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Vergessene Erinnerungen

Das finale Kapitel ist on!
von

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Das Geheimnis der Felsenschlucht

Zuerst bestand alles, was sie erkennen konnte aus weißen Schleiern und tanzenden, dunklen Schatten. Dann schälte sich aus dem schwammigen Wirrwarr langsam eine Szenerie.

Kagome stand ihrem Erzfeind gegenüber, neben ihr hörte sie ihre Freunde, Inuyasha, Miroku, Sango und Shippou. Ihre Stimmen klangen seltsam dumpf, sodass Kagome kein Einzelnes Wort verstand, doch plötzlich drang Narakus laute und klare Stimme zu ihr: „Ihr könnt mich nicht mehr besiegen, es ist zu spät!“

Lachend wies er auf einen hell schimmernden Punkt, das Licht schien aus dem Innern seines Brustkorbes zu kommen und Kagome wusste genau was es war. Naraku hatte sich das Siegel, ein Objekt von großer Macht, einverleibt um noch stärker zu werden.

Jedoch Kagome hatte zugleich erkannt, dass dies auch seine Schwachstelle war. So mächtig Naraku auch war, sein Körper war jetzt an dieses Objekt gebunden und wenn Kagome es zerstörte, würde dies mit Sicherheit übel für Naraku ausgehen!

Lärm drang zu ihr und sie sah, wie tausende von Narakus unförmigen, zappelnden Tentakel auf sie zuschossen, aber Kagome war schneller. Blitzschnell spannte sie einen Pfeil in ihren Bogen, zog die Sehne durch und schoss den Pfeil ab, mitten in den leuchtenden Punkt auf Narakus Brust.

Erneut wurde die Szenerie in helles Licht getaucht und zusammen mit dem aufbrausenden, ohrenbetäubenden Lärm verschwanden die Gestalten um Kagome, dann erwachte sie.
 

Das schwache Mondlicht fiel noch immer von dem schattendurchzogenen Nachthimmel herab, als Kagome sich langsam aufrichtete. Sango hatte offenbar neben ihr gesessen und sprang mit einem erleichterten Seufzer auf, als sie Kagome erwachen sah.

„Kagome! Dir geht es also gut!“

Noch immer schwirrten Bruchstücke des Traumes in Kagomes Kopf herum. Genaugenommen war es eigentlich gar kein Traum, sondern eine Erinnerung. Die Erinnerung an ihren letzten Kampf gegen Naraku, nach welchem er, zusammen mit dem Shikon no Tama, spurlos verschwunden war.

„Inuyasha wurde von Hoyoku mitgenommen!“, erklärte sie Sango und versuchte klare Gedanken zu fassen.

Sango nickte, „Ja, er ist nicht mehr hier, aber woher-?“

„Ich wollte ihm helfen aber...Irgendetwas hat mich gelähmt“, gab Kagome als Antwort und machte sich daran ihre Sachen zusammenzupacken.

Normalerweise hätte Sango Kagome geraten, sich erst einmal zu setzen und sich zu beruhigen, doch sie konnte Kagomes Drang Inuyasha wiederzufinden nur zu gut verstehen. Also machte sie sich daran ihr zu helfen und reichte ihr ihren Köcher.

„Du hast ja Tessaiga bei dir“, erkannte die Dämonenjägerin und betrachtete das Schwert in Kagomes Köcher.

„Ich glaube im Moment ist es bei mir besser aufgehoben“, antwortete Kagome und legte den Köcher um die Schulter.

„Aber es wird Zeit, dass Inuyasha sein Erbe wieder annimmt.“

Nun war auch Sango bereit, hatte ihren Knochenbumerang, Hiraikotsu geschultert und erwiderte entschlossen: „Dann lass uns gehen!“
 

Zwar hatte es Kagome nicht allzu sehr erstaunt, aber sie fand es doch wundersam, wie geschickt sich Sango in der Kunst der Fährtenlesens erwies. Sie folgte ihr durch den dunklen Wald, zurück zu der eingestürzten Höhle, dem ehemaligen Lager der Wölfe.

