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All the Wrong Reasons

... are they the Right Decisions?
von

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Süße Verlockungen - Nein danke!

Langsam driftete Shaelyn aus ihrem Schlaf, da ein lautes Geräusch an ihre Ohren drang. Es dauerte nicht lange und erneut war dieser Lärm zu hören, was sich nun als Klopfen identifizieren ließ, jedoch waren ihre Sinne noch immer in der Traumwelt. War es echt? Shaelyn schlug ihre Augen auf und sah nichts, nur die Schwärze, was sie vollkommen verwirrte. Wo war sie? Die Gedanken gerieten durcheinander. „Shaelyn ist alles in Ordnung?“ Die Stimme kannte sie doch.

Aber natürlich es war die Stimme ihres Großvaters. „Ähm, ja, es ist alles okay ich stehe auf.“, rief sie direkt in die Dunkelheit, mit leicht angekratzter Stimme. Am Morgen war sie immer sehr zerstreut, das hatte sich nicht geändert. Ein Moment der Ruhe kehrte ein und sie hörte wie Watari sich von der Tür entfernte. Die Müdigkeit war noch immer da und es kostete viel Überwindung sich trotzdem aufzurichten.

Nun würde der erste Tag in ihrem neuen Leben beginnen. Gut fühlte sie sich nicht besonders, was aber konnte sie schon daran ändern. Sie nahm es wie es kam, oder viel mehr musste es so nehmen wie es war. Es wäre sinnlos versuchen sich zu wehren und auch sich ganz zurück zu ziehen. Das hätten weder ihre Eltern noch ihr Bruder gewollt.
 

Mit einem kleinen Seufzer begleitet stand sie auf. Heute würde sie ihre neue Schule kennenlernen, das allerdings war nicht das beunruhigende, nein es war; wie reagierten die Mitschüler. Würde sie Anschluss finden? Besonders da es doch nur für ein halbes Jahr galt. Sollte sie sich wirklich so große Gedanken darum machen? Wahrscheinlich nicht. Mit diesen Gedanken tapste sie, sehr langsam, auf den Lichtschalter zu, den sie auch gleich berührte, woraufhin sie kurz geblendet war. Ein Schauder fuhr ihr durch den Körper. Es war eine unangenehme Kühle im Raum, jedoch machte ihr ihre Schlaftrunkenheit mehr zu schaffen.

Shaelyn rieb sich die Augen, während sie zu ihrem Rucksack ging, jener war schnell geöffnet und die Sachen heraus gelegt. Gerade als sie fertig war mit dem umziehen, klopfte es erneut, was sie augenblicklich zusammen zucken ließ. Schließlich wandte sie mit kurzem zögern ihren Kopf in Richtung der Tür. „Ja?“ Statt einer Antwort sah sie, wie die Türklinke hinunter gedrückt wurde. Natürlich passierte nichts, denn noch immer war die Tür verschlossen. „Öffne bitte die Tür, ich habe noch etwas Wichtiges für dich.“ Die Stimme ihres Großvaters war zu hören.

Ohne ein Wort zu sagen ging sie unverzüglich auf die Tür zu und öffnete sie. Watari stand vor ihr und hatte eine größere Schachtel in der Hand, die von ihr ausgiebig gemustert wurde. „Deine Schuluniform, die du ab heute tragen wirst, darin befindet sich auch passendes für dieses Wetter.“ Erklärte er freundlich und hielt ihr die Schachtel entgegen, die sie auch entgegen nahm, mit sichtlicher Verwunderung.
 

Eine Schuluniform? Auf was für eine Schule ging sie ab jetzt? Doch nicht etwa eine Private. Lohnte das überhaupt? Außerdem, war es nicht viel zu teuer? „Danke sehr ...“ Ihr Großvater lächelte sie nochmals freundlich an, was sie milder stimmte. „Ich warte dann im Flur auf dich.“ Er nickte ihr zu und verschwand von der Tür, die er natürlich so freundlich wie er war, für sie schloss. Shaelyn sah auf das Paket in ihren Händen, dabei stieß sie einen Seufzer aus. Wo sollte das alles enden?
 

Somit packte sie schnell den Inhalt aus: Einen langen dunkelgrünen Rock, dazu ein weißes langes Hemd und eine passende grüne Überjacke, das ein Symbol der Schule auf der Vorderseite trug. Sie schnalzte direkt unzufrieden. Die Farbe fand sie schrecklich, denn grün zählte sie eindeutig nicht zu ihren Lieblingsfarben, obwohl es ihre eigene Augenfarbe war.

Als sie die Jacke heraus nahm, befand sich darunter noch eine kleine weiße Tüte, die sie schnell heraus nahm. Es ließ sich eine dicke weiße Strumpfhose in der Tüte finden. Das sollte für den Winter reichen? Alleine im Schnee versank sie schon ganz mit ihren Schuhen, wie also um alles in dieser Welt sollte das reichen?
 

Es half aber nicht weiter sich darüber den Kopf zu zerbrechen, dennoch war sie leicht verärgert, weshalb sie sich doch recht missmutig anzog. Es fehlte nur noch die Strumpfhose, jedoch schien diese nicht so zu wollen wie sie, weshalb sie sich einen kleinen Kampf mit ihr lieferte.

