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Dreaming of Reality

von

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Titel: Dreaming of Reality
 

Note: Und wieder eine neue FF von mir. Der kleine OS hat meine Schreibblockade tatsächlich gelöst und ich probiere mich hier mal wieder an einer etwas längeren Geschichte, von der ich hoffe, dass sie euch gefallen wird =)
 

Sie ist AU, also gibt es keine Spoiler, außer für den Handlungsstrang der ersten Staffel, die so minimal sind, dass man denken könnte, sie kämen von mir, lol.
 

Kapitel Eins
 

Die Träume beginnen, als Sam aufs College kommt und noch lange, bevor er Jessica kennen lernt.
 

Es sind keine wirklichen Albträume, zumindest nicht, wenn er sie mit denen vergleicht, die er sonst hat. Er sieht keine Menschen sterben, es gibt kein Blut, keine Schreie, nicht dieses beengende Gefühl einer bevorstehenden Gefahr, der er einfach nicht ausweichen kann.
 

Meistens ist es zu hell. So sehr, dass Sam sogar im Traum das Bedürfnis hat, sich die Hand über die Augen zu halten. Er steht vor einem Haus, das er nicht kennt, in einer Stadt, in der er noch nie war. Anfangs ist das alles, was er sieht, denn er kann sich in seinen Träumen nie vorwärts bewegen, er kann den Kopf nie drehen und er weiß, da ist etwas in diesem Haus, aber er kommt nicht ran.
 

Es ist so unbedeutend, dass Sam morgens aufwacht und sich kaum noch daran erinnern kann. Es sind Tage, die sich nicht von ihrem Vortag unterscheiden und in denen nichts außergewöhnliches passiert. Und nachts steht er wieder vor diesem Haus, wieder in derselben Stadt und nie ergibt es einen Sinn und Sam sucht auch nicht nach ihm. Er ist nur froh, dass es kein Albtraum ist.
 

All das ändert sich an dem Tag, an dem er auf Jessica trifft.
 

- - -
 

Sie ist schön, viel schöner als die meisten Menschen, die Sam kennt und genau aus dem Grund, fällt es ihm auch so schwer, sie anzusprechen.
 

Er sieht sie fast täglich in der Bibliothek konzentriert über ihr Buch gebeugt oder eifrig am Notizen schreiben und da Sam der Mut fehlt, sie direkt anzusehen, haftet sein Blick jedes Mal angestrengt am Monitor vor ihm, auch wenn die Buchstaben schon lange zu vielen einzelnen schwarzen Linien verschwommen sind.
 

An einem Montag passiert es.
 

Sam muss an ihrem Tisch vorbei, um sein Buch zurück an seinen Platz zu bringen und Jessica hat im selben Moment die gleiche Idee, schiebt ihren Stuhl zurück und Sam, ohne jede Grazie, landet mit dem Hintern zuerst auf dem Boden. Es ist die klischeehafteste Art, sich kennen zu lernen, aber so passiert es nun einmal: Mit geschockten Blicken, einem schüchternen Lächeln und einer leisen Entschuldigung. Sie ist verschwunden, bevor Sam überhaupt begreifen kann, welche Peinlichkeit ihm gerade widerfahren ist und ihm bleibt nichts anderes übrig, als ihr stumm hinterher zu sehen.
 

In dieser Nacht verändert sich sein Traum.
 

Es ist immer noch das selbe helle Licht, das selbe Haus und somit auch die selbe Stadt, aber diesmal schafft Sam es, seinen Kopf zu drehen. Es ist nicht nur das Licht, das blendet. Alle Farben sind zu grell – das Gras zu grün, der Himmel unnatürlich blau und Sam ist nicht in der Lage, seinen Blick auch nur annähernd der Sonne entgegen zu wenden.
 

Alles an diesem Ort scheint unwirklich.

Und als Sam seinen Kopf leicht nach rechts dreht, sieht er es. Er kann nicht wirklich sagen, welches Baujahr es ist, denn er kennt sich mit Autos nicht aus, aber es sieht älter aus, was nicht wirklich passt, da die anderen Häuser der Nachbarschaft, die Sam nun sehen kann, alle sehr modern wirken. Es ist ein alter Chevy, so viel kann er erkennen, aber als er versucht näher hinzusehen, wird die Sonne zu stark von der schwarzen Oberfläche des Wagens reflektiert und Sam braucht einige Anläufe, bis er seine zusammengekniffen Augen langsam wieder öffnen kann.
 

Die Farben in diesem Traum sind fast schon schmerzhaft, aber es ist das Nummernschild des Autos, das Sam am meisten irritiert.
 

Er war noch nie in Kansas.
 

