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Another Chance I

A Marauder Tale
von

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Weihnachtliche Nachwirkungen

20 Weihnachtliche Nachwirkungen
 

Moody verließ das unwirtliche Gebäude und ging auf ein kleines Häuschen auf den Klippen zu. Er war schon oft hier gewesen wenn er einen Gefangenen abgeliefert hatte, doch heute war es anders. Askaban machte ihm heute zu schaffen.

Dabei war es nicht das Gefängnis selbst, das ihn betrübte. Es waren die unmenschlichen Wächter, die diese Insel beherrschten, die Dementoren. Grauenvolle Geschöpfe, die einer Person jeden glücklichen Gedanken entzogen und nichts zurückließen. Früher hatten sie ihn nicht so sehr gestört, doch das war jetzt anders. Er wusste, dass es an ihr lag. Seit Serina in sein Leben getreten war, hatte er wieder ein Leben! Er empfand Freude, wenn die Eule ihm einen Brief brachte, er war glücklich, wenn er sie nur ansah. Und fast hätte er sie verloren. Wie konnte sie ihm in so kurzer Zeit nur so ans Herz wachsen? Er dachte an den Mann, der daran schuld war, Albus Dumbledore. Es war seine Idee gewesen, und ja, er war seinem Freund dankbar dafür. Nie würde er sie verlieren wollen, würde sie immer beschützen, wenn er konnte.

Er hatte den Jungen, Vincent Lee, eigenhändig hier abgeliefert um sicher zu sein. Sicher, dass dieser Werwolf nie wieder in Serinas Nähe kommen konnte.

Er blickte auf das Meer der Nordsee, das gegen die Felsen der Insel brandete. Es gab hier nichts, außer dem steinernen Mauern des Gefängnisses und der Hütte in der die wenigen, menschlichen Wärter hausten.

Kein Lebewesen betrat freiwillig diese Insel. Kein Vogel nistete in den Spalten der Felsen, keine Krabben krochen über die Steine und nicht einmal Ratten konnte man hier sehen. Es wuchs kein Grashalm in dieser Trostlosigkeit. Die Dementoren hatten alles Leben aus diesem Fleckchen Erde gesaugt. Er betrat die kleine Hütte der Wächter und dann apparierte er aus dieser Hölle.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Er ging den verschneiten Gartenweg entlang und klingelte an der Tür. Normalerweise wäre er direkt appariert, oder hätte den Kamin genommen, aber da dies hier ein Muggelhaushalt war, wusste er nicht, wie so was aufgenommen wurde.

Ein Mädchen öffnete ihm, die er nicht kannte.

“Ja, bitte!“ fragte sie ihn, während sie ihn abschätzend ansah.

“Ich bin Alastor Moody. Ich wollte zu meiner Tochter, Serina.“

Sie trat einen Schritt zurück. „Nehmen Sie diesen Freak ruhig wieder mit, die ist ja…“

Moody packte sie an den Schultern. „Was hast du da gerade gesagt?“

Petunia schluckte. „Na, die ist doch nicht normal, was die mit ihrem Gesicht machen kann!“

Er schüttelte das Mädchen unsanft. „Vergiss das sofort wieder, hast du gehört? Wenn ich erfahre, dass du das jemals irgendwem erzählt hast, dann…“

Petunia entwand sich seinem Griff. „Na hören Sie mal, als ob ich je freiwillig zugeben würde, das ich so was kenne!“

Dann stürmte sie die Treppe rauf und ließ ihn in der Tür stehen.
 

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„Hat es gerade geklingelt?“ Serina sah fragend zur Zimmertür.

Lily nickte. „Das ist bestimmt Veeernoooon!“

Serina prustete los. „Das muss ja ein toller Typ sein, den deine Schwester sich da angelacht hat.“

“Und was für einer, der reicht für zwei!“ lachte Lily, als es klopfte.

Lily rief „Herein.“ und Moody stand in der Tür.

