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Close your eyes and count to fight

LavixKanda
von

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IX

Vier Stufen
 

Es beginnt mit Bitterkeit.

Bitterkeit, die sich in dein Herz schleicht und es langsam einnimmt, ohne dass du es so wirklich wahrnimmst.

Und wenn du es bemerkst, dann ist es meistens schon zu spät.

Denn aus Bitterkeit wird Enttäuschung, Frustration, und zu guter Letzt Selbsthass.

Das sind die vier Stufen zur Zerstörung deines Selbst.
 

Bitterkeit, Enttäuschung, Frustration, Selbsthass
 

Wenn du den bitteren Geschmack auf deiner Zunge spürst, hast du das Gefühl,

andere und dich selber zu enttäuschen.

Die Enttäuschung legt einen grauen Schleier über deine Augen.

Für alles was passiert machst du dich verantwortlich.

Alle Fehler liegen bei dir, alles ist deine Schuld.

Alles versinkt im grauen Nebel, du fühlst dich verloren und dieser Zustand lässt die Frustration aufkeimen.

Wenn sie erblüht ist, ist grau zu schwarz geworden.

Du kannst dich selbst nicht mehr sehen.

Dann steigt ungewohnter Hass in dir auf.

Du verabscheust dich, beginnst dein Äußeres zu hassen,

beginnst, dein Inneres zu hassen, bis du dich zerstörst.
 

Dann bist du Nichts.

Dann bist du tot.
 

Lavi kniff kurz sein Auge zu, doch dann nahm er sich zusammen und rappelte sich auf. Es war, als hätten seine Worte keine Wirkung gezeigt. Er war nicht zu ihm durchgedrungen. Das einzige, was Yu ihm entgegen brachte war reinster Hass und Abscheu. Er fragte sich, ob Yu überhaupt wusste, wie sehr seine letzten Worte ihn verletzten. Er musste alle Mühe aufbringen, nicht einfach los zu weinen. Er musste jetzt stark sein, für sich, für sie beide, aber vor allem für Yu. Denn obwohl er vor ihm stand, konnte er in Kandas Augen kein Leben sehen. Vor ihm stand jemand, der nicht mehr wirklich am Leben war. Nur noch der Hass schien diesen Körper zu bewegen, diesen Körper, den er einst so geliebt hatte und noch immer liebte. Doch wo war nur die Seele, das Herz? Wohin waren sie nur verschwunden..?

Kanda drehte sich ohne ein weiteres Wort um und betrat dann auch Komuis Büro. Lavi schaute ihm einen Moment nach und wischte sich dann ein wenig das Blut aus dem Gesicht, ehe er dem Schwertkämpfer einfach folgte.

„Hast du eine Mission?“

„Kanda.. willst du dich nicht lieber noch etwas ausruhen? Hast du überhaupt etwas gegessen? Oder geschlafen?..Ich-Lavi! Was ist mit dir passiert?!“

Komui sprang besorgt auf und kam zu ihm geeilt. Lavi seufzte kurz, doch dann lächelte er beschwichtigend.

„Das ist nicht so schlimm.. alles okay Komui. Ich war nur etwas ungeschickt. Das ist echt nichts. Aber ich habe einen Vorschlag. Wenn du dir Sorgen um Kanda machst, dann lass mich doch mitgehen. Ich bin schließlich auch ein Exorzist. Ich werde ihm helfen.“

Lavi konnte Kandas tödlichen Blick auf sich spüren.

„Nein! Ich gehe alleine!“

Komui seufzte und schien einen Moment lang zu überlegen, er sah nicht gerade begeistert von der Idee aus und Lavi glaubte, dass das daran lag, dass er noch immer und Dank Kanda wieder verletzt war. Dennoch nickte der Leiter der Black Order.

„Kanda, ich lasse dich nur gehen, wenn Lavi mitkommt. Ansonsten bleibst du hier. Alleine ist es zu gefährlich und ich dulde keine Widerrede!“

Komuis Stimme war schneidend, so hatte Lavi ihn noch nie reden hören. Doch in dem Zustand, indem Yu sich gerade befand, war es wohl die einzige Möglichkeit. Anders würden die Worte wohl nicht zu ihm durchdringen.

Lavi sah zu Yu rüber, der innerlich vor Wut zu kochen schien. Es war eindeutig, dass Komui in Gedanken gerade tausend Tode starb, während er abwog, was wohl schlimmer war. Hier sein, oder Lavi mitnehmen.

