Zum Inhalt der Seite

Butterflies and Hurricanes

<Saga x Tora ~ Uruha x ? ~ Reita x ? ~ Hiroto x Miyavi ~ &some more>
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

~Neun~

Maah~

Weil ich samstagsabends nichts besseres zu tun habe, hier das 9. Kapi xD

Gewidmet ist es dieses mal.... Einer mexikanischen Backkartoffel, gefüllt mit "freier Auswahl" *____* leggoor... nein... MEINER mexikanischen Backkartoffel, gefüllt mit MEINER Auswahl khihi

endlich wieder Interneeet *o*

achso, dann widme ich es auch noch meinem Internet <33
 


 

~~~~~~*°*~~~~~~


 


 

„…dann?-

Na dann hab ich ihn halt zu mir mit nach Hause genommen… War recht schwer so voll wie er war…“
 

Sagas Augen weiteten sich.

„Saga die sprechen über dich!“ flüsterte Uruha unnötiger Weise, was Angesprochener nur mit einem gezischten „Als wüsste ich das nicht!“ quittierte.
 

„…Naja und dann sind wir irgendwann endlich zu Hause angekommen. War eigentlich recht lustig bis dahin, glaubst ja gar nicht was er für’n Müll gebrabbelt hat...“
 

Man Hörte Tora leise Glucksen, bevor Reita selbst offenbar belustigt „Und weiter?“ fragte.
 

„…Oben hab ich ihn dann ins Bett verfrachtet, wo er auch relativ schnell eingeschlafen ist-

Du hast IHN in DEIN Bett gebracht? Kami, Shin… Kann ich selbst schlussfolgern oder konntest du dich zügeln?“
 

Saga verstand nicht woraufhin ihr Schwarzblonder Freund hinaus wollte. Sowieso verstand er nicht, in welche Richtung dieses Gespräch führte und innerlich keimte immer mehr das Gefühl auf, dass er es überhaupt nicht wissen wollte. Doch Mr. Neugierig neben ihm würde es niemals verzeihen, wenn er jetzt auflegen würde.
 

„Ach, tu doch nicht so“, hörte man Tora nur brummen, ehe ein dumpfer Laut erfolgte und Reita ein schmerzhaftes Zischen von sich gab.

„Hau mich doch nicht!... Baka…! Jetzt erzähl weiter.-

Also… Er war ja dann wie gesagt schon eingeschlafen und ich war mir erst unschlüssig, aber hab ihn dann doch noch ausgezogen, damit er bequemer schlafen kann. Und naja…“, Tora schluckte und Saga hielt den Atem an.
 

„…Ach Aki, es war grauenvoll!...“
 

Na toll. Saga senkte traurig den Blick und merkte, wie Uruha ihm tröstend über den Arm strich. So dachte Tora also über ihn… Er fand ihn abstoßend… Gerade als er das Gefühl hatte, dass ein wichtiger Teil seines Herzens in tausend Einzelteile zersplitterte, erhob Tora erneut seine Stimme.
 

„…Es fällt mir immer schwerer, weißt du… Er fasziniert mich einfach. Als er so schlafend vor mir lag und ich ihn ausziehen musste, da hätte ich mich beinahe vergessen…“
 

Man hörte Tora nur tief seufzen, gefolgt von einem leisen „Hmhm…“ das von Reita stammte.
 

Eine unheimliche Stille legte sich über den Raum.

Uruha richtete seinen Blick auf Saga und sah, dass dieser wie versteinert mit weit aufgerissenen Augen ins Nichts starrte.

„Schatz!“ flüsterte Uruha leise.

„Hey, Schatz, hast du das gehört?“

Er rüttelte leicht an Sagas Arm, der wie vom Blitz getroffen heftig zusammen zuckte und sein eben noch leerer Blick zu Uruha huschte.

„U-… Uru… h-hab i-“

„Ja hast du! Hör zu, sie reden weiter!“
 

Saga hatte gerade das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren. Er konnte nicht realisieren, was er dort hörte und so folgte er einfach weiter den beiden Freunden, die unfairer Weise bei einem viel zu intimen Gespräch belauscht wurden.
 

„…Ist denn dann noch was passiert oder war’s das?-

Naja, vorerst nicht… Hab mich dann schlafen gelegt und irgendwann mitten in der Nacht wurde ich dann…“, Tora stockte, ehe er fortfuhr, „…geweckt.-

Wie, geweckt? War Saga dann wach? Musste er sich wieder übergeben oder was?-

Nein Mann… Ich wurde von, naja, sagen wir mal einer überaus talentierten Hand geweckt…“
 

Saga verstand erst nicht, was Tora da erzählte. Tora, geweckt von seiner talentierten… Mit einem Mal stieg Saga die Hitze ins Gesicht, als er gänzlich realisierte, worauf der Mann seines Herzens da gerade hinaus wollte. Oh nicht doch… Nein! Wie unendlich peinlich war das denn!
 

„…Von Saga? Hat er etwa an dir rumgefummelt oder was?-

Rumfummeln ist gut!“, ein kurzes zynisches Lachen erfolgte, „Er hat mich geweckt, weil er mir einen runter geholt hat und weil das noch nicht genug war, hat er mich letzten Endes hemmungslos geritten...“
 

Nur dieses eine Mal im Leben wünschte sich Saga, taub zu sein.

Er wäre jetzt auf der Stelle am liebsten vor Scham im Boden versunken, abgetaucht in eine andere Welt, wo ihm diese unglaubliche Schmach nicht verfolgen konnte.

Gequält seufzte er auf und bekam grade noch mit, wie Uruha unterdrückt in seine Hand prustete und sich anscheinend kaum halten konnte vor Lachen. Oh man, wie unfassbar peinlich, entwürdigend, erniedrigend und vor allem billig war das denn… Ihm wurde klar, dass er jetzt auf ewig bei Tora verschissen hatte. So was taten Freunde nicht und innerlich starb er gerade tausend Tode. Er hatte es verkackt.
 

„Waaa~s, was hat er getan? Oh je, der muss ja echt spitz gewesen sein, Tigerlein, wie geht’s deinem besten Stück?“
 

Reita lachte kurz auf und auch von Tora war ein angedeutetes Lachen zu hören.
 

„Dem geht’s super, danke der Nachfrage.-

Ja? War‘s denn gut?-

Gut? Du weißt doch von wem wir hier gerade reden… es war fantastisch…-

Uh, uh, uh, meine kleine Tigerkatze hat’s also genossen… aha, aha-

Ach hör doch auf damit Aki, du weißt doch wohl selbst, dass ich es nur genießen konnte… Wenn er mich so anfasst und so heiser in mein Ohr stöhnt, wie soll ich mich da zügeln? Ich kann’s einfach nicht…“
 

