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Unrulable Flame

"Zutara" (Achtung! Fortsetzung zu "Your First Smile just for me"!!!)
von

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Sodalla! Hier ist endlich das zweite Kapitel meiner zweiten Zutara-FF! Wünsche viel spaß beim lesen!

Und noch mal sorry, dass es doch so lange gedauert hat *schäm*
 

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Zuko hatte damit schlicht und ergreifend klarstellen wollen, dass er das nächste Mal seine Drohung sie als Geisel zu benutzen, wahr machen würde. Aber mit jedem Humpler auf die Stadt zu, wurde ihm klar, das er sich wohl etwas unverständlich und vor allem MISSverständlich ausgedrückt hatte.

Doch das konnte ihm jetzt erst einmal Egal sein. Auch wenn er am liebsten explodiert wäre. Nicht nur, das er sich wie ein kompletter Idiot aufführte, nein nun war ihm der Avatar schon wieder entwischt. Und schon wieder sah er keinen anderen Grund dafür als dieses Mädchen Katara.

Begreifen konnte er das hinterher nie. Hinterher, wenn er wieder klare Gedanken fassen konnte. Am liebsten hätte er irgendetwas kaputt gemacht.

Inzwischen hatte er unter größter Schmach die Stadt betreten und humpelte weiter. Er wusste nicht, wo er nach seinem Onkel Ausschau halten sollte. Er wusste noch nicht mal, ob Onkel Iroh überhaupt in dieser verfluchten Stadt war.

Doch er hatte gelernt seinen Onkel nicht zu unterschätzen. Der Alte besaß die erstaunliche Fähigkeit ihn immer und überall zu finden. Und selbst dann, wenn Zuko krampfhaft versuchte allein zu sein.

Es dauerte nicht mal eine Stunde. Zuko hatte sich irgendwann auf dem Marktplatz auf eine Treppe gesetzt und überschaute seine Umgebung. Kurz darauf trabte das Straußenpferd mit seinem Onkel an. Der alte General sprang ab und fiel seinem Neffen um den Hals.

„Endlich! Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Wie konntest du nur so einfach verschwinden! Mach das nie wieder!“

Zuko wollte sich von seinem Onkel befreien, schaffte es aber nicht wegen seinem geschienten Arm. Als Iroh das bemerkte, wurden seine Augen groß. Und noch größer wurden sie, als er ihm genauer ins Gesicht sah.

„Zuko?“

Der junge Prinz verzog das Gesicht. „Du hast mich nicht verwechselt. Ich bins.“

„Ja, aber!“ Iroh ließ sich neben seinen Neffen auf den Treppenabsatz fallen. „Was bei allen Göttern ist denn mit dir passiert? Deine Narbe ist ja weg!“

Zuko zuckte die Schultern. „Einfach verschwunden. Ein Wunder?“

Der alte Mann runzelte die Stirn. „Mach dich nicht lustig über mich! Und wieso bist du verletzt?“

„Ich hatte einen kleinen Zusammenstoß mit ein paar Schneewölfen“, erklärte er schließlich. „Aber das ist jetzt alles nebensächlich! Wir müssen auf der Stelle aufbrechen! All zu groß kann der Vorsprung noch nicht sein!“

„Ach Zuko…“, seufzte sein Onkel. „Nun mach doch mal langsam. Komm ich lade dich zu einem Tee ein und du erzählst mir was passiert ist. Und zwar die GANZE Geschichte!“

„Ich will keinen Tee!“, wehrte sich Zuko. „Dieser verdammte Avatar entwischt mir nicht noch einmal! Und ich hab dir schon gesagt, was passiert ist!“

„Klar!“, nickte der Alte. „Und die Wölfe haben dich, nachdem sie dich

angefallen haben, auch gleich verarztet. Und ganz nebenbei noch deine Narbe abgeleckt!“ Er grinste.

Zuko funkelte ihn an. „Wer macht sich hier lustig über wen?“

„Du lässt mir ja keine andere Wahl! WAS IST DIR PASSIERT?!“

Er seufzte. „Also schön!“, gab er sich geschlagen. „Ich wurde gerettet! Von… einer Wasserbändigerin, die zufällig in der Nähe war. Und sie hat mich verbunden und meine Narbe geheilt.“

„Die ganz zufällig Katara heißt“, merkte Iroh breit grinsend an.

