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Butterflies and Hurricanes

<Saga x Tora ~ Uruha x ? ~ Reita x ? ~ Hiroto x Miyavi ~ &some more>
von

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~Zehn~

°~° Ich bin unzufrieden. Entschuldigt für so ein langweiliges Kapi v,v Ich habs milliarden Mal umgeschrieben, aber anders bekomm ichs net hin.
 

Gewidmet? Meinem Spongebob-Schwammkopf-Weihnachtskalender :D UND Miyavi, der endlich seine Tourdaten für Deutschland bekannt gegeben und mich damit zum ausfreaken gebracht hat *____* caaant waiiit iiit... >__<

UND (xD kann mich net kurzfassen, sry) meiner herzallerliebsten naeki, die heute ihren Führerschein bestanden hat *o* Ich bin so stolz auf dich!!!!! <888888~~~~~~~~
 

Info: Rising Cocoon hat nen 'neuen' OS^^ PLUS.... schaut nach dem Kapi mal zum Bild vom Barkeeper *o* looove
 


 

~~~~~~*°*~~~~~~


 


 

Den kurzen Moment, in dem sein Gegenüber anscheinend überlegte, nutzte Uruha, um sich mit einer gewissen Unruhe seine Klamotten zu richten. Warum war er in Gegenwart dieses Typen eigentlich immer so verdammt nervös...?

„Was geht es dich an, wie ich heiße?“, riss ihn allerdings sofort diese kalte Stimme aus seinen gerade abdriftenden Gedanken und bestätigte Uruha nur in seiner Vermutung, dass dieser Mann ihn abgrundtief zu hassen schien. Was hatte er ihm denn eigentlich getan?
 

„Naja, wir werden ab jetzt zusammen arbeiten und da ist es schon ganz sinnvoll die Namen seiner Kollegen zu kennen, oder?“

Woher die Sicherheit in seiner Stimme kam, wusste Uruha nicht, doch er nutzte sie einfach mal schamlos aus.

„Außerdem glaub ich, dass Miyavi nicht so erfreut sein wird, wenn er hört, dass einer seiner Mitarbeiter das Arbeitsklima verschlechtert. Also, du bist?“

Abwartend sah Uruha zu dem leicht zerknirschten Typen, dessen Gesichtszüge neben dem üblichen Hass nun auch noch so etwas wie anschwellende Mordlust in sich trugen.
 

„Toshiya“, knurrte er tief und man hörte, dass es ihm ganz und gar nicht gefiel, von Uruha zu Recht gewiesen zu werden.

“Aha, Toshiya, hallo. Du bist also einer der Barkeeper. Dein Drink war echt lecker“ versuchte Uruha nun irgendwie ein Gespräch zum Laufen zu bringen, doch fiel es ihm anhand dieses forcierenden Blickes recht schwer, die Konzentration zu halten. Er hoffte einfach nur, dass die Unruhe in seinem Inneren sich nicht auch äußerlich zeigen würde, denn dieses komische Kribbeln, das sich durch seinen Körper zog, war wirklich schwer zu ignorieren.

‚Toshiya‘ sah ihn immer noch auf eine Art und Weise an, von der man normaler Weise Gebrauch macht, wenn man seinem schlimmsten Unheil gegenübersteht und dieses kurz davor ist, fatale Schäden im Leben des Betroffenen anzurichten. Fragt sich nur, warum der Blauhaarige vor ihm überhaupt so eine ablehnende Haltung an den Tag lehnte. Uruha war sich sicher, dass er Toshiya auch schon charmanter im Umgang mit anderen Gästen gesehen hatte…
 

„Als könntest du dich daran noch erinnern, wie mein Drink war“, raunte der Blauhaarige seine bissige Antwort und griff dabei nach irgendetwas, unter dem Tresen.

„ Als was arbeitest du hier eigentlich? Als Putzfrau?“

Wie böse und ablehnenden diese Worte waren…

„Nein, ich bin hier als Tänzer eingestellt. Und glaub‘ mir, du wirst deine Augen nicht von mir lassen können“ lächelte Uruha verschmitzt und fuhr sich elegant durch die schönen Haare. Oho, immer weiter so, du selbstsicheres Gehabe, woher auch immer du kommen magst!
 

Toshiya schaute ihn daraufhin nur abschätzend an und ließ langsam seinen Blick von oben nach unten über Uruhas komplettes Antlitz wandern. Meine Güte, was für ein eingebildeter Macho war das denn...

„Naja, anscheinend leidest du an maßloser Selbstüberschätzung“, unterstrich der Blauhaarige seinen abwertenden Blick noch verbal, „sei froh wenn dich Miyavi auf die mittleren Podeste lässt. Das wär aber echt schon ‘nen Freundschaftsdienst.“

Begleitet von einem mehr als fiesen Lachen, stützte sich Toshiya provokant auf dem Tresenrand ab, fixierte ihn dabei mit einem festen Blick und hatte es anscheinend einzig und allein darauf abgesehen, Uruha zum Ausrasten zu bringen. Aber diese Genugtuung würde er ihm sicherlich nicht gönnen.
 

„Sei dir mal sicher, Toshiya, ich werd‘ gleich unten anfangen. Denn ich bin wirklich gut unten!“

Ein verführerisches Lächeln zog sich auf seine Lippen und mit einem kleinen Zwinkern drehte er sich um, verschwand elegant dahinstolzierend in Richtung Miyavis Büro.

Hinter sich hörte er nur noch leises Gegrummel, das sich verdächtig nach einem schnippischen „Wer’s glaubt“ anhörte, doch störte das Uruha gerade nicht im Geringsten. Er hatte gerade endlich mal das Gefühl, dieser personifizierten Bosheit die Stirn geboten zu haben, und ja, irgendwie war er mächtig stolz auf sich.
 

Nach einem kurzen Blick auf sein Handy wurde ihm allerdings klar, dass er sich jetzt anderen Dingen zuwenden musste. Er hatte Saga versprochen, ihn heute von der Uni abzuholen und die digitalen Lettern seines Wundergeräts verrieten ihm, dass er sehr bald über der vereinbarten Zeit lag.

Geschwind huschte er daher noch einmal auf die Toilette, wurde sich bewusst, dass Miyavi auch hier nicht an aufwändiger Inventur gespart hatte und verabschiedete sich noch schnell von seinem Chef, ehe er das ‚Sixties‘ verlies und Richtung Sagas Uni steuerte.
 

Zwischendurch sah er noch einmal auf sein Handy und war sich nun endgültig sicher, dass er es nicht pünktlich schaffen würde. Aber naja, Saga würde sowieso warten und wirklich überrascht sollte dieser über seine chronische Unpünktlichkeit ja nicht mehr sein…

So sah Uruha nun auch keine Notwendigkeit, sich noch sonderlich zu beeilen. Zu spät war er ja immerhin eh schon.

