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Pokémon Quest [Buch 1]

Das Erbe des Giratina
von

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Ein neuer Gefährte

Das nächste Kapitel ist da! Geht recht schnell, ich weiß. xD Ich hoffe es gefällt euch. Mir gefällt besonders der Schluss. ^^
 

6. Kapitel
 

Ein neuer Gefährte
 

Mühsam versuchte Shuu das kleine Lugia zu bändigen. Obwohl es schon seit knappen zwei Stunden herum tobte, schien es nicht zu ermüden.

Shuu belächelte diese Ausdauer, und auch er schloss das Kleine langsam in sein Herz. Man konnte einfach anders, als es lieb zu haben. Sollte Shuu es wagen sich nicht mit ihm zu beschäftigen, dann nervte es ihn so lange, bis Lugia seine Aufmerksamkeit erregt hatte.

Falls ihm dies nicht gelang, suchte sich Lugia auf eigene Faust Beschäftigung und geriet dabei fast in Gefahr, als es ein Pinsir zu seinem Spielgefährten, welches nicht gerade begeistert von dieser Idee war. Diese Bedrohung aber vermochte Shuu rasch zu verhindern.

Trotz allem begann Shuu langsam daran Spaß und Freude zu haben. Gemeinsam suchten sie wieder nach etwas Essbarem, denn Lugia hatte trotz seines jungen Alters einen fast unstillbaren Hunger.

Satt und voll gefressen kugelte sich Lugia zusammen und schloss die Augen. Nach wenigen Minuten war das Baby Gott sei Dank eingeschlafen. Das Herumtoben war einfach zu viel geworden.

So konnte Shuu erleichtert sich gegen einen Baum lehnen und auf Haruka warten. Die Wartezeit zog sich mehr in die Länge, als er erwartet hatte.

Seine Gedanken schweiften abermals ab und gelangten zu dem Punkt, an dem er am vorherigen Tag gewesen war. Ihn beschäftigte der Gedanke, ob Haruka ihn noch tatsächlich liebte. Es war ein Wunder, dass die beiden noch keinen Streit miteinander hatten. Mehr oder weniger…

Schließlich schreckte ein Rascheln den Grünhaarigen aus den Gedanken, und er sprang halb erschrocken auf die Füße. Lugia hob träge den Kopf und quengelte wieder.

„Hey, hey. Ich bin es doch nur“, sprach Haruka leise und versuchte Shuu und Lugia zu beruhigen. Das Kleine sprang auf die Füße und begrüßte seine „Mama“ stürmisch.

„Das wurde ja auch mal langsam Zeit“, brummte Shuu leicht gereizt.

Haruka warf ihm einen verwunderten Blick zu. „Tut mir Leid, ging nicht eher. Die Stadt war voll und dann habe ich noch mit dem Professor und meinen Eltern telefoniert“, erwiderte Haruka und schob währenddessen Lugia zur Seite.

Das Baby legte den Kopf schief, nicht wissend, warum Haruka es so kühl behandelte.

„Was hat der Professor gesagt?“

Haruka wich seinem Blick aus. „Na ja, er hat ebenfalls gesagt, dass wir es unmöglich alleine lassen können.“

Enttäuscht von Haruka watschelte Lugia zu Shuu und stupste seine Hand an. Auffordernd stieß Lugia weiterhin seinen kleinen Kopf gegen seine Hand, bis Shuu es schließlich streichelte.

„Ich muss es fangen.“

„Bitte was?“, ungläubig sah Shuu seine Freundin an.

„Es ist die einzige Möglichkeit, die uns oder eher mir bleibt.“, meinte Haruka.

Shuu strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und blickte Haruka ernst in die Augen.

„Das wird nicht einfach.“

Haruka erwiderte ebenfalls seinen Blick. „Ich weiß.“
 

Wie sollte man ein junges Pokémon zu einem Kampf herausfordern, wenn dieses noch nie das Verlangen hatte zu kämpfen?

Auch wenn Haruka diese Frage nicht beantworten konnte, rief sie Psiana aus dem Pokéball heraus, welches Lugia anfauchte.

