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My Home Is In My Boots

[Digimon-OneShot-Sammlung]
von

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[~SaS~] Blumenbotschaft

Part: 4/?

Titel: Blumenbotschaft

Autorin: Koike

Fandom: Digimon

Pairing: Hikari Yagami x Takeru Takaishi

Genres: Hetero, Romantik, Drama
 

~+~
 

Die Sprache der Blumen ist eine besondere Sprache, die viele Menschen nicht verstehen, da sie es nicht wollen. Doch manchmal kann eine einzelne Blume viel mehr sagen als es Worte vermögen, solange der Mut dazu nicht fehlt.
 

So oder so ähnlich ging es auch Hikari Yagami, einem braunhaarigen Mädchen von fünfzehn Jahren mit kaminroten Augen. Ihr Körper zierte ein rotes Sommerkleid, während sie durch die Schaufenster des kleinen Blumenladens starrte.

Schon so oft war sie hier und hatte die Bedeutung der Blumen nachgelesen, doch es fiel ihr unheimlich schwer, den letzten Schritt zu gehen, sofern sie wüsste, welche Blume sie nehmen würde. Sollte es eine Chryssantheme sein, Flieder oder Jasmin? Oder sollte sie gleich direkt sein und eine Rose schenken? Sie wusste es nicht wirklich, welche der vielen Blumen sie nehmen sollte, die ihre tiefen Gefühle darstellten. Aber das war nicht das einzige Problem, dem sie sich stellen musste, denn ihr war klar, dass er es wohl auch nie erhalten würde, da sie viel zu schüchtern für sowas war.

Somit hinderte sie beides daran, den letzten Schritt zu gehen, als sie wie immer den Blick vom Ladeninneren abwandte und den Weg nach Hause einschlug, nicht wissend, dass jemand sie dabei beobachtet hatte.
 

Ausgestiegen aus der Enge der U-Bahn waren es nur noch wenige Schritte bis zu dem Wohnblock, wo sie mit ihren Eltern noch wohnte. Ihr Bruder war bereits ausgezogen und lebte mit seinem besten Freund, Yamato, der ehemalige Sänger der Teenage Wolves, zusammen in einer WG am Rande Tokios. Manchmal kam er zu Besuch, so wie heute Abend, um seine Familie zu sehen, doch diese Besuche wurden in der letzten Zeit immer seltener.

Sie munkelte, dass er irgendwie vergeben war und daher lieber Zeit mit einer Freundin verbrachte, als mit der Familie, was verständlich war. Immerhin war Taichi bereits erwachsen. Sie konnte selbst nicht glauben, wie schnell die Zeit vergangen war, und aus allen Digirittern langsam erwachsene Menschen formte. Selbst sie spürte es immer zu deutlich, dass es Dinge gab, die sie vorher nicht in Betracht gezogen hatte. Jungen, Liebe. Und bevor sie schauen konnte, war es passiert gewesen. Sie hatte sich verliebt. Und das tat sie bereits seit anderthalb Jahren, ohne es ihm je gesagt zu haben.

Sie schob es immer noch darauf, da sie sich so gut kannten, dass sie Angst hatte, dieses gute, freundschaftliche Verhältnis zu zerstören, aber ihr war auch klar, dass wenn es ein Fremder gewesen wäre, ihr das Ganze auch nicht leicht gefallen wäre. Daher war die Ausrede eigentlich nichtig, da sie so oder so nicht auf den Menschen zugegangen wäre, den sie liebte.

Bisher hatte sie ihren Zustand immer verbergen können und sie hoffte, dass dem auch weiterhin so war, während sie die Treppen hochstieg und dann mit einem Schlüssel die Wohnungstür öffnete.

Stimmen drangen ihr entgegen und sie erkannte, dass es nur ihre Eltern waren. Ihre Mutter wirbelte in der Küche umher, um das Essen zu zaubern und ihr Vater redete mit ihr, während nebenbei der Fernseher lief. Beide schienen unglaublich glücklich. Wie gern sie das auch wäre. Sie begrüßte die Beiden und ging wie immer in ihr Zimmer. Ihre Eltern würden denken, dass sie ihre Hausaufgaben machen würde, doch dafür hatte sie im Moment keinen Kopf und ließ sich auf ihr Bett fallen, während ihre Gedanken abschweiften. Zu azurblauen Augen und blondem Haar.
 

