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Pokémon Quest [Buch 1]

Das Erbe des Giratina
von

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Unbeschwerte Kindheit

Es ist wieder soweit! Ein längeres Kapitel ist endlich wieder da. Es hat mir viel Spaß gemacht das Kapitel zu schreiben. =D Have Fun!
 

5. Kapitel
 

Unbeschwerte Kindheit
 

Ein leises Wimmern kam aus der Richtung Lugias. Es schien noch sehr jung zu sein. Es jammerte kläglich und duckte sich ängstlich, als es die Menschen vor seinem Versteck sah.

Haruka versuchte es zu beruhigen. „Es ist alles gut. Wir tun dir nichts“, sagte sie mit ruhiger Stimme.

Lugias Klagen erstarb, und mit schreckensgeweiteten Augen sah es Haruka beinahe neugierig an.

Das Mädchen lächelte. „Ganz ruhig. Wir wollen dir nichts Böses.“

Vorsichtig streckte das Mädchen ihre Hand nach dem Babylugia aus, doch dieses zuckte unwillkürlich zusammen und winselte leise.

„Haruka, irgendetwas scheint nicht in Ordnung“, meinte Shuu, als sich seine Freundin wieder aufrichtete. Es ergab keinen Sinn das Kleine weiter zu verängstigen.

Wortlos nickte das Mädchen und wandte sich von Lugia ab.

„Was hast du vor?“

„Shuu, dir ist klar, dass wir es nicht hier lassen können“, sprach Haruka, der ein knappes Nicken entgegnete. Interessiert beobachtete Shuu Haruka, die sich auf einem umgestürzten Baum niedersetzte. Entfernt genug, dass einige Meter das Mädchen von dem Pokémon trennten, welches sie neugierig ansah. Es öffnete sein Maul und jaulte leise.

Nachdem keine Reaktion auf sein Jammern kam, war Lugia die Grube hinauf gekrabbelt, die ihm zum Verhängnis geworden war. Vorsichtig bewegte es sich auf Haruka zu, hielt dann jedoch inne, als sich Shuu regte. Ihre Nüstern blähten sich, während das Pokémon Luft ausstieß.

„Setz dich irgendwo hin“, forderte Haruka ihren Freund flüsternd auf.

Shuu sah sich um. Wo sollte er sich hinsetzen? Dann entschied sich der Junge zu Haruka zu gehen. Langsam schritt er auf sie zu und setzte sich neben sie nieder.

Lugias Leib entspannte sich und blickte sie mit lebhaften Augen an. Erneut näherte sich das Pokémon Haruka, bis sie nur noch eine Armlänge voneinander entfernt waren.

„Du bist wohl doch nicht so ängstlich, wie du sein wolltest, was?“, lächelte sie und versuchte abermals die Hand nach dem jungen Lugia auszustrecken. Dieses wich kurz zurück, beschnupperte ihre Hand und schmiegte seinen kleinen Kopf in ihre Hand.

Einen kurzen Moment glaubte das Mädchen, dass ein zehrendes Schwindelgefühl nach ihrem Bewusstsein griff, welches jedoch gleich wieder verebbte.
 

Schnell hatten Shuu und Haruka das Vertrauen des jungen Lugias gewonnen. Nach einer knappen Stunde zeigte es sich willig und folgte ihnen mit tapsigen Schritten. Doch ihnen fiel auf, dass das Kleine einen Flügel, den Rechten, nur hinter sich herschleifte.

Shuu vermutete, dass der Flügel unter dem Baumstamm eingeklemmt worden war.

„Kannst du etwas feststellen?“, wollte Shuu wissen.

Im letzten halben Jahr hatte Haruka im Pokémon Center gearbeitet, und so viel Wissen über Pokémonmedizin erlangt.

„Nein, beim Abtasten habe ich nichts gefühlt, was auf einen Bruch hindeuten könnte.“ Sie machte eine kurze Pause, bevor sie hinzufügte: „Ich schätze eher eine Verstauchung.“

Haruka tröstete Lugia, indem sie es streichelte. „Du hast sicher Hunger.“

Neugierig schaute Lugia das Mädchen an, quiekte eifrig und flatterte mit dem gesunden Flügel.