„Nein!“, behauptete Zuko betont gedehnt. „Also ob ich mich von dieser Furie retten lassen würde! Sie ist nicht die einzige Wasserbändigerin auf dieser verdammten Welt!“

Wieso war er so gereizt, wenn es um dieses Mädchen ging? Wäre es denn wirklich so schlimm seinem Onkel die ganze Wahrheit zu sagen? Er begann sich immer mehr zu ärgern. Vor allem über sich selbst.

Besonders, weil er wusste, dass der Alte sich nicht täuschen ließ. Sein wissendes Grinsen, trieb Zuko fast zur Weisglut.

Er rappelte sich mit zusammengebissenen Zähnen auf. „Aber, da sie, wie ich bereits sagte, noch nicht all zu weit weg sein dürften, machen wir uns jetzt auf der Stelle wieder auf den Weg!“

„Zuerst einmal, mein lieber Neffe, werde ich uns ein zweites Reittier besorgen. Und dann werden wir schauen, ob du überhaupt in der Verfassung bist zu reiten.“

„Ich bin!“, begehrte er auf. „Und ich sage, wir beeilen uns jetzt!“

Iroh winkte ab. „Du wirst dich noch ein klein bisschen gedulden müssen, mein Junge. Ohne ein zweites Tier kommen wir gar nicht voran.“

Das sah Zuko nur widerwillig ein. Dummerweise hatte sein Onkel Recht.

Selbst kaum von der Stelle kommend, aber seinen alten Mentor immer weiter antreibend, hatten sie schließlich endlich das zweite Straußenpferd. Sein eignes hatte er gestern im Schneesturm verloren.

Und dann brachen sie auf. Aber bis zum Ende des Tages hatten sie weder das fliegende Bison gesichtet, geschweige denn den Avatar eingeholt.

Zukos Ärger wuchs. Wieso konnten sie ihm nicht einfach wieder über den Weg laufen? So wie gestern? Gestern in dieser unglücklichen Situation waren sie aufgetaucht. Jetzt, wo er bereit war, zeigten sie sich natürlich nicht.

Sein Bein machte inzwischen wieder ganz gut mit. Um genau zu sein, erlaubte sich Zuko auch gar nicht mehr Schmerzen zu haben.

Zähneknirschend versuchte er sich einen Plan zu überlegen. Aber seine Gedanken ließen sich nicht richtig ordnen. Und Schuld daran war wie immer sein Onkel. Während sie nach einer Unterkunft in der neuen Stadt suchten, plapperte er pausenlos darüber, wie er nach seinem Neffen gesucht hatte. Welche Leute er angesprochen hatte und wie hilfsbereit diese Menschen hier seien. Zuko wünschte, er könnte ihm irgendwas in den Mund stecken, doch dann sorgte das Finden einer passenden Herberge dafür, dass Iroh anderen Menschen ein Ohr abquatschen konnte.

„Die Wasserbändigerin…“, murmelte Zuko, als sie das Zimmer betraten. „Sie ist der Schwachpunkt des Avatars! Das haben wir ja in der Vergangenheit schon öfter gesehen! Ich bin so ein Hornochse! So viele Möglichkeiten hab ich mir einfach durch die Finger gleiten lassen!“

Sein Onkel musterte ihn und setzte sich schließlich auf eines der großen Sitzkissen. „Ich glaube, mein Junge, ich sollte dir noch etwas über ein ganz besonderes Feuer erzählen.“

Zuko wurde hellhörig und setzte sich augenblicklich vor den Alten General. Iroh hatte ihm schon lange nicht mehr eines seiner vielen Geheimnisse im Feuerbändigen anvertraut. Zuko witterte eine neue Technik, die er sehr erfolgreich gegen den Avatar einsetzen könnte und würde!

Sein Onkel wirkte sehr ernst als er ihn ansah. „Hier geht es um ein Feuer, oder auch eine Flamme, die sich jeder noch so großen Bändigerkraft zu entziehen vermag.“

„Aber du kennst einen Weg?“, vermutete der junge Prinz.

