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Die Kunst der Motivation

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Der Übergang

Roxas setzte sich auf und sah sich um. Überall um ihn herum schwebten in einem Farbstrudel seltsame Symbole, die ihn entfernt an das Zeichen seines Vorgesetzten erinnern. „Seltsamer Ort...“, murmelte er. „Bin ich etwa gestorben...?“ Er erinnerte sich an die alten Geschichten über das Leben nach dem Tod. Aber in denen war hauptsächlich von einem langen Tunnel die Rede, an dessen Ende ein helles Licht den Seelen den Weg weisen würde. Hier hingegen war kein helles Licht zu sehen. Zudem fühlte er sich so quicklebendig und energiegeladen wie immer.

Nach einer Weile richtete er sich komplett auf. „Holy Beat! Wie auch immer! Ich muss herausfinden, wo ich bin und wie ich hier wieder rauskomme.“
 

An einer anderen Stelle im ewigen Nichts lag eine rothaarige Gestalt auf dem Rücken und starrte frustriert Löcher in die Luft. Axel mochte zwar ein Einzelgänger sein, aber die Einsamkeit fraß ihn langsam innerlich auf. „Ich hätte nie gedacht, das zu sagen, aber mir fehlen Saiku und Lux...“ Er musste seufzen. „Muss ich bis zum Ende meiner Tage hier versauern...?“

Ein Funke Trotz loderte in seinem Innern auf. Auch wenn er schon Stunden erfolglos damit verbracht hatte, einen Ausgang zu finden, hieß das nicht, dass er jetzt aufgeben sollte. Das Glück ist mit den Tüchtigen, irgendwann würde er bestimmt fündig werden. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf rappelte er sich erneut auf und setzte die Suche fort.

„Frage ist nur, wie lange ich das noch ohne Essen durchhalte...“, murmelte er und sein Magen knurrte bestätigend.
 

Das Gewicht des Schildes schien schwerer und schwerer zu werden. Vexen seufzte. „Entweder verbringt er verdammt viel Zeit im dunklen Korridor... oder er hat woanders einen Ausgang geöffnet.“

Zexion rieb sich die Schläfen. „Moment, ich klingel mal kurz durch...“ Er ging zurück in Vexens Labor, griff sich den Hörer des Wandtelefons und wählte eine Nummer. Nach kurzer Zeit legte er wieder auf und gesellte sich anschließend zu Vexen und Lexaeus. „Ich kann keine Verbindung herstellen. Anscheinend befindet er sich noch im dunklen Korridor.“
 

Eine halbe Ewigkeit später – jedenfalls erschien es ihm so – musste sich Roxas setzen. Seine Beine schmerzten vom pausenlosen Laufen und auch sein Magen meldete sich immer lauter zu Wort. Er griff in eine der Taschen seines Anzugs, fischte einen Riegel heraus und riss lautstark knisternd die Verpackungsfolie auf.
 

Dieses Knistern schwebte durch die Stille und erreichte Axels Ohren. Sofort wandte er sich in die Richtung, aus der das leise Geräusch gekommen war, und setzte sich angestrengt lauschend in Bewegung. Anscheinend war er doch nicht alleine. Möglicherweise trieb sich der Hilfsbedürftige noch hier rum. Nach kurzer Zeit tauchte eine kleine Gestalt in seinem Blickfeld auf. Axel beschleunigte seinen Schritt.
 

Roxas schluckte gerade den letzten Rest des Riegels herunter, als er auf einmal hörte, wie Schritte hastig näher kamen. Er wandte sich um und sah, wie ein rothaariger Fremder mit einem roten Stirnband und einer Art Mantel mit goldenen Knöpfen auf ihn zugestürmt kam und schließlich heftig nach Luft schnappend direkt vor ihm stehenblieb. Verdutzt und auch erfreut darüber, dass noch jemand außer ihm hier war, blieb Roxas sitzen und starrte sein Gegenüber wortlos an.
 

Axel musterte den blonden, jungen Mann ausgiebig. Nein, das war nicht der Hilfsbedürftige, seine Aura war eine ganz andere. „Sag mal, hast du zufälligerweise eine Ahnung, wie man hier raus kommt?“ fragte er ihn.
 