Hatte sich Saga eben noch gewünscht, im Erdboden zu versinken, so wurde ihm dieser Wunsch nun fast gewährt, als er unsanft Bekanntschaft mit dem Boden machte. Voller Entsetzen war er vom Sessel gerutscht und saß nun perplex und plötzlich leicht zitternd auf ihrem weichen Teppich.
 

„Uru…..“

Sein bester Freund war sofort zu ihm gesprungen und hockte sich neben ihn, um ihn in eine sanfte Umarmung zu ziehen.

„Hey, beruhig dich, Süßer“, flüsterte er und verteilte viele kleine Küsse auf Sagas Gesicht, um diesen von seinem emotionalen Trip zu holen.

„Oh Gott…“ hauchte Saga nur und konnte einfach nicht glauben, was ihm da gerade offenbart wurde.
 

Tora mochte ihn. Saga hatte gerade das Gefühl, als würden tausend kleine Ameisen durch jede Faser seines Körpers krabbeln, bis in seine Fingerspitzen spürte er diese unbändige Freude. Er konnte es nicht fassen. Das, was er sich schon so lange wünschte, was er sich so schmerzlichst herbei gesehnt hatte… endlich…
 

„Ach Tigerchen, was mach ich nur mit dir? Willst du es ihm nicht endlich mal sagen? Er scheint doch offensichtlich totales Interesse an dir zu haben-

Verarsch mich doch nicht Rei. Du weißt selbst, dass es Saga nur darum geht, mich einmal zu erobern… Und das hat er. Auf der Vernissage hat er sich auch so unwiderstehlich gegeben… Allein wie charmant er die ganze Zeit war, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Ich hab Saga noch nie so gesehen, es hat mich umgehauen.“
 

Tora räusperte sich kurz, ehe er weiter sprach und Saga nutzte diesen Moment, um sich strampelnd und glücklich grinsend auf dem Boden umherzurollen.
 

„Naja, jedenfalls weißt du ja selbst, was dann passiert ist. Er hatte mich und das war’s.-

Ne, Shin, ganz ehrlich, ich glaub immer noch, dass Saga nicht so drauf ist. Ich glaub echt der mag dich wirklich! So wirklich wirklich. Weißt du wie ich mein? So’n wirkliches wirklich wirklich! Außerde-“
 

Und plötzlich hörte Saga nur noch einen langgezogenen Laut.
 

Verdutzt schaute er auf das Telefon, welches urplötzlich in Uruhas Händen lag. Sein bester Freund hatte anscheinend die Aufleg-Taste gedrückt und grinste Saga jetzt schelmisch entgegen.
 

„Uruu~ was machst du denn! Gerade hat er so tolle Sachen gesagt!“
 

Mit einem Satz war er aufgesprungen und entriss Uruha das Telefon.

„Manoo~, mach’s wieder zurück. Das ist gemein“, jammerte er weiter und drückte wild irgendwelche Tasten, doch sein gewünschter Erfolg blieb aus.
 

„Na toll“, grummelte Saga, als er einsehen musste, dass es unmöglich war, dem Telefon das eben belauschte Gespräch abermals zu entlocken. Ergeben aber trotzdem mit einem umwerfenden Strahlen im Gesicht schwang er sich zu Uruha, der sich mittlerweile auf der Couch niedergelassen hatte. Er legte den Arm um seinen besten Freund und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange.
 

„Himee~, ist das nicht fantastisch? Tora mag mich, uh yeah, Tora maaaag mich!“ Der Brünette komponierte einen heiteren Freudengesang, der Uruha einfach nur zum Schmunzeln antrieb.
 

„Aber Schatz, so toll das ja auch alles ist, stört es dich gar nicht, was Tora über dich denkt? Ich mein, er geht wirklich davon aus, dass du nur mit ihm spielst und es nicht ernst meinst.“ Saga stoppte anhand Uruhas Worten mit seinem Chartstürmer und verzog den Mund überlegend zu einer kleinen Schnute.
 

„Wieso denkt er das denn? Er hätte doch merken müssen, dass ich’s ernst mein. So oft wie ich wegen ihm schon die Fassung verloren hab…“ Er schnaubte, als er daran dachte und konnte über sich nur den Kopf schütteln.
 

„Naja, wenn man mal dein Image bedenkt“, nuschelte Uruha neben ihm und neigte seinen Kopf auf Sagas Schultern. Wie aus Routine begann Saga seinem besten Freund gemächlich durch die Haare zu streichen, fragte jedoch nur verständnislos „Wegen meinem Image?“
 

„Ja, genau deswegen. Du willst ja wohl selbst nicht verleugnen, dass du ‘ne kleine Schlampe bist, mein Süßer.“ Neckend knabberte Uruha einmal kurz an Sagas Hals, bevor er sich grinsend hinabgleiten ließ und sein Kopf in Sagas Schoß landete.

„Du machst mit so vielen Kerlen rum, die alle mehr von dir wollen. Aber sobald du hast was du willst, lässt du sie eiskalt sitzen. Ich glaube, davor hat Tora einfach nur Angst.“
 

Leicht nickend lauschte Saga den Worten seines besten Freundes und begann abwesend mit dessen Haarsträhnen zu spielen.

„Hm, Hm“, gab er immer nur zustimmende Laute und sah dann zu Uruha hinab.

„Aber wie kann ich ihm denn klar machen, dass ich es ernst meine? Ich mein’s doch wirklich mehr als ernst…“

„Und woher soll er das wissen? Ich finde das solltest du ihm nicht verübeln, mh?“

Uruha setzte sich auf, streckte sich kurz und erhob sich letztendlich. Bevor Saga noch irgendwie auf das Thema eingehen konnte, hielt Uruha ihm schon die Hand entgegen und sah ihn belustigt an.

„Du, Liebster, wirst dich jetzt erst mal frisch machen. Nach so ‘ner Nacht solltest du unbedingt für längere Zeit mal im Bad verschwinden. Und wenn du willst helf‘ ich dir auch.“
 

Ein verruchtes Grinsen legte sich auf die Lippen des Größeren, was Saga nur mit einem kleinen Auflachen registrierte.

„Danke fürs Angebot, aber ich glaub das schaff ich auch allein.“

Er griff nach Uruhas Hand und ließ sich von diesem auf die Beine helfen. Im Vorbeigehen wuschelte er dem anderen nochmal frech durch die Haare und verschwand dann im Badezimmer.
 

