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Liebe ist mehr als nur ein Wort

OC x Kaiba/Yami/?
von

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Fragen

Ein erstaunter Blick weckte sie aus ihrer Konzentration. Kurz atmete sie durch, dann richtete sie ihre Augen wieder auf sein verblüfftes Gesicht mit den angenehm dunkelgrünen Augen. Er war ein richtig hübscher Typ, abgesehen davon, dass er schwul angehauchte Würfelohrringe trug. Der junge Mann trug ein rotes Stirnband, mit schwarzen Vierecken gemustert, bei dem schwarze Strähnen seines glänzenden Haares hervorfielen. Sie seufzte. Richtig schade um ihn.
 

***
 

Ein Tuscheln ging durch die Menge. „Sie hat ihn richtiggehend fertig gemacht!“, flüsterte ein kleiner Junge seinem Kumpan zu,„ diese Blonde da!“ Seine großen Augen leuchteten. Der Kleine war in seinem kindlichem Übermut aufgesprungen, als das Duell beendet war und hatte erst ein paar Minuten gebraucht, um zu verstehen, dass nicht sein Idol, Duke, den Kampf gewonnen hatte, sondern diese große Unbekannte; überhaupt waren die meisten der Anwesenden für seinen Sieg gewesen. „Kleiner, das ist Sharanee, kennst du sie noch nicht? Sie wurde bis jetzt noch nie besiegt“, klärte ihn ein daneben stehendes Mädchen mit braunen Haaren auf. „Echt jetzt?“, fragte er erstaunt und seine Augen schienen noch größer zu werden. Das Mädchen lächelte. „Ja, ja, glaub mir ruhig.“
 

***
 

Genervt stöhnte Seto Kaiba auf. Seitdem er das Duel Monsters Turnier gestartet hatte, hatte er nicht mehr eine freie Minute und jetzt kam auch noch diese Meldung der „unbekannten schönen Aufsteigerin in den Himmel des Duellierens“. Dem musste er leider nachgehen, auch wenn er lieber eine Pause gemacht und etwas zu sich genommen hätte, schließlich wollte er nicht, dass sich jemand vorschummelte und dann eventuell noch ein Chaos in seine Organisation, die Kaiba Corporation, brachte. Auch wenn es nur eine Frau war. Mit den Gedanken abschweifend gab er eine ihm gebräuchliche Formation von Zahlen und Buchstaben ein, bis er ein Bild seiner Überwachungskamera fand, auf dem sich diese Person befand. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor...

Kaiba sah sie sich genauer an - und da sah er sie aus dem Nichts vor sich, wie sie an ihrer Zigarette zog und auf seine originelle Anrede mit ihrer sinnlichen Stimme antwortete: „Und trotzdem tue ich es.“ Er erinnerte sich an ihren gefühllosen und trotzdem fast belustigten Blick, der ihn anzog und gleichzeitig nicht berührte.
 

Kaiba stand auf und streckte sich. Interessant, dass sie hier war und er nichts über sie in seiner Datenbank finden konnte, außer ihrer Teilnahme an dem Turnier unter dem Namen „Sharanee Dakota“. Wobei er bezweifelte, dass dies ihr richtiger Name war.

Er beschloss, sich an ihren zuletzt bekannten Aufenthaltsort zu begeben und sie über ihre wahre Identität auszufragen; im Moment hatte er sowieso nichts Besseres zu tun – was nicht der Wahrheit entsprach, aber er konnte nicht verleumden, doch etwas neugierig zu sein.
 

***
 

Sharanee setzte sich langsam und bedächtig in das angenehm weiche, grüne Gras. Anschließend öffnete sie ihr Bento, das sie sich vor dem Weggehen gemacht hatte. Im Augenblick sah es sehr gut für Sharanees Qualifikation für das Finale aus, was ihr aber schon von Anfang an bewusst gewesen war. Sie hatte nun einmal langes Üben hinter sich und war besonders in der Strategie bewandert. Vorsichtig öffnete sie den Behälter und fischte einen Happen mithilfe ihrer Stäbchen heraus, welche sie daraufhin damit zum Mund führte, kaute, und im Laufe einer Stunde das wenige Mitgebrachte verspeiste.

Kurz blieb sie noch sitzen, entschied sich dann aber zum Aufstehen, als sie ein unangenehmes Gefühl, nicht mehr allein zu sein, verspürte. Sharanee dreckte sich ruckartig um und entdeckte einen ihr sehr bekannten, jungen Mann.
 

