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{MadaIta}
von

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Flowers In December

Flowers In December

Untertitel: Das Magnum Opus des dreiundzwanzigsten Dezember
 

Entgegen meiner ursprünglichen Absicht, keine Specials zu schreiben, kommt es nun doch dazu… Denn da ich generell etwas unproduktiv bin, muss ich mal etwas liefern, ohne gegen mein Herumtönen, Feierlichkeiten seien egal, anzugehen. Aber glücklicherweise ist das hier ja kein Weihnachts-OS – Madara hat nur zufällig auch am 24. Geburtstag, was ein Glück. Wie alt er ist, vermeide ich immer noch zu sagen, nur, dass er bereits berufstätig ist und sich wohl bei gut Mitte zwanzig bewegt.

Es war nicht leicht, den typischen Weihnachtsklatsch zu nehmen, so schön er auch ist. ‚Flowers In December‘ von Mazzy Star ist aus 1996 und musste sich gegen endlose Konkurrenz durchsetzen. Ich habe die Liedzusammensetzung tatsächlich drei Mal geändert.

Enjoy!
 

Itachi knallte die Tür zu und war müde.

Er war schon den ganzen Tag müde. Heute war der dreiundzwanzigste Dezember, und Itachi war wohl seit mindestens zwei Wochen müde, er wachte morgens müde auf und ging müde zu Bett. Es war nicht die lethargische Müdigkeit, die einen in den Semesterferien oft befiel, weil man nichts zu tun hatte, und auch nicht die wohltuende Müdigkeit der Anstrengung vor einem großen Fest. Es war eine bleierne, sich nie richtig hebende Müdigkeit, die einfach daraus zu resultieren schien, dass sein nächtlicher Schlaf nicht ausreichte, um ihm Energie zu geben. Und Itachi fand keine Gelegenheit, diesen Schlaf aufzuholen, seit zwei geschlagenen Wochen nicht. Er hatte ständig irgendwo zu tun, etwas zu lernen, eine Hausarbeit zu schreiben, in der Bibliothek zu sein, einzukaufen. Er kam gerade vom Einkaufen. Um die Weihnachtszeit eine einzige Pest, alles war überfüllt mit rücksichtslosen Menschen, es schneite wie verrückt, die Geschäfte waren vollgestopft mit unnötigem Krempel, der das vor ihm verbarg, was er eigentlich besorgen wollte, und ständig hielt ihn irgendetwas auf. Die tausendste Weihnachts- oder Adventsfeier stand immer an.

Und dann war heute noch Montag. Itachi hatte den vierten Advent hinter sich und war völlig fertig. Seine Gedanken bewegten sich träge wie kalter, grauer Pudding, und er konnte nur daran denken, sich in etwas Warmes zu legen und die Augen zu schließen.

Die mühevoll errungenen Einkäufe stellte er in der Küche ab und legte nur die verderblichen Sachen in den Kühlschrank, den Rest ließ er stehen. Madara würde sich zwar wahrscheinlich nicht kümmern, oder tat es besser nicht, aber Itachi war es gleich. Ihm war gleich, dass er die Pfeffernüsse nicht vor seinem Mitbewohner versteckt hatte, die er eindeutig für sich wollte, ihm war gleich, an welchem unzweckmäßigen Ort die Einkäufe landeten, ihm war ganz besonders gleich, ob er sie später wegräumen musste. Das war alles so scheißegal. Er wollte sich hinlegen, bevor Madara heimkam und womöglich mit ihm sprach – Madara hasste Schnee und Weihnachten gleichermaßen, beides hatte er gerade im Überfluss, da würde er sich beschweren wollen. Itachi war mehrmals nahe dran, ihm zu sagen, dann hätte er halt besser nicht am Vierundzwanzigsten geboren werden sollen, der Idiot. Der war doch nur so ungeduldig gewesen, damit er die Silvesterfeier noch mitbekam. Wahrscheinlich schon als Baby ein Stimmungskracher.

Itachi schnaubte. Wenn ihn etwas ermüdete, dann die Vorstellung von Madara als Baby.

Er taumelte ins Wohnzimmer. Das Bett würde er nicht belegen, dann würde er nur zu lange schlafen und seinen Tagesrhythmus durcheinanderbringen, was darin resultierte, dass er noch müder wurde. Die Couch hingegen war wie gemacht für eine kleine Tagesunterbrechung.

Die Couch. Und sie war voller… Kram.
 

I wouldn’t have taken everything out on you,

I only thought you could understand
 

Itachi starrte die Couch an. Sie war voller Kram, wirklich. Mehrere Lagen Zeitungspapier waren dort und auf dem kleinen Tischchen ausgebreitet, und darauf balancierten zerbrochene Tassen, halb geklebte Tassen, ganz geklebte Tassen. Die Zerstörungsbilanz des letzten halben Jahres. Itachis Lieblingstasse war auch darunter, er hatte sie vor einigen Wochen versehentlich mit dem Ellbogen vom Tisch gefegt. Madara reparierte diese Sachen irgendwann im Winter, weil er dann naturbedingt einen Rückzug in die Wohnung machte, bis dahin sammelten geborstene Tassen, Vasen, Zahnputzbecher und sogar Keramikmesser sich auf der Fensterbank der Küche an. Küchendunst neigte dazu, die Bruchstellen irgendwann schmierig zu machen, das erleichterte das Kleben nicht direkt.

Folglich bot es sich nicht an, diese nette Sammlung da von der Couch zu reißen. Zumal Itachis rote Lieblingstasse dabei war.

