Zum Inhalt der Seite

Close your eyes and count to fight

LavixKanda
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

X

Bring me to life

Frozen inside without your touch

without your love

Wake me up!

Save me..

Save me from the darkness

Save me from the nothing

Bring me to life
 

Er konnte eine Stimme hören, die ihn rief. Er kannte diese Stimme, sie war ihm vertraut. Etwas in ihm sagte ihm, dass er sich auf diese Stimme einlassen sollte. Hatte er sie nicht gesucht? Genau diese Stimme? Verschiedene, undeutliche Bilder schossen ihm durch den Kopf. Er konnte eine Person erkennen, schwach sah er, wie sie lächelte, ihn anlächelte. Ihm wurde ganz warm dabei.

Ich liebe dich

Nur wegen dir bin ich zurückgekommen

Ich habe dir versprochen, dich für immer zu lieben

Yu

So bist du nicht

Ich kenne dich

So wie du jetzt bist, hast du aufgegeben

Du musst nicht mehr kämpfen

Ich liebe dich
 

Langsam öffnete Kanda die Augen und brauchte einen Moment, um klar zu sehen. Dennoch war das erste, was er richtig wahrnahm, die Wärme, die seine linke Hand umschloss.

„Yu.. endlich.. endlich bist du wieder wach!“

Er wandte den Kopf nach links, folgte der Richtung der Stimme. Ein besorgtes, aber zugleich erleichtertes Gesicht blickte ihn an. Er sah das Lächeln, welches er in seinem Traum gesehen hatte.

Ein leichter Druck an seiner linken Hand.

„Ich hatte solche Angst um dich.. für einen Moment dachte ich, ich hätte dich verloren.. oh Yu.. ich bin so froh..“

Er weinte, wieso weinte er? Wieso lächelte er denn nicht mehr? Es machte ihn traurig, ihn so zu sehen. Er brauchte einige Momente, um seinen Arm heben zu können. Etwas unbeholfen berührten seine Finger die feuchte Wange. Er wollte dieses Gesicht wieder lächeln sehen. Es war so kalt gewesen, all die Zeit. So schrecklich kalt. Aber dieses Lächeln, dieses Lächeln erinnerte ihn an eine Wärme, die er schon vergessen geglaubt hatte. An eine Wärme, die er mal gespürt hatte. Er wollte sie wieder haben. Er wusste, dass er sich auf einer langen und dunklen Reise befand, nicht sicher, ob er sein Ziel schon erreicht hatte. Wegen dieser Reise war er sehr müde, unendlich müde. Aber er wollte zurück, endlich zurück. Er wollte nach Hause. Zu Hause hatte immer jemand auf ihn gewartet. Jemand wartete auf ihn.

Er merkte, wie ihn die Kraft in seinem Arm verließ. Doch bevor sich seine Finger ganz von der Wange lösten, wurden sie ergriffen.

„Yu.. bitte, bitte komm zurück! Komm zurück zu mir.. gib noch nicht auf! Bitte, ich liebe dich doch.. ich liebe dich doch noch immer.. Ich halte es nicht mehr ohne dich aus..!“

Noch mehr Tränen. Jemand, der auf ihn wartete. Da war jemand, der auf ihn wartete. Er schloss seine Augen.
 

I want you so much to open your eyes

Cause I need you to look into mine

Tell me, that you open your eyes
 

Lavi sah für einen Moment hinaus, als die Sonne zum vierten Mal aufging, ohne dass Yu die Augen geöffnet hatte. Sachte strich er mit dem Daumen über die kühle Handfläche des Schwertkämpfers. Obwohl schon viele von Kandas Wunden geheilt waren, öffnete er einfach nicht die Augen. Irgendwie hatte er Angst, dass Yu nie wieder aufwachen würde. Er biss sich auf die Unterlippe und schüttelte leicht den Kopf. Daran durfte er gar nicht erst denken. Yu würde irgendwann wieder aufwachen, ganz sicher. Doch was war danach? Was sollte er tun, wenn er noch immer nicht wie früher war? Was sollte er ihm sagen? Wie würde er ihn wieder ins Leben zurückholen können?

Aber jetzt war sich Lavi ganz sicher. Es war noch nicht zu spät. Noch musste irgendwo ein Funken Leben in ihm stecken, den es zu entfachen galt. Sonst hätte er ihn nicht beschützt, sonst hätte Kanda ihn einfach durch die Geschosse der Akuma sterben lassen.

