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Unrulable Flame

"Zutara" (Achtung! Fortsetzung zu "Your First Smile just for me"!!!)
von

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Weit waren sie noch nicht gekommen. Aber die Freunde waren auch erst einmal ganz beschäftigt damit, Katara zu löchern, wie es ihr ergangen und ob alles in Ordnung mit ihr war.

Das Mädchen hob abwehrend die Hände. „Es geht mir gut. Ich hatte sehr viel Glück. Also macht euch doch nicht länger Sorgen.“

„Entschuldige, dass wir nicht früher kommen konnten. Aber Appa war zu erschöpft, aber wir haben dich so gut es in diesem Sturm versucht zu finden...“ Aang senkte betreten den Blick.

„Schon gut.“ Sie schenkte ihm ein Lächeln. „Ist ja alles gut gegangen.“

„Wie hast du denn die Stunden in dieser Eiseskälte überstanden?“, wollte Sokka mit misstrauischem Blick wissen.

Katara tat ungerührt. Ihr Bruder hatte ihr wohl im Gesicht angesehen, dass sie nur die Hälfte der Geschichte erzählt hatte. „So kalt war es gar nicht.“

Das war immerhin nicht gelogen. Doch es reichte auch nicht, um ihn davon zu überzeugen. Auch Toph runzelte die Stirn. Nur Aang schien nichts bemerkt zu haben. Er wirkte einfach nur heilfroh, dass der jungen Wasserbändigerin nichts Ernsthaftes zugestoßen war. Er gab sich wohl die Schuld an der ganzen Sache.

Katara warf noch einmal einen Blick zurück. Sie fragte sich, ob Zuko den Weg allein zurückfand. Wenn sie ehrlich war, hätte sie ihn am liebsten mitgenommen. Und wenn nur, um ihn in der nächsten Stadt wieder abzusetzen. Aber genauso wusste sie auch, dass es einfach noch zu viel gab, was zwischen ihnen stand.

Vielleicht wäre sie sogar bereit gewesen darüber hinwegzusehen. Ja, sie glaubte sogar, dass ihr das sehr leicht fallen konnte, wenn sie wollte. Aber Zuko schleppte viel mehr mit sich herum.

Sokka und Aang hatten von ihr abgelassen und stritten nun mehr oder weniger erfolgreich über den weiteren Weg im vorderen Teil des Sattels.

Gerade als ihre Gedanken abzugleiten drohten, bekam sie einen Stups in die Seite. Die kleine Erdbändigerin mit den blinden Augen war dicht an sie gerutscht. „Gut. Jetzt mal ehrlich, Kataralein.“ Ihre Stimme war fest aber leise.

Katara hob eine Braue. „Ich weiß nicht, was du meinst.“

Toph zischte missbilligend. „Ich habs doch genau gespürt. Du warst nicht allein in dieser Höhle.“

„Ach was. Das hast du dir eingebildet. Kannst du über mit Schnee zwischen deinen Füßen und Stein denn so gut spüren?“

„Du hast Recht. Nicht so gut, wie normal. Aber der Fels darin war ungewöhnlich warm. Und das konnte ich sehr gut fühlen.“

In die Enge getrieben sah Katara kaum noch Möglichkeiten, das Mädchen von einem Irrtum zu überzeugen. Und schließlich gab sie nach.