Gemächlich wanderte er die Straßen entlang, nachdem er den gut gefüllten U-Bahnhof verlassen und sich ausnahmsweise mal nicht über die rege Dränglerei echauffiert hatte. Langsam konnte er darüber wirklich nur noch den Kopf schütteln. Wieso die Leute immer dieser panischen Angst unterlagen, nicht rechtzeitig aus dem Wagon zu kommen und demnach wie auf der Flucht rücksichtslos alles und jeden niedertrampelten – ja, Übertreibung musste auch mal sein – das konnte er beim besten Willen nicht verstehen.

Vor sich hin summend schlug er den Weg zu Sagas Uni ein und wurde dabei immer wieder von diversen Schaufenstern in ihren Bann gezogen, wollten sie ihn doch manchmal einfach nicht ‚ungestraft‘ vorbeilassen. Ohje, er musste unbedingt mal wieder shoppen gehen!
 

Als er dann endlich auf den großen Torbogen der Universität zuschritt, sah er schon Saga auf einer kleinen Steinmauer davor sitzen und in einer Zeitschrift blättern.

„Na, mein fleißiges Bienchen“, säuselte er, als er sich vor Saga aufbaute und zu diesem hinabschaute. Sein bester Freund hob nur überrascht den Kopf, hatte anscheinend gar nicht gemerkt, dass jemand an ihn heran getreten war.

„Uh, Uru, schau mal“, übersprang Saga einfach die Begrüßung und hielt Uruha das Heft vor die Nase.

„Guck, wer das ist! Sieht er nicht geil aus?“ Die Zeitschrift vor Uruhas Augen fing unter Sagas leisem Kichern leicht an hin und her zu wackeln, sodass Uruha ihm das Heft einfach aus der Hand riss.

„Zeig mal… – Ah, den kennen wir doch!“ Auch er grinste jetzt und begutachtete das Bild vor seinen Augen genauer.

„Man sieht das Kätzchen da aber heiß aus, richtig zum Anbeißen!“

„He!“ Sofort war die Zeitschrift in seinen Händen verschwunden und Sagas leicht grimmiger Blick funkelte ihm entgegen.

„Nichts da! Das ist meins!“ Mit einem Schwung erhob er sich und setzte sich in Bewegung. „Mein Tiger…“ nuschelte er noch und steckte das Magazin mit Toras Bild in seine Hosentasche.

Schmunzelnd folgte Uruha seinem besten Freund und hakte sich bei diesem ein.

„Schatz, lass uns heut irgendwo unterwegs was zu essen holen. Ich hab keine Lust schon wieder zu kochen.“ Ein bettelnder Blick traf Saga, der jedoch selbst nichts dagegen einzuwenden hatte.

So schlenderten sie noch entspannt durch die Stadt, schauten hier und da in interessante Läden rein und ließen sich ihre leckeren Terriyaki Burger so richtig schmecken. Irgendwann machte Uruha den großen Fehler, Saga in einen Künstlerbedarfsladen zu folgen, aus denen sie die nächsten zwei Stunden nicht mehr rauskamen.
 

Sichtlich genervt hatte sich Uruha irgendwann auf die rettenden Sitzgelegenheiten in besagtem Laden geschmissen und wartete resigniert auf seinen besten Freund, der in irgendwelchen Regalen abgetaucht war. Nach gefühlten etlichen Stunden, in denen Uruha beinahe an Langeweile krepiert wäre, erschien Saga mit unzähligen kleineren und größeren Artikeln, die er, wie er beteuerte, allesamt unbedingt brauchte.

Naja, wenn er meinte.

Uruha zahlte an der Kasse für Sagas Großeinkauf, der ihm strahlend einen dankenden Kuss auf die Wange gehaucht hatte. Irgendwo fand Uruha es ja schon toll, dass sich Saga so sehr für die Kunst interessierte und allein bei der Begeisterung, die unwillkürlich zu ihm herüber schwappte, konnte er gar nicht anders, als seinen besten Freund bereitwillig zu unterstützen.
 

Als sie endlich zu Hause ankamen, war es bereits dunkel geworden und so machten sich die beiden Freunde einen gemütlichen Abend, der jedoch, zumindest Sagas Empfinden nach zu urteilen, durch ein ausschweifendes Telefonat mit Hiroto gestört wurde.

Uruha schien da eher noch Spaß dran zu finden, war es schließlich nicht nur Hiroto, sondern auch Miyavi an der anderen Leitung, die ganz zur Erheiterung Uruhas ständig irgendwelchen Quatsch miteinander trieben.

Trotz des ganzen Wirbels war bei dem Telefonat herausgekommen, dass Hiroto ihn und Saga zu seiner Geburtstagsparty am Freitag einlud. Bei sich zu Hause. Uruha freute sich jetzt schon, war Hirotos Haus doch einfach nur gigantisch und luxuriös. Vor allem der riesige Pool verlieh Uruha eine immense Vorfreude auf den Freitagabend. Es erinnerte ihn ungemein an sein eigenes Zuhause, dass er, wie er sich eingestehen musste, manchmal schon sehr vermisste.
 

„Also dann, Uru-chan wir… - Ahhh, Miyaaaa~!“ Man hörte nur lautes Rumgequietsche, heftiges Lachen, was wohl von Miyavi stammte, und einen dumpfen Knall. Es raschelte und irgendwelche Tastentöne erklangen, wobei Uruha sich grinsend fragte, was die beiden jetzt schon wieder angestellt hatten.

„Sorryyy“, ertönte es plötzlich wieder durch den Hörer, „mir ist das Telefon aus der Hand gefallen, weil Miya…-“, man hörte erneut einen leisen Laut und anschließend ein Aufstöhnen Miyavis, „…- mich unbedingt ärgern musste!“

Hirotos Stimme klang so voller List, dass sich Uruha genau vorstellen konnte, warum sein Chef gerade so laut aufgestöhnt hatte.

„Na, lass dich nicht zu sehr ärgern, Liebes. Wir sehen uns dann am Freitag. Fühl dich geknutscht!“, lenkte Uruha das Telefonat geschickt in Richtung Ende und hauchte einen eindeutigen Knutschlaut in den Hörer.

„Jaa~, bis dann Uru-chaa~n! Und gib Saga auch einen Kuuhuuss!“ rief der Kleine, knutschte nun selbst einmal laut in den Hörer, ehe ein lang gezogener Laut verkündete, dass Hiroto aufgelegt hatte.
 

„Hey Schatz,“ drehte sich Uruha mit einem Strahlen im Gesicht zu seinem besten Freund, der halb liegend auf die Couch gerutscht und seine glühende Aufmerksamkeit dabei hauptsächlich einer doch recht primitiven Tiersendung gewidmet war, in der sich gerade zwei Schildkröten dazu entschlossen hatten den laaangen Weg des Geschlechtsaktes zu bestreiten.

„Slowmotion-Sex…na geil“, murmelte Uruha leise, ließ sich kurz von dem Zeitlupen-Marathon ablenken und gluckste belustigt auf, „Na zum Glück bin ich nicht als Schildkröte auf die Welt gekommen.“

Saga neben ihm nickte nur zustimmend und seufzte.

„Na egal. Du, Schatz, wir sind Freitag zu Pons Geburtstagsparty eingeladen. Hast du Lust?“

Ein gelangweilter Blick traf den Größeren, worauf nur ein ebenso gelangweiltes „Und wo feiert er?“ folgte.

