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At Nightfall

Bei Anbruch der Nacht- Kapitel 7 komplett
von

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Kapitel 3

Kapitel 3
 

Hallo zusammen!!!

Ich bin wieder da. Und habe ein neues Kapitel mitgebracht. Ich hoffe die Wartezeit war nicht all zu lang für euch und wünsche viel Spaß bei diesem Kappi.

Wenn’ s Fragen gibt, dann immer her damit, ich beantworte sie gern!

Wie immer bitte ich um Kommentare, auch gern mit Verbesserungsvorschlägen.

Ich möchte mich natürlich auch bei meinen Kommi Schreibern bedanken! :-)

So und jetzt spann ich euch nicht länger auf die Folter und sage in dem Sinne:

Gutes Lesen!!!
 

Eure Ice- Queen
 

Kapitel 3
 

Kurz nach sieben saß Seto an seinem Stammtisch im Restaurant, das Gesicht frisch gewaschen, das Haar ordentlich gekämmt. Seine Züge verrieten große Müdigkeit.

Doch seine Augen waren wach.

Joey war nicht im Café La Lune, und Ishizu war nicht zur Arbeit gekommen.

Eigentlich hatte er auch keinen der beiden erwartet.

Er war wegen Tea hier.

Bei Tagesanbruch hatte er die junge Frau aus der Pathologie treten sehen, übermüdet, geschafft, und war ihr gefolgt, weil er wusste, wer ihre Freunde waren.

Und dieses Restaurant mochte auch Tea sehr gern.

Seto beobachtete die junge Frau. Wieder und wieder fuhr sich Tea durchs Haar, drückte die Finger an die Schläfen, schüttelte den Kopf. Sie bestellte sich Kaffee und Eier.

Als die Eier vor ihr standen, schob sie den Teller zur Seite, starrte ihn an und deckte ihn schließlich mit einer Serviette zu. Als wolle sie den Eiern ein anständiges Begräbnis geben.

Setos Bedienung trat an den Tisch. Heute Morgen war es ein junges Mädchen namens Hitomi. Er fragte sie nach Ishizu. Nein, sie war heute nicht da.

Tea merkte offenbar, dass sich die beiden unterhielten. Seto sah sie an. Tea brachte ein Grinsen zustande.

“Tut mir leid, ich wollte nicht lauschen. Sind sie aus Domino?”

“Ja. Ich wohne seit einiger Zeit hier. Und Sie? Sind Sie denn aus Domino?”, fragte Seto höflich.

Tea nickte.

“Es ist sehr schön hier, deshalb habe ich mich auch entschlossen hierher zu ziehen.”

“Das habe ich früher auch immer gedacht.” Tea zögerte einen Moment, dann betrachtete sie Seto fast sehnsüchtig. “Ich habe eine schlimme Nacht hinter mir”, gestand sie.

“Ach so?”

Tea nickte hoffnungsvoll. Seto deutete auf den Stuhl ihm gegenüber. “Setzen Sie sich doch zu mir und erzählen Sie mir davon.” Tea sprang auf, nahm ihren Kaffee und setzte sich zu Seto.

Dann bot sie ihm die Hand. “Tea Gardner”, stellte sie sich vor.

“Seto Kaiba”, wurde nach kurzem Zögern erwidert.

Sein Name kam ihm nur schwer über die Lippen. Er hatte ihn lange nicht gebraucht.

“Habe ich Sie schon mal gesehen?”, fragte Tea.

“Vielleicht. Ich bin ab und zu hier.”

“Ich auch. Ich habe das Gefühl, Sie zu kennen. Puh, das klingt seltsam. Ich wollte jetzt nicht… glauben Sie mir, ich versuche nicht… Ich meine, ich habe einen Freund. Na ja, im Moment zwar nicht, weil er Schluss gemacht hat, aber damit wollte ich sagen, dass…”

“Schon gut”, meinte Seto und hob belustigt die Hand.

Tea nickte. “Ich versuche zu schreiben. Ich glaube, ich bin eine ziemlich gute Schriftstellerin. Jedenfalls sind meine Freunde der Meinung. Und die sind auch Schriftsteller, zum Teil sogar richtig erfolgreiche.” Wieder fuhr sie sich durchs Haar. Ihre Kleidung- Jeans und eine gut sitzende Bluse- war sauber und ordentlich, jedoch etwas zerknittert.

Seto hob die Kaffeetasse. “Dann sollten Sie dranbleiben. Ich würde selbst auch gern schreiben.”

“Was machen Sie denn beruflich?”

Seto zögerte kurz, wich Teas Blick jedoch nicht aus.

“Reisen.”

“Ach so. Dann sind Sie also reich und unabhängig. Haben Sie eine große Firma?”

“Nein, das nicht.”

“Ich wette, Sie haben ein hohes Ansehen in der High Society.”

“Auch das nicht.”

“Aber zumindest ein großes Anwesen, oder?”

“Ach, all diese Dinge ändern sich heutzutage rasch”, meinte Seto leichthin.

“Ja, klar, aber…”

Seto beugte sich vor. “Also, was hat sie so aufgewühlt?”

“Ach, tja, nun, ich… äh… ich arbeite nebenbei, um mir ein bisschen Geld zu verdienen, und zwar in der Gerichtsmedizin. Es ist ziemlich interessant, man kann bei solchen Jobs viel lernen. Aber gestern Nacht… o, Gott!”

“Was war denn gestern Nacht?”

