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Sweetness of One Summer

Einfach Beschreibung durchlesen ^.~
von

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Nine

Vorsichtig öffnete er seine Augen und sah sich um. Niemand da. Erleichtert aufseufzend stand er auf und gab ein schmerzerfülltes Zischen von sich. Sein gesamter Körper tat weh. Bei jeder Bewegung durchzog ein fieser Schmerz seinen Körper. Von Kopf bis Fuß und zurück. Und als der Schmerz im Kopf angekommen war sammelte er sich und gab ihm das Gefühl das sein Schädel in zwei Teile zerbrechen würde. Er hielt sich den Kopf und schleppte sich hinunter in die Küche. Die Sonne zeigte sich mal wieder in ihrer vollen Pracht. Daraus schloss Uruha das es Mittags sein musste. Somit brauchte er keine Angst zu haben, dass sein Vater jeden Moment um die Ecke kommen könnte. Denn dieser war um diese Zeit Arbeiten wie jeder normale Vater. Gut, so normal war sein Vater nun auch wieder nicht. Eher altmodisch.

Am Kühlschrank hing wie immer ein Zettel. Er nahm ihn ab und las ihn sich durch.

„Pack deine Sachen zusammen und guck das du irgendwo bei deinen Freunden unterkommst. Ich hab dich aus dem Familienregister ausgetragen was bedeutet das du nicht mehr zur Familie gehörst und nicht länger Anspruch auf ein Leben auf unsere Kosten hast. Und beeil dich. Dein Vater kommt heute früher nach Hause. Und wenn ich um 14Uhr zu Hause bin will ich dich auch nicht mehr sehen. Bitte denk nicht das es mir leicht fällt. Aber mir ist es lieber ich habe keinen Sohn mehr als einen toten Sohn. In Liebe, Deine Mutter.“

Trocken schluckend zerknüllte er das Papier mit diesen ach so lieblichen Worten. Sollte der Satz „Lieber habe ich keinen Sohn mehr als einen toten Sohn“ ihm tatsächlich nun Trost spenden? Was erwartete sie? Das er sagte „ist in Ordnung Mutter. Ist in Ordnung das du es zugelassen hast das mein Erzeuger mich fast totgeprügelt hat, das du mich verstoßen hast, ihr mich mein ganzes Leben allein gelassen habt?“ Diese Frau war so selbstsüchtig. Nicht einmal sein Vater war so verbittert, egoistisch.

Er schmiss das zerknüllte Papier in den Mülleimer und sah auf die Uhr.

12.34Uhr. Zeit zum Duschen würde er wohl nicht mehr haben. Für wen hielten die sich? Dachten mit einem dummen Formular könnten sie ihn einfach ausradieren. Die Nachbarschaft wusste doch eh schon Bescheid. Wofür also dieser Aufwand? Sie würden auch noch in 15 Jahren Bescheid wissen und sich die Mäuler zerreißen.

In was für einer beschränkten Welt lebte seine Mutter eigentlich, dass sie dachte mit einem scheiß Formular könnte man alle Probleme, sprich ihn, aus der Welt schaffen. Aber schien ja zu funktionieren. Als er in seinem Zimmer war, riss er wütend seinen Kleiderschränke auf und holte erst einmal einen großen Koffer hervor den er aufs Bett legte und öffnete.

Vieles hatte sein Vater zwar in der vergangenen Nacht zerstört, aber ein par gut versteckte Sachen hatte er nicht gefunden.

Er kramte nach seinen Lieblingsklamotten und packte diese in den Koffer. Tja, der scheiß Koffer war zu klein. Also musste er von seinen Lieblingsklamotten noch mal die aussortieren von denen er sich wirklich nicht trennen konnte. Erst einmal seine Party Outfits. Dann packte er seine dämliche Schuluniform in den Koffer. Darauf folgten noch ein paar Casual Outfits. Von ungefähr 300 Kleidungsstücken konnte er doch tatsächlich nur 75 einpacken plus Unterwäsche. Wenn’s hochkam. Nachdem er seine Klamotten zusammen gepackt hatte ging er ins Bad und holte sich seine Schminke und seine Creme. Voll bepackt ging er zurück ins Zimmer und packte die nicht wirklich wenige Schminke in eine Tasche.