“Dad!“ Serina sprang vom Bett und umarmte den Mann stürmisch.

“Hey Kleines.“ sagte er und schloss die Tür hinter sich. Er zog sich Lilys Stuhl von Schreibtisch heran und setzte sich dem Bett gegenüber.

“Setzt dich, Serina. Wir müssen über einiges reden.“ Er deute auf das Bett und sie setzte sich neben Lily.

“Erstmal, ist euch irgendwas passiert? Wurdet ihr gebissen?“ Er blickte die Mädchen ernst an, die beide mit dem Kopf schüttelten.

“Merlin sein dank.“ murmelte er. Dann sah er Serina an. „Was hatte es mit der Verwandlung auf sich? Du warst doch noch gar nicht wieder dran?“

Serina blickte verlegen zu Lily. „Ich weiß nicht. Ich war so…wütend, und da ist es einfach passiert!“ Sie wollte ihm nichts von dem Streit erzählen.

Er nickte. „Albus meinte, dass so was passieren könnte. Wir sind uns immer noch nicht sicher, welche Auswirkungen das letztendlich wirklich alles für dich hat. Falls also wieder etwas passiert, egal was, will ich dass du es mir erzählst, verstanden?“

Serina nickte nur. Sie fühlte sich mies, weil sie nicht alles erzählt hatte, und er sich solche Sorgen um sie machte.

Dann wand er sich an ihre Freundin.

“Nun zu dir, Lily.“ Das Mädchen schluckte laut und fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. „Keine Sorge. Es geht auch nur darum, was du gesehen hast.“

Lily schaute schnell auf ihre Füße.

„Ichhabgarnichtsgesehen!“ murmelte sie hastig.

Serina verkniff sich ein Grinsen und auch Moody lachte. Er war nicht überrascht, dass sie das sagte, auch wen dies die wohl schlechteste Lüge des Jahrhunderts war.

“Nicht sehr überzeugend?“ fragte sie leise.

“Nein.“ sagte Moody, „Aber im Grunde genau das, worum ich dich bitten wollte.“

Lily nickte. „Nun, dann werd ich meine Anzeige im Tagespropheten wieder zurückziehen müssen!“

Moody sah sie überrascht an.

“Nein, war ein Scherz, Mister Moody! Mir ist schon klar, dass es keiner wissen soll. Immerhin hat sie es auch vor mir so lange geheim gehalten, und dabei bin ich ihr beste Freundin!“

Moody nickte. „Ich danke dir, Lily. Auch dafür, dass du ihre Freundin bist.“

Lily sah ihn an. „Auch wen sie ja manchmal echt anstrengend ist.“ sagte sie.

“Wem sagst du das?“ antwortete Moody. „Hat sie deine Möbel auch schon in Brand gesteckt?“

Serina sah die beiden abwechselnd an.

„Äh, HALLO? Ich sitze hier, und ich kann euch hören! Lästern gefälligst über mich, wenn ich nicht da bin!“

Lily und Moody sahen sich und brachen in schallendes Gelächter aus.
 

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Ein Junge mit schwarzen, verstrubbelten Haaren saß am Fenster und sah auf die verschneiten Bäume, die das Haus umgaben. Im Garten standen zwei Schneemänner. Einen hatte er mit seiner Mum gebaut, den anderen hatte sein Vater gemacht. James lächelte. Seine Eltern vergötterten ihn. Sie hatten ihn sehr spät bekommen, und eigentlich nicht mehr mit Kindern gerechnet. Dafür verwöhnten sie ihn jetzt, wo sie nur konnten und gaben ihm all die Liebe, die sie hatten.

Er sah auf seinen Keksteller. Seine Mum hatte wieder viel zu viele gebacken, und wie immer würde er einen großen Beutel davon in seinen Koffer packen und mit nach Hogwarts nehmen. Sirius war immer der Erste, der sich über die Kekse seiner Mum hermachte, aber diesmal würde er darauf achten, dass Remus und Peter auch welche abbekamen.
 