„Ich?“, Iroh sah ihn an und verfiel in heiteres Lachen. Zuko hasste das. „Oh, ich ganz bestimmt nicht! Wie ich schon sagte! Selbst die stärksten Feuerbändiger scheitern an ihr. Keiner kann sie kontrollieren. Keiner kann sie beherrschen. Mann kann sie nur… nun ja… Man kann nur versuchen sie zu verleugnen.“

Zuko runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht so ganz, was du mir damit sagen willst. Wenn es keinen Weg gibt sie zu bändigen. Was willst du mir dann beibringen?“

„Ich will dir nichts beibringen. Ich will dir nur etwas verständlich machen, mein Junge. Denn diese Flamme ist es, wie ich vermute, die dich daran gehindert hat, deinen Plan - der wirklich ausgesprochen gut ist! – durchzuführen. Und wahrscheinlich wird sie dich auch weiterhin daran hindern.“

„Wie bitte?!“ Er starrte seinen Onkel an. Der Alte wurde von Tag zu Tag merkwürdiger. Welches Feuer könnte an seinem Versagen Schuld sein?

Schließlich nickte Zuko. „Gut. Dann muss ich sie eben finden und versuchen zu löschen.“

„Löschen…“ Iroh dachte einen Moment nach. „Ja… das ist wohl die einzige Möglichkeit. Aber gelingen kann es nur sehr, sehr selten.“

„Egal. Ich schaffe das schon. Aber, Onkel! Kannst du mir sagen, wo ich sie finde?“

Wieder dieses heitere Lachen über seinen dummen Schüler. „Zuko! Sie ist nicht weit weg.“ Der Alte Mann beugte sich vor und tippte ihm gegen die linke Brust. „Genau hier, mein Junge.“ Er grinste breit.

Während Zukos lange Leitung nur im Schneckentempo realisierte, was sein Onkel ihm da gerade versucht hatte klar zumachen, wuchs sein Ärger ungefähr zehnfach so schnell. „Bist du noch ganz dicht? Hast du wieder versucht eine neue Teemischung zu machen und da was reingetan, was dir nicht bekommen ist?! Willst du mir damit sagen, das diese bescheuerte … FLAMME … von der du da geschwafelt hast, mein HERZ sein soll?!“

„Das Herz und die Liebe, du armer Narr“, bestätigte sein Onkel mit seligem Lächeln. „So vielen ist sie schon zum Verhängnis geworden. Und wenn du dich noch so sehr sträubst. Du bist auch nicht davor gefeit!“

„Blanker Unsinn! Ich bin nicht verliebt in… dieses Mädchen! Sie ist eine Wasserbändigerin! Und eine Feindin! Und sie ist so ziemlich die größte Zicke, die mir außer meiner Schwester je über den Weg gelaufen ist! Und ganz davon abgesehen, mein lieber Onkel, ist sie eine Freundin des Avatars! Sie steht viel zu oft zwischen mir und meiner Sache!“

Onkel Iroh nickte zustimmend zu jedem einzelnen Punkt und brachte Zuko der Palmenspitze immer näher.

Nein, das war wirklich viel zu unmöglich. Gut, dieses Mädchen war wirklich eine ausgezeichnete Bändigerin. Und er musste zugeben, dass sie – zumindest mit offenen Haaren – gar nicht schlecht aussah. Aber das bedeutete doch noch lange nicht, dass er sich… Er konnte das Wort noch nicht einmal denken, so abwegig schien ihm das.

Trotzdem musste er sich wie zum Beweis selbst an die Brust fassen. Als erwarte er fast, dass seine Haut durch den Stoff dort besonders warm wäre. Und tatsächlich! Ihm war gerade richtig heiß. Aber mehr vor Wut!

„Ich brauche Abkühlung!“, schnappte er, als er aus dem Zimmer stürmte und sein Onkel ihn fragend ansah. Sein zufriedenes Grinsen sah er, zu Irohs Glück, nicht mehr.

Zuko stapfte durch die Straßen. Zu dieser späten Stunde waren noch einige Menschen unterwegs. Und wer ihm nicht rasch genug ausweichen konnte, wurde rücksichtslos aus dem Weg geschubst.

Nur allmählich verlangsamten sich seine Schritte. Bis er endlich stehen blieb und zum Himmel hinauf blickte. Ein paar Sterne funkelten zu ihm herab.

