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The Meaning of Life

Kakashi X Sakura
von

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How can I help you?

Besorgt blickte Sakura von ihrem Teller auf in das heitere Gesicht ihres Senseis der am Tisch ihr gegenüber saß. Sie war besorgt. Mehr als besorgt. Sie war verunsichert. Auch, wenn er versuchte seine traurige Miene vor ihr zu verstecken, sah sie durch seine sonst so perfekte Maske hindurch. Sie wusste nicht warum, aber seit diesem einen Tag, an dem er pitschnass von einer Besprechung mit der Hokage zurückkam, wusste sie das etwas mit ihm nicht stimmte. Sie hatte ihn damals auch nicht darauf angesprochen.

Er wusste, dass er ihr vertrauen konnte und, dass sie jederzeit für ihn da war, aber, wenn er nicht freiwillig zu ihr kam und sich ihr anvertraute, dann konnte sie auch nichts weiter machen. Sie war nicht der Typ Mensch, der bei anderen rumbohrte, bis sie ihr endlich sagten, was los war.

Und trotzdem. Sie sah das Lächeln ihres Senseis und es zerriss sie innerlich. Sie wusste, dass er etwas vor ihr verheimlichte. Und es quälte sie, dass er mit ihr nicht darüber sprach. Er wollte es nicht. Und das war ihre Größte Sorge, dass er zwar wusste, dass er jederzeit mit ihr sprechen konnte, dass er aber glaubte er würde sie mit seinen Problemen nur belästigen und deshalb lieber schwieg.

Sie beobachtete ihren ehemaligen Lehrer weiter, wie er die Zeitung laß und hin und wieder dem kleinen Naruto ein Stückchen Tofu herunter. Sein Blick war kalt und leer. So kannte sie ihn gar nicht. Er hatte sonst immer so eine warme Aura um sich herum, die ihr immer Sicherheit und Geborgenheit vermittelt hatte. Wo war das alles hin?

Und mit jeder Sekunde, die verstrich und in der ihre besorgten Augen mehr und mehr auf ihm hafteten, rang sie mit sich ihn doch nicht überreden, dass er sich ihr anvertrauen würde.

Schwer zog sie die Luft ein und brachte ein kaum hörbares "Sensei, ich...", das ihn fragend aufschauen ließ. Sie stockte. Was sollte sie sagen? Sie hatte es vergessen. Nein, sie hatte nie darüber nachgedacht, was sie ihm eigentlich sagen wollte.

"Wolltest du was sagen?", fragte er noch mal nach und sah sie neugierig an. Oder zumindest tat er so, denn sie wusste, dass dieser Blick aufgesetzt war. Er log ihr förmlich ins Gesicht. Es verletzte sie, aber sie wusste ja, dass er es nicht böse meinte. Zumindest versuchte sie sich das einzureden.

"Nein.", brachte sie nach einiger Zeit unter großer Überwindung heraus und versuchte den Kloß in ihrem Hals herunter zu schlucken, die aufkommenden Tränen zu ignorieren. Jetzt wandte sie ihren Blick wieder auf ihren leeren Teller, indem nur noch ein paar Krümel von ihrem Toast übrig waren.

Plötzlich legte Kakashi die Zeitung beiseite, stand auf und ging achtlos mit seinem Teller an ihr vorbei.

"Ich gehe spazieren.", sagte er monoton und war schon im nächsten Moment an ihr vorbei gezogen und zog sich im Flur die Jacke an. Sie blieb sitzen, rannte ihm dieses Mal nicht hinterher.

"Wann werden Sie wieder kommen?", rief sie ihm leise fragend nach. Eigentlich wollte sie gar nicht fragen. Er hätte wahrscheinlich ohnehin nichts gesagt.

"Ich weiß noch nicht. Bin gegen Abend wahrscheinlich wieder da, könnte aber auch später werden.", damit verschwand er im dunklen Flur. Sakura hörte nur noch wie er mit einem leisen Rascheln die Schuhe anzog und danach mit einem gleichgültigen "Bis später." die Wohnung verließ.

Sakura blieb mit tränenüberströmten Wangen und gebrochenem Herzen zurück. Wie konnte er ihr das nur antun? Wie konnte er nur so grob zu ihr sein? So als würde sie ihm gar nichts mehr bedeuten. Als wäre es vollkommen egal geworden, dass sie sich sorgte und um ihn weinte.