Die Spur führte sie weiter, dem waldigen Hügel hinauf, zurück an den Platz, wo sich Inuyasha und Kagome wenige Stunden zuvor vor Hoyoku und seiner Gruppe versteckt hatten.

Schon von Weitem erkannte Kagome den rötlichen Schein, welcher aus dem fernen Blätterdach ragte. Sie gab einen entsetzten Laut von sich, „Was ist denn da passiert?“

Sie und Sango beschleunigten ihre Schritte und erreichten die Lichtquelle, ein gigantischer Scheiterhaufen.

Der geschwärzte Baum sah wie eine gigantische Fackel im Dunkel aus, doch schon bald lenkte etwas Anderes Kagomes Aufmerksamkeit auf sich: Miasma.

„Wo kommt denn das schon wieder her?“, fragte sich Sango laut und griff reflexartig nach ihrer Maske, dann erinnerte sie sich, dass die Maske ja kaputt war.

Ohne lange nachzudenken griff Kagome nach einem Pfeil, „Egal woher es kommt, oder was es für eine Art Miasma ist, meine Pfeile können es neutralisieren!“

Gesagt, getan. Das helle, rosafarbene Licht, welches von Kagomes Pfeilspitze ausging durchleuchtete den Weg durch die dunkelvioletten Miasmawolken. Als ob es von einem starken Windhauch auseinandergefächert geworden wär, wich das Miasma von Kagomes Pfeil zurück; es bildete sich eine breite Schneise.

Hastig folgten Kagome und Sango dem Pfeil durch das Miasma, als Sango plötzlich und unerwartet auf einen harten Gegenstand trat. Verwundert blickte sie zu ihren Füssen hinab und betrachtete das goldfarbene Dodekaeder, aus dessen Innern ein sanftes Glühen drang.

„Kagome! Ist das nicht…?“, rief Sango und hob den Gegenstand hoch, sie glaubte das rosafarbene Schimmern wiederzuerkennen.

Kagome drehte sich in ihre Richtung und betrachtete zuerst einmal den schimmernden Gegenstand in den Händen der Dämonenjägerin. Dann machte sich ein verwirrter Ausdruck in ihrem Gesicht breit, auch sie glaubte den Schein wiederzuerkennen, doch ihr Spürsinn hatte sie noch nie betrogen.

Etwas verunsichert antwortete sie: „Es sieht zwar aus, als ob da drinnen ein Splitter des Juwels wäre…Aber ich spüre rein gar nichts, keine spezielle Aura, nichts.“

Nun hob auch Sango ihre Augenbrauen an, „Bist du dir wirklich sicher?“

Bevor Kagome aber ein weiteres Mal auf ihre Antwort bestehen konnte drang ein lautes Zischen an ihre Ohren.

Das Miasma zog sich zurück, rasend schnell. Von einem Moment auf den nächsten waren die Rauchschwaden in der Dunkelheit zwischen den matt beleuchteten Baumstämmen verschwunden und gaben eine Gestalt frei, welche in der Mitte der kahlen Lichtung lag.

Wo die Gestalt einst gelegen hatte, wuchsen einst dichte Grasbüschel, doch die ganze Lichtung und auch das umliegende Waldstück würden lange Zeit brauchen, um sich zu regenieren.

„Hey!“, rief Kagome und eilte zu der leblosen Gestalt, gefolgt von Sango. Da erkannte Kagome die Gestalt wieder, sie hatte die Katzenhanyou schon einmal gesehen. Sie gehörte zu Hoyokus Gruppe, denn Kagome hatte sie gesehen, während sie und Inuyasha sich in dem Gebüsch versteckt hatten.

Sango wusste natürlich nicht, wen sie vor sich hatte und machte sich sofort daran energisch an der Hanyou zu rütteln und zu rufen: „Aufwachen!“
 

Ein Zucken ging durch den Körper und langsam regten sich die Glieder der Hanyou, gefolgt von einer heftigen Hustenattacke.