Plötzlich wurde die Tür aufgezogen, was sie erschreckte und dazu veranlasste sofort den Kopf zur Tür herum zu reißen. Und umgehend hatte sie das Gefühl ihr Blut gefror. Dort stand dieser seltsame Typ mit dem sie zusammen wohnen musste und starrte nun recht überrascht. Was allerdings kein Wunder war, denn immerhin stand sie mit einem Bein auf dem Bett und zog die Strumpfhose nach oben, weshalb der Rock nach oben geschoben war. Sofort verfinsterte sich ihr Gesicht, seines hingegen jedoch schien recht interessiert zu wirken, was durch den Finger an seinem Mund die fehlende Note gab.
 

„Hast du schon mal was von Anklopfen gehört? Das macht man normalerweise, wenn man ein fremdes Zimmer betreten will!“ Der Ärger war deutlich in ihrer Stimme zu hören. Nein, einschüchtern lassen würde sie sich nicht mehr, vor allem da es Morgen war, da durfte sie schon einmal keiner ansprechen, den sie nicht leiden konnte, ganz zu schweigen davon, dass sie diesem Typen gerade fast ihre Unterwäsche präsentierte. „Ist das so?“ Shaelyn stutzte sofort und blinzelte einige Male. Der Kerl war unglaublich dreist und dazu hatte er nicht einmal genug Benehmen seinen Blick von ihr zu nehmen. „Ja, das ist so!“

Er legte den Kopf etwas schief, dabei setzte er ein ziemlich unschuldig scheinenden Gesichtsausdruck auf. „Ich wollte nur nur vorbei sehen, um mich zu vergewissern, dass du langsam bereit bist.“ Die Schuldzuweisung in diesem Satz war nicht zu überhören, was nicht sonderlich dazu beitrug ihre Laune zu heben. „... Ja, das bin ich bald, wie du siehst aber ziehe ich mich gerade noch an, wenn du also wenigstens soviel Anstand hättest mich jetzt in Ruhe zu lassen, damit ich mich anziehen kann,... halt, warum fragst du das eigentlich?“ „Ich fahre mit.“, antwortete er prompt unbekümmert. „Deshalb solltest du dich langsam fertig anziehen.“, setzte er monoton nach, während sein Gesicht zur Ausdruckslosigkeit zurückkehrte.
 

Shaelyn öffnete vor Verblüffung ihren Mund und starrte den mageren jungen Mann, der gekrümmt an der Tür stand, an. Sie kämpfte mit sich, um nicht zu explodieren. Gleich auch probierte sie seine provozierenden Worte zu ignorieren, was sie ein paar Wutfalten auf der Stirn einbrachte. Wieso mitfahren? Seine Kleidung ließ nicht gerade darauf schließen, dass er ebenfalls wie sie auf diese Schule gehen würde, außerdem schien er schon etwas älter zu sein. Jedenfalls glaubte sie das. „Aha... und wieso?“, fragte sie bissig nach und biss sich gleich auf die Unterlippe, um weitere Worte zu unterdrücken. „Oh ich muss nur einige wichtige Angelegenheiten auf den Grund gehen.“ So so,... ein paar wichtige Angelegenheiten und wie sie sich denken konnte, würde er ihr dann auch sicher nicht sagen um was es sich handelte. Zudem war das ohnehin egal. Es war besser nichts mit ihm zu tun zu haben. Und je schneller er weg war, desto besser.

Irgendwie wurde ihre Stimmung nicht besser, alleine das er einfach so taktlos war und die Tür ohne Erlaubnis öffnete, machte sie schon wütend genug. „Schön, dann wünsche ich trotzdem, dass du jetzt die Tür schließt, damit wir ja zügig los können, richtig?“, verließ es zuckersüß ihren Mund und versuchte so scheinheilig wie möglich zu klingen. „Richtig.“ Mit diesem unbeeindruckten Wort ging er tatsächlich, was sie doch sehr erstaunte. Sie hatte irgendwie mehr erwartet, besonders, da ihn ihre Worte kalt ließen.

Nachdem die Tür auch schon geschlossen war, musste sie genervt aufstöhnen, was daran lag, dass sie ihn jetzt sogar gleich noch sehen musste. Der Gedanke daran, sie müsse in seiner Nähe sitzen, gefiel ihr überhaupt nicht, aber auch hier ließ es sich nicht vermeiden. Die lästige Strumpfhose war dann schnell angezogen und so machte sie sich auf den Weg in den Flur, wo zum Verwundern nur Ryuzaki stand, der auch gleich zu ihr hinüber sah, mit einem nichtssagendem Gesicht. Zögerlich setzte sie ihren Weg zum Kleiderständer fort, begleitet mit seinem durchdringenden Blick, woraufhin sie leicht mit den Zähnen knirschte. Ryuzaki war wirklich unangenehm. Musste er immer so gaffen?
 

Während sie zu ihm gelaufen kam, beobachtete er sie haargenau. Heute schien sie nicht so ängstlich zu sein, was alleine schon an ihren vorherigen Aussagen anzunehmen war. Anscheinend war sie doch nicht so schüchtern, wie er sie zu beginn eingeschätzt hatte. Nun, er hatte sie auch gestern das erste Mal gesehen und das nur kurz, noch dazu lag es auch nicht in seiner Absicht sie weiter kennenzulernen. Ihre Augen suchen offensichtlich nach Watari, zugleich war sie verwundert ihn nicht zu sehen.