Seine Hand glitt zu seiner linken Wange, wo noch vor wenigen Tagen die große Narbe geprangt hatte. Ein leichter Windhauch streifte ihn und er spürte die Kühle auf der Haut. Für einen winzigen Moment fühlte es sich wie die Berührung der Wasserbändigerin an.

Er schüttelte heftig den Kopf. Das war doch so dumm. Aber er wurde den Gedanken an sie einfach nicht los. Was er auch tat.

Hatte vorher der Wunsch nach der Ergreifung des Avatars seinen Kopf beherrscht, war dort gerade nur noch Katara. Ihre blauen Augen. Ihre sanfte Hand, das Lächeln, das sie ihm geschenkt hatte…

Erschüttert über sich, verpasste er sich selbst eine Ohrfeige. Die Menschen, die an ihm vorbeiliefen, runzelten verwirrt die Stirn. Er sah ein paar im Augenwinkel tuscheln.

„Was starrt ihr so?!“, fuhr er sie an und eilte wieder weiter. Bis er einen kleinen Trupp Soldaten passierten, die plaudernd stehen geblieben waren.

„… ein rießen Erfolg! Da springt bestimmt die eine oder andere Beförderung raus, wenn das funktioniert. Zu schade, dass ich da gerade keinen Dienst hatte. Bist du morgen eingeteilt?“

Zuko blieb in kurzer Entfernung stehen. Es war noch genug los auf der Straße,

so dass es nicht auffiel. Er betrachtete, höchst interessiert einen Stand mit grünen Kohlköpfen.

„Nein, leider auch nicht. Aber ich werde trotzdem zusehen. Das lasse ich mir doch nicht entgehen“, sagte der andere.

„Ich hab gehört, die Kleine soll ziemlich hartnäckig gewesen sein. Hat wohl einige von uns platt gemacht.“

Der andere stützte sich auf seine Lanze. „Eigentlich schade, um die hübsche Wasserbändigerin. Aber es geschieht ihr recht. Rebellen haben nichts anderes verdient.“

Zuko hätte fast den Kohlkopf fallen lassen, der fachkundig hin und her gedreht hatte. Wieso nur wusste er, um welche dreimal verflucht dumme Wasserbändigerin es sich hierbei handelte? Hatte er den Avatar nicht genug gewarnt?!

„Morgen früh jedenfalls ist es aus mit ihr. Und wenn der Avatar kommt, um sie zu retten, schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe! Dann wird unser kleines Städtchen in der ganzen Welt berühmt!“

Sein Kumpane nickte. „Wir hatten schon lange keine öffentliche Hinrichtung mehr.“

Mehr brauchte er nicht zu hören. Er würde nicht zulassen, dass es jemand anderem gelang den Avatar in die Hände zu bekommen.

„Die sind besonders schön nicht wahr, mein Herr?“, mischte sich der Verkäufer der Kohlköpfe sich stolz lächelnd ein.

Zuko starrte ihn zwei Sekunden lang verwirrt an. „Was interessiert mich dein komsiches Gemüse?!“ Er drückte ihm die grüne Kugel in die Hände und machte sich so schnell er konnte auf den Rückweg.

Kaum war er wieder in dem Gasthof angekommen und im Zimmer, das er mit seinem Onkel teilte, suchte er nach seinen Waffen. Iroh verfolgte sein Tun mit Blicken. Er hatte sich an einen Tisch gesetzt und Tee aufgebrüht. Der ganze Raum duftete nach Jasmin.

„Was hast du vor, mein lieber Neffe?“

Zuko schnallte sich seinen Waffengürtel um und kramte in ihren Tasche nach der blauen Maske. „Den Avatar fangen.“

„So so… Mal wieder was ganz Neues. Hast du denn etwas herausgefunden?“

„Sie wollen das Mädchen hinrichten. Um ihn so anzulocken. Das werde ich nicht zulassen.“

„Ach.“ Iroh klang interessiert. „Deine Idee war also gar nicht so originell.“ Er grinste breit.