“Wir hatten einen Verkehrsunfall, eine Studentin. Ist direkt durch die Windschutzscheibe geflogen. Grauenhaft…”

“Ziemlich übel zugerichtet, nehme ich an?”

“Völlig. Aber das merkwürdigste, das Schrecklichste…”

“Das Schrecklichste war?”

“Der Kopf.”

“Was war denn damit?”

“Der Kopf…” Tea befeuchtete die Lippen. “Er war weg, aber nicht ganz. Er hing noch mit ein paar Fleischfasern und Sehnen dran. Und es gab Blutspuren, aber keine richtigen Lachen. Und die Augen- o Gott, das Opfer hat es kommen sehen, diese Augen…”

Seto war einen Moment lang stumm, dann fragte er:

“Steht es denn fest, das es ein Unfall war?”

Tea atmete tief aus. “Was soll es denn sonst gewesen sein? Was zum Teufel sonst? Das Auto war um einen Baum gewickelt, und das Opfer war ebenfalls halb um den Baum gewickelt. Es ist gar nicht weit von hier passiert, in der Nähe des Friedhofs. Mein Gott, es war schrecklich. Ich habe kleine Kinder gesehen, arme alte Leute, die überfallen und erschlagen wurden… Aber so etwas wie die Augen dieses Unfallopfers habe ich noch nie gesehen.”

“Sie sollten heimgehen und ein bisschen schlafen.”

“Ich bin nicht sehr müde.” Tea starrte in ihren Kaffee. “Oder vielleicht doch. Aber irgendwie… Ich bin…”

“Was?”

“Ich bin müde. Aber ich kann nicht schlafen.”

“O doch, das können Sie.”

Sie blickte hoch. “Ich…”

“Sie können es.”

Tea nickte. “Ja. Danke. Ich gehe jetzt heim und schlafe.”

Sie stand auf und schickte sich zu gehen an, wandte sich dann aber noch einmal verlegen um. “War nett, Sie kennen zu lernen. Nochmals vielen Dank. Bis bald!” Seto nickte. Tea ging.

Gedankenverloren starrte Seto ihr nach.
 

Als Joey aufwachte, stellte er fest, dass er auf dem Sofa lag und Yami neben ihn.

“Alles in Ordnung?”

Panik überfiel ihn. Was hatte er gesagt und getan? Nichts, nichts- Yami war hereingekommen, er war ohnmächtig geworden. Yami war sehr spät- oder sehr früh, je nachdem, wie man es nahm- gekommen. Er war nicht in seinem Bett gewesen.

Er hatte nur geträumt.

Nein, nicht von ihm.

Doch, bestimmt von ihm! Wen sonst würde er in seine Träume lassen, in so einen Traum?

“Du bist ziemlich durcheinander, stimmt’ s? Aber das ist auch kein Wunder”, meinte Yami freundlich, und seine Augen leuchteten sanft, als er ihm das Haar aus dem Gesicht strich.

Durcheinander? Er stand kurz davor, den Verstand zu verlieren!

“Ich… äh…”

“Nimm’ s mir nicht übel, aber du siehst ziemlich schrecklich aus. Und ich fühl mich so.”

Er sah schrecklich aus? Nun, das wollte er ihm gern glauben. Und er glaubt ihm auch, dass er sich schrecklich fühlte. Er wirkte eingefallen und gealtert. In einem solchen zustand hatte er Yami noch nie erlebt.

“Zögernd streichelte Joey seine Wange. “Du bist bestimmt völlig erledigt. War die Nacht denn so schlimm?”

“Entsetzlich.” Yami schüttelte den Kopf. “Sogar deine Freundin Tea wurde ganz grün.”

“Das tut mir leid. War es ein Jugendlicher?”

“Ja, eine Studentin. Von auswärts. Offenbar kein unbeschriebenes Blatt, aber trotzdem noch… ziemlich jung.” Er betrachtete Joey mit einem merkwürdigen Blick. “Hör mal, ich… äh… ich war mein ganzes Leben noch nie so begeistert, dass ein Mann mit mir zusammen sein will, aber… aber ich glaube, ich muss heim. Mir geht es ziemlich dreckig, ich kann die Augen kaum offen halten. Ich würde dir so gerne Wonne schenken, Wonne ohne Ende; so gerne zeigen, dass deine Welt ohne mich nie mehr dieselbe sein wird. Aber ich weiß nicht, ob ich das in meiner momentanen Verfassung schaffen würde.”

“Das kann ich verstehen”, erklärte Joey leise. “Ich… äh… ich bin mir selbst auch nicht so sicher, ob ich dir momentan Wonne ohne ende schenken könnte.”

“Du hast schlecht geschlafen”, stellte Yami fest. “Hattest du Albträume?”

“Hm, ja, Träume”, erwiderte Joey.

Das war keine Lüge.

Oder etwa doch?

“Ich habe mich nach Einzelheiten über das Verbrechen in Nagasaki erkundigt”, sagte er. “Akira wird heute alles rein bekommen. Wenn ich ausgeschlafen habe, können wir gemeinsam zur Dienststelle gehen und uns die Informationen ansehen, die er aufgetrieben hat.”

“Gut. Danke, Yami. Du siehst richtig… ausgezehrt aus. Wenn du willst”, schlug er vor, “kannst du hier ein bisschen schlafen.”

“Nein, ich muss nach Hause. Ich möchte mich umziehen. Ich brauche etwas Frisches zum Anziehen. Nach der Gerichtsmedizin…”

“Verstehe.”

“Ich kann dir gar nicht sagen, wie erschöpft ich bin. Es tut mir echt leid.”