Nach ihrem Gespräch vor einer Woche hatte sie ehrlich gesagt gehofft, dass er ihr jetzt mehr vertrauen würde. Aber es war alles beim alten geblieben. Er vergrub sich in seinem Innersten, wollte sie nicht an ihn ranlassen.

Eine Träne nach der anderen kullerte ihre geschwollenen Wangen herunter.Nur noch ihre Schluchzer erfüllten die Atmosphäre. Plötzlich schien sie all ihre Traurigkeit und ihre Verzweiflung zu überkommen und sie stieß einen lauten Schrei aus.

Was sollte sie nur tun? Wäre es denn besser, wenn sie wieder in ihren alten Zustand verfallen würde? Könnte sie ihn so aus seiner Situation befreien? Was sollte sie machen?

"ICH TU ALLES, ABER SAG MIR WAS ICH TUN SOLL!!", schrie sie in ihrer Verzweiflung, doch keiner antwortete ihr. Nicht einmal Naruto. Dabei hätte er sicher gewusst was zu tun wäre. Auch, wenn er immer nur tollpatschig war und Blödsinn geredet hat. In seiner Fröhlichkeit und Ehrlichkeit brachte er die Menschen dazu ihre Sorgen zu vergessen.

Noch lange weinte sie so weiter, bis sie etwas Weiches und flauschiges sich an ihrem Bein winden spürte. Es war ihr kleiner Kater Naruto, der gekrault und geschmust werden wollte. Damit holte er sie aus der Traurigkeit zurück zu Bewusstsein.

Schluchzend wischte sie sich die letzten Tränen aus den Augen und hob das schnurrende Kätzchen auf den Arm, der ihr gerade aufmunternd sein Köpfchen gegen den Körper stieß.

Mit einem Ruck hob sie den Kleinen auf ihre Höhe und sah ihm schwach lächelnd in die Augen: "Ich weiß, du willst nicht, dass ich weine. Und der andere Naruto auch nicht, stimmt’s?"

Sie knuddelte ihn noch ein Mal ganz fest an sich, bevor sie sich ebenfalls die Schuhe anzog, den kleinen Naruto hinten in die Kapuze ihrer Herbstjacke steckte und sich ebenfalls aus dem Haus machte um ein bisschen frische Luft zu schnappen und auch vielleicht eine Lösung auf ihr Problem fand.

Sie wusste, dass ihr Sensei nicht absichtlich so grob zu ihr war, aber es war schwer für sie ihn zu durchschauen. Und plötzlich erkannte sie in diesem Moment, dass sie eigentlich gar nichts über ihn wusste. Weder seine Schwächen, noch seine hässlichen Seiten.

Zwischen ihnen war immer noch diese Wand. Es war immer noch die Schüler-Lehrer-Beziehung, die sie zueinander führten und die es ihnen unmöglich machte sich näher kennen zu lernen. Mehr über den anderen zu erfahren als nur das Oberflächliche.

Sie musste diese Mauer irgendwie überwinden. Den Schleier, der zwischen ihnen lag, wegreißen. Damit sie sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen konnte. Jeder so wie er war. Nackt, so wie Gott sie erschaffen hatte.

Aber dieses Mal musste sie den ersten Schritt tun. Sie musste zuerst ihr Herz öffnen, damit er sich ihr ebenfalls öffnete. Aber wie stellte sie das am besten an?

Gerade in diesem Moment lief ihr das Mädchen mit den hellbraunen Haaren und den mandelförmigen Rehaugen über den Weg, das ihr damals die Haare geschnitt hatte und mit der Kakashi befreundet war.

"Hallo, Sakura-chan!", begrüßte sie die Rosahaarige und kam auf sie zugelaufen, "Nanu, ist Kakashi heute gar nicht mit dir unterwegs? Sonst sieht man euch doch immer zusammen durch die Straßen laufen."

Das Mädchen redete sie zwar sehr vertraut, fast schon wie eine Freundin an, aber sie selbst wusste gar nicht wie sie sich ihr gegenüber verhalten sollte. Deshalb verbeugte sie sich erst Mal und begrüßte sie mit einem "Guten Morgen, Kasumi-san!" Sie war ihr zumindest sympathischer als diese komische Minagi.

"Kakashi-sensei ist heute Morgen alleine aus dem Haus gegangen. Er wollte etwas spazieren gehen.", sagte sie schwermütig, woran Kasumi gleich merkte, dass es zwischen den beiden nicht so gut lief. Und das missfiel ihr aufs Äußerste, denn schließlich wollte sie die beiden doch verkuppeln.