„Watari holt bereits den Wagen, wenn du nun bitte deinen Mantel anziehen würdest.“ Seine Stimme war ruhig und er beobachtete sie weiterhin aufmerksam wie sie sich vorsichtig näherte. „Er hatte doch gesagt er würde hier warten?“ Ihr Gesichtsausdruck nahm an Verwirrung zu, genauso klang die Frage auch. Er zog eine Augenbraue nach oben, dabei nahm er seinen Finger von seiner Unterlippe. „Da du so lange mit Ankleiden beschäftigt warst, habe ich ihm gesagt, er sollte schon einmal den Wagen vorfahren.“ Er erntete sofort einen bösen Blick von ihr, was ihn allerdings unberührt ließ.

Ryuzaki drehte sich herum ohne weiter auf sie zu achten, nahm von dem Kleiderständer ebenfalls wie sie etwas zum Überziehen und öffnete die Wohnungstür. Nachdem sie ihre Schuhe angezogen hatte folgte sie ihm Still, auch während er die Treppen hinunter ging blieb sie ruhig. Eine trügerische Ruhe, das wusste er, denn ihm war nicht entgangen wie wenig sie ihn schätzte, was ihn aber nicht sonderlich störte. Die Meinung anderer war ihm schon immer gleich, ihr Urteil bildete keine Ausnahme.
 

Skeptisch blickte Shaelyn ihn an, während sie ihm hinunter folgte, aber immer darauf bedacht einen gewissen Abstand zu ihm zu halten. Dieser Kerl war wirklich beängstigend. Würde das Treppenhaus nicht beleuchtet werden, würde man ihn nicht hören, so leise wie er ging, auch die dunkle Erscheinung die er nun hatte, durch die schwarze Jacke, würde man ihn nicht sehen. Eine unangenehme Gänsehaut breitete sich auf ihrem Körper aus. Die Schwarzhaarige war wirklich froh, wenn sie nicht mehr in seiner Nähe sein musste, was jedoch erst in ein paar Tagen so sein würde.

Die Gedanken an eine eigene Wohnung ließen sie nun aber ein wenig traurig werden, alleine wäre sie in der Wohnung. Natürlich Watari, ihr Großvater, war da, aber es war nicht dasselbe, vor allem jemanden in ihrem alter vermisste sie, aber vielleicht würde sich auf der Schule einer finden lassen. Shaelyn hatte sich fest vorgenommen nicht wieder in eine depressive Phase zu fallen.

Ein kalter Luftzug riss sie aus ihren Gedanken, sofort fing ihr Körper an leicht zu zittern. Ryuzaki hatte die Eingangstür aufgezogen und trat bereits hinaus auf die verschneite Straße. Noch immer war es dunkel, jedoch die Laternen an der Straße erhellten den Weg und ließen den Schnee glitzern. Es war wirklich sehr kalt, weshalb sie ihre Hände an ihre Arme legte und auch gleich hinaus ging, um schnell an Ryuzaki vorbei zu laufen. Dieser blickte sie etwas schräg an als sie an ihm vorbei eilte damit sie sich rasch ins Auto setzen konnte.

Watari stand schon bereits an der Hintertür des Wagens um ihr diese zu öffnen, auch gleich setzte sie sich hinein und die Tür wurde geschlossen. Ihr Großvater lief um den Wagen, um auch dem jungen Mann die Türe zu öffnen, woraufhin dieser auch einstieg und neben ihr platz nahm. Shaelyn beäugte diese Situation genau, auch fiel sofort auf, dass er sich wieder so seltsam hinsetzte, nun ja mehr hin hockte,... mit nackten Füßen auf dem Sitz, da er selbstverständlich vorher die lockeren Schuhe auszog. Saß er wirklich immer so?

Zweifellos war er seltsam, was nur mehr Fragen aufwarf. Warum nahm ihr Großvater ihn wohl auf? Alt genug war er doch für ein eigenständiges Leben. Sie müsste Watari unbedingt mal danach fragen, was dieser mit ihm Zutun hatte.
 

Der Wagen hatte sich schon in Bewegung gesetzt, während Shaelyn noch weiter über Ryuzaki nachdachte, dieser wie ein Mysterium für sie war. Er schien sie nicht zu beachten und schenkte lieber der Schneelandschaft, die an dem Fenster vorbeizog, Aufmerksamkeit. Nach einiger Zeit nahm sie den kritischen Blick von ihm.

Wie würde es jetzt eigentlich ablaufen? Würde etwa Watari sie jeden Tag hinbringen und auch wieder abholen? Sie musste ihn im laufe des Tages fragen wie es denn nun alles von statten gehen sollte. Es wurde nach einer Weile warm im Auto, was sie entspannen ließ, endlich war es nicht mehr so kühl. Dann bemerkte sie etwas in ihrem Blickwinkel, weshalb sie sofort zu ihrer Seite blickte.

Ryuzaki hatte begonnen sich ein wenig vor und zurück zu lehnen. Wippte er da nun tatsächlich?! Verständnislos sah sie sich das Spielchen an. Wie alt war er denn? Machten Kinder so etwas nicht normalerweise? Irgendwie wurde er wirklich immer unheimlicher.