„Wenn es sein muss..“ knurrte er.

Komui nickte Lavi kurz zu, dann setzte er sich wieder hinter seinen Schreibtisch.

„Ein Heer Akuma wurde in der Nähe eines Dorfes gesichtet. Sie werden sicher bald angreifen. In einer halben Stunde brecht ihr auf. Nun geht, bereitet euch vor. Und Lavi? Krankenstation.“

Der Rothaarige gab keine Widerworte, er nickte nur und schenkte Komui zum Dank ein kleines Lächeln. Er war sich sicher, dass der Leiter der Black Order verstanden hatte, wieso er so dringend mit wollte. Kanda hätte sicher auch alleine gehen können, aber das hier war vielleicht die Chance, ihn wieder zurückzuholen. Sie beide wussten, dass es ein Risiko war, er war noch nicht bei voller Kraft, zehrten einige Wunden noch immer an ihm und Kandas Schlag war auch nicht gerade ohne gewesen, genauso wie sein Tritt. Sein Kopf hämmerte immer noch unaufhörlich, aber solange er Yu wieder bekam, war es das wert, genauso wie das Risiko, sein Leben aufs Spiel zu setzen. Für Yu, für seinen Yu, würde er alles tun.

Lavi folgte dem Schwarzhaarigen aus Komuis Büro und schloss die Tür. Kurz darauf wurde er am Kragen gepackt und hart gegen die Wand gedrückt.

„Nenne mir nur einen guten Grund, wieso ich dich nicht auf der Stelle umbringen sollte?!“

Ohne mit der Wimper zu zucken, hielt Lavi dem kalten Blick stand, der ihn zu durchbohren drohte.

„Weil du mich irgendwo, tief in dir, noch liebst, deswegen Yu.“

Bevor der Schwertkämpfer irgendetwas sagen oder tun konnte, packte Lavi ihn nun seinerseits am Kragen, jedoch nur, um ihn nach so langer Zeit endlich wieder zu küssen. Wie er diese Lippen vermisst hatte.

Aber lange konnte er dieses Glücksgefühl nicht andauern lassen, denn wenn er den Kuss zu lange anhielt, würde Kanda aus seiner Starre und seinem Schock erwachen und für heute hatte er wirklich genug Prügel eingesteckt.

So ließ er ihn los und ging ohne noch ein Wort zu sagen Richtung Krankenstation. Er konnte nicht sehen, wie Kanda entgeistert einige Momente regungslos dort stehen blieb, dann aber mit so einer Wucht gegen die Wand schlug, dass sie einen Riss bekam und seine Knöchel zu bluten anfingen.
 

How long, how far do I need to go

til your splinted heart open up for me again?
 

Nach einer halben Stunde kam Lavi bei der Arche an. Er hatte ein dickes Pflaster auf der Stirn, doch er hatte Glück gehabt, die Wunde hatte nicht genäht werden müssen. Noch ein paar Schmerzmittel, dann war er auch schon wieder entlassen worden.

Wie er es erwartet hatte, stand Kanda schon an ihrem Treffpunkt und funkelte ihn hasserfüllt an. Ein Blick, an den sich Lavi nicht mehr gewöhnen konnte. Kanda drehte sich weg und machte sich dann auch schon auf den Weg, und während er ihm folgte, strich er sich einmal gedankenverloren über die Lippen. Wann würde er sie wieder spüren können?

Als sie durch die Arche traten, fanden sie sich auf einer Hügellandschaft wieder. Lavi ließ seinen Blick schweifen, links von ihnen sah er einige Rauschschwaden und schwache Umrisse von Gebäuden, das musste das Dorf sein von dem Komui geredet hatte. Rechts von ihnen prangte ein Wald auf. Er wirkte dunkel und unheimlich, so, als hätte jemand ein schwarzes Tuch über ihn gelegt. Es schauderte Lavi bei diesem Anblick.