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Ein anderer schwarzhaariger Junge saß ebenfalls an seinem Fenster. Er sah jedoch keine verschneiten Bäume, denn er hatte seine Augen geschlossen und die Stirn an die kühle Scheibe gelehnt. Er fröstelte. Das Haus war immer kalt, egal wie viele Feuer im Grimmauldplatz auch brannten. Nichts konnte diesem Haus die Wärme geben, nach der er sich so sehnte.

Er hasste dieses Haus und seine Bewohner. Er wusste, wenn er nicht eines Tages hier fortgehen würde, würde er den Verstand verlieren. Aber er würde gehen, bald, und er würde nie wieder zurückkommen. Dass hatte er sich selbst vor langer Zeit geschworen.

Er spürte, dass jemand gekommen war. Er öffnete seine Augen und sah seinen Bruder hinter sich stehen, der sich im Fenster spiegelte.

“Warum machst du das immer wieder, Sirius? Du könntest es so einfach haben, aber du machst es dir mit Absicht schwer!“

Sirius drehte sich um. „Willst du dass wirklich wissen, Regulus?“ fragte er und der Jüngere nickte.

“Weil es falsch ist! Es ist falsch, was Mum und Dad tun, was sie denken, fühlen, wie sie handeln! Sie können mich noch so oft schlagen und verhexen, es wird nichts ändern. Im Gegenteil! Es bestärkt mich nur in meiner Ansicht. Und wenn du klug bist, Regulus, dann wirst du das eines Tages einsehen und mich verstehen!“

Regulus schüttelte den Kopf. „Du irrst dich, Sirius. Wir sind Reinblüter, und das macht uns zu was besonderem! Wir sind nicht wie die anderen, wir sind besser als sie. Mit deinem Verhalten beschämst du uns, deine Herkunft, dein Blut und dein Zuhause!“

Er sah seinen großen Bruder an, der noch immer ganz blass und erschöpft war. Als er das Zimmer verließ hörte er Sirius sagen: „Das hier ist nicht mein Zuhause!“
 

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Madame Pomfrey sah auf das Gesicht des blonden Jungen, dass so bleich wie das Kissen war, auf dem es lag. Sie hatte ihn einen Schlaftrunk verabreicht, damit er sich erholen konnte.

“Diesmal war es aber besonders schlimm, Albus!“ sagte sie zu dem Schulleiter, der neben ihr stand. „Er hat sich fast ein Bein abgebissen! Was war denn nur los! So wild war er doch noch nie!“ Die Heilerin hatte Tränen in den Augen, als sie daran dachte, in welchem Zustand sie ihn heute Morgen in der Heulenden Hütte gefunden hatte.

Albus Dumbledore strich dem Jungen eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

“Es ist Weihnachten, Poppy. Er war diesmal ganz allein. Seinen Vater konnte er nicht besuchen, das wäre zu gefährlich gewesen.“

Poppy schüttelte den Kopf. „Aber er hätte seinen Sohn doch wenigstens besuchen können, wenigstens für ein paar Stunden. Ist den das zu viel verlangt?“

Albus seufzte. „Ich fürchte, Mr. Lupin konnte es nicht. Seine Frau hat ihn vor Jahren verlassen, weil sie mit Remus nicht mehr leben konnte und ich vermute, er erkennt das jetzt und versteht sie. Ich denke, ein Bruch der beiden ist, auf lange Sicht, unvermeidlich.“

Poppy schlug sich die Hand vor den Mund. „Der arme Remus, was wird dann nur aus ihm?“

Albus legte ihr den Arm um die Schultern und führte sie hinaus.

“Er wird es schaffen, Poppy. Er ist ein starker Junge, und er hat gute Freunde. Sie werden ihm den Halt geben, den er braucht, um in dieser Welt zurecht zukommen.“
 

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Peter lag auf seinem Bett und betrachtete das Amulett, das von seiner Hand baumelte.