Das Baby wich ängstlich zurück und blickte Haruka fragend an. Es angreifen zu müssen, zerriss ihr beinahe das Herz. Trotzdem befahl sie: „Psiana, Ruckzuckhieb!“

Psiana duckte sich und raste auf Lugia zu. Verschreckt quietschte das Junge und wich dem Angriff aus. Als sich Psiana zu ihm umdrehte und wieder angriff, dachte Lugia, es sei ein Spiel und schlug aufgeregt mit den Flügeln. Dabei entfesselte es eine Art Blitzwelle, die Psiana schockte und gegen den Boden warf.

„Das war Schockwelle!“, rief Shuu überrascht. „Haruka! Pass auf!“

Lugia flatterte immer noch aufgeregt mit den Flügeln.

Es sieht zwar unerfahren aus, aber es ist stärker als ich angenommen habe!, schoss es durch ihren Kopf. „Psiana, Spukball!“

Das elegante Psychopokémon formte einen schwarzen Schattenball, während Lugia den ganzen Kampf, als eine Art Spiel ansah. Psiana schleuderte den Spukball auf Lugia und Rauch verhüllte es, als die Attacke sein Ziel traf.

Doch aus dem rauchigen Nebel blitzte plötzlich etwas Blaues auf und schoss direkt auf Psiana. Mit voller Wucht wurde Psiana gegen einen Baum gerammt. Die bläuliche Kugel, die kurz bevor auf Harukas Pokémon zu gerast war, löste sich auf und ergoss sich als Flutwelle über die Lichtkatze.

„Diese Attacke… Das war doch nicht etwa… Aquawelle?“

Haruka schaute fassungslos zu Lugia. Dieses quirlige Pokémon beherrschte solch starke Attacken? Es war wahrlich legendär.

Psianas Keuchen rüttelte Haruka wieder wach. Sie sah nicht gut aus. Das Pokémon war von Lugias überraschend starken Angriffen geschwächt gewesen.

„Kannst du noch?“

Psiana nickte. „Psi-Psia-Psiana!“

Haruka richtete ihren Blick zu Lugia, welches auf seinen Beinen herum hüpfte.

„Benutz Psychokinese!“

Psianas Juwel leuchtete auf seiner Stirn und um Lugia schlich sich eine seltsame Aura, die es erfasste und in die Luft hob. Abermals schickte das Kleine eine Aquawelle, die Psiana zurück warf. Diesmal stand es nicht wieder auf und bleib reglos liegen.

„Psiana!“

Haruka rannte zu ihrem Pokémon und hob es vorsichtig auf den Arm. In jenem Moment löste sich ein Pokéball von ihrem Gürtel und kullerte über den Boden.

Lugia, so neugierig wie es war, stellte dem Pokéball natürlich hinterher, jagte und schubste ihn spielerisch an. Einen Moment blieb es stehen und beobachtete das runde Objekt mit schief gelegtem Kopf. Als sich der Pokéball sanft regte, stürzte es sich erneut fröhlich jaulend auf das interessante Etwas. Dieses Mal berührte es mit der Schnauze den Knopf, der den Sog freisetzte und das mysteriöse Pokémon ins Innere des Pokéballs zog. Durch den Sog wurde das mysteriöse Pokémon ins Innere des Balls gesogen. Nach wenigen Sekunden blieb der Ball bewegungslos liegen.

Überrascht neigte sie den Kopf in die Richtung, konnte aber nicht glauben, dass Lugia ohne Scheu mit dem Pokéball gegangen war, oder besser gesagt, mit ihm gespielt hatte.

„I-Ist es gefangen?“, stotterte sie und blickte Shuu fragend an, der ihre Frage bestätigte.

„Es hat den ganzen Kampf nur als Spiel angesehen und auch den Pokéball hat es als ein Spielzeug gesehen…“, sagte er mit gedämpfter Stimme.

Haruka, die immer noch reglos da saß, mit Psiana in den Armen, und auf den Pokéball starrte, in dem sich nun das Babylugia befand.

„Na komm schon. Wir müssen zum Pokémon Center. Psiana braucht Hilfe und dein Lugia ebenfalls.“ Sanft zog Shuu seine Freundin auf die Beine, die Psiana zurück in den Pokéball gerufen hatte, damit es sich ausruhen konnte.
 

Kurze Zeit später waren Shuu und Haruka im Pokémon Center angekommen, und Haruka gab ihre zwei Pokébälle, in dem sich Psiana und Lugia befanden, an Schwester Joy, die sie bereits erwartete.

„Dann hast du es wohl geschafft es zu fangen“, meinte sie lächelnd.