- - -
 

Jessica ist immer noch täglich zur selben Zeit in der Bibliothek wie Sam und er hat auch immer noch nicht den Mut, auf sie zu zu gehen, aber sie nimmt ihm diese Last ab. Eines Tages setzt sie sich neben ihm und ihr Lächeln verhindert, dass Sam auch nur ein Wort von dem versteht, was sie sagt. Und aus dieser unangenehmen Situation wird irgendwie eine Unterhaltung, in der Sam es sogar ein paar Mal schafft, sie zum Lachen zu bringen und er fühlt sich nicht mehr ganz so unwohl in seiner Haut.
 

Als sie aufstehen und gehen will, bekommt er noch eines ihrer Lächeln geschenkt. „Ich bin übrigens Jessica Moore. Wie heißt du?“
 

„Sam“, antwortet er zu schnell und zu übereifrig, aber sie scheint es nicht zu stören, also erwidert er ihr Lächeln etwas ruhiger. „Sam Singer.“
 

- - -
 

Jessica ist anders als die meisten Mädchen, das merkt Sam gleich. Sie lässt sich nicht durch protziges Gehabe beeindrucken und es interessiert sie auch nicht, wer die neusten Marken trägt oder über wessen Witze am lautesten gelacht wird. Jessica sind andere Dinge wichtig, wie Musik, Theater und Bücher und es hilft Sam entscheidend weiter, dass sie seinen trockenen Humor zu verstehen scheint. Das seltsamste ist, dass sie ihn mag. Sie setzt sich nun immer neben ihn in der Bibliothek oder läuft ihm wie zufällig auf dem Gang über den Weg oder steht mit einer Gruppe Freundinnen vor dem Raum, in dem Sam gerade in einer Vorlesung sitzt.
 

Sie macht es so auffällig unauffällig, dass Sam jedes Mal nur schwer ein Grinsen unterdrücken kann, wenn er sie sieht.
 

Seine Träume lockern sich unterdessen auf. Die Farben ermatten etwas und es kommt immer mehr von der Nachbarschaft in Sicht. Es sind kleine Dinge, wie Gartenbüsche, Briefkästen oder Gardinenmuster, die Sam nun immer deutlicher erkennen kann. Nur sein Standort bleibt gleich. Nie kann er seine Füße bewegen, fast so, als dürfe er sich nicht einen Millimeter von dem Haus entfernen.
 

Aber das muss er nicht, den Namen am Briefkasten erkennt er auch so.
 

Winchester.
 

- - -
 

Sie sind bereits ein halbes Jahr zusammen, als Jess das erste Mal samt Zahnbürste bei Sam übernachtet und in dieser Nacht, mit Jessicas ruhigem Atmen neben ihm, verändert sich der Traum ein letztes Mal. Und ab da ist alles anders.
 

Das selbe Haus in der selben Nachbarschaft mit dem gleichen schwarzen Chevy zu seiner rechten Seite, immer noch in Kansas und Sam sieht sich schon nicht einmal mehr um, kennt alles in seiner Sichtweite bereits in- und auswendig, da öffnet sich zum ersten Mal seitdem Sam diesen Traum hat, seit einem Jahr, die Haustür vor ihm.
 

Erst ist da nur noch mehr Licht, aber nicht grell, sondern gedämpft und schön, wie an einem Frühlingsmorgen und Sam fühlt sich nicht mehr unwohl und falsch platziert, sondern beinah geborgen. Er kann nicht viel erkennen in der Tür, egal, wie sehr er sich anstrengt und seine Füße wollen sich immer noch nicht von der Stelle bewegen, aber er sieht Umrisse, zwar schemenhaft aber eindeutig menschlich.
 

Es können zwei Personen sein, vielleicht auch drei, Sam ist sich nicht ganz sicher, und sie machen nicht den Anschein, als wollten sie auch nur einen Schritt aus der Tür machen, so lange Sam hier steht.
 

Er ist so konzentriert auf die Umrisse der Figuren vor ihm, dass er zusammen fährt, als er die fremde Stimme neben sich hört, die ihm doch seltsam bekannt vorkommt.
 

„Du solltest aufhören, den ganzen Tag über unser Haus an zu starren, sonst ruft noch jemand die Polizei.“
 

Und als Sam den Kopf dreht, sieht er ihn zum ersten Mal, aber er kennt dieses Gesicht, er weiß nur nicht woher. Grüne Augen, Gel in den blonden Haaren und ein Grinsen, als wäre sein Besitzer zu groß für die Welt.
 

Und auf einmal fühlt Sam sich, als wäre er nach Hause gekommen nach einer langen Reise ohne jegliches Ziel.
 

- - -
 

Es geschieht an einem verregneten Mittwoch, zwei Wochen nachdem Sam aufgehört hat, von diesem Haus in Kansas zu träumen.
 