„Bei sich zu Haus. Um 20 Uhr sollen wir da sein.“

„Hm, Hm“, stimmte dieser nur zu, folgte weiterhin dem Geschehen und war nicht wirklich überrascht, als er sah, dass die heißen Kröten immer noch fieberhaft damit beschäftigt waren, irgendwie ihre Stellung einzunehmen.

„Gott Mädels, macht hinne…“ murrte er leise und merkte, wie durch den schlanken Körper neben ihm ein leichtes Kichern ging.

„Wann musst du morgen raus, Schatz?“, wollte Uruha wissen, schnappte sich im gleichen Zuge die Fernbedienung, um endlich den Kanal zu wechseln. Da gab es sicherlich noch spannendere Sendungen, als zwei überreife Schildkröten bei ihren Paarungsversuchen zu beobachten.

„Öhh… So um… 10 glaube ich. Muss nochmal gucken“, überlegte Saga kurz und beendete mit diesen Worten ihr Gespräch für die nächste Zeit.
 

Irgendwann hatte sich Uruha auf sein Zimmer verzogen, in der festen Überzeugung, er müsse jetzt meditieren. So ein Schwachsinn… Saga wusste genau, dass sein bester Freund weder die Ruhe, noch die Geduld und schon gar nicht die Gedankenfreiheit besaß, um meditieren zu können. Aber wenn er das unbedingt erst selbst herausfinden musste, war ihm das auch Recht. Jeder sollte schließlich seine eigenen Erfahrungen machen.
 


 

Am nächsten Morgen dann begab sich Saga nur widerwillig zur Uni. Heute hatte er definitiv überhaupt keinen Bock. Es nieselte den ganzen Tag unaufhörlich und so penetrant, dass ihm die Laune genauso in den Keller sank, wie die langsam überlaufenden Schlaglöcher vor ihrer Haustür. Besonders unterstützend war dabei natürlich, dass sein werter Herr Mitbewohner ihm unbedingt mehrmals davon unterrichten musste, dass er sich ja einen gemütlichen Tag in Wärme und Trockenheit mit einem schönen warmen Kakao auf dem Sofa machen konnte. Da konnte einem die Laune doch einfach nur vergehen, oder? Mann, er hatte schlichtweg keine Lust.
 

In der Uni lauschte er nur halb dem Gespräch des Dozenten vom Photographie Kurs, der gerade mit einem anderen Studenten über irgendwelche Belanglosigkeiten diskutierte. Wann war das hier denn endlich mal alles vorbei? Gerade als er meinte, die Langeweile würde ihn übermannen und zu einem Amoklauf treiben, beendete der Professor das sowieso unsinnige und schleimerische Gespräch und wandte sich wieder dem ganzen Kurs zu.
 

„So, meine Lieben. Heute beginnen wir ein neues Projekt. Die letzten Arbeiten zur Polarisierung der Medien sind abgeschlossen und ich muss sagen, ich bin jetzt schon stolz auf euch.“ Der alte Mann vorn am kleinen Pult lächelte ihnen entgegen und fuhr dann fort. „Jetzt gehen wir einmal in eine ganz andere Richtung. Wir konzentrieren uns auf Farben. In der Photographie sind die Farben eines Bildes, natürlich in Verbindung gebracht mit der Beleuchtung und Komposition, ein wesentlicher Faktor, der die Gesamtwirkung des Ergebnisses maßgeblich beeinflusst. Bei der kommenden Aufgabe wird von euch abverlangt, Farben in ihrer Eigenhaftigkeit zu erkennen, ihre Dispositionen richtig zu nutzen und einzusetzen, um auf dem Foto einen eigentlich schlichten und für uns normalen Gegenstand in etwas Atemberaubendes zu verwandeln. Ich möchte, dass ihr kreativ seid, sucht euch ein Objekt, dass wir für uns alle als „normal“ definieren und verändert dessen Wirkung auf uns anhand von bedacht gewählten Farben. Ich habe euch dazu diverse Infoblätter mitgebracht“, sprach der Professor weiter und reichte einen dicken Stapel Papier durch den Kurs.
 

„Nehmt euch bitte je einen Block und beginnt schon mal mit der Durcharbeitung. Die Aufgabe ist vorne auf dem Titelblatt nochmal eindeutig formuliert. Ihr könnt dort auch sehen, wann der Abgabetermin ist. So, ich denke, alles Wichtige wurde gesagt. Wer jetzt noch Fragen an mich hat, der soll bitte zu mir nach vorn kommen.“
 

Ein immer lauter werdendes Gemurmel ging durch den Kurs und die Studenten fingen an, sich über die kommende Aufgabe auszutauschen. Saga wurde sofort klar, dass es eine geile Übung war. Da konnte er sich mal wieder so richtig schön entfalten.
 

„Und? Hast du schon eine Idee was du für ein Objekt nimmst?“ ertönte es neben ihm und er drehte sich mit einem überlegenden Laut zu seinem Sitznachbarn um.

„Hmm, nee noch nicht. Und du?“

„Also ich denke, ich werd irgendwas Alltägliches nehmen. Vielleicht ein Stück Obst oder dergleichen. Das ist ja für jeden von uns ‚normal‘.“

Saga nickte nur und richtete seinen Blick auf den eben eingetroffenen Papierstapel, der nach seiner Aufmerksamkeit verlangte. Innerlich dachte er sich nur, dass sein Kommilitone da wirklich keine sonderlich kreative Idee auserwählt hatte, aber es konnte ja schließlich nicht jeder so genial sein, wie er selbst. Er würde sich da definitiv etwas viel Genialeres einfallen lassen. In solcherlei Dingen war er schon immer grenzenlos kreativ und genau das hatte ihm schon das ein oder andere Mal die Bestleistung des Kurses vollbringen lassen.
 

„Ihr könnt dann jetzt gehen. Nächste Woche vergleichen wir euren Arbeitsfortschritt. In den Informationen steht, was ihr bis dahin geleistet haben solltet. Viel Spaß dabei!“, richtete der Professor seine abschließenden Worte an den Kurs, der sich daraufhin mit quietschenden Stühlen beinahe einheitlich erhob. Eine kurze Verbeugung vor dem Dozenten und schon setzte sich alles in Bewegung, um den Vorlesungssaal zu verlassen.
 

Auf dem Weg nach draußen unterhielt sich Saga mit einer Mitstudentin, die er im Vergleich zu den anderen nicht nur am besten leiden konnte, sondern die seiner Meinung nach auch am meisten auf dem Kasten hatte. Neben sich selbst, versteht sich.

Zusammen überlegten sie, was für ein Objekt in Frage kommen könnte, gaben sich dabei gegenseitig Anreize und schafften es, sich eine ungefähre Vorstellung aufzubauen. Saga jedenfalls wollte etwas Organisches. Was genau, wusste er noch nicht. Aber da würde er auch schon noch drauf kommen.
 