Itachi rang mit sich. Der Krempel war doch egal, da waren Sachen dabei, von denen sie froh waren, dass sie kaputt gegangen waren. Wie zum Beispiel die Schneekugel. Sasori hatte sie nicht besonders versehentlich hier vergessen, nachdem ihn seine Oma damit terrorisierte und er nicht wollte, dass Orochimaru das Ding jemals sah und einen mörderischen Titanium-Strick daraus drehte. Und wegschmeißen tat man das ja nicht. Madara hatte es allerdings bald geschafft, das ätzende kleine Häuschen im Inneren ins Delirium zu schütteln, und bei einem dieser Manöver war ihm die Schneekugel aus der Hand gerutscht und mit der Küchenzeile kollidiert. Die Fassung aus mit Glitzerpulver bestäubtem Porzellan war dabei gesplittert, seitdem residierte die Schneekugel auch auf der Küchenfensterbank.

Itachi war kaum bewusst, was er tat. Er stierte immer noch auf die zugemüllte Couch, taub vor Müdigkeit, und schüttelte dabei die blöde Kugel. Es war eine entmutigte Geste, und wenn es ihm scheiße ging, dann wenigstens auch diesem kitschigen Haus mit seinen gelben Fenstern und den armseligen Plastiktannen.

Die Wohnungstür krachte auf, das kalte Treppenhaus spie bei der Gelegenheit feuchtkalte Luft hinein, und das Zeitungspapier auf Tisch und Couch raschelte leise.

Itachi nahm das allmählich nicht mehr wahr, auch nicht die vor Nässe klatschenden Schritte und das unterdrückte Gemurmel, mit dem Madara sein Missvergnügen kundtat. Itachi drehte ihm zwar den Rücken zu, doch das Prozedere war gleich, ja, ermüdend einfach zu erahnen. Und weil Madara zu dämlich war, sich die Schuhe abzutreten, hatten sie wieder einen halben Liter Schmelzwasser mit Straßendreck und Streusalz auf dem Flur. Letztendlich blieb es immer an Itachi hängen, das mal wegzuscheuern.

Das war’s dann.

„Madara“, knirschte Itachi. Er erhielt ein nichtssagendes Brummen von der Garderobe, wo der Vollidiot sich gerade aus seiner Winterkleidung schälte – dieses ignorante Geräusch reichte, um unvermittelt Gewaltfantasien in Itachi aufsteigen zu lassen. Und er war wirklich kurz davor, sie auszuleben.

„Was?!“

Madara war von Natur aus schlecht gelaunt, wenn sich das Jahr seinem Geburtstag näherte. Er konnte Weihnachtsgeschenkpapier nicht leiden, wie Itachi wusste, sein einziger gelungener Geburtstag wäre es wohl, wenn man ihn den ganzen Winter lang auf den Mond schoss. Mit etwas Zubehör.

Zumindest war er jetzt da. Und Itachi war zu müde, um sich umzudrehen und ihn anzuschreien.

„Nimm das weg.“

Madara nahm sich die Zeit, einen kurzen Blick auf Tisch und Couch zu werfen. Verharschte Eiskristalle schmolzen auf den stacheligen Strähnen seines Deckhaars, wo sie sich vorhin nicht hatten abschütteln lassen, und funkelten wie Lametta.

„Nein“, grunzte er lediglich. Sein restliches Sprachvolumen schien er dafür verbraucht zu haben, leise den Advent zu verfluchen und natürlich seine Eltern, die sich das doch besser hätten überlegen können.

Itachi wandte sich zu ihm um und glich die Handbreit Größenunterschied [1] zwischen ihnen durch den schwelendsten Blick aus, den je jemand in der Vorweihnachtszeit abgeschossen hatte. Aus Madaras dunklen, missmutigen Augen starrte ihm dieser Ausdruck wieder entgegen, überreizt und müde wie eine zerknitterte Reklame.

Nein, sie nahmen sich nichts.
 

Before I let you down again,

I just want to see you in your eyes
 

Itachi hatte sich in den Wohnzimmersessel fallen lassen und die Augen geschlossen. Es war das Bild eines Vulkans, der sich auf das Ausbrechen ausbreitete, und der schwachen Seite der Vernunft, die ihm noch geblieben war, schwante bereits, wie sie sich eine halbe Stunde sinnlos anbrüllten. In der Weihnachtszeit kam das öfter vor als sonst. Madara war dann eh gereizt und dünnhäutig, und Itachi hatte schon längst erkannt, dass man nur ab einer bestimmten Lautstärke überhaupt eine Chance hatte, sich dann zu behaupten. Und da seine Vernunft so zusammengeschmolzen war, hatte er auch nicht mehr die Energie, auf sie zu hören.

Energie hatte er eh für gar nichts.

Madara kehrte zurück. Er war irgendwo gewesen, und seine Miene war immer noch grimmig, als er Itachis Decke auf den Boden fallen ließ. Zusammen mit seinen Kissen und der Wolldecke, die für akute Notfälle neben Itachis Bett lagerte. Jetzt war all das ein unordentliches Gewühl zwischen den großen Fenstern und dem Tisch. Dafür, dass Madara gerade sein Bett abgezogen hatte, war das geradezu faszinierend. War da überhaupt gesaugt worden…?

Die Gewitterwolke auf Madaras Gesicht blieb, als der Deckenturm wuchs, sich erweiterte um Madaras eigenes Bettzeug, einer weiteren Decke, die aus irgendeinem Grund immer in der Abstellkammer lag und muffig roch, und einer Picknickdecke aus Fleece, die man nur anzuschauen brauchte, damit sich die Haare elektrisierten. Das alles bildete einen schiefen, bunten Haufen, Flicken aus buntem Schnee mit klumpigen Kissen.

Madara fiel offenbar gerade auf, dass er ekelhaft freundlich war, für seine Verhältnisse zur Weihnachtszeit. Er sammelte das letzte Couchkissen auf, das er für seine Reparaturen nur irgendwo auf den Boden gefegt hatte, und warf es Itachi ins Gesicht. Es prallte an dessen Gesicht ab, um unter empörtem Rascheln dann in dessen Schoß zu rollen.