Ein Klopfen an der Tür riss die brünette Schülerin aus den Gedanken und Träumereien und brachte sie unvermittelt in die Realität zurück, wo sie alleine in ihrem Zimmer war. Doch bevor sie etwas sagen konnte, trat auch schon jemand ein und sie entdeckte ihren Bruder, der sie mit seinen schokobraunen Augen sorgsam beobachte und sich dann an ihr Bett setzte, wo sie immer noch darauf lag.

„Möchtest du wenigstens mir sagen, was mit dir los ist. Du ziehst dich immer mehr zurück und Miyako und Takeru haben mir beide gesagt, dass du kaum noch etwas mit ihnen unternimmst. Mutter und Vater machen sich Sorgen um dich und ich ebenso“, hörte sie die Stimme ihres Bruder und zuckte zusammen. Sie hatte nicht erwartet und auch nicht gehofft, dass es jetzt soweit war, doch sie wollte nicht antworten. Er würde das bestimmt Yamato erzählen und dann war es bis Takeru nicht mehr weit.

„Es ist nichts. Nur die Schule“, antwortete sie auf seine Worte, wollte nicht, dass er sich unnötig Sorgen machte, doch das half nicht wirklich. „Ich habe dich heute gesehen, vor diesem Blumenladen in der Nähe deiner Schule. Ist es der Verkäufer dort? Bist du in ihn verliebt?“, hörte sie seine Frage und sie war überrascht.

Natürlich wusste sie, dass in diesem Laden vor kurzem ein junger Mann, der vielleicht so alt war wie ihr Bruder, dort angefangen hatte, doch an ihm hatte sie nie ein Gedanken verschwendet. Sie zögerte mit einer Antwort, doch schüttelte sie schließlich nur den Kopf, ohne ein Wort anzufügen, denn sie fürchtete zu viel zu verraten. Niemand sollte wissen, wem sie ihr Herz geschenkt hatte.

„Dann ist es aber sicher jemand Anderes, dem du nicht traust, deine Zuneigung kund zu tun“, vernahm sie einige Augenblicke später die Vermutung ihres Bruders.

Sie zögerte einen Moment, doch dann nickte sie. Was blieb ihr anders übrig? Ihr Bruder gehörte zu einer der Menschen, die sie in- und auswendig kannten. Was machte es Sinn, da zu lügen, wenn er es doch sofort erkennen würde? Und sie wusste, dass ihr Bruder es nicht mochte, belogen zu werden.
 

Sie belegten beide das Bett und nur das Tickern der Uhr an ihrer Wand durchbrach die Stille, die bereits einige Minuten herrschte. Sie wollte nicht darüber reden und ihr Bruder schien nach den richtigen Worten zu suchen oder etwas in seinem Kopf zu finden. Sie wusste es nicht, doch es war ihr egal.

Am liebsten wäre es ihr, wenn ihre Mutter, sie beide sofort zum Essen rufen würde, und Taichi sie somit in Ruhe lassen konnte, doch dem war leider nicht so, als er schließlich seine Stimme wieder erhob: „Es ist Takeru, nicht wahr? Du gehst ihm aus diesem Grund aus dem Weg, da du Angst hast, die Freundschaft zu riskieren. Und du stehst vor diesem Blumenladen, weil du deine Zuneigung für ihn doch irgendwie ausdrücken willst. Du hast schon immer deine Augen bei ihm gehabt, seit er dich damals gerettet hast, als du krank warst.“

Rote Augen wanderten erschrocken zu den braunen Augen ihres Gegenübers, denn sie hatte gehofft, dass niemand so schnell darauf kommen würde, aber scheinbar hatte sie sich geirrt. Ihr Bruder gehört eh zu den Menschen, die sie am Besten kannte. Doch überraschenderweise erhob dieser sich auch schon im nächsten Augenblick von ihrem Bett und sagte zu ihr: „Ich kann dir nicht viel helfen, doch ich kann dir nur sagen: Trau dich, es lohnt sich. Takeru hat genauso wie du für ihn nur Augen für dich.“

Mit diesen Worten ging er aus dem Zimmer und ließ eine verwirrte Schwester zurück, die sich fragte, wann ihr Bruder so erwachsen geworden war.
 