Zuko belohnte ihn dafür mit seinem finstersten Blick. „Wenn ich das Mädchen habe, kommt der Avatar zu MIR und dann kann ich ihn schnappen.“

„Und du bist sicher, dass es dir diesmal so gelingt? Ich meine in letzter Zeit war das Mädchen sehr häuft in deiner Gesellschaft, nicht wahr?“

Zuko rammte das Schwert nur eine Handbreit vor der Nase seines Onkels in die Holzwand. „Diesmal werde ich nicht schwächeln! Das letzte mal war ich ihr etwas schuldig. Diesmal nicht!“

Iroh zeigte sich relativ unbeeindruckt. Er kannte die Ausbrüche seines Neffen sehr gut. „Na dann viel Erfolg. Ich werde euch beide mit einer besonders guten Tasse Tee erwarten.“

Es war ihm fast unmöglich nicht zu explodieren. Aber er hob sich seine Wut für seine Aufgabe auf.

Diesmal nicht. Diesmal würde er nicht versagen!
 

Es war überraschend einfach in den Kerker der schlecht ausgestatteten Garnison zu gelangen. Dieser armselige Haufen hier glaubte doch tatsächlich das erreichen zu können, was der ganzen Feuernation seit Jahren nicht gelungen war. Was ihm, Prinz Zuko, nicht gelungen war…

Die hatten es ja gar nicht verdient die glorreichen Fänger zu sein. Geschickt hatte er zwei Wachen, die er nicht umgehen hatte können, schlafen geschickt. Es war wirklich lachhaft.

Er traute ihnen noch nicht einmal zu, dass es sich hierbei um eine Falle handeln könnte. Aber im einschleichen war er ohnehin nicht schlecht, wie er schön des öfteren bewiesen hatte.

Kurz darauf hatte er den Gang erreicht, in dem er das Mädchen vermutete. Tatsächlich befanden sich vor der Zelle drei Soldaten. Allerdings ins Spiel vertieft. Er schürzte verächtlich die Lippen. Diese armseligen Trottel…

Wie war es denen nur gelungen Katara zu fangen? Es musste wirklich ein dummer Zufall gewesen sein.

Ein Blitzangriff und er hatte zwei der Soldaten ausgenockt. Den letzten packte er geschickt und hielt ihm den Mund zu. Jetzt erst erlaubte er sich einen Blick in die Zelle. Sie war wirklich darin. Die Hände auf dem Rücken Gefesselt, die Augen verbunden und die Beine ebenfalls mit Ketten gehalten.

Sie hatte den Kopf gehoben und wand sich in ihren Fesseln. Die ungewöhnlichen Geräusche mussten ihr klar gemacht haben, dass da wer gekommen war sie gegen den Willen ihrer Peiniger zu holen.

„Aang?“, fragte sie hoffnungsvoll.

Zuko zwang den verbliebenen Soldaten aufzuschließen, dann schickte er auch diesen schlafen.

„Aang! Sag doch etwas, wenn du das bist!“

Zuko betrat die Zelle. Er ging vor dem Mädchen in die Hocke und löste ganz langsam ihre Augenbinde. Arktisblaue Augen sahen ihn groß an. Aber auch die Haut rund um ihr linkes Auge war veilchenblau. Jemand hatte sie geschlagen.

Dieser Anblick ließ ihn heftig zusammenzucken.

„DU!“, keuchte sie schließlich.

Er schob sich die Maske nicht vom Gesicht. Sie wusste ohnehin wer er war. „Wenn dir dein Retter nicht passt, kannst du gerne hier bleiben.“

Sie presste kurz die Lippen aufeinander. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nein. Ich meine, ich hab irgendwie eh mit dir gerechnet.“

„Tatsächlich?!“, er war ehrlich überrascht. Aber dafür war jetzt keine Zeit. Er

musste Katara hier herausschaffen, bevor es diesen Idioten gelang doch noch

Verstärkung zu beordern. Rasch schmolz er das Kettenschloss an ihren Beinen und schlitzte die Handfesseln auf.

„Kannst du laufen?“

Sie nickte und rieb sich die Handgelenke. Dann kam sie trotzdem nur schwankend auf die Füße. Er vermutete, dass ihr die Glieder eingeschlafen waren. Doch sie verzog keine Mine.

Während sie den Ausgang suchten, hörte Zuko draußen immer mehr Tumult. Sein Tun war bemerkt worden. Er blieb stehen, schob kurz die Maske nach oben und blickte Katara eindringlich an.