Verwirrt legte Roxas den Kopf schief. Sein Gegenüber hatte ihn soeben etwas in einer ihm unbekannten Sprache gefragt und er wusste nicht, wie er reagieren sollte. „Ähm... Tut mir leid...?“
 

Oh, eine Sprachbarriere. Axel fasste sich an die Stirn. Welch Ironie des Schicksals. Da fand er mal jemanden, der ihm helfen könnte, und dann versteht der ihn nicht mal.

Schließlich erinnerte er sich an etwas. Bei einer der vielen Unterrichtsstunden von Saiku-Sama war einmal ein interessantes Thema angesprochen worden.
 

„Saiku, sag mal, was ist eigentlich, wenn wir mal auf jemanden treffen, der nicht versteht, was wir von ihm wollen, weil er kein Wort Japanisch spricht? Was sollen wir dann tun? Ihn übergehen?“ Axel kippelte die Arme verschränkt mit dem Stuhl und sah seinen Vorgesetzten auffordernd an.
 

„HÖR AUF, ZU KIPPELN!“ Saiku-Sama verpasste ihm einen Schlag mit der Zeitung und schob seinen Stuhl unsanft näher an den Tisch, sodass Axel nun zwischen Tischplatte und Stuhlrücken eingeklemmt wurde. Dann wandte Saiku-Sama ihm den Rücken zu. „DAS IST EINE GUTE FRAGE... HAT JEMAND EINE ANTWORT?“
 

Natürlich meldete sich Luxord sofort, ein selbstsicheres Grinsen im Gesicht. „Wenn wir auf eine Sprachbarriere treffen, müssen wir eine seelische Verbindung mit unserem Gegenüber herstellen.“
 

„SEHR GUT, LUXORD... UND WIE BEWERKSTELLIGEN WIR DAS?“ Saiku-Sama drehte sich zu Axel, der sich wieder richtig hingesetzt hatte. „NUN?!“
 

„War das nicht irgendwas mit unseren 'Herzen'?“
 

„GANZ GENAU.“ Ein matt schimmerndes Herz erschien in Saiku-Samas geöffneter Hand. „DA WIR NIEMANDE SIND UND SOMIT ÜBER KEINE EIGENEN HERZEN VERFÜGEN, MÜSSEN WIR MIT DIESEN KÜNSTLICHEN HERZEN AUSKOMMEN...“ Sein Blick schweifte gen Himmel und das Herz verschwand wieder. „BIS DAS KINGDOM HEARTS VERVOLLSTÄNDIGT WURDE.“
 

„Na, das dürfte wohl noch lange dauern...“, meinte Axel gehässig und kassierte dafür einen weiteren Hieb mit der zusammengerollten Zeitung.
 

„WIE AUCH IMMER! WENN UNSERE 'HERZEN' IN KONTAKT MIT ANDEREN HERZEN TRETEN, EGAL, OB KÜNSTLICH ODER NICHT, SIND SIE MITEINANDER VERBUNDEN. SOMIT KÖNNEN WIR UNSERE GEDANKEN UND GEFÜHLE ÜBERMITTELN UND UNS AUCH AUF EINER ANDEREN EBENE ALS DER DER SPRACHE VERSTÄNDIGEN.“
 

Bei der Erinnerung musste Axel sich die Stelle am Kopf reiben, an der ihn die Zeitung an dem Tag mehrmals getroffen hatte. Leise seufzend sah er zu Roxas herab. „Hoffentlich bereue ich das jetzt nicht.“ Er öffnete eine Hand, konzentrierte sich kurz und einen Augenblick später wurde seine Handfläche in ein zartes Schimmern getaucht. Wehmütig beobachtete er, wie sein Herz träge auf und ab schwebte.

Irgendwann, ja, irgendwann, war es ein echtes Herz. Eines, dessen Gefühle real waren und keine Erinnerungen, an die sie sich klammerten. Zwar wären sie dann nicht mehr in der Lage, seelischen Kontakt mit anderen herzustellen, aber dies war ein angemessener Preis für die Gewissheit, endlich wieder menschlich zu sein und ein normales Leben führen zu können.
 

