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How to fight against Umbridge

HPxDM (SSxRL)
von

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Nur ein Spiel?!

Disclaimer: Alle Rechte gehören JKR.

Warnung: Slash, OCC, kein Band sieben.
 

Vielen Dank für eure Kommentare *Florentina rausstell* und einen schönen dritten Advent.

@all: Lucius ist für seine Eskapaden bekannt und nur Narzissa (und vielleicht Severus) ist die einzige Konstante in seinem Leben. Sie ist sich dessen durchaus bewusst.

@YeneRiddel: *Kekse verschling* Sorry, das war kein besonders Aktion reiches Kapitel. Jetzt passiert wieder mehr. Du zeichnet Luc?! *strahl* Zeeeeiiigen!!! (Nein, ich bin nicht kindisch ^^°…)

@Dranza-chan: Remus ist wirklich seeehr eifersüchtig: auf Lily, Lucius und Lockhart. Aber das kommt erst im nächsten Kapitel. Jaha, Lockharts großes Geheimnis…

@Roi_Soleil_Leon: Draco hat einen Entschluss gefasst. Und will ihn um jeden Preis durchsetzten. Nur soviel – es geht um Quidditch.

@Yami-san: *lach* Was hast du gegen lila Dessous?! (Okay, ich frag jetzt nicht, was du gegen Lockhart hast… Gilderoy ist ja echt unbeliebt geworden.)

@Kellerkind: Severus ist einer der wenigen Menschen, die Lucius wirklich wichtig sind. Aber vor allem als Freund, und nur an zweiter Stelle als gelegentlicher Liebhaber. Harry hat es ziemlich --- satt, ständig von Draco Befehle zu bekommen. Und Draco schnallt natürlich wieder gar nichts. Und wenn dann noch die Sache mit dem Gelübde dazu kommt… *sich in geheimnisvollen Andeutungen ergeht*

@Ayaschu: Sev tut mir beim Schreiben auch immer sehr leid… aber irgendwie quäl ich ihn trotzdem ^^° Und Lockhart mag ich eigentlich, gerade weil er so ein eitler, dummer, feiger Typ ist und alle in den Wahnsinn treibt.

@Tanaka_Kouhei: Das war kein besonders Aktion reiches Kapitel, aber inhaltlich musste ich ein paar Sachen erzählen, bevor es weiter gehen konnte. Ab jetzt passiert wieder mehr. Und Harry hat es einfach satt, ständig Befehle zu bekommen. (Was Draco natürlich mal wieder nicht schnallt *kopfschüttel*)

@Ellilvys1987: Harry will nicht mehr ständig herum kommandiert werden, noch dazu von einem Menschen, den er eigentlich liebt. In diesem Chap musste ich inhaltlich einiges erklären, deswegen war es weniger Aktion reich. In den nächsten Kapitel passiert wieder mehr.
 

--- Hab das Kapitel un-beta-gelesen hochgeladen. Sorry. Bin gerade im Vollstress.---
 

***
 

22. Kapitel

Nur ein Spiel?!
 

Gilderoy Lockhart lächelte betörend.

Oder versuchte es zumindest.

Es misslang komplett.
 

„Mein herausragender Geschmack hat durch den Gedächtnisverlust keinen Schaden genommen. Und Sie haben das ganz so üb-er-aus eindringlich beschrieben, dass ich die Szene plötzlich vor mir gesehen habe.“ Er versuchte krampfhaft und vergeblich sein Handgelenk aus Severus Griff zu befreien. „Natürlich habe ich es nicht gewusst! Ich habe einfach nur geraten!“
 

„Genauso, wie Sie geraten habe, dass ich Severus heiße?“, fragte der Zaubertrankmeister, voll täuschend echtem Sanftmut.

„Äh.. – hä?“, fragte Gilderoy geistreich.

„Sie haben mir die ganze Zeit über beim Vornamen angesprochen, obwohl ich mich nur mit meinem Professorentitel vorgestellt habe. Ein alter Trick, ich weiß, aber er scheint noch zu funktionieren.“
 

„Sie haben… ich meine, Sie haben nicht…“ Gilderoys Blick irrte zwischen den beiden Professoren hin und her, dann lachte er schrecklich gespielt auf. „Treiben Sie keine Späße mit mir, Severus!“ Er wedelte mit dem ausgestreckten Zeigefinger vor Severus Hackennase herum.

„Keine Sorge, ich bin ein fürchterlich humorloser Mensch!“, behauptete Severus mit einem Raubtierlächeln.
 