„Leider haben wir nichts mehr“, meinte Shuu schmunzelnd. „Das Kleine hat einen Appetit wie drei Erwachsene.“ Seine Stimme klang schon fast vorwurfsvoll.

„Shuu! Das Kleine ist noch in seinem Wachstum. Verübelst du ihm etwas, dass es soviel Hunger hat?“, tadelte sie an.

Shuu schnippte sich eine Strähne aus dem Gesicht und sah sie kühl an, bevor er sich abwandte und im Wald verschwand.

Wohin haut er denn jetzt ab?, dachte Haruka wütend, wurde aber mit einem Stupsen Lugias wieder einwenig besänftigt.
 

Shuu wanderte einwenig durch den umliegenden Wald. Es war ruhig, außer den Vogelschreien, die durch die dicht bewachsenen Böschungen hallten.

Doch aus irgendeinem Grund war der Koordinator wütend und wusste nicht, ob auf sich selbst oder Haruka. Seit dem Sturm lagen nun zwei Tage zurück, und obwohl sie dieses Abenteuer überstanden hatten, war das Verhältnis zwischen dem jungen Paar trotzdem angespannt geblieben.

Jetzt wusste Shuu nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Wieder so wie früher oder sollte er sie einfach in Ruhe lassen?

Shuu zweifelte an Harukas Zuneigung zu ihm, und dieser Gedanke hüllte sein Herz ein wie ein dunkler Schleier. Was, wenn sie tatsächlich nichts mehr für ihn fühlte?

Eine ganze Weile nagten seine Gedanken an dieser Vorstellung, schließlich verdrängte er diese negative Einstellung.

Shuu schritt gemächlich einen Pfad entlang und genoss es wieder mal alleine zu sein, obwohl ihm die Nähe zu Haruka sehr gut getan hatte.

Unbewusst hatte Shuu eine recht weite Strecke zurückgelegt. Er war immer noch im Wald, das stand fest. Bevor der Junge seinen Weg fortsetzen konnte, vernahm er ein warnendes, grimmiges Knurren. Wie von selbst, drehte der Grünhaarige seinen Kopf zu Boden. Zum Vorschein kam ein kleines, blaues Pokémon, welches einwenig hündisch aussah. Doch es schien gar nicht freundlich gesinnt zu sein, denn es kläffte Shuu erbost an. Dieser wich einwenig zurück und holte den Pokédex hervor, der wundersamer Weise heil geblieben war.

„Sheinux – Das Flacker-Pokémon: Die Vorderbeine dieses Pokémons stellen über die Muskeln Elektrizität her. In Gefahr blenden sie ihre Gegner mit ihrem Fell und flüchten.“

Die Stimme von Pokédex erstarb, nachdem Shuu das Gerät zuklappt hatte.

Interessantes Pokémon, dachte sich Shuu und betrachtete das kleine, immer noch wütende, Pokémon. Schließlich griff Shuu und warf den rot-weißen Pokéball auf das Pokémon, welches den Ball einfach mit dem Schweif zurückschlug.

Eine Drohung, welches einem Fauchen ähnlich war, erklang. Wehrhaft war es also schon Mal!

„Du willst also kämpfen? Den kannst du haben“, meinte Shuu ruhig. „Nachtara, los!“

Das nachtschwarze Pokémon löste sich aus dem Pokéball und machte sich bereit, als es das gegnerische Pokémon erblickte.

„Ruckzuckhieb!“

Nachtara duckte sich und griff Sheinux blitzschnell an, aber dieses duldete den Angriff. Anschließend wurde das fremdartige Pokémon von Funken umhüllt, während es auf Nachtara zu sprang.

Einen Schrei stieß die Nachtkatze aus. Das Nachtaramännchen strauchelte und hechelte leicht.

