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The pirate who stole christmas

von

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The pirate who stole christmas

Nur aus den Augenwinkeln nehme ich die rasche Bewegung wahr und als ich die Person, welche gerade das Deck betreten hat, dann auch als Jack Sparrow identifiziert habe, erinnere ich mich prompt wieder daran, dass ich ihn geküsst habe. Nein, diese spezielle Formulierung verursacht mir dann doch Magenschmerzen, und ich suche nach einer anderen Umschreibung für das Geschehene. Also, dass ich meine Lippen auf die seinen gedrückt habe und um meine, aus dieser Erinnerung resultierende Röte zu verbergen, ziehe ich es dann doch vor mich weiter mit dem dreckigen Boden zu beschäftigen.

Leider ist der Boden nicht einmal annährend so dreckig, dass er meine völlige Aufmerksamkeit bräuchte und somit ist meine Arbeit eigentlich auch vollkommen unnötig und unnütz. Wenigstens hat die Crew scheinbar ihren Spaß dabei mich vor ihren Augen arbeiten zu lassen und mich dadurch noch etwas weiter zu erniedrigen.

Sie haben aber keine Chance dazu.

Mein Stolz mag zwar groß sein, aber mein Selbstbewusstsein wird auch das überstehen, wenn ich dieselben Arbeiten verrichten muss, die ich früher als Kadett habe verrichten müssen. Es ist beinahe eine schöne Erinnerung, und ich kann kaum glauben, dass diese Zeit wirklich schon so lange her sein soll…Beinahe habe ich in der Zwischenzeit schon vergessen gehabt, wie schön das Gefühl der Zufriedenheit, wenn man mit den Händen zu arbeiten hat und sehen kann, was man getan hat, sein kann.

Ich weiß, dass ich gerade versonnen lächele, aber es ist mir egal, was die Piraten nun dahinein interpretieren könnten. Sollen sie doch allesamt zum Teufel gehen, es ist mir wirklich gleich. Es sind ja nur dreckige Piraten, die ich eh irgendwann an den Galgen bringen soll, und dass ihr Captain schlafend niedlich aussieht, werde ich niemals laut aussprechen, noch nicht einmal unter der schlimmsten Folter.

Womit ich nun wieder beim Thema und auch in der Realität angekommen wäre, denn gerade schüttelt sich unweit von mir ein nasser Captain Jack Sparrow und ich ertappe mich bei dem Gedanken, wie wundervoll die Lichtbrechung durch die Wassertropfen doch Sparrows Augen zum Leuchten bringen und wie die goldene Haut nun…

Oh verdammt, das Hemd wird durchsichtig…

Mmmmh…da ist noch etwas Dreck auf den Planken.

Glaube ich.

Irgendwie schaffe ich es denn doch wirklich meinen Blick endlich von Sparrow und seiner eindeutig sehr durchsichtigen Kleidung, die wie mir ein erneuter Kontrollblick bestätigt, nass nun sehr die Körperformen zu betonen pflegt, zu lösen und auf das Deck zu blicken.

Da ist wirklich noch Dreck.

Viel Dreck, der meine Aufmerksamkeit fordert.

Und, ich war selten so dankbar für so eine Ablenkung.

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Sparrows’ plötzlich in meiner Nähe erklingende Stimme macht den Versuch das eben Gesehene zu vergessen, leider aber auch gleich wieder zu Nichte und ich erlaube mir ein kurzes Zusammenzucken. Dann hebe ich den Kopf und werfe dem Captain einen kalten und sehr genervten Blick zu. Der Blick war dann aber leider gezwungenermaßen nur sehr kurz, denn leider reichte die Kraft der karibischen Morgensonne nicht aus, um die Kleidung so schnell zu trocknen.

Einige Tropfen aus dem armen Vogelnest, welches Sparrow als Frisur zu bezeichnen pflegt, fallen nun vor mir auf das Deck und schließlich glaube ich, dass ich mich nun soweit unter Kontrolle habe, dass ich ihn ohne Probleme ansehen und ihm auch zuhören kann.

Er klingt beinahe nett und obwohl er immer noch müde wirkt, so sind seine Gesten wieder genauso großspurig und eben…so herrlich typisch Sparrow. So typisch, dass ich nun einfach Lächeln muss und ich mir jede Erwiderung spare und ihn einfach nur finster anstarre. Vor allem genau seit jenem Moment, als er sich schüttelt und ein feiner Sprühregen aus Wassertropfen auch mich trifft. Mein Blick wird dann aber nur noch etwas kälter. Ich höre kaum, was er sagt, nur ein paar Worte dringen zu mir durch und ich atme noch ein letztes Mal tief durch, bevor ich die Bürste wütend in den Putzeimer schleudere und mich beeile so viel Entfernung wie möglich zwischen mich und den Captain der Black Pearl zu bringen.

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Auch das hatte ich vergessen.

Der angenehme Wind kühlte meine roten Wangen und hier oben, hoch über dem Wasser, wo man sogar vergessen könnte, dass ich mich auf einem Piratenschiff befinde, fühle ich mich wirklich frei. Vor mir erstreckt sich nur eine unendliche Fläche von strahlend blauem Wasser und nirgendwo auch nur eine Spur von Sparrow.

Bis ich hinuntersehe.

Von hier oben hat man wirklich einen guten Blick und schließlich gebe ich mich geschlagen. Die Insel, die Sparrow scheinbar ansteuern will, wird vollkommen uninteressant und mein Blick folgt jeder Bewegung des Captains, während mein Verstand mir immer wieder mitteilt, dass ich einen Fehler mache.

Einen großen Fehler.

Meinem Herzen scheint das egal zu sein.

Es schlägt schneller.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  risuma
2009-01-02T19:27:45+00:00 02.01.2009 20:27
Wie schön... *seufz*
James Norrington erinnert sich an seine Kadettenzeit, als er die gleichen Arbeiten an Deck eines Schiffes verrichten musste...

bis jack Sparrow in sein Blickfeld tritt...
und sich auf seine ureigene Weise wäscht...
plötzlich in fast durchsichtiger Kleidung *grins*
na, wohl eher Hemd...
vor ihm steht...
und den guten James ziemlich aus der Fassung bringt *nick*
so sehr, dass das Deck doch noch sehr dreckig zu sein scheint...
aber das Deck ist nicht annähernd so dreckig, wie es sich James wünschen würde,
und so kommt er Jacks Angebot, auf die Ra zu steigen, mit Freuden nach...

Und stellt wiederum fest, dass er auch das befreiende Gefühl des Windes, das ihn hier oben erfüllt, vergessen hat...
bis sein Blick nach unten und wieder auf den Captain der Black Spearl fällt...
und nun ist er endgültig verloren...
sein Herz reagiert anders als sein Verstand, und er kann nur noch den Bewegungen Jack Sparrows folgen...

Auch dieses Kapitel ist wieder ganz nach meinem Geschmack *grins*

Bis zum nächsten

lg, eure risuma



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