Uruha hatte derweil den grandiosen Einfall für sich und Saga zu kochen. Sein bester Freund könnte bestimmt etwas Nahrhaftes vertragen und er selbst hatte gerade totale Lust den Kochlöffel zu schwingen. Er wusste, dass Saga jetzt noch mindestens eine Stunde im Bad verbringen würde und so schmiedete er den Plan, den anderen mit einem leckeren Mahl zu überraschen. Oh, er liebte es Überraschungen zu machen! Das war beinahe besser, als beschenkt zu werden. Und er liebte Geschenke wirklich!
 

Nachdem Uruha aufwändig aber wirklich gekonnt leckere Okonomiyaki zubereitet und den Tisch festlich gedeckt hatte, schwang er sich ins Wohnzimmer auf die Couch und guckte Fernsehen, bis Saga endlich mit seiner dringend notwendigen Hygienebehandlung fertig war.
 

„Uruuu~“, ertönte es irgendwann immer lauter werdend, bis ein verstrubbelter, aber gut duftender Saga in der Wohnzimmertür stand.

„Schatz ich hab mordsmäßigen Hunger, wir müssen schnell zum Lawson. Ich sterbe sonst!“ Er schritt zu Uruha, stellte sich vor diesen und zog sein T-Shirt nach oben, um seinen Bauch zu präsentieren.

„Hör mal, knurrt schon ganz doll!“

Uruha lachte nur über Sagas absolut zuckriges Verhalten und stand grinsend von der Couch auf.

„Das glaub ich dir auch so, Süßer. Komm mit in die Küche“. Leise quengelnd folgte Saga seinem besten Freund in den angrenzenden Raum, wo ihm prompt die Augen aus dem Kopf fielen.
 

„Moah was ist das denn! Hast du das gemacht?“ Ungläubig trat Saga zum Tisch heran und begutachtete das kulinarische Meisterwerk.

„Jap. Alles von mir für dich!“, verkündete Uruha stolz und kicherte, als er Saga zu sich herumschnellen sah.

„Du bist ein Schatz, weißt du das?“ In einer einzigen Bewegung war er bei seinem besten Freund und hauchte diesem einen feuchten und langen Kuss auf die Lippen.

„Danke Honey“, grinste er noch und setzt sich schließlich vor das mehr als verlockende Gericht.
 

„Itadakimaaasu!“
 

Nachdem Saga Uruha unzählige Male beteuert hatte, wie lecker das Essen doch war, saßen die beiden pappe satt auf ihren Stühlen und Uruha hielt sich den Bauch.

„Uhh, ich hab zu viel gegessen. Ich glaub ich geh kotzen…“ Saga konnte daraufhin nur lachen.

„Das lässt du schön bleiben Hübscher. Also, was steht an bei dir morgen?“ Er richtete sich leicht auf, stützte sein Kinn auf seiner Handfläche ab und schaute abwartend zu seinem besten Freund.
 

„Ach, morgen so gegen 14 Uhr muss ich ins Sixties. Halt mit Miyavi den Arbeitsvertrag besprechen, Räumlichkeiten und Team kennen lernen… Bla, na du weißt schon.“ Elegant wischte sich Uruha eine Strähne aus dem Haar und stand auf, um sich dem Abwasch zu widmen.

„Bei dir normal Uni?“

„Ja, nur zum Glück nicht so früh. Muss aber noch einiges für die Uni vorbereiten und mal rumtelefonieren, was ich heute verpasst hab. Schade eigentlich, zu Design- und Kunstgeschichte wär ich echt gern gegangen“ schwafelte Saga weiter, bevor er von Uruha einfach unterbrochen wurde.
 

„Um nochmal zurück zum Thema zu kommen“, griff dieser direkt wieder ihr Gespräch auf, das sie während des Essens geführt hatten. „Ich finde du solltest Tora die Wahrheit sagen, dass du das Gespräch gehört hast. Wohlmöglich kommt er sonst noch auf die Idee das abzustreiten, Kerle ticken manchmal einfach nicht richtig…“
 

Bevor Uruha weiter reden konnte, ertönte ein lautes Lachen.

„Baby, das klang jetzt echt so, als würdest du dich vom Kerl-dasein ausschließen. Wann bist du zum Weib mutiert?“ Lachend versteckte sich Saga vor seinem besten Freund, der mit der eben gereinigten Bratpfanne auf ihn zu gestampft kam.

„Willst du Kloppe?!“ rief Uruha angriffslustig und beugte sich unter den Tisch, wo sich Saga mittlerweile verkrochen hatte.
 

„Neiin, ich will mein süßes, kleines Uru-baby zurüü~ck!“

Uruha schnaubte.

„Uru-baby ist gestorben!“

Eiskalt erreichten diese Worte den Fußboden unterm Tisch und ließen Saga ergeben nuscheln.

„Sorry Süße.“

„Nenn mich nicht Süße! Baka!“
 

Na klasse.

Saga wusste, dass es jetzt Stunden der Überzeugung brauchen würde, um Uruha wieder milde zu stimmen. Was brockte er sich aber auch immer ein? Er entschied sich, einfach so zu tun, als sei nichts gewesen und krabbelte ächzend unter dem Tisch hervor. Mann, langsam wurde er wohl alt.
 

„Ich weiß echt noch nicht, wie ich das mit Tora mache. Ich kann ja nicht einfach zu ihm hingehen. Das wär doch echt langweilig.“ Ein leicht fieses Grinsen schmückte Sagas Lippen als er weiter sprach.

„Ich denk mir da schon noch was aus. Aber jetzt erst mal zu uns Uru. Wir müssen dringend einkaufen gehen, wir haben so gut wie nichts mehr.“ Er stellte sich zu seinem besten Freund, der immer noch schmollend den Abwasch machte.
 

Ein Schweigen legte sich über den Raum.
 

„Redest du jetzt nicht mehr mit mir?“

Erneutes Schweigen.
 

„Uruu~, lass das, ignorier mich nicht schon wieder!“ Saga packte Uruha am Arm und begann diesen heftig hin und her zu schütteln, sodass der weiße Schaum vom Abwasch durch die halbe Küche flog.
 

„Boah, ist ja gut Mr. Aufmerksamkeitsproblem! Dann gehen wir halt einkaufen, mir doch egal!“, entgegnete Uruha unwirsch, hatte er doch keine Lust schon wieder eine Putzaktion starten zu müssen.

„So ist’s brav“, feixte Saga nur und triumphierte über diesen Moment.
 

„Aber Schatz, schau mal“, setzte Uruha sofort an und zeigte auf den Teller in seinen Händen, den er gerade abwusch.

„Ist da nicht ‘nen Sprung drin?“

„Hm?“

Saga beugte sich hinab und versuchte den vermeintlichen Sprung zu identifizieren, als der Teller plötzlich vor seinen Augen verschwand.
 