„Gut… Ich geb’s zu. Ich war nicht allein.“

„Ich wusste es!“, triumphierte Toph. „Also. Wer war da?“

Katara druckste etwas herum. „Versprich mir, dass das unter uns bleibt.“ Auf ein Nicken der Erdbändigerin hin, erzählte Katara die Wahrheit. „Nachdem ich bewusstlos im Schnee lag hat mich ein junger Feuerbändiger gefunden.“

„So! Und was macht ein Feuerbändiger so ganz zufällig mitten im Schnee?“

Katara kratzte sich nervös am Kopf. Dann machte sie ein unschuldiges Gesicht, das die blinde Toph natürlich nicht sehen konnte. „Einen Avatar jagen…?“

„Zuko!“ Toph presste sich hastig eine Hand auf den Mund und fragte dann leiser weiter: „Zuko? Der Prinz Zuko?“

„Ja… Er ähm… Naja. Er hat mich eben gerettet und wir… haben uns ganz nett unterhalten.“ Sie spürte wie sie verlegen wurde. Und in dem Moment war sie sehr froh, das Toph blind war. So konnte sie nicht die roten Wangen sehen, die sie ganz bestimmt bekam.

Trotzdem wurden die Augen des Mädchens groß. „Nett… unterhalten… Wie kann man sich mit dem Feind nett unterhalten?“

Katara zuckte die Schultern. „Er ist gar nicht so fies, wie er immer tut. Zuerst hatte ich auch Angst und war ziemlich unfreundlich zu ihm.“ Sie zog die Knie an den Körper und schlang die Arme darum. „Er hat es auch nicht gerade leicht.“

„Tss… das ich nicht lache…“

„Ach, Toph… Ich denke wirklich, dass wir uns gut verstehen würden. Aber er kann nun mal nicht über seinen Schatten springen.“

Die Erdbändigerin griff nach ihrem Handgelenk und drückte fest zu. Katara blickte sie über diese heftige Reaktion erschrocken an.

„Katara!“, keuchte Toph. „Hast du dich etwa in diesen Kerl verliebt?“

„Wie bitte?!“ Katara machte sich los. „Für wie blöd hältst du mich? Ich bin vom Wasserstamm! Niemals könnte ich mich in einen dieser Verbrecher verlieben!“

Toph schüttelte den Kopf. „Ich bin blind. Nicht taub. Und schon gar nicht doof.“ Ihre Augen wurden schmal.

Die junge Wasserbändigerin war sprachlos. Das war doch wirklich blanker Unsinn. Sie fand ihn zwar netter, als sie für möglich gehalten hatten, aber verlieben?????????????? Nein… Darüber schüttelte sie selbst heftig den Kopf.

Sokka und Aang hatten sich inzwischen wohl immer noch nicht geeinigt. Ihr Bruder wedelte wild mit einer Karte herum, während der Avatar auf sein Gefühl behaarte. Schließlich mussten sie in Ermangelung einer Lösung landen.

Sie schlugen ein Lager auf einer Felsgruppe auf, zu der auch eine größere Höhle gehörte.

Toph war am schnellsten fertig. Ihr Felsquartier war mit einem Aufstampfen errichtet. Aber diesmal half sie sogar den anderen ein bisschen. Anschließend spielte sie ein wenig mit Momo herum. Während Sokka und Aang immer noch mit Argumenten um sich schmissen.

Normalerweise hätte sich Katara längst eingemischt. Aber sie war mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt.

Und dann, kurz bevor es dunkel zu werden begann, geschah es. Ein entferntes Heulen, ließ sie aufschrecken.

„Ein Schneesäbelzahnwolf.“ Sokka zog seine Waffe. „Aber wohl weit weg.“

Toph machte ein düsteres Gesicht. „Das ist nicht nur einer. Das ist ein ganzes Rudel.“ Ihre nackten Füße strichen über den kalten Boden. Mit viel Mühe und schließlich dank der Kälte hatten sie die Erdbändigerin von der Schuhnotwendigkeit überzeugen können. Aber jetzt hatte sie sie wieder ausgezogen. Das Gespür in ihren Füßen ersetzte besser das Sehvermögen, als Augen es vermutlich je gekonnt hätten.

„Und sie sind auf der Jagd“, fügte sie noch hinzu.

„Hoffentlich nicht uns!“ Sokka sah sich nervös um. Wieder erklang das Heulen.