Shuu konnte nicht anders und erwiderte: „Als fangen würde ich das nicht bezeichnen. Das Pokémon ist freiwillig in den Ball gegangen.“

Haruka musterte Shuu. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Sie spürte, dass Shuu etwas beschäftigte.

„Ich werde es aber jetzt erstmal durchchecken.“

Mit diesen Worten wandte sich die Krankenschwester ab und verschwand mit Chaneira im Behandlungsraum.

Haruka setzte sich auf einen der Stühle, die davor sich befanden. Shuu dagegen blieb stehen und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, den Blick abwesend gegen die gegenüberliegende Seitegerichtet.

Wieder sprachen sie kein Wort zueinander. Die Atmosphäre war seltsam gespannt und keiner der beiden Jugendlichen schien den ersten Schritt machen zu wollen.

Es verging mehr als eine halbe Stunde, das sie sich anschwiegen bis schließlich das Symbol, welches eine Art Spritze darstellte, über der Tür erlosch und diese aufschlug.

Haruka erhob sich augenblicklich, als Schwester Joy auf sie zu trat.

„Deinem Psiana geht es gut. Es muss sich nur eine Nacht erholen.“ Sie machte eine kurze Pause und fuhr schließlich mit gedämpfter Stimme fort, als ein fremder Trainer an ihnen vorbei ging. „Deinem Schützling geht es auch gut. Es scheint keine weiteren Verletzungen zu haben, außer abgesehen von der kleinen Verrenkung des rechten Flügels.“

Erleichtert seufzte Haruka unmerklich auf.

„Und außerdem… Bei dem Kleinen handelt es sich um eine Dame“, fügte die Pokémon Krankenschwester hinzu.

Haruka hob überrascht den Kopf, sagte jedoch nichts dazu. „Möchtest du zu ihr?“, fragte Schwester Joy.

Die Brünette bejagte mit einem knappen Nicken, und kaum hatte die Krankenschwester die Tür geöffnet, reckte Lugia ihren Kopf und quiekte fröhlich, als sie Haruka erblickte.

Vom Bett hüpfend, stürmte Lugia auf Haruka zu und kuschelte sich eng an sie. Von Geheimhaltung war wohl nichts mehr. Haruka war noch nicht einmal in den Raum gegangen.

Lugia war mitten auf den Gang gestürmt um Haruka so heftig zu begrüßen, als ob sie sich mehrere Tage nicht gesehen hatten.

„Jetzt beruhig dich wieder“, lachte Haruka und versuchte sie anhand von Streichereien zu beruhigen. Lugia quietschte so laut, dass die herumstehenden Trainer verwundert den Kopf umwandten und in Harukas Ohren drangen einige überraschte Ausrufe. Sie hätte damit rechnen müssen, dass Lugia sie so sehr begrüßte, dass die Tarnung nur auffliegen musste.

„Hey! Da ist ein Lugia!“, rief jemand. Ein Mädchen: „Oh wie süß! Ein Babylugia!“

Haruka wagte einen Blick um sich werfend. Es waren einige Trainer nun zu ihnen gekommen und Lugia drängte sich erschrocken an ihre Beine.

Sie hockte sich neben ihn. „Es ist alles gut“, sagte Haruka sanft und das Kleine watschelte von ihr weg. Haruka ließ es zu, dass die fremden Trainer Lugia betrachten konnten, allerdings behielt sie ihren Schützling genau im Auge. Man wusste ja nie, was in den Köpfen der Trainer sich abspielte, und bekanntlich war Misstrauen besser, als zu großes Vertrauen in jedem, der ihnen begegnete. Dafür hatte Haruka schon zu viele negative Erfahrungen mit einer Organisation, genannt Team Rocket, gemacht. Immerhin konnten sich Mitglieder sich als normale Trainer verkleiden um Pokémon zu klauen. Sie würden sich Lugia nicht entgehen lassen!

Nun, da das Mädchen fand, dass die Trainer genug an Lugia erfreut hatten, sagte sie mit einem strengen Ton: „Lugia, komm es ist genug. Du musst dich ausruhen.“

Lugia, welches die Bewunderung genossen hat, hob den Kopf und gab ein enttäuschtes Quieken von sich, gehorchte aber seiner Ersatzmama und schlenderte wieder zu ihr.