Er hielt Lockharts Handgelenk noch immer fest umklammert. „Was meinen Sie, sollte ich Rita Kimmkorn eulen und ihr erklären, dass der Vergessenszauber aus Mr. Weasleys kaputtem Zauberstab nie richtig gewirkt hat? Mit diesen kläglichen Überresten eines Stabes hätte man nämlich niemals einen so mächtigen Vergessenszauber sprechen können. Deshalb konnte auch niemand eine Heilmethode finden – weil Sie in Wahrheit niemals in Gedächtnis verloren haben!“
 

Gilderoy machte einen weiteren Versuch sich los zu reißen. Natürlich hatte er nicht die Spur einer Chance und fast, tat er Remus leid. Fast.

„Ich nehme an, Sie haben sehr schnell erkannt, dass Sie als entlarvter Betrüger von Ihren ehemaligen Verehrern verachtet und von Ihrem Verleger verklagt worden wären. Ganz zu schweigen davon, dass Dolores Umbridge angefangen hatte sich gegen Ihre kläglichen Erpressungsversuche zu wehren. Mit der angeblichen Gedächtnislöschung haben Sie all diese Probleme auf einen Schlag aus der Welt geschafft!“
 

„Ich weiß nicht, wovon Sie…“ Gilderoy zerrte mittlerweile fast verzweifelt an Severus Griff.

Der Zaubertrankmeister sah ihm amüsiert dabei zu. Er schien sich blendend zu unterhalten. Sinnierend sagte er: „Und es spielt auch überhaupt keine Rolle, ob Sie die Wahrheit zugeben. Ich werde einfach vor einem der nächsten Pressetermine etwas Veritaserum in Ihren Tee schmuggeln, Lockhart. Das Ergebnis dürfte sicher recht erfreulich werden. Und wenn Umbridge dann weiß, dass Sie sich tatsächlich an alles erinnern…“
 

Severus zuckte gespielt hilflos mit den Schultern. „Sie wissen ja, wie grausam Frauen sein können! Zumal solche, mit einem Doppelleben als gnadenlose Verbrecherin! Aber vielleicht bekommen Sie ja noch rechtzeitig Aurorenschutz.“ Er lächelte eisig und machte eine kurze Kunstpause. „Obwohl ich das bezweifle!“
 

Lockhart war während Sev´s Rede merklich erblasst. Hatte er sich eben noch von ihm losreißen wollen, griff er jetzt nach seiner freien Hand und presste sie krampfhaft zusammen.

„Sie müssen mir helfen, Severus! Wenn dieses schreckliche Weib dahinter kommt, dass ich ihr schmutziges Geheimnis immer noch kenne, wird sie mich umbringen!“ Er begann hysterisch aufzuschluchzen und versuchte Severus um den Hals zu fallen, was Remus nachdrücklich und finsteren Blickes, zu verhindern wusste.
 

„Wenn wir Umbridge ein für alle mal überführen, haben Sie nichts mehr zu befürchten, Lockhart. Sie werden uns helfen, ihre Spur in den Karpaten aufzunehmen! Sie werden bei Gericht gegen Sie aussagen! Und Sie werden dafür Aurorenschutz bekommen!“, erklärte Severus bestimmt und stand auf.
 

Vor der Tür wartete Lucius Malfoy zusammen mit einigen alten Mitgliedern des Phönix Ordens, die Lockhart im Grimauldplatz verstecken sollten. Charlie Weasley würde in den nächsten Tagen in die Karpaten aufbrechen, um mit Hilfe von Lockharts Aussage, die Spur, zu Umbridge Schmuggelring aufzunehmen. Zum ersten Mal seit Weihnachten, hatten sie tatsächlich einen Hinweis in der Hand.
 

Als die beiden Lehrer nach Hogwarts zurück flohten, wand sich Remus nachdenklich an seinen Kollegen: „Du hast vorhin zwar behauptet, du hättest dich nur mit deinem Titel vorgestellt und nicht mit deinem Vornamen - aber in Wahrheit...?!“

„Ja, ich habe gelogen“, gab Severus ungerührt zu. „Ich war mir sicher, dass Lockhart sich nicht mehr daran erinnern würde.“
 

***
 

Zur selben Zeit bereitete sich Hogwarts auf der Quidditchspiel des Jahres vor. Gryffindor gegen Slytherin. Der Klassiker schlechthin. Niemand rechnete ernsthaft mit einem Sieg der Schlangen, nicht, nachdem sie in den letzten sechs Jahren jedes Spiel gegen die Löwen verloren hatten. Aber die anderen Häuser würden trotzdem zum Spielfeld kommen. Und genussvoll dabei zu sehen, wie das meist gehasste Haus von Hogwarts fertig gemacht wurde.
 