“Mach dir keine Sorgen!”, entgegnete Joey hastig. Was hatte er sich dabei gedacht, Yami zum Bleiben aufzufordern? Sein Schlafzimmer sah aus, als hätte er ein Dutzend Freunde zu einer Orgie eingeladen!

“Ich entschädige dich bald dafür.”

“Nein, ich entschädige dich”, versprach Joey ihm.

Yami nickte und stand auf. An der Schwelle blieb er noch einmal stehen. “Bitte, sperr deine Tür auch tagsüber zu. Diese schreckliche Geschichte ist zwar in Nagasaki passiert, also weit weg, aber es gibt eine Menge Verrückte auf dieser Welt. Damit ist überhaupt nicht gesagt, dass es dieselben sind, aber trotzdem…”

“Hey”, meinte er, “Ich bin schlau genug, immer die Tür zu verschließen.”

Yami nickte. “Wir sprechen uns dann später.”

Joey drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und fühlte sich dabei sehr sonderbar- als habe er ihn betrogen.

Oder als würde er einen anderen betrügen.

“Yami”, murmelte er beschämt.

“Ja?”

“Ich liebe dich sehr, weißt du”, flüsterte er kaum hörbar.

Yami umfasste sein Kinn. “Ich bete dich an!” Lächelnd liebkoste er seine Wangen, dann trat er hinaus.

“Sperr zu!”

“Jawohl.” Die Tür ging zu.
 

Yami Muto hörte, wie Joey die Tür hinter ihm verschloss.

Er ging den Flur entlang, dann blieb er noch einmal stehen und blickte sich um Idiot!, beschimpfte er sich in Gedanken.

Geh zurück!

Das war der reine Wahnsinn. Er hatte schrecklich lange darauf gewartet. Joey war ein starker Mann, aber durch die Ereignisse in Schottland hatte er einen Knacks abbekommen. Das war wahrlich kein Wunder. Trotzdem hatte sich Yami Hals über Kopf in ihn verliebt und hatte gerne gewartet. Joey spielte keine Spielchen, er war immer aufrichtig. Er war liebevoll, lustig, charmant und gut aussehend. Von Anfang an hatte er sich zu Joey hingezogen gefühlt.

Jetzt konnte er wahrhaftig auch noch ein bisschen länger warten. Joey war verstört.

Und bei Gott, ihm ging es wirklich ziemlich dreckig.

Noch nie hatte er sich so elend gefühlt. Zum Teufel, ja, zum Großteil hatte es mit dieser Leiche zu tun. Aber eigentlich hatte es schon früher angefangen. Es hatte angefangen als…

… als dieser Mann ihn gestern Abend nach dem Weg gefragt hatte. Er war unterwegs zu Joey gewesen. Er hatte echt gut ausgesehen, aber seine Erscheinung hatte ihn nicht betört.

Joey war wunderschön.

Er hatte geniest. Vielleicht hatte er sich bei ihm etwas geholt. Und deshalb war er jetzt in diesem traurigen Zustand, zu nichts zu gebrauchen.

Trotzdem…

Als er sich von Joey verabschiedet hatte, war ein äußerst seltsames Gefühl in ihm aufgestiegen; es war ihm vorgekommen, als ob ihm etwas entgleiten würde, etwas, das er nicht recht zu fassen bekam.

Eine merkwürdige Angst umfing sein Herz.

Geh zurück!, drängte ihn eine Stimme.

Er schüttelte all diese seltsamen Gefühle ab.

Reiß dich zusammen!, mahnte er sich. Schließlich bist du ein Cop!
 

Die junge Frau schlüpfte auf den Stuhl gegenüber von Seto- den, den vor Kurzem noch Tea Gardner verlassen hatte.

Er sah sie erstaunt an, denn mit ihr hatte er nicht gerechnet. Vielleicht hätte er sich nicht wundern sollen, vielleicht hätte es ihm auch völlig gleichgültig sein sollen. Er war weiß Gott durch dunkle Zeiten gegangen.

Zeiten der Grausamkeit.

Und er war noch das, was er schon immer gewesen war: ein Überlebender. Derjenige, der auf die Erhaltung der Gesetze achtete, der für das Gleichgewicht sorgte- der Hüter der Schlüssel, sozusagen.

Aber damals vor einem Jahr, in jener Nacht (1) in Schottland, hatte sich die Welt für ihn verändert. Zum ersten Mal seit Urzeiten hatte er wieder gespürt, wie seine Feinde ihn bedrohten. Sie hatten ihm den Kampf angesagt, und er hatte jenen Kampf gewonnen. Aber er wusste, dass es ein Krieg war, und für sie war es ein Rachefeldzug. Er kannte seine Stärke und seine Macht, für die er hart gekämpft hatte.

Und noch etwas kannte er wieder, etwas, das er neben seinen Feinden vor langer Zeit besiegt zu haben glaubte.

Angst.

Sie lächelte und berührte seine Hand.

“Gestern Nacht- das waren Sie, oder?”

“Hey, Ishizu! Bist du doch noch hergekommen?”, meinte Hitomi im Vorbeigehen.

Ishizu schüttelte den Kopf. “Ich arbeite heute nicht, Hitomi. Ich bin nur gekommen, um…”

Sie verstummte und blickte wieder auf ihn.

“Sie waren es, oder?”

“Ich weiß nicht recht, was Sie meinen.”