Dann schälte er sich aus seinen Klamotten und gab dabei ab und zu ein leises „Au!“ von sich. „Dieser verdammte Mistkerl“, fluchte er leise und verstummte auch schon als er sich im großen Spiegel sah. Sein Körper war übersäht mit blauen Flecken in verschiedenster Größe und Form. Er besah sich seinen Arm an dem ein paar bläuliche Striemen zu sehen waren.

Er schluckte trocken und merkte gar nicht wie sich eine kleine Träne den Weg über sein Gesicht bahnte und von seinem Kinn tropfte. Seine Lippe war aufgeplatzt, sein linkes Auge blau und angeschwollen, ebenso wie seine Wange. Vorsichtig ließ er seine Fingerspitzen über sein Gesicht gleiten.

Ihm ging in diesem Moment nichts durch den Kopf außer die Frage „Warum?“

Warum hatte er ihn nur so zugerichtet?

Warum musste ausgerechnet er so ein beschissenes Leben führen?

Warum liebten seine Eltern ihn denn nicht?

Warum konnten sie ihn nicht so akzeptieren wie er war?

Er wollte doch einfach nur ein ganz normales Leben in einer ganz normalen Familie führen.

Warum verwehrte man ihm das?

Immer mehr Tränen flossen über sein Gesicht und er wischte sie sich immer wieder weg. Doch auch immer wieder flossen Tränen nach.

Er sah erneut auf die Uhr. 13.15Uhr. Nun musste er sich beeilen.

Also schluckte er die Tränen nun wirklich herunter und zog sich einfach ein paar frische Klamotten über. Dann griff er zu seinem Beauty Case und kramte sein Make-up heraus. Dieses trug er auf sein Gesicht auf. Schicht für Schicht bis man von dem Verbrechen seines Vaters kaum noch etwas sehen konnte. Auf den ersten und zweiten Blick würde man niemals sehen das irgendwer Uruha verprügelt hat. Auf den fünften wahrscheinlich schon.

Uruha hatte sich entschlossen erst einmal zu Kyo zu gehen weil dieser keine dummen Fragen stellte was denn los sein und wofür denn der Koffer etc. sei. Denn auf ein Verhör hatte er nun wirklich keine Lust.

Schnell griff er noch nach seiner Sonnenbrille, schloss seinen Koffer, hing sich die Tasche um und eilte die Treppen runter in den Flur. Dort zog er sich seine Schuhe an und verließ das Haus. Er versuchte nicht zurück zu blicken da ihm das nur das Herz zerbrechen würde. Egal wie viel Hass er für seine Eltern verspürte so liebte er sie doch auch. Immerhin waren es seine Eltern. Er ging zur nächsten U-Bahn Station, kaufte sich ein Ticket und bekam gerade noch so die Bahn zu dem Viertel in dem Kyo wohnte. Seufzend ließ er sich auf einem der Sitze nieder und sah etwas verängstigt um sich. Irgendwie hatte er das Gefühl das die Leute ihn alle anstarrten als hätte er jemanden umgebracht oder sich sonst was zu Schulden kommen lassen oder...als wüssten sie alles.

Als dann schließlich die Station kam an der er aussteigen musste stand er sofort auf und eilte aus der Bahn.

Das Wetter hatte sich verändert und am Himmel hingen schwere graue Wolken die eine bedrückende und schwüle Atmosphäre schufen.