Und schon landete sein Gesicht mit einem lauten ‚Platsch‘ im Abwaschwasser.

Dumpf hörte er, wie Uruha grölend loslachte und heiter in die Hände klatschte. Gab’s denn so was?! Sein bester Freund hatte ihn tatsächlich reingelegt und seinen Kopf mit einem Schwung in die Waschlauge getunkt.
 

Völlig überrumpelt schwang Saga seinen nun triefend nassen Schopf aus der schäumenden Lauge, wischte sich die nassen Haare aus dem Gesicht und schenkte Uruha einen mehr als tödlichen Blick. Dieser jedoch gackerte nur ungehalten, hielt sich den Bauch und krümmte sich vor Lachen.

„Sorry Süßer“, lachte er weiter, „aber das hast du verdient! Rache ist süß. Fast so süß wie ich!“

Er pattete Saga mitfühlend auf den Kopf und hielt ihm netter Weise ein Geschirrhandtuch hin. Sofort ergriff der Brünette das Stück Stoff und antwortete schnaubend „Zu gütig!“
 

Aber wenn er ehrlich war, hatte er es wirklich verdient. Uruha hasste es, wenn man ihn als weibisch dahin stellte und das auch aus gutem Grund… Naja, wenigstens waren sie jetzt wieder Quitt. Nachdem er sich vollständig abgetrocknet und noch ein kleines entschuldigendes Küsschen auf die Nasenspitze gehaucht bekam, machten sich die beiden Brünetten daran ihren Einkaufszettel zu verfassen. Na super, das würde doch wieder in einem Großeinkauf enden. Aber was muss, das musste nun mal.
 

Als sie irgendwann endlich den Einkaufsmarkt erreichten, schnappte sich Uruha sogleich einen Wagen und befahl Saga, sich ab sofort um diesen zu kümmern. Mit anderen Worten, er war schlichtweg zu faul, den Einkaufswagen selbst zu schieben. Aber egal. War ja jetzt nicht wirklich was Neues.
 

Allerlei Sachen fanden ihren Weg in den Einkaufskorb und Saga musste seinen besten Freund wirklich zügeln. Die kleine Diva verlor des Öfteren den Blick für ein angemessenes Maß der Dinge. Doch wie konnte man es ihm verübeln? So war er nun mal aufgewachsen.
 

Gerade bogen sie um eine Ecke und betraten den fast leeren Gang, als Uruha plötzlich abrupt in seiner eben noch euphorischen Bewegung zur nächsten Werbefalle innehielt.

„Na super“, seufzte er tief und Saga merkte sofort, wie die Stimmung seines Freundes um einen beträchtlichen Betrag abkühlte.

„Was will der denn hier!“
 

Saga folgte der Richtung, in die Uruha ihn mit einem Kopfrucken schickte, ehe auch er ein angenervtes Aufstöhnen nicht unterdrücken konnte.
 

„Warum müssen wir denn ausgerechnet dem hier über den Weg laufen“ meinte er schlecht gelaunt und erinnerte sich an die letzten Worte, die er dem nun anvisierten Objekt entgegen gebracht hatte. Es war der Barkeeper aus dem Sixties, der bei ihrem letzten Gespräch eindeutig schlecht über Uruha gesprochen hatte. Sowieso hatte er Uruha scheiße angeguckt und das war Grund genug, ihn nicht ausstehen zu können.
 

„Keine Ahnung was der hier macht, aber schau ihn dir mal an…“, begann Uruha, doch blieben ihm die Worte einfach im Halse stecken. Eigentlich hatte er jetzt über das trollige Styling, die komische Körperhaltung oder die hässliche Fratze des anderen herziehen wollen, doch je länger er nach etwas derartigem suchte, desto weniger wurde er fündig. Im Gegenteil. Er sah nur diesen schlanken, verteufelt schönen Körper, das schlichte aber doch wirkungsvolle Styling, diese wunderschönen Gesichtszüge…
 

„Ja, echt mal“, unterbrach Saga seine Gedanken und holte ihn zurück in den Einkaufsmarkt. „Voll die hässliche Krücke, wie er schon da steht.“

Innerlich brodelte alles in Uruha auf, als er Saga so reden hörte. Alles in ihm widersprach den Worten seines besten Freundes, doch zwang er sich, dem viel zu heftigen Drang Saga zu Recht zu weisen nicht nachzugeben.
 

„Ach egal, komm lass uns verschwinden, bevor der uns noch sieht.“ Er wollte hier gerade einfach nur schnellst möglich weg. Das letzte was er jetzt gebrauchen konnte war, wieder so herablassend und abwertend angeschaut zu werden. Nicht von diesem Mann… Doch wurde ihm sein Wunsch verwehrt, als sich der so gefürchtete Blick mit einem Mal auf ihn richtete.
 

Uruha konnte in diesem Moment nichts anderes mehr wahrnehmen. Die Klänge der Umgebung verstummten und es breitete sich eine so angespannte Atmosphäre aus, dass er sich fragte, in welchem Western er gerade die Hauptrolle bekommen hatte. Es fehlte nur noch das Mundharmonika Spiel alà „Spiel mir das Lied vom Tod“ und ein entlangrollendes rundes Trockengebüsch, welches ihm signalisierte, dass er gleich in ein tödliches Schießduell verwickelt werden würde.
 

Und dann, peng!, war er getroffen. Getroffen von einem messerscharfen Blick, der ihm direkt einen Stich ins Herz versetzte. Seine Karriere als Cowboy war vorbei.
 

Erschlagen senkte er seinen Kopf, sah gerade noch wie sich ein fieses Grinsen auf den Lippen des Mannes ausbreitete und ihm den letzten Funken seiner Überzeugung klaute. Fuck man! Wieso zur Hölle ließ er sich so von diesem Kerl einschüchtern? Er zog Saga mit sich, der die ganze Zeit nur abschätzend zu dem Barkeeper geschaut und leise rumgemurrt hatte. Fast wie ein knurrender Hund.
 

„Komm jetzt…“ flüsterte der Größere noch und verließ eilends den Gang des Horrors.

„Ich will nach Hause Saga, können wir bitte gehen? Wir haben doch eh schon längst alles… Bitte.“

Saga merkte, wie der vorherige Blickkontakt seinen besten Freund schon wieder sichtlich verunsichert hatte. Und so langsam fragte er sich, worin der Ursprung von Uruhas heftigen Reaktionen lag. Doch war gerade nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu sinnieren.
 