Arsch, Arsch, Arsch. Kam nicht mit dem Altern klar, aber Zielen konnte er noch?!

Itachi murmelte betäubt vor sich hin und grub seine Finger in das Kissen, als er aus dem Sessel rutschte und die Decken notdürftig sortierte und die Kissen zusammenraffte, bevor er sich in dem Nest aus noch kühler Behaglichkeit niederließ.

„Was?!“, schnappte Madara warnend. Itachi machte sich nicht die Mühe, seine Augen dafür offen zu halten.

„Ich sagte, das kostet dich dein Geburtstagsgeschenk.“

Madara brummte wieder auf dieselbe, enervierende Weise und zog Itachi eins der Kopfkissen weg, um sich darauf zu setzen und in seiner dämlichen Werktätigkeit fortzufahren. Keramikartikel zu kleben erschien Itachi mit einem Mal wie die dümmste Sache der Welt. Madara war anscheinend gern beschäftigt.

Die Gedankenfront blieb nicht lange, schon begann Itachis Welt zu driften. Die Decken wärmten sich langsam an, und so unbequem war es ohne eine Matratze nicht, solange man ein Ersatzpolster hatte. Und man konnte sich absolut sicher sein, dass Madara keine Weihnachtsjingles summte.

„Was ist es?“

Itachi rührte sich nicht. Als würde er Madara dabei unterstützen, dass dieser abschätzen konnte, ob dieses angeblich einbehaltene Geschenk ein Verlust war oder nicht. Er sollte eigentlich wissen, dass das sinnlos war, er sollte vernünftig sein.

„Ich find’s sowieso.“

Itachi war ja auch nicht kreativ im Verstecken. Dreister fand er es, dass Madara ihn überhaupt wissen ließ, dass er nicht gedachte, sich an die heiligen Regeln des Geschenkgeheimnisses zu halten. Er hatte erst morgen Geburtstag, gegen sieben Uhr abends. Also schon als Baby immer krankhaft darauf bedacht, im Mittelpunkt zu stehen, wahrscheinlich eine echte Sturzgeburt.

Nein, nicht schon wieder diese Gedanken.

„Wirst du nicht“, nuschelte er schläfrig, nicht willens, sich mit Madara zu unterhalten, der hielt ihn nur vom Schlafen ab.

„Du bist doch eh nicht da.“

Bezog Madara sich darauf, dass man für gewöhnlich über die Feiertage verreiste? Itachi war nicht übel versucht, ihm eine zu knallen. Würde er dann hier herumliegen, wenn er vorhatte, heute oder morgen noch irgendwo hinzukommen?

Und nebenbei hatte er diesem Arsch sicherlich mal gesagt, dass seine Eltern geschieden waren.

Itachi beließ es bei einem unfreundlichen Blick aus einem Kissen heraus. Allerdings sah Madara nicht mal her, sondern klebte einen Splitter an den Sockel der Schneekugel. Als sei dieses Ding wichtiger als Itachis Lieblingstasse. Lächerlich.

Lächerlich wie so einiges andere. Itachi wälzte sich herum, sodass er Madara den Rücken zukehrte und aus dem Fenster sehen konnte. Ätzende, weiße Flocken fielen dort einträchtig, allein der Anblick kotzte ihn an. Er war so einschläfernd, wenn da nichts wäre… Nichts. Es war so still. Selbst Madara war still, und der Schnee rieselte nicht nur leise, sondern lautlos. So andächtig und heimlich, als wollte er Itachi auf keinen Fall stören. Und in seinem erschöpften Verstand gingen wirre Vorstellungen durcheinander, dass jemand aufhören sollte, die verdammte Schneekugel zu schütteln, damit dieses weiße Zeug sich endlich legte, anstatt zu fallen.

„Mad‘ra?“

Drittes Grunzen an diesem Tag. Als gute Pawlowsche Töle hörte Madara immer auf seinen Namen, auch durch die Tiefen eines Kissens und ein fehlendes ‚A‘. Er würde einen guten Lawinenhund machen, mit zotteligem Fell und einem Schnapsfässchen um den Hals…

Diese Vorstellungen mussten aufhören. In dieser besinnlichen Stille hatten sie viel zu viel Platz zum Ausbreiten.

„Kannst du dich hinter mich legen?“

„Pah.“

„Bitte.“

„Was ist mit-“

„Tu’s einfach.“

Kleidung raschelte, und Itachi spürte einen Zug an einer seiner Decken, vermengt mit der Präsenz eines schweren, warmen Körpers, der sich seinem minimal annäherte. Der sich trocken räusperte, ob aus Verlegenheit oder weil irgendein Keim doch den Weg in seine Kehle gefunden hatte, der den Geruch von Zigarettenqualm, Klebstoff und scharfem Aftershave mit sich brachte, und der sich stachelig anfühlte wie ein boshafter Mistelzweig.
 

And I got nothing more to say about it

Nothing more than you would me
 

„Was ist nun mit dem Geschenk?”

Nervensäge. Und Itachi beschwerte sich noch, dass es nicht leise genug war.

„Das erfährst du morgen.“

„Letztes Jahr-“

„Letztes Jahr gilt nicht.“

Dieses bewusste Jahr hatte Itachi mit seiner Mutter und ihrer neuen Familie verbracht. Er war ein unaufdringlicher Charakter, der sich schnell überflüssig fühlte, und war nicht damit zurechtgekommen. Itachi war gleichzeitig ein sehr korrekter Mensch, und er hielt es für unangemessen, seinen Vater irgendwo zu erwähnen, nicht, weil er ihn verleugnete, aber weil es jetzt zwei Welten waren. Das nannte man entweder unselbstständig oder sensibel, beide Bezeichnungen waren zulässig.