Ansonsten sah er überall nur kleine bewachsene Hügel, soweit das Auge reichte. Die Sonne war gerade dabei, hinter einem dieser Hügel unterzugehen, bald würde die Nacht anbrechen und sicher würden die Akuma sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Ein wenig unruhig glitten seine Finger über den Hammer, den er an der Seite trug, während sein Blick sich wieder auf den Wald geheftet hatte. Dieses Unheil, welches er ausstrahlte, konnte doch nur von einer Horde Akuma kommen. Er atmete einmal tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Dann schaute er zu Yu rüber. Dieser schien alles andere als beunruhigt zu sein, ganz im Gegenteil. Er war voller Vorfreude. Seine Augen blitzten kurz vor Kampfeslust auf und ein kaltes Grinsen hatte sich auf seine Lippen gelegt. Genüsslich zog er Mugen aus seiner Scheide und wartete voller Ungeduld auf die Ankunft der Akuma. Dieser Anblick machte Lavi noch mehr Angst als der gruselige Wald.

„Na los, worauf wartet ihr? Kommt endlich heraus!“ schrie der Schwertkämpfer dem Wald entgegen und in den ersten Momenten geschah nichts, doch dann war Gelächter zu hören und nach und nach strömten Akuma aus dem Wald. Sie schienen belustigt zu sein, dass sich doch wirklich nur zwei ihnen entgegenstellten.

Lavi schluckte bei der Menge, die aus dem Wald kam, während er hastig seinen Hammer zog. Yu aktivierte, noch immer grinsend, seine Innocence und bevor überhaupt alle aus dem Wald gekommen waren, hatten seine Hölleninsekten die ersten getötet. Im nächsten Augenblick war er auch schon in der Menge der Akuma verschwunden. Für einen Augenblick war sich Lavi nicht sicher, vor wem man mehr Angst haben musste, vor Yu oder den Akuma? Doch darüber konnte er sich jetzt keine Gedanken machen, denn die ersten Geschosse flogen auf ihn zu, die er mit seinem größer werdenden Hammer abwehrte. Noch einmal holte er tief Luft, dann stürmte auch er in das Heer.
 

Er wusste nicht, wie lange sie schon kämpften, oder wie viele Akuma seinem Hammer erlegen waren, doch es schien einfach kein Ende zu nehmen. Er keuchte und wischte sich den Schweiß weg, ehe er zur Seite sprang, um einem Geschoss auszuweichen. Er merkte, dass ihn langsam seine Kräfte verließen, aber die Anzahl ihrer Feinde schien nicht abzunehmen. Wie lange würde er noch durchhalten? Er lief einen Hügel hoch, um sich einen besseren Blick über die Lage zu verschaffen und nach Yu zu sehen. Er wusste, dass er unwahrscheinlich stark war, dennoch sorgte er sich um Kanda. Als er oben ankam, konnte er den Schwertkämpfer sofort erblicken und ihm stockte für einen Moment der Atem. Er hatte gedacht, dass er schon viele getötet hatte, doch Kandas Schlachtfeld hatte fast die doppelte Größe. Und noch immer umzingelten ihn die Akuma, Massen mehr, als sie es bei ihm getan hatten. Kandas Hass und Stärke schienen sie anzuziehen.

Yu war von Blut besudelt und Lavi konnte noch nicht einmal sagen, ob es Kandas Blut oder das der Akuma war. Er hoffte, das Letztere. Aber was ihn am meisten schockierte, war, wie Yu kämpfte, die Art und Weise. Es war ein Prozess des Zerstörens, er konnte es ganz deutlich sehen. Yu kämpfte nicht, um zu beschützen, um zu leben, er kämpfte, um sich endgültig zu zerstören. Mit jedem Kampf den er führte, tötete er ein Stück von sich selbst. Eine gefühlslose Hülle ohne Herz. Die Zerstörung der Seele. War er doch zu spät gekommen? Hatte er Kanda endgültig verloren?

Er biss sich auf die Unterlippe und ballte die Hände zu Fäusten.

Ein Countdown der Zerstörung. Bei welcher Stufe war er angekommen? Wie viele Kämpfe waren es noch bis zur kompletten Selbstzerstörung? Aber noch durfte nicht alles zu spät sein. Es musste noch einen Funken Leben in ihm stecken. Lavi schwang seinen Hammer und rannte zu dem Kampffeld, immer auf Yu zu, dabei Akuma in den Tod reißend. Neue Kraft war in ihm aufgekeimt, denn er musste Yu unbedingt beschützen. Er konnte nicht zulassen, dass Kanda sich wirklich selbst zerstörte. Er musste es verhindern, irgendwie.

