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Pokémon Quest [Buch 1]

Das Erbe des Giratina
von

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Die Bestie des Meeres

Ein neues Kapitel ist online! Viel Spaß. :)
 

EDIT: Fehler verbessert!
 

7. Kapitel
 

Die Bestie des Meeres
 

Am nächsten Morgen schliefen Shuu und Haruka noch lange im weichen Bett. Shuu war schon eine ganze Weile wach und betrachtete seine Freundin, während diese noch schlief. Sie wirkte ruhig und ja, sah aus wie ein Engel, wenn sie schlief. Auch wenn er diese Erkenntnis etwas kitschig fand. Aber was soll’s? Er liebte sie, egal ob seine Erkenntnisse darum immer kitschiger wurde und er, Shuu, nach seiner Meinung immer weicher. Er seufzte bei diesen Gedanken, jedoch bereute Shuu keinesfalls sich in Haruka verliebt zu haben. Seit dem Sturm hatte sich Shuu immer weiter von der Braunhaarigen abgewandt, obwohl Haruka ihm während des Sturms gezeigt hatte, dass sie ihm vollkommen vertraute. Klar, er bereute sein Verhalten von den letzten Tagen, aber ändern konnte es keinesfalls mehr. Warum auch? Die Versöhnung war umso schöner geworden. Und was macht schon ein Streit, wenn man sich hinterher wieder verträgt?

Ein leises Rascheln der Decke verriet das Haruka aufzuwachen schien. Shuu senkte den Blick zu ihr hinab. „Guten Morgen.“, flüsterte der Grünhaarige ihr zu. Verschlafen schlug Haruka zunächst die Augen auf. „Morgen.“, erwiderte sie noch schlaf betrunken. Auf Shuus Gesicht lag ein schwaches Lächeln und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Gut geschlafen?“ Haruka schlug wieder halb die Augen nieder. „Ja, und du?“, erwiderte die Braunhaarige. Shuu küsste sie auf die Stirn. „Auch.“ ‚Dank dir.’, fügte er in Gedanken noch hinzu, sagte es aber nicht.

Haruka schloss vollständig die Augen und döste noch eine Weile. Shuu genoss die restlichen Minuten die sie gemeinsam in ihrem Ruhelager. Schließlich piepste Harukas Pokétch auf dem Schreibtisch. Verärgert hob Shuu den Kopf. „Was ist das, meine Fresse?“, schnauzte er. Haruka, die grad wieder eingeschlafen war, hob träge den Kopf. „Heh? Was? Die habe ich gestern geschenkt bekommen. Ich wollte sie dir zeigen, aber du…“ Haruka verstummte. Shuu beugte sich über die Braunhaarige. „Du weißt gar nicht, wie sehr es mir Leid tut.“ Haruka grinste schelmisch. „Doch, ich weiß das.“

Ihr strahlendes Lächeln machte selbst ihn glücklich. Er war wirklich sehr froh, dass sie ihm nicht mehr böse war. „Los! Jetzt müssen wir aber mal aus den Federn.“ Shuu erschrak sich so heftig, dass Haruka ihn förmlich aus dem Bett schmiss. „Hey!“, fauchte er und bekam gleich darauf ein Schlag mit dem Kopfkissen zu spüren.

Lugia war noch soeben am Schlafen gewesen auf Harukas Bett, als die kurzweilige Kissenschlacht begann. Das junge Pokémon quietschte vor Schreck.
 

Nach ungefähr einer Stunde war es endlich soweit. Gestärkt mit dem Frühstück in ihren Mägen verließen sie das Pokémon. Die Sonne kämpfte gegen einige dunkle Wolken, die tief hingen und verhießen dass, das Wetter schlechter werden würde. Shuu hoffte insgeheim, dass es nicht zu regnen beginnen würde.

