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Es tevi mīlu

von

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Jūtasi

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Genre: Shounen Ai / Yaoi

Fandom: Original / Eigene Serie
 

Kapitel: Part 1-11, Epilog
 

Disclaimer: Die Charaktere und alles Sonstige gehört mir ^__^
 

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Zur Entstehung:

Als ich "Der Steinkreis des Chamälions" angefangen habe, bekam ich Lust, mal wieder eine Geschichte zu schreiben... fragt mich nicht wieso, die Story hat überhaupt keine Ähnlichkeiten mit dem Buch...

Also habe ich mich für einige Zeit sehr ausgiebig damit beschäftigt, diese Geschichte zu schreiben.

Am Anfang hatte ich noch keine Ahnung, wie die Geschichte verlaufen oder enden sollte... Die Ideen kamen dann aber sehr schnell während des Schreibens, wobei die Geschichte dann auch viel länger wurde, als sie eigentlich geplant war.
 

Zum Titel:

Der Titel der Geschichte ist lettisch und bedeutet "Ich liebe dich".

Den Grund für einen lettischen Titel will ich hier nun aber noch nicht verraten ;)

Übrigens werden alle Kapiteltitel in lettisch gehalten sein, weshalb es auf der Hauptseite der Story unter "Die Charaktere" die Übersetzungen der einzelnen Titel (und der in der Story vorkommenden Wörter) zu finden sein wird.
 

Zu Kommentaren:

Ich würde mich sehr freuen, wenn die Leute, die diese Story lesen, mir auch ab und zu einen Kommentar dazu hinterlassen. Ich verlange auch gar nicht, dass es ein positiver Kommentar wird... meinetwegen dürft ihr gerne kritisieren, solang es konstruktiv ist XD...

Wie dem auch sei, wüsste ich wirklich gerne eure Meinung ^^
 

Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!!!
 

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ES TEVI MĪLU
 

KAPITEL 1 - JŪTASI
 

„Wann willst du es ihm sagen?“

Eine sanfte Hand streicht meine Schultern entlang zu meinem Nacken, beginnt mich zu kraulen, während ich meinen Kopf auf dem Kissen bette. Ich zucke mit den Achseln.

„Nervt dich die Frage?“

Ich nicke.

„Du solltest sie aber mal beantworten...“

„Ich weiß...“, seufze ich, als ich mich auf den Rücken drehe, zulasse, dass seine Finger auf meine Brust wandern.

Ich starre gegen die Decke und sehe die himmelblauen Augen meines Geliebten vor mir.

Die Finger streichen meine Brust und meinen Hals hinauf zu meinen Lippen. Dunkle Augen beugen sich über mich und küssen mich. Ich seufze in das Gefühl hinein.

„Ich muss los“, sagt er dann und steht auf. „Morgen früh habe ich Quantenoptik und da sollte ich endlich mal erscheinen...“

Ich drehe mich auf die Seite und schaue ihm beim Anziehen zu.

„Ich hab Angst“, gestehe ich nach einer Weile, wie schon etliche Male zuvor.

„Er wird dir nicht die Freundschaft kündigen...“

„Ja... aber was wenn-“

Ein Kuss unterbricht mich. „Du wiederholst dich.“ Er sinkt vor mir auf die Knie und grinst mich an. „Hör auf den cleveren Andris, er weiß schon, was er sagt.“ Er wuschelt mir durch die Haare, woraufhin ich mir die rostbraunen Wellen aus dem Gesicht pusten muss, um wieder etwas sehen zu können.

Durch die nun offene Schlafzimmertür sehe ich, wie er in die Schuhe schlüpft.

„Du solltest es ihm wirklich langsam mal sagen“, meint er dann, als er zurück zum Türrahmen kommt.

„Du wiederholt dich“, grinse nun ich. „Verschwinde endlich.“

„Aie aie Captain!“

Die Tür fällt ins Schloss und ich sinke wieder vollkommen zurück in die Kissen, starre erneut der Decke entgegen.

Wann ich es ihm sagen will... wann... wann... ich weiß es nicht...
 

~ * ~
 

Verschlafen schaffe ich es, mein Bett viel zu spät zu verlassen. Hektisch sprinte ich vom Bad zum Schrank und wieder zurück, die Zahnbürste zwischen den Zähnen. Irgendwo dabei verschluckt, stehe ich danach prustend am Waschbecken.

„Mist!“, fluche ich meine Wanduhr in der Küche an und stopfe mir ein trockenes Brötchen in den Mund, im Kopf und mit den Augen meine Tasche suchend.

Im Auto!, fällt es mir ein. Aber wieso?

Kopfschüttelnd schließe ich die Tür ab, falle die Treppe beinahe hinunter und komme schließlich keuchend am Auto an, in dem wenigstens wirklich meine Tasche auf mich wartet.

Fast eine rote Ampel und ein Fahrrad mit einem fluchenden Fahrer mitgenommen, komme ich keine zehn Minuten später auf dem Uniparkplatz an. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass das Praktikum schon seit zehn Minuten begonnen hat. Herr Dietber mag es gar nicht, wenn jemand zu spät kommt...

Ich renne die Treppen in den zweiten Stock hinauf, dem Fahrstuhl und seiner Geschwindigkeit nicht vertrauend, und stoppe dann abrupt vor Raum T208. Atmen, spreche ich mir selbst zu, vollführe drei tiefe Atemzüge und greife dann zur Türklinke.

Schon mit Worten der Entschuldigung auf den Lippen reiße ich die Tür auf und starre in... einen vollkommen leeren Raum.

