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Gefängnis Namens Liebe

Die erdrückende Liebe
von

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Suicide

Suicide
 

Am nächsten Morgen schlich sie sich in die Küche. Noah war nirgends zu sehen.

Erleichtert atmete sie auf.

“(Was ist nur mit ihm los… warum hat er so etwas gemacht…)”

Fiona war kurz davor erneut zu weinen, doch sie riss sich zusammen.

Sie hatte eigentlich überhaupt keinen Hunger und deshalb ging sie leise in das Treibhaus.

Dort hielt sie sich am liebsten auf. Überall waren wunderschöne Blumen und sie konnte etwas frische Luft einatmen.

Fiona kniete sich auf den Boden, pflückte eine gelbe Rose und zupfte ihr ein Blütenblatt raus.

“Ihr habt es gut. Am Tage könnt ihr blühen und die Sonne genießen. Und wenn es finster wird, schließt ihr euch einfach und bemerkt nichts von alldem was die Nacht mit sich bringt.”, seufzte sie.

Fiona sah sich das Blütenblatt genauer an.

“So ein schönes warmes gelb. Wie die Sonne. Wie gerne würde ich jetzt draußen mit den anderen Leuten die Sonne genießen. Was wohl die Jugendlichen in meinem Alter jetzt alles machen?”

Jedes Mal wenn Fiona im Treibhaus war fragte sie sich dies. Doch herausfinden würde sie es wohl nie.

“Schon so früh am Morgen hier draußen?”

Noah war plötzlich im Treibhaus aufgetaucht.

“Möchtest du nicht erst mal Frühstücken?”, fragte er.

Fiona konnte es nicht glauben, dass Noah ihr überhaupt noch ins Gesicht blicken konnte, nachdem was er gestern Nacht getan hatte.

“Was fällt dir ein mit mir überhaupt noch zu reden. Du tust ja fast so als ob Gestern nichts gewesen wäre.”, schrie sie ihn an.

“Was soll denn gewesen sein?”, fragte Noah der sich keine Schuld bewusst war.

“Tu nicht so unschuldig. Du Schwein!”, brüllte Fiona ihren Bruder an und war die Blume nach ihm.

“Sag bloß du bist deswegen immer noch wütend?”

Fiona war kurz davor vor Wut zu platzen. “Ich hasse DICH!”, zischte sie ihn an.

“Ich bin eigentlich nur hier um dir zu sagen, dass wir Besuch haben.”, sagte dann Noah knapp und ging aus dem Treibhaus.

Fiona wartete noch einige Minuten, bis sie hinein ging um zusehen wer zu Besuch gekommen war.

Sie betrat das Wohnzimmer und wurde sofort Freundlich begrüßt.

“Hallo Fiona, schön dich mal wieder zu sehen. Bist seid unserer letzten Begegnung ganz schön gewachsen.”, sagte Thomas.

Thomas war der Polizist der Fiona damals gerettet hatte und ist seitdem ein guter Freund der Familie. Er kommt alle paar Monate zu Besuch um nach Fiona und Noah zu sehen.

“Hallo Tom. Wie geht es dir?”, fragte Fiona und war sehr froh darüber Thomas wieder zu sehen.

“Mir geht es prächtig. Meine Frau hat nun unser zweites Kind gebärt. Es ist ein Mädchen und ihr Name ist Marianne.”

“Oh das ist ja mal eine freudige Nachricht. Wie geht es denn deinen Sohn?”, fragte Fiona neugierig, weil sie wusste, dass dieser im selben Alter wie sie war.

“Gabriel geht es gut.”, sagte Tom und grinste.

“Ich hatte letztens so eine Idee. Es wäre doch nicht schlecht wenn du mal etwas mit Gabriel unternehmen würdest. Er ist ja schließlich in deinem Alter und ich denke ihr beide würdet euch gut verstehen.”

“Ich halte das für keine so gute Idee Thomas. Fiona hat in letzter Zeit so viele Schwächeanfälle.”, erwiderte Noah ernst.