Nachdem er auch die restlichen zwei Blöcke hinter sich gebracht und während des Typographie-Blocks wieder ordentlich an Laune gewonnen hatte, verließ er das Universitätsgebäude in Richtung des Künstlerbedarfs, in dem sie gestern schon eingekauft hatten. Während der letzten zwei Vorlesungen hatten sich seine Vorstellungen hinsichtlich der neuen Aufgabe immer weiter rauskristallisiert, sodass er jetzt bis auf das Objekt schon sein ungefähres Farbkonzept vor Augen hatte.
 

Er wollte definitiv mit richtiger Farbe arbeiten. Nicht am Computer und auch nicht mit Bunt- oder Filsstiften. Immer noch angestrengt überlegend betrat er den Künstlerbedarf und schaute sich um. Oh Mann, am liebsten würde er einfach die komplette Inventur kaufen, sich darin suhlen und anschließend allen Gegenständen einen rührenden Heiratsantrag machen. Okay, man konnte es auch übertreiben.

Zunächst würde ihm auch erst einmal die Kunstliteratur genügen, da sie ihm sicherlich einiges an neuen Anregungen geben konnte. Zielsicher begab er sich in die Leseecke, schnappte sich die angebotene Lektüre und ließ sich auf den Sessel fallen. Na dann mal los.
 

Die verschiedensten Bücher fanden ihren Weg in Sagas Hände, über Naturgemälde, diverse Malhilfen, über Künstler und ihre Werke oder einfach nur über Kunstgeschichte.

Irgendwann hielt er ein Band in den Händen, das sich künstlerisch ausführlich mit der Anatomie des Menschen befasste. Saga wusste, wie komplex und schwierig die Angelegenheit um die menschlichen Proportionen war und so blätterte er interessiert durch die vielen Seiten.

Dabei blieb er an ‚Der vitruvianische Mensch‘ von Leonardo da Vinci hängen und betrachtete beinahe bewundernd dessen Proportionenuntersuchung. Also ehrlich, dieser Mann hatte es ja so was von drauf!
 

Gerade wollte er weiterblättern, als er an einer Stelle hängen blieb. Langsam legte er die Seite wieder um und besah sich das Bild des nackten Mannes genauer. In seinem Kopf machte es laut ‚Pling‘ und eine imaginäre Glühbirne erschien hell leuchtend über seinem Haupt. Das war es! Er hatte sein Objekt gefunden!
 

Der Mensch. In seiner Einzigartigkeit, aber doch so normal, als dass wir alle tagtäglich über diesen Genius hinwegschauen. Saga war sich sofort bewusst, dass dies wohl der genialste Einfall überhaupt war und er sah jetzt schon seine 15 Punkte elegant auf sich zu schweben.
 

Schnell legte er die Bücher beiseite, erhob sich und räumte die Literatur pflichtbewusst aber doch recht hektisch in die Regale zurück. Er wollte jetzt unbedingt seine Materialien kaufen! Sofort begab er sich in die Abteilung für Körperfarben, die schonend für die Haut und leicht abwaschbar waren. Mit glitzernden Augen besah er sich das riesige Angebot und merkte nur, wie sich die Gedanken in seinem Kopf überschlugen.

Er würde Bodypainting veranstalten, würde sich nicht nur mit den Farben, sondern auch den Formen endlich mal wieder so richtig kreativ ausleben können und dann anschließend das Werk aus verschiedenen Winkeln, Aufnahmemodi und mit unterschiedlichen Belichtungen fotografieren. Entschlossen begab er sich erst mal zu den Werkzeugen und langte ordentlich zu. Diverse Schminkschwämme, filigrane und dicke Pinsel, Fixierspray und feuchte Wischtücher. Alles fand seinen Weg in Sagas Korb und der Brünette war erheitert, wie lange nicht mehr. Er wollte unbedingt mit der Arbeit anfangen!

Am liebsten hätte er jetzt einen der Miteinkäufer in diesem Laden einfach ausgezogen und sich malerisch an ihm vergangen. Ein Grinsen huschte über seine Lippen. Wie krank das doch wär… Aber wen konnte er sonst als Objekt nehmen? Wer hatte einen ansehnlichen Körper, konnte gut posieren und hatte keine Probleme sich anmalen zu lassen?

Er brauchte unbedingt ein Model. Models waren so was gewöhnt. Ein Model….
 

Und mit einem Mal leuchtete ein gleißender Blitz durch Sagas Gedanken. Auf seinem Gesicht breitete sich ein so ungeheures Grinsen aus, dass es sicherlich komisch aussehen musste, wie er hier vor der Pinselwand stand und diese angrinste. Aber das war egal. Er hatte sein Objekt. Und es hätte nicht besser passen können.
 

Tora.
 

Das war ja wohl mal die Gelegenheit überhaupt! Er dachte nur daran, wie Tora bis auf eine knappe Panty bekleidet vor ihm stand und er jeden Millimeter seiner Haut mit Farbe bedecken durfte…Wirklich jeden Winkel seines Körpers…

Oh Kami, er musste an sich halten, nicht allein bei dem Gedanken spitz zu werden. Oh ja, und er würde Tora leiden lassen. Denn mittlerweile war es für ihn ja kein Geheimnis mehr, wie sein schwarzhaariger Liebling empfand und mit dieser Aktion würde er endlich seine Rache bekommen. Seine Rache für die ganzen Peinlich- und Unannehmlichkeiten, die Saga wegen Toras empörender Wirkung schon alle über sich hatte ergehen lassen müssen.
 

Jetzt hieß es nur noch Tora ins Boot holen. Er war sich allerdings ziemlich sicher, dass es ein leichtes sein würde, seinen Freund von seiner Mithilfe zu überzeugen. Schließlich ging es hierbei um sein Studium und außerdem war Tora dank seines Jobs solche oder ähnliche Behandlungen ja sowieso schon gewohnt.
 

Mit einer Bewegung fischte er sein Handy aus seiner Tasche und drückte auf Toras Kurzwahltaste. Ja, er hatte den anderen auf Kurzwahltaste, na und?! Es klingelte einige Male, ehe er auch schon von Toras tiefer Stimme begrüßt wurde.

„Ja?“

Der Brünette musste grinsen. Er war so voller Vorfreude, dass er sich trotz aller Bemühungen einen kleinen heiteren Unterton nicht verkneifen konnte.

„Hey, Tiger. Na alles klar bei dir?“

Tora zögerte hörbar und antwortete nur mit einem knappen „Jo.“

Saga jedoch ließ sich davon nicht beirren und kam unverzüglich auf sein eigentliches Anliegen zu sprechen.

„Du, sag mal Tora, ich bräuchte deine Hilfe. Wir müssen im Photographie Kurs eine Aufgabe bearbeiten, wozu ich unbedingt ein Model brauche. Und wer könnte das besser machen als du? Du bist heiß, siehst gut aus, hast einen perfekten Körper…“