“O doch, das wissen Sie ganz genau. Ich bin mir sicher, dass ich Sie gesehen habe. Nein, ich glaube, dass ich Sie gesehen oder gehört habe. Ich war zu Tode erschrocken, und ich wusste genau, dass ich kurz davor stand, überfallen oder ermordet zu werden, und Sie… Sie haben ihn aufgehalten. Der Schatten, die Angst, die Schritte. Er hat mich nicht erwischt. Sie haben mir gesagt, dass ich wegrennen soll. Und das habe ich getan. O Gott, ich bin gerannt wie eine Verrückte! Ich raste zu meinem Auto, sprang rein und gab Gas. Ich war so schell weg, dass…” Sie starrte ihn an. “Ich wäre getötet worden, wenn Sie mich nicht gerettet hätten, stimmt’ s?”

“Sie wurden verfolgt”, erklärte er schroff.

“Sie haben mir das Leben gerettet.”

Er zuckte ungeduldig die Schultern. “Sie sollten nachts in dieser Gegend nicht alleine unterwegs sein.”

“Das kommt nie wieder vor, ich schwöre es Ihnen.”

“Gut.”

“O Gott, Sie sind wundervoll.”

Ungeduldig stand er auf. “Nein, Ishizu, das bin ich nicht. Aber Sie müssen mir jetzt gut zuhören: Passen Sie auf sich auf, passen Sie gut auf sich auf! Richten Sie es so ein, dass Sie bei Tageslicht aus der Arbeit kommen. Seien Sie nachts vorsichtig, halten Sie sich am besten immer in der Nähe größerer Gruppen auf.” Er wollte schon gehen, dann drehte er sich noch einmal um und drohte ihr mit dem Finger. “Und laden Sie keine Fremden zu sich ein, verstanden?”

Sie nickte, einigermaßen verblüfft über seine Heftigkeit.

Er trat auf die Straße hinaus, bestrebt, wegzukommen. Das Sonnenlicht war sehr hell. Zu hell. Plötzlich krümmte er sich, gepeinigt von einer schrecklichen Qual. Sein Heim- er musste dringend nach Hause. Rasch, jetzt gleich. Er musste sich unbedingt ausruhen. Normalerweise verfügte er zwar über bewundernswerte Stärke, doch in diesem Oktober war die Sonne äußerst hell.

Sie hätten mal den anderen Burschen sehen sollen, hatte er vor ein paar Stunden gesagt.

Und das zu Recht.

Er hatte gewusst, dass sie da waren; sie hatten in Nagasaki ein Massaker veranstaltet und waren hier hergekommen- sehr schnell. Das letzte Mal hatte er die beiden fast in Stücke gerissen. Aber sie hatten sich erholt.

Diesmal hatte er Bakura nich zu Gesicht bekommen.

Bakura hielt sich von ihm fern, war aber bereit, diesen Idioten Marik zu opfern. Und er hatte Marik aufgehalten, ihn erneut fast in Stücke gerissen… Aber…

Marik war ihm entkommen. Seto hatte ihn von Ishizu abgehalten, aber er hatte sich aus Setos Griff befreit.

Und an diesem Morgen konnte Seto die höhnische Stimme seines Gegners fast schon hören.

Wer oder was glaubst du eigentlich, dass du bist? Bildest du dir etwa ein, dass du für die anderen weniger stinkend, furchtbar, widerlich wärst?

Ich denke das ich der König, der Herrscher bin. Das weißt ich.

Du musst an deiner Macht festhalten.

Das werde ich auch, mein Freund.

Du wirst schwach, und ich werde stark. Und er wird sogar noch stärker.

Du bist ein Narr! Du wirst nie stärker sein als ich Marik. Das werde ich nie zulassen.

Und im Stillen fügte er hinzu: Weil mein Hass unendlich groß und meine Verbitterung unendlich tief ist. Ich werde mit meinem ganzen Willen an meiner Macht festhalten, ich lasse mich nicht von Schwäche beherrschen oder einem Gewissen, sondern nur von Vernunft und Logik und dem Willen zu überleben.

Wir sind, was wir sind, höhnte Marik. Jäger. Wölfe. Und die Wölfe reißen die Schafe.

Das tun sie nicht, wenn sie genügend andere Nahrung haben. Und nicht, wenn sie sich die hundertfache Rache der Schafzüchter einhandeln würden.

Züchter, bah!

Züchter. Du erlebst es doch schon lange genug mit. Wir kämpfen alle ums Überleben. Die Züchter genauso wie wir.

Du wirst närrisch, sentimental, schwach. Wir haben den richtigen Augenblick abgewartet. Wir sind gesund und stark geworden. Bald werden wir dich schlagen, und ich werde König. Er hat dich geschaffen, und er wird dich auch vernichten. Was er geschaffen hat, kann er auch wieder zerstören.

Niemals… niemals. Du glaubst, dass du den Hass kennst, die Wut. Aber du hast nicht die leiseste Ahnung, was Hass wirklich ist, was Wut ist, was Verlust ist…

Nur weil du glaubst, du hättest ihn wieder gefunden, bildest du dir ein, dass du eine Seele hast. Du siehst Horus in diesem Mann. Aber was sieht er in dir? Du bist ein Geschöpf der Finsternis. Widerlich. Abscheulich. Ruchlos. Du hast gesündigt wie kaum ein anderer, gewütet, getötet. Du bist die Dunkelheit, du bist der Tod, du bist das Höllenfeuer…

Sein Kopf stand kurz vor dem Zerplatzen, die Sonne brachte ihn fast zu Boden. Er knirschte mit den Zähnen und richtete sich wieder auf, straffte die Schultern im Sonnenlicht. Er brauchte nur selten Hilfe. Er hielt sich immer von den anderen fern. Er war lange Zeit äußerst vorsichtig gewesen und hatte niemanden vertraut.