„Sango“, versuchte Kagome zu warnen, doch sie war zu beschäftigt damit, die hustende Hanyou aufzurichten.

„Ruhig atmen“, versuchte Sango sie zu beruhigen.

Kagome versuchte es nochmals: „Sango, sie gehört zu Hoyoku. Dem Hanyou, welcher Inuyasha mit sich genommen hat.“

Beinahe gleichzeitig stützte sich die Hanyou auf ihre Handflächen und Sango ließ von ihr ab. Sie hustete noch ein paar Mal, während Sango wieder auf die Füße sprang und sich neben Kagome aufstellte, die Hand auf den Griff ihrer Katana gelegt.

„Wie heißt du?“, fragte sie.

Allmählich beruhigte sich die Atmung der Katzenhanyou. Ihre gelben Augen ruhten auf Sango und Kagome, als ihre Stimme erklang: „Megumi.“

„Und wo sind die Anderen?“, fügte Kagome hinzu und erstarrte, als sie Megumi beobachtete.

Zuerst sah die Hanyou an sich herab, blickte auf ihre Hände und tastete ihr Gesicht ab, dann sprang sie mit einem lauten Freudenschrei auf und wirbelte taumelnd auf Kagome zu und schloss sie ihn ihre Arme. Völlig perplex und überrascht verstummte Kagome und blickte hilfesuchend zu Sango, welche mit ihrer Schulter zuckte.

Megumi begann schniefen und schaffte es dabei auch noch ab und zu ein erleichtertes Lachen von sich zu geben, „Ich lebe noch!“

Dann ließ sie Kagome ohne Weiteres los und begann den Waldboden nach etwas abzusuchen. Kagome und Sango schienen gar nicht da zu sein.

„Megumi!“, rief Kagome. „Wo sind die Anderen? Du weißt schon, dieser Hoyoku und Inuyasha?!“

Sie hob einen zweiten goldenen Dodekaeder auf und entdeckte den zweiten in Sangos Händen, „Sie sind nicht hier.“

„Würde es dir etwas ausmachen, etwas konkreter zu werden?“, hackte Kagome ungeduldig nach.

„Ich..Wir wurden angegriffen“, begann Megumi zu erklären. „Naraku…Er hat unser Versteck niedergebrannt und war drauf und dran uns zu töten, dann habe ich mich geopfert…Um die Anderen zu retten, ich habe sie mit den Utsuwas verschwinden lassen.“

„Verschwinden lassen?!“, keuchte Sango. „Du hast-“

Megumis Blick glitt von dem Utsuwa in Sangos Hand zu Kagomes Pfeilbogen, „Keine Sorge, sie sind noch alle am Leben. Nur an einem anderen Ort.“

Sorgsam wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und staubte ihre Kleidung ab, „Hoyoku gibt zwar vor, dass die Seele vom Körper getrennt wird, aber er weiß ganz genau, was wirklich mit den Verschwundenen passiert. Deswegen hatte ich keine Bedenken, als ich sie…Losschickte.“

Den anderen Beiden ging das alles ein wenig zu schnell, Kagome unterbrach sie: „Was soll das heißen? Habt ihr in eurer Gruppe Geheimnisse voreinander?“
 

Nun schien auch Megumi begriffen zu haben, wen sie vor sich hatte und verstummte augenblicklich.

Behutsam hob Sango den Utsuwa in ihrer Hand auf Megumis Augenhöhe, „Das ist es doch, was du willst, nicht wahr? Wir wollen ein paar Antworten!“

„Hoyoku ist ein guter Lügner…“, fuhr Megumi zögernd fort. „Aber ich habe ihn gehört, wie er Kazumi davon erzählt hat…Sie scheint die Einzige zu sein, welcher er vertraut.