In sich hineinkichernd belauschte Saga Toras Reaktion, die auffällig etwas verzögert eintraf.
 

„Hm. Und worum geht’s da?“ wollte er wissen und gab Saga somit die Vorlage, ihn in eine kleine Überraschung zu stürzen.

„Um Bodypainting“, sagte er schlicht und es herrschte Stille.

„Tora?“

„Ja, bin noch dran...“ Ein kurzes Räuspern und Tora sprach weiter.

„Also, wenn das für dein Studium ist, helfe ich dir natürlich gern aus…“

Saga bemerkte deutlich, dass Tora trotz seiner sicheren Worte ein wenig verunsichert klang. Innerlich feierte Saga ein Fest.

„Super, das ist echt klasse von dir. Also ich würde das gerne jetzt die Tage machen. Was steht morgen bei dir an?“

„Morgen? Uhm, einen Moment“, kurz hörte Saga ein leises Rascheln, was höchst wahrscheinlich zu Toras Terminplaner gehörte.

„Ne sorry, morgen kann ich nicht. Da hab ich ‘nen relativ umfangreiches Shooting. Aber Donnerstag hätte ich Zeit…“, überlegte Tora murmelnd und brachte Saga damit zum Strahlen.

„Ok alles klar! Dann Donnerstag um… sagen wir 14 Uhr? Wir machen das in einem Atelier in meiner Uni, da kann ich dann gut mit den Farben experimentieren.“ In Gedanken fügte Saga noch ein ‚Und mit dir‘ hinzu und kicherte in sich hinein.

„Ich werde da sein. Bis dann.“

Und schon hatte Tora aufgelegt.
 

Hatte er also doch richtig gelegen! Tora konnte ihm wohl wirklich schlecht einen Wunsch abschlagen. Er war ihm absolut und aufopferungsvoll verfallen!

Saga musste Lachen bei seinen recht überheblichen Gedanken, doch konnte er nicht umhin, sich eine gewisse grundlegende Sicherheit einzugestehen. Seit er endlich über Toras Gefühle Bescheid wusste, war er sich irgendwie vollkommen sicher, dass Tora einfach zu ihm gehörte und ihn dieses Gefühl, was er so lange in sich gespürt hatte, nicht trügerischer Herkunft war. Denn irgendwann, vor ca. vier Jahren, war er morgens einfach aufgewacht und hatte dieses Gefühl in sich getragen. Genau genommen war dies auch der Tag, seit dem er deutlich gespürt hatte, dass Toras ganze Präsenz ihn absolut faszinierte.
 

In seinen Gedanken versunken schlenderte Saga im Slowmotion-Sex-Tempo durch die Regale und grinste blöde vor sich hin. Irgendwie lief endlich mal alles genau so, wie er es sich immer ausmalte und langsam bekam er auch das Gefühl, dass es sich gelohnt hatte, so lange darauf zu warten.

Als plötzlich eine laute Ansage um seine Ohren hallte, die schlicht und ergreifend auf die neuesten Angebote aufmerksam machte, wurde Saga unwillkürlich wieder von der Realität eingefangen, die ihn anscheinend nicht mehr an seine emotionalen Abschweifungen verlieren wollte. Ehm… ja… Wo war er…?

Genau! Er brauchte Farbe, Farbe für den Donnerstag. Donnerstag, der Tag der ihm Tora offenbare würde. Tora, den er anmalen durfte, dessen perfekte Haut er berühren und sie Zentimeter für Zentimeter mit Farbe bedecken durfte. Also hieß es jetzt nur noch schnell die Farben auswählen, sich schick machen und eine Zeitmaschine bauen, die ihn straight in die Zukunft katapultieren würde.

Bei dem Gedanken musste er erneut leise auflachen, doch wurde ihm im gleichen Zuge bewusst, dass er überhaupt keine Lust hatte, sich jetzt noch zwei ganze Tage gedulden zu müssen! Wieso hatte Tora nicht augenblicklich, sofort und in dieser Sekunde für ihn Zeit…?
 

Aus dem „schnell die Farben auswählen“ wurde eine Tortur, die Saga ganze anderthalb Stunden kostete. Er konnte sich einfach nicht entscheiden, so viele Farbtöne warteten förmlich darauf, von ihm ausgewählt zu werden, doch musste er sich schweren Herzens auf eine überschaubare Auswahl beschränken. Letzten Endes hatte er sich für drei grelle Neonfarben und 10 weitere Färbungen entschieden, die alle unterschiedlicher nicht hätten sein können. Er wollte Kontraste. Heftige Kontraste, welche die Komplexität des Menschen gleich auf den ersten Blick ausstrahlen sollten. Und Tora war so ein perfekter Mensch dafür…
 

Als er bezahlt hatte und aus dem Laden raustrat, dachte er sich, dass Tora überhaupt einfach für alles der perfekte Mensch war. In sich hinein träumend, wie ein verliebtes kleines Mädchen, brachte sich Saga nach Hause, wo er von einer fecht unüblichen Stille empfangen wurde. War Uru denn nicht da?
 

„Uruu~?“, rief er laut, doch bekam keinerlei Antwort. Er schaute im Wohnzimmer, konnte aber auch dort seinen besten Freund nicht ausfindig machen. Verdammter Mist! Gerade, wo er so tolle Neuigkeiten zu berichten hatte! Leicht grummelnd lief er in die Küche, wo er auf dem Weg zum Kühlschrank einen kleinen Zettel entdeckte, der unschuldig den Deckel ihres Mülleimers aufwertete.

„Bin bei Rei“, verzierte Uruhas geschwungene Schrift den kleinen Zettel, den Saga skeptisch in seiner Hand hin und her wendete. Wieso hatte sein bester Freund diesen wichtigen Fetzen bitte auf dem Mülleimer deponiert? Da gab es doch wohl weitaus offensichtlichere Plätze für…. Aber naja. Uruha halt.
 

Die restliche Zeit verzog er sich in sein Zimmer und erarbeitete sich Farbskizzen, in denen er seine ungefähre Vorstellung von der Körperbemalung erstmalig festhielt. Das meiste würde sich wohl eh spontan ergeben, aber es war immer gut, einen gewissen Überblick zu wahren.
 

Als es schon dunkel draußen war und sich Saga gerade fragte, ob er sich nun allein etwas zu Essen bestellen oder doch noch auf Uruha warten sollte, hörte er das verheißungsvolle Aufspringen des Türschlosses.

„Bin wieder daaa~“, ertönte es munter aus dem Flur und Saga sprang sofort auf, um seinem besten Freund entgegen zu rennen.

„Uru Uru Uruuu~, ich muss dir was erzählen!“

Mit einem Satz war Saga bei Uruha angelangt und verschreckte diesen mit seinem teleportationsgleichen Auftauchen.
 

„Huch, Süßer, nicht so stürmisch. Was ist denn?“ Während Uruha sich aus seinen Sachen schälte, berichtete Saga aufgeregt von seiner neuen Aufgabe und dass er dank derer Toras perfekte Haut nicht nur in Farbe tunken, sondern dem Schwarzhaarigen mal wieder unheimlich nah kommen dürfte.