Der Millenniumsring! Das war jetzt sein einziger Gedanke. Er war bestimmt wieder im Besitz des Ringes.

Verflucht die Sonne ist einfach zu grell! Seto brauchte eine Zuflucht, einen Ort, an dem er sich ausruhen konnte, einen dunklen Ort…

Nein, er brauchte mehr als eine Zuflucht. Er brauchte Hilfe. Und er kannte einen Menschen in dieser Stadt, mit dem er seit langer Zeit befreundet war. Seit sehr langer Zeit. Auch wenn er versprochen hatte, sich von diesem Menschen fernzuhalten…

Er tauchte in der Menge unter.

Und dann wurde er zum Schatten.
 

Als es richtig Tag geworden war, gelangte Joey zu der Überzeugung, dass er wohl einen Psychiater brauchte. Bei dem Versuch, sich selbst zu analysieren, kam er nicht über die Erklärung hinaus, dass er seit Schottland verstört war und Angst hatte.

Weil er nicht weiter darüber nachgrübeln wollte, beschloss er, zur Polizei zu gehen. Akira, Yamis Freund, arbeitete im Morddezernat. Er war ein richtig netter Kerl. Wenn er etwas wusste, würde er es ihm bestimmt sagen.

Doch als er sich fertig mache, tauchte plötzlich Tristan an der Tür auf. “Du wolltest gerade weg?”

“Ja.”

“Ich dachte, Yami wäre da.” Tristan späte über Joeys Schulter ins Wohnzimmer.

“Er war da, ist aber schon wieder weg.”

Tristan drängte sich an Joey vorbei.

“Ist er wirklich weg?”

“Ja, er ist wirklich weg.”

“Ich hatte gehofft, ein wenig mehr von ihm zu erfahren.”

“Worüber denn?”

“Über die Person, die bei dem Unfall umgekommen ist”, erklärte Tristan ungeduldig.

“Tut mir leid, er ist wirklich schon weg.” Joey zögerte, dann fügte er hinzu: “Er kam noch vorbei, aber es ging ihm nicht gut. Er war in einer ausgesprochen schlechten Verfassung. Weißt du, er ist ein guter Polizist, und gestern Nacht ist er wegen diesem Unfall noch mal in die Arbeit.”

“Ja, und ich dachte, er könnte uns mehr erzählen.”

“Nun, hier ist er nicht.”

Er sagte Tristan nicht, dass er eben zur Polizei hatte gehen wollen. Er wollte keine Begleitung, zumindest nicht von Tristan und nicht jetzt.

“In der Zeitung steht etwas über den Unfall. Das Mädchen hatte ziemlich viel Alkohol im Blut. Allerdings hat man nicht sehr viel Blut gefunden. Nicht mal im Auto oder an dem Baum, an dem sie gelandet ist. Sie hätte nicht mehr fahren sollen, sie hatte viel zu viel getrunken. Ich weiß, dass Yami junge Leute gern hat und dass er auf seine Arbeit stolz ist. Aber sie… Joey, sie hatte gerade erst angefangen zu studieren, und sie hatte alle möglichen Sachen angestellt und deshalb jede Menge Ärger. Ich sag dir, dieses Mädel- ich kenn deine Einstellung-, aber dieses Mädel… dieses…”

“Was war nun mit ihr?”

“Sie war ein schlechter Mensch.”

“Trotzdem ist es ein schrecklicher Tod”, wandte Joey ein. “Und wenn sie noch so jung war, dann hätte sie sich vielleicht noch ändern können; vielleicht wäre sie noch zur Vernunft gekommen.”

Tristan wirkte skeptisch. Er legte den Kopf schief und musterte Joey. “Aber vielleicht hätte sie auch noch Menschen verletzt… oder getötet…”

“Tristan, ab und zu solltest du wirklich…”

“Nach dem Guten im Menschen suchen? Ja, ja. Aber ich schreibe Krimis, ich kenne mich aus mit Verbrechen. Ich recherchiere, und ich weiß, dass Menschen böse sein können. Und das sind sie öfter, als dass sie gut sind. Sogar Menschen, die wir für gut halten, würden vielleicht Furchtbares tun, wenn sie nur glauben, dass sie ungeschoren davonkämen.”

Joey zog eine Braue hoch. “Tristan, es gibt gute Menschen, und es gibt schlechte Menschen, und dazwischen gibt es alle möglichen Schattierungen.”

“Na klar.” Tristan starrte Joey an.

“Und?”

“Und was?”

“Ist Duke noch bei dir?”, fragte Joey in dem Versuch, den Spieß umzudrehen.

“Wie bitte?”, fragte Tristan verständnislos.

“Duke. Erinnerst du dich noch, ihr zwei seid mit Sekt und Kaviar losgezogen.”

“Ach so. Nein. Duke ist schon längst weg.”

Joey grinste und musterte Tristan prüfend. “Hat Duke denn Glück gehabt?”

“Joey!” Tristan strich durch sein gestyltes Haar.

“Ehrlich, Joey, wie kannst du mich so etwas fragen? Das ist ja ekelhaft!”

“Tristan! Jetzt bist du grausam!”

“Zu Duke habe ich natürlich nichts dergleichen gesagt”, erklärte Tristan. “Es wäre also nur grausam, wenn du es ihm gegenüber wiederholen würdest. Und natürlich würde ich dich als Lügner bezeichnen und darauf bestehen, dass ich nie im Leben so etwas gesagt habe.”