Roxas blinzelte verdutzt, als er das Herz in Axels Hand sah. Und bevor er irgendwas dazu sagen konnte, glitt es von der Handfläche und schlüpfte in ihn hinein. Ein warmes Gefühl erfüllte ihn. Nach einer Weile kehrte das Herz auf Axels Handfläche zurück und verschwand. „Nun, ist es jetzt besser?“, wurde Roxas von seinem Gegenüber gefragt.
 

Er zuckte zunächst ratlos mit den Schultern, doch dann erkannte er den Sinn der Frage und nickte. Ein zufriedener Ausdruck lag nun in Axels Augen. „Gut, dann verrate mir mal, wie man hier rauskommt.“

„Wie man hier rauskommt? Gute Frage, ich suche selbst seit einer Ewigkeit nach einem Ausgang!“ Beschämt lachte Roxas. „Wir könnten uns zusammenschließen, was meinst du?“ Er sprang auf und wirbelte freudig herum. „Meine Güte, habe ich es vermisst, mit jemandem zu reden! Wer bist du? Woher kommst du? Was sind deine Hobbies? Ach, ich vergaß, man stellt sich ja immer zuerst vor... Mein Name ist Rox, Agent Rox. Ich komme aus Amerika und meine Hobbies sind...“ Axel wich vor dem Redeschwall zurück, der nun auf ihn einprasselte. Warum in aller Welt musste er ausgerechnet auf jemanden treffen, der hyperaktiv zu sein schien? Als ob er nicht schon genug Probleme hätte!

Sein Magen meldete sich wieder zu Wort. Axel stöhnte genervt.

„Ah, du hast Hunger??? Holy Beat! Kein Wunder, dass du so wortkarg bist! Moment...“ Roxas reichte ihm grinsend einen Riegel. „Probier den mal, der macht satt und hält dich wach. Eigene Rezeptur!“

Skeptisch beäugte Axel das undefinierbare eckige Ding in seiner Hand.

„Na los, probier schon!“ drängte Roxas ihn.

Mit gerunzelter Stirn befreite Axel den Riegel von der Frischhaltefolie und führte ihn langsam zum Mund. Ein Aroma von sehr viel Zucker und noch mehr Koffein stieg in seine Nase und ließ in seinem Kopf alle Alarmglocken klingeln. Doch da sein Magen nun ausdrücklich nach Nahrung verlangte, überwand Axel sich und biss ein Stück ab.
 

Der Geschmack des Riegels fraß sich in seine Geschmacksnerven wie ätzende Säure. Die Welt wurde scharf, der Kontrast erhöhte sich, die Farben steigerten ihre Intensität. Sein Kopf war leer und schien über seinem Körper zu schweben. Bunte Flecken tanzten vor seinen Augen. Alles war plötzlich so laut und bunt und scharf und Glühwürmchen tanzten Ballett. Tränen traten in seine Augen.

Instinktiv spuckte Axel alles aus. Die Halluzinationen verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren. „Was zum... Geier...?!“, keuchte er entsetzt. „Was war das für ein Zeug?! Wolltest du mich etwa vergiften?!“

Roxas schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, das war nicht meine Absicht. Anscheinend verträgst du einfach nicht die Zusammenstellung der Rezeptur. Glaube mir, wenn du ein paar weitere davon isst, gewöhnst du dich dran und willst sie nicht mehr missen.“

Axel hob sofort die Hände und wehrte ab. „Nein, nein, NEIN! Nur über meine Leiche! Eher tunke ich meine Zunge in flüssige Lava, als dass ich jemals wieder eines dieser Teufelsdinger probiere!“
 

Derweil hockte der Kuttenträger auf dem Boden und überlegte, wie er sich aus dieser Misere befreien könnte. Er hatte nicht nur einen AU-Charakter hergelockt, nein, gleich zwei von denen trieben sich nun im dunklen Korridor herum. Und das alles nur, weil er nichts zu trinken im Gepäck gehabt hatte. Ein schwirrendes Geräusch veranlasste ihn, den Kopf zu heben. Direkt in seiner Nähe materialisierte sich ein heller Ausgang.
 

Vexen, Lexaeus und Zexion betraten den dunklen Korridor und sahen zum Kuttenträger, der sich nun aufrichtete, den Blick zu Boden gerichtet. Nachdem Zexion den Ausgang hinter sich verschlossen hatte, trat er auf den Kuttenträger zu. „Du weißt, was du angerichtet hast?“ Der Angesprochene nickte stumm.