Haruka hatte Lugia vorsichtshalber in den Pokéball zurückgerufen. Auf der Straße wären sie nur aufgehalten worden, wenn Lugia hinterher getapst wäre. Nicht nur wegen seiner Neugierde, auch wegen den Touristen, die wieder unterwegs waren, obwohl gerade mal Morgen war. Erst als Haruka und Shuu die Stadt hinter sich gelassen hatten und gegen Süden marschierten, befreite die Braunhaarige ihren Schützling. Sofort watschelte das quirlige, weiß-silberne Pokémon voraus und war auf der Suche nach einem Spielgefährten. Haruka behielt das Kleine sorgenvoll im Blick, vergleichbar wie eine Mutter ihr Junges behütete.

Shuu musste unwillkürlich über dieses Schauspiel grinsen. Nicht, dass er ihre Sorgen nicht verstand, doch der Grünäugige fand es eher amüsant, wie sie auf Lugia aufpasste. Kein Wunder, es zählte ja zu den kostbarsten Pokémon, die existierten.

Schweigsam folgte er ihr und beobachtete das spielende Pokémon nun ebenfalls.

Lugia war wirklich noch dermaßen verspielt, dass man schon von selbst auf sein Alter schließen konnte. Alles was sich bewegte oder raschelte, musste untersucht werden, sei es nur der Wind, der durch die Gräser und Bäume fegte, oder tatsächlich ein lebendiges Objekt, welches vor Schreck erstarrte, als Lugia sich auf sie stürzte – wenn auch nur spielerisch. Aber woher sollten die wilden Pokémon wissen, dass Lugia nur spielte? Immerhin war Lugia schon so groß, dass er Haruka an die Kniekehlen reichte.

Als es schließlich Shuu und Haruka erblickte, flitzte Lugia zu ihnen, wirbelte und tanzte aufgeregt um sie herum um im selben Moment wieder davon zu stürmen.

Shuu lächelte insgeheim über die Verspieltheit des jungen Pokémons. Haruka schielte zu ihrem Freund. „Was denkst du?“, fragte sie. Verwirrt blickte Shuu die Braunhaarige an. „Wi-Wieso fragst du?“, erwiderte er. Schulterzuckend schaute sie in den gräulichen Himmel. „Das ist unsere Reise, die wir gemeinsam bewältigen.“, meinte sie.

Shuu wandte den Blick von ihr ab und schaute auf die Straße. Haruka hatte Recht. Sie würden sich nicht ab- und an bei Wettbewerben aufeinander treffen, nein, sie waren ständig zusammen. Bisher hatte Shuu sich noch gar keine Gedanken darüber gemacht. Es war ungefähr eine Woche her, nachdem Shuu mit Haruka aus Blütenburg City aufgebrochen war um nach Shinou zu reisen. Mit ihr zusammen und mit keinem anderen Mädchen hätte er sich auf diese Reise eingelassen. Und er bereute keine Sekunde seine Entscheidung.

Den Kopf wieder zu ihr wendend, antwortete er: „Falls du meinst, ob ich es bereue mit dir aufgebrochen zu sein, dann muss ich dich enttäuschen. So schnell wirst du mich nicht mehr loskriegen.“ Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht und sie boxte leicht auf seinen Arm. „Idiot.“, feixte Haruka. „Warum müssen Frauen immer zu Gewalt neigen?“, gab er feixend zurück. Nochmals bekam er Harukas Faust zu spüren. „Das habe ich nicht so gemeint!“ Lachen schob sich Haruka eine Strähne aus dem Gesicht. „Klar, dass hätte ich jetzt auch gesagt.“ Nahezu beleidigt wandte sich Shuu ab und schmollte.

Lugia huschte wieder zu ihnen und tapste neben ihnen her. Eine Gruppe von Rowdys näherten sich Shuu und Haruka. Sie hatten ausgefranste Jeansjacken an und wirkten nicht gerade freundlich. Noch gerade so schaffte es Lugia in die Böschungen zu springen um nicht entdeckt zu werden.