„Spukball, los!“

Das schwarze Pokémon legte den Kopf in den Nacken, während sich ein schwarzer Energieball vor seinem Maul formte und beständig heranwuchs. Hernach schleuderte er diesen auf Sheinux, welches nicht in der Lage war auszuweichen. Rücklings schlug der kleine Löwe auf dem Boden auf.

„Und jetzt beende es mit Ruckzuckhieb!“

Nachtara stieß sich rasch ab und tackelte Sheinux kraftvoll, das durch die Wucht der Geschwindigkeit gegen einen Baum prallte. Schließlich blieb es regungslos liegen.

Diese Gelegenheit nutzte Shuu und warf einen weiteren, leeren Pokéball auf das Pokémon. Sheinux stieß einen erschrockenen Schrei aus, war allerdings zu schwach um sich gegen den Sog des Balls zu wehren, der bewegungslos liegen blieb.

Shuu hob den Pokéball auf und sah stolz auf seinen Fang herab. „Mein erstes Pokémon in Shinou!“
 

Inzwischen war Lugia auf Harukas Schoss eingeschlafen. Es war sehr müde geworden und war mitten beim Spielen fest eingedöst.

Während Haruka auf ihren kleinen Schützling herab sah, begann sie Lugia wirklich ans Herz zu schließen. Doch ihr war noch immer nicht klar, woher das Miniatur-Lugia überhaupt stammte. War es in Folge des Sturms von seiner Mutter getrennt worden? War der Mutter vielleicht etwas passiert?

Welche Pflichten kamen jetzt auf Haruka und Shuu zu? Musste Lugia mit auf ihre Reise kommen?

Die beiden Jugendlichen konnten unmöglich das Junge im Stich lassen. Immerhin gehörte es zu den legendären Pokémon!

So genannte Pokémon-Wilderer würden sich die Finger nach einem solchen Pokémon lecken um es einzufangen und für teures Geld zu verkaufen.

Es war so kostbar, das man sich dessen Wert gar nicht vorstellen konnte.

Haruka sah jedoch in diesem quirligen Pokémon, ein junges, verspieltes Baby, welches noch in seinem Wachstum war und unbedingt Schutz brauchte.

Vorsichtig regte sich das Mädchen und legte Haruka Lugia auf den Boden, was allerdings nicht funktionierte, denn das Junges wurde schlagartig wieder wach.

„Oh entschuldige!“, sagte die Braunhaarige, während Lugia leise quengelte. Tröstend tätschelte Haruka Lugias Kopf. Das sie seinen Schlaf gestört hatte, vergaß das Kleine rasch und schmiegte sich an ihre Hand.

„Du bist süß“, sagte Haruka lächelnd, erhob sich dann aber und blickte sich um. „Ich wundere mich, wo Shuu ist… Er ist schon seit einiger Zeit weg.“

Nun schaute Haruka wieder Lugia an. „Ob wir ihn suchen gehen sollen?“

Lugia erwiderte einen fragenden Blick und quietschte leise.

Nicht nötig!“, erklang eine Stimme hinter ihr. Am Waldrand erschien Shuu, der von seinem Alleingang zurückgekehrt war.

Haruka seufzte erleichtert auf, sah ihn im selben Moment wieder ernst an. „Wo warst du, Shuu? Ich hab mir Sorgen gemacht!“

Der Angesprochene zuckte mit den Schultern. „Ich kann schon ganz gut auf mich alleine aufpassen“, antwortete der Grünhaarige gleichgültig.

Haruka schwieg. Sie konnte ihm ja keinen Vorwurf machen, denn Shuu hatte das Recht sie eher kühl zu behandeln. „Tut mir Leid wegen vorhin.“, murmelte Haruka leise.

Shuu blickte seine Freundin an und winkte nur barsch ab. „Schon gut.“

Der seltsame Tonfall missfiel Haruka aber nicht. Er klang irgendwie… seltsam. Sie machte sich Sorgen, zeigte es aber Shuu nicht offensichtlich.