Während Ron und Harry mit fiebrigem Blick ein letztes Mal ihre Spielzüge absprachen (und prompt verstummte, als Draco dazu trat), versuchte Hermine ein letztes Mal mit der Stimme der Vernunft zu ihnen durchzudringen.

„Es ist vollkommen unlogisch, dass Umbridge Quiddicht weiter duldet, obwohl sie es bei ihrer letzten Amtszeit verboten hat!“, erklärte sie zum ungefähr hundertsten Mal.
 

„Verschwinde, Frettchen, dass hier ist eine Gryffindor-Strategie-Besprechung?“

„Oh, ihr seid in der Lage, Strategien zu entwickeln?! Das solltet ihr vielleicht öffentlich bekannt machen! Sonst würde das nämlich keiner erraten…“

„Hör einfach nicht hin, Ron! Du weißt, wie wir vorgehen müssen…“

„Juuuungs!!!“
 

„Äh, hast du was gesagt, Minne?“, fragte Ron vorsichtig. Die braunhaarige Hexe hatte die Fäuste in die Hüften gestemmt, die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen gepresst und nagelte sie mit ein paar erstaunlich stechender Augen fest. Fast hätte man sie mit McGonagall verwechseln können.

„Ich sagte“, wiederholte Hermine, und jede einzelne Silber schien kurz auf ihrer Zunge zu zittern, als wäre besonders viel Selbstbeherrschung notwendig, um sie auszusprechen, „das bestimmt mehr dahinter steckt, wenn Umbridge Quidditch erlaubt. Sie hasst diesen Sport. Sie hasst die Schule. Und die Schüler. Warum sollte sie uns einen Gefallen tun, und Quiddichtspiele zu lassen?!“
 

„Quidditch ist ein toller Sport!“, murmelte Ron. „Außerdem ist es doch egal, warum… wir dürfen spielen! Wir werden die Slys platt machen und…“

„Hey, von platt machen, kann ja wohl keine Rede sein. Dieses Jahr…“, mischte sich Draco ein.

Eine einzig, in die Höhe gezogene Braue von Hermine brachte beide zum Verstummen.
 

„Wenn schon alle beim Spielfeld sind, sollten wir das ausnutzen!“, erklärte das Mädchen.

„Ich werde mich mit Dobbys Hilfe in ihre Privaträume schleichen und nach einem Beweis für ihre Doppelidentität suchen.“

Die drei Jungs sah regelrecht schockiert aus.

„Aber dann wirst du das Spiel verpassen!“, brachte Ron ihre größte Sorge auf den Punkt. (Und nein, sie hatten keine Angst, dass Hermine erwischt wurde und von der Schule flog. Oder sonst wie in unerhörte Gefahr geriet, weil sie einer Verbrecherin auf der Spur war. Sie sorgte sich um elementarere Dinge. Mit einem Wort – Quidditch!)
 

„Es ist nur ein Spiel!“, sagte Hermine in einem Tonfall, als wolle sie einem Fünfjährigen den Weg zum Sandkasten beschreiben.

Harry, Ron und Draco sahen sie an, als hätte sie den Verstand verloren.

„Es ist Quidditch!“, stellte Draco entschieden richtig. Die beiden Gryffindors nickten entschieden.

Und Hermine verdrehte die Augen. „Macht doch, was ihr wollt!“
 

Die drei anderen Schüler sahen ihr nach, als sie davon stob und hatten das undeutliche Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. Dennoch schulterten sie ihre Besen und machten sie auf dem Weg zum Spielfeld.

Als sie aus dem Portal hinaus traten, wehte ihnen eine eisige Böe ins Gesicht. Der Himmel war vollkommen Wolkenlos und eine blasse Wintersonne schien auf die Zinnen. Allein der schneidende Ostwind wurde von Minute zu Minute stärker und ließ die Baumwipfel des Verbotenen Waldes rauschen.

Aber niemand, nicht einmal Madame Hooch, war der Meinung gewesen, dass sie das Spiel absagen sollten. Immerhin ging es hier um Quidditch, das letzte Relikt, dass Umbridge noch nicht angetastet hatte.
 

„Wolltest du etwas Bestimmtes?!“; fragte Harry den Sucher der Slytherins, während er versuchte ein Zähnklappern zu unterdrücken.