Nach 10Minuten war er schließlich vor Kyos Haustür. Kyo wohnte in einem ziemlich herunter gekommenen Viertel. Als Uruha das erste Mal bei Ruki war, war er schon ziemlich geschockt weil alles so grau, dreckig und erbärmlich aussah. Doch Kyo wohnte im typischen Ghetto. Alles war verschmutzt, grau, arm und vor allem kaputt. So etwas wie einem blauen Sommerhimmel gab es nicht, sondern nur grauen Smog. Aber wo sollte Kyo sonst leben? Mit Dai zusammen hauste er hier schon seit Jahren, ohne Arbeit und Zukunft. Aber Kyo sagte selber immer: “Ich bin ein Punk und bevor ich dem System dass mein ganzes Leben und das Leben meiner Eltern gefickt hat, in den Arsch krieche, ficke ich lieber zurück und scheiß auf die ganzen Regeln!“ So verdiente er sich sein Geld mit Drogenhandel, Schmuggel von allerhand illegalem Kram und auch mal Waffen. Niemand wusste was in Kyos Leben schief gelaufen war, er hatte nur einmal gesagt: „Diese Welt hat mein Leben zu ner Ware gemacht, jetzt mache ich die Welt zu nem Geschäft!“ Uruha fand, das klang nicht gut aber er staunte wie gut gelaunt und stark Kyo und Dai trotz allem waren und zusammenhielten.

‚Man muss sich eben seine Freiheit nehmen, dann kann man von Glück reden..’, überlegte Uruha und holte sich selbst wieder in die Gegenwart zurück.

Etwas nervös drückte er auf das Klingeschild auf dem Kyos Name stand.

Nichts. Nach 5Minuten klingelte er noch einmal und noch immer machte ihm niemand auf. Toll! Normalerweise stand Kyo doch um diese Uhrzeit erst auf und war nicht schon auf touren. Seufzend ließ er sich auf der Steintreppe vor dem Hochhaus nieder und zündete sich seine letzte Zigarette an.

Was für ein Scheiß Tag! Heute lief wirklich alles schief was nur schief laufen konnte. Er wurde zu Hause rausgeschmissen, saß auf einer verdreckten Treppe in einem der größten Ghetto-Viertel Japans, rauchte gerade seine letzte Zigarette weil er sein letztes Geld für ein Ticket ausgegeben hatte und wusste noch dazu nicht bis wann er nun hier rumsitzen musste.
 

30 minutes later..

Uruha hatte sein Gesicht in seinen verschränkten Armen, die er auf seine Knie gestützt hatte, versteckt und zuckte zusammen als er eine ihm bekannte Stimme hörte.

„Was machst du denn hier?“

Kaoru.

Trocken schluckend sah er seinen Gegenüber an und wischte sich ein paar Tränen weg.

„Ich wüsste nicht was dich das angeht und Frage zurück“ antwortete er ihm und stand auf, klopfte sich seine Klamotten ab.

Kaoru verdrehte genervt die Augen, ging an ihm vorbei und schloss die Tür auf.

„Ich nehme mal an du willst zu Kyo. Tja, der wird nicht so schnell wieder kommen also geh lieber nach Hause. Ich soll den Strom ausstellen und ein paar Sachen zusammenstellen, falls er schnell ausziehen muss. Viel hat er ja nicht.“ meinte Kaoru und ging die Treppe hoch.

Sofort folgte ihm der Braunhaarige, was mit seinem Koffer nicht ganz so einfach war.

„Dieser verdammte Idiot“ fluchte Uruha und stellte seufzend den Koffer im kleinen Flur ab. Es war nicht das erste Mal das Kyo einfach mal für ein paar Tage untertauchte weil wieder irgendwer hinter ihm her war. Doch musste es wirklich jetzt sein? Schien als hätte das Schicksal richtig Spaß daran Uruha zu verarschen. Zumindest schien es ihm so.

Den Kopf schüttelnd ging er in den kleinen Wohnraum und besah sich diesen.