Aang schwang sich mit seinem Stab in die Höhe. Er rief von oben. „Nein. Sie laufen in die andere Richtung.“

Katara hatte plötzlich ein ganz dummes Gefühl. Die Stadt lag in der entgegen gesetzten Richtung. Konnte er wirklich so stur sein und ihnen weiter gefolgt sein. Zu Fuß! Durch diese Schneewüste?

„Aang!“, rief sie nach oben. „Kannst du sehen, was sie jagen?“

Der junge Avatar schraubte sich weiter in die Höhe, drehte größere Runden. Aber Katara hielt es nicht mehr lange aus. Ihre Sorge wuchs in unermessliche. Mit einem entschlossenen Ruck sprang sie von dem Felschen und schaffte sich eine Eisbahn, auf der sie weitaus schneller vorankam, als wenn sie gelaufen wäre. Wie ein Pfeil rutschte sie über ihre Bahn, immer wieder neuen Schwung holend. Die Rufe ihres Bruders ignorierte sie. Sie schaffte es sogar Aang zu überholen und schoss auf den Punkt zu, von wo das Heulen immer öfter kam.

Und dann sah sie den Beweis für ihre Angst. Eine Feuersäule erhob sich in den Himmel.

Zuko war stark. Sehr stark. Aber er hatte unglaublich viel Kraft verbraucht in den letzten Stunden. Und vermutlich nicht geschlafen.

Sie beeilte sich noch mehr. Aang lenkte seinen Gleiter neben sie.

„Katara! Das ist-“

„Ich weiß!“, stieß sie hervor. Presste die Lippen aufeinander und betete ihn rechtzeitig zu erreichen. „Aber wir können ihn doch nicht einfach seinem Schicksal überlassen! Vor allem nicht, nachdem er mir gerade erst das Leben gerettet hat.“

„Zuko hat dich gerettet? War er etwa bei dir?!“

„Ich erklär dir alles später, versprochen. Aber jetzt musst du mir helfen, tust du das?“ Ihre Stimme war flehend. Er nickte. Zufrieden beschleunigte sie noch ein letztes Mal. Aang gab ihr ordentlich Rückenwind.

Dann erreichten sie das Wolfsrudel. Mit ein paar gezielten Eisangriffen und Wirbelstürmen von Aang gelang es ihnen sehr schnell die Tiere zu vertreiben. Es waren wirklich sehr viele gewesen. Von denen einige angekokeltes Fell hatten. Ihr Opfer und der Urheber dieser Verbrennungen lag im Schnee. Und zu Kataras Entsetzen war das weiß von einigen roten Flecken unterbrochen.

Waren sie etwa zu spät?

Das Mädchen sprang von ihrer Eisbahn und eilte zu dem schwer verletzten Zuko. Ein schneller Blick verriet ihr, dass das Blut hauptsächlich von einer Wunde am Arm und linken Bein stammten. Er war noch bei Bewusstsein und keuchte vor Schmerz.

„Zuko!“

„D-du blöde Kuh!“, schimpfte er. „Was machst du hier?!“

„Dich retten!“, keifte sie empört zurück.

„Toll!“, machte er und versuchte sich zu erheben. Was ihm nicht gelang. „Jetzt bin ich dir schon wieder was schuldig!“

„Wenn das dein größtes Problem ist, dann herzlichen Glückwunsch.“ Katara machte sie sofort an die Heilung des ordentlich zerfetzten Arms. Es war sehr schwer und sie schaffte es nicht vollständig.

„So kann ich das nicht, Aang. Wir müssen ihn zu unserem Lager bringen.“

„Nur über meine Leiche!“, rief Zuko dazwischen.

Sie funkelte ihn an. „Das kannst du gern haben. Soll ich die Wölfe zurückholen? Die freuen sich bestimmt.“

Er erwiderte ihr Funkeln.