„Aber was für eine Gruppe seid ihr denn, wenn euer Anführer euch nicht sagt, was ihr genau tut, wenn ihr ‚Leute verschwinden lässt‘?“, wollte Sango mit leicht spöttischem Ton wissen. Doch sie selbst kannte die Antwort eigentlich: in solchen Fällen hatten die ‚Anführer‘ immer ein Geheimnis. Etwas, was den anderen Gruppenmitgliedern gar nicht gefallen würde, wenn sie davon wüssten.

Die Antwort auf Sangos Frage schien Kagome weniger wichtig, denn auch ihre Frage folgte gleich: „Und wieso ist euch Inuyasha so wichtig?“

„Jetzt hört mir zu“, erwiderte Megumi. „Während ihr mir hier Löcher in den Bauch fragt, dringen Hoyoku und euer Inuyasha weiter vor. Je länger wir warten umso schwieriger wird es, sie wieder einzuholen!“

Leider hatte Megumi recht und auch wenn Kagome jetzt gern noch eine Antwort erhalten hätte, sah sie ein, dass Inuyasha im Moment wichtiger war.

„Dann sag uns, was du getan hast…Um sie verschwinden zu lassen“, forderte Sango.

Kurz und knapp berichtete die Katzenhanyou was sich kurz zuvor abgespielt hatte, als sie Hoyoku, Inuyasha, Kazumi und Ibuki verschwinden lassen hatte. Ihre Zuhörer lauschten ihren Worten gespannt und als Megumi schloss war Kagome die erste, welche eine Entscheidung gefasst hatte: „Wir müssen ihnen folgen!“

„Und das ist das Problem“, erwiderte Megumi und blickte auf den Utsuwa herab. „Jemand muss ihn bedienen. Und dieser Jemand kann dabei nicht eingesaugt werden.“

Sango strich sich nachdenklich durch ihr Haar und sah sich dabei um. Das Miasma hatte seine unübersehbaren Spuren hinterlassen: nichts war mehr von der einstigen Vielfalt der Flora übrig geblieben. Sie fragte sich, woher Naraku gewusst hatte, wo das Versteck der Gruppe lag.

Auch Kagome verschränkte die Arme nachdenklich, als sie wie aus dem nichts einen Geistesblitz hatte und ihren Finger triumphierend emporhob, „Ich weiß des Rätsels Lösung!“

Sie zeigte auf Megumi und Sangos Utsuwa, „Eigentlich ist es sehr simpel. Wenn der Träger sich nicht selbst verschwinden lassen kann, müsst ihr euch eben gegenseitig ‚verschwinden‘ lassen!“

Und genauso war Kagomes Einfall auch: simpel. Aber er könnte wirklich funktionieren.

„Das könnte funktionieren...“, murmelte Sango und blickte Megumi fragend an.

Die Hanyou schien ebenfalls an Kagomes Vorschlag zu glauben und fuhr mit ihrer Handfläche über die Oberfläche des Utsuwas, „Dann lasst es uns versuchen.“
 

Kagome stellte sich zwischen die Beiden, während Megumi Sango Anweisungen gab, wie sie den Utsuwa zu gebrauchen hatte. Dabei schwirrte Megumi im Hinterkopf die ganze Zeit der Gedanke, dass sie dies bereits vorhin, als Hoyoku und die Anderen noch bei ihr waren, hätten versuchen können.

„Und jetzt fahre mit deiner Handfläche über die Oberseite“, wies Megumi Sango an und wenige Augenblicke später begannen die Utsuwa zu leuchten.

Gleich war es soweit. „Und jetzt presse deine Hände gegen die Hinterfläche, als ob du den Utsuwa öffnen wolltest“, lautete Megumis letzte Anweisung. Kurz darauf schossen zwei grelle, breite Strahlen schossen durch Kagomes Körper, welche sich kurze Zeit darauf mit einem lauten Aufschrei in Luft auflöste. Dann trafen die Strahlen auf Sango und Megumi und hüllten sie in einen Vorgang aus undurchdringlichen, weißen Licht.