Einen Schritt zurück sehe ich das Schild an. T208 – sie haben ihn nicht verschoben. Aber wieso... Den Flur hinauf und hinunter gesehen, kann ich niemanden erblicken. Zögernd trete ich wieder etwas vor und lasse meine Tasche von meiner Schulter rutschen. Erst als ich im Blickfeld der Tafel stehe, verstehe ich.

25.10 - Praktikum Technische Programmierung fällt heute aus

„Ne, oder?“, entfleucht es mir und meine Tasche fällt zu Boden. „Das ist doch nicht wahr...“

Innerlich fluchend schleife ich die Tasche mit mir, lasse mich auf einem Stuhl nieder vor den schweigenden PCs.

Und wieso hab ich mich jetzt so abgehetzt?, schreie ich innerlich den imaginären Dietber an, der eigentlich jetzt hier mich anschreien sollte...

Ich sinke weiter in meinen Stuhl hinein, erst jetzt meine noch immer schnelle Atmung registrierend – ich sollte wieder mehr Sport treiben.

Gerade als ich meine Tasche zu mir heraufziehen will, um mein Handy herauszunehmen, bemerke ich unterdrücktes Gekicher – war das nicht grad auch schon da?

Ich lehne mich an meiner Stuhllehne vorbei zurück und erkenne, was ich erwarte.

„Ihr könnt rauskommen“, stöhne ich gespielt genervt, woraufhin zwei rote Gesichter auftauchen, die sofort in schallendes Gelächter ausbrechen.

„Sehr witzig“, murre ich, kann mir aber ebenfalls ein Grinsen nicht verkneifen, als mich die himmelblauen Augen treffen.

„Doch, war es wirklich!“, lacht er noch immer und kommt nun ganz hinterm Tisch hervor. „Nina hat dich über den Parkplatz rennen gesehen und wir konnten einfach nicht anders...“

„Sorry“, lacht auch Nina mich an. „Verzeih mir...“ Mit fünf hüpfenden Schritten ist sie bei mir, schwingt sich auf den Tisch und schlingt die Arme um meinen Hals. „Dein abgehetztes Gesicht war es echt wert!“

„Pff!“, mache ich gespielt beleidigt, sehe von ihr zurück zu Florian.

Er zieht sich einen Stuhl heran, grinst mich dann aus gleicher Höhe weiter an.

„Wie schaffst du es bloß, immer wieder zu verschlafen? Und dann auch noch ausgerechnet mittwochs.“

„Ist auch eine Kunst!“, grinse ich nun. „Soll ich sie dir beibringen?“

„Ich glaube, das wäre nicht so gut... aber reizvoll ist es schon.“ Er zwinkert mir zu und lässt mich dann wieder in seinen himmelblauen Augen versinken.

Einen Moment lang ist es still. Ich wollte grad noch was sagen, doch dann ist es mir entfallen.

„Aber du scheinst es heute echt eilig gehabt zu haben“, unterbricht Florian die Stille, streckt die Hand nach mir aus. Zarte Finger lassen mich erschaudern.

„Stimmt, normalerweise findest du wenigstens Zeit dich zu rasieren...“, kommentiert Nina neben mir und ich kann nur nicken.

Der Daumen fährt über meine Wange, während Florians Augen über mein Gesicht wandern. Er grinst noch immer... oder ist es ein Lächeln?... Mir ist heiß.

„Vielleicht solltest du dir nen Bart wachsen lassen“, meint er dann, als er die Hand zurückzieht, sich ans eigene Kinn fasst. „Mir würde das nicht stehen, aber dir bestimmt.“

„Ich denke, du würdest-“

Der plötzlich verschwindende Druck an meiner Schulter lässt mich zusammenfahren. Nina springt auf und ich folge ihr kurz mit meinem Blick. Kaum die Augen von Florian genommen, wird mir klar, was ich gerade im Stande war zu sagen. Wahrscheinlich laufe ich sofort rot an.

„Hm? Was?“

Ich drehe mich dem nun fragend schauenden Florian wieder zu.

„Ich meine, ich glaube nicht, dass mir das stehen würde“, sage ich, schaffe es nun aber nicht mehr, ihm in die Augen zu sehen. Mein Herz spielt Dauerlauf, während die Zahnräder in meinem Kopf ein anderes Thema zu finden versuchen.

„Wisst ihr, wieso Dietber nicht da ist?“, fällt mir die rettende Frage ein. Gleichzeitig drehe ich mich zu einem der PCs um und schalte ihn an.

„Nö... Tim hat zwar ein paar Gerüchte vernommen, aber ob es stimmt...“ Nina verschwindet wieder hinter dem Tisch, hinter dem sie sich zuvor versteckt haben. Mit ihrer Tasche bewaffnet kommt sie zurück, lässt sich am PC neben mir nieder.

Ich logge mich über meinen Account ein und frage nicht weiter – interessiert es mich doch eigentlich auch nicht wirklich. Gerade als ich die Adresse zu meinem eMail-Server auswählen will, lässt mich eine Berührung stocken. Brennend legt sie sich in meinen Nacken, streift meine Haare hinauf.

„Ich glaub, ich geh mal zum Lübke. Eigentlich wollt ich da erst nachher hin, aber da wir jetzt eh Zeit haben...“, spricht Florian hinter mir.

„Wegen der Aufgabe in SuS?“, fragt Nina und tippt irgendwas ein. Meine Finger sind noch immer wie festgefroren, meine Gedanken an die mich berührende Hand geheftet.

