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Prisoner of Love

eine Foreigner FF
von

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I'm a stranger in my own house

Kapitel 7
 

„I’m a Stranger In My Own House”
 

Auch wenn sie die ersten Tage an stärksten Depressionen litt, konnte sie bald wieder ihren normalen Alltag leben. Schnell war sie wieder die alte, genoss ihr Leben und plante ihre Zukunft, versuchte aus ihrem alten Job raus zu kommen und als Schriftstellerin Fuß zu fassen.

Etwa 2 Wochen war sie jetzt schon wieder in London, als sie sich eines Mittags mit ihrem Bruder und ihrem guten Freund Jesse zum Mittag in Ingas Diner traf.

Die jungen Leute hatten es sich an ihrem Stammplatz gemütlich gemacht und auch Inga hatte sich zu ihnen gestellt, schließlich war es immer eine willkommene Abwechslung, ihre Freunde dort zu haben.
 

Paul hatte seine Schwester schon mehr als eine Woche nicht gesehen und war erstaunt: „Wow Stevie, du wirkst ja wie ausgewechselt, deine Laune war doch so mies und jetzt bist du wieder ganz normal!“

Inga: „Hast du jemanden neuen kennen gelernt?“ „Wieso denkst du, dass es immer alles nur von irgendwelchen Kerlen abhängt?“

Paul: „Aber warst du nicht wegen eines Typen erst so deprimiert?“

Inga: „Genau, die Sache habe ich nicht durch schauen können. War es wegen Mick?“

Stevie schüttelte den Kopf: „Nein, Mick hatte damit eher weniger zu tun. Lasst uns nicht darüber reden. Das alles hat sich, glaube ich, erledigt!“

Inga: „Och, so schlimm?!“ Stevie zeigte ihr den Mittelfinger und nahm einen Schluck von ihrer Diet Coke.
 

Die jungen Menschen unterhielten sich weiter, da klingelte das Telefon des Restaurant, was natürlich niemanden kümmerte, doch weil die ganzen Kellnerinnen soviel zu tun hatten, entschuldigte sich Inga und lief nach hinten um ran zugehen: „Das Hell’s und Ingas Diner. Hier spricht Inga, was kann ich für sie tun?“

„Eh hallo. Ich wollte nur fragen, ob Stevie gerade zufällig da ist?“

„Stevie? Ja, die ist hier. Moment ich hole sie eben ans Telefon!“

„Danke!“

Inga ging wieder zu ihren Freunden: „Hey Stevie, Telefon für dich!“

„Für mich? Hoffentlich nicht die Arbeit!?“

„Nein, klang wie ein Ami!“ Stevies Herz rutschte in die Hose: „Ein Amerikaner? Oh mein Gott!“
 

Mit klopfendem Herzen ging sie ans Telefon:

„Hallo?“

„Stevie. Wie schön deine Stimme zu hören!“

„Lou!! Wow, mit dir hätte ich ja gar nicht gerechnet!“

„Ja… Ich bin gerade von der Tour wieder gekommen!“

„Jetzt gerade?“ Stevie guckte auf die Uhr, es musste nicht später als 6 Uhr in Amerika sein. Sie wunderte sich: „Ist alles okay?“

„Wäre es okay, wenn ich dich besuche?“ „Ja klar. Wann denn?“

„Jetzt?“ „Sicher. Hattest du stress zuhause?“

„Ja. Ich erkläre es dir, wenn ich dich sehe. Ich fahre jetzt zum Flughafen. Ich weiß nicht genau, wann mein Flieger geht!“

„Kein Problem, das kann ich raus finden. Ich hole dich ab!“

„Danke Stevie. Dann sehen wir uns wohl heute Abend!“

„Ja, ich freue mich, bis dann!“
 

Sie legte auf und ihre Hände zitterten wie verrückt. Sie konnte es nicht glauben, er hatte angerufen, er würde her kommen. Doch klang er auch so bedrückt, was wohl passiert war?

