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At Nightfall

Bei Anbruch der Nacht- Kapitel 7 komplett
von

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Kapitel 4

Kapitel 4
 

Ich bin wieder hier… in meinem Revier… war nie wirklich weg… habe mich nur versteckt!!!

So Leute da bin ich wieder und ich hab euch ein neues Kapitel mitgebracht. Ich muss mich entschuldigen, dass ich so lange nichts von mir hören lies und das ich auch noch nicht auf die Kommis usw. geantwortet hab. Das hole ich nach! Versprochen!!! Doch jetzt genug der Vorrede und viel Spaß beim lesen.

Wünscht:
 

Eure Ice- Queen
 

Kapitel 4
 

2994 v. Chr.

Ägypten, Theben
 

“Reiter! Schwarze Reiter am Horizont! Rettet uns, ihr allmächtigen Götter! Schwarze Reiter am Horizont”

Seth betrachtete gerade das zarte goldene Schmuckstück eines hethitischen Händlers auf dem Wochenmarkt, als er die Rufe vernahm. Neben ihn stand Horus. Er hatte leise gejuchzt vor Freude über die Schönheit dieses mit Saphiren besetzten Dolches. Seth hatte mit dem Händler noch ein wenig gefeilscht, doch schließlich hatte er es Horus in die Hand gelegt. In diesem Moment war der Warnschrei erklungen. Als Seth mit zusammengekniffenen Augen in die Ferne blickte, entdeckte er die schwarzen Reiter unter einer riesigen Staubwolke, die durch den Sand der Wüste aufgewirbelt wurde.

Man schrieb das Jahr 2994 v. Chr., und Seth wusste nur allzu gut, was schwarze Reiter am Horizont bedeuteten. Die Angriffe hatten in den letzten Jahren, seit der neue Pharao regierte, zwar nachgelassen, doch noch immer wurde diese Stadt häufig von Räubern und Dieben heimgesucht. Es gab viele Schätze, nicht nur die aus Gold. Sondern auch die Schriftrollen, in denen viele Geheimnisse längst vergangener Zeiten, Wissen und alte Sprachen niedergeschrieben waren. Aber auch die Tempel. All dies sind die Schätze Thebens und bei den Dieben sehr beliebt.

Die Schreie hallten lauter und lauter gegen den Wind, der plötzlich aufzog und sich zu einem Sturm aufbaute- ein Omen für das Kommende. Krüge kippten um, Jurten (1) wehten davon. Seth packte seinen Geliebten an den Schultern. “Geh!”, befahl er.

Ihre Blicke trafen sich. Horus hatte tiefbraune Augen, ganz leicht ins goldene gehend, wie die Augen eines Gottes. Er wusste was Seth von ihm wollte. Er sollte in den Tempel laufen, um als Geliebter des Hohenpriesters und als Medija (2) dort die Flüchtigen (Frauen, Kinder usw.) um sich zu versammeln und auszuharren, bis die Gefahr vorüber war. Horus, Sohn des Falkengottes, war ein stolzer Mann und ein Kämpfer. Aber er wusste, das die Stadtsoldaten oft ihr Leben opferten, um die Bewohner und die Geliebten der Priester zu retten. Das Beste was er für den bevorstehenden Kampf tun konnte, war, seinen Geliebten in der Gewissheit zurückzulassen, dass er in Sicherheit war und sich im Tempel um die Leute kümmerte.

“Mein Seth!”, sagte er leise, stellte sich auf Zehnspitzen und küsste ihn auf den Mund. Dann wirbelte er herum und rief den Bewohnern der Stadt zu, ihm zu folgen.

“Seid tapfer, Söhne Ägyptens! Für Pharao Atemu und eure Familien!”, rief Seth, um die anderen an den Pharao zu erinnern, der es geschafft hatte, Ägypten zu vereinen und die Kriege der einzelnen Provinzen zu beenden. Ein vereintes Land, das jetzt nur mehr von den Räubern Unfrieden zu erwarten hatte. Diese hausten in der Wüste in Oasen, aber Hauptsächlich in der Stadt der Diebe, eine Stadt die irgendwo versteckt in der Wüste ist und von niemanden je gefunden wurde. Falls doch, konnte derjenige es nicht weiter sagen, denn Tote können nicht sprechen. Nur die Räuber und Diebe kennen die Stadt und wahren das Geheimnis bis in den Tod.

“Seid unerschrocken”, brüllte Seth und drängte sich durch die Menge zu seinem großen weißen Pferd. Noch während er sich in den Sattel schwang, zog er sein Schwert. Das Pferd bäumte sich auf und Seth lies ihn gewähren. Er rief den Soldaten abermals zu: “Seid unerschrocken- oder Anubis holt euch und die Räuber euer Hab und Gut!”