Mit Shuu und Haruka folgte Lugia Schwester Joy, die ihnen ein Zimmer gab, indem sie die heutige Nacht verbringen konnten. Nicht nur das, die beiden Jugendlichen durften mal wieder in richtigen Betten schlafen.

Haruka hatte sich auf eines der weichen Betten gesetzt. Lugia hüpfte zu ihr auf das Bett und schaute sie neugierig an. Erst jetzt, als sie nicht mehr in der Öffentlichkeit war, spürte sie, wie unendlich müde sie war… All ihre Sorgen um Lugia und ihre Beziehung mit Shuu fielen von ihr plötzlich ab.

Shuu konnte förmlich spüren, wie erschöpft seine Freundin doch war. Sie hatte immer ihm immer sonst gezeigt, wie tapfer sie war.

Doch jetzt; jetzt war er sich nicht mehr sicher. Shuu verspürte das Gefühl Haruka ganz fest zu umarmen zu müssen und nicht mehr los zu lassen. Irgendetwas, ganz tief im Inneren seines Herzens und seines Daseins, hielt ihn davon ab. Was war es nur?

Als Haruka nun das Lugiababy plötzlich an sich drückte und ihr Gesicht an seinem Hals vergrub, schnürte es Shuu regelrecht den Magen ab.

In seinem Kopf pochte es laut. Er fühlte Zorn, Hass und vor allem fühlte er… Eifersucht. Eifersucht auf Lugia. Er durfte sich ihr nicht nähern, doch Lugia? Die Nähe des Pokémon gewährte Haruka, aber ihn? Nein!

Sein Blick fixierte starr und kalt das Baby. Zwar konnte das Kleine nichts dafür, dass es noch Geborgenheit brauchte. Doch Shuu wollte Haruka wieder in den Arm nehmen, sie küssen, für sie da sein… Er konnte es aber nicht, weil Harukas Aufmerksamkeit galt nun nicht mehr ihm, sondern ihrem Schützling.

Nun hob die Braunhaarige ihren Kopf, und ihre Blicke trafen sich. Das Mädchen hielt für einen Augenblick erschrocken die Luft an. Irgendetwas schien Shuu zu beschäftigen.

Sie schob Lugia zur Seite. „Sollen wir uns in der Stadt umsehen?“, fragte Haruka vorsichtig, nicht wissend, was wirklich in Shuu vorging.

Dieser schien von der Realität so weit weg zu sein, dass er ihre Stimme gar nicht wahrnahm. „Shuu! Was ist los? Du bist andauernd so still.“

Ihr Ruf weckte ihn aus seinen gehässigen Gedanken. „Alles in Ordnung. Keine Sorge, Haruka.“ Fragend blickte Haruka ihren Freund an. Er log, nichts war in Ordnung, doch sie wollte ihn nicht bedrängen. „Sollen wir uns in der Stadt umsehen?“, wiederholte das Mädchen abermals.

Shuu zuckte mit den Schultern. „Wenn du nicht zu müde bist.“

Haruka schüttelte den Kopf und sprang auf die Füße. „Nein. Geht schon klar.“

Lugia jaulte empört auf, denn er hatte es sich gerade behaglich gemacht. „Willst du Lugia hier lassen?“, wollte Shuu wissen, doch Haruka schüttelte nur den Kopf.

„Ich bringe ihn zu Schwester Joy. Sie wird auf sie aufpassen.“

Der sichere Aufenthaltsort von dem Baby war wohl gesichert. Schwester Joy hatte kein Problem ein paar Stunden auf Lugia aufzupassen, sodass Shuu und Haruka in die Stadt gehen konnten um sich dort einwenig umzusehen.

Vielleicht fanden sie dann auch endlich den Mut miteinander zu sprechen!
 

Shuu und Haruka schlenderten schweigsam durch die Straßen von Jubelstadt. Hin und wieder blieb Haruka an einem Schaufenster stehen und starrte begeistert auf die Waren. Trotz des fortgeschrittenen Tages herrschte noch reger Betrieb in den Straßen.

Dann gingen sie weiter, als Shuu genervt seinen Unmut kundtat. Am großen Gebäude vor dem am heutigen Nachmittag die Clowns postiert waren, kamen sie schließlich an. Anscheinend war es der Sitz eines Fernsehsender oder einer Werbekampagne.

Nun waren nur noch Bewohner der Stadt unterwegs. Touristen und Trainer hatten sich zu dieser Uhrzeit in ihren Hotels oder im Pokémon Center eingefunden.

