Zum Inhalt der Seite

Sweetness of One Summer

Einfach Beschreibung durchlesen ^.~
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eight

Uruha floh in sein Zimmer und sperrte sich ein. Völlig geschockt und verstört ging er in seinem Zimmer auf und ab, während ihm Panik und Hilflosigkeit die Kehle zuschnürten und ihn zittern ließen. Irgendwann sank er auf seinem Bett zusammen und ließ seinen Tränen erneut freien Lauf. Er hasste es...dass seine Stärke sich ebenso schnell in Schwäche verwandelte..dass er seine Gefühle einfach nicht kontrollieren konnte..dass er so beschissene Elite-Eltern hatte..dass er sich nach einem Typen sehnte und nicht einmal wusste warum...

Wütend drückte sich Uruha seine Fäuste in die Augen um die immer neu hervorquellenden Tränen zu erdrücken und versuchte seine Emotionen in den Griff zu bekommen.

Da ihm das aber nicht gelang, stand er schließlich ruckartig auf und ging hinüber zu seiner Anlage, entschied sich für die besonders harte Musik von Meshuggah und drehte die Lautstärke hoch auf 100. Jetzt konnte er endlich so laut schreien und weinen wie er wollte.

Wie konnten sie das tun?! Gut..er war nicht dass was sie haben wollten: Er war provokant, er rauchte, nahm hin und wieder Drogen, liebte Feiern, schrieb schlechte Noten, er war unerzogen und launisch, er hatte seinen eignen Kopf, er hielt nichts vom Arbeiten, er hatte schon viele Beziehungen gehabt und ja, er war schwul!

Doch trotzdem...konnten sie ihn nicht trotzdem..akzeptieren?

Warum wollten sie ihn jetzt einfach abschieben? Als kleiner Junge war er doch schon auf etlichen Internaten und Privatschulen gewesen und von jeder einzelnen wieder runtergeflogen weil er einfach immer seinen eigenen Kopf durchgesetzt hatte.

Zu Geschäftsessen nahmen sie ihn schon lange nicht mehr mit, er war nicht Öffentlichkeitstauglich.

Aber waren sie besser als er?!

Waren sie auch nur ein Stückchen besser als er?! War es so richtig sich von Kindheit an einem rücksichtslosen System zu beugen?! War es richtig sich nur zu heiraten weil dies familiäre und wirtschaftliche Vorteile versprach?! War es richtig eine heile Welt zu spielen, seine Frau wie ein Auto zu pflegen und zum Protzen mitzunehmen, war es richtig als Ehefrau ihren Mann zu betrügen weil sie ihn ohnehin nie geliebt hatte, als Ehemann seine Frau zu betrügen und zu demütigen wenn sie zu Hause waren, seinen Sohn wie ein Stück formbaren Ton zu behandeln den man mehr schlecht als recht zurechtbiegt und ihn dann wegwirft wenn er nicht so geworden ist wie man es gern gehabt hätte?! War es richtig sein Kind wochenlang allein zu lassen und dann von ihm zu verlangen sich seinen Eltern zugehörig und verpflichtet zu fühlen? War es richtig auf den Wunsch nach Liebe mit Geld und Luxus aber Desinteresse zu reagieren?!

Uruha hasste sie! Er hasste sie für ihre verdrehte Logik, ihre falsche Weltanschauung und ihre willkürliche Machtausspielung!

Frustriert und erschöpft ließ er sich auf sein Bett sinken und starrte an die Decke.

~* ~

Er wachte auf weil jemand an seine Tür hämmerte.

Sekundenspäter saß er kerzengerade in seinem Bett und schaute auf seinen Radiowecker. Es war gleich halb zwei Uhr nachts. Die CD war zu Ende gelaufen und Dunkelheit umfing ihn.

Immer noch hämmerte es gegen seine Zimmertür und die brüllende Stimme seines Vaters mischte sich in das laute Poltern.

Uruha spürte sofort wie er zu zittern begann, zweifellos war sein Vater wieder betrunken!

Unten hörte er seine Mutter leise rufen. „Lass ihn doch!“ „Halts Maul, du Schlampe! Fall mir nicht in den Rücken!“, brüllte er zurück und schlug wieder gegen die Tür. „Mach die Tür auf, Uruha!! Ich befehle es dir!!!“ Uruha starrte wie gebannt auf die Tür, deren Klinke sich immer wieder senkte und die schon unter den Schlägen erzitterte. „Mach die Tür auf, verdammte Scheiße!!“, schrie sein Vater und trat nun auch gegen das Holz, sodass es gefährlich zu knacken begann. Uruha schluckte und rührte sich nicht, war wie gelähmt.

„Hörst du mich?! MACH DIE TÜR AUF!!!“, brüllte sein Vater wieder. Einige Sekunden lang trat Stille ein und Uruha hörte die aggressive aber leisere Stimme seiner Mutter. „Lass ihn, Ichizo! Wir bringen ihn morgen einfach weg..lass ihn bitte!“ Ein dumpfes Klatschen ertönte und seine Mutter schrie auf, beschimpfte seinen Vater keifend und floh die Treppe hinunter. Wieder ließ sie ihn im Stich!