Es war eine Gruppe von fünf Motorradfahrern. Sie brausten auf die beiden Jugendlichen zu und umkreisten sie mit ihren Bikers. Haruka und Shuu blieben stehen. „Hey, hey. Was sehe ich denn da?“, lachte der einer. Er hatte beeindruckende Muskeln und sah eher etwas finsterer aus, als seinen Kumpanen. Sicherlich war er der Anführer der Gruppe. „Keine Ahnung, Boss. Sieht nach kleinen Kindern aus. Haha.“, erwiderte ein Anderer, ein eher hagerer Typ. Der Boss der Biker-Gang setzte den Fuß auf den Boden und blickte hinüber zu den beiden Jugendlichen. „Hey, hey, er ist in Begleitung einer jungen Lady.“ Nun lachte einer der Anderen, die sich etwas im Hintergrund hielten. Der Muskelprotz packte Haruka am Handgelenk und ließ diese zusammen zucken. Shuu schlug dem Typen die Hand weg und hielt seinen Arm beschützerisch vor ihr. „Fass sie nicht an.“, fauchte Shuu ihn an. Wieder erklang ein scheußliches Lachen, aber Shuu wich keinesfalls ängstlich zurück. Nein, wenn Blicke töten könnten, dann wäre der Anführer der Biker-Gang sogar wohl tot umgefallen, so böse sah der Grünhaarige ihn an. „Was willst du, Wicht? Du könntest noch nicht einmal fünf Minuten gegen mich standhalten!“ Im Inneren Shuus wallte Zorn auf, doch nach Außen wirkte er eher ruhig, als aufgebracht. „Ach ja? Willst du es unbedingt herausfinden oder kneifst du?“ Der Schwarzhaarige zückte ein Pokéball. „Heul aber nicht, wenn du verlierst! Los Skunkapuh, mach ihn fertig!“ Ein stinktierartiges Pokémon erschien, dessen Fell purpurfarben war. Während Shuu ebenfalls ein Pokémon hervorrief, öffnete Haruka Pokédex um das Pokémon zu analysieren: „Skunkapuh – Das Stinktier-Pokémon: Um sich zu schützen, sondert dieses Pokémon eine Flüssigkeit ab, die 24 Stunden anhält. Andere Pokémon gehen auf Abstand bei diesem Gestank.“ Die Stimme des Pokémon Lexikons verstummte und Haruka schaute etwas besorgt zu Shuu. Dieser hatte inzwischen Nachtara aus seinem Pokéball gerufen. „Skunkapuh, mach es mit Schlitzer fertig, los!“, befahl der Boss der Biker. Das Stinktier-Pokémon lief auf Nachtara zu und spreizte die linke Klaue für einen heftigen Schlitzerangriff. Das Unlicht-Pokémon machte sich währenddessen bereit für einen Gegenangriff. „Erteil ihm eine Lektion und dann Spukball!“ Das schwarze Pokémon machte eine Rolle in der Luft und wirbelte dann Sand auf um diesen Skunkapuh ins Gesicht zu schleudern. Für einen Augenblick war dies, dank des Sandes, unfähig etwas zu sehen und bekam volle Breitseite den Spukball ab. Skunkapuh flog gegen einen Baum, rappelte sich letztendlich wieder auf um auf Nachtara zu zuspringen. „Matschbombe, Skunkapuh und dann Dunkelklaue!“ Zuerst bombardierte das Gift-Pokémon Nachtara mit einer Salve von schlammigen und übel riechenden Kugeln. Nachtara wich zurück und zitterte benommen. Gleich darauf wurde Shuus Pokémon jedoch auch noch von der Dunkelklaue Skunkapuhs erwischt, die anscheinend nicht seine Wirkung verfehlte! Nachtara prallte auf den Boden und kam nur schwerfällig auf die Beine. ‚Lange wird Nachtara nicht mehr kämpfen können. Ich muss ihn überlisten…’, schoss es Shuu durch den Kopf. „Spukball“ Wieder beschoss das nachtaktive Pokémon das gegnerische Pokémon mit einem Spukball. „Was hast du vor?“, keifte der Boss. „Skunkapuh, mach dich bereit zu einer Matschbombe, wenn sich der Rauch verzogen hat!“ Auf Shuus Gesicht lag ein fieses Grinsen. „Ruckzuckhieb-Eisenschweif Kombination!“, brüllte er und Nachtara raste mit hoher Geschwindigkeit in den Rauch. Man konnte nur den Aufenthalt des Pokémon hervorahnen, an dem Aufleuchten des Schweifes. Doch zu spät – Skunkapuh hatte wenig Chancen auszuweichen und wurde zurückgeschleudert. Der Unbekannte fluchte leise. „Verdammt.“ Nur mühselig kam das Gift-Pokémon wieder auf die Beine.