Sein Ruf feuerte die Männer an. Sie hörten auf, wie Funken auseinander zu stieben, und die besten schwangen sich auch auf ihre Pferde. Ein paar Bauern und Viehzüchter griffen zu Hacken und Sensen.

“Bogenschützen auf die Mauern!”, befahl Seth.

Der Wind blies weiter heftig, es blitzte und donnerte. Doch nicht nur das Donnern vom Gewitter war zu hören, sondern auch das Donnern der Pferdehufe, die auf die Stadt mit hohen Tempo zueilten. Die Männer eilten wie befohlen zu den Mauern. Seth grub seine mit Schmuck bekleideten Fersen in die Flanken seines Pferdes, galoppierte den Männern nach und verteilte sie auf bestimmte Positionen, ohne die schwarzen Reiter, die stetig näher kamen, aus den Augen zu lassen. Es waren hundert, hundertfünfzig vielleicht noch mehr und sie würden in die Stadt einfallen, wenn er und die Soldaten nichts dagegen unternahmen.

“Jetzt!”, rief der Hohepriester den Bogenschützen zu, die auf die Mauern geklettert waren, um den Feind noch in der Wüste anzugreifen.

Pfeile sirrten.

Die von diesem Angriff überraschten Räuber brachen in lautes Geschrei aus. Viele starben.

“Noch mal!”, rief Seth.

Und wieder sirrten die Pfeile, und wieder starben Einige.

Aber nicht genügend.

Die Reiter waren an der Stadtgrenze angelangt. Viele sprangen von den Pferden, dem Wind und dem tödlich Pfeilhagel trotzend.

Seth preschte auf sie zu.

In diesem Moment erblickte er ihn.

Er stand mit seinem Pferd außerhalb der Reichweite der Pfeile und außerhalb des Kampfgeschehens, stolz und trotzig. Er fiel ihm sofort ins Auge, denn unter den Kriegern gab es zwar auch ein paar hellhaarige Männer, sein langes Haar aber war weiß und hob sich deutlich von den Haaren der meisten ab, die geraden von ihren Pferden gesprungen waren.

Unter einem langen roten Mantel trug er nur eine weiße Hose. Sein Oberkörper war unbekleidet und um seinen Hals baumelte ein goldener Ring, den Seth selbst aus der Ferne bemerkte.

Seth konnte den Blick kaum von seinem Gesicht wenden.

Der Fremde reckte das Kinn vor, in seinen Augen sprühte das Feuer der Schlacht- und eine gewisse Belustigung.

Auf den Pfeilhagel, der wie ein wütender Sturm auf seine Männer niederging, achtete der Fremde nicht weiter.

Und ebenso wenig achtete er auf die Schreie der Männer und die Pferde, die Qualen der Sterbenden.

Er stand einfach nur da auf seinem Pferd sitzend und beobachtete ungerührt das Blutbad; kein einziges Mal zuckte er mit den Wimpern.

Ein riesiger Koloss mir rabenschwarzem Haar stürzte sich auf Seth. Seth hieb sein Schwert auf ihn ein und brachte den Mann mit einem mächtigen Schlag in den Rücken zu Fall. Nicht nur lesen und schreiben hatte er in seiner Ausbildung zum Priester gelernt, sondern auch Kampftechniken, die ihm von großem Nutzen sein sollten.

Er blieb auf dem Rücken seines Pferdes und schlug auf die ein, die ihn vom Pferd zerren wollten. Auf den schwarzhaarigen folgte ein Brünetter, ein alter Krieger, der bestimmt für das Totenreich bereit war. Danach kam ein jüngerer Mann, gefolgt von einem Irren, aus dessen Mund Schaum troff (3), während er kämpfte. Sie alle starben. Der gelbe Sand vor Seth färbte sich blutrot.

Die gefällten Feinde lagen vor ihm. Währen er sich auf den nächsten Angriff vorbereitete, warf er noch einmal einen Blick auf den weißhaarigen Fremden. Er merkte, dass dieser ihn beobachtete, die Lippen amüsiert gekräuselt. Offenbar betrachtete er das Gemetzel als großartige Unterhaltung.

Er merkte nicht, wie sein Blick an ihm hängen blieb- bis seine Gegner sich von hinten auf ihn stürzten.

Sein Pferd schlug aus und stieg, wobei es einen brüllenden Mann mit den Hufen erschlug. Aber jetzt stürmten gut zehn Gegner auf Seth ein, der trotz seiner Erfahrung im Sattel und seiner wuchtigen Schwerthiebe vom Pferd gezerrt wurde. Er stolperte, teilte nach links und rechts aus und kämpfte mit der Faust weiter, als er sein Schwert verlor. Seine Gegner zerrten an ihm, doch er kämpfte sich wieder frei. Er tastete im aufgewühlten Staub nach seinem Schwert, fand es tatsächlich und rappelte sich wieder hoch. Als er richtig stand, sah er, dass er umzingelt war.