„Na klar. Lass uns zur Kasse.“
 

Glücklicher Weise trafen sie nicht nochmal auf das Objekt allen Übels und so kamen sie endlich im wohlvertrauten Heim an. Auch wenn der Einkauf echt an ihren Armen gezerrt hatte.
 

Nach dem Vorfall war Uruha in ein tiefes Schweigeloch gefallen und hatte keinen Ton mehr von sich gegeben. Auch zu Hause verschwand er schnurstracks im Bad, in dem er sich die nächsten zwei Stunden verschanzte.
 

Saga kannte diese Reaktion Uruhas und beließ es dabei. Uruha neigte zum Rückzug, wenn ihn etwas schwer mitnahm. Wie eine Schnecke versteckte er sich in seinem Häuschen und schottete sich ab. In solchen Momenten war es nicht einmal Saga möglich, ihn zum Sprechen zu bewegen. Aber naja, jeder hatte seine Marotten und immerhin kam das alles nur so selten vor, dass Saga selbst es bisher nur zwei Mal miterlebt hatte. Allerdings verstärkte genau dies seine Überlegungen, was Uruha in diesem Mann wohl sehen musste, dass ihn dessen Abweisung so sehr erschütterte.
 

Irgendwann hörte er das laute Klacken der Badverriegelung, ein leises Stampfen durch den Flur, welches von einem „Ich bin heute Abend weg“ abgelöst wurde. Und schon hörte Saga die Wohnungstür zu fallen. Er seufzte niedergeschlagen.

Das war doch alles zum Kotzen.
 


 

~~>*<~~
 


 

Am nächsten Tag, kurz nach dem Aufstehen, klopfte Saga vorsichtig an Uruhas Tür.

„Hime, bist du wach?“, flüsterte er leise und legte sein Ohr an das derbe Holz. Er hörte dumpf leise Atemgeräusche und entschied sich nur mal kurz nach dem Rechten zu sehen. Vorsichtig drückte er die Klinge nach unten und linste in das abgedunkelte Zimmer.
 

Uruha lag noch im Bett und schlief seelenruhig vor sich hin. Gerade wollte sich Saga wieder umdrehen, da bemerkte er plötzlich ein Rascheln neben Uruha und sah deutlich einen weiteren Schopf unter der Decke hervortauchen. Der fremde Mann kuschelte sich an seinen brünetten Freund und schlief genauso unberührt einfach weiter. Saga musste grinsen. Hatte sich Uruha also für diese Variante von Ego-Pushing entschieden. Na, wer verübelte es ihm schon. Hatte jeder mal solch Phasen.
 

Leise schlich er zu Uruha heran, beugte sich zu seinem Ohr hinab und hauchte leicht dagegen.

„Hime, aufwachen.“

Sofort regte sich Uruha leicht und schlug blinzelnd die Augen auf.

„Hmm… Schadz?“ nuschelte er verschwommen und versuchte, einen klareren Blick auf Saga zu fassen.

„Hai… Süßer, weißt du noch dass du gestern jemanden mit her gebracht hast?“

Verwirrt blickte sich Uruha um und stöhnte gedehnt auf, als er die weitere Person im Bett bemerkte.

„Uhmm~… So ‘n Mist. Wie werd ich den denn jetz‘ los…“

Theatralisch ließ er die Augenlider zufallen und seufzte auf.

„Na dann mal los… Ey, du.“

Er rüttelte an dem schlafenden Körper, der sich unter der Bewegung leicht zu regen begann. Verschlafen kniff der Kerl seine Augen zusammen und blinzelte zerstreut in Uruhas Richtung.

„Morgen Schönheit“ hauchte er dabei lächelnd und wollte sich gerade wieder in Uruhas Halsbeuge zu vergraben, als dieser ihn davon abhielt.

„Jaja. Sag mal, musst du nicht gehen?“ fragte er direkt und schob den verdatterten Mann einfach von sich. Sein Blick drückte deutlich und unmissverständlich aus, dass er ihn los haben wollte, und zwar sofort.
 

„Aber“, stammelte der andere nur, schien er doch mit der plötzlichen Kälte Uruhas nicht gerechnet zu haben, „Wir hatten doch so eine schöne Nacht… Wollen wir uns nicht wieder sehen? Es war so to-“

„Mein Lieber, jetzt hör mir mal zu“ unterbrach Uruha den Typen einfach, sichtlich genervt von dessen Gerede.

„So toll war die Nacht nun auch wieder nicht. Und ganz ehrlich, ein bisschen mehr anstrengen können hättest du dich schon, oder?“

Unwirsch drückte er den anderen aus seinem Bett und fuhr den verschreckten Mann weiter an.

„Für’s nächste Mal. Kerle stehen überhaupt nicht darauf, wenn man ihnen in den Schwanz beißt und gleichzeitig am Arsch rumspielt. Das ist der abturner schlechthin! Du solltest wirklich noch ein wenig üben, mein Lieber. Und jetzt husch, geh fleißig lernen.“
 

Uruhas Ansage war knallhart und hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Mann zog sich nur völlig geknickt seine Sachen wieder an und begab sich aus dem Zimmer, dabei noch ein letztes Mal zu Uruha schauend.
 

Mit einem lauten Knall war die Tür zugeflogen und der ungebetene Gast verschwunden. Kurz legte sich eine Stille über den Raum, die Saga jedoch sogleich durchbrach.

„Na, Süßer, das hättest du aber auch liebevoller hinbekommen“ schmunzelte er sichtlich amüsiert und ließ sich zu seinem besten Freund auf die Bettkante nieder.

„Bin ich froh, dass du zu mir nicht so bist“, meinte er immer noch sichtlich belustigt, unterband jedoch Uruhas Antwort, als er mit seinen Fingern verspielt unter die warme Decke wanderte und leicht in Uruhas nackten Oberschenkel kniff.

„He~, kneif mich doch nicht! Das tut weh!“ Bevor sich Saga versah, war Uruha ebenfalls unter der Decke verschwunden und im nächsten Moment spürte Saga schon etwas Hartes und Feuchtes seine Finger umschließen.

„Auaa~! Hör auf mich zu beißen!“

Er hörte Uruha nur lachen, nahm dies erst Recht als Anlass, sich ebenso unter die Decke zu werfen und Uruha ordentlich zu bestrafen.
 

Nach einiger Zeit, die mit wildem Rumgequietsche, lauten Lachern und am Ende auch mit gesäuselten Entschuldigungsversuchen seitens Saga gefüllt war, lugten die Köpfe der zwei Freunde schwer atmend aus dem Deckenberg.
 