„Katara… also ich… bin mir nicht sicher, ob das eine so gute Idee ist.“ Aang zögerte. „Du weiß was das für Ärger gibt. Sokka wird auch-“

„Blödsinn! Aang, bitte! Er ist doch schwer verletzt. Willst du ihn sterben lassen? Das kann ich nicht glauben. Und was Sokka dazu sagt, ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Er hat mich doch auch gerettet!“

Erneut versuchte Zuko sich zu erheben. Diesmal schaffte er es einwenig. Katara wollte ihm helfen. „Du hast schon genug getan, Katara. Du brauchst mir nicht ewig dankbar sein.“

Erst jetzt schien Aang die Veränderung in Zukos Gesicht zu bemerken. Er staunte Katara mit offenem Mund an. Denn er konnte ganz bestimmt eins und eins zusammenzählen. Sie ignorierte das.

„Eine Lebensschuld begleicht man mit einer Lebensschuld.“

Mit schmerzverzerrtem Gesicht musterte er sie. „Ich sagte es ist gut. Also lass mich in Ruhe! Ihr könnt froh sein, dass ich grad nicht auf der Höhe bin. Noch einmal lasse ich mir die Gelegenheit den Avatar zu fangen nicht entgehen!“

Jetzt reichte es Katara. Wieso mussten Männer nur so stur sein? Sie hatte genug bei der Heilerin vom Nordstamm gelernt. Mit einem entschlossenen Fingerzucken ließ sie hinter Zuko ein kleines Eisstück entstehen, dass sie dann mit ausreichender Wucht in seinen Nacken knallen ließ. Es sah brutaler aus, als es war. Sie wusste genau was sie tat.

Der junge Prinz riss die Augen auf und kippte dann bewusstlos zur Seite. Katara fing ihn rasch auf. Auch Aang konnte nicht fassen, was sie da getan hatte.

„Er ist nur bewusstlos. Anders hätte er ja eine Rettung niemals zugelassen. Kannst du mir jetzt helfen ihn zu transportieren?“

Der Avatar schüttelte ungläubig den Kopf, half ihr aber dann doch. Sie schufen aus Eis einen Schlitten, auf den sie Zuko legten. Gemeinsam gelang es ihnen den Bewusstlosen zurück zum Lager zu schaffen.

Ein tobender Sokka erwartete sie schon. Und an der Wutröte in seinem Gesicht konnte sie erkennen, dass er längst wusste was hier los war.

„Ich glaub mich tritt ein Bison! Katara! Bist du denn völlig bescheuert? Wie kannst du den Feind retten!“

„Sei still, Sokka. Ich bin alt genug. Ich weiß was ich tue.“ Sie zogen so vorsichtig wie möglich Zuko in die Höhle, wo sie ihn schließlich auf einer Decke ablegten. Ihr Bruder hüpfte noch immer aufgebracht um sie herum. Schließlich war es Toph, die ihn nach draußen schob und damit beschäftigte nach den Wölfen Ausschau zu halten. Schließlich ließen die sich nur ungern die Beute klauen. Grummelnd gehorchte er.

Aang saß ihr gegenüber und musterte sie betrübt. Katara wusste, dass er nicht verstand, was los war. Aber sie konnte nicht anders. Der Gedanke, dass ihm etwas zugestoßen wäre, hatte geschmerzt. Traurig erwiderte sie Aangs Blick. Genauso wusste sie, dass der junge Avatar sie auch sehr gern hatte. Auch sie empfand eine Menge für ihn. Aber eher wie für einen kleinen Bruder.