Doch nun mischten sich die restlichen Fünf im Hintergrund ein. „So nicht!“, rief einer und in seiner Hand blitzte ein Pokéball auf. „Bronzel!“ „Traunfugil!“ „Pionskora!“ „Smogon!“ „Und Arbok, komm raus!“

Nun standen sechs Pokémon, wenn man noch Skunkapuh dazu rechnte, gegen ein Pokémon, welches schon genauso angeschlagen war, wie das des Anführers. „Greift an!“, schrieen die Gang-Mitglieder gleichzeitig. Die Pokémon gehorchten ihren Trainern und stürzten sich auf Nachtara. Ihnen war es egal, dass sie unfair waren und somit den Kampfesstolz jedes Pokémons brachen.

Haruka konnte das Debakel nicht mit ansehen und mischte sich nun ein. „Nichts da! Da war ein fairer Kampf!“, brüllte die junge Trainerin sie so heftig an, dass alle samt kurz zusammen zuckten. „Psiana! Zeig es ihnen!“ Die Braunhaarige war so wütend letztendlich, dass ihre Stimme leicht zitterte. „Shuu! Zeigen wir denen mal so richtig, was wir Koordinatoren drauf haben!!“ Es war eher eine Aufforderung, als eine Frage, aber Shuu verstand schnell und nickte nur. „Okay!“, erwiderte er selbstbewusst. „Nachtara, Hyperstrahl, los geht’s!“ Im Maul des Unlicht-Pokémon blitzte eine orangefarbene Kugel, begleitet vom rötlichen Lichtschein, die letztendlich zu einem gewaltigen und zerstörerischen Strahl anwuchs. „Psiana, benutze Psychokinese!“, rief das Mädchen. Der Juwel Psianas glühte auf und das Pokémon strahlte eine unheimlich, starke Aura aus, die den schlanken Körper des Pokémons rötlich umschwärmte. Die enormen Psychokräfte erfassten den Hyperstrahl und verdoppelten seine Stärke. Durch die heftige Explosion, die darauf folgte, wurden die gegnerischen Pokémon hart auf den Boden geworfen und waren allesamt K.O.. „Da-Das kann nicht sein…“ Beinahe ängstlich wich der Anführer der Bande zurück. „Wer seid ihr?“

Shuu und Haruka riefen ihre Pokémon zurück in ihre Bälle und neigten dann den Kopf zu ihm. „Haruka aus Hoenn und das…“ „Mein Name ist Shuu, ich bin ein Koordinator aus LaRousse City.“, schnitt er Harukas Wort ab. „Ihr beide… Ihr habt doch das große Festival von Johto gewonnen!“, stammelte er leicht beirrt. Bevor Shuu oder Haruka etwas darauf erwidern konnten, ertönten Sirenen und die altbekannte Officer Rocky erschien in der Ferne. Die Biker-Bande schreckte auf und stürzten aufgebracht zu ihren Maschinen um sie zu besteigen und dann schließlich eilig davon zu rasen, wie die Verrückten.

Unfähig zu handeln, blieben die beiden Jugendlichen zurück und starrten ihnen nur hilflos hinterher. Das Quietschen des Motorrads von der Officer holte sie zurück in die Gegenwart. „Hey! Ihr da! Ich habe eine Explosion gehört. Ist alles in Ordnung bei euch?“, wollte die Polizistin wissen. Shuu und Haruka wandten sich zu ihr um. „Alles in Ordnung, Officer.“, sprach Shuu ruhig. Diese sah sich um und entdeckte die aufgewühlte Erde, die durch Reifen verursacht wurde. „Verdammt, dass war sicherlich die Bande von Masaki.“ Haruka sah die blauhaarige Frau fragend an. „Von wem?“ Officer Rocky seufzte leicht. „In letzter Zeit treibt in dieser Gegend eine Motorrad Gang ihr Unwesen. Sie stehlen Anfängertrainern ihr Geld oder gar ihre Pokémon. Diese Bande wird von Masaki, einem recht kräftigen Mann, geleitet.“