„Dir Glück wünschen?!“ Draco lächelte schief. „Es wird ein faires Spiel geben. Ausnahmsweise mal.“

„Tatsächlich?!“ Harry Tonfall kündete deutlich von seinen unausgesprochenen Zweifeln.

„Tatsächlich!“, bestätigte Draco ruhig.
 

Er hatte nach dem letzten Spiel gegen Gryffindor, vor fast einem Jahr, einen Entschluss gefasst. Er wollte Harry schlagen. Fair. Mit seinen eigenen Waffen. Auf dem Quidditchfeld.

Dafür hatte den ganzen Sommer über und jede freie Minute im Herbst geübt. Es hatte Tage in den Ferien gegeben, in denen er mit wundem Hintern und Blasen an den Händen vom Besen gerutscht war. Er hatte sich wahnwitzige Sturzflüge auferlegt. Fliegen bei Regen und in Dunkelheit. Schnatzfangen zwischen Baumstämmen im Wald.
 

Alles, nur um Potter zu schlagen!

Fair zu schlagen - ausnahmsweise mal!
 

Während die Teams auf ihre Besen stiegen und sich vom Boden abstießen, nahm auf der Ehrentribüne ein seltsames Pärchen Platz. Obwohl Lucius Malfoys blondes Haar natürlich unverkennbar, fiel kaum jemandem auf, dass Dolores Umbridge ihn mit verkniffenem Gesicht begleitete.
 

Statt des rosa Kostüms trug sie eine dunkle Robe mit tiefer Kapuze. Nicht einmal ihre übliche Schleife saß auf ihrem Haar. Fast, hätte Lucius sie nicht wieder erkannt.

Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Umbridge während des gesamten Spiels vom Schloss fern zu halten, damit Severus und Lupin in Ruhe ihre Privaträume durchsuchen konnten.
 

Dazu war er als Schulrat und offizieller Sponsor des Slytherinteams nach Hogwarts gefloht und hatte nachdrücklich darauf bestanden, dass die Schulterleiterin sich das Spiel mit ihm gemeinsam ansah. Sie schien nicht besondern begeistert gewesen zu sein. Um genau zu sein, machte sie Eindruck, als hätte sie eigentlich etwas anderes geplant.
 

Nur mit Mühe, einigen dezenten Drohungen und sanfter Gewalt hatte Lucius sie auf die Tribüne gezehrt. Sicherheitshalber hielt er ihren Arm fest umklammert, denn sie sah so aus, als würde sie bei der ersten Gelegenheit aufspringen und das Weite suchen.

Was, dachte Lucius, kann sie so wichtiges während des Spiels vorhaben, dass sie so augenscheinlich aus ihrer üblichen Rolle fällt? Und zum ersten Mal kam ihm der Gedanke, dass die Quiddichtspiele nur ein Ablenkungsmanöver waren, damit Umbridge ungestört Verbindung zu ihrer Organisation aufnehmen konnte.
 

Über dem Schulstadion kreisten inzwischen die vierzehn Spieler der beiden Häuser zwischen den Torstangen. Die Stimme des Stadionsprechers drang kaum bis zu ihnen hinauf, denn der Wind zog längst an ihren Kleidern, Haaren und Besen. Mehrmals wurden sie einfach von ihrer Flugbahn abgetrieben.
 

Dafür war die Sicht phänomenal.

Harry konnte jedes Detail in der Menge unter sich erkennen, die wogenden Schülermassen mit ihren Wimpeln und Bannern, die anderen Spieler auf ihren Besen, den Kraken im See und sogar die heulenden Hütte in der Ferne.
 

Moment.
 

Hatte er sich das eben eingebildet, oder hatten tatsächlich mehrere Gestalten den Weg von Hogsmead zur Heulen Hütte eingeschlagen? Jetzt verdeckten sie die Bäume wieder und Harry machte sich Schulter zuckend wieder auf die Suche nach dem Schnatz.
 

***
 

Hermine erschien mit einem leisen Plopp an Dobbys Seite in den Räumen der Schulleiterin.

Sie hatte gesehen, wie Lucius Malfoy Umbridge förmlich aus dem Portal und den Weg hinunter zum Quiddichtfeld gezehrt hatte.

Und sich einen Augenblick stiller Schadenfreude gegönnt, als den hoch gewachsenen, blonden Zauberer neben der kleinen, rundlichen Hexe stehen sah. Malfoy senior hatte sich fast bücken müssen, um Umbridge seinen Arm zu reichen. Was aber viel auffälliger gewesen war, war Umbridge untypische, dunkle Kleidung.
 