„Wir müssen die beiden so schnell es geht, wieder zurück in ihre Welten schicken, sonst...“ Bevor Zexion seinen Satz beenden konnte, wurde er von Vexen beiseite geschoben. „Papperlapapp! Wieso sich so eine Gelegenheit durch die Lappen gehen lassen? Fangen wir sie lieber ein und nutzen sie für unsere Experimente!“ Vexens Augen leuchteten bei der Vorstellung vor Tatendrang.

Zexion und Lexaeus sahen ihn verdattert an. „Ist das dein Ernst? … Ich meine, wir wissen nicht, was die beiden für Fähigkeiten haben! Was ist, wenn wir am Ende sabbernd in der Ecke hocken, jeglicher Persönlichkeit beraubt???“

Vexen grinste. „Für diesen Fall habe ich etwas parat.“ Er zückte triumphierend einen quietschpinken Gegenstand, der enorme Ähnlichkeit mit einer Wasserpistole hatte.

„Du willst sie mit Wasser bespritzen, damit sie eine Erkältung bekommen?“ Zexion fasste sich an die Stirn. „Du hast wohl zuviel Zeit im Labor verbracht...“

„Hohoho, du unterschätzt mich!“ Vexen kicherte leise und befüllte die Wasserpistole mit einer schwarzen flüssigen Substanz.

Sofort erkannte Lexaeus die Substanz. „I-ist das nicht...?!“ Er erinnerte sich an die Jahre, in denen er unter Ansem dem Weisen die Dunkelheit erforscht hatte. Bei einem ihrer zahlreichen Experimente entstand einmal eine merkwürdige schwarze Masse. Bei näheren Untersuchungen hatte sich rausgestellt, dass diese Masse gezielt lebendige Wesen umschloss und dann deren Lebensenergie in Form einer Materia bündelte. Danach löste sich die Masse zusammen mit dem Wesen auf, sodass nur noch die Materia übrig blieb.

„Wäre es nicht einfacher, sie einfach zurückzuschicken?“, versuchte Lexaeus ihn von dieser Idee abzubringen. „Was ist, wenn ihre Kumpanen Rache ausüben wollen?“

„Das wird nie passieren. Die AU-Charaktere haben im Gegensatz zu uns weder die Kenntnisse noch die hochentwickelte Technik, um durch Universen zu reisen.“ Ein wahrhaftig diabolisches Grinsen zierte nun Vexens Gesicht. „Ich habe bisher nie mit Energien von Wesen herumexperimentiert, die denen der Organisation ähneln... Und ich sehe nicht ein, warum ich dies nicht ändern sollte!“ Und mit diesen Worten rannte er los, die Pistole gezückt und nach seinen Opfern Ausschau haltend.
 

„Aku-Senpai? Aku-Sempai? Aku-Zempai? Wie spricht man das richtig aus???“ Roxas hüpfte um Axel herum, der langsam aber sicher die Beherrschung verlor.

„Man spricht es Aku-Senpai aus... Ist das so schwer?!“, knurrte er. Kleine Flämmchen bildeten sich auf seinen Armen. Erschrocken blieb Roxas stehen und deutete auf die Flammen. „Achtung! Holy Beat! DU BRENNST!“

„Hm?“ Axel sah seine Arme an. „Ach, das...“ Er entspannte sich innerlich und die Flammen verschwanden wieder. „Das passiert immer, wenn ich sauer bin. Man nennt sowas 'emotionale Selbstentzündung'.“

„Ah ja?“ Roxas' Interesse war geweckt. „Was ist, wenn du mal richtig, richtig wütend bist? So wütend, dass du explodieren könntest?“

Axel kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Gute Frage... Bislang ist das nie passiert, weil ich mich beherrschen kann... Ich vermute mal, ich würde sprichwörtlich hochgehen wie eine Bombe und ein enormes Flammenmeer erzeugen. Aber wie bereits erwähnt, ich kann mich beherrschen, daher dürfte das nie passieren.“

„Oh... Und wenn du dich verbrennst? Holy Beat! So ein Feuer ist doch unangenehm...“ Roxas beäugte Axels Arme neugierig.