Als dann auch noch das blaue Elektropokémon Sheinux hinter Shuu erschien, weiteten sich Harukas Augen noch mehr.

„Du hast ein Pokémon gefangen?“

Shuu nickte zustimmend. „Siehst du doch. Ein Sheinux.“ Gegen ihren Neid ankämpfend, richtete Haruka ihren Blick wieder zu ihrem Freund. „Hast du etwas zu essen gefunden?“, lenkte sie das Gespräch ab.

„Nur Beeren und einwenig Obst. Das war’s“, erwiderte Shuu und legte seine essbare Fracht vorsichtig ab.

Lugia stierte gierig auf den Obsthaufen, schaute dann Schweif wedelnd zu Haruka hinauf.

„Du hast schon genug, Kleines.“

Traurig senkte Lugia den Kopf und winselte leise.

Shuu beugte sich über das Obst und fischte zwei blaufarbene Beeren heraus. „Hier, esst die.“ Er hielt Lugia und Sheinux eine Sinelbeere entgegen.

Der kleine Löwe schnupperte und verschlang rasch die Beere. Lugia wich vor Shuu zurück und hüpfte schüchtern hinter Haruka.

Missmutig verzog Shuu die Lippen und sah Lugia enttäuscht an. War er so Angst einflößend?

Haruka lachte leise und kniete sich neben ihren Schützling. „Er tut dir nichts“, munterte sie Lugia auf. „Geh ruhig zu ihm.“

Ungläubig starrte das kleine Pokémon sie an, jaulte anklagend, überwand jedoch seine Furcht und stakste zu Shuu. Es starrte noch immer die Sinelbeere an, die Shuu ihm reichte, und schnappte gierig nach der Beere. Mit einem Mal schluckte es die Sinelbeere herunter.

Anschließend kehrte Lugia an Harukas Seite zurück und schmiegte sich an sie. Die Enttäuschung, die auf Shuus Gesicht lag, sah die Koordinatorin, als sie aufblickte. „Immerhin ein Anfang.“

Shuu nickte. „Wir sollten weiter. Die Zeit rennt uns davon. Außerdem“, seine Augen schweiften wieder zu Lugia, welches wieder davon getrollt war und etwas zum Spielen gefunden hatte. „sollten wir Professor Odamaki wegen ihm anrufen.“

Zustimmend nickte Haruka. „Lugia! Wir müssen weiter. Komm jetzt!“, rief sie mahnend.

Lugia war von zwei Smettbos sehr fasziniert gewesen und schaute erst auf, als Haruka ihn mahnend zu sich holen versuchte. Leicht quiekend folgte Lugia den Jugendlichen.
 

Auf ihrem Weg zur nächsten Stadt munterte Lugia die beiden Jugendlichen auf. Entweder blieb es zurück und trieb Unsinn, oder es huschte vor und wartete geduldig auf sie. Als hätten sie sich ewig nicht gesehen, kuschelte sich Lugia an Haruka und tapste ihr brav hinterher.

Kurze Zeit später lichtete sich der Wald, und Haruka und Shuu kamen auf eine gepflasterte Straße auf der einwenig Betrieb war.

Haruka hatte Lugia angewiesen sich nur zu zeigen, wenn keine weiteren Menschen zu sehen waren. Es war zu riskant, als dass sie ihren Schützling frei herumlaufen lassen konnte.

Und Lugia verstand ihre Bedenken und befolgte ihren Anweisungen.

Nachdem Haruka sich nach dem Weg erkundigt hatte, kam sie zurück zu Shuu gerannt. „Es ist nicht mehr weit“, berichtete sie. „Die nächste Stadt ist Jubelstadt. Dort sollten wir ins Pokémon Center gehen.“

„Was machen wir mit Lugia?“, wollte er wissen.