Sie setzte sich zurück an den Tisch, an essen war natürlich nicht mehr zu denken.

Inga war neugierig: „Und wer war es?“

„Ach so ein Typ den ich in New York kennen gelernt habe. Er kommt mich besuchen!“

„Oh oh oh. Was denn für ein Typ?“ „Ein Musiker. Ihr werdet ihn mit Sicherheit kennen lernen. So ich muss los!“ Paul: „Jetzt schon?“ „Ja, es gibt noch einiges vorzubereiten!“

Sie grinste und verließ dann das Restaurant.
 

Gut gelaunt fuhr sie über den Motorway und dann durch die Londoner Innenstadt. Wieder mal hatte sie Schmetterlinge im Bauch.

Doch immer wieder kamen die Fragen auf, warum er so plötzlich zu ihr kommen wollte, sie war so neugierig.

Als sie an ihrem Hotel vorbei kam, ärgerte sie sich, sie hatte ganz vergessen, dass sie am nächsten Tag arbeiten musste. Ändern konnte sie dies definitiv nicht, aber vielleicht hatte Lou ja auch kein Problem damit, ansonsten musste sie eben versuchen, früher Feierabend zu machen.
 

Den restlichen Nachmittag verbrachte sie mit aufräumen, einkaufen und sich selbst ein wenig aufzuhübschen.

Auch ihr Auto unterzog sie noch mal einer Wäsche, schließlich sollte er ja nicht denken, sie sei eine Schlampe.

Die Zeit verging viel zu schnell, sie hatte noch soviel zu tun, Wäsche musste in die Maschine und ihre Rechnungen hatte sie auch noch nicht weiter beachtet. Aber wen kümmerte dies schon noch, in anbetracht dessen, dass in wenigen Stunden Lou endlich wieder bei ihr sein würde.

Sie war beinahe euphorisch, sie hatte sich in der letzten Woche doch bereits damit abgefunden, dass sie ihn nie wieder sehen würde und dann dieser Anruf…
 

Gegen 7 Uhr fuhr sie dann los zum Flughafen, vorher hatte sie sich allerdings noch erkundet, wann der Flieger landen sollte. Sie hoffte nur, dass er auch wirklich diesen genommen hatte.

Und dann wartete sie. Der Flieger aus NY war schon lange gelandet, doch von Lou keine Spur. Sie fühlte sich schrecklich, ob er es sich doch anders überlegt hatte?

Doch nachhause fahren wollte sie auch nicht, was war wenn er doch einen späteren Flieger genommen hatte? Sie ging zur Flugauskunft und fragte wann das nächste Flugzeug landen würde. Um 23 Uhr war die Antwort.

Ihr Magen war wie zugeschnürt, sie lief im Flughafen herum, kaufte sich haufenweise Zeugs und trank einen Kaffee nach dem anderen.
 

4 Stunden wartete sie, dann landete das nächste Flugzeug. Wieder klopfte ihr Herz wie verrückt. Sie hatte Angst, Angst davor dass er wieder nicht in der Maschine saß, aber auch Angst vor der Frage, ob sich etwas zwischen ihnen verändert hatte.
 

Die Passagiere kamen in die Empfangshalle, doch keine Spur von Lou. Das hatte sie nun davon, mittlerweile war es schon fast halb 12 Uhr und sie hatte umsonst so viele Stunden gewartet. Sie hatte sich so gefreut und war enttäuscht worden, diesmal war ihr Herz wirklich zerrissen worden. Tränen sammelten sich in ihren Augen, sie hasste die Männer. Und sie hasste sich selbst, warum ließ sie sich überhaupt so behandeln?

Sie stand auf und wollte sich auf den Weg zum Ausgang machen. Da sah sie einen vereinzelten, letzten Passagier durch die Abfertigung laufen. Sie konnte es nicht glauben, er war es tatsächlich. Er sah müde aus, dass konnte sie sogar aus der Entfernung erkennen. Er trug eine Jeans und ein weißes T-Shirt, er guckte sich um und wirkte ein wenig besorgt.