„Kaiba...“, sie machte nachdenklich eine kurze Pause, in der er sie freundlicherweise nicht unterbrach, “...wie lange willst du mich noch beobachten?“

„So lange, wie es mir passt“, antwortete er mit einem kurzen Lächeln, das jedoch nicht seine Augen erreichte und wies sie nicht einmal darauf hin, ihn förmlich anzureden „dies hier ist nun mal mein Besitz und somit habe ich das Recht, mich überall zu befinden, wo ich will.“

So ein dummer, rechthaberischer Kerl, fuhr es Sharanee durch den Kopf, typisch Mann. Sie hatte keine Lust, etwas auf seine Antwort zu erwidern und somit wandte sie sich zum Gehen, hatte aber die Rechnung ohne Kaiba gemacht.

„Warte mal. Ich habe noch ein paar Fragen an dich“, hielt er sie auf und blickte Sharanee mit seinen eisblauen, kalten Augen an. Konnte er eigentlich nur so dreinsehen? „Wenn es dir Spaß macht“, erlaubte sie ihm dies, angehängt mit einem provozierendem Desinteresse, auf das er auch prompt reagierte, indem er sie mit einem Blick voller unterdrückter Wut musterte.

„Wie ist dein wahrer Name?“

Sie heftete ihre Augen eine Spur zu schnell auf sein Gesicht. Das erste Mal seit Langem wieder überrascht gab sie ihm auch sogleich die Antwort: “Mein Name ist Sharanee Dakota, wie ich ihn auch in meiner Anmeldung angegeben habe. Also was soll die Frage?“

„Sharanee... Dakota. Ich weiß, dass du lügst. Also sag mir die Wahrheit!“, beharrte er weiter daraufhin und Sharanee konnte wieder für einen kurzen Moment so etwas wie Wut in seinen Augen entdecken. „Ist das denn wirklich von Belang?“
 

Kaiba war es nicht gewohnt, so leicht aufzugeben. Sie sollte ihm endlich sagen, wie sie verdammt-noch-mal in Wirklichkeit hieß, so schlimm konnte es doch nicht sein! „Für mich ist es das“, versuchte er so ruhig wie möglich zu antworten. Jede Andere würde froh sein mit ihm zu sprechen und sie, Sharanee, schien genau Gegenteiliges zu verspüren.

Wobei sie nicht wie jede Andere ist, schien ihm eine leise Stimme zu zuflüstern. Tief in seinen Gedanken versunken, hatte er nicht gemerkt, dass die blonde Frau weitergegangen war. „Hey, was erlaubst du dir?“, richtete er sogleich seine Aufmerksamkeit wieder auf sie, als er den Abstand zwischen ihnen aufgeholt hatte, „das hier ist mein Turnier und somit liegt es auch in meiner Macht, - der Datenbank nach - nicht existierende Personen aus ihm zu entfernen. Nun sag mir endlich wie du heißt und nenne mir deine Personalien!“ Kaiba wusste nicht, wieso er ihr so einen genauen Grund für sein Interesse an ihrer Person abgab, das Einzige dessen er sich sicher war, war das, dass sie sich ein feines Netz voller Lügen um sich herum geschaffen hatte.
 

„Wirklich? Das soll ich dir sagen?“, entschloss Sharanee sich anscheinend, darauf einzugehen. Ihre hellen, smaragdfarbenen Augen schienen ihn zu durchbohren und Kaiba konnte kaum seinen Blick von ihnen abwenden, bevor sie wieder ihren fesselnden Glanz verloren. Ohne dass er es gemerkt hatte, standen sich die Beiden näher als Leute es taten, die sich so kurz kannten wie sie. Sharanees Hand legte sich sanft auf seine und er hätte fast vergessen, was er denn eigentlich gewollt hatte, wenn sein Verstand sich nicht rechtzeitig eingeschalten hätte. „Was..?“, begann er, beendete seinen Satz jedoch vorschnell als sie mit einem erschrockenem Gesichtsausdruck zurücktrat und sich schnell von ihm entfernte – ja, sie lief fast. Kaiba seufzte erleichtert auf und verschob seine Befragung auf später, denn im Moment war er zu verwirrt dafür. Er, Seto Kaiba, ließ sich durch die Berührung dieser Frau, Sharanee, aus der Bahn werfen. Wahrscheinlich brauchte er einfach wieder einmal etwas körperliche Betätigung. Trotzdem - hoffentlich blieb sie ihrem Titel als geniale Aufsteigerin nicht treu und verließ bald das Duel Masters Turnier.
 