„Jup... seid ihr nachher noch hier?“

„Ich denke schon... Lukas?“

„Hm?“, fahre ich auf, sehe Nina an, die eine Augenbraue hebt. „Oh... ja, ja... sind wir...“

„Gut, bis dann!“, lässt er meine Haarsträhnen durch seine Finger rinnen, dreht sich um, um seine Tasche zu holen, und ist dann mit einem Handgruß verschwunden.

Die Tür fällt laut ins Schloss und lässt mich zusammenzucken. Ich spüre Ninas Blick auf mir, entgehe ihm, als ich mich nach meiner Tasche greife, um den USB-Stick herauszuholen. Als ich wieder oben bin, sind ihre Augen wieder dem Bildschirm gewidmet.

„Wie hast du... die Aufgabe gelöst?“, versuche ich etwas zu sagen, da mir peinlich bewusst ist, wie blöd ich mich zuvor benommen habe.

„Die für heute?“

Ich bejahe und rücke an sie heran, als ich sie das Programm öffnen sehe.

„Ich hatte da irgendwie Probleme mit. Musste mich ewig durchs Netz suchen...“ Erleichtert darüber, dass sie nichts bemerkt hat, versuche ich nun, mich auf die Aufgabe zu konzentrieren – obwohl mir noch immer unglaublich heiß ist.
 

Nach dem nicht stattgefundenen Praktikum, begeben wir uns mit dem Umweg Bäcker zum Vorlesungssaal.

„Hab keine Lust!“, stöhnt Nina, an ihrem Croissant kauend und den einen Arm bei mir eingehakt.

„Ich hab das Gefühl, der wird von Vorlesung zu Vorlesung langweiliger...“, stimme ich zu.

„Du hörst nur jedes Mal weniger zu“, grinst Florian mich von meiner anderen Seite an, reicht mir ein Stück seines Muffins, das ich sofort im Mund verschwinden lasse, um mir eine Erwiderung ersparen zu können. Was glaubst du wohl, woran das liegt?

„Das liegt aber nur daran, dass er so langweilig ist!“, sage ich dann schließlich, nachdem ich fertig gekaut habe.

„Ich find Mircocomputertechnik interessant!“, reicht er mir noch ein Stück, bevor er sich den Rest in den Mund steckt.

„Da bist du aber auch der einzige!“, lacht Nina.

Sie zieht mich die Stufen mit hinauf und ich lasse den Blick über die Reihen wandern. Je weiter oben, desto mehr sind sie besetzt – woran das wohl liegen mag.

„Lasst uns wenigstens hinten sitzen“, bettle ich.

„Damit du den Schlaf aufholen kannst, der dir heute morgen gefehlt hat? Nichts da!“ Ich werde in die sechste Reihe gezogen – viel zu weit vorne!

„Das ist unfair!“

„Nein, es ist schlau. Da hinten versteht man ihn nicht, seit sein Mikro den Geist aufgegeben hat.“

„Deswegen wollt ich ja hinten sitzen!“ Missmutig sinke ich auf meinen Platz.

„Beruhig dich!“, wird mir ein Arm um die Schulter geschlungen und mit ein paar Zetteln vor meinem Kopf herumgewedelt. „Darum hab ich dir was mitgebracht!“

Ich greife nach den Zetteln.

„Sudoku? Du weiß, dass ich das nicht mag!“

„Nein“, grinst er, klopft mir auf die Schulter und zieht den Arm zurück, wobei er meinen Nacken mit den Fingern streift. Ein Schauer durchläuft meinen Körper. „Ich weiß, dass du es nie probieren wolltest, weil du von so Trendzeug nichts hältst.“

„Genau!“, schiebe ich die Zettel zurück, während über meinen Arm hinweg einer davon in Richtung Nina gezogen wird.

„Überleg dir einfach, ob du lieber mit dem Trend gehst oder Neumann lauschst.“

Ich knirsche mir den Zähnen, funkle ihn an und ziehe die Zettel wieder zu mir zurück.

„Aber nur heute!“

„Ja ja“, kommt es sarkastisch, doch ich erspare es mir, darauf zu antworten, sondern reiße mich von seinen Augen los und beuge mich dem Kästchen mit den Zahlen entgegen.
 

Nach den super langweiligen eineinhalb Stunden, welche ich auch mit Sudoku nicht wirklich angenehmer gestalten konnte, wartet ein miserables Mittagessen in der Mensa auf uns. Hier treffen wir auf Corinna, eine Freundin von Nina, und zwei ihrer Mitstudenten, deren Namen ich mir einfach nicht merken kann. Wir lassen uns bei ihnen nieder und Nina beginnt sofort, in ihrem Gemüsedingsda rumzustochern und das Gesicht zu verziehen. Grinsend wende ich mich ab und lasse den Blick suchend durch die Mensa schweifen. In der oberen Etage entdecke ich Andris und lächle. Unser Blick trifft sich und er nickt mir grinsend zu, mit einem Seitenblick auf Florian, der neben mir sitzt. Ich verzieh das Gesicht zu einer Grimasse, bevor ich den Blick wieder abwende und nun meinerseits mein Essen begutachte.

„Das Fleisch ist essbar“, kommt es neben mir und ich sehe Florian an. „Nur etwas zäh.“ Er steckt sich ein Stück in den Mund und kaut demonstrativ darauf herum.

„Ich habe nichts anderes erwartet“, kommentiere ich und klaue mir ein Stück viel zu weich gekochten Brokkoli von seinem Teller.

„Hey!“, protestiert er, woraufhin ich eine Unschuldsmiene aufsetze.

„Die hat mir Rosenkohl gegeben“, klimpere ich mit den Augen.

„Und du hattest natürlich keine Möglichkeit, dich dagegen zu wehren...“, kommt es augenrollend, während er unsere Teller austauscht. „Nun glücklich?“, tätschelt er meinen Arm.