Er wartet im Café auf Jess, die gleich aus einer Prüfung kommen sollte und er hat seinen Vater am Telefon, der über Dinge redet, von denen Sam nichts versteht, denn sein Vater führt zwar einen Schrottplatz mit kleiner Werkstatt nebenan, aber das heißt trotzdem nicht, dass Sam sich für Autos interessiert.
 

Er kann sich sowieso nicht konzentrieren, denn die ganze Zeit hat er das prickelnde Gefühl im Nacken, als würde ihn jemand beobachten. Und während Bobby noch immer über seinen neusten Kunden schimpft und der Kellner eine neue Tasse Kaffee vor Sam auf den Tresen stellt, dreht dieser sich um und blickt über drei Tische hinweg in ein Paar grüne Augen, das sich erschrocken weitet.
 

Es ist dieses seltsame Gefühl, dass man bekommt, wenn man eine fremde Person sieht, die man noch nie zuvor getroffen hat und von der man dennoch weiß, dass man sie kennt. Und sein Gegenüber muss das selbe fühlen oder auch etwas anderes, Sam kann es nicht genau sagen, denn der Mann wendet seinen Blick ertappt ab und steht fast schon ruckartig auf, um das Café zu verlassen.

Bevor Bobby seinen letzten Satz beendet hat, legt Sam auf und als Jessica zehn Minuten später das Café betritt, ist von Sam keine Spur mehr zu sehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  RyouAngel
2009-08-28T08:33:06+00:00 28.08.2009 10:33
Oh wow ist ads spannend!
Das mit den träumen hast du richtig genial beschrieben und so viel Spannung aufgebaut, ich hätte mich beinah selbst erschrocken als Sam neben sich plötzlich die Stimme hörte
*grinsl*

Das treffen von Sam und Jess finde ich, wie schon mal angemerkt wurde von Morathi unheimlich realistisch, das klingt 100 % nach unserem Sammy XD
Aber das er Singer mit Nachnahmen heißt und scheinbar Bobbys Sohn ist ist interessant, sehr sogar.

Und nun hat Sam Dean auch och im kaffee getroffen und wie es aussieht Jess versetzt, was ich gut finde XD
Hier hat sie zwar einen tollen Character, aber naja Sam gehört eben dann doch zu Dean
*grinsl*

Freu mich schon sehr auf das nächste Kapitel

RyouAngel
Von:  Morathi
2009-08-27T11:54:55+00:00 27.08.2009 13:54
Hey, was neues von dir *g* du bist echt fleißig ^^

okay, ich hab erst einmal nicht richtig realisiert, dass es AU ist, aber mir gefällt die Richtung in die es geht. Sie sind beide noch keine Stricher oder ähnliche abstruse Gestalten, und das ist schon mal ein sehr sehr wichtiger Punkt *g*
Lustig ist, dass ich mir das Treffen zwischen Sam und Jessica genauso vorstellen kann XD beide zu schüchtern für eine direkte Konfrontation, aber irgendwie klappt es doch ;)
und Jessica hat mal einen sympathischen Charakter X___x auch ne tolle Abwechslung *g*

Also ist Sam Bobbys Sohn? Sein richtiger Sohn? Und damit kein Jäger, sondern Nachwuchs von einem ganz normalen Schrotthändler? Oder weiß er was nicht über seinen Dad? Und was ist Dean? Ist er auch nur ein normaler Bürger? Oder doch ein Jäger? Und wenn in dem Eingang des Hauses drei Personen zu sehen waren, leben dann John und Mary noch?
Toll fand ich den Ausdruck: "ein Grinsen, als wäre sein Besitzer zu groß für die Welt"
das passt so perfekt auf Dean, dass man es echt nicht anders beschreiben kann *gggg*

stutzig gemacht hat mich dann Sams Ausspruch, dass er sich nicht mit alten Autos auskennt. Klar ist er kein son Fan und Freak wie Dean und John, aber wenns nicht au wäre, hätte er den Wagen ja wohl wiedererkannt ;) und in Kansas war er immerhin auch schon mal XD

Und dann treffen beide aufeinander. Nachdem Sam diese Träume hatte. Und er hat sich so wohl gefühlt. Aber einfach wird das jetzt sicher nicht. Hat Dean die gleichen Träume? Oder wie ist da die Beziehung? Argh! So viele ungelöste Fragen!!! ;)
und was wird mit Jessica? Wird Sam sie so einfach verlassen? Wohl eher nicht, oder? ... ODER?

Na ich lass mich mal überraschen =)
das ist ein super Kapitel und ich freu mich riesig aufs nächste ^^
lg, Morathi


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