Haruka, deren Neugierde geweckt war, passierte die Tür des Geschäfts, während sie Shuu alleine zurück ließ.

In jenem Moment knallte sie plötzlich mit einem adrett gekleideten Mann zusammen. Haruka rieb sich ihren Kopf, bevor sie ihn ansah, und erschrak. Sie vermutete, dass dieser der Firmenchef oder eine andere wichtige Person war.

„En-Entschuldigung“, stammelte die Braunhaarige. „I-Ich habe sie nicht gesehen. Ist alles in Ordnung?“

Dieser nickte stets und lächelte. „Keine Sorge. Ich bin selber Schuld. Ein Geschäftsführer hat immer viel zutun und achtet nicht auf seine Umgebung.“

Haruka lag also richtig mit ihrer Vermutung. „Ach ja? Was stellen sie denn her?“, fragte sie vorsichtig.

„Mädchen, du bist in der Pokétch Firma! Wir erfinden neue Funktionen dieses Geräts.“ Er zog ein Armband aus der Jacketttasche, die einer Uhr sehr ähnlich war.

Harukas Augen weiteten sich vor Verblüffung.

„In diesem Gerät hat all mögliche Funktionen, die du täglich brauchst, wie eine Uhr, Taschenrechner, Kalender und andere nützliche Funktionen.“

Die Braunhaarige schien zu grübeln.

„Nun, wie ich gesehen habe, bist du in Begleitung hier“, stellte der Präsident der Firma fest. „Hier. Ich schenke dir zwei Exemplare.“

Er drückte Haruka zwei dieser Geräte in die Hände, die Pokétch genannt wurden. Mehr als verwundert, blickte sie den Mann an. „Wofür ist das?“

Wieder umspielte ein Lächeln die Lippen des Mannes. „Ihr scheint neu in Shinou zu sein, du und dein Freund. Darum schenke ich sie euch.“ Er schaute auf die Uhr. „Nun, jetzt ruft aber die Arbeit. Mach’s gut, Mädchen.“

Der Geschäftsmann ließ Haruka alleine zurück, die sich entschied zu Shuu zurückzukehren, aber dieser wartete nicht mehr vor dem Gebäude.

Suchend blickte sie sich nach ihm um. War er bereits vorgegangen?
 

Shuu schritt eilig durch die Straßen, während sein Blick stets auf den Weg gerichtet war, sodass er kaum seine Umgebung wahrnahm. Er wusste nicht, wohin seine Beine ihn trugen, außer weg. Weg von Haruka, die er die gesamte Zeit ignoriert hatte. Aus welchem Grund?

Selbst auf diese Frage fand Shuu keine Antwort. Er wusste noch nicht Mal, was mit ihm war und warum er so gereizt gestimmt war.

„Shuu!“

Es war ihre Stimme. Als er aber nicht auf sie regierte, packte sie ihm an der Schulter. Shuu fuhr herum und schlug ihre Hand weg. Kühl blickte der Koordinator in ihre Augen.

Vor Schreck wich sie zurück. „S-Shuu? Wa-Was ist bloß los mit dir?“

Weiterhin sah er Haruka ausdruckslos an und schwieg. Erst als sich ihre Augen mit Tränen füllten, merkte er was er angerichtet hatte.

Doch zu spät.

Haruka kehrte ihm den Rücken zu und rannte weg.

Shuu wollte sie aufhalten, aber sein Mut verließ ihn. Was hatte er bloß mit seiner Schroffheit ihr angetan? Hatte er sie nun für immer verloren?

Bei diesem Gedanken stellten sich all seine Nackenhärchen auf, und er erschauderte. So verlor der Junge keine Zeit und rannte Haruka hinterher, als er jedoch in eine Seitenstraße einbog, wohin auch Haruka gelaufen war, hielt der Koordinator inne.

Weit und breit nichts zu sehen. Wo war sie bloß hin? Und wo sollte er sie suchen?

Er hatte zwar einen guten Orientierungssinn, aber er hatte weder einen Reiseführer dabei und außerdem war niemand mehr auf der Straße den er fragen konnte, weil sich nun langsam der Abend hereinbrach.

Die Faust gegen eine Hauswand schlagend, lehnte Shuu seinen Kopf dagegen. Er spürte, wie die Knöcheln aufrissen und warmes Blut hinunter lief. Das Blut bekümmerte ihn im Moment am Geringsten. Es war vielmehr sein schlechtes Gewissen, was an ihm zehrte.