Er seufzte leise und ließ seinen Blick noch einmal durch das kleine Zimmer schweifen, indem sie beide schliefen. Da er darauf bestanden hatte, hatte man seine Strohmatte zu Kandas gelegt, damit er bei ihm bleiben konnte. Yu hatte auf dem Schlachtfeld das Bewusstsein verloren, weswegen er ihn mit letzter Kraft ins Dorf getragen hatte. Glücklicherweise wurden sie herzlich empfangen und versorgt. Dies war nun vier Tage her. In diesen vier Tagen hatte er kaum geschlafen oder das Zimmer verlassen.

Ein kurzes Zucken von Kandas Hand riss ihn aus seinen Gedanken und voller Hoffnung schaute er ihn an. Und tatsächlich, Yu öffnete langsam seine Augen.

„Yu.. endlich.. endlich bist du wieder wach!“

Lavi war so erleichtert, dass Kanda endlich die Augen öffnete. Sachte drückte er die Hand des Schwertkämpfers während er lächelte.

„Ich hatte solche Angst um dich.. für einen Moment dachte ich, ich hätte dich verloren.. oh Yu.. ich bin so froh..“

Er wusste nicht wieso, aber als Yu ihn aus seinen dunklen Augen so anblickte, ohne Hass, ohne Abscheu, kamen ihm einfach die Tränen. Die Sehnsucht nach dem alten Yu zerriss ihn fast. Er kniff sein Auge zu und wollte sich gerade die Tränen wegwischen, als er plötzlich Kandas kalte Finger an seiner Wange spürte. Er schaute ihn an und noch mehr Hoffnung keimte in ihm auf. Konnte es wirklich sein? Konnte es wirklich sein, dass Yu zurückkehrte? Er spürte, wie Kanda die Kraft zu verlassen schien, weswegen er seine Hand mit seinen beiden Händen ergriff und sie gut festhielt. Behütet wie einen kostbaren Schatz.

„Yu.. bitte, bitte komm zurück! Komm zurück zu mir.. gib noch nicht auf! Bitte, ich liebe dich doch.. ich liebe dich doch noch immer.. Ich halte es nicht mehr ohne dich aus..!“

Kandas Antlitz verschwamm unter einem neuen Schwall von Tränen und als er endlich wieder klar sehen konnte, war Yu schon wieder eingeschlafen.

„Yu-chan..“

Vorsichtig beugte er sich zu ihm herunter, die Hand noch immer umklammert und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Gib nicht auf.. und komm zurück zu mir..“
 

Come and hold my hand

I want contact the living
 

Als er das zweite Mal erwachte, hatte er das Gefühl, diese lange Reise endlich hinter sich gebracht zu haben. Ihm kam alles was passiert war so unecht vor. Alles war wie in einem Schleier verhangen, er war blind gewesen und war aus diesem Nebel nicht hinausgekommen. Aber eine Stimme hatte ihn geführt und nun war alles so viel klarer. Noch immer fühlte er sich von dieser Reise erschöpft und wenn er die Augen schloss, konnte er den Nebel noch immer in weiter Ferne sehen. Er konnte nicht leugnen, dass er Angst hatte, erneut gefangen zu werden. Aber dieses Mal war er nicht alleine. Denn er konnte ihn schlafend neben sich liegen sehen, seine Hand fest in den warmen Händen Lavis.

Während er Lavi beim schlafen zusah, kehrten nach und nach die Erinnerungen zurück, die er so tief in sich verbannt hatte. Erinnerungen, die schmerzlich waren. Lavi hatte sein Versprechen gebrochen, er hatte ihn alleine gelassen, doch er war zurück gekommen. Er verstand das alles noch nicht so ganz, aber Lavi war zurückgekehrt, war das nicht alles was zählte?

Langsam setzte sich Kanda auf und verzog dabei etwas das Gesicht. Er wusste, dass seine Wunden alle so gut wie geheilt sein mussten, aber dennoch war er noch nicht ganz auf der Höhe. Die Anstrengungen der letzten Zeit forderten nun seinen Tribut.

Durch seine Bewegungen wohl geweckt, regte sich der Rotschopf nun und öffnete sein Auge, erst ein wenig verschlafen, doch als er ihn erblickte, war jede Müdigkeit verflogen.

„Yu! Du bist wieder wach!“

Er warf Lavi einen kurzen Blick zu, doch dann senkte er seinen Blick. Dass er sich selbst so verloren hatte tat ihm Leid und er schämte sich, da er einfach nicht stark genug gewesen war. Aber dieser Schmerz war einfach zu unerträglich gewesen. Ob Lavi auch nur ahnen konnte, wie er sich gefühlt hatte?