Durch den tosenden Lärm hörte Sango noch Megumis Stimme: „Lass den Utsuwa bloß nicht los!“

Worauf sie rückwärts nach unten, in einen scheinbar unendlich tiefen Abgrund gezogen wurde, immer noch geblendet durch die Lichtstrahlen.
 

Das Licht um sie herum war erloschen und hatte sie in der Dunkelheit zurückgelassen. Langsam wurde Kagomes Sicht klarer und sie erkannte hoch über sich eine schlängelnde, weiß-graue Linie. Sie hatte alles miterlebt, den Fall in die Tiefe, die Winde, welche wie Hände an ihr gezerrt hatten und sie immer weiter nach unten gezogen hatten. Und jetzt befand sie sich an einem dunklen Ort, lag auf einem harten, felsigen Boden.

Vorsichtig stützt sich Kagome auf ihre Handflächen und kämpfte gegen das aufkommende Schwindelgefühl.

„S...Sango?“, flüsterte Kagome in die Dunkelheit und bekam kurz darauf eine Antwort: „Hier drüben.“

Kagome drehte sich in die Richtung, aus welcher die Stimme kam und glaubte einen Umriss in der Dunkelheit zu erkennen, „Sango, bist du das?“

„Leise“, erwiderte Sangos Stimme. „Sie sind da vorne.“

Zuerst wusste Kagome nicht, was Sango meinte, dann blickte sie nach rechts. Es war, als ob sich ein Stück weiter vor ihr ein Tunnel öffnen würde und das dahinterliegende, hell beleuchtete Land freigeben würde.

Und dort, jenseits der Dunkelheit sah Kagome ihn, Inuyasha! Sofort wollte sie aufstehen und zu im stürmen, doch Sango hielt sie zurück.

„Warte noch! Dieser Hoyoku ist auch da! Wenn du jetzt zu ihm rennst, passiert das gleiche wie zuvor.“

Zu Sangos Entsetzen drehte sich Inuyasha in diesem Moment in ihre Richtung. Etwas unsanft zog sie Kagome zu sich in die Dunkelheit zurück und wartete ab.

Inuyashas Blick ruhte noch einen Moment an der Stelle, an welcher Kagome zuvor gestanden hatte, dann drehte er sich um und verschwand mit den anderen Hanyou hinter einer Kurve.

Sie warteten noch etwas länger, dann stand Kagome wieder auf und schaute bedrückt in die Richtung, in welche Inuyasha verschwunden war.

„Wo ist denn Megumi?“, fragte sie nach einer kurzen Pause.

Auch Sango trat einige Schritte aus den Schatten heraus und deutete nach oben, „Ach, die ist schon wieder wohlauf.“

Kagome verstand das Wortspiel erst, als sie Megumis Gestalt sah, welche einige Meter über ihr, die Felswand empor kletterte!

„Was hat sie vor?“, staunte Kagome und versuchte etwas am oberen Rand der Schluchtwände zu erkennen, doch auch sie waren genauso kahl, wie der Rest der Schlucht.

Schulterzuckend prüfte Sango den Status ihres Hiraikotsus, „Ich habe jedenfalls keine Lust ihr zu folgen...Besonders ohne Kirara.“

Da musste Kagome ihr zustimmen und erinnerte sich auch gleich wieder an ihre verschwundenen Freunde, Miroku, Shippou und Sangos Youkaikatze Kirara und auch Kouga und die alle die Wölfe aus dem Lager.

Wurden sie etwa durch die Utsuwa auch an diesen Ort gebracht? Und wenn es so wäre, wo waren sie jetzt?
 

Sie hatten sich entschieden, Inuyasha und Hoyokus Gruppe mit etwas Abstand zu folgen. Während die Beiden aus dem Schatten schlichen erinnerte sich Sango an ein Ereignis, welches sich kurz vor dem Angriff von Hoyokus Gruppe ereignet hatte.