“Duke ist nicht ekelhaft, und ich würde seine Gefühle nie verletzen, indem ich ihm gegenüber so etwas wiederholen würde.”

“Okay, er ist nicht ekelhaft. Er ist nur einfach nicht…”

“Er ist ein richtig netter Kerl.”

“Aber du hast nichts mit ihm!”

“Ich treffe mich mit einem anderen. Aber Duke ist ein Freund von mir.

“Schön. Duke ist auch ein Freund von mir.”

Zu Joeys Erleichterung klingelte das Telefon. “O, entschuldige bitte, Tristan. Ich sollte wohl besser drangehen.”

“Hm, na gut. Aber wenn du etwas Interessantes erfährst, sagst du es mir bitte, okay?”

“Klar.”

Joey brachte Tristan aus der Wohnung, dann eilte er ans Telefon. Vielleicht war es Yami. Im ersten Moment hatte er nicht dran gedacht, aber vielleicht war er es ja wirklich. Vielleicht ging es ihm richtig schlecht, noch schlechter als vorhin, vielleicht brauchte er ihn.

Als er den Hörer abnahm, hatte sich der Anrufbeantworter schon eingeschaltet. “Hallo?”, sagte er rasch.

“Joey? Joey Wheeler?”, fragte eine Männerstimme, sanft, gedämpft.

“Ja?”

Als Nächstes hörte er nur noch ein Knacken- die Mann hatte aufgelegt.
 

Er hätte jederzeit eintreten können, tat es aber nicht. Zögernd stand er vor der stattlichen Villa. Eigentlich hatte er nie mehr herkommen und Violett sehen wollen. Sie hatten gemeinsam viel erlebt, aber jetzt war es vorbei. Eines Tages, so hatte er gedacht, würde er erfahren, dass sie als Großmutter gestorben sei, und dann würde er kommen und Rosen auf ihren Sarg werfen.

Sie hatte gefunden, was sie gesucht hatte: ein neues Leben.

Und die Sicherheit zu sterben.

Er stand mehrere Minuten vor der Tür, dann fiel ihm ein, dass er klingeln sollte. Das schaffte er nur mit Mühe.

Sie machte auf.

Als sie ihn erblickte, stockte ihr der Atem.

“Du!”

“Jawohl, ich. Es tut mir leid.”

“Mein Gott…”

“Bitte- ich bin nicht hier, um mich in dein Leben einzumischen.”

Sie packte ihn an der Schulter, dann blickte sie auf die strahlend helle Sonne. “Komm rein, du Idiot! Mein Gott, du siehst schrecklich aus!”

Sie waren uralte Freunde- und uralte Feinde.

Sie durfte alles zu ihm sagen.

Er lächelte. Beinahe hätte er lachen müssen. Zum zweiten Mal an diesem Tag sagte er: “Du hättest mal den anderen Burschen sehen sollen!”

“Ich hatte Angst. Die Sachen in der Zeitung, die Sachen, die hier passieren… Die Morde in Schottland und jetzt in Nagasaki… Seto, was geht hier vor?”

“Rebellion”, murmelte er. “Die Vergangenheit lehnt sich auf. Eine Vergangenheit, die ich unbedingt für alle Zeit begraben wollte. Ich habe dir nie erklärt, wie ich dazu kam…”

“Seto, du hättest mir nie etwas erklärt. Du warst die Macht, du hast die Gesetze gemacht. Aber mir ist immer wieder mal etwas zu Ohren gekommen.”

“Ach ja?”

“Vampire reden”, spottete sie. “Offenbar ändert der Tod nichts an dem Drang, zu klatschen.”

“Dann hast du auch etwas über Bakura gehört.”

“Ja.”

“Er ist wieder aufgewacht. Und Marik, sein Lakai, stellt sich vor ihm und beschützt ihn.”

“Dann hast du also gegen Marik gekämpft?”

“Ja.”

“Aber er ist nicht…”

“Tot? Nein”, gab er verbittert zu.

“Aber du kannst ihn ja gar nicht töten, oder?”

“Nicht gemäß der alten Gesetze. Und ich bin der Hüter der Gesetze. Aber ihre Grausamkeiten könnten uns alle in Gefahr bringen, und wenn das so ist, dann…”

“Dann könntest du das Gesetz ändern.”

Er nickte. “Aber trotzdem riskiere ich damit den Zorn der anderen und einen Aufruhr.” Er hob die Hände, spreizte die Finger. Plötzlich fiel ihm auf, wie lang und stark seine Nägel waren. Widerlich! Der König der Untoten!, verhöhnte er sich selbst. Nur noch schwach erinnerte er sich, wie es gewesen war, ein normales Leben zu führen.

Deutlicher war die Erinnerung daran, wie er zu dem geworden war, was er jetzt war.

Und wie er es hasste.

Und trotzdem akzeptierte.

Und all die Jahre.

O Gott, all die Jahre!

Seit…

Violett berührte sanft seine Hand. “Ich kenne niemanden, der so stark ist wie du”, meinte sei.

“Marik ist mir eben entkommen”, erklärte er bedauernd. “Vielleicht war ich zu zuversichtlich. In Schottland erkannte ich erst in der Gruft, dass er tatsächlich mit Bakura zusammen war. Dort habe ich sie beide verletzt, aber nicht schwer genug.” Er zögerte. “Sie haben Kraft gesammelt, riesige Mengen Blut getrunken… Bakura hat mehrere Jahrtausende lang Kraft gesammelt, um mich zu Fall zu bringen. Es gibt einen Millenniumsgegenstand, einen Ring. Ein goldener Ring. Er hat ihn immer getragen. Es barg eine große Macht.”