Uruha spürte wie seine Zähne vor Angst zu klappern begannen und sein Körper schlotterte. „Bist du abgehauen?!“, hörte er wieder die wutentbrannte Stimme seines Vormundes der daraufhin wie rasend gegen die Tür zu poltern begann.

„WENN DU ABGEHAUEN BIST!! ICH PRÜGEL DICH GRÜN UND BLAU!!!“

Krachend sprang die Tür auf und der massige Umriss seines Vaters zeichnete sich vor dem erhellten Flur ab.

Wie versteinert saß Uruha da und spürte wie ihm kalter Schweiß ausbrach.

„Wo bist du, du Miststück?!“, zischte sein Vater keuchend und stolperte in den dunklen Raum.

Uruha konnte den Alkoholatem und den Schweiß den sein Vater ausströmte

riechen und im selben Augenblick hatte sein Vater ihn entdeckt und kam auf ihn zugeschwankt.

Kurz trafen sich ihre Blicke, dann riss ein heftiger Schlag Uruhas Kopf zur Seite und eine fleischige Hand packte ihn am Kragen. „DU VERDAMMTES DRECKSTÜCK!!“, schrie sein Vater und zerrte ihn auf die Beine. Zitternd kam Uruha zum Stehen und senkte instinktiv den Kopf. „Schau mir gefälligst in die Augen wenn ich mit dir rede!! BENIMM DICH WIE EIN MANN!“, brüllte er ihn an und schüttelte seinen Sohn, bis dieser ihn mit tränenden Augen ansah. „Hör auf zu heulen!“, ein weiterer Schlag traf ihn ins Gesicht und ließ ihn leise aufwimmern, bevor sein Vater sich vor ihm aufbaute und ihn grob am Kinn packte so dass Uruha ihn ansehen musste.

Bedrohlich nah kam er Uruha mit seinem Gesicht und mit zusammengekniffenen Augen zischte er: „Soso..mein Sohn ist also ein Junkie..mein Sohn trifft sich heimlich mit allerhand Asozialen..mein Sohn benimmt sich wie eine gottverdammte Tunte und mein Sohn lässt sich von irgendwelchen Männern in den Arsch ficken!!“, die letzten Worte spuckte er Uruha verächtlich entgegen und Uruha schloss die Augen um seinen betrunkenen Vater nicht ansehen zu müssen.

Dieser schien nun völlig die Beherrschung zu verlieren, er schleuderte seinen Sohn zu Boden und begann auf ihn einzuschlagen. „WAS DENKST DU DIR DABEI?! LASSEN WIR DIR NICHT GENUG FREIHEITEN?! WIR GEBEN DIR ALLES WAS DU BRAUCHST! UND DU BESCHMUTZT UNSERE EHRE!! SO ETWAS GIBT ES IN MEINER FAMILIE NICHT, HÖRST DU?! IN MEINER FAMILIE GIBT ES KEINEN ABSCHAUM!!!“, Uruha schrie vor Schmerzen und versuchte den Schlägen und Tritten zu entkommen, kroch durch den Raum und versuchte aufzustehen, bevor ihn ein heftiger Schlag in die Rippen zusammenbrechen ließ. „STEH AUF!!!“, brüllte sein Vater und riss ihn an den Haaren hoch.

„STEH AUF, SCHAU MICH AN!!“, eine Ohrfeige ließ Uruhas Kopf zur Seite fliegen und seine Knie gaben nach. „Bitte..“, wimmerte er leise.

In seinem Kopf drehte sich alles und die Schmerzen raubten ihm fast das Bewusstsein. Das Letzte was er spürte war nur noch wie er mit voller Wucht gegen die Wand seines Zimmers geschleudert wurde und er spürte wie alle Luft aus seinen Lungen entwich.

Sein Vater verwüstete sein Zimmer, fand Magazine, zerfetzte sie, zerstörte seine CD-Sammlung, riss die Schubladen aus den Schränken, zerriss Uruhas empfindliche Klamotten und schlug ihn wieder weil er Kondome und Gleitgel fand. Uruha spürte wie seine Gedanken langsam taub wurden und als er nur noch sah wie sich der Mund seines Vaters immer wieder öffnete und schloss, war er fast erleichtert, dass er nun bald bewusstlos werden würde.

Noch bevor sein Zimmer vor ihm in schwarze Schatten verschwamm und er in das schwarze Loch der Bewusstlosigkeit fiel, hatte seine Mutter unten im Büro seines Vaters ein amtliches Formular aufgesetzt, dass ihn restlos aus ihrem Familienstammbaum löschte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ruki_
2008-10-24T13:13:54+00:00 24.10.2008 15:13
omg, der arme Uruha T^T
er tut mir voll leid.
das kapi war wieder klasse geschrieben^^
freu mich schon aufs nächste.

bai bai
Moe


Zurück