“Das stimmt doch überhaupt nicht!”, protestierte Fiona wütend.

“Sie leugnet es immer wieder, aber wenn sie dann zusammen bricht hat sie den Salat.”, sagte Noah kopfschüttelnd.

“Hm… das klingt ja gar nicht gut. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass sie so wenig nach draußen geht.”, stellte Tom die Theorie auf.

“Nein, nein der Arzt meine es habe etwas mit ihrem Kreislauf zutun, sie solle sich in den nächsten Wochen einfach nur schonen.”, erklärte Noah Tom.

“Ach wenn das so ist. Dann machen wir es einfach wenn es dir wieder besser geht.”, schlug Tom vor.

“Aber mir geht es doch gut. Noah lügt doch wie gedruckt. Ich habe keine Kreislaufprobleme.”, erwiderte Fiona.

Thomas sah sie etwas verwirrt an, doch dann sagte Noah: “Das macht sie immer.”

“Was?”, fragte Thomas.

“Sie leugnet es. Wenn das unsere Eltern wüssten…”, seufzte Noah.

“(So ein verdammter Lügner)”

“Ich glaube ich werde sie wieder in ihr Zimmer bringen, damit sie sich noch einwenig erholen kann.”, fügte Noah hinzu.

“Ich wollte jetzt sowieso gehen. Es war schön euch beide einmal wieder zusehen.”, sagte Thomas und stand aus dem Sessel auf.

“Aber…”, warf Fiona panisch ein, denn ihr wurde klar, dass sie dann wieder alleine mit ihrem Bruder war.

Thomas grinste sie liebevoll an und sagte leise zu ihr gewandt: “Kein aber ich komme ja bald mal wieder zu Besuch und dann bringe ich Gabriel einfach mit.”

Dann umarmte er Fiona, gab Noah die Hand und ging.

Fiona stand blitzschnell auf und wollte in ihr Zimmer verschwinden.

“Wohin willst du?”, fragte Noah sie streng.

“Da wo du nicht bist.”, sagte sie und wollte durch die Tür gehen, als Noah sie an der Hand packte.

“Du gehst nirgendwo hin.”, sagte er streng.

“Lass mich los. Ich will mit dir nichts mehr zu tun haben.”, schrie Fiona ihn an.

“Knie dich hin!”, befahl er ihr.

“Bitte wie?”, fragte ihn Fiona total verwirrt und wütend.

“Hast du mich nicht verstanden? Knie dich hin!”, sagte er abermals und drückte ihre Hand zusammen.

Fiona blickte ihren Bruder, mit Tränen in den Augen, fassungslos an.

“Mach schon! Oder soll ich fester zudrücken.”, sagte er ungeduldig.

Fiona schüttelte wimmernd den Kopf und kniete sich.

“So gehört sich das. Hast du gut gemacht und den Rest brauch ich dir wohl nicht erklären.”, sagte er erregt und öffnete seine Hose.

Nach einer Stunde war alles vorbei. Fiona lag auf dem Sofa und suchte ihre Kleidung. Sie hatte überall blaue Flecke und sie blutete etwas unterhalb der Brust. Denn immer wenn sie nicht Noah gehorchte, nahm er ein Kutter und schnitt sie.

Noah war mittlerweile aufgestanden und sah seiner Schwester dabei zu, wie sie schwächlich auf dem Sofa lag und unter den Kissen ihre Kleidung suchte.

“Wie Schwach du doch bist!”, sagte er und grinste ihr frech ins Gesicht.

“Das ist wohl auch der Grund warum du mich so interessierst.”

“Ich hoffe du erstickst an deiner eigenen Zunge.”, zischte sie und zog sich an.

Dann rannte sie an ihm vorbei ins Badezimmer.

Jedes Mal wenn sie an ihm dachte wurde ihr total übel. Sie duschte sich und versuchte so den Geruch ihres Bruders von sich zu spülen.