„Kagome, du kannst dich doch sicher noch an das Lagerfeuer erinnern, welches wir kurz vor dem Angriff aufgebaut haben, oder?“

„Ja, wieso?“

„Als ich...“, Sango suchte nach Worten um die Erscheinung Kohakus zu beschreiben. „Als ich in dem Wald war habe ich etwas gesehen...Ich dachte zuerst es wäre Kohaku.“

Sie zog die zerflatterte Papierblüte hervor und zeigte sie Kagome, „Dann ist er aber verschwunden und alles was übrig blieb, war das hier.“

Kagome blieb stehen und betrachtete den Papierfetzen verwirrt. „Hat er denn irgendetwas getan...Oder gesagt?“, fragte sie und versuchte sich zu erinnern, was ihr an der Papierblüte so bekannt vorkam.

„Ja...“, antwortete Sango und versuchte sich an die genauen Worte der Erscheinung zu erinnern. „Er sagte irgendetwas wie...Dass irgendwer dasselbe mit Inuyasha gemacht hat...Um...Um sich zu verstecken.“

Ein lautes Geräusch von rollenden Steinen drang verzerrt von etlichen Echos zu ihnen, während Kagome weiter überlegte.

„Irgendjemand wollte dir wohl etwas sagen“, vermutete Kagome schließlich. „Nur...Dieser jemand scheint auch Inuyasha zu kennen, könnte es nicht Naraku gewesen sein?“

Ebenso wie Kagome wusste auch Sango keine wirkliche Antwort darauf, also verstaute sie die Blüte wieder und meinte: „Wer weiß, jetzt sollten wir jedenfalls weitergehen.“
 

Erst, als sich das laute Getöse von prasselnden Steinen, schnell aufsteigendem Staub und krachenden Felsblöcken gelegt hatte, wagten Kagome und Sango weiterzugehen.

Um möglichst keinen Lärm zu machen schlichen die Beiden sorgsam die von Staubwolken verhüllte Schräge empor.

Plötzlich hörten sie Inuyashas Stimme über ihnen: „Das kannst du doch nicht ernst meinen?!“

Sie führten offenbar eine Diskussion, Kagome und Sango duckten sich hinter einem wuchtigen Felsbrocken, um nicht entdeckt zu werden.

„Das ist Wahnsinn, schon dass ihr dafür dutzende hierher verschwinden lässt...“, klang Inuyashas Stimme wieder laut aus dem Gemurmel, welches weder Kagome noch Sango verstehen konnten. Erneut erwiderte jemand etwas auf Inuyashas Frage, doch wieder war es zu leise um es zu hören.

„Was sollen wir tun?“, fragte Kagome und spähte hinter dem Felsbrocken hervor, konnte allerdings nichts erkennen.

Sango überlegte und begann einen Plan auszuarbeiten.

Ein weiteres Mal kroch Kagome hinter dem Felsen hervor und beobachtete das obere Ende der Schräge, doch sie sah, noch hörte sie etwas von den Hanyou.

Lautlos kroch sie zurück, „Ich glaube, sie sind weiter gegangen.“

Mit einem Nicken Sangos richteten sich Beide wieder auf und eilten den Rest der Rampe hinauf und sahen sich um.

Ein leises „Mist!“ war von Kagome zu hören, als sie erkannten, dass sie noch lange nicht aus der Felsenschlucht waren. Die Rampe hatte sie lediglich etwas nach oben befördert, zu einem länglichen See, auf dessen Oberfläche eine Pfahlbautensiedlung thronte.

Sango hingegen interessierte vielmehr die kleine Gruppe, aus welcher eine rot gekleidete Gestalt besonders herausstach, die auf dem Weg zu den Pfahlbauten war.

„Was tun die hier?“

Die Dämonenjägerin wandte sich zu Kagome um, welche ihrem Blick gefolgt war, „Sie gehen zu diesem Dorf. Mehr Möglichkeiten scheint diese Schlucht auch nicht zu bieten.“

„Außer man ist ein ziemlich geschickter Kletterer“, murmelte Kagome und suchte die hinter ihnen liegenden Felswände nach Megumi ab, wurde aber nicht fündig. Die Hanyou hatte sich in Luft aufgelöst.