„Ich und mich verbrennen? Nein, so eine Art Feuer ist das nicht. Es ist mehr das 'innere Feuer', der 'Kampfgeist', der 'eiserne, unerbittliche Wille, etwas zu erreichen'.“ Entschlossen streckte Axel seine Arme aus. „Sag mal etwas unglaublich Dämliches zu mir.“

„Ähm... Ich habe keine Ahnung... Was würdest du als dämlich bezeichnen?“ Roxas legte den Kopf schief. „Ich meine, ich kenne dich nicht gut genug! Lass uns doch erstmal eine Kennenlernrunde starten! Holy Beat! Mehr als deinen Namen habe ich ja nicht herausbekommen... Was für Hobbies hast du? Was isst du gerne?“

Schon wieder. Er begann schon wieder, ihn mit Fragen zu bombardieren. Aber das erfüllte auch seinen Zweck. Abermals tanzten kleine Flämmchen auf Axels Armen und breiteten sich auf seinen Schultern aus. „Berühr sie“, knurrte er, während er den Ärger in seinem Innern festhielt und so das Feuer schürte. „Berühr sie und du wirst sehen, was passiert.“

Zögernd beobachtete Roxas die tanzenden Flammen. Dann gab er sich einen Ruck und hielt einen Zeigefinger hinein. Es fühlte sich warm an, sehr warm, aber mehr war es nicht, es fühlte sich sogar eher freundlich und willkommen an. Roxas zog seine Hand wieder zurück und das warme Gefühl verschwand wieder.

Axel atmete wieder durch. „Es ist auf den ersten Blick erschreckend, aber eigentlich harmlos.“

„Das ist cool! Ich würde sowas auch gerne können... Ah, Moment! Ich zeige dir einfach mal, was ich kann! Dann können wir uns den Neid teilen!“

Im nächsten Moment ertönte ein schrilles Gelächter und beide fuhren erschrocken herum.
 

Vexen stand hinter ihnen, nach Luft schnappend und die Pistole auf sie gerichtet. „Hier ist Endstation für euch!“

Axel und Roxas verstanden aufgrund der Sprachbarriere zwar nicht, was Vexen gesagt hatte, aber sein Gesichtsausdruck und die gezückte Waffe sagten mehr als genug.

„WEG HIER!!!“ Beide hasteten in unterschiedliche Richtungen davon.

Kichernd beschwor Vexen mehrere Schattenlurche, die Axel den Weg versperrten.

„VERDAMMT!“ Dieser stoppte abrupt und wich vor den schwarzen Klauen der Herzlosen zurück. Als er sich nach einer Fluchtmöglichkeit umsah, musste er erkennen, dass die Schattenlurche ihn eingekreist hatten. Gemächlich kam Vexen auf ihn zu. „Siehst du, dass du keine Chance hast? Aber sei froh, du wirst dein Leben im noblen Dienste der Wissenschaft verlieren. Hohoho!“

„Ich weiß nicht, wer du bist und was du von mir willst, aber eines kann ich dir sagen, ich werde es dir nicht verzeihen!“ knurrte Axel.

„Oh, wie schade, dass meine Sprachkenntnisse nicht ausreichen, um deine letzten Worte zu verstehen... Aber wie sagt man so schön: C'est la vie!“ Vexen drückte auf den Abzug der Wasserpistole und spritzte Axel mit der schwarzen Substanz voll. Dieser wehrte sich mit Leibeskräften gegen das klebrige Zeug, das ihn langsam aber sicher einhüllte. Die Kräfte verließen ihn und er brach schließlich zusammen. Alles um ihn herum wurde schwarz.

„Nun fehlt nur noch einer...“ Vexen befüllte seine Wasserpistole ein weiteres Mal.
 

Roxas rannte so schnell er konnte, die Schattenlurche waren ihm dicht auf den Fersen. Nach einer Weile bekam er Seitenstechen und wurde langsamer. Die Schattenlurche holten auf und umkreisten ihn schließlich. Er hörte Schritte hinter sich und ein selbstsicheres Kichern. „Na, Kleiner?! Kannst wohl nicht mehr, was?“

Roxas schnaubte. Danach drehte er sich um.