„Ähm,... ich will ja nichts sagen, aber wieso wippst du so, Ryuzaki?“ Verwirrt blinzelte sie nur weiter. Der Angesprochene drehte seinen Kopf ungesund zu ihr, daraufhin fragte sich Shaelyn warum sie ihn das gefragt hatte, denn sein Blick war zum Angst einjagen, da er schon wieder so starrte mit seinen riesigen Augen. „Spricht etwas dagegen?“ Eine kleine Pause trat ein, in der sie ihn nur irritiert ansah. „Es ist nur komisch. Außerdem ist das ziemlich kindisch.“ „Ich habe nie behauptet es nicht zu sein.“ Die Antwort folgte prompt von ihm und sie war sprachlos. Hielt er sie jetzt zum Narren? Oder meinte er das ernst? Irgendwie wusste die Schwarzhaarige nicht woran sie bei ihm war. Sie schüttelte leicht ihren Kopf und winkte mit ihrer Hand ab. „Schon gut. Ich sag einfach nichts mehr dazu.“ Es war viel zu absurd sich noch weiter mit ihm zu unterhalten, zudem wenn sie auch ehrlich zu sich selbst war, wollte sie auch gar nicht weiter mit ihm reden. Somit drehte sie ihren Kopf wieder zum Autofenster.

Das Gefühl beobachtet zu werden ließ nicht nach, während der ganzen Fahrt. Sie war sich sicher, er hatte sie ununterbrochen angesehen, was ihr nicht gerade behagte, dennoch konnte sie nichts tun. Es machte sie aber sehr nervös, sodass sie leicht ihre Finger aneinander rieb und diese ansah. Eins hatte sie gelernt, ihn nicht auf sich aufmerksam machen, denn hätte sie nichts gesagt wäre ihr das sicherlich erspart geblieben.

Der Wagen wurde langsamer, was Shaelyn gleich bemerkte und nun neugierig aus dem Autofenster blickte. Die Sonne war noch immer nicht aufgegangen, aber die unzähligen Laternen die sich auf dem Gelände verteilten, brachten Licht ins Dunkel. Auch das große Schulgebäude an sich war erhellt, man konnte in den einzelnen großen Fenstern hinein sehen und auch schon Schüler hinter den Fenstern ausmachen. Aufregung ergriff sie erneut, denn schien alles auf diesem Gelände auch recht teuer zu sein, viele Statuen waren zu sehen und auch sah alles sehr altmodisch aus. Es war eindeutig eine Privatschule. Hoffentlich wurde sie den hohen Erwartungen gerecht.
 

Watari hielt den Wagen an und stieg aus, um ihr die Türe zu öffnen. Nachdem diese aufgezogen wurde, trat sie auf den Weg. Es war noch immer unbegreiflich für sie, was sich auch gut an ihrem vor Verblüffung geöffneten Mund zeigte. Wo war sie nur gelandet? Luxus war sie nicht wirklich gewöhnt und war dem auch eher abgeneigt, da Geld meist die Menschen verfälschte. „Sind wir hier wirklich richtig?“ Die Frage klang unsicher, dabei blickte sie zu ihrem Großvater auf. „Ja, hier sind wir richtig. Der Direktor der Schule erwartet dich in seinem Büro, er wird dir weiteres erklären. Wenn der Unterricht beendet ist, werde ich hier auf dich warten.“, erklärte er gleich auch schon. Shaelyn nickte nur leicht, woraufhin er sich herum drehte um in den Wagen zu steigen. Sie trat vom Auto weg und sah gebannt auf das große Gebäude vor sich. War es denn wirklich nötig sie auf diese Schule zu schicken? Das alles musste doch sicher ein Vermögen kosten, das wäre nicht nötig. Eine normale Schule hätte auch seinen Zweck erfüllt.

Das Auto fuhr vom Gelände und sie ging zögernd auf den Eingang des Gebäudes zu, wo schon viele Schüler hindurch gingen. Auch sie betrat die Schule schnell, denn die Kälte war wirklich nicht lange zum Aushalten. Direkt als sie hinein ging, wurde es wärmer. Verunsichert schaute sie sich um, ein paar Schüler hatten sie bereits gemustert, das erkannte sie an den Blicken die sie ihr zuwarfen. Verzweifelnd suchte sie einen Anhaltspunkt der ihr die Richtung des Büros zeigen würde. Leider ließ sich keiner finden, somit musste sie wohl notgedrungen jemanden fragen. Shaelyn schritt auf einen Schüler zu, der wohl gerade mit seinem Buch beschäftigt und stehen geblieben war. „Entschuldige bitte.“, begann sie auch schon, als sie neben ihm stehen blieb. Der Angesprochene hob seinen Kopf und rückte seine Brille zurecht, dabei musterte er die Schwarzhaarige vor sich. „Ja?“ „Ich suche das Büro des Direktors, kannst du mir vielleicht sagen wo das ist?“, fuhr sie fort, direkt hob er eine Augenbraue. „Sicher,“ der Brillenträger hob seine Hand und deutete auf einen Gang der sich neben ihr befand, sie folgte seiner Geste. „diesen Gang gehst du bis zum Ende. Du kannst es gar nicht verfehlen.“ Shaelyn wurde leicht rot im Gesicht. Das war ihr nun etwas peinlich, so einfach war es also und dabei sah die Tür am Ende des Ganges sogar wirklich sehr vielversprechend aus. „Ähm, Danke sehr.“ „Keine Ursache.“ Somit machte sie sich auf den Weg den Flur hinunter.
 