Und schlimmer noch: Mit dem Rücken zu den Mauern sah er, dass die Räuber die Soldaten und Bauern geschlagen hatten. Er und die Männer hatten wacker gekämpft, aber die Feinde waren in der Überzahl, und die Zeit hatte nicht gereicht, dass ihnen Soldaten von anderen Städten oder aus der Hauptstadt zu Hilfe hätten eilen können.

Auch die flüchtenden Bewohner waren inzwischen eingeholt worden.

“Ergebt Euch, Hohepriester Seth, dann lassen wir sie leben.”

Er hörte seine Stimme. Seltsamerweise stand er nicht mehr vor der Stadt, sondern direkt vor ihm.

“Womit garantiert Ihr mir das?”, fragte er.

Der Fremde zog eine Braue hoch, offenbar noch immer sehr belustigt.

Dann wandte er sich schulterzuckend an seine Leute.

“Lasst die Leute los. Alle! Bis auf… den da.” Er deutete auf Horus.

Hatte er erkannt, dass Horus sein Geliebter war?

“Den da!”, befahl er einem der Krieger. “Köpft ihn, damit der Hohepriester sieht, dass wir keine Gnade kennen.”

Seths Herz schlug wild in seiner Brust.

“Lass ihn gehen, sonst töte ich Euch eigenhändig. Auch ich kenne keine Gnade!”

Der Fremde wandte sich wieder an ihn, und erneut hob sich eine Braue. “Hohepriester, ich finde Euch… seltsam”, meinte er. In seiner Stimme lag ein Lachen. “Dann schachern wir eben ein wenig mit dem Priester. Er wünscht es, also lasst dem Kerl dem Kopf!”, befahl er.

“Seth! Gib nichts auf für mich. Biete ihm nichts für mein Leben!”, schrie Horus.

“Er möchte sterben”, sagte der Mann.

“Rührt ihn nicht an!”, befahl Seth.

Der Mann lächelte langsam, ein grausames Lächeln. Windumtost wirkte er bedrohlicher als jeder Sturm.

“Ich werde versuchen, mich zurückzuhalten”, sagte er. Seine Finger schlossen sich um den goldenen Ring auf seiner Brust. Erst jetzt erkannte Seth, dass es sich um den Millenniumsring handelte. Ihm schwante übles.

Seth stand stumm da und wartete.

“Gebt mir Euer Schwert!”

“Lasst ihn gehen, zusammen mit den anderen”, entgegnete Seth und deutete auf seinen Geliebten.

Der Fremde musterte ihn lange, dann kam er auf ihn zu.

Teufel!

Er hörte es von der Wüste flüstern.

Teufel!

Ja, er musste eine Art Teufel sein. Er war in den schwärzesten Künsten bewandert.

“Ihr braucht ihn nicht mehr”, sagte der Fremde. “Ihr habt jetzt mich.”

Hör nicht auf ihn!, mahnte Seth sich. Widersteh ihm!

Aber seine Lippen waren schwer, seine Kehle wie ausgedörrt, es wollten sich keine Worte formen. Warum hatte er ausgerechnet heute seinen Millenniumsstab zu Hause (im Tempel) liegen lassen. Seth starrte den Fremden an und kämpfte darum, den Blick abzuwenden.

Schließlich murmelte er: “Ich brauche keinen Teufel, wie Ihr es seid!”

Sein leichtes Lächeln wurde breiter.

“Ihr lügt.”

Und er log tatsächlich.

Der Fremde hatte Macht.

Er hatte etwas an sich, was in Seths Lenden ein Feuer entfachte, eine ihm völlig unbekannte Begierde. Er wollte ihn berühren. Ungeachtet seines Geliebten, den er innig liebte, ungeachtet der drohenden Gefahr, ungeachtet all der Krieger, Bauern und Kinder, die ihn beobachteten, und die Götter über sich, verlangte ihn nach diesem Mann. Im Wind, im Staub, im Sand. Jetzt. Er glühte.

Mit aller Kraft rang er um einen klaren Kopf. “Lass ihn gehen.”

Der Fremde legte den Kopf zur Seite. Seine Augen funkelten belustigt- oder interessiert.

“Sagt mir, dass ich zu Euch kommen soll.”

“Was?”

“Ladet mich ein… Euch näher kennen zu lernen.”

“Lernt mich näher kennen, nehmt Euch, was Ihr wollt, tut, was Ihr wollt. Aber lasst den Mann gehen!”

Sein boshaft triumphierendes Lächeln vertiefte sich. Er drehte sich um. “Lasst ihn gehen.”