Ja, die Beschreibung passte auf ihn. Der Typ war wahrhaftig Masaki, der Anführer der Räuberbande gewesen. Sehr wahrscheinlich hatte er beide für Trainer gehalten, die gerade erst ihre Reise begonnen hatten. Wie dem auch sei, sie hatten Masaki und dessen Gefolge gehörig die Leviten gelesen. „Er und seine Bande sind gerade eben geflüchtet.“, erzählte Haruka. Officer Rocky fluchte. „Mist, schon wieder sind sie mir entwischt.“ Schließlich schaute sie Shuu und Haruka an. „Kann ich euch noch irgendwie helfen?“, fragte sie, doch beide schüttelten den Kopf. „Wollt ihr nach Sandgemme?“ Nun bejahte Shuu die Frage mit einem kurzen Nicken. „Nun, weit ist es nicht mehr. Ich werde euch mitnehmen.“ Haruka bedankte sich für dieses Angebot. „Keine Ursache.“

„Haruka, hast du nicht jemanden vergessen?“, erinnerte Shuu sie. Diese nickte nur und pfiff dann schließlich. Aus dem nah gelegenen Gebüsch erschien Lugia, und quiekte leise, als Haruka ihn über den Kopf streichelte. Verspielt zehrte er an Harukas Hose. „Na komm, wir haben keine Zeit zum Spielen.“

Officer Rocky war alles andere, als erfreut ein legendäres Pokémon zu sehen. „Was macht dieses Lugia in eurem Besitz?“, erkundigte sich die Polizistin zornig. Lugia versteckte sich hinter seiner ‚Mama’ und lugte nur schüchtern hinter ihr hervor. „Wir haben es nach dem Sturm gefunden und haben von Professor Birk den Auftrag es zu seinem Kollegen Professor Eibe zu bringen.“, erwiderte Shuu. Die Haltung der Blauhaarigen lockerte sich einwenig. „Wenn das so ist, dann kann ich euch schlecht, wegen Wilderer verhaften.“

Shuu und Haruka erwiderten darauf nichts und sahen nur besorgt zueinander rüber. Officer Rocky hatte sie anscheinend für Pokémon Diebe gehalten. Es beruhigte sie, dass dies nun nicht mehr der Fall war. „Worauf wartet ihr? Na los, steigt in den Nebenwagen ein.“

Gesagt, getan. Zusammen quetschten sich Shuu und Haruka in den Nebensitz. Zum Glück mochten sie die Nähe des Anderen. Vor eineinhalb Jahren hätte dies in einer argen Streiterei geendet. Nur Lugia passte leider nicht mehr rein und musste sich in seinen Pokéball verziehen.

Officer Rocky blickte zu ihnen. „Haltet euch gut fest. Es geht los!“, kündigte die Polizistin an und brauste schließlich los.
 

Milhife von Officer Rocky waren Shuu und Haruka schnell an ihrem Ziel angelangt: Sandgemme.

Sie sahen schon aus der Ferne die Dächer der Häuser des Dorfes. Am Rand zur westlichen Dorfsgrenze befand sich das Labor des Professors. Unmittelbar daneben, nur durch einige Meter getrennt, stand das Pokémon Center, das exakt der Größe der Siedlung entsprach. Das Krankenhaus für Pokémon war eher klein, aber war ausreichend für seinen Standort.

Da es ein kleines Dorf war, befanden sich ungefähr zehn Häuser im Dorf, die fast genauso aussahen, wie die etwas älteren Bewohner des Dorfes.

Sandgemme war schließlich ein Dorf, in dem zum Größtenteils Familien und die Älteren wurden ja nicht ausgeschlossen.

Die ruhige und friedliche Umgebung ermöglichte ihnen hier ihr fortgeschrittenes Alter zu genießen.

Im Süden des Dorfes zog sich ein schöner, aber kleiner Sandstrand entlang. Also ein perfekter Ort für Senioren!