„Yu.. du, du bist es doch wirklich, oder? Bitte sag mir, dass du es bist..“

Mit einem sanften, aber bestimmten Ruck, wurde er von Lavi mehr zu ihm gedreht, denn Lavi verlangte, dass er ihm in das Auge sah. Er merkte, wie heiße Tränen über seine Wangen liefen, dennoch hob er den Blick und erwiderte somit Lavis.

„Du hast es gebrochen.. dein Versprechen.. bist ohne ein Wort zu sagen gegangen.. wieso? Warum hast du mir das angetan?“

Yu spürte, wie seine Stimme brüchig zu werden schien.

„Wieso?..Wieso?!“

Alter Zorn kam in ihm hoch, als er an den Tag dachte, an dem Lavi verschwunden war. Zorn, der ihn entkräftet mit der Faust gegen Lavis Brust schlagen ließ. Lavi tat dagegen nichts, er schaute ihn nur traurig an und legte dann die Arme um ihn. Zuerst versuchte er, sich aus dieser Umarmung zu winden, doch dann drückte er sich gegen ihn, hielt ihn fest.

„Yu.. bitte verzeih mir. Ich hatte nie gehen wollen. Nie.. Es war Bookman, er hat mich reingelegt. Es tut mir so leid Yu.. bitte glaube mir!“

Leise erzählte Lavi ihm, wie Bookman ihn aus der Black Order gelockt hatte, wie sie Wochen unterwegs waren, von seiner Flucht und wie sehr er ihm gefehlt hatte. In der ganzen Zeit in der Lavi erzählte, hielt er ihn weiterhin fest und jeglicher Zorn verebbte langsam.

Lavi hatte also gar nicht gehen wollen. Und er war wirklich nur wegen ihm zurückgekehrt.

„Hör mir zu Yu.. ich weiß, ich habe mein Versprechen gebrochen, auch wenn ich es nicht gewollt habe. Aber bitte.. ohne dich halte ich es einfach nicht mehr aus. Du musst mir glauben..“

Zögerlich löste sich Yu von Lavi ein wenig, denn er hatte Angst, ihn gleich wieder zu verlieren, wenn er ihn loslassen würde. Er schaute ihm in sein Auge, ehe er seine Hände auf Lavis Wangen legte und ihn dann zärtlich küsste. Wie sollte er ihm nicht verzeihen? Egal, wie viel Schmerz er wegen ihm erlitten hatte, egal was alles passiert war, ohne ihn, ohne ihn konnte er doch genau so wenig.

„Mein blöder Hase..“ murmelte Yu und senkte den Blick etwas.

„Ich.. dass ich mich so verloren habe..ich..“

„Nein Yu, sag nichts. Ich wusste von deiner Angst.. und dich trifft keine Schuld. Du wolltest doch nur nicht alleine sein.. etwas, was kein Mensch will. Du warst lang genug alleine..“

Lavis Arme legten sich enger um ihn. Und mit jeder Sekunde, in der er Lavi nah war, gelang der dunkle Nebel in so weite Ferne, dass er ihn irgendwann nicht mehr sehen konnte.

Die Reise war endgültig zu Ende. Er war zu Hause.
 

My heart is a fist

drenched in blood

My soul will fight again

My soul will rise again



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kalahari
2010-11-01T21:46:58+00:00 01.11.2010 22:46
einen schönes FF
sehr dramatisch, sehr traurig und auch sehr spannend
yus angst war gut nachzuvollzeihen und ist auch super angekommen.. man konnte sie richtig spüren
mit lavi hat man stark mitgefieber...dass er kanda wieder zurückbekommt
manche stellen waren einfach nur zum heulen... sehr traurig geschrieben und bewegend
die zitate waren auch sehr gut ausgewählt und eingebracht
die letzten wort "er war zu hause." bilden auch einen schöne abschluss... einfach toll^^
Von:  Vava
2010-01-02T01:11:26+00:00 02.01.2010 02:11
*_________*
jetzt ist der vaal wieder glücklich ^^
hach dieses kappi macht mich glücklich wenn ich es lese *_*
es ist sooo schön beschrieben wie yu wieder nach hause möchte weil da wer auf ihn wartet =)
wirklich schön mi-chan ^^
ich liebe die ff *ff knuddel*
*ff zu seite leg*
*mi-chan anjump* *mi-chan knuddel*
DANKE


Zurück