“Wo war denn dieser Ring?”, fragte sie.

“Auf dem Meeresgrund.”

“Aber wie hat er…”

“Ihn wieder in die Finger bekommen? Ich weiß es nicht. Ich bin mir auch nicht völlig sicher, dass er ihn wieder hat, aber er hat immer behauptet, dass er ihm die größte Macht verleiht. Jedenfalls hat er sich erholt- beide haben sich erholt, aus welchem Grund auch immer.”

“Hast du schon versucht, sie herbeizurufen?”

“Sie wehren sich dagegen. Sie haben vor, die Macht zu übernehmen.”

“Das darfst du nicht zulassen. Du musst jetzt unbedingt schlafen und selbst wieder zu Kräften kommen”, sagte sie.

“Ich darf jedenfalls keine Schwäche zeigen”, murmelte er.

Schwäche! Er fühlte sich momentan schwach wie ein neugeborenes Kätchen. Völlig erschöpft.

Sie blickte ihm forschend in die Augen. “Das stimmt. Du darfst keine Schwäche zeigen”, sagte sie leise. Sie streichelte ihm zart über die Wange. “Du hast so viel gelernt. Lerne nun, einer alten Freundin zu vertrauen. Deshalb bist du doch hier, oder? Komm rein!”

Er nickte und trat in ihr Heim- das Heim einer Sterblichen, das Wärme verströmte und einen anregenden Duft aus der Küche. Das Wimmern eines Babys. Eine weiche Matratze. Ein dickes Kopfkissen.

“Hast du Erde dabei?”, fragte sie leise. “Ein klein bisschen vom alten Land?”

“In der Tasche.”

“Geh ins Gästezimmer”, meinte sie.

Er blieb stehen. “Vielen Dank. Ich sollte dir noch erklären, dass…”

“Später. Schlaf erst mal. Du siehst aus, als bräuchtest du ein bisschen Zeit, um zu genesen.” Sie betrachtete ihn forschend. “Hast du… gegessen?”

Lag in ihrer Stimme eine Spur von Angst? Sie führte jetzt ein völlig anderes Leben. Er grinste. “Ja.”

“Seto”, murmelte sie zögernd. “Seto, sag mir bitte, dass du dir keine unschuldigen Opfer gesucht hast. Sag mir, dass du nur an bösen Diktatoren, überführten Mördern oder Kinderschändern gesaugt hast.”

“Nein.”

“Seto…”

“Ich habe niemanden gesaugt, sondern mich in der Blutbank im Krankenhaus versorgt.”

Sie lächelte. “Das kommt bestimmt in die Zeitung.”

“Ganz bestimmt.”

“Nun denn- ich habe einen Polizisten geheiratet, erinnerst du dich noch? Vielleicht bist du alles, was zwischen uns und dem totalen Wahnsinn steht. Schlaf jetzt, du wirst all deine Macht brauchen.”

“Danke.”

“Max kommt bald nach Hause. Er wird mehr wissen. Er kann dir helfen. Und du…”

“Ja?”

“Du kannst ihm helfen”, sagte sie sehr leise. “Aber jetzt komm erst mal mit.”

Sie gingen eine herrschaftliche Treppe hinauf, vorbei an vielen bemerkenswerten Gemälden. “Hast du Marik so stark verletzt, dass ein wenig Zeit gewonnen ist?”

“Ja. Ich glaube nicht, dass er so bald eine neuerliche Begegnung mit mir riskieren möchte. Aber er ist nicht allein. Er hat auf alle Fälle Bakura.”

“Trotzdem- er ist angeschlagen.” Sie atmete tief ein und betrachtete ihn. “Du hast recht. Er wird sich nicht noch einmal mit dir einlassen, solange er nicht bei Kräften ist. Aber er wird Beute machen müssen, sie werden Beute machen müssen.”

“Ich fürchte ja.”

“Vielleicht kannst du sie vorher finden.”

“Vielleicht.”

Sie lächelte. “Mich hast du jedenfalls gefunden.”

Auch seine Lippen kräuselten sich schwach. “Ich war einmal in dich verliebt.”

“Wenn ich nachgegeben hätte, wärst du mich bald leid geworden. Ich war nicht die, die du eigentlich wolltest. Ich war ein Spielzeug für dich.”

“Eine Magierin, die plötzlich feststellen musste, dass sie Rat brauchte.”

“So?”, neckte sie ihn.

“Ja.”

“Sieh zu, dass du ein bisschen Schlaf bekommst. Wir sprechen uns später.”

In ihrem wundervollen luxuriösen Gästezimmer wagte er, die Augen zu schließen.

Und zu schlafen.

In diesem Moment spulte die Zeit zurück, schlagartig, um Jahrzehnte, Jahrhunderte, Äonen.
 

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Seine Gastgeberin beobachtete ihn. Sanft strich sie ihm das Haar aus der Stirn. Sie dachte daran, wie sie ihn gehasst hatte, leidenschaftlich gehasst hatte. Er war einmal ein allzu mächtiger Herrscher gewesen, selbstgefällig und herrisch wie alle Regenten, die mit dem göttlichen Rechten eines Königs ausgestattet sind. Er hatte sich genommen, was er wollte, spöttisch, fordernd.