Es glich dem Treppenhaus und draußen der Umgebung. Grau und kaputt.

So würde nun also auch seine Zukunft aussehen. Grau, kaputt und erbärmlich.

Erneut stieg Verzweiflung in ihm auf. Auf Dauer könnte er hier auch nicht bleiben.

„Uru“ wurde er aus den Gedanken geholt und er sah Kaoru fragend an.

„Hai?“

Ein leichtes Lächeln zierte Uruhas Lippen. Noch nie hatte Kao seinen Namen so sanft ausgesprochen. Und wenn doch war es schon so lange her das er sich nicht mehr daran erinnern konnte.

„Warum eigentlich der Koffer? Ich glaube nicht das jemand wie du in so einem Viertel Urlaub machen will“, lachte dieser nun herzhaft auf und Uruhas Lächeln verschwand ebenso schnell wie es gekommen war.

Jemand wie er? Wie sollte er das nun verstehen?

„Jemand wie ich? Was soll das heißen?!“ fragte er mit ernster Stimme und einem noch ernsteren Gesichtsausdruck.

„Nichts“ antwortete Kaoru und hob eine Augenbraue.

„Nichts? Du denkst doch das gleiche wie alle anderen auch. Uruha, die verwöhnte, reiche Drogenschwuchtel die mit jedem ins Bett hüpft. Ihr könnt mich alle mal! Schon mal daran gedacht das ich nicht so bin? Sondern auch nur ein scheiß Mensch?“

Während er sein Gegenüber in totaler Rage anschrie griff dieser nach seinem Arm und hielt ihn bestimmt fest.

„Hör auf so einen Müll zu reden und nimm die Sonnenbrille ab. Das ist unhöflich“ wies er ihn zurecht und tatsächlich zeigte es Wirkung. Uruha verstummte. Kaoru ging in die Küche und setzte Kaffee auf. Diesen konnte er jetzt gut gebrauchen. Noch nie hatte er Uruha so ausrasten sehen.

’Mensch Kyo, komm bitte schnell wieder’ hoffte er still schweigend in Gedanken und holte zwei Tassen aus einem der Hängeschränke. Kao war sich sicher das irgendwas passiert sein musste und ebenso sicher war er sich das Uruha ihm einen Scheißdreck erzählen würde. Nämlich nichts.

Wenn man vom Teufel sprach. Uruha betrat die Küche und setzte sich an den kleinen Tisch.

„Gomen ne“ brachte er nur leise hervor. Es tat ihm wirklich Leid. Er hatte ihn nicht so anschreien wollen. Und ihm erst Recht nicht solche Vorwürfe machen wollen. Eigentlich hatte Uruha anstatt Kao sich selbst anschreien wollen. Denn Uruha selbst war es der genau das von sich dachte was sein Vater von ihm dachte, was er vorhin ausgesprochen hatte.

„Schon in Ordnung“ antwortete Kaoru ihm mit sanftmütiger Stimme, füllte den frischen Kaffee in die Tassen und stellte eine davon vor Uruhas Nase.

„Der wird dir bestimmt gut tun“ lächelte er leicht und setzte sich Uruha gegenüber.

„Hai, Arigatou“ meinte dieser wieder nur leise und nahm die Sonnenbrille ab. Er sollte Kaoru etwas entgegen kommen und diesen keinen Blick in sein Gesicht verwehren lassen. Das würde er selbst als unfair empfinden.

Als Uruha die Brille abnahm wollte Kaoru gerade lächeln doch das was er sah, lies bloß ein leises „Fuck“ von ihm zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ruki_
2008-10-26T08:54:39+00:00 26.10.2008 09:54
uiii, jetzt ist wirds spannend.
und natürlich wird hier n cut gemacht >.<
wie gemein ;___;
ich freu mich schon sehr aufs nächste kapi und bin gespannt, was kaoru nun machen wird^^

bai bai
Moe


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