„Da sind wir.“, kündigte die Polizistin an. „Das ist Sandgemme und dort…“ Sie deutete auf ein Gebäude mit grauem Dach. „…ist das Labor von Professor Eibe.“

Haruka und Shuu folgten ihrem Blick. „Ich nehme an, dass ihr dann wieder nach Jubelstadt wollt?“ Abermals nickten die beiden Jugendlichen. „Gut, dann treffen wir uns am Abend wieder hier.“, meinte die Officer und war auch schon weg. Haruka und Shuu ließ sie alleine zurück.

Das Klicken von eines Pokéballs ertönte und das darin liegende Pokémon erschien in einer hellen Lichtflut vor ihnen. Wild mit den Flügeln schlagendm begrüßte Lugia Haruka. Shuu blickte währenddessen hinab. „Du hast wohl einen kleinen Ausreißer.“

Die Braunhaarige erwiderte nichts darauf und kniete sich stattdessen zu Lugia hinab. Du darfst niemals von selbst aus deinem Pokéball kommen, hörst du?“ Ihre Stimme war streng, eben einer Mutter gleich.

Fragend erwiderte das silberweiße Etwas den Blick seiner Trainerin, Mutter, was auch immer, sie für Lugia war. Keinesfalls verstand er, warum er nicht bei ihr sein durfte. Eingeschüchtert legte das Kleine den Kopf unter den Flügel.

Haruka musste unwillkürlich lächeln. Lugia wusste, wie er es schaffte, ihr Herz zu erweichen. „Na komm, du Racker.“ Liebevoll zog Haruka das kleine ‚Kind’ zu sich heran und umarmte ihn.

Shuu schnippte sich eine Strähne aus dem Gesicht und sagte schließlich. „Na kommt, ihr Zwei, wir sollten zum Labor gehen.“ Haruka war einverstanden und folgte ihm, zusammen mit Lugia. Es war ja zum Glück nicht weit bis zum Gebäude des Professors.

Der Grünhaarige klopfte an dir Tür. Keine Antwort. Na gut, noch mal und diesmal kräftiger! Wieder keine Antwort. War der Professor vielleicht nicht da?

„Hm, er ist wohl nicht da.“, bemerkte Haruka knapp.

Plötzlich ertönte ein Räuspern hinter ihnen und Beide zuckten zusammen. „Gut erkannt.“ Nun etwas verblüfft wandten sich Shuu und Haruka um. Sie sahen sich Auge im Auge mit einem alten Mann mit weißen Haaren gegenüber – Professor Eibe.

„Ihr wollt zu mir?“ Sein Blick fiel auf das Lugia Baby, das sich halb hinter Shuus Bein versteckte. „Ah, ich habe schon von euch gehört. Kommt doch bitte mit rein.“

Schlüsselgeklimper verriet, dass der Professor die Tür aufsperrte.

Haruka und Shuu gehorchten und traten in den halbdunklen Raum. Sie konnten nur wage die Umrisse einiger Möbel und allerlei Regalen mit Ordnern ausmachen. Schließlich betätigte der alte Mann den Lichtschalter und brachte Licht ins Dunkle. Es war penibel aufgeräumt, alles sortiert und übersichtlich, dagegen waren die Labore von zwei anderen Professoren, die Haruka persönlich kannte, um einiges chaosreicher.

Ein junger Mann, im weißen Kittel gekleidet, kam aus einem Eckchen des Labores. „Da sind sie ja wieder, Professor!“ Der Assistent neigte den Blick zu Haruka und Shuu. „Oh! Sie haben ja Gäste!“, fügte er noch hinzu.

Etwas abweisend brachte der Professor seinen Assistenten mithilfe einer raschen Handbewegung zum Schweigen. „Ich minder deine Freude nur ungern, aber die Kinder haben ein wichtiges Anliegen.“ Damit meinte er ganz klar das Lugia Baby. Und ja, so war es auch!

Dochg nun schien sich der junge Mann an dieses Anliegen zu erinnern. „Sind das die Kinder, die das junge Lugia gefunden haben?“ Wieder bejahte sein Vorgesetzter die Frage mit einem Kopfnicken, wenn auch schweigend. Anschließend blickten die Fremden auf das junge Lugia hinab.