„Yu! Yu hör auf! Bitte, bitte zerstöre dich nicht selber! Gib noch nicht auf! Ich weiß, dass du schreckliches durchgemacht hast, dass du dich verloren hast und dass es weh tut! Aber du musst dich dennoch erinnern! Erinnere dich, wie es war, wie du warst! Was wir gemeinsam hatten! Ich weiß, ich habe mein Versprechen gebrochen, dich nicht alleine zu lassen!“

Mittlerweile war Lavi bei Yu angekommen.

„Aber ich habe dir auch versprochen, dich für immer zu lieben, und das tue ich immer noch! Ich wollte dich nie alleine lassen!“

Das Feuersiegel brach durch die Reihen der Akuma, gefolgt von Hölleninsekten.

„So wie du jetzt bist, ist es, als wärst du schon Tod! Aber darauf wartest du doch eigentlich nur, oder? Bis es endgültig so weit ist! Aber das werde ich nicht zulassen! Wenn du gehst, dann gehe ich mit dir, ohne dich hat auch mein Leben keinen Sinn mehr!“
 

He will never die alone

He will never die alone
 

Mittlerweile flüchteten einige Akuma, denn es fielen immer mehr in ihren eigenen Reihen. Dennoch waren noch genug hier, um ihnen das Leben schwer zu machen. Lavi musste unter allen Umständen verhindern, dass Yu weiter so kämpfte. Er musste ihn vor sich selbst und dieser Welt beschützen. Dieses ganze Kämpfen war doch Wahnsinn.

Plötzlich wurde er zur Seite gestoßen, was ihn zu Boden gehen ließ. Erschrocken schaute er auf und konnte Kanda vor sich stehen sehen. Durchbohrt von Geschossen.

„Nein.. Nein! Yu!“

Lavi rappelte sich wieder auf, doch bevor er Yu erreichte, stürzte sich dieser wieder in die Schlacht.

Solange noch ein Funken Wille und Kraft in dir herrscht, kannst du kämpfen! Schoss es Lavi durch den Kopf als er sah, wie Yu mit seiner letzten Kraft einen Akuma nach dem anderen niederstreckte und dabei eine Blutspur hinterließ. Tränen stiegen in sein Auge. Solange er noch einen Funken Kraft hatte, würde Yu nicht aufhören zu kämpfen. Und mit solchen Wunden würde er sterben. Wenn der Kampf nicht aufhörte, würde er ihn verlieren.

Mit nie da gewesener Intensität tötete er einen Akuma nach dem anderen. Er würde das verhindern. Er würde Yu nicht sterben lassen, nicht so.
 

Lavi keuchte schwer, doch endlich, endlich waren alle Akuma vertrieben. Aber er hatte keine Zeit sich auszuruhen. Schnell sah er sich nach dem Schwertkämpfer um, denn er hatte ihn zeitweise im Kampf aus dem Auge verloren. Nicht weit von ihm entfernt konnte er ihn erblicken, wie er gekrümmt auf den Boden lag, mit neuen, zahlreichen Wunden. Kanda zog scharf die Luft ein und versuchte dann, sich wieder aufzurappeln.

„Yu! Verdammt Yu, was tust du da? Bleib liegen!“ rief Lavi erschrocken und eilte zu ihm.

„K-klappe..einige..sind..ent..wischt!“

Lavi konnte es nicht fassen. In dem Zustand wollte er ihnen hinterher? Der Kampf war doch vorbei. Sie hatten sie geschlagen, auch wenn einige geflohen waren, doch dieser Kampf war gewonnen. Aber Kandas, Kandas Kampf schien noch immer nicht zu Ende zu sein.

Vorsichtig hob er Yu an.

„Yu.. der Kampf ist vorbei. Er ist zu Ende, hörst du? Du musst nicht mehr kämpfen. Du musst nicht mehr kämpfen... hör auf.. und komm zur Ruhe. Es gibt jetzt keinen Grund mehr für dich zu kämpfen.“
 

In your head, they are still fighting

In your head, they are still dying

It´s in your head

It´s all in your head



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vava
2010-01-02T01:02:20+00:00 02.01.2010 02:02
mein versprochener kommi ^^
ich mag das kappi
auch wenn es mich gerade mal wieder echt traänen gekostet hat,..
ich sag ja ich bin im moment zu emotional was depri angeht XD
aber das kappi is auch schon hart mi-chan..
die 4 phasen... und dann wirklich kandas sebstzerstörersicher drang...
nur gut das lavi ihn noch nicht afgegeben hat ^^


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