An der beschriebenen Tür blieb sie stehen und klopfte zaghaft an dieser. Ein Moment passierte nichts, bis sie ein: „Herein.“ hörte. Die Tür schwang mit einem kleinen Knarren auf, hinter der sie sofort einen älteren Herren ausmachen konnte, der an seinem Schreibtisch saß und sie nun musterte. „Ah, Sie müssen Miss Suzuki sein. Setzen Sie sich doch bitte.“ Verwundert blinzelte sie ein paar Mal, bevor sie seiner Bitte nach kam. Hatte er sie wirklich gesietzt? Irgendwie fühlte sie sich jetzt wirklich sehr eigenartig, denn gesietzt würde man doch erst nachdem man Volljährig war. Es war wohl normal, in den höheren Kreisen. Anders konnte sie es sich nicht vorstellen.

„Ich möchte Sie erst einmal Herzlich Willkommen heißen an dieser Schule. Nennen Sie mich doch bitte Direktor Fuller. Schade, dass Sie nur ein halbes Jahr hier verbringen werden. Ich hoffe also umso mehr, dass Sie sich in dieser Zeit hier gut einfinden werden.“ Ein Lächeln zierte sein Gesicht und seine Stimme war recht angenehm. „Guten Morgen Direktor Fuller.“ Bei diesen Worten wurde sein Lächeln freundlicher und sie fühlte sich gleich nicht mehr so verloren. „Sie werden die letzte Klasse besuchen. Aber ich habe Ihnen alles auf dieses Blatt hier vermerkt, dort stehen alle wichtigen Informationen für Sie.“ Er hob ein Blatt von seinem Schreibtisch hoch und gab es ihr, was sie aufmerksam betrachtete.

Der Direktor stand auf und ging auf einen Schrank zu, den er kurz darauf öffnete, was Shaelyn nun zum Aufsehen verleitete. „Ich habe noch ein Geschenk der Schule für Sie, was jeder der Schüler bekommen hat.“ Während er ein Paket aus dem Schrank holte, wurde sie neugieriger. Der ältere Herr trat auf sie zu und reichte ihr dieses Paket, was sie an sich nahm. Erwartungsvoll sah er sie an, was wohl bedeutete sie sollte es direkt öffnen. Das tat sie und holte eine schwarze Umhängetasche aus dem Paket, dies ließ sie erneut verwundert aussehen. Eine Umhängetasche? „Wissen Sie, die Schulleitung wollte etwas Zeitgerechter sein, daher entschieden wir uns für eine solche Tasche. Wenn Sie die Tasche auf ihre Vorderseite drehen, werden Sie das Symbol der Schule darauf erkennen.“ Das kam nun ein wenig Stolz von ihm und sie wendete die Tasche. Ja, das Symbol war nicht zu übersehen. Eindeutig war er begeistert von seiner Schule. „Nun aber genug, gehen Sie doch bitte in den Unterricht, er beginnt in wenigen Minuten und Ihr Lehrer wartet sicher schon auf Sie.“ Shaelyn nickte unsicher, dabei stand sie auf und legte sich die Tasche um. Mit dem Blatt in der Hand verließ sie das Büro eilig.

Sie las das Blatt zu ende, auf dem ihr alles wichtige erklärt wurde: Wo sich die Räume befanden, den Unterrichtsplan sowie die Wahlfächer die sie nehmen konnte. Mit den Wahlfächern würde sie sich später noch weiter auseinandersetzen, erst galt es ihren Klassenraum zu finden, was irgendwie nicht so leicht war, denn dieses Gebäude hatte wirklich viele Flure. Nachdem sie endlich an der richtigen Tür ankam, nahm sie noch einmal einen tiefen Luftzug, bevor sie das Klassenzimmer betrat.
 

Shaelyn verließ das Gebäude und seufzte einmal auf. Der Unterricht an diesen Tag war nicht so gut verlaufen; erst musste sie sich einfinden und dann waren die Klassenkameraden nicht gerade sehr nett. Nun, viel mehr hatte sie auch nicht erwartet. Sie blickte in den Himmel, als sie versuchte ihren Kopf frei zu bekommen. Keine einzige Wolke war zu sehen und die Sonne stand schon recht hoch, die allerdings wenig Wärme von sich gab. Im Winter eben nichts Besonderes. Dann senkte sie den Kopf wieder und sah vor sich. Es war nicht leicht sofort den Wagen ihres Großvaters zu erkennen, da viele andere Autos ebenfalls dort standen. Nachdem sie ihn ausmachen konnte, sah sie auch direkt ihren Großvater der sie, wie immer, freundlich ansah. Sie wollte gerade auf ihn zulaufen, doch dann kam ihr ein Gedanke. Sofort sah sie genauer in den Wagen, in der sich allerdings niemand befand, was sie aufatmen ließ. Der seltsame Typ war nicht im Auto, das erleichterte sie, somit ging sie mit einem Lächeln auf ihren Großvater zu.

„Und wie war dein erster Tag?“ Watari fragte direkt und schien interessiert zu sein. „Es geht. Der Unterricht ist anders als in meiner alten Schule, da muss ich mich erst mal zurecht finden, aber das bekomme ich schon hin.“ Sie versuchte recht gelassen zu wirken, war jedoch ein wenig angespannt. Der Unterrichtsstoff war alles andere als leicht. Shaelyn war eben keine Intelligenzbestie. Sie war eher Durchschnitt, daher fiel es ihr schwieriger dem allem nachzukommen.