Auf dem ersten Blick fand Haruka den alten Man, der sich als Professor Eibe entpuppt hatte, als eher unfreundlich. Nicht vom Aussehen, aber von seiner Art…

„Ich ich auf den ersten Blick erkennen kann, ist Lugia in einem guten Zustand.“, lobte dieser. Der Assistent kniete sich währenddessen vor das Pokémon. „Dürfte ich mir es für weitere Untersuchungen ausborgen?“ Zögerlich gab Haruka ihr Okay. Ihr Schützling war zwar sehr aufgeweckt und verspielt, doch hatte er ziemlich Respekt vor Fremden. Zwar war ihre Sorge berechtigt, da diese Furcht vor Neuem relativ normal war. Trotzdem stand sie dieser Angelegenheit eher skeptisch gegenüber.

Nun, wenigstens ließ sich Lugia ohne Komplikationen auf den Tisch heben. Wie heißt es aber so schön? Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben!

Wie vorhergesehen, schnappte Lugia nach der Hand seines unerlaubten Anfassers und erwischte diese auch! Ein schmerzvoller Schrei durchschnitt die Luft. „E-Es ha-hat mich… gebissen!“, wimmerte der junge Mann. Der Blick des Professors zeigte eher Spott, als Mitleid mit seinem Mitarbeiter. „Wirst du noch nicht mal mit einem Baby fertig, Higo?“, spottete er. Fast kleinlaut duckte sich der Angesprochene und rieb sich die Hand, in der Lugia seine kleinen, aber trotzdem scharfkantigen Zähne vergraben hatte. Dieses saß nun quiekend auf dem Tisch, als würde es kein Wässerchen trügen!

Der Professor räusperte sich. „Während er Lugia ohne Zwischenfälle untersucht…“ Er warf Higo, dem Assistenten, einen mahnenden Blick zu. „…werde ich euch etwas über diese Pokémon erzählen.“, meinte Professor Eibe und wandte sich zu einer Leinwand, die bereits aufgebaut war. Er betätigte den Schalter und das Bild eines erwachsenden Lugias erschien. „Lugia können mit einem einzigen Flügelschlag einen Sturm entfachen, der 40 Tage dauert.“ Aufmerksam hörten Shuu und Haruka zu. „Darum entschieden sie sich auf dem Meeresgrund zu leben.“ Ein Bild eines Lugia wurde eingeblendet, welches am Boden des Meeres schlief. Es war ein altes Gemälde, das so real wirkte, dass Shuu erst glaubte, es sei tatsächlich eine echte Aufnahme. „Sie wollen also ihre Kräfte dadurch im Zaum halten…“, schlussfolgerte dieser. „Gut erkannt, junger Mann.“, sprach der Weißhaarige. „Der letzte Sturm… Dieser Sturm war kein normales Unwetter.“

Haruka blickte den Professor mit einer Mischung auch Schock und Irritation an. „Sie glauben doch etwa nicht…“ Sie wagte diese Worte nicht auszusprechen, nein, gar zu denken! „Doch.“, bestätigte er. „Nur durch solch extreme Wut eines Lugia kann ein solcher Sturm verursacht werden.“

Haruka und Shuu sahen, wie auf die Leinwand, die eine Aufzeichnung eines zerstörten Dorfes darstellte. Beide kannten die sagenumwogenden Legenden, doch hatten sie diesen keinen Glauben geschenkt. War dies nun ein Fehler gewesen?“

Professor Eibe schaltete das Gerät aus und richtete seinen Blick starr auf die jungen Trainer. Lugia schmiegte sich an Harukas Bein, als es endlich wieder zu ihr durfte. „Begreift ihr nun? Dieses junge Pokémon scheint der Schlüssel für dieses Drama zu sein.“ Er machte eine kurze Redepause um ihnen zu ermöglichen über das Gesagte noch einmal nachzudenken. „Wir müssen alles daran setzen um zu erfahren, wo sich die Mutter befindet.“

„Professor! Professor!“, ein zweiter Assistent erschien im Raum. Er wirkte sehr aufgebracht. „Irgendjemand scheint am See der Wahrheit Unruhe zu stiften! Kommen sie schnell!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  _Risa_
2007-12-10T18:33:24+00:00 10.12.2007 19:33
Mit so einer Raudibande werden die beiden doch locker fertig ^_^
tolles Kpi, süßes Lugia und einfach so kawaii x333

LG Charizard
Von:  Sakuna
2007-12-07T13:44:03+00:00 07.12.2007 14:44
Ach Lugia ist so verspielt. Wie suss.
Scheinbar hat Professor hat Recht und die kleine Lugia ist der Schlussel dafur

Ja ide beide haben die Biker gezeigt. aber ich denke, kommen wieder oder nicht?