"Das klingt aber gar nicht gut, Süße.", meinte Kasumi und versuchte so gut es ging ihre Anteilnahme auszudrücken. Für sie war die kleine Sakura, obwohl sie sie eigentlich gar nicht kannte, wie eine kleine Schwester. Deshalb wollte sie ihr helfen und es kam ihr auch schon eine Idee.

"Komm!", mit einem freundlichen Lächeln nahm sie die Rosahaarige bei der Hand und führte sie in ihren Wahrsagesalon, der gleich in ihrem Frisörsalon hinter einem Vorhang versteckt lag. Es war ein kleines Zimmer, das durch das dämmrige Licht und die Kerzen noch kleiner wirkte als es war.

Dort nahm sie schüchtern an einem von zwei Stühlen, die beide an einem runden Tisch standen, platz. Auf der dunkelroten Tischdecke stand eine durchsichtige Kristallkugel, die Kasumi aber sogleich wegräumte und durch einen Stapel Tarot-Karten ersetzte.

"Versuchen wir doch herauszufinden, was unserem Kakashi so fehlt.", meinte sie grinsend, während sie geschickt die Karten mischte, sie auf vier gleich große Stapel verteilte und Sakura bat, sie in einer beliebigen Reihenfolge wieder zusammen zu setzen.

Danach wählte sie sieben Karten eines Sakura unbekannten Schemas aus, die sie dann verdeckt auf den Tisch lag. Die ersten sechs in zwei gegenüber stehenden Reihen von oben nach unten etwas versetzt und die siebte weit außerhalb.

"Mal sehen.", sagte sie, während sie die ersten Karten nacheinander aufdeckte, "Kakashi ist momentan in einer schweren Phase, allerdings hat das nichts mit dir zu tun. Oder zumindest scheinbar nicht. Es geht um seine Vergangenheit. Was genau kann ich allerdings nicht sagen."

Neugierig sah Sakura die Ältere ihr gegenüber an und sagte traurig: "Ich weiß leider nur sehr wenig über seine Vergangenheit."

"Das macht nichts. Trotzdem liegt es an dir heraus zu finden, was es ist und ihn aus seiner Verzweiflung raus zu holen.", antwortete Kasumi aufmunternd und deckte die vierte Karte auf.

"Diese Karte steht für Hoffnung. Es gibt einen Menschen, der ihn erlösen kann; und dieser Mensch bist ganz klar du."

Plötzlich sprang Sakura auf und schrie die Frage, die ihr schon die ganze Zeit auf der Seele brannte heraus: "Wie kann ich ihm helfen?!"

"Das weiß ich auch nicht so genau. Darüber geben mir die Karten leider keine Information.", meinte die Angesprochene und ließ Sakura dadurch wieder, der Hoffnung beraubt, zurück in ihren Stuhl fallen.

Doch Kasumi nahm nur lächelnd Sakuras zarte Hand in ihre und sagte: "Mach dir keine Sorgen, Süße. Es wird alles wieder gut. Ich weiß, dass du irgendwie einen Zugang zu Kakashi finden wirst."
 

Nun fand auch Sakura wieder neuen Mut und machte sich auf nach Hause. Sie würde ihrem Lehrer helfen. Ganz sicher. Sie wusste zwar noch nicht wie. Aber sie überließ das jetzt einfach mal dem Zufall. Und, wenn es nicht heute ging, dann eben morgen. Oder übermorgen. Hauptsache es ging ihm wieder gut.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Shuu_san
2010-10-03T15:10:44+00:00 03.10.2010 17:10
och das kapi ist ja wieder süß ^.^
kasumi wird mir ja noch richtig sympatisch XXD
Von:  neighbours_kid
2010-10-02T11:47:14+00:00 02.10.2010 13:47
wieder mal ein wundervolles Kapi.
Toll gemacht.
Endlich tut Sakura mal was ^^
Weiter so.
Von:  JustCookie
2010-10-02T11:35:13+00:00 02.10.2010 13:35
oh mein gott ist das süüß ^w^
Kasumi wird mir immer sympathischer ^^

das kapi ist wieder so toll geschrieben ^^
*neid*
freu mich sch auf´s nächste ^^
will ja wissen was saku jetzt mit kakashi mach ^^


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