„So, und jetzt machst du Frühstück?“ stellte Saga einfach die Frage in den Raum, die Uruha anscheinend einen Geistesblitz versetzte.

„Achja. Frühstück! Mann, hab ich ‘nen Hunger, das fällt mir jetzt erst auf!“ Enthusiastisch schwang Uruha die Decke zur Seite, sprang, so wie Gott ihn schuf, aus dem Zimmer und rannte Richtung Küche.

„Sagaa~“, ertönte jedoch sofort wieder sein lauter Ruf, „bringst du mir bitte Klamotten mit? Hab ich in der Eile total vergessen!“ Saga schmunzelte nur, rappelte sich auf und verging sich an Uruhas Kleiderschrank.
 

Nach einer Weile und einem doch recht liebevoll zubereiteten Frühstück, welches die unfeine Abfertigung von Uruhas nächtlichem Erlebnis in jedem Fall wieder ausbügelte, machten sich die beiden auf den Weg zu ihren jeweiligen Zielen. Sie verabschiedeten sie sich unten vor der Haustür, ehe sie getrennte Wege gingen.

Uruha schlenderte so vor sich her und dachte darüber nach, wie seine neue Arbeit wohl so werden würde. Er jedenfalls hatte extreme Lust auf den Job. Genau so was kam ihm momentan ganz gut, denn ein bisschen Abwechslung in seinem Alltag würde schon nicht schaden.
 

Während er zum Club fuhr, telefonierte er die Zeit über mit Reita, der ihn unbedingt über seinen aktuellsten Fang informieren musste. Es schien ihn schon irgendwie erwischt zu haben, zumindest hatte Uruha Reita erst selten so begeistert von einer Person sprechen gehört. Am Ende wünschte der Schwarzblonde ihm noch viel Spaß an seinem ersten Tag und wies ihn an, Miyavi von ihm zu grüßen. Nachdem der große Brünette das Gespräch beendet hatte, schaute er auf und war bereit, sich dem Club vor seiner Nase zu widmen.
 

Er lief entspannt den langen Gang entlang, den er mittlerweile schon mehrmals mit Reita oder den anderen entlang geschritten war. Wie gewohnt führte ihn der Weg in die große Tanzhalle und dieser kleine Überraschungsmoment, der immer hinter dem Türbogen auf ihn lauerte, ließ in Uruha jedes Mal ein klein wenig Vorfreude aufkeimen.

Doch dieses Mal blieb der Überraschungseffekt aus. Uruha war beinahe ein bisschen enttäuscht, als er einsehen musste, dass der Club ohne die ganzen Effekte und Lichtspiele eindeutig an seiner Pracht verlor.
 

„Ahh, Uru-chan, da bist du ja.“
 

Breit lächelnd schritt Miyavi auf den Brünetten zu und zog ihn in eine herzliche Umarmung. Uruha erwiderte den Gruß, fragte jedoch grinsend „Chan? Seit wann nennst du mich so?“ Kurz schaute Miyavi so verwirrt, als hätte er nicht gemerkt, die kleine Endung benutzt zu haben. Doch dann schien es ‚Klick‘ zu machen und der kunterbunte Mann in seinen Armen lachte leise auf.

„Ups, sorry.“ Er löste sich von Uruha und sah diesen nun ebenfalls grinsend an.

„Momo nennt dich nur immer so, das hab ich wohl einfach so übernommen. Stört’s dich?“ Uruha schüttelte den Kopf und hakte sich bei Miyavi ein

„Ach quatsch. Ich besitze genug Männlichkeit um darüber zu stehen, auch wenn man‘s mir nicht sofort ansieht.“ Ein spitzbübisches Schmunzeln umspielte Uruhas schöne Lippen, was Miyavi nur mit einem kleinen Lacher registrierte und seine Flirt-Maschine zu den Personalräumen dirigierte.
 

Auf dem Weg dorthin wurde er schon den verschiedensten Leuten vorgestellt, die ihren unterschiedlichsten Tätigkeiten nachgingen. Alle waren jedoch durchweg freundlich und Uruha bemerkte sofort, dass Miyavi sein Personal bedacht aussuchte. Hier wirkte irgendwie keiner normal. Sie waren alle ein bisschen speziell und gerade das verlieh dem ganzen einen unheimlichen Charme. Also hier passte er definitiv rein!
 

Angekommen in Miyavis Büro, was zwar nicht außerordentlich groß, dafür aber wirklich sehr originell eingerichtet war, sprachen die beiden Männer über die Bezahlung und die Anforderungen des Jobs. Uruha merkte, dass Miyavi neben seiner menschlichen und lustigen Art durchaus ein knallharter Geschäftsmann sein konnte. Und irgendwie entwickelte er gerade einen immer größer werdenden Respekt vor dem anderen.
 

„Na dann mein Lieber, willkommen im Team.“ Miyavi erhob sich, ging um den Tisch herum und streckte Uruha auffordernd die Hand entgegen. Lächelnd erhob sich der Brünette und schlug ein.

„Ich freu mich unter dir Arbeiten zu dürfen, Chef“, säuselte Uruha verrucht und ein anzügliches Grinsen legte sich auf seine Züge.
 

Miyavi lachte nur auf und zog Uruha in eine kurze brüderliche Umarmung.

„Also, ich hab hier leider noch zu tun, aber du schau dich doch einfach ein wenig um und lern die Leute kennen. Wir sehen uns dann später.“ Er entließ den Brünetten aus seinen Armen und geleitete ihn in Richtung Tür.

„Na dann bis nachher, Uru-chan.“

Gerade wollte Uruha das Büro verlassen, da hörte er Miyavi ihn nochmal zurück rufen.

„Ach Uru, ich soll dir noch was von Momo ausrichten. Nächstes Wochenende feiert der kleine doch seinen Geburtstag und er meint, ihr sollt den Freitagabend für ihn freihalten.“
 

Uruha klatschte sich beinahe schmerzhaft vor die Stirn und ihm entwich ein leises Aufstöhnen.

„Ach ja richtig, Pons B-day. Danke, dass du mich dran erinnerst.“ Kami, das hätte er sonst wahrscheinlich vergessen.

„Kein Ding. Gefeiert wird bei ihm zu Haus, aber er wird euch sicher eh nochmal anrufen.“ Man merkte so deutlich, wie sich Miyavis ganzer Ausdruck änderte, wenn er von dem kleinen Sprach. Es legte sich so viel Freude in sein Gesicht, dass sich Uruha sicher war, dass er in Hiroto wirklich jemanden gefunden hatte. Und irgendwie freute ihn das, für Miyavi und auch für ihren kleinen Wirbel.

„Du, sag mal Miyavi, wieso nennst du ihn eigentlich immer Momo?“