***
 

Immer wieder durchlebte Sharanee die letzten Sekunden mit Kaiba wieder, wie nah sie sich gewesen waren und seine eisblauen Augen, die sich in ihre einzubrennen schienen. Was hatte sie bloß geritten, seine Hand zu nehmen? Wieso ließ sie sich von einem egoistischem, rücksichtslosen Schönling so einnehmen? Jemand unsympathischeren hätte sie wohl kaum finden können. Ah, apropos Symphatie - Sharanee zog ihrem Gedankengang folgend ihr Handy aus ihrer Tasche und wählte Yugis Nummer.

„Hey Yugi. ... Ja, mir geht es wie immer. Was hältst du davon wenn wir uns treffen? ... Okay, ist in Ordnung. Bis gleich!“

Aufatmend legte sie wieder auf. Inzwischen hatte sie sich schon weit genug beruhigt; also beschloss sie, sich sogleich auf den Weg zu machen. Im Augenblick fanden sowieso keine Duelle statt, so hatte sie sowieso nichts anderes zu tun.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  night-blue-dragon
2009-10-14T12:03:54+00:00 14.10.2009 14:03
Huhu^^

Endlich hatte ich Zeit für dieses Kapitel.^^

Es ist soweit gut geschrieben, es ist toll wie geschickt du die Duelle umgehst. Nach wie vor finde ich Sharanee in ihren Gefühlen verwirrend.
Vielleicht tragen auch deine Formulierungen dazu bei. Besonder bei dem Wiedersehen Kaibas mit ihr. Die Gegensätze die du beschreibst sind etwas zu krass meiner Meinung nach. Gefühlskalt und doch Belustigt... ein Widerspruch in sich. Hier fände ich z.B. besser. 'Ihr unnahbarer Blick mit dem fast belustigten Lächeln' .. verstehst du was ich meine? ebenso 'Abstoßend und doch berührte ihn der Blick'.
Auch hier ein Widerspruch in sich, Vorschlag: 'Ihr abweisender Blick berührte ihn dennoch'.

Es ist toll das du Gegensätze verwendest, das bringt Abwechslung in die FF, nur sollten sie nicht so ganz krass sein. Das ist jedenfalls meine Meinung.
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zuviel gemeckert.^^
Ich freue mich auf das nächste Kapitel, bin gespannt wie es weitergeht.
glg
night-blue-dragon

Von:  Yami-No-Yuuki
2009-08-06T13:21:21+00:00 06.08.2009 15:21
Wieso hat denn so eine Story noch keine Kommis? Alle noch/schon in den Ferien oder im Tiefschlaf oder wie? xDD

Habe direkt mal die bisher erschienenen Kapitel durchgelesen und ich bin wirklich begeistert. Dein Schreibstil ist wirklich toll, ich liebe ihn! *quietsch*
Nein, jetzt mal ganz ehrlich, ich find ihn wirklich genial. Wirklich gut.

Auch den bisherigen Verlauf der Story ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Besonders ins Schwärmen kam ich bei der Situation vor dem Lokal, als sich Kaiba und Sharanee das erste Mal unterhalten und er ihre Zigarette anzündet. Sowas mag ich, da hast du gleich meinen wunden Punkt getroffen! ;D

Charaktere - entweder bin ich jemand, der alles sehr langsam und vorsichtig angeht, oder einfach nur jemand, der zu langsam denkt. Kann ja beides sein, möglicherweise bin ich was Kompetenz und Schnelligkeit angeht etwas eingerostet, da ich seit fünf Wochen Ferien habe. Aber ich denke, das ganze ging etwas zu schnell. Das mit Yami ist okay, aber Sharanee, bei ihr find ich, die 'Prozedur des Auftauens' geht, wie bei Kaiba, etwas zu schnell. Oder er ist mit 21 von Natur aus nicht mehr so kühl und sie nicht so ein Gefrierschrank wie Seto.
Egal, das wiegt nicht so viel - als Kritik mein ich. Ich kann mich auch irren; vielleicht sehen das andere Leser anders.
Btw, ich liebe die Vorstellung, dass Kaiba vor der Bar steht und eine Zigarette raucht... <33 Hab ich das schon mal erwähnt? :D

Mal sehen, wie sich Sharanee so macht, ich freue mich auf eine baldige Fortsetzung.
Wird das noch ein wenig in Richtung Mary-Sue abwandern? Obwohl ich diesem Genre nicht wohlgeneigt bin, werde ich trotzdem weiterlesen, selbst wenn es so sein sollte, der Anfang hat's mir einfach angetan.

Liebe Grüße,
Yuuki-chan


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