„Ich übernehme die Verantwortung für ihn…“, sagte sie schließlich. „Ich will ihn ja nur so gut wie möglich wieder heil kriegen und dann setzen wir ihn in der nächsten Stadt ab. Und selbstverständlich habe ich nicht vergessen weswegen wir unterwegs sind und wer er ist…“

„Ach, Katara… Ich will dir keine Vorwürfe machen. Und du brauchst dich auch nicht zu rechtfertigen. Ich… Ich finde es ja auch schade, dass wir Feinde sind.“

Überrascht blickte sie auf. Aang erzählte ihr von der Begebenheit damals, als Zuko ihn befreit hatte. Als Blauer Geist verkleidet. Und wie er den Prinzen schließlich ebenfalls gerettet hatte. Als das geschah war sie selbst sehr krank gewesen. Und Aang hatte nie darüber gesprochen was genau geschehen war.

Er lächelte sie aufmunternd an. Sie erwiderte es. Dann erhob er sich und ließ sie mit Zuko allein.

Inzwischen war es ihr gelungen die Wunden so gut es ging zu heilen und den Rest zu verbinden. Weil sie sehr tief und kompliziert gewesen waren, konnte sie es nicht vollständig heilen.

Und dann kam er wieder zu sich. Presste aber sofort die Lider wieder zu. Er hatte wohl immer noch Schmerzen. Allerdings nicht am Arm oder am Bein. Mit der gesunden Hand fasste er sich in den Nacken. „Du hinterhältiges Biest!“ Es klang aber nur halb so wütend, wie er wohl gewollt hatte. Sie grinste ein wenig.

„Du wolltest ja nicht hören.“

Er sah sie wieder an. Immer noch etwas sauer. „Danke…“ Es klang sehr sarkastisch.

Sie seufzte. „Müssen wir etwa wieder von vorne anfangen, Zuko?“

Er drehte den Kopf zu Seite. Seine Situation behagte ihm ganz offensichtlich gar nicht. „Woran willst du denn anknüpfen? Egal, was du meinst. Es wäre dumm.“

Zornig presste sie die Lippen aufeinander. Es war vernünftig, was er sagte. So zum kotzen vernünftig. Aber sie wurde nicht umsonst stur genannt.

„Ich finde, dass du netter bist, als du tust. Und ich hab keine Lust wieder das gleiche Spielchen, wie beim letzten Mal zu spielen.“

„Welches Spiel?“, stellte er sich dumm.

Katara hätte ihn anschreien mögen. Wechselte aber stattdessen lieber das Thema. „Was hast du überhaupt da gemacht? Wolltest du etwa auf Gedeih und Verderb uns nach?“

Er schüttelte den Kopf. „Nein. Ich bin ja nicht lebensmüde. Ich wollte in die Stadt. Mein Onkel wartet da wahrscheinlich immer noch auf meine Rückkehr.“

Katara überlegte, ob er das wirklich ernst gemeint hatte. „Dann warst du aber ganz falsch. Die Stadt liegt in der anderen Richtung.“

Verwirrt blickte er sie an. „Aber ich hab mich doch nicht verlaufen!“

„Scheinbar doch“, grinste sie.

„Blödsinn…“ Verlegen sah er zur anderen Seite. Katara konnte sich ein Lachen kaum verkneifen. Dann erhob sie sich und kramte in einer der Taschen herum. Sie reichte ihm eine Scheibe Brot und etwas Käse. „Hier. Du Hast sicher Hunger. Was zu trinken kann ich dir auch noch holen.“

Seine Augen wurden schmal.

„Vergiftet ist es nicht.“

„Hab ich auch nicht erwartet.“ Er versuchte wieder sich aufzurichten. Und abermals half sie ihm dabei. Was ihm noch mehr Röte in die Wangen trieb. Seine Hilflosigkeit war ihm scheinbar überaus peinlich vor ihr.

„Aber ich hab keinen Hunger.“ Er starrte auf seine leicht blau gefroren Hände. Dann hauchte er sie leicht an, bis sie wieder warm waren.

Katara schüttelte darüber den Kopf. Legte ihm Essen und Trinken direkt neben ihn und rief dann die anderen, dass sie auch etwas zu sich nehmen sollten.