Aufjedenfall freue ich mich schon auf die nachste kapitel

Sakuna
Von:  Rowan90
2007-12-07T12:41:49+00:00 07.12.2007 13:41
wow ein lugia kann einen so gewaltigen sturm hervorrufen? der 40 tage dauert? hadde sache o__O
war wieder ein tolles kapi^^
war richtig süß wie sie am anfang im bett waren und dann ne kissenshclacht veranstaltet ham und iwe sie die roudies fertig gemacht ham.... geil^^
see der wahrheit... cooler name, ma schaun ob da wieder die bakas mit ihren bikes sin, also mach schnell weida^^
hdgdal rowan90
Von:  Yurippe
2007-12-06T23:40:24+00:00 07.12.2007 00:40
Und auf nicht-legendäre Pokemon muss man nicht so gut aufpassen??? O.o

Sehr interessant!
Lol, wie blöd waren denn diese Räuber? Haben die kein Fernsehen? XD
Von:  Kimie_Yashi
2007-12-06T22:47:22+00:00 06.12.2007 23:47
Autsch, das süße Baby kann auch beißen XD

Finde das soooo toll wie du Haruka als Mama beschreibst.... jetzt fehlt nur noch Shuu als Papa und jemand der mal sagt, dass sie wie eine Ehepaar & ihr kleines Kind sind und alles ist Perfekt XD

Bin schon gespannt darauf wie es weitergeht....
so, gehe jetzt ins Bett,
NACHT!!!

*PS: Habe die FF noch immer nicht gefunden, aber dafür um die 20 andere, die ich noch lesen werde XD *
Von:  Karlchen
2007-12-06T19:46:01+00:00 06.12.2007 20:46
das kapi ist dir wieder einmal suuuuupi gelungen die zeit vergeht wie im fluge wenn man ff liest XD
Naja was soll man sonst auch machen ??
OK bis zum nächsten kapi XD

LG Karlchen
Von:  Dark-Angel132
2007-12-06T19:32:36+00:00 06.12.2007 20:32
Hallo <3
Also.. Nun sind die beiden endlich in Sandgemme!
Ich war da auch schon recht oft <3 (also im Spiel oO)
Man hatte es sich schon fast denken können das die Mama von klein Lugia an dem Unwetter schuld war, da es vill. irgendwie verloren gegangen ist.. Aber ich will jetzt nichts schlimmes hoffen OO

Ha x3 Gegen Haruka und Shuu hat eben keine Raudibande eine Chance!
Zwei drei Attacken von Psiana und Nachtara und schon sind alle Feinde ausgeschaltet. Doch wie kommt die Polizisten darauf das die beiden Wilderer sind? Ich meine wenn es so wäre, würde Lugia nicht so glücklich um Haruka herum hüpfen oder? ^^°

Also das Kapitel hat mir wirklich sehr gut gefallen <3
Der Anfang war besonders niedlich x3
Deine Grammatik und Rechtschreibung ist wirklich gut, aber worauf du achten solltest ist das du keine Satzzeichen auslässt.
Ich hab da nämlich einen Satz gesehen bei denen eines der Anführungszeichen gefehlt hat, aber das war nicht weiter schlimm ;3

Freue mich auf ein weiteres Kapitel!
Liebe grüße
deine Angel
Von:  arashi_hana
2007-12-06T18:50:44+00:00 06.12.2007 19:50
Tolles Kap. gefällt mir.
Shuu und Haruka Wilderer????? wie kommt man denn auf so eine absurde Idee
mach weiter so

arashi_hana


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