Aber er war ihr zur Hilfe gekommen und hatte seine Stellung damit aufs Spiel gesetzt.

Sie biss sich auf die Lippen. Auch damals schon hatte er wohl mehr riskiert, als er wusste.

Im Schlaf war er wundervoll. Groß, gestählt, muskulös, dichtes dunkles Haar, das ihm immer wieder in die Stirn fiel, egal, wie oft sie es zur Seite strich. Seine markanten Gesichtszüge… und seine Augen.

Wie lebhaft sie sich an diese Augen erinnerte.

Seine Lippen bewegten sich.

“Horus.”

Er hatte nur geflüstert, doch sie hatte den Namen deutlich verstanden. Und sie wusste, dass auch Vampire träumen.

Sie träumen von ihrer Vergangenheit.

Von längst vergangenen Zeiten, von Zeiten, die sie als Sterbliche erlebt haben.
 

(1) erinnert an 7 Zwerge oder?!
 

*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-

So das war’ s erst mal wieder von mir.

Bis zum nächsten Mal

Eure Ice- Queen



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  lillicat-san
2007-11-10T20:06:01+00:00 10.11.2007 21:06
Hey^^
Je mehr ich lese, desto besser gefällt mir die FF! ;)
Bei der Stelle, wo sich Seto und Tea im Café treffen und über das Opfer reden, ists mir kalt den Rücken runtergelaufen...*grusel* Das Gesicht fast ab und die Augen starren einen noch an..... *ziemlich grusel*
Also warn das dann Bakura und Marik? Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass die ihre Opfer so entstellen? => sadistisch veranlagt?!?
Erklärst du das mit Violett& Seto im nächsten Kapitel genauer? Warum weiß sie, dass Seto ein Vampir is...
Bin schon gespannt, wer das am Telefon war...
Mir gefällt gut, dass du manche Dinge auch an die Animeserie bzw. den Manga anlehnst... z.B: Milleniumsgegenstände...
Und ich frag mich, ob du eigentlich auch noch andere Wesen wie Werwölfe einbringen möchtest oder ob die FF nur über Vampire ist...

Aber ich hoffe du machst ganz ganz ganz schnell weiter, damit ich bald wieder was lesen kann... :-)
Jedenfalls super tolle FF!

LG Lillicat

Von:  moonlily
2007-11-10T19:54:09+00:00 10.11.2007 20:54
Hallo, da bin ich wieder und dieses Mal ist es mit dem Kommentar auch schneller gegangen. ^^
Seto und Tea treffen sich also im Café … Was Seto da sagt, klingt sehr geheimnisvoll, von wegen seines Berufes. Und warum hat er seinen Namen lange nicht benutzt? Lebt er sonst unter einem Decknamen?
Das Auto hat sich um den Baum gewickelt und der Kopf war fast ab? Meine Güte, was ist da passiert?

WAS? Wie sieht Joeys Schlafzimmer aus, wie nach einer Orgie? Was hat Seto denn mit ihm getrieben? – Ich darf doch annehmen, dass es sich um Seto handelt, der ihm da letzte Nacht den Schlaf geraubt hat. Auch wenn er denkt, er hätte nur geträumt.

Aber mit seinem Weggang hat Yami einen dicken, großen Fehler begangen. Manchmal ist es besser, auf sein Gefühl zu hören.

Hüter der Schlüssel? Kann es sein, dass du in letzter Zeit Harry Potter gelesen hast? ^_^ Aber die Hüterrollen sind ja irgendwie vergleichbar.
Ah, Ishizu war nicht das Opfer. *erleichtert ist* Da war Seto wieder mal zur rechten Zeit am rechten Ort und hat sie gerettet.
Das ist aber eine massive Warnung, die er ihr gegenüber ausspricht. Aber er muss es schließlich wissen.

Das waren also Marik und Bakura – wer sonst wäre so grausam.
Und wie schön, dass du auch das alte Ägypten und die Millenniumsgegenstände mit reinbringst. Das verspricht auf jeden Fall, eine sehr interessante Geschichte zu werden. ^_^

Man hat bei dem Mädchen nicht viel Blut gefunden? Wer hat es ihr den vorher abgezapft, Bakura oder Marik?
Oh, wer war denn jetzt am Telefon? Spannend, spannend.

Violett … Hmm, lass mich mal raten … Mai? War sie vorher auch ein Vampir oder wie oder was? Die beiden scheinen sich ja schon sehr lange zu kennen.
Max? Ist sie etwa mit Pegasus verheiratet? Oder ist das jetzt nur Zufall mit dem Namen?
Ich frage mich, was genau in der Vergangenheit zwischen den beiden passiert ist, aber ich bin mir sicher, das rollst du früher oder später auch noch auf.

Okay, sorry, dass es jetzt so viele Fragen geworden sind.
Ich hoffe, du schreibst bald weiter. ^.^

Liebe Grüße,
Lily

Von:  Schreiberling
2007-11-10T13:53:06+00:00 10.11.2007 14:53
Hallo.
Total schön und interessant.
Ich hätte nich gedacht, dass du hier auch noch Ägypten und die Millenniumsgegenstände mit reinbringst. Aber das bringt echt ein Spannungsgribbeln im Bauch!!
Kann es kaum erwarten mehr zu erfahren und dass Yami nicht bei Joey war, das ist ja wohl logisch.
Ich freu mich schon, wenn die beiden sich begegnen....
Überhaupt freu ich mich auf die Auflösung der Rätsel.
Bitte schreib schnell weiter.
VLG


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