Und sein Vater musste über Weihnachten arbeiten, sein Projekt lief zu dieser Zeit. Also sahen sie sich im Frühjahr und unternahmen dann wieder einen Ausflug in die Natur. Letztes Jahr waren sie auf eine Moorwanderung gewesen. Es hatte Spaß gemacht, aber tief in seinem Inneren hatte Itachi sich danach auf betonierten Boden plötzlich sehr sicher und geborgen gefühlt.

Diesmal versteckte er sich nur vor alledem unter einem großen Stapel Decken. Er versteckte sich vor allen Diagnosen, dass er zu sensibel war, und vor allen Rohrdommeln und Quellmooren. Vor seinem putzigen Halbbruder und dem neuen Fernglas, das ihm sein Vater geschenkt hatte.

Und sein Exilkamerad war ausgerechnet dieser Idiot hier. Es gab leider keinen anderen.

„Und hör mir gefälligst zu, wenn ich mit dir rede.“

Und dass Itachi nicht zugehört hatte, wusste Madara offensichtlich sehr genau. Er hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und starrte desinteressiert hinauf zu den Glühbirnen an der Decke. Seine Haut war etwas heller geworden, wo die Kälte sie über den markanten Wangenknochen trocken gemacht hatte, und seine Lippen waren rissig. Während er im Sommer durchaus Sonnencreme benutzte, schien ihm bis jetzt nicht eingeleuchtet zu haben, dass auch der Winter klimatische Besonderheiten hatte, die man nicht so hinnehmen musste.

Itachi beugte sich vor, um diese Lippen mit seinen eigenen zu berühren. Sie schmeckten nach schroffem Winter, so idyllisch und einsam wie die Schneekugel, und ihnen fehlte etwas Süßes. Etwas wie gewürzte Schokolade…
 

Send me your flowers of your December,

Send me your dreams of your candied wine
 

Itachi haste sich für so einige Dinge. Er wollte nichts tun, was ihn weckte. Er hätte Madara nicht küssen sollen, dürfen, dann wäre er selbst nicht aufgestanden. Dann hätte er nicht die dämliche Idee gehabt, heiße Schokolade zu machen, mit Zimt und Grünem Kardamom. Und einem Marshmallow, der eigentlich sofort schmolz und eine dicke, zähe Schicht über der Schokolade zurückließ.

Madara beobachtete ihn nicht, er schlief auch nicht. Er lag in dem Deckenknäuel und hatte die Augen geschlossen, wirkte unberührt und ungerührt.

Itachi hatte keine Lust, sich um jemanden zu kümmern. Allerdings hatte Madara das wohl auch nicht, und er hatte es trotzdem getan. Verdammt, wenn er hinter diesem Egomanen zurückstand.

Draußen war es grau geworden, schneite heftiger. Es erweckte in Itachi das Verlangen, die Schneekugel zu schütteln, und nach kurzem Überlegen (und nachdem er die zwei Tassen auf den Boden neben dem Deckenhaufen gestellt hatte, beide Tassen übrigens gleichermaßen hässlich und hellblau) tat er das auch. Prompt lösten sich Teile des wieder zusammengeklebten Sockels und fielen zu Boden, wo sie neuerlich zerbrachen.

Madara öffnete die Augen und schaute ihn an, nicht das Malheur.

„Du Genie.“

„Ich könnte schwören, vorhin hättest du noch weiter links gelegen“, sagte Itachi und schüttelte die Schneekugel. Madara verpasste ihm dafür – das Schütteln oder die Bemerkung – einen nicht allzu sanften Boxhieb auf den Oberschenkel, bevor er sich auf den Bauch wälzte und die Decken so noch weiter ineinander verknotete. Skeptisch betrachtete er über ein Kopfkissen hinweg die Tassen. Aus seiner Perspektive sah er nicht, was drin war, also wog er vermutlich ab, ob es sinnvoll war, sich die Größere von beiden zu nehmen.

Auf den fragenden Blick hin seufzte Itachi ungeduldig.

„Ja, es ist Rum drin.“

Damit ging die größere Tasse an Madara. Itachi war ganz außer sich vor Begeisterung. Arsch.

Er schlüpfte wieder unter die Decken und nahm sich ein Kissen, um es sich vor die Brust zu drücken. Jetzt befand er sich auch noch in der wunderbaren Lage, nicht schlafen zu dürfen, weil seine Schokolade dann kalt wurde oder ganz verschwand, wenn Madara es gar nicht erst zu solcher Verschwendung kommen ließ. Weihnachten war die Zeit des Gebens, aber wenn das Madara das ganze Jahr nicht interessierte, dann sicherlich nicht zu einer Zeit, die er sowieso nicht ausstehen konnte.

Itachi drehte den Kopf zur Seite und starrte Madara dabei an, wie er versuchte, ohne Einsatz seiner Hände, sondern mit seiner berüchtigten Zunge den glitschigen Rest von festem Marshmallow aus der Tasse zu fischen, bevor dieser auch schmolz.

Irgendetwas an diesem Anblick reizte Itachi derzeit zum Lachen. Gut, dass er das nicht tat, das hätte die Stimmung schädlich aufgelockert. Trotzdem konnte er nicht schlafen, das stellte er fest, als er sich von Madara abwandte, um nicht länger von dessen Alberei abgelenkt zu werden.

Itachi blinzelte, sah aus dem Fenster. Sein Körper rührte sich nicht, schien seinerseits sehr wohl zu schlafen.