Als sie sich wieder in Sangos Richtung drehte, bemerkte Kagome, dass diese bereits einige Schritte weiter gelaufen war.
 

Sango steuerte auf den See zu. Kagome warf immer wieder Blicke zu der entfernten Hanyougruppe, doch bis jetzt schien sie noch niemand entdeckt zu haben, als sie plötzlich Sangos erstickten Aufschrei vernahm.

Erschrocken eilte Kagome neben die zitternde Sango, welche mit auf die dunkelblaue Wasseroberfläche wies.

Der See schien nicht besonders tief zu sein, da Kagome den Grund vom Ufer aus sehen konnte, doch dann erkannte sie noch etwas.

Das Wasser war erfüllt von zahlreichen Lichtpunkten, welche wie kleine Glühwürmchen unter der Wasseroberfläche umherschwirrten.

Sango hatte aber aus einem anderen Grund geschrien: das Ufer war erfüllt von Stimmen. Im ersten Moment hatte Kagome es für das leise Geräusch des Windes gehalten, jetzt erkannte aber auch sie die zahlreichen Flüsterstimmen, welche wild durcheinander sprachen. Darunter erklangen verschiedene Stimmen von Kindern, Männern, Frauen und andere Laute.

„Hast du...Hast du die Stimme eben gehört?“, stotterte Sango und sah Kagome mit weit geweiteten Augen an.

Kagome wollte soeben den Kopf schütteln, als auch sie hörte, was Sango zuvor gehört hatte: „Sango, Kagome! Wir sind hier! Wieso hört ihr mich denn nicht?“

Dann versank die Stimme in den Rufen der anderen Stimmen.

„ Das war Shippou-chan“, sagte Kagome und blickte um sich. Doch das Flüstern schien aus keiner Kehle zu kommen, weit und breit war niemand ausser Sango und Kagome zu sehen.
 

Auch Inuyashas Ohren hatten das Flüstern kurz wahrgenommen, die Anderen von Hoyokus Gruppen schienen davon nichts bemerkt zu haben.

Eine wackelige Holzbrücke führte vom Ufer zu den Pfahlbauten, doch Hoyoku erstarrte am Fuss der Brücke und sah zum gegenüberliegenden Ende. Die Blicke von Kazumi, Ibuki und Inuyasha folgten ihm und auch sie entdeckten die Gestalt, welche in einen weissen Mantel mit einem Pavianschädel gehüllt war.

„Urakata?“, rief Hoyoku angespannt.

„Ihr werdet bereits erwartet“, lautete die Antwort. „Kommt ins Innere des Tempels“, dann verschwand die Gestalt im Licht einer aufgehenden Stichflamme. Als das Licht erlosch segelte eine kleine Papierblüte gemächlich zu Boden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2008-10-06T09:23:33+00:00 06.10.2008 11:23
Hi!
entschuldige, dass ich länger keine Kommies mehr geschrieben habe, aber ich habe den Fortlauf weiter verfolgt und fasse jetzt etwas zusammen ^^'

In den letzten Kapiteln war es ja wirklich sehr spannend und im letzten kam auch noch etwas Drama hinzu, was ich sehr abwechslungsreich und gut gelungen fand. Besonders Megumis Charakter trat mal etwas in den Vordergrund, wobei ich finde dass dafür Kazumi und Ibuki ziemlich in den Hintergrund treten. Aber vielleicht hören wir in Zukunft noch mehr von den Beiden, immerhin wissen wir auch noch nicht, über welche Fähigkeiten die Beiden verfügen.

Zum neuesten Kapitel. Wieder spannend geschrieben, dieses Mal tritt Kagomes Handlungssttrang in den Vordergrund und offenbar werden die Seelen der verschwundenen doch noch von ihrem Körper getrennt - nur wozu? Ich glaube auch nicht, dass Hoyokus angeblicher Plan wirklich ernst gemeint sein kann -_-

tschüss und bis bald!!