“Die Männer ließen Horus los.

Ihre Blicke trafen sich. Einen Moment war er befreit vom Bann des Mannes. Bei Ra, wie er seinen Horus liebte! Seine Augen, sein Lachen, seine sanfte Stimme, sein streben nach Wissen, seine Liebe zu den Menschen, zu Tieren, zu den Künsten…

Seth neigte den Kopf. “Renn weg! Hilf mir, um mein Leben zu kämpfen, indem du mich wissen lässt, dass du auf mich wartest.

Horus Augen verweilten noch einen Moment auf ihm.

Dann rannte er hinter den anderen Stadtbewohnern her. Er wusste, dass die Krieger ihn mühelos einfangen konnten. Seine Männer waren tot, verwundet, zersprengt. Das wussten auch die Räuber.

Aber sie wussten noch etwas anderes: Je länger sie hier verweilten, desto größer wurde die Gefahr, dass die Soldaten andere Städte, von ihrer Ankunft in Theben erfuhren und sich erzürnt auf die Räuber stürzten.

“Der Mann ist weg”, verkündete der Teufel mit dem weißen Haar, denn wandte er sich wieder an Seth. Endlich schien auch seine Belustigung nachzulassen. “Vielleicht ich dir Narr den Kopf abschlagen lassen, um zu beweisen, dass wir uns alles nehmen, was wir wollen”, erklärte er verdrossen.

Seth starrte ihn an. Seine Wut stand auf einmal wie eine Wand gegen die des Anderen. “Vielleicht sollte jemand Euch Narr den Kopf abschlagen, damit Ihr seht, dass die Welt nicht nur Euer Spielplatz ist.”

“Euer Schwert, Priester!”, forderte der Fremde.

Seth rührte sich nicht.

“Euer Wort gilt also nicht?”, fragte er.

Langsam streckte Seth den Arm aus. Sein Schwert fiel in den Sand.

Der Weißhaarige nickte und wandte sich um. Hinter Seth erklang ein Laut. Er wirbelte herum. Räuber hatten sich von hinten an ihn herangepirscht. Jemand versetzte ihm einen heftigen Schlag auf dem Kopf, Seth stürzte und fiel in den Wüstensand. Der Schmerz begleitete ihn in ein Land der Finsternis.
 

Die Zeit verstrich. Seth wusste, dass er an einem seltsamen Ort weilte, einem Ort der Finsternis. Nicht die Zeit verstrich, es verstrichen Äonen (4). Träume stellten sich ein, und er kämpfte gegen sie. Er litt, er brannte von Kopf bis Fuß.

Ich werde dich heilen…

Er war da. Der weißhaarige Teufel.

Seth knirschte mit den Zähnen. Fort mit dir, du widerlicher, stinkender Teufel.

Sein Gelächter versengte ihn.

Ich werde dich heilen, wie du es nie für möglich gehalten hättest. Ich werde dir eine Stärke verleihen, die du dir nie hättest träumen lassen. Du hast mich eingeladen.

Niemals.

Doch, doch, du hast mich eingeladen…

Dann durchfuhr Seth ein Schmerz, der ihn dazu brachte, wie ein Kind, wie ein Weib zu schreien, heftig und gewaltig, schrecklich und erregend, sich steigernd, wahnwitzig. Schweiß durchdrang seinen Körper, Lust, tiefe, abartige, beschämende Lust vermengte sich mit dem Schmerz. Er wurde gewürgt von seinen langen, weißen Haaren, litt Höllenqualen, bebte vor Verlangen. Und trotzdem war er sicher, dass nichts davon wirklich war. Es war alles Teil der Finsternis, des Albtraums.

Es war bestimmt nur der Schlag auf seinem Kopf.

Denn er war auch da, Horus. Er rief nach ihm, das Lied eines Falken. Er stand auf dem Wüstensand, mit ausgestrecktem Arm, er wollte nach ihm greifen. Sein honigblondes Haar wehte im Wind.

Horus konnte den Sand berühren.

Aus welchem Grund auch immer konnte er das nicht.

Horus!

Seth rief seinen Namen in seiner Seele. Er konnte ihn nicht erreichen.
 

Als Seth später erwachte, hörte er Wasser gegen den Rumpf eines Schiffes schwappen. Sein Kopf hämmerte, sein ganzer Körper schmerzte, seine Muskeln waren gezerrt und zerschunden. Er machte die Augen auf. Über ihm war Holz. Er lag in dem geschlossenen Rumpf eines Schiffes auf einem Lager aus Decken. Seine Arme schmerzten, seine Schultern schmerzten, und sein Hals… bei den Göttern, sein Hals fühlte sich an, als sei er vom Kopf getrennt. Feucht, klebrig…

“Ihr seid bei uns.”