„Was hast du heute gemacht?“

Zuerst erhielt er keine Antwort. Entweder wog Madara ab, was das sollte, oder er bereitete eine Art gehässigen Witz über alte Ehepaare vor. Oder er dachte darüber nach, was es überhaupt gewesen war. Anstatt Itachi enthusiastisch von seinen Weihnachtseinkäufen zu erklären oder sich, wie es Madaras Art war, zu einer Schmährede über religiös-heidnische Bräuche (bei ihm verschmolz das zu einem unansehnlichen Klumpen, ähnlich wie verbranntes Karamellpopcorn) auszuholen, schwieg er. Irgendetwas beschäftigte den Menschen immer, irgendetwas sollte sofort parat sein. Denn wenn Madara mit einem seiner Muskeln noch schneller war als mit seinen schönen Händen, war das seine Zunge.

„Über Schneehaufen geklettert.“

„Den ganzen Monat?“

Madara grunzte leise und beschäftigte sich wieder mit seiner Tasse. Er schien nicht weiterreden zu wollen.

„Ich meine, was war dein Magnum Opus?“

„Ich hasse Kraken.“

Itachi versuchte, seine Augen zu schließen, doch sie klappten hartnäckig wieder auf.

„Der Witz war schlecht… Sogar für dich.“

Sogar für den dreiundzwanzigsten Dezember, hatte er sagen wollen, ließ es dann aber.

„Und?“, brummte Madara. Seine Stimme klang näher als zuvor, sonst verriet nichts, ob dieses Gespräch ihn interessierte.

„Kennst du es?“

„Bei Sprachen hab‘ ich in der Schule geschlafen.“

Itachi verdrehte die Augen. Sein Bein war zu müde, um nach hinten zu treten, obwohl er gute Chancen hatte, Madaras Kniekehle zu treffen.

„Ehrlich. Mein Bruder musste mich zwischendurch wecken.“

Es war wohl kein Zufall, dass Madara, anstatt den Namen dieser Person einzuführen, ihn nur als ‚mein Bruder‘ titulierte. Obwohl dieser mysteriöse Bruder nur sehr selten Erwähnung fand, war die familiäre Verbindung vorhanden. Das war nicht belanglos, wenn Itachi wusste, dass er seine Mutter seit dem letzten Weihnachten mit ihrem Vornamen ansprach. Weil er in seiner korrekten Art nicht anklingen ließ, sie könnte mal eine Familie vor ihrer jetzigen gehabt haben.

„Dein großes Werk.“

Itachi fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und fuhr fort: „Dein großes Werk der Zerstörung vielleicht. Wie viele Kinder hast du in diesem Monat zum Weinen gebracht, wenn sie eigentlich Fotos mit dem Weihnachtsmann machen wollten? Oder wie oft bist du beim Kaufhaus über die Dekoration getrampelt? … Wie oft hast du meine Kalligraphie entsorgt?“

Die Decken bebten schwach unter Madaras kurzem, tiefem Lachen. Itachi spürte den schwachen Zug an seinen Haarspitzen, als der andere sich ein wenig bewegte.

„Ach, das meinst du. Seit wann ist das ein Magnum Oktopus und nicht einfach ‚Welchen Mist hast du jetzt schon wieder angestellt‘?“

„Hast du oder hast du nicht?“

Madaras warme Hand glitt zwischen Itachis Schulterblätter.

„Ich hab‘ sie nicht entsorgt, nur versteckt.“

Itachi wälzte sich so schnell herum, dass die Hand unter ihm begraben wurde. Er spürte den Druck von Madaras Fingern gegen seine Wirbelsäule und seine Rippen, nichtssagend, aber vertraut.

„Wo?“

Madaras Augen schlossen sich träge wieder und schienen ihn somit übergangslos auszuklinken. Itachi kannte das, es war eine enervierende Geste, die Madara sonst dafür benutzte, den Pillow Talk zu beenden. Was voraussetzte, dass einer stattfand, und das war bei ihnen fast immer der Fall. Itachi gab zu, es zu genießen, aber er machte mental einen Schlenker um intime Erinnerungen.

Madara regte sich immer noch nicht. Itachi hatte nicht die Absicht, ihn schlafen zu lassen, ihm selbst war das auch nicht vergönnt. Er lehnte sich vor, und, einen Moment von plötzlichem, verlegenem Widerstand überwindend, streifte mit seinen Lippen den Mundwinkel des anderen. Es fand sich nicht derselbe Geschmack dort wie vorhin, dennoch strich lebendiger Atem gegen Itachis Wange und hinterließ eine kribbelnde Spur auf der empfindlichen Haut, sodass er seine Lippen fast heimlich etwas fester aufdrückte.

„Das war mein Marshmallow.“

Itachi war nicht zu abgelenkt, um zu bemerken, dass kein klebriger, weißer Klumpen mehr auf seiner heißen Schokolade schwamm. Madara hatte von jeher wenig Achtung vor dem Eigentum anderer, falls das noch nicht hinreichend klar geworden war.

„Er ist geschmolzen“, erwiderte Madara mit der Nonchalance eines ehrlichen Lügners. Und bevor Itachi womöglich zu einem Exkurs ausholen konnte, dass die zähe Schicht von geschmolzener Zuckermasse dann dicker sein müsste, presste er seine Lippen direkt auf Itachis. Der Kuss teilte den Geschmack von breiigen Marshmallows zwischen ihnen auf, der plötzliche Zuckerschub machte Itachi unliebsam wach. Er schlang seine Arme um Madaras Hals und öffnete seine Lippen einen Spalt, gab seiner Frustration Ausdruck, indem er sie wieder schloss, sobald Madaras Zunge dagegentippte. Spielerische elektrische Impulse huschten zwischen ihnen hin und her, fingen sich scheinbar in Madaras Haar und rannen seinen Rücken herab, kitzelten Itachis Fingerspitzen, als sie über den Kiefer des anderen glitten. Es reizte seinen Mund zu einem trockenen Lächeln, das Itachi zuließ.

„Wo?“, wiederholte er, während er mit der Hand durch Madaras sprödes Haar fuhr. Die alterslosen Falten um dessen Augen vertieften sich einen Moment lang, sein Körper ließ Itachi den leisen Schauder spüren, der ihn durchrieselte.