Interessiert funkelte Uruha Miyavi entgegen, schließlich fragte er sich das wirklich schon die ganze Zeit.

„Hm? Ach so, das. Naja, das ist ‘nen kleiner… Insider…“ Warum sich bei diesen Worten ein schmutziges Grinsen auf Miyavis Lippen ausbreitete, wollte Uruha dann eigentlich lieber doch nicht wissen.

„Na egal, ich schau mich jetzt mal um. Wir sehen uns nachher noch,“ meinte Uruha schnell, um nicht unnötig mit gruseligen Details konfrontiert zu werden, die er überhaupt nicht zu wissen brauchte.

Miyavi rief ihm noch „Alles klar! Bis dann“ hinterher und entließ Uruha nun doch aus seinem Büro. Innerlich ein fettes Memo schreibend, schritt er durch den kleinen Flur und blickte sich um. Hmm, wo würde er jetzt zuerst hingehen? Er hatte immerhin die freie Wahl. Er durfte überall hin!
 

Als erstes wollte er in den Angestellten Trakt. Er war wirklich gespannt, wie Miyavi seine Mitarbeiter hier unterhielt. Relativ schnell fand er auch die besagten Räume, wo er sich sogleich bewundernd umsah. Also solch einen Luxus für seine Mitarbeiter zu garantieren grenzte ja beinahe… an Übertriebenheit.

Es war nicht nur ein Aufenthaltsraum, sondern gleich mehrere. Hatte jedoch definitiv zum Vorteil, dass man sich nicht zwangsläufig mit jedem abgeben musste, sofern sich die Pausenzeiten überschnitten. Kurz wanderten seine Gedanken an den fiesen Barkeeper und er hoffte innerlich, dass er niemals zur gleichen Zeit Pause haben würde, wie der…

Er spähte kurz in die restlichen Räume, sah, dass der eine wohl mehr als Küche und Essnische diente, der andere wohl eher der Gamer-Bereich und der dritte letztendlich wohl der Entspannungsbereich war. Jo, also Miyavi war definitiv ein großzügiger Chef! Da freute er sich ja jetzt schon auf seine Pausen.
 

Doch jetzt war sein Baby dran. Die Tanzfläche schrie förmlich nach ihm und so bewegte er sich geschwind den Gang entlang, in ehrlicher Vorfreude auf seinen künftigen Arbeitsplatz. Endlich konnte er einmal ganz allein auf dieser riesigen Fläche stehen, waltete für den kurzen Moment über den großen Raum, wo man sonst nur wenige Zentimeter Platz für sich fand.

Als er endlich in dem breiten Türbogen stand und sich die ganze Räumlichkeit besah, entfleuchte ihm ein tonloser, aber beeindruckter Laut. Er war schlichtweg geplättet. Erst jetzt fiel ihm wirklich auf, wie viele Leute hier überhaupt reinpassten und schlagartig wurde ihm bewusst, wie abartig gut Miyavi verdienen musste.
 

Er stellte sich mitten auf die Tanzfläche und drehte sich einmal um die eigene Achse. Glücklich schaute er sich um und besah sich die verschiedenen Podeste. Das war also sein neuer Arbeitsplatz. Yeah Baby! Er wollte definitiv weiter unten tanzen, um auch ordentliches Trinkgeld zu kassieren. Da war ja letztes Mal schon ganz gut was bei rausgesprungen.
 

Als er sich weiter umsah, erblickte er die Bar. Geil, wie viele Flaschen das waren. Und wie sie sich über die komplette Länge des Raumes erstreckte, echt gigantisch. Mit energischen Schritten lief er zur Theke und stemmte sich schwungvoll an ihrem Rand hoch. Ahh, war das toll! Hier würde er noch viel Spaß haben. In so einem Club zu arbeiten war ja fast wie bezahlt zu feiern. Also, besser hätte er es wirklich nicht treffen können.

Gerade wollte er sich wieder von der Holzkante abstoßen, da durchfuhr ihn ein eisiger Schauer und er erschreckte sich halb zu Tode.

Mit einem heftigen Zucken rutschte er von dem Tresenrand ab und hätte beinahe eine äußerst schmerzhafte Begegnung mit der harten Kante gehabt. Hinter der Theke war auf einmal ein Kopf erschienen und hatte ihn verwirrt angeschaut. Dem Brünetten saß der Schreck derartig in den Gliedern, dass er einige Sekunden brauchte, um sich davon zu erholen.
 

Der Mann hinter dem Tresen nutzte diese Zeit um sich gänzlich aufzurichten und sein Gegenüber zu mustern. Als er erkannte, wen er da gerade fast zu Tode erschrocken hatte, breitete sich ein fieses Grinsen auf seinen Zügen aus.

Uruha schaute perplex zu dem Mann, der wohl zu dem gespenstischen Kopf gehörte. Und als er realisierte, wer ihm da gerade so schelmisch entgegen grinste, hätte er sich doch lieber zu Tode erschrocken. Er richtete sich wieder ganz auf und strich sich galant eine Strähne aus dem Gesicht.

„Hi“
 

Uruha wartete auf eine Reaktion des anderen, die allerdings nicht erfolgte. Nur dieses dämliche Grinsen strahlte ihm unentwegt entgegen. So ein Arschloch… War sich wohl zu fein zum Antworten…
 

„Wir haben noch nicht geöffnet.“ ertönte plötzlich diese eiskalte Stimme und verwarf somit Uruhas Gedanken.

„Deinen Red Lychee kann ich dir erst ab 21 Uhr servieren. So lange wirst du aber draußen warten.“ Er zeigte mit dem Finger in Richtung Ausgang und Uruha verstand, dass er ihn unmissverständlich loswerden wollte.
 

So was Arrogantes, Verzogenes und Ungehobeltes hatte er ja echt selten gesehen! Das konnte ja wohl nicht wahr sein… Dem mussten doch echt mal Manieren beigebracht werden! Bevor Uruha nachdachte ging er auf das bizarre Gespräch ein.

„Das brauchst du mir nicht erzählen. Ich arbeite ab heute hier und das heißt wir werden in einem Team arbeiten. Nenn mich Uruha, und du bist?“

Auffordernd versuchte er diesem schnürenden Blick Stand zu halten, versuchte, dem viel zu heftigen Drang, seinen Blick abzuwenden, zu widerstehen und schaffte es auch halbwegs.

Ja, er war gut! Immer weiter so!
 

Der Angesprochene zögerte kurz, ehe er zu seiner Antwort ansetzte…
 


 


 


 