Niemand konnte sich erinnern, sie je in einer anderen Farbe als schweinchenrosa gesehen zu haben. Und Hermine beschlich das Gefühl, dass Umbridge sich gerade heimlich aus dem Schloss schleichen wollte, als sie dem Schulrat über Weg lief.

Aber wohin in Merlins Namen konnte Umbridge am helllichten Tag und noch dazu in tief schwarzer Kleidung, wollen?
 

Hermine verschob alle weiteren Mutmaßungen schweren Herzen auf einen späteren Zeitpunkt und begann damit, das Zimmer akribisch zu durchsuchen. Sie tastete den Boden nach losen Dielen ob, öffnete alle Schränke, schüttelte die Bücher, um zu sehen, ob Briefe oder Notizen heraus fielen und drehte sogar die Matratze um. Während Dobby hinter ihr herräumte, um alles wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück zu versetzten, flammte das Feuer im Kamin grün auf und zwei schlanke Gestalten trat heraus.
 

„Nun, Miss Granger, und was genau, führt Sie in diese heimeligen Räume?!“, fragte Severus mit einem winzigen Aufseufzen und massierte sich die Nasenwurzel.

Hinter ihm klopfte sich Remus die Asche von seinem neuem Mantel. „Das gleiche wie uns, nehme ich an?!“ Er zwinkerte Hermine zu. „Fünf Punkte für Gryffindor, für die gute Idee mit einem Hauselfen hierher zu apparieren.“
 

***

Derweil kreisten Draco und Harry weit über dem Quidditchfeld, ununterbrochen auf der Suche nach dem Schnatz. Anders als früher, klebte Draco nicht mehr an Harrys Seite, sondern suchte selbst nach dem goldenen Ball. Und seltsamerweise fehlten Harry ihre üblichen Beleidigungen.
 

Kurz nachdem Gryffindor das dritte Tor geworfen hatte (30 zu 50), entdeckte Harry den Schnatz zum ersten Mal. Aber er war nicht der einzige. Einige Sekunden vor ihm, riss Draco am anderen Ende des Stadiums den Besen herum und ging in den Sinkflug.

Der geflügelte Ball flog dicht unter den Tribünen endlang und kurz bevor er die Torstangen der Slytherins erreichte, hielten die beiden Sucher Seite an Seite auf ihn zu.
 

Und dieses Mal kam seltsamer Weise nicht zu unfairen Rempeleien. Draco lehnte sich neben Harry tiefer über seinen Nimbus 2001, um dem Wind weniger Angriffsfläche zu bieten und gewann einen Meter Vorsprung. Obwohl Harry noch im selben Augenblick aufholte, war er beeindruckt. Zum ersten Mal hatte Draco eine echte Chance zu gewinnen. Damit hatte er nicht gerechnet. Bisher war der Slytherin immer auf irgendeine unfaire Weise im Vorteil gewesen, doch jetzt flog er einfach nur gut. Richtig gut!
 

Harry beschleunigte, hatte den Schnatz fast erreichte und streckte den Arm aus. Neben ihm tat Draco das gleiche. Ihre Finger berührten sich fast und die übrigen Spieler hatten das Spiel eingestellt, um den beiden zu zusehen. Nur noch wenige Zentimeter. Keiner von beiden war vorne. Sie ginge, Knie an Knie, in eine letzte Kurve um die Torstangen, flogen aus dem Windschatten der Hufflepufftribüne und wurden von einer Sturmböe erfasst.
 

Harry und Draco torkelten einen Moment lang haltlos mit ihren Besen durch die Luft, bevor sie sich wieder fingen und den gegen den Wind steuern konnten.

Der Schnatz war längst weg.

Unter ihnen ging ein Aufstöhnen durch die Schülermenge und in der Luft wurde das eigentliche Spiel wieder aufgenommen.
 

Und Harry sah zur heulenden Hütte hinüber. Dieses Mal war er ganz sicher, auf dem Pfad zwischen den Bäumen mehrere Gestalten gesehen zu haben. Dabei ging nie jemand zu heulenden Hütte! (Okay, er war mit Ron und Hermine dort gewesen. Von Lupin, Sirius und Snape ganz zu schweigen. Auch Draco war einmal in der Nähe… Aber sonst ging wirklich niemand dort hin!). Er flog höher, um eine bessere Sicht auf das Gelände hinter dem Schloss zu haben und sah etwas silbriges Aufblitzen und in Richtung Schloss fliegen. Fast hätte es ein Patrons sein können. Dann bemerkte er Draco, der unter ihm kreiste und den Blick suchend über das Spielfeld schweifen ließ.
 