„Jup!“

„Na siehst du!“ Er steckt seine Gabel in mein ehemaliges Fleisch und beginnt zu schneiden. „Ha! Wenigstens ist das nicht ganz so zäh!“

„Im ernst?!“

Ein Nicken gepaart mit einem fiesen Grinsen bestätigt die Aussage, woraufhin ich es nicht schaffe, ernst zu bleiben. Schnell wende ich mich meinem neuen Teller zu und beginne nun zu essen.

Darin vertieft, höre ich nebenbei Nina zu, die mit Corinna über BWL redet. Laaaangweilig...

Ich starre aus den Augenwinkeln auf Florians Hände, die das Besteck vom Mund zum Teller und wieder zurückführen. Für einen Moment verliere ich mich darin, doch dann habe ich das Gefühl, einen Blick auf mir zu spüren. Ich sehe hinauf zu Andris, der noch immer zu mir sieht. Ich werde rot.
 

Nach dem Mittagessen verabschiedet sich Florian von uns. So gerne ich jeden Kurs gemeinsam mit ihm besucht hätte, konnten mich doch keine zehn Pferde dazu bringen, Spanisch zu belegen. Außer Englisch schafft es keine Fremdsprache an mich heran - naja, eine vielleicht irgendwie so ein bisschen, grinse ich in Gedanken an meine ersten Kontakte damit...

„Wollen wir uns schon mal an die nächste Aufgabe für Proggen begeben?“, hakt Nina sich bei mir ein und reißt mich damit aus meinen Gedanken.

„Klar, ich hab heut eh nichts Besseres vor...“

„Das hab ich mir gedacht!“, zwinkert sie und zieht mich mit sich.

Im Computerraum angekommen, treffen wir auf ein paar Kommilitonen. Einer davon verwickelt Nina in ein Gespräch, während ich mich in eine der hinteren Reihen begebe, um schon mal die Computer zu starten. Dies getan und bei mir das Programmierprogramm geöffnet, beobachte ich Nina im Gespräch mit Jan, während meine Gedanken schon wieder abzugleiten versuchen... Ich lasse es zu, indem ich mein Kinn auf meine Hand sinken lasse und aus dem Fenster in den trüben Himmel starre.

Ich sollte Florian fragen, ob er Lust hat, am Samstag mal wieder zu mir zu kommen. In letzter Zeit hatten wir so wenig Zeit, uns zu treffen... Abgesehen von der Zeit in der FH, verbringe ich schon fast mehr Zeit mit Andris - nicht dass es mich stören würde,

Ich schließe die Augen und blende die Geräusche um mich herum aus.

Aber was sollen wir machen? Filme schauen? Mal wieder ein wenig zocken? Ich weiß nicht so recht...

„Wann willst du es ihm sagen?“

Ich zucke zusammen, reiße die Augen wieder auf, während es mir kalt in den Magen fährt. Wann immer ich daran denke, wird mir schlecht, wobei ich doch eigentlich sicher bin, es tun zu wollen...

„Was schaust du schon wieder so betrübt drein?“, ereilt mich sofort der nächste Schreck. Nina lässt sich auf den Stuhl neben mir nieder.

Ich schüttle unwissend den Kopf. „Tu ich nicht.“

„Na?“, blickt sie forschend und schiebt den Kopf vor.

Als sie mir nach einer halben Ewigkeit noch immer in die Augen sieht, wende ich den Kopf ab.

„Lukas?“

„Hm?“

„Ich denke, wir sollten reden?“

„Okay...“, kommt es skeptisch meinerseits, „Und worüber?“

Statt einer Antwort greift sie nach der Maus und fährt meinen Computer herunter.

„Nicht hier“, meint sie dann und zieht mich vom Stuhl. „Lass uns Eisessen gehen!“

„Eisessen? Jetzt? Aber es ist Okto-“

„Na und? Schmeckt dann doch nur doppelt so gut!“ Sie reißt ihre Tasche vom Tisch und flitzt mit schnellen Schritten Richtung Tür. „Wir sind wieder weg!“, ruft sie den anderen zu und ich kann ihr nur verdattert folgen.

„Lass uns dein Auto nehmen“, meint sie am Parkplatz angekommen. „Meins steht Zuhause.“

„Na, dann bleibt uns nicht viel Auswahl“, lache ich und krame meinen Schlüssel hervor. „Wohin würden Sie denn gerne?“

„Zum Natarle, da gibt’s das beste Stracciatella!“

„Wie Sie wünschen...“

„Das wollte ich hören!“ Zwinkernd steigt sie ein, während ich mich noch frage, über was sie bloß mit mir reden will.

Ich starte den Motor und beschließe, nicht zu fragen. Sie rückt noch früh genug damit heraus und ich habe das ungute Gefühl, dass mir das Thema nicht gefallen wird.
 

In der Eisdiele angekommen, in der wir zu dieser Jahreszeit verständlicherweise die einzigen Gäste sind, lässt Nina sich in der hintersten Ecke nieder. Mit strahlenden Augen bestellt sie sich einen Eisbecher, während ich mich für einen Milchkaffee entscheide.

Bis die Kellnerin uns die Bestellung bringt, erzählt Nina mir, was Jan von ihr wollte, doch ebenso halbherzig wie sie erzählt, höre ich ihr auch zu. Worüber will sie nur sprechen?, jagt die Frage noch immer durch meinen Verstand.