Ihr Großvater öffnete ihr die Tür wieder und sie setzte sich hinein, dabei legte sie ihre Tasche neben sich. Es gab eine Menge zum Nachholen, das hieße sie habe die nächste Zeit wenigstens einiges Zutun und musste wenig an ihre Familie denken. Ihre Familie... die Erinnerungen holten sie ein, denn immer wenn sie etwas in der Schule nicht verstand ging sie zu ihrem Bruder, der ihr so gut er konnte alles beibrachte, was gar nicht so leicht war, da sie manchmal sehr schwer von Begriff war. Doch hatte Ryu nur selten die Geduld verloren und schaffte es ihr was einzuprägen, wofür sie ihm immer sehr dankbar war.

Nur am Rande bekam sie mit, wie ihr Großvater den Wagen startete und bereits los fuhr. Der Blick von ihr war leer, dabei starr nach vorn gerichtet, doch ein kleines Lächeln breitete sich nun auf ihrem Gesicht aus. Die Gedanken hingen an ihrem Bruder, mit dem sie soviel Spaß gehabt hatte. Sie waren unzertrennlich gewesen und sie ähnelte ihm sehr, weshalb sie fast alles gemeinsam mit ihm gemacht hatte. Auch wenn sie fast 17 war, so schlief sie manchmal bei ihm im Bett, was ihn auch nie gestört hatte. Nein, es hatte sogar Spaß gemacht, da sie oft heimlich Nachts noch etwas am kleinen Fernseher gespielt hatten. Leider blieb das nicht immer unentdeckt, denn es wurde häufig gelacht, somit kamen ihre Eltern ins Zimmer und hielten eine lange Strafrede, wie sie denn an der Konsole hängen konnten.

Es kam ihr nun alles wie ein Alptraum vor, es war einfach verkehrt, das hier gerade sollte nicht passieren. Vorher war ihr nie bewusst was für ein schönes Leben sie doch gehabt hatte, nun wo sie für jeden Moment dankbar war, konnte sie es nicht ihrer Familie sagen.

Shaelyn schüttelte leicht ihren Kopf, sie musste diese Gedanken los werden, denn sie stand schon wieder kurz davor zu weinen.
 

Die Fahrt verlief still, was sie allerdings sehr seltsam fand, denn Watari sah eher danach aus als wolle er nach mehr Fragen, unterließ es aber. Ob er es bemerkt hatte, dass sie solchen Gedanken nach hing? War es so offensichtlich gewesen? Anscheinend, somit brach sie die Stille. „Bringst du mich eigentlich jetzt immer zur Schule und holst mich ab?“ Diese Fragen wollte sie ja schon eher gestellt haben, es schien jetzt auch der richtige Augenblick zu sein. Watari sah in den Rückspiegel um sie anzusehen. „Ja, es sei denn du möchtest die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen.“ „Nein, ist schon in Ordnung so, wollte nur nachfragen wie das so in Zukunft aussieht.“ „Ich habe mir etwas Zeit genommen und würde gerne mit dir noch Kleidung kaufen gehen, da du nichts zum Wechseln hast.“ Shaelyn blickte ihren Großvater mit großen Augen an. Er wollte mit ihr Einkaufen gehen? Es war wirklich keine schlechte Idee, aber dann wäre er noch mehr Geld los, das wollte sie nicht, dennoch blieb ihr keine Wahl, denn Kleidung brauchte sie. „... Okay. Aber keine teuren Läden, bitte...“ Einkaufen war sie nie gerne gegangen, besonders wenn es sich um Schuhe handelte, somit sollte es eigentlich nicht lange dauern ein paar Sachen zu finden. Oft wurde sie deshalb ausgegrenzt, da sie einfach keine Mitläuferin war und sich nicht ständig etwas Neues kaufte, um dann anschließend damit anzugeben. Diese Leute waren ihr zuwider, sie mochte lieber ehrliche Menschen, die zu sich selbst standen und natürlich waren, leider gab es viel zu wenige von diesen Menschen.
 

Die Gebäude wurden immer mehr und auch höher. Ohne Zweifel steuerte Watari auf die Innenstadt zu. Ihr Großvater bog in eine Seitenstraße ein, um gleich darauf in ein Parkhaus zu fahren. Direkt stieg sie aus dem Wagen nachdem er gehalten hatte, sie musste wirklich nicht immer darauf warten, dass Watari ihr die Tür öffnete. Shaelyn legte sich die Tasche um und wartete auf ihren Großvater, der auch schon zu ihr ging. „Was kaufen wir denn jetzt genau alles ein?“ Bei ihrer Frage sah sie auf zu ihm, während sie ihm folgte. „Alles was du benötigst.“ „...“ Das wäre aber eine Menge, da sie so gut wie nichts besaß. „Wird das nicht ein wenig teuer? Ich meine, ich habe ja so gut wie nichts.“ Es war mehr als unangenehm dies zu fragen. „Suche dir aus was du möchtest, der Preis ist unwichtig. Mache dir darum also keine Gedanken, Shaelyn.“ Da war es wieder, er lächelte sie so freundlich an und sie bemerkte erneut wie nett ihr Großvater war, was sie selbst ein wenig lächeln ließ, sie mochte ihn bis jetzt schon sehr. Auch wenn sich in ihrem Hinterkopf die Frage immer weiter in den Vordergrund drängte, wie viel Geld er eigentlich besaß. Er musste auf jeden Fall einen gut bezahlten Job haben...