Harry ging wieder tiefer und flog zum ersten Mal seit Menschengedenken freiwillig neben Draco her.

„Hey“, brüllte er gegen den Wind an. „Da sind Menschen bei der heulenden Hütte! Eine ganze Menge und ich glaub, ich hab einen Patronus gesehen.“

„Und warum sollte mich das interessieren?“, schrie Draco zurück, immer noch nach dem Schnatz spähend.

„Weil… ich weiß auch nicht, aber da geht doch nie jemand hin!“ Widerwillen kam Harry sich ein klein wenig albern vor.
 

Er sah noch einmal hinüber. Und entdeckte mehrere Gestalten, die jetzt vor dem verfallenen Haus standen und etwas mit Feuer an die Tür schrieben.

„Da! Verdammt, Draco, sieh hin!“

Wider besseren Wissen blickte der Slytherin an Harrys ausgestrecktem Arm entlang. Zur heulenden Hütte. Und sah tatsächlich mehrere umhangumwehten Zauberer. Und bekam deshalb nicht mit, wie der Schnatz wieder auftauchte.
 

Harry hatte den Blick einige Sekunden früher abgewendet und aus den Augenwinkeln ein vertrautes goldenes Funkeln in der Mitte des Feldes entdeckt. Instinktiv riss er den Besen herum und hielt auf den Schnatz zu. Draco reagierte im selben Augenblick, aber dennoch zu spät. Harry Vorsprung betrug weniger, als zwei Besenlängen. Und er schmolz mit jeder Minute.

Und reichte dennoch aus.

Gerade so.
 

Harrys Finger schlossen sich um den Schnatz und das Stadium explodierte.

Gryffindor hatte Slytherin geschlagen. Wieder einmal. Eigentlich, hatte niemand etwas anderes erwartet.

Mit einem Anflug von schlechtem Gewissen sah Harry zu dem anderen Sucher hinüber und zuckte mit den Schultern. Und flog zu Boden, um mit seinem Team den Sieg zu feiern.
 

Neben Harry hatte Draco seinen Besen in den Sinkflug gezogen, sprang einen Meter über dem Boden ab und trat ihm in den Weg. Mit einem Ausdruck, der verdächtig an Hass erinnerte, in den silbergrauen Augen.
 

Es hätte sein Sieg sein sollen!

Seiner!

Und er hatte ihn sogar ehrlich erkämpft.

Aber natürlich war Perfekt Potter im alles entscheidenden Moment für eine Sekunde im Vorteil gewesen.

Potter!
 

Draco zischte das erste, was ihm in den Sinn kam. „Zieh auf der Stelle deine Klamotten aus! Flieg zur Spitze des Astronomieturms! Und wage es nicht, dich von der Stelle zu rühren! Das ist ein gottverdammter Befehl!“
 

Harry sah ihn einen Augenblick stumm an. Jedes Hochgefühl war aus seinem Magen hinaus geboxt worden. Er fühlte sich nur noch durchfroren und unendlich enttäuscht. Wenn Draco ihm stattdessen ins Gesicht geschlagen hätte, wäre das weniger schlimm gewesen.
 

Dann begann das leichte Stechen unter seiner Haut ein zu setzten, weil er dem Befehl seines Vertragspartner nicht sofort nachgekommen war. Vor den erstaunten Augen beider Mannschaften und Fanblöcke, Lehrer und nicht zu letzt Dolores Umbridge, begann er seine durchnässten Kleidung auszuziehen.
 

Stück für Stück.

Während Draco ungerührt zusah.

Niemand wagte ihn zu stören. Oder auch nur anzusprechen. Zu letzt stieg Harry nackt auf den Besen und flog über die Tribünen davon, zur sturmumtosten Spitze des Astronomieturms. Draco wartete nicht, bis er außer Sicht war, sondern schwang sich im selben Augenblick auf seinen Nimbus 2001, um über die Länderein hinweg zu fliegen, bevor ihn jemand aufhalten konnte.
 

***
 

Die beiden Lehrer und Hermine waren schnell dazu übergegangen, sämtliche Diskussionen darüber, was-eine-Schülerin-hier-zu-suchen-hatte?!, auf später zu verschieben und statt dessen die ungewisse Dauer des Quidditchspiels dazu zu nutzen, dass Zimmer zu durchsuchen.
 