Haruka seufzte. Daran hatte sie gar nicht gedacht! „Ich weiß nicht…“ Sie stockte und grübelte. „Du bleibst erstmal mit Lugia hier. Ich werde im Center dann mit Schwester Joy und dem Professor sprechen.“

Fast hätte sich Shuu schon einwenig auf die Erholung gefreut, aber nun musste er auf ein kleines Baby Acht geben. Doch er willigte mit einem knappen Nicken ein.
 

Gesagt, getan. Kurz vor Jubelstadt belehrte Haruka ihrem kleinen Waisenkind, das es auf Shuu hören musste. Lugia legte den Kopf schief und blickte das Mädchen fragend an. Doch im Inneren hatte sie verstanden, was Haruka ihr aufgetragen hatte.

So versteckte sie sich mit Shuu in einem Gebüsch, abseits von der Straße und der nächsten Stadt.

Ruhigem Gewissens konnte Haruka losziehen, hoffte inständig, dass Lugia den Grünhaarigen nicht auf die Palme brachte.

Hoffentlich geht alles gut, schoss es ihr durch den Kopf, setzte aber ihren Weg weiter fort.
 

Je näher sie der Stadt kam, desto weniger wurde der Wuchs von Bäumen und Büschen. Schon bald gelangte Haruka auf dem direkten Wege nach Jubelstadt, einer großen und belebten Stadt.

Einige Menschen waren auf der Straße, die auf dem Weg zum großen Platz waren. Am heutigen Tag fand der Markt statt.

Nicht nur Touristen und Trainer tummelten sich in den Straßen, sondern auch Geschäftsleute und Anwohner der Stadt.

Vor einem besonders großen Gebäude, welches mit einem großen Bildschirm versehen war, standen drei Clowns um Touristen in ihr Geschäft zu locken.

„Kommt her! Kommt her!“, riefen sie. „Eine neue und einzigartige Erfindung bieten wir Ihnen an!

„Der Pokétch mit seinen fabelhaften Features!“, brüllte ein Anderer. „Er bietet ihnen so viel, die sie im Alltag gebrauchen! Von einer Digitaluhr bis zum Taschenrechner! Alles was sie benötigen in einem Gerät!“

Haruka stoppte und hörte der Werbung den bunt bemalten Clowns aufmerksam zu. Gerade tänzelte einer von ihnen auf sie zu, als ihr gerade noch einfiel, warum sie war, aber sie konnte dem Mann nicht mehr aus dem Weg gehen.

„Junges Mädchen! Du siehst aus, als ob du unbedingt dieses Gerät brauchst“, säuselte er.

Haruka lachte verlegen und winkte nur ab. „Tut mir Leid, aber ich habe es ganz eilig! Vielleicht später!“

Mit diesen Worten rannte sie fort. Die Rufe des Clowns hallten ihr hinterher. „Heh! Bleib hier! Ich wollte dir einen super-spitzen-klasse Angebot machen!“, meinte er rufend. „Bleib stehen!“

Haruka hörte nicht darauf und bahnte sich den Weg durch die Menschenmenge bis zum Pokémon Center hin. Die Tür öffnete sich, als sie den Eingang passierte.

Wie auf den Straßen Jubelstadts, war auch im Pokémon Center reger Betrieb. Viele Trainer waren dort, ruhten sich für ihre Weiterreise aus oder warteten darauf, dass die Behandlungen ihrer Pokémon schnell vorüber waren.

Zielstrebig trat Haruka an die Theke an der Schwester Joy stand. „Schwester Joy! Wo sind die Telefone?“

Die Pokémon Krankenschwester sah auf und lächelte. „Einfach um die Ecke! Dann findest du sie direkt.“

Haruka nickte. „Vielen Dank!“, sagte sie hastig und schritt eilig in die besagte Ecke.

„Hey? Was ist denn los?“, rief Schwester Joy hinterher, aber auch sie beachtete Haruka nicht.

Misstrauisch sah sich die Koordinatorin um. Niemand war gerade bei den Telefonen, sodass es ihr die Geheimnistuerei erspart blieb.