„Waa~s? Mit Tora Bodypainting?“, Uruha schnappte sich Saga beim Arm und führte ihn ins Wohnzimmer, „Willst du es ihm dabei dann gleich sagen?“

„Hm? Wie, was sagen?“

Bescheuert schaute Saga zu Uruha, der sich nur seufzend auf den Sessel warf.

„Na dass du auch in ihn verliebt bist, du Doofie.“

Saga konnte manchmal aber auch wirklich strohdoof tun.

„Achsoo~“, ging dem Brünetten plötzlich ein Lichtlein auf, „Ach, das weiß ich noch nicht. Ich hab mir eher die Gedanken damit vertrieben, wie ich ihn am besten quälen kann.“

Ein fieses Grinsen umspielte Sagas Lippen und auch Uruha konnte nicht umhin, als mit zu grinsen.

„Oh, unser armer Tiger. Ich sehe ihn schon leiden unter dir“, hauchte Uruha theatralisch, doch man bemerkte zu deutlich, dass er die ganze Angelegenheit eher amüsant als bedauerlich fand.

„Ach was, ich bin doch nicht sadistisch veranlagt“, säuselte Saga, erntete nur einen vielsagenden Blick von Uruha, woraufhin sie sich einige Sekunden nur stumm angrinsten.

„Also, ich hab mir da schon was ausgedacht!“, beendete Saga ihren nonverbalen Austausch, ließ sich im gleichen Zuge auf den Boden vor dem Sessel nieder und begann heiter, Uruha in seine Pläne einzuweihen. Dieser lachte nur immer unverhohlen auf, schüttelte den Kopf und kam zu dem Schluss, dass der Donnerstag wirklich ein nervenaufreibender Tag für den armen Tora werden würde.
 

Anschließend bestellten sie sich zur Feier des Tages exklusiv Pizza und Uruha erinnerte Saga daran, dass morgen sein erster Arbeitstag im Club vor der Tür stehen würde. Natürlich war sein bester Freund längst eingeweiht in die Angelegenheit mit diesem Toshiya und so heckten sie beim Essen gackernd irgendwelche Pläne aus, wie Uruha den blauhaarigen Mann möglichst effektiv die Stirn bieten und eventuell endlich auch mal zurückschlagen konnte.

Dabei entwickelten sie abstruse Pläne, schweiften ab und verbrachten den restlichen Abend damit, über irgendwelchen Schwachsinn zu reden, der zumindest Uruhas leicht verwirrtes Ego ankurbelte und ihm im Großen und Ganzen das Gefühl gab, dass er sich von dem fiesen Barkeeper überhaupt nicht mehr einschüchtern lassen brauchte.
 


 


 

Am kommenden Tag hatte Saga frei, was nicht zuletzt Uruha ein Strahlen entlockte, da er sich doch sonst tagsüber hauptsächlich allein beschäftigen musste. Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem Kurzbesuch von Reita, der anscheinend beim letzten Mal seine Kopfhörer hatte liegen lassen, waren sich die beiden Brünetten mehr oder weniger einig geworden, dass mal wieder ein ausgiebiger Hausputz betrieben werden musste. Wirklich weit kamen sie damit jedoch nicht, als Saga irgendwann breit grinsend mit Chibi auf dem Arm angerannt kam und Uruha davon zu überzeugen versuchte, dass ihr kleiner Hase ein geborener, sowieso begnadeter Artist sei. So endete die Säuberungsaktion mit dem Aufbau eines umfangreichen Parcours, den Chibi mit Hilfe von anspornenden Leckerlies tatsächlich, wenn auch mit einigen Hürden, meistern konnte.
 

Irgendwann musste Uruha sich jedoch von dem heiteren Treiben abwenden, verlangte doch die Prozedur des Zurechtmachens und Aufstylens so einiges an intensiver Behandlung und dementsprechend auch viel, viel…, -viel Zeit!

Am Ende jedoch saß alles perfekt, genauso wie Uruha es wollte, und so stand er nun mit einem breiten Grinsen auf den Lippen in ihrem kleinen Flur, wo er sich von Saga Komplimente machen ließ.

„Viel Spaß du geiles Ding“, flüsterte Saga und schnappte verspielt nach Uruhas Ohrläppchen.

„Mach die Jungs heiß und kassiere ordentlich Trinkgeld mein Lieber. Sonst lass ich dich hier nicht mehr rein!“ Er grinste breit und löste sich aus der Umarmung, die er seinem besten Freund eben noch geschenkt hatte.

„Jaa~, werd ich schon hinbekommen“, kicherte Uruha und schwang die Wohnungstür auf. „Bis dann, Süßer“, winkte er noch und hauchte einen kleinen Kuss in Sagas Richtung, ehe die Tür mit einem lauten Klacken zufiel.
 

Als der Brünette so die Treppen hinab stieg, kam ihm der Gedanke, dass er heute ausnahmsweise mal pünktlich sein würde. Und das kam bei ihm nun wirklich nicht sehr häufig vor. Aber was tat man nicht alles für Miyavi, schließlich wollte er nicht, dass sich sein neuer Chef über die Entscheidung, ihn einzustellen, bereits am ersten Tag Gedanken machen musste. Ach, sowieso müsste er sich diesbezüglich keine Sorgen machen. Uruha würde den Umsatz sicherlich in ungeahnte Höhen katapultieren!
 

Am Club angekommen, grüßte er, wie mittlerweile fast gewohnt, die Türsteher und betrat das Sixties mit einem Gefühl aus seichter Aufregung und kribbliger Freude. Dabei ließ er mit Wohlwollen und einem breiten Strahlen im Gesicht die lange Schlange aus feierwütigen Partygästen hinter sich, die ihm allesamt ihre teils neidischen, teils verzückten Blicke hinterher warfen. Hach, wie er so etwas doch liebte!

Verschmitzt grinsend schritt er den langen Gang Richtung Tanzfläche entlang, bog jedoch kurz davor in einen Kleinen Flur ein, der ihn hinter die Fassade des Clubs führte.
 

Die anderen Mitarbeiter, die er auf dem Weg in die Umkleide passierte, grüßte er freundlich und verglich sich insgeheim mit anderen Tänzern, die an ihm vorbei zu ihrer Schicht eilten. Ob es nun recht überhebliche Einbildung war oder doch schlicht das Anerkennen unabänderbarer Fakte, Uruha war überzeugt, dass ihm hier kaum jemand das Wasser reichen konnte. Musste er sich deswegen jetzt irgendwie schlecht fühlen?
 

Als er die Tür zur Umkleide durchquerte, entdeckte er ziemlich schnell sein Outfit, dass auf eine der Stangen aufgehängt und mit einem kleinen Zettel versehen war, der in krakeliger Schrift seinen Namen offenbarte.

Freudig trat er näher und begutachtete die Auswahl, nickte schließlich anerkennend, da ihm das Outfit wirklich gut gefiel. Damit konnte er garantiert einiges an Trinkgeldern kassieren!
 