„Vielen Dank!“, lächelnd Nina der Kellnerin zu und greift nach ihrem Löffel. Sie schiebt ihn sich drei Mal samt Eis in den Mund, bevor sie schließlich einige Sekunden lang genießerisch die Augen schließt. „Das war ne gute Idee!“, grinst sie, die Augen wieder öffnend.

Ich erwidere nichts darauf, warte nur, was nun wohl kommen mag - und tatsächlich enttäuscht sie mich nicht, mit meiner Vermutung, dass sie nun loslegen wird.

„Ich will mit dir über Florian reden.“ Ich verschlucke mich an meinem brühendheißen Kaffee und halte mich nur schwer davon ab, ihn über den halben Tisch zu prusten.

Ein verständnisvolles Lächeln liegt auf ihren Lippen, während ich am liebsten ganz schnell das Weite suchen würde.

„Okay...“, sage ich schließlich über meine taube Zunge hinweg. „Was gibt es über ihn zu reden?“

„Weißt du das nicht?“

„Ich... nein?!“, versuche ich auf Unschuld zu tun. Oh bitte, bitte, bitte nicht!

„Ich weiß, was du für ihn empfindest.“

Hätte ich Kaffee im Mund, hätte ich mich wahrscheinlich direkt wieder verschluckt – so aber kann ich nur scharf die Luft einziehen und sie anstarren.

„Du meinst-“

„Du liebst ihn.“

Raus ist es... und ich fühle mich nackt. Muss das ausgerechnet heute sein? Obwohl... wann wäre es besser gewesen?

„Wie-?“

„Ein Blinder mit Krückstock könnte es sehen!“, kommt es ernst.

„Wirklich?“ Erschrockenheit macht sich in mir breit.

„Nein. Aber ich erkenne so was... und du bist besonders leicht durchschaubar... Obwohl...“ Sie macht eine grinsende Pause, leckt ihren Löffel genießerisch ab. „Obwohl ich gedacht habe, dass du wenigstens versuchst, es abzustreiten.“

Peinlich bewusst wird mir, dass ich das tatsächlich nicht eine Sekunde lang getan habe. Ich lasse den Kopf sinken.

Über den Tisch hinweg berührt ihre Hand sanft meinen Arm.

„Keine Sorge, er weiß es nicht.“

„Nicht?“, fährt mein Kopf sofort wieder in die Höhe. Erleichterung? Ich weiß es nicht recht...

„Nein. Aber ich denke das liegt daran, dass du dich schon immer so verhalten hast, hab ich recht?“

„Wie... verhalten?“

„So himmelnd... nervös... ihn anschmach-“

„Genug!“ Ich explodiere gleich vor Peinlichkeit. „Wahr... wahrscheinlich hast du recht.“

„Ich weiß.“

Ich blicke in meinen Kaffee und rühre darin herum.

„Dass du mit dem Photoniker schläfst, weiß ich übrigens auch.“

Ich stöhne. „Kann man dir denn nichts verheimlichen?“

„Nö“, grinst sie. „Man merkt es daran, wie er dich berührt oder auch an deinen Blicken. Bedeutet er dir was?“

„Er ist ein guter Freund“, sage ich nur, sinke ich noch tiefer in mir zusammen.

Sie nickt. „Ach, und keine Sorge, auch das weiß Florian nicht...“

„Gut...“

„Seit wann... bist du in Florian verliebt?“

Ich zucke mit den Schultern. „Drei Jahre? Vielleicht etwas länger...“

„Hast du je daran gedacht, es ihm zu sagen?“

„Daran denke ich ständig.“ Ich traue mich, den Blick langsam wieder zu heben, Nina anzusehen. „Aber ich habe Angst vor seiner Reaktion... Er weiß ja nicht mal, dass ich schwul bin...“

„Du brauchst keine Angst zu haben.“

„Meinst du er ist au-“

Abwehrend hebt sie die Hände. „Das kann ich nicht beurteilen, sorry. Florian ist diesbezüglich ein verschlossenes Buch.“

„Oh. Schade...“

„Mach dir nichts draus. Das heißt nichts Negatives...“

„Hm“, mache ich, schlürfe an meinem noch immer heißen Kaffee.

„Wirklich nicht! Er hat doch keine Freundin, oder?“

„Nein. Die letzte hatte er kurz vor Beginn des Studiums...“

„Hast du mal mit ihm über Schwulsein geredet?“

Ich schüttle den Kopf. „Wie hätte ich das denn tun sollen? Ein normaler Mann interessiert sich nicht für so was...“

„Das ist doch Quatsch!“

„Nein, eben nicht.“ Ich drehe die Tasse in meinen Händen. „Daher hab ich auch keine Ahnung, wie er darüber denkt.“

„Soll ich ihn mal fragen?“

„Nein!“, starre ich Nina erschrocken an, unterdrücke das Bedürfnis, mit den Armen zu fuchteln. „Bist du verrückt? Sei bloß still!“

„Ist ja schon gut, beruhige dich!“

„Bitte Nina, wirklich, sag ihm nichts, okay?“

„Ja, okay, ich halte dicht.“

„Danke...“ Ich schenke ihr ein zaghaftes Lächeln.

„Ist doch logisch!“, wendet sie sich nun endlich wieder mit vollerer Aufmerksamkeit ihrem Eisbecher zu.

Ich spüre weiterhin die warme Tasse an meinen Handflächen, starre sie aber nur an. Mein Herz ist mal wieder in Dauerlaufstimmung und nur langsam kommt es zur Ruhe. Oh man, so hatte ich mir meinen Tag wirklich nicht vorgestellt!
 

Dem Eisessen folgt eine Shoppingtour.

„Du musst mich beraten, ich brauch neue Schuhe!“, werde ich mit in den ersten Schuhladen geschliffen und auf einen Stuhl gedrückt.