„Ich zeig’s dir.“
 

They say every man goes blind in his heart,

And they say everybody steals somebody's heart away
 

Itachi hatte sich lustlos von dem Lager der Decken hochziehen lassen, nachdem er seine Schokolade getrunken hatte. Der Geschmack haftete noch unnachgiebig und süßlich an seiner Zunge, ließ ihn Ingwer mit einem scharfen Brennen schmecken.

Er folgte Madara auf den Flur, obwohl es dort nach der Wärme der Decken beklagenswert kühl war, und trottete dann nach rechts hinterdrein, den Blick auf den Rücken des anderen geheftet. Madara hatte die Schultern gestrafft, so wie immer. Er wahrte ganz automatisch Haltung, als wüsste er, in welcher Weise es ihn von anderen abhob.

Passte auch ganz vorzüglich zu seiner Unart, anderen zu unterstellen, sie hätten den Stock im Arsch.

Itachi glaubte schon, sie würden zu seinem eigenen Zimmer gehen. Noch so ein Spleen von Madara, er fand es lustig, Dinge dort zu verstecken, wo der Suchende sich zwar oft aufhielt, aber nicht suchen würde. Spätestens da wusste man, dass er kein Einzelkind sein konnte. Und wenn er Itachis Kalligraphien – es waren nur Ausdrucke, dafür hatte er sie extra im Copyshop machen lassen – zerknittert hatte bei dem dämlichen Versuch, sie in irgendwelche Bücher zu klemmen, würde das eine Ohrfeige nie gekannten Ausmaßes geben. Itachi war gerade in Stimmung zum Zielen.

Doch ihr Weg endete noch vor Itachis Zimmertür, bei der Abstellkammer. Es war eine unscheinbare Tür, die beim Öffnen immer quietschte und an deren schlichtes, mit der Zeit verdunkeltes Fichtenholz Madara sich derzeit lehnte. Itachi blickte automatisch lauernd zur Klinke – die Tür ging nach innen auf, er müsste nur schnell genug sein, um Madara in einem Stapel staubigem Vormieter-Müll zu versenken.

Andererseits war er momentan noch diplomatisch genug, um das nicht zu tun. Nicht, solange seine Finger noch treulos kribbelten, seit sie durch das drahtige Haar gefahren waren.

„Nett“, grunzte Itachi stattdessen, „Hol‘ sie. Ich will da nicht rein.“

Da waren Spinnen. Und Staub, wie gesagt. Itachi hatte vor beidem keine Panik, aber er ekelte sich davor, und in Kombination war es nicht gerade das, was er am dreiundzwanzigsten Dezember brauchte. Das konnte Madara sage und schreibe höchstselbst erledigen, der hatte den Kram da versteckt. Und machte sich so gern darüber lustig, Itachi sei eine Pussy, Angst vor etwas Dreck und Krabbelviechern zu haben.

Madara piesackte immer so feinsinnig. Dieselben Sprüche kannte Itachi schon aus der Grundschule.

„Kommst du nicht mit?“, erkundigte Madara sich scheinheilig und fing sich einen unfreundlichen Blick, als er auch noch stilecht herumdruckste wie das Klischeebild eines Schulmädchens. Ein Schauspieler war er nicht gerade.

„Das schaffst du allein.“

„Ist wie Ostereiersuchen. Mit Spinnen als Bonus.“

„Geh rein.“

„Was ist das für ein Geschenk?“

„Du sollst reingehen!“

„Ich kriege es eh morgen!“

„Du kriegst gar nichts“, murmelte Itachi gereizt. Dann ging es schnell, fast zu plakativ. Er streckte die Hand nach der Klinke aus, um sie herunterzudrücken, dann würde das Schloss unter Madaras Gewicht nachgeben. Itachi machte dabei einen raschen Schritt nach vorn, um nicht beim Vorlehnen das Gleichgewicht zu verlieren. Madara bemerkte es zu spät, vielleicht hatte der Rum auch seine Reflexe verlangsamt, doch eine seiner Hände schoss noch vor und krallte sich in den Türrahmen, während seine andere Körperhälfte ins Leere taumelte.

Und wenn Madara dabei nicht so breit gegrinst hätte, hätte Itachi seinen Triumph auch auskosten können. Stattdessen wanderte sein Blick nach oben, wo auch Madara hinschaute.

Er hätte sich nicht so mit dem Rücken des Älteren beschäftigen sollen. Da wäre ihm vielleicht auch aufgefallen, dass dieser das ekelhafteste, lästerlichste und stereotypste Unkraut in ihre Wohnung geschleppt hatte, das es zu Weihnachten gab.

Ja, ein Mistelzweig.
 

I’ve got just one thing I can’t give you...

Just one more thing of mine
 

Itachi starrte hinauf zu dem hässlichen kleinen Gestrüpp. Es war ein kränklicher Mistelzweig mit einem stacheligen Ilexblatt und einer fetten, roten Plastikschleife. So was wurde wahrscheinlich nicht mal an der Tankstelle verkauft, sondern irgendwo fertig abgepackt und als Geschenk im Kaufhaus verlost.

Und wie man mittlerweile wusste, hatte Madara immer Glück in der Lotterie.

„Der Brauch der Mistel steht für Treue und Fruchtbarkeit, Madara. Es wundert mich überhaupt nicht, dass du das nicht weißt, aber ich werde dir mit absoluter Sicherheit nicht den Gefallen tun und mir denken, was das bedeuten soll“, sagte Itachi in einem Ton äußerster erzwungener Ruhe. Madara, der sich mittlerweile wieder gefangen hatte, blinzelte ihn unverschämt an.

„Du stehst drunter.“

Itachi schnaubte und schaffte es, gleichzeitig gelangweilt und geduldig auszusehen.