Doch dann entdeckte er Stevie.
 

Stevie lief zu ihm und umarmte ihn. Er drückte sie fest an sich: „Danke, dass du auf mich gewartet hast Stevie. Ich bin so froh dich endlich wieder zu sehen!“

„Ich hätte noch ewig weiter gewartet!“ Sie guckten sich in die Augen und küssten sich dann.

„Es tut mir leid, dass ich nicht schon in der letzten Maschine saß, ich habe sie verpasst und habe dich weder zuhause noch bei Inga erreicht!“

„Schon gut, Hauptsache du bist jetzt da. Möchtest du schlafen oder was essen?“

„Mmh, am liebsten erst essen und dann sofort schlafen. Beides habe ich schon seit ungefähr 30 Stunden nicht mehr gemacht!“

„Oh Lou, das tut mir leid. Komm. Wir fahren erst essen und dann gleich zu mir.“ Sie nahm ihn an der Hand und zog ihn mit zu ihrem Wagen.
 

Ihm gefiel Stevies Auto, was Stevie wiederum sehr gefiel. Während sie nach London rein fuhren und im Radio leise Musik lief, empfand Stevie unheimlich viel Glück. Sie hielt bei ihrem Stammitaliener, wo sie sich noch kurz rein setzten. Lou aß etwas und Stevie hörte ihm zu, während er erzählte, warum er so abrupt zu ihr gekommen war.

Er war wohl spät nachts von der Tour zurück gekommen, total kaputt und erledigt und hatte sich darauf gefreut, wieder zuhause zu sein und einfach nur zu entspannen. Doch schon als er ins Haus herein trat, fühlte er sich nicht willkommen. Als er dann mit seiner Frau reden wollte, machte sie einen Aufstand und verbannte ihn letztendlich aus dem Schlafzimmer.

Stevie hielt normalerweise immer eher zu den Ehefrauen, als zu den Männern. Sie konnte sich Lou nicht als Ehemann vorstellen, schließlich war ihre Beziehung noch so jung und leidenschaftlich. Aber er war sympathisch und diese Rosanne wirkte wie ein Drachen.
 

Lou aß also seine Pasta und erzählte, irgendwann war er dann fertig: „Du willst gar nichts essen?“ „Nein, ich habe keinen Hunger. Schmeckt es dir denn?“ „Ja, sehr gut. Arbeitest du morgen?“ „Ja, leider…“ Stevie guckte auf die Uhr, es war bereits halb 2 Uhr: „Ich fange aber schon um 6 Uhr an, also bin ich früh fertig. Du kannst ausschlafen und dann haben wir den Nachmittag!“ Er guckte mitleidig: „Du arbeitest schon um 6 Uhr? Tut mir leid, ich platze einfach so in deinen Alltag und habe noch nicht mal gefragt, ob es dir überhaupt passt!“

Stevie strich ihm über den Handrücken: „Kein Problem. Ich komme aus der Gastronomie, ich bin an wenig Schlaf gewöhnt. Also mach dir keine Gedanken. Ich bin froh, dass du hier bist!“

Er aß auf und dann fuhren sie nachhause. Das Mädchen zeigte ihrem Freund das Schlafzimmer und das Badezimmer und musste sich anschließend noch um ihre Wäsche kümmern.
 

Sie beeilte sich und konnte dann endlich, gegen viertel vor 3 Uhr ins Bett gehen. Sie kam ins Schlafzimmer und da lag er und schlief. Es war so wundervoll, er war hier, hier in ihrer vertrauten Umgebung, so wie in einer echten Beziehung. Sie versuchte leise zu sein, um ihn nicht aufzuwecken. Sie legte sich neben ihn und wagte sich kaum zu bewegen. Doch trotzdem erwachte Lou, er flüsterte: „Da bist du ja…“ Er kuschelte sich an sie und war schon wieder dabei einzuschlafen, doch da fügte er noch hinzu: „Stevie… Danke für alles. Ich liebe dich…“

Dann schlief er weiter. Doch Stevie war hellwach, mit offenen Augen starrte sie an die Decke, hatte er das wirklich gerade gesagt?
 

