon ist toll, aber was ich mich frage ist, wie lange wird das dauern, bis es auffällt, das nils dämonenkönig ist und auf erden wandert? naja ich denke mal irgendwie sowas wird noch kommen^.^ also ich finds toll^^

LG AngelRuby^^
Von:  XDarksaphiraX
2011-10-28T18:27:04+00:00 28.10.2011 20:27
Also ich find die Idee gut, und es is echt interessant was du da schreibst, aber eins stört mich gewaltig:
Es geht zu schnell. Die beiden sind in der Pokemonwelt, haben keine Ahnung warum, aber sie suchen sich ein Pokemon aus und machen sich auf eine Reise auf, als wäre das völlig natürlich....
Allgemein könnten deine Beschreibungen auch etwas ausführlicher sein, aber das Problem kenn ich wohl selber...
Von:  SakuraxChazz
2011-10-17T15:53:07+00:00 17.10.2011 17:53
Endlich kommen mal Ash und Rocko. Die sind sicher noch für einiges gut. aber Max und Maike mag ich ja so gar nicht. Ich bin die alte eingefleischte Ash, Rocko und Misty-Liebhaberin. Naja, werd ich mich mit arangieren. Vielleicht gelingt es dir ja sogar, das ich auch diese beiden Charaktere liebgewinne. Ich bin ja durchaus offen dafür.
Und endlich mal wieder Lucy *.*
Ich hab das Mädel irgendwie vermisst. Langsam gewinne ich sie lieb. Und Nils beneide ich ein klein wenig... Obwohl es sicher nicht angenehm ist von allen komisch angesehen zu werden. Aber so flauschefell hätte ich manchmal schon gerne. Besonders jetzt im Herbst. Und bald kommt der Winter. Da ist ein dicker Pelz sicher von Vorteil.
Ich bin ja mal gespannt, was die sonst noch so auf der Party erleben. Und was wohl mit dem großen Max passiert^^

LG Saku^^
Von:  AngelRuby
2011-10-16T20:42:32+00:00 16.10.2011 22:42
also ich find das kapitel gut gelunegn^^ es war auch einfach zu lesen^-^
ich bin ja schonmal gespannt wie das nun weitergeht mit Nils und seinem Nachtarastyle xD irgendwie ist das süß ich will den knuddeln *-*
ich liebe nachtara^.^ aber flamara ist mein liebstes aber danach kommt nachtara ^-^ und dann bin ich auch mal gespannt was unsere normalen pokemonhelden dort machen^^ und was es mit dieser misteriösen lucy auf sich hat^^ bin ich mal gespannt^^

LG AngelRuby^^
Von:  fahnm
2011-10-16T20:40:28+00:00 16.10.2011 22:40
Klasse Kapi^^
Von:  SakuraxChazz
2011-07-02T14:13:34+00:00 02.07.2011 16:13
Der Arme Max.. Wie konnte man ihm nur sowas antun? Aber immerhin hat er erfolgreich überlebt und kommt eigentlich relativ gut damit klar.
Und Nils war wirklich nett zu ihm. Das er ihn jetzt nicht einfach so hängen lässt, ist wirklich das Beste. Er ist ein echter Freund.
Aber was passiert mit dem eigentlichen Nachtara? Ob es dem wohl auch so gut geht...
Und das sie nun aussehen wie Todesser xD Ich hab spontan zwar an was anderes gedacht, aber gut. Eben ein Harry Potter Freak xD
Und die Gedanken Kontrolle von Nils bei den Krankenschwestern und dem Arzt war klasse. Aber warum setzt der die dann nicht auch einfach bei dem Rocket Rüpel ein und haut dann mit Max ab?
Aber schön das Trasla sich weiterentwickelt hat^^ Jetzt ist es noch schöner geworden x3

LG Saku^^
Von:  AngelRuby
2011-06-26T19:18:19+00:00 26.06.2011 21:18
also ich fands klasse^^
aber das mit max... irgendwie nein... ich finds gruselig... also wenn sowas wirklich passieren würde ich glaub ich würd schreien^^'
also ich bin mal gespannt was da jetzt wirklich passiert ist^^'
und ja... das arme nachtara... nachtara ist nach flamara mein liebstes von den evoli entwicklungen... aber ich wäre schon längst aus der höhle wieder abgehauen wenn ich die seltsamen typen schon reden gehabt hören...
aber ja der wanderer war cool^^ ich hatte keine probleme damit es zu lesen^^ kommt davon wenn man viele akzente kennt^^'
naja bin mal gespannt aufs nächste kapi^^

LG AngelRuby^^
Von:  SakuraxChazz
2011-06-26T16:53:56+00:00 26.06.2011 18:53
T.T
Was machen die denn da mit Max? Sowas ist doch sicher verboten..
Und das arme süße Nachtara. Ich liebe Nachtara... Die sollen sich mal warm anziehen. Sobald Nils es da rausgeschafft hat, macht er sie alle fertig. Ich hoffe ja, das mit Max nichts allzu schlimmes passiert ist. Das man es entweder beheben kann oder ganz gut mit leben.. Aber.. ich glaube eher nicht.. Aber ich glaube nicht das man es beheben kann... Das ist doch bescheiden..
Und der Wanderer war klasse xD Ich mocht seinen Akzent^^ ich hoffe ich hab den richtig so gelassen. Ich wusst nur in etwa, was er da sagen wollte und hab mir überlegt.. Ist ja eigentlich auch egal.. Akzent ist Akzent^^

LG Saku^^


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