„Das war albern.“

„Weißt du, was das bedeutet?“

„Als…!“

Itachi beendete seinen Ausruf nicht. Als brauchte Madara neuerdings einen Vorwand, um ihn zu küssen, das war lächerlich… Sonst tat er das auch, wann es ihm passte. Das war nur wieder eine bescheuerte Idee, die ihren Haken hatte.

Madara hatte eine Hand immer noch am Türrahmen, stand jedoch mittlerweile wieder auf beiden Beinen. Hinter ihm gähnte die staubige Abstellkammer, in der mit etwas Glück irgendwo Itachis Kalligraphien vermoderten oder von Spinnen beheimatet wurden. Großartig.

„Du gibst doch sonst keinen Volksbräuchen nach.“

„Wer wird denn so unartig sein?“, entgegnete Madara anzüglich und legte den Kopf schief, um den Eindruck zu vervollständigen, schob er seine Hüfte nur ein wenig vor, gerade so viel, dass man es bemerkte, wenn man darauf achtete.

„Knutschen, jetzt.“

„Du bist vulgär.“

„Und du willst es so. Ich hatte sowieso vor, reinzufeiern.“

Was Madara darunter verstand, war Itachi nur allzu klar, und er konnte nicht verhindern, dass seine Wangen sich mit heißer Röte füllten. Sein Herz drosch unruhig gegen seine Rippen und sandte ein Prickeln durch seinen Körper. Es schien nur auszusagen, dass er viel besser schlafen konnte, wenn er eh müde war. Pillow Talk nicht zu vergessen.

Er ließ sich von Madara näher ziehen, gegen den Türrahmen der Abstellkammer. Ihre Lippen pressten sich ungestüm aufeinander, verbreiteten wohlige Taubheit im Verstand. Itachi atmete auf, als eine geschmeidige, kalte Hand über die Naht seines Brustkorbs schlich. Die Schneekugel in ihm schüttelte sich und bedeckte alles mit reizvollen kleinen Berührungen irgendwo.

„Lass mich raten… Du bist gar nicht nachts geboren, sondern irgendwann im Laufe des Tages…“, begann er geistesabwesend, bevor er seine Lippen ein weiteres Mal einladend gegen Madaras öffnete.

„Sieben Uhr sechsunddreißig oder siebenunddreißig am Abend“, bestätigte Madara schmunzelnd, seine tiefe Stimme füllte sich mit einem warmen Timbre.

„Und bis dahin…?“

Madara schwieg, seine Lippen glitten wieder über Itachis, als suchten sie dort etwas.

„Also, was ist es?“, wollte er erneut wissen. Anscheinend war die Frage nach dem Geburtstagsgeschenk die bewehrte Waffe, aber diesmal war Itachi vorbereitet. Seine Nägel gruben sich in die Haut von Madaras Nacken.

„Sagtest du nicht, du findest es sowieso?“

Madaras unanständiges Grinsen hätte eigentlich einen schwarzen Zensurbalken gebraucht. Es ließ Itachis Atem stocken, zumindest einen Moment lang. Diabolische Sexualität war nicht da, sie wurde verliehen.

„Ich habe dreizehn Stunden und fünfundfünfzig Minuten zum Suchen.“

Itachi stellte sich auf die Zehenspitzen. Sein Pullover war eh verrutscht, noch mehr blasse Haut kam zum Vorschein, als seine Lippen sich zu einem andeutungsreichen Lächeln verzogen. Mit einem kläglichen Knistern riss er den Mistelzweig herunter und ließ ihn ostentativ zu Boden fallen.

„Ab jetzt.“
 

And I’ve been wondering why you let me down

And I’ve been taking it all for granted
 

fin
 

[1] Joker der künstlerischen Freiheit benutzt. Tatsächlich ist Itachi sogar drei Zentimeter größer als Madara. Aber diese Vorstellung konnte mein fannon-verseuchtes Gehirn nicht akzeptieren.
 

Das ist wohl ein guter Moment, um zu sagen, dass ich allen Kommentatoren danke, die es alle geschafft haben, tolle Reviews zu schreiben, anstatt drüberzublättern. Was vermutlich auch der Grund ist, warum dieses Feuerwerk an OoC und einigen anderen sowohl positiven als auch negativen Inhaltsstoffen (ich tue nicht so, als sei ich unzufrieden, das wäre dann auch nicht fair) so lang geworden ist. Und noch keinen Abschluss hat.

Ernsthaft. Ich werde es vermutlich nie schaffen, ein Buch zu veröffentlichen, aber Fanfiction zu schreiben und Feedback zu erhalten ist sehr aufbauend. Und motiviert immer wieder aufs Neue.

Frohes Fest und guten Rutsch!