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er sich die nächsten zwanzig Minuten quasi allein mit dem Anziehen beschäftigen könnte. Also, wozu die Eile? Er entschied sich, trotzdem schon mal seine Klamotten zu wechseln und schlenderte gelassen in Richtung der Spintschränke.
 

Summend suchte er sich einen Spint in der vorderen Reihe und begann, sich seiner Sachen zu entledigen. Nur mit seinen knappen Shorts bekleidet, schlenderte er durch den Raum seinem Outfit entgegen. Wie er wohl darin aussehen würde? Garantiert einfach umwerfend.

Gerade wollte er die Bügel vom Harken nehmen, da ertönte ein tiefes Räuspern neben ihm. Uruha drehte sich zur Quelle des Geräusches und erstarrte. Da stand, lässig und schon wieder so dämlich grinsend, Toshiya. Ebenfalls nur mit seiner Boxershorts bekleidet…
 

„Gaff nicht so!“, riss ihn die unterkühlte Stimme aus seiner Starre und ließ ihn nur einen grimmigen Blick aufsetzen.

„Als gäbe es da was zu gaffen!“, konterte er leicht verunsichert, schnappte sich seine Sachen vom Bügel und begab sich wieder zu seinem Spint. Kurz bevor er an der hinteren Reihe vorbeischritt, warf er trotzdem noch einen kurzen Blick auf Toshiya und sein Magen zog sich zusammen.

Der Blauhaarige stand gebückt vor seinem Schrank und schien etwas darin zu suchen. Argh, diese Bauchmuskeln. Diese heißen Oberschenkel und diese wundervollen Schultern… Uruha hatte sich das Bild, welches er nur kurz von Toshiya erhascht hatte, unwillkürlich fest eingespeichert und versank in seinen Gedanken. Völlig abwesend setzte er sich auf die Bank und spielte absent mit kleinen Einzelteilen des Outfits.

Er bemerkte gar nicht, dass er beinahe zehn Minuten nur stillschweigend auf der Stelle hockte und gedankenversunken in der Gegend umherstarrte. Ebenso entging ihm, wie Toshiya fertig umgezogen die Umkleide verließ und ihn dabei genauestens musterte. Nachdem er die Tür hinter sich hatte zu fallen lassen, schreckte Uruha jedoch durch den leisen Knall aus seiner Gedankenwelt auf.
 

Uhm? Was war jetzt? Ach ja… Umziehen.

Er streifte sich das Outfit über und bemerkte, dass da wirklich jemand eine exzellente Wahl getroffen hatte. Untenrum trug er nur eine knappe schwarze Hotpan, die nach oben hin von einem halb durchsichtigen, verdammt engen aber elastischen Hemd abgelöst wurde. Baby, sah er heiß aus! Er drehte sich zu dem großen Siegel und musterte sich. Die filigrane Kette um seinen Hals und das schimmernde Hemd wirkten einfach fantastisch zusammen. So hatte er definitiv Lust abzutanzen! Wer könnte ihm da schon widerstehen?
 

Schnell rückte er noch seine Klamotten zurecht, überprüfte seine Frisur und das nicht allzu dezente, aber ziemlich wirkungsvolle Make-Up. Na dann mal los.

Er schwang sich zurück in den langen Gang, der ihn nun endlich in den Tanzsaal führte. Das Wummern des Basses drang schon jetzt bis zu ihm vor und ließ ein kleines Kribbeln in seinem Bauch entstehen. Er wollte jetzt loslegen!
 

Gut gelaunt schritt er in den großen Raum und wurde sofort von dieser bestimmten Atmosphäre empfangen. Es war, als würde der Schritt über die Türschwelle die Sphäre ändern.

Er schlängelte sich durch die tanzende Masse, genoss den dröhnenden Beat und schritt auf sein Podest zu. Miyavi hatte ihm tatsächlich sofort eines ganz unten gegeben. Zwar leicht erhoben, aber doch genau die richtige Höhe, um sich gut ein paar Scheinchen zustecken zu lassen. Miyavi war ein echter Schatz. Über diesen auffälligen Freundschaftsdienst konnte Uruha nur schmunzeln und er nahm sich fest vor, seinen Chef, sowie neuen Freund, nicht zu enttäuschen.
 

Mit einem leicht verruchten Lächeln auf den Lippen kletterte er sein Podest hinauf und begann mit seiner Arbeit. Er ließ die Musik auf sich einwirken, den Bass durch seinen Körper dringen und folgte einfach dem Rhythmus, der ihn vollkommen umhüllte.

Ihm wurde immer wärmer. Er merkte deutlich, wie das Oberteil nach einiger Zeit leicht verschwitzt an seinem Körper klebte und dadurch die knappe Hotpan nur allzu gut zur Geltung brachte. Und er merkte, wie sich immer mehr Schaulustige um ihn bildeten, die sich voll und ganz auf ihn einließen. Er spielte mit ihnen. Gab ihnen das Gefühl, heiß zu sein und damit hatte er Erfolg.
 

Die ersten Scheinchen fanden ihren Weg in die Knappe Hotpan und ermutigten Uruha, noch ein wenig weiter zu gehen. Beinahe lasziv räkelte er sich am Geländer und hauchte einem vor ihm tanzenden Gast einen feuchten Kuss zu. Besagter Typ schien darauf mehr als abzugehen, meinte Uruha doch nach kurzer Zeit eine leichte Wölbung in dessen Hose erkennen zu können.

Beinahe triumphierend richtete er sich schwungvoll wieder auf und bot dem ansteigenden Publikum eine heiße Show.
 

So tanzte er die nächsten zwei Stunden und er merkte gegen Ende hin doch, dass es auf Dauer recht anstrengend wurde. Naja, das hieß für ihn nur, dass er wohl doch mal öfter das Fitness Center aufsuchen sollte. Angemeldet war er immerhin schon eine halbe Ewigkeit.
 

Nach weiteren zwanzig Minuten hatte er endlich Pause und so verabschiedete er sich kurz von seinen kleinen Lovern, die ihm helfend vom Podest geleiteten. Sie umgarnten ihn und Uruha liebte es. Er fühlte sich einfach toll.

Charmant wies er die Einladungen auf Getränke ab und entschuldigte sich. Eigentlich wollte er jetzt einfach nur was trinken. Der Durst war mittlerweile doch echt lästig geworden. Auf dem Weg zur Bar fischte er sich die mittlerweile zahlreichen Scheine aus seinen Sachen und grinste belustig in sich hinein. Na da hatte er ja schon in seiner ersten Hälfte mehr als genug Trinkgeld gemacht.

Glücklich schwang er sich auf einen der kleinen Barhocker und stütze seinen Kopf schnaufend in seiner Hand ab. Er sah, wie sich der behandelnde Barkeeper zu ihm herum drehte und bei seinem Anblick merklich in der Bewegung stockte. Ein anzügliches Schmunzeln legte sich auf Uruhas Lippen, ehe er sich galant die Haare zurück strich und sein gepushtes Ego ihn einen auffordernden Blick aufsetzen ließ.
 


 


 


 