Sie erschrak, als Haruka bemerkte, dass Schwester Joy ihr gefolgt war. „Ich erkläre es ihnen sofort.“

Rasch wählte sie die Nummer des Professors, die sie auswendig konnte, und hoffte, dass er zu dieser Zeit im Labor war. Es dauerte nicht lange, bis Odamaki am Bildschirm erschien.

„Oh, hallo Haruka! Ich habe gerade an dich gedacht“, begrüßte der Professor sie, hielt kurz inne, als er ihr bedrücktes Gesicht sah. „Was ist denn los? Du machst so ein trauriges Gesicht. Ist etwas passiert?“

Bekümmert verzog Haruka das Gesicht. „Es ist in den letzten Tagen so viel passiert, Professor“, gestand Haruka mit einem schiefen Lächeln.

„Gut, gut, alles nach der Reihe…“ Er machte eine Pause. „Deine Eltern machen sich große Sorgen um dich, denn sie haben von dem Unwetter an der Küste von Shinou gehört. Selbst hier waren die Auswirkungen zu spüren. Was war bloß los?“

Haruka starrte den Professor wortlos an und gleichzeitig auch überrascht. Das üble Wetter war sogar selbst in Hoenn noch zu spüren? Welche dermaßen Auswirkungen hatte das Unwetter bloß gehabt? „Haruka? Alles in Ordnung mit dir?“, wollte der Professor wissen. Die Angesprochene schreckte aus ihren Gedanken hoch.

„Hä, was?“ Professor Odamaki lächelte. „Uns geht’s gut, Shuu und mir. Es ist nur einiges passiert… Zuerst sind wir in diesen Sturm geraten, denn wir nur knapp überlebt hatten… Und…“ Das Mädchen wich einen Herzschlag lang seinen Blicken aus. „Obwohl ich höllische Angst hatte, hat er mir Mut gemacht und mir die Kraft gegeben dieses schreckliche Erlebnis zu überstehen.“

„So was nennt man Liebe, Haruka“, erwiderte Professor Odamaki. „Wenigstens habt ihr beide diesen schrecklichen Sturm überlebt. Gemeinsam.“

Das letzte Wort betonte der Mann besonders. Die Aufmunterung tat Haruka gut. Sie sah kurz zu Schwester Joy, die etwas entfernt von ihr weg stand.

„Der eigentliche Grund warum ich angerufen habe ist, dass Shuu und ich ein mutterloses Pokémon gefunden haben.“

Der Professor und Schwester Joy horchten auf. „Um welches Pokémon handelt es sich?“, erkundigte sich die Krankenschwester.

„Um ein junges Lugia.“
 

Während dieses Gesprächs saßen Shuu und das ihm anvertraute Findelkind weit ab von den belebten Straßen. Lugia, welches sich in Harukas Abwesenheit ruhig verhalten hatte, hatte sich auf dem Boden zusammen gerollt und hielt ein Nickerchen.

Über diese Ruhe war Shuu froh, denn er hatte es sich schwieriger vorgestellt auf das kleine Energiebündel aufzupassen.

Lugia schlief fest und regte sich zunächst nicht. Zunächst!

Nach kurzer Zeit wurde das Miniatur-Lugia wach und langsam aktiv; streunte und tollte umher. Dabei strapazierte es deutlich Shuus Nerven. „Bleib hier!“, fluchte dieser und rannte gerade hinter dem Jungtier her.

Lugia quiekte vergnügt und fasste diese kleine Verfolgung, als eine Art Fangen spielen auf.

Jedenfalls hatte Shuu schon nach kurzer Zeit keinen Atem mehr und beendete das „Spiel“ auch wieder.

Lugia flatterte nur aufgeregt mit den Flügelchen und versuchte Shuu zum weiteren Spiel aufzufordern, was allerdings nicht glückte. Darum blickte sich Lugia neugierig um, um eine neue Beschäftigung zu suchen.
 