Nach etwa einer Stunde schlaf, musste sie um kurz vor 5 Uhr schon wieder aufstehen. Völlig verschlafen machte sie sich fertig und fuhr dann zur Arbeit. Im Hotel traf sie auf ihre Freundin Katy, die gerade aus ihrem Urlaub wieder gekommen war und den ersten Arbeitstag hatte.

Sie hatten zusammen Schicht und Katy war besorgt: „Man Stevie, du siehst schrecklich aus, wie lange hast du heute Nacht geschlafen?“ Stevie guckte in den kleinen Spiegel, der im Backoffice, in welchem sie sich gerade befanden, hing und verschluckte sich. Sie sah wirklich ziemlich kaputt aus und das fiese Grinsen auf ihrem Gesicht, gab ein groteskes Bild ab: „So ungefähr eine Stunde…“ „Eine Stunde? Warst du noch weg?“ „Nein, ich habe gestern spontan Besuch aus Amerika bekommen…“ Stevie kam der letzte Satz, den Lou zu ihr gesagt hatte, wieder in den Sinn und sie seufzte.
 

Katy guckte sie schief an: „Wohl eine wilde Nacht gehabt?“ Stevie schüttelte den Kopf, sie hätte seine Worte zwar am liebsten laut heraus geschrieen, aber sie wollte doch lieber noch mal auf Nummer Sicher gehen, dass er es auch wirklich ernst gemeint hatte.

Deshalb schwieg sie und grinste den ganzen morgen nur dämlich vor sich hin. Mittags hatte sie dann endlich Feierabend. Noch auf der Arbeit stylte sie sich, um besonders gut auszusehen und dann fuhr sie, mit verrückt spielenden Hormonen, nachhause.

Niemals zuvor hatte sie ihre Wohnung mit wild klopfenden Herzen aufgeschlossen, wie sich die Zeiten doch änderten.
 

Sie trat hinein, rief: „Hallo!“ und legte dann ihre Sachen ab. Sie bückte sich um ihre Schuhe zu verstauen und als sie wieder hoch kam, stand Lou vor ihr.

Er sah wieder fit aus, ganz im Gegensatz zu ihr.

Er reichte ihr die Hand, welche Stevie nur zu gerne annahm. Ohne ein weiteres Wort zog er sie an sich und küsste sie.

Anschließend fragte Stevie neugierig: „Und? Konntest du gut schlafen?“ „Sehr gut Darling. Du siehst so müde aus. Es tut mir wirklich Leid, wie ich mich verhalten habe. Ich habe überhaupt nicht an dich gedacht und daran dass du vielleicht arbeiten musst!“

Stevie winkte ab: „Hör auf, ich hätte schon gesagt, wenn es mir nicht passen würde. Aber ich bin froh dass du hier bist.“
 

Und wieder fragte sie sich, ob er es ernst gemeint hatte. Diese 3 Worte heute Nacht. Sicher, wenn sie besonders glücklich gewesen war, hatte sie „Ich liebe dich“ auch schon mal rein platonisch gesagt, aber tat man so etwas, wenn man eine Beziehung wie diese führte?

Sie kannte ihn einfach viel zu wenig und konnte ihn deshalb auch nur schwer einschätzen. Sie wünschte so sehr, dass sich diese Tatsache bald ändern würde.

Lou strich ihr über die Wange: „Na, worüber denkst du nach?“ Sie schreckte auf: „Oh… Nicht so wichtig. Was möchtest du jetzt machen?“

Er zwinkerte, was ihre Knie noch ein Stückchen weicher werden ließen. Sie schüttelte den Kopf: „Ich meinte eigentlich eher, was wir jetzt „draußen“ unternehmen wollen?“ „Möchtest du dich nicht erstmal ausruhen?“ „Ach weißt du, ich sehe zwar scheiße aus, aber momentan bin ich gar nicht so müde!“

Er grinste: „Okay, wie du meinst… Aber dies ist deine Heimat, du weißt besser, was man nachmittags in London machen kann!“

Stevie musste an ihren Magen denken und daran dass sie schon einen Tag lang nichts mehr gegessen hatte, deshalb schlug sie vor, sich Sandwiches zu kaufen und diese im Hyde Park zu essen.