„Du kannst es dir jetzt aussuchen. Entweder du fliehst mit mir oder du lässt dich wieder von denen einfangen und morgen hinrichten.“

„Die Entscheidung fällt mir nicht schwer“, antwortete sie entschlossen.

„Dann wirst du auch etwas dazu beitragen müssen, dass wir hier heil herauskommen. Ich fürchte nämlich, dass der Weg hinaus nicht so einfach wird, wie hinein.“

Wieder nickte sie. „Ich hab ohnehin noch eine Rechnung mit denen offen.“ Sie berührte das blau geschlagene Auge. Ihr Blick funkelte.

Zuko setzte die Maske wieder auf und gemeinsam flohen sie nach draußen. Erwartet wurden sie bereits von einem Dutzend Soldaten, die sie auch gleich angriffen. Katara fand in den Pfützen genug Wasser, um sich zu verteidigen. Während sie sich tapfer durchschlugen, wurden es immer mehr Soldaten. Inzwischen waren sie fast bis zur Mauer gelangt, hinter der die Stadt lag.

„Gib mir deine Hand!“, rief Katara plötzlich. Zuko reagierte einfach und tat, wie geheißen. Ihre Stimme hatte viel zu entschlossen geklungen. Mit einer Wuchtigen Handbewegung schuf sie eine dünne Eisbahn, die direkt über die Mauer führte. Woher sie die Kraft nahm ihn mitzuziehen, wusste er nicht. Aber während in letzter Sekunde die Eisbahn unter ihren Füßen fast durch das Feuer der Soldaten dahin geschmolzen wäre, erreichten sie das Ende und landeten genau in einem Karren mit grünen Kohlköpfen. Irgendwie kamen sie Zuko bekannt vor, aber er konnte nicht sagen woher.

Dafür hatte er allerdings auch keine Zeit. Unter dem Geheule und Gezeter des armen Verkäufers flohen sie so rasch sie konnten, in die nächsten Seitengasse.

Jetzt war er es, der sie mitzog. Er konnte schneller laufen, als das Mädchen. Katara stolperte immer wieder fast über ihre eigenen Füße und konnte kaum mithalten. Ihr Atem ging schwer keuchend. Aber er erlaubte keine Pause. Sie fanden eine zertrümmerte Mauer und stiegen über die wie Stufen angeordneten Bruchstücke hinauf. Mit einem Sprung waren sie auf einem der Dächer und setzten ihre Flucht über diese hinweg fort.

Erst als Kataras Kräfte wirklich endeten und sie stürzte, hielt er an. Jetzt merkte er, dass auch er außer Atem war und befreite sich von der Maske.

„Geht es?“

Katara rappelte sich wieder auf. Blieb aber auf den Knien und holte keuchend Luft. „Ja… Himmel, hast du ein Tempo drauf.“

Er streckte ihr eine Hand hin. „Es ist nicht mehr weit. Diese Dummköpfe haben

wir längst abgehängt.“

Katara ergriff sie und ließ sich auf die Füße ziehen. „Kaum zu glauben, dass dein Knöchel vor wenigen Tagen noch so kaputt war.“

Er winkte ab. „Das ist nicht mehr der Rede wehrt. Also los weiter…“

„Nein.“

Er blieb verwundert stehen und sah sie fragen an. „Wie bitte?“

„Glaubst du wirklich ich würde so einfach mit dir gehen? Zuko…“

Er war ehrlich verwirrt. Irgendwie war es ihm gerade viel zu selbstverständlich erschienen, dass sie mitgehen würde, ohne dass er sie zwingen musste.

„Es ist fast Vollmond. Meine Kräfte überwiegen im Moment. Und meine Freunde warten auf mich.“ Sie lächelte und es sah beinahe entschuldigend aus.

„Vergiss es! Du kommst mit mir und damit basta!“ Er packte ihr Handgelenk.

Seine Hand wurde plötzlich eiskalt und er musste sie loslassen. Aber er würde nicht aufgeben. Diesmal würde er sich diese Chance nicht entgehen lassen.

„Du hast selbst gesagt: wir können keine Freunde sein. Also gibt es keinen Grund für mich, dir zu folgen. Ich kann und will Aang nicht in Gefahr bringen. Und als deine Geisel würde ich das tun.“

„Dann muss ich dich eben dazu zwingen!“ Er griff sie an und Katara wich ihm mühelos aus. Um keine Aufmerksamkeit der Soldaten auf sich zu lenken, benutze er kein Feuer.