Und am Ende des nächsten Tages stand die brünette Schönheit, wie sie einige betitelten, wieder vor dem Blumenladen und überlegte, was sie nun machen sollte. Natürlich erinnerte sie sich gut an die Worte ihres Bruders von gestern und eigentlich hatte er Recht. Wie konnte sie jemals sicher sein, dass ihre Zuneigung nicht erwidert wurde, wenn sie es nicht ausprobierte?

So betrat sie den Laden und schaute sich um, als auf einmal der junge Verkäufer sie ansprach. „Für welchen Anlass möchtest du Blumen kaufen?“, hörte sie ihn fragen und ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen, bevor sie antwortete: „Ich weiß schon, was ich haben möchte.“ Sie zeigte auf den Flieder und der Verkäufer band ihr drei davon zusammen zu einem Strauß. Dabei schrieb sie eine kleine Karte, die sie daran klebte und beides vor Takerus Wohnungstür liegen ließ, nachdem sie geklingelt hatte. Sie hoffte, er würde diese Botschaft verstehen und sich vielleicht für sie und ihre Liebe entscheiden.
 

Blumen können Boten für Wunderbares sein und sie erfüllen jeden Menschen, der sie bekommt mit Freude. Sie werden oft als Boten für die Liebe benutzt, so wie der Flieder, der nichts Anderes ausdrückt, als das, was schon besteht. Zuneigung. Ein Herz, der einem bestimmten Menschen gehört.
 

~+~
 

So, das war mein Beitrag zur Miniaktion 6 des Zirkels "~Spaß am Schreiben~". Ich hoffe, dass euch dieser OneShot gefallen hat. Ich würde mich über eure Kommentare freuen.
 

Lg,
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ditsch
2010-03-18T16:56:42+00:00 18.03.2010 17:56
Wie süß <3 Auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass Takeru es noch nicht schnallt xD Aber dann muss sie es eben nochmal deutlicher sagen =D

Bis auf ein paar kleine holprige Stellen fand ich den OS gut geschrieben. Ich finde auch, dass Karis inneres Dilemma sehr deutlich wird, das passt gut zu ihr^^ Tai wirkte ein wenig reifer als man ihn kennt, aber das ist ja kein Wunder, wenn er ein paar Jahre älter ist xD
Allerdings hätte er vielleicht nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen sollen^^ Er kommt rein und sagt gleich alles, was er zu sagen hat, ohne Kari überhaupt zu Wort kommen zu lassen.

Bei ein paar Stellen könntest du nochmal genauer hinschauen:
"Sie hatte sich verliebt. Und das tat sie bereits seit anderthalb Jahren, ohne es ihm je gesagt zu haben."
Wenn du den zweiten Satz so schreibst, klingt es so, als würde im ersten Satz etwas beschrieben, das sie tut. Aber da wird ja nur gesagt, dass sie sich verliebt hatte. Im zweiten meinst du eher, dass sie ihn bereits seit anderthalb Jahren liebt ;)

"Ihr Bruder gehört eh zu den Menschen, die sie am Besten kannte."
Du hast weiter oben schon erwähnt, dass er sie in- und auswendig kennt, daher kommt mir dieser Satz überflüssig vor^^ Ich kenne das Problem sehr gut, dass ich am Ende schon wieder vergessen habe, was am Anfang steht xD Hilft da meistens, sich das nachher noch einmal ordentlich vorzunehmen oder auch wen anders zu fragen, weil man solche Sachen meist selbst nicht bemerkt ;)
Oh, und Wörter wie "eh" solltest du höchstens in wörtlicher Rede benutzen, das ist keine Schriftsprache ;)

Ich fand es aber schön, wie du den Anfang und das Ende mit diesen kursiven Texten zum Thema Blumen verknüpft hast, so ist das ganze schön rund. Das mache ich auch gerne =)

Ditsch
Von:  Chimi-mimi
2010-03-16T12:29:58+00:00 16.03.2010 13:29
Tai, der Diplomat.
Nein, ich muss sagen, du hast die Sehnsucht von Kari und Tai als den liebevollen großen Bruder einfach gut getroffen.
Auch der Schlusssatz mit dem Flieder war gut gewählt.
Ein rundum gelungener One-Shot.


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