Seths Augen richteten sich auf ihn. Er saß neben ihm.

“Offenbar lebe ich.”

Er lächelte, zuckte mit den Schultern. “Habt ihr gut geruht?”

Seth hatte nich die geringste Absicht, mit ihm über seine Träume zu reden. “Möge Anubis Eure erbärmliche Seele holen und sie ewigen Qualen aussetzen!”

“Habt Ihr schon Hunger?”

“Nein.”

Seth log. Ihm war, als würden Ratten an seinen Eingeweiden nagen. Der Hunger bereitete ihm körperliche Pein, ein alles durchdringender Hunger.

“Trinkt!”

Der Weißhaarige reichte ihm einen Lederschlauch.

Seth wollte ihn nicht nehmen. Doch sein Mund war trocken, seine Lippen aufgesprungen. Wenn er diesen Schlauch ablehnte, würde er sterben.

Seth nahm ihn und trank in tiefen Zügen. Über den Inhalt dachte er nicht nach. Er lief ihm aus den Mundwinkeln, tropfte auf seine Hand. Seth starrte darauf. Die Tropfen sahen aus wie Blut. In ihm verkrampfte sich etwas.

Er musterte seinen Gegenüber scharf.

“Wo sind wir?”, fragte er schroff.

“Wir werden bald landen”, erwiderte der Fremde.

Er stand auf und ging.

Es war dunkel geworden. Die Mannschaft war wach, lachte, das Schiff ritt auf den Wellen, die in dieser Nacht sehr hoch waren.

Seth wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, und deshalb wusste er auch nicht, wie weit sie gesegelt waren.

Schwankend stand er auf, hielt sich an einem Balken fest, um nicht gleich wieder umzufallen.

Die Krieger nahmen gerade ihre Waffen zur Hand.

Unter Reden und Gelächter holten sie Segel ein und manövrierten das Schiff so weit wie möglich in einen schmalen Flussarms.

Plötzlich wuchs sich das Reden und Gelächter zu einem ohrenbetäubenden Lärm aus: Pferde wurden heraufgeholt, Männer und Tiere sprangen ins seichte Wasser und wateten an Land.

Nur wenige blieben an Bord.

Das Dorf hatte geschlafen.

Jetzt wurde es geweckt.

Schrille, hohe Kampfschreie zerrissen die stille Nachtluft.

Der Angriff begann.

Die Lehmhütten des kleinen Dorfes wurden überfallen und geplündert. Schreie erhoben sich und auch Gebete, doch nicht in der ägyptischen Sprache seiner Heimat, und auch nicht in der hethitische Sprache.

Auf Babylonisch!

Sie waren mitten in Mesopotamien. Doch wie waren sie dorthin gekommen? Seth wusste es nicht und ihm war es auch gerade ziemlich egal.

Sie griffen mit aller Heftigkeit an und kannten kein Erbarmen. Männer irrten schreiend im Dunkeln herum, fielen unter der Wucht von Äxten, die ihnen in den Rücken geschleudert wurden. Es waren nicht Seths Leute, doch er knirschte mit den Zähnen und hätte weinen können, so unbarmherzig und grauenhaft war das Gemetzel. Lieber hätte er gekämpft, ja, lieber wäre er gestorben, als Zeuge einer solch sinnlosen, grausamen Brutalität zu sein.

Dann wurden die Überlebenden am Strand zusammengetrieben. Der Mann mit dem weißen Haar war auch dort, er lief zwischen ihnen herum.

Seltsamerweise konnte Seth selbst aus der großen Entfernung die Augen der Männer sehen. Er sah ihren Hass, ihr Verlangen, auf den Mann einzuschlagen, der sich so unbefangen in ihrer Mitte bewegte. Seth sah alles ganz klar. Er hörte sie sogar, bei Ra, er hatte den Eindruck, als höre er ihre Gedanken, als kenne er ihren Schweiß, ihre Angst…

Es wurde zu einem richtigen Getöse in seinem Kopf. Er presste die Hände auf die Ohren.

Der Weißhaarige lief zwischen den Leuten hindurch, und plötzlich packte er die Hand eins Jungen, der sich hinter einem schwarzhaarigen Mann versteckt hatte. Das Haar des schlanken Jungen fiel ihm bis auf die Schultern und schimmerte schwarz im Mondlicht. Der Fremde zerrte ihn von den Anderen weg. Der schwarzhaarige Mann konnte nicht tatenlos zusehen, er zog einen Dolch.

Der Weißhaarige wandte sich um. Einer seiner Männer trat vor. Der Mann hatte mit seinem Dolch keine Chance. Ein Schwert sauste hart und treffsicher.

Der schwarzhaarige Haupt rollte in den Sand.