Kamika

Von: abgemeldet
2008-10-05T10:39:53+00:00 05.10.2008 12:39
Sehr spannend zu lesen, besonders da dieses Kapitel ja eigentlich parallel zum letzten läuft, auch wenn es keine besonderen Antworten geliefert hat.

Zum Glück hat es Megumi noch geschafft, nur was sie jetzt wieder im Alleingang macht? Und was ist eigentlich mit Takeru geschehen?

Das nächste Kapitel scheint wirklich wieder sehr spannend zu werden, denn nach dem Ende von diesem Kapitel, müssen die beiden Gruppen ja wieder aufeinandertreffen... Bin schon sehr gespannt drauf!

bye! Kalas
Von: abgemeldet
2008-10-03T06:17:34+00:00 03.10.2008 08:17
Es scheint ja, als ob die Verschwundenen doch noch von ihrem Körper getrennt werden, zumindest interpretiere ich diese Lichter im Wasser als ihre Seelen. Dann hat Urakata Hoyokus Gruppe ja nicht wirklich angeschwindelt, denn die Utsuwa bringt die "Opfer" in diese Schlucht und dort werden sie (wahrscheinlich von Urakara) von ihrem Körper getrennt.

Wie es aussieht steht Urakata mit diesen Papierblüten in Verbindung... Oder vielleicht ist auch sie nur eine Art Erscheinung und wird von jemand anders kontrolliert...Fragen über Fragen ^^, zu welchen wir hoffentlich bald eien Antwort kriegen.

bis zum nächsten Kapi!

Simie
Von: abgemeldet
2008-10-02T07:49:32+00:00 02.10.2008 09:49
Ne interessante Erzählungsart, das Kapitel verfolgt ja eigentlich das, was während des letzten Kapitels bei Kagome passiert ist. Ich hatte ja schon die Befürchtung, dass wir am Ende genau gleich weit wären, wie beim letzten Kapitel, aber es ging ja noch etwas weiter.
In einem Punkt muss ich Schalmali schon recht geben, das Kapitel hat nicht gerade viele Fragen beantwortet, was es zwar auch nicht muss, dafür hat es einige mehr aufgeworfen.
Auch wenn ich denke, dass bald der zweite Teil von Urakatas wahres Gesicht on kommen wird und ich hoffe, dass du uns da ein paar Anworten geben wirst ^^

Zum Glück lebt Megumi ja noch und wir wissen jetzt, wer die schattenhaften Gestalten vom letzten Kapitel waren. Wie gesagt hoffe ich auf neue Antworten im nächsten Kapitel ^^

bis dann!

Namie90
Von:  Schalmali
2008-10-01T18:08:49+00:00 01.10.2008 20:08
Na also Katzenhanyou lebt noch ^^ Und jetzt sind sie alle in dem Ding drin wo immer das auch ist. Und im See sind jetzt irgendwie alle eingesperrt? Und wieso die Hanyougruppe so wie Kagome und Sango nicht? Das Kapitel war für mich schlicht nur rätselhaft. Ich muss zugeben es wird meines Erachtens ernsthaft Zeit für die Aufklärung denn mitraten mag ich schon gar nicht mehr richtig auch wenn ich Vermutungen aufstellen kann. Hoffe also es wird bald etwas mehr aufgeklärt *kritisch schau* Jedenfalls irgendwie nett diese kleine Verfolgungsaktion... Bis zum nächsten Kapitel.
Von:  Hotepneith
2008-10-01T14:04:41+00:00 01.10.2008 16:04
Die Lichtpünktchen sind wohl die Verschwundenen, nehme ich mal an. Immerhin dürften das Sango und Kagome jetzt auch wissen.
Schön, dass Megumi nichts passiert ist - nur, ob ihr Alleingang so gut ist? Immerhin weiss sie mehr, als sie den beiden anderen Mädchen gesagt hat, wollen wir hoffen, das sie weiß, was sie tut.
So oder so könnte es gut sein, dass Inuyahsa und Tessaiga nicht so weit auseinander sind...

Danke für die ENS.

bye

hotep


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