Vexen richtete die Pistole auf ihn. „Noch irgendwelche letzten Worte, so wie dein Freund?“

Wortlos erhob Roxas eine Hand und nahm seine Sonnenbrille ab. Verdutzt hielt Vexen einen Moment lang inne, als er Roxas' Augen sah. „Interessant, interessant, wer hätte das gedacht ...“ Dann feuerte er die Substanz ab. Roxas kämpfte nicht dagegen an, er spürte, dass er so oder so keine Chance hatte. Nach kurzer Zeit schwanden seine Sinne.
 

Zexion und Lexaeus besahen sich Axels Materia, die vor ihnen auf dem Boden lag. Aus früherer Erfahrung wussten sie, dass diese Sorte Materia sehr instabil war. Sollte sie jemals mit organischer Materie in Berührung kommen, würde sie sich sofort mit ihr verbinden und ihren Ursprungszustand wieder herstellen. Die Ursprungsmaterie war dann für immer verloren. Würde also einer der Organisation diese Materia berühren, dann würde er für immer zu dem werden, von dem sie stammte. In diesem Fall wäre das die AU-Version von Axel. Ein schrecklicher Gedanke.
 

Vorsichtig hob Lexaeus die Materia mithilfe einer Greifzange hoch und steckte sie in einen Plastikbeutel. Dann gingen sie zu Vexen, der den Sieg auskostete und triumphierend auf die schimmernde Materia vor sich starrte.

„Was willst du nun mit denen machen?“, fragte Zexion, als Lexaeus Roxas' Materia in eine weitere Plastiktüte steckte.

„Erst einmal werde ich sie an einem sicheren Ort lagern, damit kein zu neugieriges Organisationsmitglied diese Materia am Ende noch berührt und sich ins Verderben stürzt. Und dann werde ich Xaldin damit beauftragen, auf sie aufzupassen, bis ich die Zeit habe, mich mit ihnen zu befassen.“ Vexen verließ den dunklen Korridor, gefolgt von Lexaeus und Zexion.
 

Der Kuttenträger stand vor dem Labor und gönnte sich gerade eine Tasse heißen Kaffees, als sich vor ihm ein schwarzes Portal öffnete und die drei herauskamen.

Vexen drückte ihm die beiden Plastiktüten in die Hand. „Bewahre diese beiden Materia an einem sicheren Ort auf und hüte sie wie deinen Augapfel.“ Er sah ihm fest in die Augen. „Merke dir meine Worte, Xaldin, sie sind 'das Grauen'. Sollten sie jemals freikommen, sind wir alle dem Untergang geweiht.“ Der Angesprochene nickte stumm und verschwand.
 

„Ich bezweifle, dass er der Richtige dafür ist...“ Zexion verschränkte die Arme.

Vexen schüttelte den Kopf. „Er hat sich die Suppe selbst eingebrockt. Ich werde sie nicht auslöffeln.“
 

„Hoffentlich bereust du deine Entscheidung am Ende nicht...“, murmelte Lexaeus, die Stirn in sorgenvolle Falten gelegt. „Wir hätten sie zurückschicken sollen...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-03-29T10:50:16+00:00 29.03.2009 12:50
Aku und Rox sind weg...einfach so..T.T
ich wusste ja das Vexen verrückt ist aber das er so bösartig sein kann...
Das wird er büssen!! Er muss bluten!!! Hajjaahhh!!!
*Vexens Pistole nehm und auf ihn ziel*
Asta La Vista, baby!!!
*Vexen sich in Materia verwandel*
*Cowboyhut aufsetz und in den Sonnenuntergang reit*
Von:  Soud
2009-03-19T21:52:23+00:00 19.03.2009 22:52
OAO
Aku-senpai und Agent Rox sind weg futsch game over???
*zu vexen böse rüber sieht*
Vexen: Was?
Soud: ICh mochte die Beiden!!!
Vexen: War ja klar...
Soud: Uh dafür bekommste bestimmt noch die rechnung! Und wenn nicht dann mach ich dich in Zap fertig!
Vexen: Oo;
SOud: ER bekommt doch die rechnung oder? Ich trauer mal kurz um die beiden auch wenn sie mich nie kennen gelernt haben...
*schweige minute*
Und jetzt geh ich Vexen mit der Pradfanne vermöbeln...


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