~~~~~~*°*~~~~~~

to be continued
 


 

[Dringend notwendiges Autoren-Gelaber]

DANKE für all eure Kommis *___* Ich bin in letzter Zeit nicht dazu gekommen, mich bei jedem zu bedanken, das tut mir schrecklich leid ;_; Aber ich bin megamäßig unorganisiert momentan... vergebt mir v.v

Ihr seid so toll! <33



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Trashxbaby
2011-08-24T11:28:26+00:00 24.08.2011 13:28
Rawr~ >D Bodypainting mit dem Tiger *____*
Wer würde das nicht wollen?! ♥
*sabber* xD

Und Uruha kann ich mir so richtig vorstellen als Tänzer~ Heiß >D

LOOOOL Toshiya is einfach nur episch XD Ich fang an ihn zu mögen diesen grimmigen Trottel xD <3
Von:  klene-Nachtelfe
2011-05-14T20:53:58+00:00 14.05.2011 22:53
Genial...einfach nur genial!!!
Wirklich klasse Kappi!!!
Bin echt sau gespannt wie das mit dem Bodypainting wird und wie es mit Uru und so weiter gehen wird!!
LG -^.^-
Von: abgemeldet
2010-12-06T09:21:13+00:00 06.12.2010 10:21
Schande erschlage mich...
Einem weiteren Kapitel deiner umwerfenden Fanfiction nicht schnellsmöglich und auf der Stelle ein Kommentar zu schreiben ist eine Sünde die auch durch anhaltende Krankheit und einer nahezu unüberbrückbaren Distanz zwischen Bett und Computer nicht zu entschuldigen ist.
Ich könnte mich jetzt entschuldigen aber es würde mich wohl kaum von meiner Schuld befreien...

Einer Schuld die noch schwerer wiegt im Vergleich mit dem göttlich anmutenden Wunder das uns Auserwählten zu Teil wurde.
Die Erscheinung eines neuen Kapitels.

Eines Kapitels voller Worte nach denen sich unsere hungrigen Herzen gesehnt haben, Worte über die Helden unserer Seelen, Urhua, Tora, Hiroto, Saga...

Welch fühlendes Wesen kann sich der unendlichen Süße jener Zeilen erwehren die die unendliche Liebe des gottgleichen Sagas beschreiben. Die Liebe jenes freien und unbändigen Geistes der Kreativität, die einem Abbild von Schöhnheit und Macht gewidmet ist das den Namen Tora trägt. Eine Verbindung die noch heiliger und strahlender ist als die Bewunderung die die Menschen für diese Fanfiction aufzubringen in der Lage sind.
Eine Verbindung die sich zur Freude aller nun aus den dunklen Schatten von Unwissenheit und Angst hinauszukämpfen beginnt.

Doch die Worte kämpfen noch weiter in Gestalt des unterdrückten Uruhas der von den eisigen Mächten des dunklen Toshiya in die Knie gezwungen wurde. Doch es erfüllt unser aller Herz mit Hoffnung lesen zu können wie er die Ketten der Angst abstreift und sich trotzig und umhüllt vom strahlenden Licht endloser Geilheit gegen die dunklen Kräfte wehrt die sein Ego zerfressen wollen. Und so steht nun nichts mehr seinem Weg zur strahlenden Leuchtfigur aller einsamen Tänzer im Weg.

Ich bitte dich, nein ich beschwöre dich, schenk uns deinen hörigen SChafen ein weiteres deiner Zeichen, denn deine Worte sind längst zur heiligen SChrift geworden für alle die aus ihnen Hoffnung, Trost und Weisheit ziehen um die wirren ihres eigenen Lebens zu meistern.
Die Herzen der Menschheit sind mit dir.


PS: Ich hab mir überlegt ich probier mal in nächster Zeit ein paar neue Schreibstile aus. Das war der Stil "Kanzelprediger"
Von: abgemeldet
2010-12-04T17:36:55+00:00 04.12.2010 18:36
Schuldige, dass ich erst jetzt zum Kommentieren komme, mein Internet war regelrecht nicht vorhanden. Umso erfreulicher, wenn ich dann online komme und gleich ein neues Kapi und einen OS von dir entdecke :)
Es ist Toshiya! Da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen.. Aber an sich ein sehr spannendes Pairing. Das Charakterbild zu Toshiya passt wirklich gut zu seinem Charakter :) Ich mochte sehr, wie Saga Schritt für Schritt zu der Thematik seiner Aufgabe gefunden hat. Bin sehr auf die Umsetzung gespannt!
Jetzt gehts auf den Weg zum Os...
Freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Von:  MikaChan88
2010-12-04T12:59:38+00:00 04.12.2010 13:59
echt geiles kapi ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Snaked_Lows
2010-12-03T22:38:39+00:00 03.12.2010 23:38
hrrrrrrr
die idee ist echt heiß *_________*
ich bin auf die umsetzung gespannt *Q*
Von:  Kanoe
2010-12-01T12:23:40+00:00 01.12.2010 13:23
Toshiya war unerwartet
*lacht*
ich freu mich das es uruhas ego auch wieder besser geht
Von: abgemeldet
2010-12-01T11:59:27+00:00 01.12.2010 12:59
Toshiya?????
Das kam unerwartet XD Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Wenigstens ist es nicht Aoi, das wär wirklich zuuuu klischee :D Wieso findest du das kapi schlecht? Es ist genauso super, wie auch die anderen ^^
Ich liebe Saga und Uru zusammen! Das bodypainting :333 hahahaaa das wird super~ Ich will es lesen, also mach schnell weiter!
Am besten sofort XD

Von:  Toffelchan
2010-11-30T21:20:47+00:00 30.11.2010 22:20
toshiya.
krasse axt.
toshiya....
mit dem hab ich ja mal GAR NICHT gerechnet °__° GAR NICHT !!! xDDD

uh ich freu mich jah schon, wenn saga tora anmalt >D
hehe~

uruha ist HEIß >D


schönes kapi <3333333333333333


LG
♥~
Von:  Doushite
2010-11-30T20:43:54+00:00 30.11.2010 21:43
ich will jez donnerstag haben =D
und dann fretag ..
ich frue mich seeehr aufs nächste kapitel^^
das pitel war nicht schlecht, sie nich so hart mit dir XD
nur weiter so <3


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