Der Junge hatte offenbar nichts davon mitbekommen. Sein Blick haftete auf den Weißhaarigen. Als dieser sein Kinn berührte, hob er den Kopf.

Der Fremde beugte sich über den Hals des Jungen, streichelte ihn- und biss hinein.

Seth war entsetzt. Aber…

… es pochte in seinen Lenden, seine Lippen waren trocken und spröde, das Nagen hatte wieder eingesetzt, als würden Ratten in seinen Gedärmen nagen und kratzen.

Er hatte Durst.

Aberwitzigen Durst…

Er konnte ihn hören, er hörte, wie der weißhaarige Fremde trank, er hörte, wie das Blut sprudelte, wie das Herz des Jungen pochte, wie das Pochen langsamer und langsamer wurde.

Als der Mann fertig war, ließ sie den toten Körper achtlos fallen und sagte etwas zu einem seiner Männer. Dieser hob eine Axt und schlug den Kopf des Jungen ab.

Seth würgte; er wankte, krümmte sich, spürte das Nagen, den verzweifelten Hunger, das sexuelle Begehren, das Kratzen im Magen. Scham überkam ihn, schreckliche Scham und abgrundtiefes entsetzen. Er wollte sich bewegen, kämpfen, sterben, aber er war ebenso machtlos wie jene, die man dort am Ufer zusammengetrieben hatte und die auf ihren enthaupteten Freund und den ausgesaugten Jungen starrten.

Der Mann mit dem weißen Harr wandte sich dem Schiff zu. Er hob die Hand.

Plötzlich waren fünf der Männer, die an Bord geblieben waren, am Ufer.

Seth hatte nicht gesehen, dass ihre Füße das Wasser berührt hätten.

Sie streunten nun in die Menge herum und suchten sich ihre Opfer.

Seth schrie gepeinigt auf, als er wieder das Blut sprudeln hörte und das Schlürfen, während die Krieger, die gar keine Krieger waren, gierig tranken. Er spürte Blut, roch Blut, höllische Qualen peinigten ihn.

Um gegen diese überwältigende Qual, den wahnwitzigen Hunger anzukämpfen, ballte er Fäuste, biss die Zähne zusammen und spannte jede Faser seines Körpers.

Dann blickte er hoch. Er musste es tun. Er starrte ihn an, Seth sah seine Augen.

Der Fremde lächelte.

Und plötzlich stand Seth direkt neben ihn.

Seth erinnerte sich nicht daran, sich bewegt zu haben. Und doch stand er nun am Ufer neben ihn. Und er stand neben einem… Körper. Seth weigerte sich, nachzusehen, ob es ein Mann, eine Frau oder ein Kind war. Der Weißhaarige hielt das Opfer an den Haaren fest, und das Opfer bot ihm seinen Hals wie ein Lamm auf der Schlachtbank. Er fixierte Seth. Plötzlich kniete Seth sich hin. Er versuchte, nichts zu sehen und zu hören. Doch er hörte Blut. Er hörte es im Hals des Opfers pochen. Ihm war eisig kalt, und er hatte Heißhunger. Das Blut würde ihn wärmen und sättigen. Und die Qualen, die er durchlitt, würden nachlassen.

Beiß zu!

Er sagte es nicht laut, doch Seth vernahm ihn klar und deutlich.

Nein.

Der Fremde biss in den Hals des Opfers, in blasses Fleisch, schuf eine Öffnung, aus der das Blut kräftig sprudelte. Er leckte sich die Lippen, schlürfte, saugte…

Seth konnte es nicht mehr ertragen. Er packte ihn am Nacken, zerrte ihn an den Haaren, lenkte sein Gesicht zum Hals des Opfers. Blut sprudelte in Seths Mund, er schmeckte es, er spürte das Hämmern, Pulsieren, die Wärme…

Seths Mund ging auf.

Er war verzweifelt. Gequält, frierend, von unerträglichem Durst gepeinigt.

Und schließlich begann er zu trinken.

Und zu trinken und zu trinken…

Seth hielt das Opfer nun selbst, grub die Zähne in dessen Hals, spürte, wie das Blut aus dessen Adern in ihn strömte. Er trank in großen, gurgelnden Zügen, trank und trank und trank, bis er satt war und…

… bis es keinen Pulsschlag mehr gab. Keine Wärme in dem Körper, den er immer noch festhielt. Kein Leben mehr.

Er stand stocksteif da, dann entrang ihm ein Schrei, der direkt aus seiner Seele zu kommen schien. Es war ein Mann gewesen, eine junge Frau. Hübsch, blond, anmutig…

Ein Leben, eine Familie, ein Heim, eine Zukunft hätten vor ihr gelegen.

Jetzt war das Leben aus ihr gewichen.

Erneut brüllte Seth qualvoll auf. Er hörte ihn lachen.