Die Eifersucht hatte die Oberhand über seinen Verstand gewonnen und machte ihn blind für jegliche Wahrheiten vor seinen Augen. Shuu fühlte sich schrecklich.

Nach einer Weile raffte er sich auf und machte sich auf den Weg zurück ins Pokémon Center, in der Hoffnung Haruka dort anzutreffen.
 

Haruka war inzwischen ins Pokémon Center zurückgekehrt und stürmte in das gemeinsame Zimmer. Sie lehnte an der Tür und wischte sich die Tränen weg. Auch ihr Schluchzen erstarb nach einiger Zeit. Alles was blieb, war die Aufgewühltheit. So vermochte sie nicht zu Ruhe zu kommen.

Tröstend stupste Lugia sie tröstend an, doch das Mädchen regierte darauf nicht, sondern brüllte wütend: „Dieser verdammte Idiot!“

Vor Schreck plumpste Lugia mit einem dumpfen Aufprall vom Bett und quiekte erschrocken. Haruka musste leicht lächeln, als das Baby sie vorwurfsvoll ansah.

„Oh entschuldige! Ich wollte dich nicht erschrecken. Nur… Shuu ist so ein Idiot! Warum behandelt er mich so? So geht es schon seit einigen Tagen!

Lugia kletterte das Bett hinauf und legte sein Köpfchen auf ihren Arm. Sie gurrte leise und versuchte Haruka dadurch zu beruhigen.

„Was ist bloß los? Ich kenne ihn so nicht…“

Es tat ihr gut ihren Kummer jemanden anzuvertrauen, auch wenn ihr Gesprächspartner Lugia war, welches von ihren Problemen wohl gar nichts verstand.

Plötzlich hörte sie Schritte an der Tür und reflexartig schmiss sie sich unter die Decke, wobei Lugia wieder mal vom Bett rutschte und auf dem Boden aufprallte. Zum Glück merkte Shuu nichts von alldem, als er das Zimmer betrat und das Licht einschaltete.

Sein Blick fiel auf Haruka, die mit dem Gesicht zur Wand lag. Leise und vorsichtig sie nicht zu wecken, setzte er sich zu ihr ans Bett. Seine Finger strichen über ihre Wangen.

„Haruka… Es tut mir so Leid… Bitte verzeih mir“, raunte er in ihr Ohr. „Ich… Ich habe überreagiert. Es war falsch. Du bist am wenigsten Schuld daran, dass ich in letzter Zeit so gereizt bin. Bitte… Verzeih mir.“

Haruka, die seine bewegenden Worte hörte, musste die Hand vor dem Mund schlagen um einen Schluchzer zu unterdrücken. Dann spürte sie, wie Shuu sich von ihrem Bett sich entfernte und auf seines sich nieder legte.

Es war inzwischen spät, es war ungefähr fast Mitternacht. Es vergingen nur zehn Minuten, als Haruka leise die Decke weg schob und sich vom Bett stieß.

Irgendetwas sagte ihr, dass Shuu noch wach war. „Sh-Shuu?“, sprach sie ihn mit zittriger Stimme an. E-Es tut mir auch Leid… Ich verzeihe dir.“ Es raschelte in seinem Bett. „Da-Darf ich… bei dir… schlafen?“, wollte Haruka nach einer Minute des Schweigens wissen. Sie konnte nur die Umrisse Shuus erkennen, wie er die Decke schweigend anhob und Haruka darunter schlüpfen konnte. Die Braunhaarige legte den Kopf auf seine Brust und vernahm seinen ruhigen Atem. Shuu sagte immer noch nichts und stattdessen streichelte ihr nur durch die Haare, dann küsste er sie auf die Stirn. „Shuu… Ich liebe dich“, wisperte Haruka.

Shuu schob sie weg und stützte seinen Arm neben ihr ins Bett. Er sah ihr einige Sekunden in ihre blauen Augen. „Ich liebe dich auch, Haruka“, flüsterte er und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Haruka erwiderte seine Zärtlichkeit und wurde dann ins Kissen gedrückt.