Er hörte Schritte, die an seinem Zimmer vorbei gingen. Seine Eltern gingen gerade ins Bett, doch er war nicht müde. Er sah den Mond, nicht mehr ganz voll, der auf sein Bett schien. Er dachte an seine Freunde, an Remus, der jetzt allein in Hogwarts saß und auf ihre Rückkehr wartete.

Remus war der einzige, der ihn nicht ständig ärgerte und herumschubste, so wie Sirius es tat. Remus war der jenige, der sich für ihn interessiert und sich um ihn kümmerte, nicht wie James, der ihn oft nicht einmal bemerkte, weil er mit Sirius irgendwas ausheckte.

Remus war sein Freund, aber Remus war ein Werwolf. Peter hatte Angst vor ihm, er war feige. Und insgeheim war er froh, dass er mal einen Vollmond ohne die Jungs verbracht hatte, die ihn ihren Freund nannten.
 

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Serina stand auf Moodys verschneiter Terrasse und wartete.

Sie war mit ihm nach Hause appariert um wenigstens noch ein paar Tage mit ihm verbringen zu können. So langsam gewöhnte sie sich sogar an das Apparieren. Bald würde sie wieder nach Hogwarts gehen und ihn dann erst im Sommer wieder sehen.

Er trat neben sie und reichte ihr ein Butterbier.

“Und, zwischen dir und Lily wirklich wieder alles in Ordnung?“ fragte er und sah sie besorgt von der Seite an.

Sie nickte lächelnd. „Ja. Es macht ihr nichts aus, was ich bin. Lily ist Klasse!“

Er legte den Arm um sie. „Das freut mich wirklich sehr für dich, Kleines. Sie ist eine richtige Freundin, darauf kannst du stolz sein!“

Er sah auf das verschneite Dorf, das in der Ferne lag.

“Und was ist mit der anderen Sache? Eine Idee, von wem der kleine Rabe ist?“

Er spürte, dass sie an seiner Schulter nickte.

“Willst du, äh darüber reden? Irgendwas wissen, worauf du, äh aufpassen musst, mein ich.“ Moody wurde verlegen.

Er merkte, dass sie anfing zu zittern. „Sag mal, lachst du mich aus?“

Sie wand ihm den Kopf zu. „Sei mir bitte nicht böse, ja? Ich hab einen Verdacht, wer den Raben geschickt haben könnte. Ich meine, ich hoffe, dass er von ihm ist, weil wenn nicht…da will ich lieber nicht dran denken. Aber nein, ich will ganz sicher nicht mit dir über Jungs reden!“

Er atmete erleichtert aus. „Wenn ich jetzt sage `Merlin sein dank´ hab ich doch pädagogisch total versagt, oder?“

Serina lachte. „Das schon. Aber es gibt Punkte in der Kategorie Teenager-Tochter-nicht-in-Peinliche-Situation-gebracht!“

In diesem Moment sahen sie die Raketen, die die Muggel im nahe gelegenen Dorf in die Luft schossen.

“Ich wünsch dir ein Frohes, Neues Jahr, Kleines, und dass für dich alles gut wird.“ er drückte sie an sich und hauchte ihr einen Kuss auf die Haare.

“Das ist es doch schon längst…Dad!“ sagte sie, und drückte ihn ebenfalls.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-12-09T08:38:29+00:00 09.12.2008 09:38
ja, sie sind wirklich eine familie!!! ich finds so toll geschrieben!!
Von:  Monny
2008-10-28T14:36:29+00:00 28.10.2008 15:36
Echt cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kap^^. Werde gleich weiter lesen^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  sweetangle
2007-11-07T14:59:48+00:00 07.11.2007 15:59
wieder vereint.
^^
Wie schön
Von:  Krylia
2007-11-03T16:09:18+00:00 03.11.2007 17:09
Schönes Kapitelende.


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