Den Nachmittag verbrachte Shaelyn mit ihrem Großvater, um ein paar Kleidungsstücke zusammen zu tragen, was auch schnell gelang, da sie nicht wirklich wählerisch war, bei den Schuhen allerdings tat sie sich schwer. Nach einiger Zeit war sie doch schon sehr geschafft. Sie hatte bisher nichts gegessen und auch wenig getrunken, jetzt war sie sich sicher, sie würde wenn sie wieder in der Wohnung war etwas essen. So konnte es schließlich nicht weiter gehen. Die Kekse am Vortag waren zwar wirklich lecker, reichten aber bei weitem nicht aus.

Nachdem Watari wohl genug Taschen zum Tragen hatte und sie selbst welche trug, wollte sie wirklich nach Hause um sich auszuruhen, somit machten sie sich an die Heimreise.
 

Als sie endlich vor dem Wohngebäude Halt machten, erklärte Watari ihr noch sie solle schon einmal vor gehen, er würde mit den Taschen folgen. Shaelyn nickte ihm zu und stieg schon einmal aus dem Wagen und stapfte in den Schnee. Der Blick an den Horizont verriet ihr, dass es schon anfing zu dämmern. Nicht mehr lange und die Sonne würde für den Mond platz machen. War es wirklich schon so spät? Irgendwie war das Zeitgefühl verschwunden, denn es hatte doch ein wenig Spaß gemacht mit ihrem Großvater durch die Stadt zu ziehen. Sie hatte ihn besser kennengelernt und somit vieles um sich herum vergessen. Sie ging zur Tür des Gebäudes und wartete auf Watari, der auch gleich darauf in ihr Sichtfeld kam, mit einer menge Gepäck. Bei diesem Anblick musste sie leicht schmunzeln, ohne weiter darüber zu grübeln wie lustig das aussah, lief sie zu ihm und nahm ihm ein paar Tüten ab.

Die Haustür war schnell geöffnet und die Treppen bezwungen, was für sie nicht gerade einfach war mit den unhandlichen Taschen. Etwas außer Atem kam sie an der Wohnungstür an. Eindeutig war sie nicht so fit. In Zukunft sollte sie vielleicht mehr Sport treiben. Das war eine gute Überlegung und sie würde sich demnächst mal nach einer Sportart umsehen die ihr gefiel. Watari schloss die Tür auf, dabei machte er eine Geste sie sollte als erstes die Wohnung betreten, sie folgte daraufhin direkt seiner Höflichkeit. Shaelyn stellte ihre Taschen auf den Boden um sich erst einmal von ihrem Mantel und ihrer Mütze zu trennen, anschließend brachte sie die Taschen mit Watari in ihr Zimmer. Die Tüten legte sie auf ihr Bett und atmete dann erleichtert auf. Nun meldete sich ihr Magen lautstark, weshalb sie sich an den Bauch fasste. „Soll ich etwas Essen zubereiten?“ Watari fragte sofort, da er das offensichtliche Knurren vernommen hatte. Shaelyn drehte ihren Kopf zu ihm und sah ihn leicht schüchtern an, dabei nickte sie zögerlich.

Er verließ ihr Zimmer rasch, währenddessen schaute sie ihm hinterher. Die Gedanken an den vorigen Abend kamen wieder. Wie gefüllt der Tisch war, mit allerlei leckeren Dingen. Vielleicht gab es noch ein paar Süßigkeiten in der Wohnung, somit beschloss sie sich ein bisschen umzusehen. Doch stoppte sie vor ihrer Zimmertür: Sie hatte jemanden völlig vergessen... ihren komischen Mitbewohner. Der Magen machte sich erneut bemerkbar und sie sprach sich Mut zu. Was sollte er schon dagegen sagen? Schließlich wohnte sie auch hier, es sollte also keine Probleme geben sich ein paar Leckereien zu nehmen. Shaelyn verließ ebenfalls den Raum, um kurz darauf ins Wohnzimmer zu gehen. Sofort sah sie sich aufmerksam um. Wie erwartet saß Ryuzaki in diesem Raum, allerdings diesmal auf einem Sessel mit dem Rücken zu ihr gewandt, dabei stierte er auf den Laptop vor sich. Hatte er sie überhaupt bemerkt? Er schien nicht den Eindruck zu machen, da er sich weder umdrehte noch etwas sagte. Shaelyn versuchte ihr Glück und schlich sich nun ins Zimmer. Als sie schließlich auf den Esstisch sah, erblickte sie sofort die Süßigkeiten, die in verschiedenen Schalen lagen. Sie biss sich leicht auf ihre Zunge, dabei versuchte sie, so leise sie konnte, einen Schritt vor den anderen zu machen. Immer näher kam sie ihrem Ziel, wobei ihr Puls immer mehr in die Höhe schnellte. Shaelyn wollte ihn bloß nicht auf sich aufmerksam machen. Schon hörte sie, wie er begann die Tasten auf der Tastatur zu drücken, was sie erleichterte, jedoch gleichzeitig schockte – denn langsam tippte er sicherlich nicht. Ihre Augen wurden allerdings immer größer, denn in einer Schüssel lag doch tatsächlich ihre Lieblingssüßigkeit – Schaumzucker Erdbeeren.