Es wurden finstere Blicke getauscht. Sokka konnte kaum an sich halten, wurde aber sofort von Kataras Kneifen in seinen Arm zum Schweigen gebracht.

Die Atmosphäre war geradezu eisig in der Höhle. Sokka machte sich jetzt daran ein kleines Feuer zu entfachen. Aber seine Steine wollten nicht Recht funktionieren. Aang, der seit seinem letzten Versuch Feuer zu bändigen, wenig Lust auf dieses Element verspürte, hielt sich auch zurück. Und ihr Bruder wäre eher gestorben, als Zuko darum zu bitten. Also ließ er hartnäckig und leicht verzweifelt die Flintsteine aneinander schlagen. Schließlich pfefferte er sie in eine Ecke und beschimpfte die armen Steine aufs übelste. Katara, die Zuko am nähsten saß, warf ihm einen kleinen Blick zu. Er erwiderte ihn und seufzte schließlich.

„Ach, Sokka. Komm. Du hast das doch sonst immer hinbekommen. Versuch es doch noch einmal.“ Sie war aufgestanden und hatte die beiden Steine wieder eingesammelt. Katara ging vor ihm in die Hocke und hielt sie ihm noch einmal hin. Sie lächelte ihn an.

Sokka nahm die beiden Steine zurück. „Das liegt vielleicht auch am Holz! Das ist nicht trocken genug!“

„Ein letzter Versuch. Wenn es dann nicht klappt, kann Zuko ja immer noch-“

„Ach was! Das schaff ich allein! Dafür brauch ich nicht die Hilfe von einem dämlichen Feuerbändiger.“ Entschlossen beugte er sich wieder über sein Holz und im gleichen Moment, in dem er die Steine ein paar Mal zusammengeschlagen hatte, zuckte wie zufällig ein Finger Zukos.

Ein Funke entzündete das Holz. Sokka triumphierte und Aang konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Auch Katara hatte alle Mühe.

„Hah! Seht ihr?! Ich wusste es! Ein bisschen Geschick und kein Mensch brauch Feuerbändiger!“

Zuko verdrehte ein wenig die Augen und verkniff sich eine Bemerkung. Katara

war sehr zufrieden. So konnte Sokka seinen Stolz behalten und sie hatten ihr Feuer. Denn die Dunkelheit brachte mehr Kälte mit sich.
 

Die Nacht brachte Katara die Gelegenheit endlich mal über ihr irrwitziges Handeln nachzudenken. Der ganze Tag war verrückt gewesen. Warum um alles in der Welt hatte sie Zuko, ihren ewigen Jäger und Feind, gerettet und behandelte ihn nun wie einen Freund und Gefährten?

Nur weil er ihr am Morgen das Leben gerettet und sich um sie gekümmert hatte, nachdem er über ihren halberfrorenen Körper gestolpert war?

Solche eine Naivität, gehörte eigentlich nicht zu ihren Charaktereigenschaften.

Sie sah sich in der Höhle um. Appa hatte mit seinem mächtigen Körper den Eingang fast gänzlich ausgefüllt und hielt so Wind und Kälte so gut es ging draußen. Aang, an das fliegende Äffchen Momo gekuschelt, schlief bereits tief und fest. Ebenso Toph, die, wie Katara aber wusste, ausgezeichnete Ohren auch im Schlaf hatte. Sokka, stur wie er war, hatte sich an die Wand gelehnt, mit schnurrgeradem Blick auf Zuko, um ihn auch ja im Auge behalten zu können. Doch auch seine Erschöpfung hatte gesiegt. Dafür war ihm sein Schlaf dann wohl doch zu heilig. Und außerdem wusste er auch, dass er sich im Notfall auf Toph verlassen konnte.

Nur Zuko, ebenfalls an eine Wand gelehnt mit geschientem Arm und Bein, weigerte sich hartnäckig zu schlafen. Trotz bereits tiefer Ringe unter den Augen.