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Forgotten-Angel
2011-02-25T14:18:09+00:00 25.02.2011 15:18
Nach dem zweitem Lesen zwei Monate später gefällt es mir immer noch sehr gut. Ich hoffe, Madara und Itachi raufen sich in der Hauptgeschichte wieder zusammen, damit wir dann wieder mehr Kapitel wie dieses hier bekommen. Wobei es für Itachi bestimmt schwer ist, mit Madara zusammenzuleben, vor allem so kurz vor Weihnachten. In ihrer Beziehung steckt auch in diesem Kapitel sehr viel Aggression, finde ich. Da war es dann ja doch nur eine Frage der Zeit, bis da was passiert. Hoffentlich schaffen sie es, eine richtige Beziehung zu führen.
Das Deckenbett wirkt auf mich ja urgemütlich und ich bin beim Lesen richtig müde geworden, da konnte ich mich sehr gut in Itachi hineinversetzen. Und die Schokolade...wirklich, wenn man das liest, hat man das Gefühl, gerade selbst eine zu trinken. Sehr schön.
Was für ein Geschenk Madara wohl kriegt? Er scheint es ja unbedingt haben zu wollen...
Ist Itachis Halbbruder eigentlich Sasuke? Der kam ja in dem Madara/Izuna OS vor und war ja noch ein Kleinkind, also würde das zeitlich passen.
Madara und Itachi sind hier ja nicht verwandt, oder? Also, jetzt nochmal zum Schluss: Mir hat das Kapitel richtig gut gefallen, du bringst die Stimmungen und die Situation wirklich sehr glaubwürdig und anschaulich rüber. Ich bin ja nicht ganz so der Songfic-Typ, ich überlese die Textzeilen meistens und muss mich immer sehr zwingen, sie doch mitzulesen und in Bezug zu dem Text zu bringen. Da ich sie diesmal mitgelesen habe, finde ich, dass das Lied auch wirklich gut zum Kapitel passt. Schön, dass du da immer etwas findest.
Ah, aber ich habe einen Rechtschreibfehler gefunden:
>Itachi haste sich für so einige Dinge.
Da fehlt wohl ein s.
Wie lange planst du die FF denn noch so in etwa? Ich hoffe, dass es bald weitergeht.
Forgotten-Angel


Von:  mangacrack
2010-12-29T11:29:38+00:00 29.12.2010 12:29
Mein erster Gedanke war, als ich die schöne Wohnungsskizze gesehen habe, dass das Herzchen in der Abstellkammer fehlt, denn Madara erwähnte mal in einem Nebensatz: "Da waren wir auch schon" ... und das! *lol* Einfach nur herrlich.
Genauso wie Madaras seltsames Hobby Dinge zu kleben O.o ... passt aber auch zu ihm, dass er auf Gedeih und Verderb nichts loslässt, was er ersteinmal in die Finger bekommen hat. Da ist die Rücksicht auf Itachi und der Bau des Nests aus Decken und Kissen schon wieder hochgradig süß bis interessant.
Eine schöne Weihnachtsstimmung, besonders wenn man bedenkt, dass beide nicht so sehr auf Weihnachten aus zu sein scheinen. Ich bin einfach nur froh, dass es vorbei ist.
Freue mich aber auf ein weiteres Jahr mit Jaded
mangacrack

Von:  Al
2010-12-21T21:06:50+00:00 21.12.2010 22:06
Ich kann Itachi und Madara sehr gut verstehen...
Weihnachten ist einfach nur scheiße...
Mit allem drum und dran.

Ich fand es wirklich amüsant, wie die Beiden so bemüht nebensächlich, damit es ja nicht auffällt, versuchen, sich gegenseitig etwas Gutes zu tun.
Itachi war da schon etwas eindeutiger, aber das ist man ja von ihm gewohnt.
Madara brachte mich mit seiner Kissen-Decken-Berg-Aktion wirklich zum Schmunzeln.
Ich finde die Beziehung zwischen Madara und Itachi in dieser FF wirklich faszinierend.
Wenn ich die Kapitel lese, hab ich immer die Interpretation von Itachi und Madara von Lily vor Augen...
Und wenn man dann noch Madaras frivoles Verhalten zum Schluss in diesem Kapitel liest, vor allem so Sätze wie "Diabolische Sexualität war nicht da, sie wurde verliehen."... dann muss ich irgendwie irre das Kichern anfangen, weil der Madara nach deiner Beschreibung mit dem Madara von Lily irgendwie kompatibel ist (zumindest vom Äußeren) und dann startet mein Kopfkino... ^^

Naja, wie auch immer.
Was mich immer sehr freut ist, dass es praktisch keine Rechtschreib- und Grammatikfehler gibt. Das lässt einen alles immer sehr angenehm lesen.

Von:  TheFox
2010-12-21T02:32:00+00:00 21.12.2010 03:32
Wiedermal ein Tolles kapitel ^^

weis garnicht was ich sagen soll außer das es toll is XD
hätt mich bei den beiden am liebsten dazu gekuschelt weil es sich so bequem angehört hat ^^°

aber mein lieblingssatz ist:
Madaras unanständiges Grinsen hätte eigentlich einen schwarzen Zensurbalken gebraucht.

Besser kann man es nich ausdrücken ^^

dir auch schöne Wnachten *keckse hinstell*
Rutsch schön ins neue jahr...
und schreib fleisig weiter XD
Von:  Flecki49
2010-12-20T22:18:49+00:00 20.12.2010 23:18
Na, dann werd ich mal- Also ganz ehrlich, ich liebe dieses Kapitel^^

Madaras Stimmung kommt richtig gut rüber, und ich fand es voll süß von ihm, dass er den Deckenstapel aufgebaut hat- stell ich mir sehr bequem vor. Ich muss sagen, ein kliener Teil von mir sagt, er findet das Geschenk sehr schnell und beschäftigt sich danach SEHR ausgiebig mit Ita- auf dem erwähnten Deckenstapel.

Ich war heute auch einkaufen, eigentlich nur Stöbern in einem Einkaufszentrum, und ich muss sagen, ich hasse es auch. Man wird fast tot getrten in den Menschenmassen und findet doch nicht was man braucht.

Aber ich wette, wenn diese Nacht und Weihnachten durch ist, kann Ita wieder gut schlafen und fühlt sich sauwohl^^

Die Tassen werden wohl noch ein bisschen warten müssen, bis sie gekittet werden^^

Also, ich hab auch keine Rechtschreibfehler gefunden und ich bin nach wie vor einfach begeistert- ich glaub, wenn ich mal Zeit find muss ich die FF nochmal ganz lesen.
Lohnt sich ja wirklich, muss ich nochmal sagen.
Ach du je, bei den Wortwiederholungen- ich glaub, ich bin auch schon ganz müde.
*Weihnachtskekse mit Glühwein hinstell*
Bitte^^
Lg, Frohe Weihnachten^^ Flecki


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