“( Es ist so widerlich. Ich bekomme seinen Geruch einfach nicht weg.)”

Danach ging sie schnell in ihr Zimmer und schloss sich darin ein.
 

So ging das Tag für Tag, Woche für Woche und niemand bemerkte etwas. Fiona fühlte sich alleine gelassen von jedem.

Sie wusste auch nicht wem sie sich anvertrauen sollte, denn Freunde hatte sie ja keine und die Erwachsenen würden ihr sowieso nicht glauben, da Noah alle mit seinem Scharm um den Finger gewickelt hatte.

Eines Nachts lag Fiona wach im Bett und wusste nicht mehr was sie tun sollte.

“(Was soll ich nur tun. Ich kann so einfach nicht weiter Leben)”

Sie wälzte sich von einer Seite des Bettes auf die andere.

Dann fiel ihr plötzlich das Familienfoto auf, das auf der Kommode neben ihrem Bett stand.

“(Alle sehen so glücklich aus.)”

Fiona blickte auf Noah der nur ein kleines Lächeln aufgesetzt hatte.

Sie wurde zornig, ihr hass auf ihren Bruder verstärkte sich von Sekunde zu Sekunde.

“Diese Lächeln. Dieses Gesicht. Ich verabscheue ihn.”, zischte sie durch ihren zusammen gebissenen Zähnen.

Fiona nahm das Foto und schmiss es gegen die Wand.

Die Scherben des Bilderrahmens glitzerten im Schein des Mondes.

Sie stand langsam auf und betrachtete eine mittlere Scherbe wie hypnotisiert.

“Es scheint wohl mein einziger Ausweg zu sein. Es tut mir Leid Mama… Papa.”, nuschelte sie und nahm die Scherbe in die Hand.

Fiona überlegte nicht lange und setzte das Stück Glas an ihrer Pulsader an.

Ein Tropfen Blut sickerte aus ihrem Unterarm. Es wurde immer mehr Blut.

Fiona biss sich vor Scherz auf ihre Unterlippe und zog die Scherbe ihren Unterarm entlang.

Ihr wurde schwarz vor Augen und sie spürte nur noch den Schmerz und wie sich das warme, feuchte Blut über ihren ganzen Arm ergoss.

Noah wollte gerade zu Bett gehen als er einen dumpfen Schlag hörte.

Er rannte zu Fionas Zimmer und wollte die Tür öffnen, doch sie war verschlossen.

“Fiona was machst du da drin. Mach sofort die Tür auf.”, schrie er und hämmerte gegen die Tür.

Doch Fiona antwortete ihm nicht und öffnete ihm auch nicht die Tür.

Noah wurde immer panischer, nahm Anlauf und rammte mit seiner Schulter gegen die verschlossene Tür.

Er wiederholte dies sooft bist die Tür aufsprang.

Der Anblick der sich ihm bot verschlug ihm die Sprache.

Fiona lag Bewusstlos auf dem Boden. Neben ihrem linken Arm war überall

Blut verteilt.

Noah rannte zu ihr hin und fühlte an ihrem Hals ihren Puls.

“Schwach, aber sie lebt noch.”, sagte er zu sich selbst und stand auf.