Haruka erklärte dem Professor und Schwester Joy wie Shuu und sie das Lugia gefunden hatten. Sie ließ kein Detail aus, was sie mit Lugia bereits erlebt hatten und das Lugia an ihr, Haruka, sehr hing. Nachdem das Problem offensichtlich war, fragte das Mädchen den Professor: „Wir können Lugia unmöglich alleine lassen. Wieder aussetzen möchte ich es nicht. Es würde das nicht verstehen. Außerdem wäre es in Gefahr.“

Beide, der Professor und die Pokémon Krankenschwester, schwiegen und grübelten anscheinend über diese Tatsache nach

Schließlich blickte Professor Odamaki Haruka ernst an. „Du wirst nicht darum herum kommen, es mit dir mit zu nehmen auf deine Reise. Deine Aufgabe, als Ersatzmutter für das Junge, ist dafür zu Sorgen, das es wachsen und Erfahrungen sammeln kann.“

Zustimmend nickte Schwester Joy. „Der Professor hat Recht.“

Nur einen kurzen Blick auf die Erwachsenen werfend, blickte sie auf den Boden. „Das heißt… Ich muss es… fangen?“

Der Professor bejahte die Frage mit einem Kopfnicken. „Das ist die einfachste Möglichkeit, die dir zur Verfügung steht.“

Haruka wich dem Blick. Es leuchtete ihr ein, dass sie Lugia sorgen musste, aber gleich fangen?

Das ist die einzige sichere Möglichkeit, die dir bleibt“, fügte Schwester Joy hinzu.

„Mir bleibt wohl keine andere Wahl“, sagte sie, nicht darüber erfreut es fangen zu müssen. Bedeutete dies nicht, dass sie ihm seiner Freiheit beraubte?

„Das wirst du schon schaffen, Haruka“, munterte der Professor sie auf. „Triff dich ihm Sandgemme mit Professor Nanakamado. Er hat dort sein Labor und wird euch sicherlich gerne empfangen. Er wird dir mehr über Lugia erzählen.“

Haruka bedankte sich herzlich. „Vielen Dank, Professor.“

Dieser lächelte freundlich. „Keine Ursache. Versprich mir aber, dass du noch mit deinen Eltern telefonierst. Tschüss!“

„Mache ich. Natürlich. Auf Wiedersehen, Professor.“

Der Bildschirm wurde schwarz und Haruka drehte sich zu Schwester Joy. „Ich werde Lugia hierher bringen. Ich glaube, es ist nämlich verletzt. Kümmern sie sich um das Kleine dann?“, fragte die Braunhaarige.

„Natürlich, Haruka.“

Haruka lachte kurz auf. Dann entfernte sich schließlich Schwester Joy und besetzte wieder den Tresen.

Bevor Haruka wieder aufbrach, telefonierte sie mit ihren Eltern. Es war ein guter Rat des Professors gewesen sie anzurufen, denn ihre Mutter brach in Tränen aus, als sie erkannte, dass ihrer Tochter nichts passiert war.

Mühsam schaffte Haruka sie zu beruhigen, erzählte ihrer Mutter, dass es ihnen nichts passiert war und gut ging.

Mitsuko berichtete ihr von Masatos Aufbruch und seiner Enttäuschung darüber, dass er seine Schwester nicht begleiten konnte.

Gewiss tat es Haruka Leid, aber was hätte sie tun sollen? Masato würde sicherlich sich rasch wieder damit abfinden.

Zu guter Letzt sprach die Koordinatorin von ihrem neuen Schützling, dem kleinen Lugia.

Gerne hätte Haruka noch länger mit ihrer Mutter gesprochen, aber die Zeit drängte. Haruka musste zurück zu Shuu, der bestimmt schon ungeduldig auf sie wartete.

So verabschiedete sie sich von ihrer Mutter und ihrem Vater und konnte dann wieder zu Shuu zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  _Risa_
2007-12-09T18:31:12+00:00 09.12.2007 19:31
so schnell gehts und die beiden haben ein Baby am Hals XD
Nur Glück, dass es nicht ein eigenes ist...
ach lassen wir das ^^
ChibiLugia ist ja sowas von süß

Kann es sein, dass die beiden sich in letzter Zeit ziemlich viel streiten. Von 'Liebe' ist nicht gerade viel zu sehen. *überleg* Naja doch auf dem Boot beim Sturm, das war voll süß von Shuu.