In der folgenden Stunde darf ich mir gut zwei Duzend Schuhe ansehen, versuche aber, mir meine Langeweile nicht anmerken zu lassen. Als sie sich schließlich für ein Paar Stiefel entschieden hat, hakt sie sich bei mir unter und zieht mich zur Kasse.

„Danke Schatz, für deine Geduld!“, lächelt sie mich an, kurz bevor wir dran sind, und zusammen mit dem Kuss, den sie mir auf die Wange drückt, scheint es für alle Umstehenden ganz klar zu sein, was wir sind.

„Oh, nein, nein, er ist schwul!“, lacht Nina dann, als sie bezahlt hat, und die Kassiererin uns zwinkernd noch einen schönen Abend wünscht.

„Nina!“, fauche ich und zerre sie mit mir, Blicke auf mir spürend.

Vor dem Schuhgeschäft befreie ich mich von ihrem Arm.

„Hätt ich das nicht sagen sollen?“

„Natürlich nicht!“

„Schämst du dich dafür?“

„Nein! Meinetwegen kann es jeder wissen!“

„Was ist dann das Problem?“

„Florian!“, knirsche ich. „Wenn dir so was bei ihm rausrutscht, habe ich nicht nur das Problem, schwul zu sein, sondern auch das, es ihm nicht selbst gesagt zu haben.“

„Aber es wird mir nicht rausrutschen.“

„Geh bitte lieber auf Nummer sicher und sage so was trotzdem nie in der Öffentlichkeit, okay?“

„Okay, versprochen.“ Damit schlingt sie wieder ihren Arm um meinen. „Kommst du noch mit mir dahin?“, deutet sie auf den nächsten Laden. „Ne neue Hose wäre auch was Tolles... und man sagt doch, Schwule haben einen so guten Geschmack...“

„Nina...“, seufze ich resignierend.

„Sorry, wollte dich nur ärgern. Ich hör jetzt auf. Also?“

Schultern zuckend gebe ich nach.
 

Nachdem ich Nina und ihre drei Einkaufstüten nach Hause gefahren habe, nehme ich selbst einen Umweg und steige vor einer kleinen Bar mit der Leuchtschrift „Meddiz“ aus. Da Andris donnerstags erst um 10 Uhr ne Vorlesung hat, arbeitet er mittwochs immer...

Wärme schlägt mir entgegen, als ich die Tür aufziehe und hindurch trete. Mich nach weiteren bekannten Gesichtern umsehend, gehe ich Richtung Tresen. Zum Glück scheint niemand hier zu sein, den ich näher kenne.

„Hallo“, begrüßt mich die Kellnerin und nimmt meine Bestellung entgegen.

Ich sehe mich weiter um und erblicke den Gesuchten dann hinter einer Ecke hervorkommend. Ich lächle ihm zu, als er mich entdeckt hat. Schnell gibt er mir ein Zeichen mit den Fingern, was mich veranlasst, aufzustehen und an die andere Ecke des langen Tresens zu wechseln.

„Sveika!“, tönt Andris gutgelaunt über die Musik hinweg und ich erwidere die Begrüßung. „Ich hab nicht gedacht, dass du heute vorbeikommst.“

„Hatte ich auch nicht geplant, aber nach meinem Tag heute brauch ich was zu trinken.“

„Was willst du?“

„Hab schon bestellt“, deute ich in Richtung der Kellnerin, strecke dann meine Hände über den Tresen hinweg aus, beuge mich vor, um Andris besser bei der Arbeit zusehen zu können.

Sekunden später wird mir von der anderen Seite ein Glas vor die Nase gestellt.

„Danke“, lächle ich die junge Frau an.

„Ich übernehme ihn“, deutet Andris ihr an, bevor sie nickend wieder verschwindet. „Bin gleich wieder bei dir!“

„Kein Stress!“, lächle ich und sehe ihm kurz nach, wie er mit dem Tablett verschwindet, bevor ich meine Aufmerksamkeit auf mein Bier lenke.

„Nun sag schon, was dir auf dem Herzen liegt!“, kommt es kurz darauf von der Seite, als Andris das leere Tablett auf dem Tresen abgelegt hat und sich auf den Barhocker neben mich setzt. Neugier steht in seinem Gesicht. „Hast du’s ihm gesagt?“

Ich verdrehe die Augen bei der bekannten Frage. „Nein.“

„Schade...“ Er grinst, greift nach meinem Bier und nippt daran.

„Hey!“, funkle ich ihn lachend an.

„Hm!“, grinst er nur noch schelmischer, zeigt von seinem Mund zu meinem und blickt fragend.

„Dazu bin ich nicht betrunken genug!“ Ich nehme ihm das Glas ab und trinke selbst einen Schluck.

„Was ja nicht ist, kann ja noch werden“, lacht er, wieder mit freiem Mund.

„Heute nicht. Ich muss noch fahren...“

„Also keine Sauforgie?“

„Ich muss dich enttäuschen. Aber nach Hause bringen darfst du mich trotzdem.“

„Na das ist ja schon mal was.“ Ein Zwinkern, bevor er vom Hocker hinunter springt und mit dem Tablett wieder verschwindet.

Kaum einen Gedanken gefasst, ist er auch schon wieder da, beginnt die Bestellungen auszuführen.

„Irgendwie weiß ich aber immer noch nicht, weshalb es dich hierher verschlägt...“

„Sehnsucht?“, ziehe ich eine Grimasse.