Immer wieder duckte sie sich unter seinen Angriff hindurch. Anhaben konnte sie mit purer Körperkraft ihm nichts. Das wusste auch sie.

Schließlich hatte sie eine höhere Hauswand im Rücken und erstarrte. Zuko holte zum Schlag aus, um sie außer Gefecht zu setzen, aber eine unsichtbare Kraft hielt seine Faust wenige Zentimeter von ihrem Gesicht auf. Er konnte es nicht.

Sein Blick saugte sich an dem Veilchen fest. Jemand hatte sie bereits geschlagen. Der Gedanke ihr das Gleiche anzutun, ließ ihm auf einmal Übelkeit aufsteigen. Stattdessen rammte er in hilfloser Wut die Faust gegen die Wand. Den Schmerz ignorierte er. „Verdammt noch mal!“

Katara blickte ihn traurig an.

„Was machst du nur mit mir?! Du bist die einmalige Möglichkeit zu erreichen, was ich immer wollte! Und jetzt kann ich es schon zum dritten Mal nicht durchziehen! Obwohl ich doch so entschlossen war.“

Sie strecke eine Hand nach ihm aus, berührte ihn aber nicht. „Vielleicht weil du es tief in dir doch nicht mehr so sehr willst?“

„Schwachsinn! Ich…“ Er erinnerte sich an ihr Gespräch in der Höhle, wo er schon gezögert hatte auszusprechen, dass er nur mit der Gefangennahme des Avatars seine Ehre zurückhaben konnte.

„Zuko… Aang brauch jemanden, der ihm das Feuerbändigen beibringt. Was wäre, wenn du das tun würdest?“

Er ließ die Faust sinken und starrte sie an. „Das ist nicht dein Ernst oder? Ausgerechnet MICH bittest du darum?“

Sie zuckte die Schultern. „Er mag dich. Auch wenn du eigentlich meistens sehr fies warst. Aber er ist bereit dir zu verzeihen. Und meinen Bruder kann man getrost ignorieren.“ Sie grinste. Dann röteten sich ihre Wangen. „Aang ist übrigens nicht der einzige, der… der dich mag.“

Hitze bildete sich in Zukos linker Brust und nahm ihm fast den Atem. Die Worte seines Onkels geisterten durch seinen Kopf.

Katara führte ihre Bewegung von eben zu ende und ließ ihre Finger seine Wange berühren. Ihre Augen nahmen seine Gefangen und hielten ihn fest. Sein Mund wurde ganz trocken. Was um alles in der Welt geschah nur mit ihm?

Sein Körper gehörte nicht mehr zu ihm. Er vermochte sich nicht zu rühren. Und als Katara sich auf die Zehenspitze stellte und ihre Lippen den seinen immer näher kamen, glaubte er zusammenbrechen zu müssen.

Es schien eine ganze Ewigkeit zu dauern, aber dann endlich streiften ihre weichen Lippen die seinen. Im aller letzten Augenblick schreckte Katara zurück und wandte sich mit glutrotem Gesicht hastig von ihm ab.

„E-entschuldige. Ich-“, stotterte sie.

Fast ein bisschen enttäuscht fiel die Spannung von seinem Körper ab. „Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen“, sagte er ehrlich. „Aber was ist nun. Kommt du freiwillig mit, oder muss ich mir doch was überlegen, wie ich dich zwingen kann?“

Sie ließ die Schultern hängen. Den Blick auf die Zehen gerichtet. „Ich wünschte du würdest mir diese Frage nicht stellen. Aber ich bin einverstanden. Ich komme mit. Jedoch nicht als deine Geisel! Sondern um dich davon zu überzeugen uns doch noch zu helfen!“, stellte sie schließlich klar.

„Mir erst mal egal.“ Er wandte sich um. „Dann komm mit.“

Sie folgte ihm tatsächlich.

Zukos Gedanken waren nicht fassbar. Sein ganzer Kopf drehte sich und er brauchte alle Selbstbeherrschung um sich auf den Weg zu konzentrieren.