Sie nahmen noch eine Wolldecke und etwas zu trinken mit und verbrachten einen typisch-englischen Nachmittag.
 

Nachdem sie gegessen hatten, lagen sie also auf der Decke nebeneinander und guckten in den Himmel. Lou: „Soll ich dir was gestehen?“ Stevie horchte auf und drehte sich zu ihm: „Klar. Immer raus damit!“

„Weißt du noch als wir uns, nach unserem ersten Treffen, am Tag darauf bei dir vor Hotel getroffen haben?“

„Klar, wie könnte ich diesen Tag vergessen!“ „Nun ja, du dachtest vermutlich das wäre nur Zufall gewesen… Aber in echt hat mich irgendetwas gedrängt, dort hin zu fahren und dich wieder zu sehen!“

Stevie strahlte: „Ach, wenn ich dir erstmal erzählen würde, was…“ Sie brach ab. Nein, alles was sie betraf würde nur zeigen, dass sie ihm von Anfang an verfallen war. Er hatte sie interessant gefunden, aber definitiv war es nicht Liebe auf den ersten Blick gewesen. Sie wollte sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aus Angst vor einer Bauchlandung.
 

Lou guckte sie stutzig an: „Was wolltest du sagen?“ Stevie improvisierte: „Ich wollte dich auch wieder sehen…“

Lou lehnte sich zurück: „Seltsam… Wann wollen wir es eigentlich Mick sagen?“

„Glaubst du wir sollten es überhaupt jemandem sagen? Weißt du, mir ist es ja grundsätzlich egal, schließlich bin ich ungebunden. Aber ich möchte dich nicht in Schwierigkeiten bringen!“

Lou guckte ihr in die Augen: „Na ja, vermutlich wird es sowieso irgendwann von alleine heraus kommen. Bis dahin bist du einfach meine beste Freundin!“

Stevie lehnte sich zu ihm und gab ihn einen Kuss: „Zumindest in Amerika!“

„Genau…“ Er küsste sie zurück. „Ich liebe England!“
 

Bei dem L-Wort wurde Stevie seltsam nervös und wechselte erstmal das Thema. Sie: „Ich glaube ich werde meinen Job kündigen!“

Jetzt würde sich zeigen, ob er sich auch in diesen Sachen für sie interessierte.

„Ja? Wieso, bist du nicht zufrieden?“ „Nein, nicht mehr so sehr. Ich möchte irgendwas anderes machen, aber ich weiß nicht was. Vielleicht erstmal umherreisen und dann anschließend darüber schreiben!“

„Du schreibst?“ „Nein, nicht wirklich… Nur ab und zu mal!“

„Das ist toll. Und wohin möchtest du reisen?“ „In die Sonne. Weiter habe ich noch nicht darüber nachgedacht. Vielleicht reiche ich jetzt einfach die Kündigung ein und nehme gleich meinen Resturlaub. Ist zwar ein wenig riskant, aber zur Not kellnere ich halt irgendwo!“
 

„Wir könnten doch zusammen irgendwo Urlaub machen!“ Stevie konnte sich nichts Wundervolleres vorstellen, als mit Lou Urlaub zu machen: „Urlaub? Meinst du hier oder in New York?“

„Mmh… Nein, eher dort wo es warm ist. Allerdings, wenn du umherreisen möchtest, könnte man dies auch sehr gut in den USA. Zum Beispiel von den Südstaaten bis an die Westküste!“

Stevie hob die Augenbraue: „Das klingt ganz wunderbar! Aber zwei Dinge- was ist mit deiner Frau und mit der Band?“