„Da ich heute meine Florianmaske nicht trage, glaube ich das weniger.“ Das Grinsen scheint sein Gesicht mal wieder nicht verlassen zu wollen. „Also?“

„Nina weiß, dass ich schwul bin.“

„Hat sie das gesagt?“

„Ja. Und sie weiß auch das mit Florian. Sie sagt, ich schmachte ihn immerzu an...“

„Okay, jetzt versteh ich dein Bedürfnis, hier zu sein.“

„Siehst du!“

„Obwohl... es kränkt mein Ego, dass nicht nur ich das mit meinen geübten Augen erkannt habe.“

„Idiot!“, lache ich und leere mein Bier, sehe zu, wie er die Bestellung wegbringt und halte ihm dann mein leeres Glas hin. „Bekomme ich noch eins?“

„Du musst noch fahren“, erinnert er mich. „Also? Cola?“

„Sprite.“

„Wird gemacht!“ Er beugt sich zum Kühlschrank hinunter und holt die Flasche hervor. „Was hat Nina noch dazu gesagt?“, fragt er, als er wieder aufgetaucht ist.

„Nicht viel. Sie meinte aber auch, dass ich keine Angst haben brauche.“

„Sag ich doch!“, wird mir das Glas vor die Nase gestellt. Kurz blickt er sich in der Bar um, bevor er wieder um den Tresen herum kommt, sich neben mich setzt. Kurz streifen seine Finger meinen Rücken und lassen mich erschaudern. „Hat es denn geholfen, mit ihr zu sprechen?“

„Inwiefern?“

„Willst du es ihm jetzt endlich sagen?“

„Ich... weiß nicht“, habe ich eigentlich gar keine Lust, jetzt über Florian nachzudenken.

Er klopft mir auf die Schulter. „Irgendwann bekomm ich dich noch da hin. Ich will doch endlich sehen, wie du deine große Liebe anstrahlen kannst!“ Irgendwas in seinen Augen stört mich bei dieser Bemerkung.

„Wenn das mal so einfach wäre!“

„Du machst es so schwer.“

Ich zucke mit den Schultern, lege den Kopf etwas schief und sehe tiefer in das warme braun seiner Augen. „Wann hast du frei?“

„Geschickt vom Thema ablenken, was? Aber okay, ich lass es mir gefallen... Leider erst um eins.“

„Uii... dann sollte ich mir das mit dem nach Hause bringen wohl noch mal überlegen, was?“

„Sieht wohl so aus... Aber weißt du was?“ das Grinsen auf seinem Gesicht wird breiter. „Du kannst heute mit zu mir kommen. Die schlafen doch eh schon alle und wenn wir morgen aufstehen müssen, sind sie schon weg. Wir müssen halt nur etwas leiser sein...“

„Ob wir das schaffen?“, feixe ich.

„Kann ich dich überreden, wenn ich dir noch ein Bier gebe? Immerhin musst du dann heute nicht mehr fahren...“

„Okay, überredet.“

„Säufer!“

„Nur wenn du mich so bestichst!“

„Schon klar.“ Andris greift an mir vorbei nach meiner Sprite und trinkt sie in drei Schlucken leer, wobei er mir in die Augen schaut und sich hinterher bedächtig über die Lippen leckt.

„Willst du mich scharf machen?“

„Klappt es?“

Ich hebe die Finger und deute einen zirka zentimetergroßen Abstand an.

„Hm, ich sollte wohl noch etwas üben.“

„Lieber nicht. Heb’ dir das besser für später auf“, zwinkere ich, plötzlich wieder sehr gut gelaunt.

„Okay, das sollte klappen.“

Er springt wieder auf und verschwindet, um die nächste Bestellung entgegenzunehmen. Als er zurück ist, deute ich auf eine Ecke.

„Hast du ein paar Zeitschriften für mich oder so?“

„Du willst mich allein lassen?“

„Ich will nur nicht, dass du gefeuert wirst, weil du deine sexuellen Reize bei einem Kunden ausprobierst...“

„Samariter.“

„So bin ich. Also?“

„Ich bring dir gleich welche.“
 

Die nächsten Stunden verbringe ich zunächst mit dem Durchblättern von Zeitschriften und dann damit, Andris bei der Arbeit zuzusehen. Gleichzeitig muss ich daran denken, wie Florian und ich vor etwas mehr als einem Jahr zum ersten Mal in dieser Bar waren, damals am ersten Abend unseres Studiums, als wir auch Nina und ein paar andere unserer zukünftigen Kommilitonen kennengelernt haben. Oh man, dass das doch tatsächlich schon wieder ein Jahr her ist...
 

Um Punkt ein Uhr steht Andris vor mir und sagt, dass wir gehen könnten. Gähnend laufen wir die drei Straßen bis zu ihm nach Hause entlang. Sein Daumen streift die gesamte Zeit angenehm über meinen Handrücken hinweg.

„Leise!“, flüstert er, als er die Tür im dritten Stock aufschließt.

Ich bete dafür, dass wirklich alle seine Mitbewohner schon schlafen – und der schwarze Flur scheint es zu bestätigen. Kurz dem Bad einen Besuch abgestattet, schlüpfen wir in Andris’ Zimmer aus unseren Kleidern. Sofort als ich nackt bin, stürzt er sich auf mich und lachend landen wir auf dem Bett. Er hält mir den Mund zu und presst seinerseits seinen gegen meine Schulter, unterdrückt ein Lachen.

„Okay, das wird schwierig, aber wir müssen leise sein!“, betont er das nervige Wort ‚müssen’ deutlich, bevor er grinsend seine Lippen auf meine presst.

Trotz meiner vorherrschenden Müdigkeit, lasse ich es gerne geschehen und erwidere den Druck fest, die aufbäumende Vorfreude nur schwer zügelnd.
 