Unbehelligt gelangten sie in das Gasthaus zurück und schließlich in das Zimmer, wo sein Onkel freudestrahlend auf die beiden wartete.

„Herzlich willkommen! Ein Tässchen Jasmintee, für die hübsche junge Dame?“

Zuko warf Maske und Waffen in die Ecke und riss das Fenster auf. Erstens wollte er kontrollieren, ob ihnen doch jemand gefolgt war, und zweitens war ihm unangenehm heiß.

Im Hintergrund hörte er Katara, die dankend eine Tasse annahm und sich zu Iroh an den Tisch setze.

„Meine Güte! Wer hat dir denn das angetan? Doch nicht etwas mein unerzogener Neffe?“

„Warum sollte ich sie schlagen?!“, stieß Zuko hervor und wurde sich im selben Moment bewusst, dass er das fast getan hätte.

„Nein, er war es wirklich nicht.“ Katara lächelte. „Und es ist nur halb so wild, wie es aussieht.“

„Hach, wie schön!“ Iroh strahlte über das ganze Gesicht. „Das ich das noch erleben darf. Mein Zuko bringt Damenbesuch mit!“

Zuko stieß ihn wie zufällig mit dem Ellenbogen gegen den Hinterkopf.

...
 

Weiter gehts in Kapitel 3 ^____^

Hoffentlich hats euch gefallen und ihr lest weiter! Schon jetzt Danke an alle, die mir so treu kommentare hinterlassen und vielleicht noch hinterlassen werden :) Und natürlich danke jedem, der sich die Zeit nimmt meine wenig originelle Story zu verfolgen *g*
 

P.S.: ganz besonders möchte ich mich auch bei allen Bedanken die meine FF in ihre Favoritenliste aufgenommen haben. Das sind inzwischen schon 50!!!! Stück! Ich find das so großartig und ich fühl mich total geehrt. *__* Hätte ich nicht erwartet. Daaanke! Ihr seid der absolute Wahnsinn!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (23)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Black-Amy15
2016-09-25T16:06:47+00:00 25.09.2016 18:06
ich feier diese Story so <3
Von: abgemeldet
2014-06-21T19:40:40+00:00 21.06.2014 21:40
wie geil xDD echt ein super kapi^^ war richtig cool zu lesen xD
Von:  Dive
2007-10-12T20:21:59+00:00 12.10.2007 22:21
die Geschichte ist echt super und ich hoffe dass es schnell weitergeht.
bye *knuddel*
Dive

Von:  SonjaArika
2007-10-11T18:39:24+00:00 11.10.2007 20:39
Die Geschichte ist echt einsame Spitze!!!!!!
Ich freu mich schon total darauf, wie es weiter geht. Bin gespannt, wie n Flitzebogen. ^^
Hoffentlich gehts bald weiter. Kanns kaum noch erwarten!
LG ♥
Von:  Suzame
2007-10-09T19:31:08+00:00 09.10.2007 21:31
hi
total geile Geschichte...wäre ja echt mal cool wenn es so weiter gehen würde in der Serie *hoff*^^
ich hoffe du schreibst gaaanz schnell weiter. schickst du mir dann eine ENS, bitte? das wäre super.

glg Suzame
Von:  izaruu
2007-09-25T10:21:17+00:00 25.09.2007 12:21
Wooooooooooooooooow
Bitte Bitte schreib weiter!!!
Die Idee is soooooooo genial * _ *!!!!
Mony
Von:  Whityy
2007-09-24T14:10:10+00:00 24.09.2007 16:10
Ich liebe es!!! Kann ich ne nes haben, wenns weitergeht??
_Sasuke-Itachi_
Von: abgemeldet
2007-09-21T15:00:57+00:00 21.09.2007 17:00
o_o bitte schreib schnell weiter T_T *anfleh*
Von:  SweMiKi
2007-09-16T17:55:25+00:00 16.09.2007 19:55
Die FF ist so geil!!!
Ich kann gar nicht genug kriegen!
Bitte, Bitte, BITTE schreib gaaaanz
schnell weiter!!! *lieb guck und große kulleraugen krieg*

Yelanah
Von:  Child_of_Time
2007-09-16T16:58:50+00:00 16.09.2007 18:58
oh ich find das soooooo süß!!!!!!!!!weiter so!!!!


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