LG Charizard


Von:  Kimie_Yashi
2007-12-05T22:10:55+00:00 05.12.2007 23:10
klein Lugia ist ja sooooo kawaiiii......
mal schauen wie sich Mami-Shuu so macht im Babyssitten XD

so, werde jetzt endlich mal das 6. KP lesen!!!

*knuddel*
Von: abgemeldet
2007-11-23T19:00:51+00:00 23.11.2007 20:00
aw voll süüüüß

aba jaa schrioeb schnell weida..am besten liebesszenen mit shuu nd haruka
Von:  Sakuna
2007-11-19T16:07:52+00:00 19.11.2007 17:07
Haruka soll das Baby Lugia fangen?
Die kleine hat sicher nichts dagegen, wenn Haruka sie ihn fang. Aber Shuu?
Man die kleine ist so niedlich
Aber ich freue mich, wenn es bald weiter geht^^

Sakuna
Von:  Yurippe
2007-11-17T15:36:56+00:00 17.11.2007 16:36
Das ist aber nicht böse gemeint!
Ich finde nur, du kannst es besser.
Von:  Yurippe
2007-11-17T15:36:34+00:00 17.11.2007 16:36
Nya... soll ich ehrlich sein?
Mir hat das Kapiteö nicht so gefallen. Haruka verwandelt sich in eine Sue...
Und es waren einige Logikfehler beim Schreiben drin.
Von:  Rowan90
2007-11-17T15:28:38+00:00 17.11.2007 16:28
zais^^
süß, wie lugia haruka als ihre mama ansieht, richtig knuffig^^
ich hätte an harukas stelle aber auch n problem damit, das baby zu fangen, aber da es der einzigste weg is..... und vor allem isses dann auch vor anderen egschützt oder zumindest besser schützbar.
armer shuu, mit einem kleinen 'kind' isses ganz schön anstrengend (ich weiss wovon ich rede, cih hab ma praktikum in nem kindergarten gemacht^^') aber auf der anderen seite isses doch schön sich um ein kleines zu kümmern^^
ma gucken obs haru auf die reihe kreigt eszu fangen oder obs noch schwierigkeiten gibt;)
hdgdal rowan90
Von:  Dark-Angel132
2007-11-17T14:04:03+00:00 17.11.2007 15:04
"So was nennt man Liebe Haruka"
-seufz-
Ja so sehe ich das eigentlich auch.. Aber in den letzten Kapitel war davon leider nicht recht viel zu sehen ^^
Aber ich denke das wirst du wieder gut machen, nicht? *fg*
Also Hallu erstmal <3
Ein schönes Kapitel, du hast alles wieder wahrheitsgetreu beschrieben.
Das kleine Lugia ist ja so niedlich >//<
Wie es so durch die Gegend hüpft, und mit Haruka kuschelt, wirklich süß!
Aber mir ist aufgefallen das Shuu genauso denkt wie ich.
Den da erste Pokemon das ich mir nach Plinfa gefangen habe war auch ein Sheinux ^^ Ja, er hat eben den selben geschmack wie ich xD
*hust*
Das Lugia fangen?
Den Gedanken hatte ich auch schon mal kurz bevor Haruka nach Jubelstadt gegangen ist oo' Dann hätte Shuu mit kommen können..
Aber du wirst schon deine Gründe haben alles so zu drehen ^^
Mach weiter so, den du schreibst wirklich klasse!
*keks dalass und weghoppel*
deine Angel
Von:  arashi_hana
2007-11-17T10:35:53+00:00 17.11.2007 11:35
Tolles Kap. das Lugia ist echt toll ob es auch ein Lugia war das die beiden gerettet hat?

Na ja ich freu mich schon auf das nächste Kap.

arashi_hana


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