Während Hermine mit dem Zauberstab alle Katzenteller, Sofakissen und Porzellannippes auf magische Geheimverstecke untersuchte und Remus auf dem Rücken unter dem Bett lag, stand Severus am Schreibtisch. Alles war penibel aufgeräumt. Es gab nicht einmal Notizen. Oder auch nur Federhalter. Es war zum Verzweifeln.
 

Im selben Augenblick flog ein Patronus durch das geöffnete Fenster herein und landete vor dem Zaubertrankmeister auf dem Schreibtisch. Eine silbrig schimmernde Elster. Der Vogel sperrte den Schnabel auf und verkündete mit unbekannter, männlicher Stimme: „Wo bleiben Sie?! Es ist längst elf! Wir können nicht länger warten!“

Und verschwand.
 

„Ich schätze allein dafür hat sich unser kleiner Einbruch gelohnt!“, sagte Remus in die Stille hinein.

„Sie benutzt die Quidditchspiele, um sich mit ihren Mittelsmännern zu treffen“, sprach Hermine ihren ersten Gedanken laut aus.

„Niemand bemerkt sie, weil alle beim Spielfeld sind. Und sie können sich am helllichten Tag treffen, weil sie niemand so nahe bei Hogwarts erwartet. Sie operieren praktisch direkt vor den Augen des Ministerium“, ergänzte Severus.

„Aber heute konnte Umbridge nicht zum Treffpunkt kommen, weil Lucius Malfoy sie zum Spiel gezehrt hat“, mutmaßte Remus und sah die beiden andren an. „Aber wo ist der Treffpunkt?!“
 

„Master Harry Potter!“, quiekte Dobby im Hintergrund plötzlich und starrte zum Fenster.

Die drei Zauberer folgten seinem Blick und sahen gerade noch, wie Harry Potter, Held der magischen Welt und Bezwinger Voldemorts auf seinem Feuerblitz vorbei flog.

Sehr, sehr unbekleidet.

Trotz des eisiges Windes.

Eine ganze Weile schwiegen alle drei, einvernehmlich schockiert.
 

Snape fasste sich als erst wieder. „Beginne ich zu halluzinieren, oder ist Potter gerade nackt auf einem Besen vorbei geflogen.“

„Mr. Potter!“, korrigierte Remus ihn automatisch.

Hermine stürzte an ihren beiden Lehrer vorbei aus dem Zimmer.
 

Zur gleichen Zeit, als Hermine durch das Schloss lief, auf der Suche nach Ron, oder wahlweise Harry, um herauszufinden, was während des Quidditchspiels geschehen war, rannte Dolores Umbridge zur heulenden Hütte.
 

Sie war körperliche Betätigung nicht gewohnt und der Weg vom Schloss hinüber war voller Schneematsch und versteckter Baumwurzeln, über die man stolpern konnte. Deshalb erreichte sie die Hütte nur noch nach Luft japsent, mit Schlamm an Gesicht und Händen, und schmerzhaften Seitenstichen.
 

Natürlich waren ihre Komplizen nicht mehr da.

Nach Luft hechelnd tippte Umbridge mit dem Zauberstab gegen die Tür und gleich darauf erschien eine Botschaft in flammenden Buchstaben.

„Nächsten Freitag um 10 Uhr abends!“
 

Nun, dachte Umbridge, dass ist nicht so sicher wie während des Quidditchspiels, aber es wird gehen. Außerdem ist nächsten Freitag Vollmond - dann müssen wir wenigstens kein zusätzliches Licht machen.
 

***
 

Das nächste Kapitel handelt von der Freiheit des Einzelnen, einem denkwürdigen Zusammentreffen in der heulenden Hütte und Severus Begegnung mit seiner eigenen Angst.
 

Die Fortsetzung kommt nächsten Samstag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2007-12-16T18:27:47+00:00 16.12.2007 19:27
Armer Harry! Das war aber nicht nett von Draco!
Ich glaub das wird Harry ihm nicht so schnell verzeihen!
Super Kapi aber!
Freu mich auf die Fortsetzung!