“Bestie!”

Seth ließ den leblosen Körper fallen, stand auf und wandte sich gegen den Weißhaarigen. Er wollte ihn in Stücke reißen. Er war kein Mann, er war ein Ungeheuer.

Doch als Seth sich auf ihn stürzte, trat er zur Seite, und er prallte gegen einen der Krieger. Er wurde zurückgestoßen, offenbar kam er mit all seiner Kraft nicht im Geringsten gegen diese Männer an. Halb wahnsinnig stürzte er sich erneut auf den Mann. Er wollte ihn packen, doch dieser erwischte ihn am Arm und drehte ihn herum. Der Fremde war sehr kräftig. Scheinbar mühelos brachte er Seth dazu, sich vor ihm hinzuknien. Seth sprühte vor Wut und Abscheu.

Der Fremde ließ ihn los.

Seth stand auf und griff wieder an.

Er wehrte ihn ab.

Seth schien durch die Luft zu fliegen…

Diesmal kam einer der fünf, die auf dem Schiff geblieben waren, auf ihn zu, hob ihn hoch und schmetterte ihn zu Boden. Seth kämpfte gegen den Kerl mit aller Macht. Früher war er ein großer Mann gewesen.

Ein Priester.

Früher.

Er wurde gegen einen Baum geschleudert.

Und ging zu Boden.

Als Seth sich mühsam auf einem Ellbogen aufstützte, sah er verwundert, dass die Überlebenden des Dorfes noch immer herumstanden, mit leeren Mienen. Sie waren wie Schafe, merkten nichts von dem Kampf, nichts von den Gräueln, die sich vor ihren Augen abspielten. Um sie her waren Körperteile verstreut, der Kopf des schwarzhaarigen Mannes lag direkt neben Seths Ellbogen.

Auf einmal stand der Weißhaarige über ihm, und sein Lächeln wurde breiter.

“Bestie, Ungeheuer!”, zischte er.

Der Mann grinste nur. “Das Blut war köstlich, nicht war?”

“Nein!”

Er brach in schallendes Gelächter aus, offenbar amüsierte er sich königlich.

“Es schmeckt nur selten so süß. Sie war jung und bestimmt völlig unschuldig.”

Er starrte auf Seth herab.

Sein Lakai, der Mann, der sich eben mit Seth geschlagen hatte, stand neben ihn. Groß, aber nicht so groß wie Seth, hager. Sein Haar schimmerte blond und war nicht so hell wie das, des Fremden, seine Augen waren violett.

“Begreif es doch endlich: Auch du bist ein Ungeheuer, Hohepriester”, meinte er.

“Nein!”

Doch Seth wurde übel bei dieser Lüge. Das Blut hatte gut geschmeckt. Köstlich, wie Wasser in der Wüste, Nahrung für die Darbenden (4). Es hatte süßer geschmeckt als jeder Wein. Es hatte ihn gesättigt, ihn gewärmt, es hatte… Bei den Göttern…

Es hatte en Höllenqualen, die ihn zu zerreißen drohten, ein Ende bereitet. Dem unerträglichen Schmerz.

“Steh auf!”, befahl der Weißhaarige ihn.

“Nein.”

“Ihr werdet tun, was ich Euch sage.”

“Ich werde nie euer kriecherischer Sklave sein, Teufel!. So wie der da!” Er deutete auf den Blonden.

Dieser wollte erneut auf ihn stürzen.

Der Fremde hob nur die Hand, und schon blieb er stehen.

“Keine Sorge, Ihr werdet Euch schon noch fügen”, erklärte er kalt. Er legte die Hand auf die Brust seines Lakaien.

“Marik ist mein Gehilfe. Mit der Kraft bedacht, beschützt…”

Er griff nach dem Millenniumsring, den er am Hals trug.

“Beschützt von meiner Macht”, fuhr er fort. “Ich werde Euch vorerst weiter existieren lassen. Vielleicht lernt Ihr noch. Wir zerstören einander nicht. So wollen es die uralten Gesetzte. Aber ich stehe über dem Gesetz, Hohepriester. Ich bin das Gesetz. Ich habe Euch erschaffen, und ich werde Euch zerstören, wenn Ihr zu langsam lernt.”

Seth wusste, was er zu tun hatte.

Er erhob sich und entriss einem Krieger das Schwert. Der Lakai- Marik- erschrak, er glaubte wohl, dass Seth es auf den Weißhaarigen abgesehen hätte.

Er zerrte ihn weg.

Doch Seth rammte sich die Waffe mit aller Kraft selbst in den Bauch.

Schmerz, greller Schmerz. Er kippte vornüber.

Und hörte ihn lachen.

“Marik, schaff ihn zum Schiff zurück.”