ENDE KAPITEL 1



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  koennte-sein
2010-05-05T06:48:04+00:00 05.05.2010 08:48
Ich habe die Geschichte schon vor relativ langer Zeit gelesen, also dachte ich mal das ich einfach noch mal reinsehe.
Ich glaub wenn ich sie durchgelesen habe (zu meiner Schande muss ich gestehen ds ich kaum noch etwas weiß.) schreibe ihc noch ein Kommentar.
Aber erstemal - und deshalb schreibe ich eigentlich schon zum erstesn Kapitel einen Kommentar - ist mir ein Rechtschreibfehler aufgefallen. Und zwar:

.... „Ich find Mircocomputertechnik interessant!“, reicht er mir noch ein Stück, bevor er sich den Rest in den Mund steckt.....

Nicht Mircocomputert. sonder Micro...
Tippfehler :)
liebe grüße
<3

Von: abgemeldet
2008-10-04T14:14:12+00:00 04.10.2008 16:14
Wollte nur mal kurz reinschnuppern. Die Story gefällt mir sehr. Freu mich schon auf den Rest. Und irgendwie glaube ich zu erahnen was uns der Titel sagt.

Von: abgemeldet
2008-09-29T12:20:49+00:00 29.09.2008 14:20
hallo
die FF ist soooo schön!!! Ich liebe sie! Die Geschichte lädt so schön zum träumen ein!! ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.. (bin sogar länger m Büro geblieben um sie fertig zulesen!!*gg*)..
deine anderen Storys sind auch voll super!! Weiter schreiben bitte will weiter träumen!!
Großes Kompliment!! Sind wirklich die besten Storys die ich bisher hier gelesen habe!!!

glg
Von: abgemeldet
2008-09-29T12:18:07+00:00 29.09.2008 14:18
hallo
die FF ist soooo schön!!! Ich liebe sie! Die Geschichte lädt so schön zum träumen ein!! ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.. (bin sogar länger m Büro geblieben um sie fertig zulesen!!*gg*)..
deine anderen Storys sind auch voll super!! Weiter schreiben bitte will weiter träumen!!
Großes Kompliment!! Sind wirklich die besten Storys die ich bisher hier gelesen habe!!!

glg
Von:  Rees
2008-05-04T20:07:37+00:00 04.05.2008 22:07
hi^^
also ich fand den anfang schon sehr gut. ich bin auf jedenfall gespannt, wie es weiter geht. die personen finde ich sehr sympathisch.
das mit dem lettischen find ich auch gut. ist mal was anderes^^
mal schauen, wies mit den allen noch so weiter geht *grins*
lg Rees

ps. deine ens war toll^^
Von: abgemeldet
2008-05-04T16:32:41+00:00 04.05.2008 18:32
ich hätte doch fast vergessen dir einen kommi zu schreiben...und dass nach dieser kreativen benachrichtigungsform...

auf jedenfall hört sich die story wieder sehr interessant an und ich werde sie im auge behalten...jetzt muss ich mir aber deine andere ff angucken die ich noch nicht kenne.
man sieht sich!

ciao^^
Von:  UmbrellaXD
2008-05-04T15:46:42+00:00 04.05.2008 17:46
Oi, süß XD

Gefällt mir voll ^^~
Und deine ENS war auch süß XD
Dachte zwar erst 'hey, was für n spam', aber wenn es für ne ff ist und dann auch noch ne tolle, ist das schon kay XDDD

Ich hoff einfach mal, dass das 2.chap schnell on kommt, ne ^.~
<3
Von: abgemeldet
2008-05-04T15:06:50+00:00 04.05.2008 17:06
Ui, das fängt ja schonmal gut an. Aber irgendwie bin ich heute nicht ganz auf der Höhe, so das ich dauernd nicht mehr wusste wer, jetzt wer war. Liegt aber an mir und nicht an der Story. ^^
Ich lese unheimlichgerne Geschichten von dir, weil mir dein Schreibstil sehr gefällt und alles nicht so "platt" wirkt. Also ich werde die Geschichte auf jeden Fall weiter verfolgen! Steht schon fest, wie lang sie werden soll? ich freu mich auf das nächste Kapitel!
Ganz liebe Grüße Nadi
Von:  Yumicho
2008-05-04T14:22:50+00:00 04.05.2008 16:22
Toller Schreibstil, wie bei jeder FF, die ich von dir gelesen habe ^^
[Geniale ENS übrigens, sonst wäre ich nich auf diese hier gestoßen xD]

Hoffe, du schreibst schnell weiter, hast mich ganz neugierig gemacht, was es mit dem Titel auf sich hat :P
Also, schreibsln~ xD
-dich an die Tastatur kett & vor'n Pc pack-
Schnäll x_X

Grüßchen, Bu ♥
Von: abgemeldet
2008-05-04T12:56:23+00:00 04.05.2008 14:56
HI^^
Also erst mal: Interessanter Titel... eigentlich hat nur der mich dazu gebracht, die FF anzuklicken (Dafür dass es ein alltäglicher Titel ist, hast du ihn sehr gut verpackt^^ So merkt man nicht direkt, was dahinter steckt^^)
Die Story an sich gefällt mir so schon mal ganz gut und auch dein Schreibstil ist super^^ Besonders interessant fand ich allerdings die Andeutung, dass du noch nicht verraten willst, warum das alles (also die Titel) auf lettisch ist... ich mag so was immer gerne^^ mal sehen, was dahinter steckt^^
Also, ich werde die Story verfolgen und dann mal schauen :) Ich lass mich überraschen...
LG cada :)


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