Lugia schlug beschämt den linken Flügel vor die Augen und wandte sich von der Liebhaberei der Jugendlichen ab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  _Risa_
2007-12-09T18:40:42+00:00 09.12.2007 19:40
endlich, bei den beiden ist alles wieder in Ordnung. Am Ende hab ich echt geglaubt, dass.....
ach lassen wir das xD
hehe und wo Lugia sich am Ende abgewendet hat und den Flügeln über die Augen geschlagen hat *g*
Dieses Wesen ist einfach goldig ^.^

*und dich fürs Kapitel ganz dolle lob*

LG Charizard
Von:  Kimie_Yashi
2007-12-05T22:51:02+00:00 05.12.2007 23:51
Oh.... Shuu ist eifesüchtig auf ein Pokémon wie SÜSS....
das Ende gefällt mir ^________^
war auch nicht schwer zu erraten, dass ich das mag XD

Lugia ist ja sooooo niedlich... *nicht oft genug sagen kann*

Freu mich schon auf das nächte KP, also stell es schnell on!!

So, gehe jetzt ins Bett.... muss morgen ja auch zu Schule ^.~

Alles Liebe & ich denke morgen an Dich!!
Kimie
*knuddel*
Von:  Karlchen
2007-12-01T22:08:37+00:00 01.12.2007 23:08
Bis jetzt ist alles zotal suupi^^
Kannst du mir vielleicht eine ENS schicken wenn du weiter veröffentlichst hast wenn ja wäre dass total super
Viel Spass beim weiterschreiben XD

LG Karlchen
Von:  Sakuna
2007-11-26T19:28:06+00:00 26.11.2007 20:28
Erstmal Sorry, das mein Kommi erst jetzt kommt, aber ich war letzter Zeit sehr beschäftig.
Zurück zur die Kapitel.
Haruka ist jetzt Mutter gewordenXD. Tja Shuu kann auf jeden Eifersuchtig sein, sogar auf Lugia.
Aber ich finde die Schluss Szene echt lustig. Wo die beide küssen, bedeckt Lugia mit seinen Flügel die Augen zu. XD
Macht weiter so

Sakuna
Von:  Dark-Angel132
2007-11-25T12:05:01+00:00 25.11.2007 13:05
hrhr <333
Ich liebe solche Szenen wie beim Ende des Kapitels!
Erst Streiten und sich dann wieder versöhnen <333
Ja das ist genau mein Geschmack ^___^
*hust*
Haruka hat sich also wirklich Lugia gefangen!
Das ist super, vor allemdingen weil das kleine so an ihr hängt ^^
Die bezeichnung Mama hat da wirklich ganz³ toll gepasst!

Shuu war ein Eifersüchtig auf ein Pokemon?
Das muss Liebe sein <333!
*rum hüpfz*

das war wirklich ein tolles kapitel!
Wie gesagt das Ende war einer meiner lieblings szenen <33
*keks reich*
Hoffentlich geht es bald weiter,
deine Angel

Von:  arashi_hana
2007-11-24T17:49:05+00:00 24.11.2007 18:49
Der Streit war irgendwie nötig sonst hätten sie sich ja ewig angeschwiegen weil keiner weis was er sagen soll.
Und die versöhnung war toll (und warum sollen sie nicht machen was wir denken passt doch ^_^)

Lugia ist echt süß aber das Shuu auf ein Pokemon Eifersüchtig ist fand ich echt interesant.

mach weiter so freu mich schon aufs nächste Kap.

arashi_hana
Von:  Yurippe
2007-11-24T12:27:06+00:00 24.11.2007 13:27
Du hast einige Dopplungen da drin wie "außer abgesehen " oder ungefähr fast.

Außerdem, wenn Haruka so müde war, warum schlägt sie dann vor, durch die Stadt zu bummeln? Warum geht sie nicht schlafen?

Das Ende war kawaii!!! ^^
Von:  Rowan90
2007-11-24T12:13:01+00:00 24.11.2007 13:13
heyho^^
streit gehört meienr mienung zu ner guten beziehung dazu, man bruacht ja z b auch jmd mit dem man streiten kann XD (also ich zumindest)
oh man das ende war ja absolut geil, lugia is zu goldig^//^ kanns mir so richitg vorstellen wie es des gesicht verzieht und den flügel über die augen legt XD
mach schnell weiter^^
hdgdal rowan90
Von: abgemeldet
2007-11-24T10:05:41+00:00 24.11.2007 11:05
haha
vol süüüß
aw
nd jaaa endlich wieda mehr üba die liepe zwinschn ihnen^^
weida sooou!




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