Der Blick war fixiert auf den Inhalt der Schale gerichtet. Begierig darauf sie zu schmecken, streckte sie ihre Hand aus und nahm eine Zuckererdbeere zwischen den Fingern hoch, gleich darauf führte sie diese zum Mund und, …. „Gute Wahl.“ Shaelyn fuhr zusammen, dabei ließ sie aus Schock ihre Erdbeere fallen und zog hastig die Luft ein, gleich darauf fasste sie sich an den Oberkörper. Sofort wandte sie sich in seine Richtung. Er hatte sich in seinem Sessel herum gedreht, lugte mit dem Kopf über die Lehne und blickte sie mit seinen großen dunklen Augen an. „... musst du mich so erschrecken?!“ Ihre Atmung war immer noch stoß weise und ihr Puls raste.

„Würdest du nicht versuchen herum zu schleichen, wäre die Wahrscheinlich sehr hoch, dass du dich nicht erschreckt hättest.“ Natürlich hatte er sie bemerkt als sie das Zimmer betrat, auch schon vorher konnte er ihre Schritte im Flur schwach hören. Demnach war es ein kleiner Spaß mit an zu sehen, wie sie versuchte unbemerkt durch den Raum zu gehen. Ihr Gesichtsausdruck zeigte nun deutlichen Ärger. Es passte ihr definitiv nicht, dass sie bemerkt wurde und seine Worte verstimmten sie nur mehr. Seine Worte waren logisch, sie wusste auch schon vorher, wenn sie nicht versucht hätte unbemerkt zu bleiben, hätte sie sich nicht so erschrocken. Musste er aber direkt darauf herumreiten? „Du bist echt unmöglich.“ Er zog seine Augenbraue in die Höhe, unterdessen erhob er sich von seinem Sessel. „So, bin ich das?“ „Ja!“ Der Trotz in ihrer Stimme war nicht zu überhören und erneut machte sich ihr kindisches Benehmen bemerkbar, was ihn schwach grinsen ließ. Ryuzaki ging das Ganze recht gelassen an, weshalb er ruhig auf sie zu ging und dabei beobachten konnte wie sie sich weiter verspannte. Kurz vor ihr stoppte er und hob die Erdbeere vom Boden auf, die er ihr auch direkt vor die Nase hielt und begann fasziniert zu lächeln. „Willst du sie nicht mehr?“ „Nein danke, jetzt nicht mehr!“ Ryuzaki zog daraufhin ein gespielt enttäuschtes Gesicht. „Schade, wenn du sie nicht willst, esse ich sie eben.“ Gleich darauf ließ er die Süßigkeit in seinem Mund verschwinden und der süße fruchtige Geschmack breitete sich sofort in seinem Mund aus.

Verarschte er sie gerade? Was sollte das denn jetzt? Als ob Shaelyn die Beere noch essen würde, wenn er sie angefasst hatte. Wer wusste schon, wo er mit den Fingern schon überall dran war. Bei der Vorstellung wurde ihr übel. Sie verzog ihren Mund, während sie zusah wie er auf ihrer Zuckererdbeere herum kaute. Schleunigst trat sie einen Schritt zurück. Ein kleiner Schauder fuhr ihr durch den Körper, wenn sie jemanden nicht mochte, dann mit Sicherheit ihn. Er schien wohl auf den Geschmack gekommen zu sein, weswegen er sich der Schüssel widmete und sich eine Schaumzucker Erdbeere nach der anderen nahm. Sie aß die Süßigkeit ja wirklich am Liebsten, aber bei dieser Anzahl, die gerade Ryuzaki verdrückte, wurde ihr nur noch übler. Hatte er nicht mal genug davon? Fassungslos sah sie weiter zu wie er naschte, mit einem Gesichtsausdruck der ihr irgendwie angst machte, doch hielt er inne, woraufhin er seinen Kopf zu ihr drehte. „Sicher das du keine willst? Du starrst die ganze Zeit.“ Sie schüttelte entschieden ihren Kopf. „Also ehrlich gesagt, bin ich eher entsetzt darüber wie viel du dir davon rein stopfst, ohne das dir schlecht wird.“ Shaelyn blieb ehrlich, dabei sah sie ihn perplex an. „Ich habe keine Beschwerden, wenn du dir Gedanken darum machst.“ Ihr Mund öffnete sich leicht, sie musste stutzen. Sie machte sich sicher keine Gedanken um seine Gesundheit, sollte er doch soviel davon verschlingen wie er wollte, nur war das nicht normal. Ach was dachte sie da überhaupt, der ganze Kerl war absolut nicht normal.

„Weißt du was, wir beenden dieses sinnlose Gespräch. Ich geh wieder.“ „Wie du meinst.“ Somit machte er sich weiter über die Süßigkeiten her, dabei erntete er noch weitere konfuse Blicke, bevor sie den Raum verließ. Wollte sie wirklich noch mal aus ihrem Zimmer kommen? Der Abend war noch lange nicht vorbei und je mehr sie über ihn wusste, desto schlimmer wurde er, aber der Hunger wurde immer stärker.



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Von:  Das_Bienchen
2010-01-20T06:18:47+00:00 20.01.2010 07:18
ich finde L so genial
xDDD

so lässig und doch total lustig.
macht spaß deinen ff zu lesen
:333

freu mich schon auf den nächsten teil
:DDD

lg
de debs


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