Wieder konnte er sich nicht erinnern, wie er auf das Schiff gekommen war, aber er befand sich dort. Er hätte tot sein müssen, doch er war es nicht. Er hätte verbluten müssen…

… doch die Wunde war schon fast verheilt.

Als er merkte, dass der Fremde vor ihm stand, spürte er kaum noch Schmerzen. Er war nur sehr erschöpft und konnte sich nicht rühren.

“Was seid Ihr?”

Der Weißhaarige musterte ihn kurz. “Ich bin alles. Eure Sonne, Euer Mond, Eure Sterne, Euer Herrscher, Euer Gott.”

“Für mich seid Ihr ein Nichts!”

“Ihr seid starrköpfig, Hohepriester. Aber Ihr reizt mich. Ich hebe weit mehr Geduld mit Euch, als Ihr verdient habt.” Er zuckte mit den Schultern. “Ich glaube, dass Ihr mit der Zeit lernen werdet. Ihr müsst!”

“ich widert mich an!”

Wieder brach der Fremde in lautes Gelächter aus, ein schreckliches, tiefes, grausames, höhnisches Lachen. “Ihr verzehrt Euch nach mir, und Ihr belügt Euch selbst. Ihr glaubt, dass Ihr noch eine Seele hättet oder so etwas wie ein Herz. Das habt Ihr nicht mehr. Ihr werdet Euren kleinen Geliebten mit honigfarbenen Haar vergessen…”

“Ihn vergessen? Euretwegen?” Seth fand die Kraft, sich aufzusetzen und ihm diese Worte mit wütender Verachtung entgegenzuschleudern. “Sein Lachen wegen des Gackerns eines Teufels vergessen?”

“Wir werden sehen.” Er lächelte wieder. “Wollt Ihr wissen, was ich bin, Priester? Manche nennen mich Lamia. So heißen Wesen wie ich im Osten. Bei den Tartaren, den Hunnen und den Galliern wird mein Name nur geflüstert: Vampir. Aber ich bin mehr. Ich bin der Älteste, der Mächtigste; ich herrsche, ich erschaffe, ich zerstöre. Passt auf, Hohepriester, sonst werde ich Eueres Gewimmers überdrüssig. Und glaubt mir, dann zerstöre ich Euch.”

“Das habt Ihr bereits.”

“Ich habe Euch Kraft gegeben und ein Leben, das ewig währen kann.”

“Ich bin ein toter Mann,”

“Euer Hunger wird Euch am Leben halten.”

Er ging.

Plötzlich kniete der Lakai neben Seth, “Er will dich”, meinte der blonde höhnisch. “Du bist ein Narr. Aber er wird dich bald satt haben. Und dann, dessen kannst du dir sicher sein, werde ich dich zerstören.”

Fahle Streifen am Himmel kündeten von einem neuen Tag.

Der Morgen graute.

Der Lakai ging ebenfalls.

Seth konnte sich nicht rühren. Er hatte keine Kraft und keine Macht mehr. Die Sinne ging auf. Er schloss die Augen und verspürte einen grauenhaften Schmerz, eine grauenhafte Pein.

Er glaubte, dass er nun sterben würde.

Und er hatte nichts dagegen, nein, er war froh darüber.

Doch er schlief nur.
 

*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-
 

(1) Jurten= Zeltplanen über Marktstände

(2) Medija= Krieger der Leibgarde des Pharaos; ich weiß falsch geschrieben…

(3) Tollwut!!! O_O

(4) Darbenden= Hungrigen
 


 

So und wieder ein Kapitel geschafft. Mann das war aber wieder auch ne Arbeit…

Und wie fandet ihr’s???

Ich würde mich über Kommi’ s sehr freuen ^^

Wie gesagt auf die anderen Kommentare werde ich noch antworten, bin bloß noch nicht dazu gekommen. Aber das wird jetzt sofort nachgeholt. Versprochen!!!

So in dem Sinne noch vielen Dank fürs lesen und im Voraus schon mal Danke für die Kommis. ^^
 

Bis bald mal wieder
 

LG Icy



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Judari
2008-09-24T19:15:27+00:00 24.09.2008 21:15
Sehr gut!!^^^Schön *bößes grinsen*
Von:  lillicat-san
2007-11-25T13:41:54+00:00 25.11.2007 14:41
Hallo, da bin ich wieder!^^
Also wenn ich ehrlich bin, gefällt mir das Kapitel am meisten! Ich liebe die Antike *Fähnchen schwenk*
Also mir haben deine Beschreibungen wiedermal gut gefallen, weil du kurz beschreibst und nicht (wie andere es tun) so lang und dass jedes Detail eingebaut wird...
Bakura als Obervampir...der arme Seth o.O'
Na, ich hoff mal, dass du bald weiterschreibst & Liebe Grüße
Lillicat


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