Bis dann, little King Leon!
Von:  Stoff
2007-12-16T16:57:42+00:00 16.12.2007 17:57
oh man, das mit dem treffen von umbridge haste dir gut ausgedacht, aber das nächste? unbedingt mit den werwölfen?? weiß umbridge eigentlich von remus' werwolf?
egal, das mit lockhart fand ich echt geil, snape is echt fies... das mag ich an ihm (so lang er's nich an harry auslässt)
ich bin echt gespannt was du jetzt mit dem armen harry machst, der wird sicher krank... (oder bekommt er ein gutes imunsystem?)
ich freu mich aufs nächste kapp^^
bis dann *keks dalass*
Von: abgemeldet
2007-12-16T15:27:18+00:00 16.12.2007 16:27
oh nein was hat sich Draco nur dabei gedacht
ich fasse es nich *kopfschüttel*
ob ihm Harry das verzeiht?? Ich würd nich
schreib ganz hscnell weiter
Von: abgemeldet
2007-12-16T10:46:41+00:00 16.12.2007 11:46
ich kann auch verstehn, warum draco so sauer is ... aba harry holt sich da oben doch ne lungenentzündung!!! O.o'''
nja ... da fällt der sex wohl erstma flach XD
lucius war auch wieder cool drauf ... den mag ich ja mit am liebsten

geile ff! vom erstn kapitel an
Von: abgemeldet
2007-12-15T23:15:10+00:00 16.12.2007 00:15
deine ff is eine meiner liebsten!
nicht nur weil deine story super ist und du weist wie man sie gut umsetzt...
sondern weil du dir auch zeit für deine leser nimmst :D
!!!!

ok!
an harrys stelle wäre ich wahrlich enttäuscht von dracos reaktion auch wenn ich ihn ein wenig verstehen kann...
er scheint wirklich hart gearbeitet haben um besser zu werden und er war das ganze spiel über fair!!!!

hach ich freu mich so aufs nächste kapitel <3
wird es ein extra zum fest der liebe geben?
Von:  Dranza-chan
2007-12-15T21:27:49+00:00 15.12.2007 22:27
Wirklich super geschrieben!!
Umbridge is echt dermaßen dreist!! Ich bin schon gespannt auf das Treffen weil und Snape und Remus da ja sicher auch in der Hütte sind und sich verwandeln!
Draco tut mir schon irgendwie leid! Auch wenn Harry das nich mit Absicht gemacht hat is das schon echt unfair wo er doch so viel trainiert hat! Harry so zu demütigen is aber auch nich gerade das gelbe vom Ei! Die Szene is aber echt klasse geschrieben!
Freu mich schon total auf's nächste Kapi!
lg Dranza-chan
Von:  ScarsLikeVelvet
2007-12-15T21:10:02+00:00 15.12.2007 22:10
Okay....
gutes chap...spannend geschrieben und ich hab mich wechgeroflt als Snape dem nackten Harry so hinterherstarrt xD
Den Satz 'Beginne ich zu halluzinieren oder ist Potter wirklich nackt auf einem Besen vorbeigeflogen' werd ich so schnell nicht mehr ausm Kopf kriegen xD
Auch wie Sev Lockhart ein Geständnis entlockt hat war cool.
Bin gespannt wie's weitergeht...

LG
Tanaka_Kouhei
Von:  ElveaTroy
2007-12-15T21:00:45+00:00 15.12.2007 22:00
JAAAAA!
Das Kap. war um Längen besser.
Aber musstest du das Harry antun?
Das er sich sehr, sehr unbekleidet auf seinen Besen schwingen und dann zum Astronomieturm fliegen soll war doch ziemlich fies.
Du Sadist!!!!
da wird der liebe Draco einiges zu hören bekommen! Und ich hoffe nicht nur von Harry!
Nun gut, soviel dazu...

Natürlich hab ich auch wieder Lieblingsstellen.
besonders die Prioritäten der Jungs...
Ron könnte sich ruhig ein wenig mehr Gedanken um seine Freundin machen...

aber auch die Sache mit Lockhardt war lustig
besonders Remus'offensichtliche Eifersucht fand ich knuffig.
und wie Sev Gilderoy aus der Reserve gelockt hat...
herrlich


Jetzt muss ich mir nur noch überlegen wie ich nächsten Samstag das Kap. lese, weil meine Oma kein Internet hat.

Na ja,
auf jeden Fall bis zum neuen Kap.

Ellibys

Von: abgemeldet
2007-12-15T20:38:24+00:00 15.12.2007 21:38
ERRRSSSTTEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!^^
du magst keckse nee?
*dir ne packung rüberwerf*
Und ja ich werde Lucy (wie ich ihn nenne)zeichnen^^
schönes kappy hoffe harry darf bald wieder vom Turm runter sonst holt er sich noch ne erkälteltung.



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