Lou überlegte: „Nun ja, also mit der Band wäre es kein Problem. Wir gehen erst in ca. 6 Wochen wieder ins Studio und Rosanne… Irgendwas würde mir schon einfallen!“

Stevie war selig: „Glaubst du, du hältst es, für einen solchen Zeitraum, mit mir aus?“

Er lachte und knutschte sie anschließend nieder: „Mit Sicherheit!“
 

„Ich möchte mit sofortiger Wirkung meine Kündigung einreichen!“

Stevies Vorgesetzte guckte sie ungläubig an: „Aber Stevie, wieso denn so plötzlich?“ „Ich denke es wird einfach Zeit für mich, mein Leben so zu leben wie ich es wirklich möchte, mit Abenteuern und allem was dazu gehört!“

Sie nickte: „Ja, ich verstehe… In Ordnung, aber du weißt, wir nehmen dich immer wieder gerne auf!“

„Danke, vielleicht werde ich irgendwann darauf zurückkommen!“

Anschließend verließ Stevie das Büro und fühlte sich leicht und unbeschwert, sicher- ihre Zukunft war ungewiss, aber sie war frei. Sie hatte keinerlei Verpflichtungen mehr, na ja, mal davon abgesehen, dass sie ihre Miete irgendwie aufbringen musste, doch für 3-4 Monate würde das Geld schon noch reichen und wer wusste schon, was die nächsten Wochen alles bringen würden…
 

Auf ihrem Weg zum Hell’s fing sie allerdings kurzfristig doch noch an zuzweifeln. Wie würde ihre Familie reagieren und wie ihre Freunde?

Na ja, das würde sie vermutlich gleich heraus bekommen!

Und sogar wenn es dem Rest nicht passte, dies war ihr Leben und sie tat es für sich, nicht um öfter bei Lou zu sein oder ähnliches. Nein, sie wollte leben bevor sie zu alt dafür war.

Sie parkte ihr Auto und betrat das Diner. Wie sollte es auch anders sein saßen am Tisch bereits Paul und sein Freund Jeff Summers.

Stevie setzte sich dazu und grüßte: „Hey ihr Beiden! Alles klar?“

Paul guckte ungläubig: „Bei uns schon. Aber du siehst so anders aus! Hast du etwas angestellt?“

Stevie verzichtete auf jegliche Ausschweifungen und platzte einfach mit der Wahrheit raus: „Ich habe gekündigt und übermorgen fliege ich für 3 Wochen in die USA. Vielleicht bleibe ich auch länger dort!“
 

Paul, Jeff und auch Inga, welche gerade erst dazu gekommen war, starrten das Mädchen an und sprachen wie aus einem Mund: „Du hast was?“

Stevie nickte energisch: „Tja, so sieht es aus. Ich fange jetzt an zu leben. Nehmt es mir nicht übel, ich liebe euch und ich liebe London, aber ich fühle mich eingesperrt!“

Die Sache mit Lou verschwieg sie lieber. Was er jetzt wohl machte?

Ob er sich im Klaren darüber war, was für ein großes Opfer sie hier für einen Mann brachte, den sie erst einen knappen Monat kannte und welcher zu dem noch verheiratet war?

Die ganze Sache war absurd! Zumindest wenn man es aus diesem Blickwinkel betrachtete.
 

Paul nahm seine Schwester beiseite: „Sag mal Ste’, bist du Sicher dass du das machen willst? Wie kommst du überhaupt so plötzlich dazu? Liegt es an dem Sänger von Micks Band?“

„Wie kommst du darauf?“ „Ach, ich habe auch meine Quellen und weiß mit wem du soviel Zeit verbracht hast!“

Stevie stand auf und war sauer: „Nur so zur Info, Lou ist verheiratet und wir sind gute Freunde. Und ich mache meine Entscheidungen nicht von irgendwelchen Leuten abhängig.“

Sprachs und verließ den Laden. Das einzige Problem war nur, dass er Recht hatte. Sie hasste es wenn andere Leute im Recht waren!



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