~~~~~~*°*~~~~~~

to be continued
 

Note: An dieser Stelle bietet es sich an, den OS "Rising Cocoon ~ Time to meet" zu lesen~

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/473039/255249/



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (21)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Trashxbaby
2011-08-24T11:07:31+00:00 24.08.2011 13:07
Ach du scheiße XDDDD
Das Telefongespräch war der HAMMER <3
Armer Saga...das muss ja ne totale Gefühlsachterbahn gewesen sein XD
Und Tora ey...göttlich wie er erzählt das Saga ihn geritten hat *lachflash*

Bei Myv würd ich alleridngs auch gerne im Club arbeiten <3 Hört sich super an *_____*
Von:  klene-Nachtelfe
2011-05-12T19:46:51+00:00 12.05.2011 21:46
Saga und Uruha sind einfach Beide der Knaller!!
Echt genial....
Bin gespannt wie das noch mim Uru un dem Typen werden wird!!!
Wirklich super!!!
LG -^.^-
Von:  Kanoe
2010-12-01T11:15:18+00:00 01.12.2010 12:15
haha guter uruha *laclht*
lacht
das ist echt toll
ich mag uruha .. du schaffst das *Üanfeuer*
Von:  MikaChan88
2010-11-05T19:03:22+00:00 05.11.2010 20:03
mouh...
da kommt sicher was gemeines.
total super kapi
freu mich schon aufs nächste ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Chiaya
2010-11-05T15:34:40+00:00 05.11.2010 16:34
hihiiii süüüüüüßßßßßß na aoi natürlich
mach schnell weiter
Von: abgemeldet
2010-11-04T18:44:29+00:00 04.11.2010 19:44
Ich liebe das Kapi wieder einmal *___*
Das Gespräch war genial und ich hoffe es hilft Saga jetzt Tora seine Gefühle zu gestehen **
Und Uru tut mir echt leid, ich hab aber so gar keine Ahnung wer der Barkeeper sein könnte >,<
Ich bin echt gespannt wer das ist und warum er so fies zu Uru ist **
Freu mich schon auf das nächste Kapi^^
Von:  Snaked_Lows
2010-11-04T10:39:45+00:00 04.11.2010 11:39
ich konnte es jetzt leider nur überfliegen, weil die zeit in der uni zu knapp war >_______<
aaaber ich lese es noch ausführlich nach *_____*
was ich bis jetzt gelesen hab, finde ich mal wieder richtig geil!!
Von: abgemeldet
2010-11-03T13:26:35+00:00 03.11.2010 14:26
Ein literarischer Gaumenschmaus. Sehr flüssig, wie immer; inhaltlich endlich Bewegung ins Spiel gebracht - Saga und Tora - und das Ende mit dem gemeinen Barkeeper, lässt mich darauf hoffen, dass endlich Uruha näher behandelt wird. Frag mich nur, wer der Kerl ist... Habe dazu keinerlei Vorahnung, also warte ich lieber, bis du es mir im nächsten Kapitel von selbst verrätst :)
Mach schnell weiter.
Von:  kokuchou
2010-11-03T08:21:50+00:00 03.11.2010 09:21
wow
super kapitel
das er uruha so durcheinander bringen kann xD
bin ja mal gespannt was er ihm antwortet
und was nu mit tora und saga wird ^^
ich hoff es geht bald weiter
lg ruha
Von:  CallboyARUKI
2010-11-01T17:55:03+00:00 01.11.2010 18:55
Super Chapter!
Dann scheint es bei Saga und Tora ja endlich mal zu klappen, wird es doch oder? xD Aber die beiden machen sich! das ist sehr sehr gut
und schon ist der böse Barkeeper wieder da xD
Also ich glaube irgendwie das es der Aoi ist hehe'

Mach weiter du! <3


Zurück