Er lief die Treppe hinunter, nahm das Telefon und rief den Hausarzt an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Flippi
2008-07-10T13:20:04+00:00 10.07.2008 15:20
Hi, ist mir noch was in den Sinn gekommen...
(Sollte langsam aufhören hier Komis zu schreiben, ist ja schon mein 3!)
Hat mir gerade gestern meine Mutter erzählt.
Sie wollte als kleines Kind (Zirka 12 - 14 oder so) immer ihren Bruder umbringen, aus dem Grund, dass er es geliebt hat Tiere zu quälen.
Ich weiss das er mal den Nachbarshund angeschossen hatte. Heutzutage würde man für so was grossen ärger bekommen, aber vor ungefähr 40 Jahren lief es noch anders.
Bei meiner Mutter waren es immer die kleinen Katzen.
Da hat sie sich tötlich aufgerägt (Kann ich aber sehr gut verstehen) und ihren Bruder immer angebrüllt sie würde ihn aml erschiessen. (Ist aber nie passiert...)
Hi, da hat meine Mutter auch gesagt, es ist halt ab und zu einfach viel besser keine Waffe zu Hause zu haben, wer weis auf was für Ideen man kommen könnte...
Jedenfalls war sie mega froh als er geheiratet hatte und auszog.
Grösster Nachteil: Sie war zu dieser Zeit auch viel weniger zu Hausem da sie schon arbeiten musste...
Da sieht man es, es gibt tonnenweise Spinner auf der Welt.......
Lg

Flippi
Von:  Flippi
2008-07-05T19:38:21+00:00 05.07.2008 21:38
Hi, etwas habe ich noch total vergessen...

Es ist schrcklich, dass so menschen wie Noah immer mit ihren Taten durchkommen. Sie tuhen einen Menschen weh und leugnen es einfach und man glaubt ihnen, weil soche Typen einfach die tollsten Lügner sind!

Doch, meistens kommt es ja früher oder später aus und ab und zu ist es dann einfach zu spät.

Hi, solchen Menschen könnte ich in ihr alleswertesten treten!
So eins schlag aufs Po kann so manchen wieder zur vernuft bringen....

Lg

Spinner Flippi
Von:  Flippi
2008-07-05T19:27:45+00:00 05.07.2008 21:27
Hi, ja, es war ein ganz, ganz tolles kapi!
Muss da wieder Schneewittchen recht geben, das hast du toll geschrieben und wie sich Fiona fühlt, kann ich gut verstehen, selbst wen ich es nie in diesem Sinn hatte. Eher nach dem Motte, alle lassen mich alleine und niemand will mit mir befreundet sein (Natürlich immer nur in meinen Klassen).

Geschweige von der Annahe das man Perfekt sein sollte. Es ist so schwierig wen die Eltern was anderes für dich vorgesehen haben als du, oder wen sie sich über einen Lustig machen der die Lehre abbricht und dir selber gefällt der Beruf auch nicht...

Noah könnte man mit Fränzi vergleichen, die ist nett zu mir gewesen und hat über mich gelässtert, mich immer im stillen vertiggemacht, und mir versucht alles weg zu nähmen was mir irgendwie wichtig ist. Meine Träume und so waren für die alles nur ein Witz.

Die schlimmste Tatsache, sie ist eine Entfernteverwante von mir. weiss sie aber nicht und wird sie vermutlich auch nie wissen.

Hi, Noahs Bild finde ich klasse, dass hat mich auch schon immer fasziniert, und irgendwie haben dein Noah und mein Nestor (Blood & Chocolate)
hi, zum glück habe ich das gefunden...

Hoffe, sehr, sehr, sehr fest, dass du bald weiter schreibst!!!
Deine treue Leserin
Flippi

Ps: Noch vielen Dank für dein Komi!!!
Von:  _Schneewittchen_
2008-07-03T20:24:11+00:00 03.07.2008 22:24
Er ist ja so ein Arschloch, meine Liebe. Dieses Böse Subjekt hast du total gut hingekriegt. Und auch das Leid, das sich in Fiona ausbreitete, ihre Hilflosigkeit, ihre Verzweiflung und der endgültige Entschluss lieber tot zu sein.
Irgendwie traurig, dass sie keinen anderen Ausweg hatte.
Aber traurig ist eher wie herablassend sich ihr Bruder Noah benimmt. Er hat ja gar keine Ahnung was er tut. Lust ist eben nicht alles wenn es um Liebe geht.
Aber ein schönes Kapitel. Des muss ich zugeben. Obwohl etwas krass, aber gut, dass du es aufgeschrieben hast!^^
hdgdl dei Ily... und bitte schreib weiter!!!!!


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