Katara rutschte leise zu ihm hinüber und flüsterte: „Schlaf doch ruhig. Tophs Ohren sind unschlagbar. Sie bekommt sofort mit, wenn irgendwas sein sollte.“

Er warf ihr einen undeutbaren Blick zu. Als frage er sich, ob ihn das nun beruhigen oder besorgen sollte.

„Und wieso schläfst du nicht?“, flüsterte er ebenfalls zurück.

Sie lächelte verrutscht. „Mir geht zu viel im Kopf herum.“

Zuko nickte. Sie sah ihm an, dass es nicht nur sein Misstrauen war, was ihn wach hielt. Er teilte wohl ihr Problem.

„Gleich morgen früh, setzen wir dich in der Stadt ab und das ist wieder alles wie früher.“ Es war ein dummer Satz. Aber sie hatte das Gefühl gehab das sagen zu müssen. Als ob sie es sich selbst einreden wollte.

„Ja…“, war das einzige, was er dazu sagte. Dann warf er ihr wieder einen musternden Blick zu. Die gesunde Hand hebend, deutete er auf Kataras Kette. „Was mich schon immer interessiert hat… Wieso war dir dieses Schmuckstück so wichtig? Ich meine es ist hübsch… aber das war doch wohl nicht der einzige Grund oder?“

Katara schüttelte den Kopf. Sie war bereit ihm das zu erzählen. Denn schließlich hatte er ihr auch vom Ursprung seiner Narbe erzählt, die er ja nun dank ihrer

Heilfähigkeit nicht mehr hatte. „So eine Kette ist ein typisches Geschenk zur Verlobung. Wenn ein Mann um die Hand seiner Angebeteten anhält, schnitzt er ein individuelles Zeichen in einen solchen Stein und schenkt es ihr. Wenn sie es annimmt, ist die Verlobung besiegelt.“

Zukos Augen wurden groß. Es war nicht gerade fair von ihr gewesen mit diesem Teil der Erklärung zu beginnen. Aber sie war gespannt auf seine Reaktion gewesen. Und komischerweise fiel sie genau so aus, wie sie insgeheim gehofft hatte.

„Du bist also verlobt?“ Es klang einfach nur interessiert. Aber seine Augen hatten für einen winzigen Moment Enttäuschung gespiegelt. Oder hatte sie sich das etwa nur eingebildet?

Katara lächelte. „Nein. Diese Kette gehörte meiner Mutter. Sie hat sie von meinem Vater erhalten. Kurz vor ihrem Tod gab sie die Kette mir.“

Er nickte. War da Erleichterung in seinen Augen? Katara musste sich zusammenreisen. Was dachte sie da nur? Warum sollte es ihn kümmern, ob sie verlobt war oder nicht? Und warum kümmerte es sie, wie er darüber dachte?

„Ein schöner Brauch…“, gab er zu. „Bei uns ist das ganze nicht so romantisch. Bei uns entscheidet der Vater, wen sein Sohn oder seine Tochter heiratet. Besonders je höher der Rang der Familie ist.“ Er verzog das Gesicht ein wenig. „Da hat man nicht besonders viel Auswahl. Vor allem dann nicht, wenn man mit seinem Vater überhaupt nicht über so etwas reden kann…“

Jetzt war es an Katara dumm zu gucken. „Also bist DU verlobt?“

Zuko grinste ein wenig und seine Augen blitzen amüsiert. „Ich habe das große Glück, das mein Vater sich nicht mehr die Bohne für mich interessiert. Ausgestoßen sein, hat also auch seine guten Seiten.“ Dann wurde er wieder ernster. „Wenn ich allerdings meine Ehre wieder hergestellt habe, indem ich… irgendeinen Weg gefunden habe, dies zu erreichen, werde ich nicht drum herum kommen. Schon gar nicht als zukünftiger Feuerlord.“

Katara war nicht entgangen, welche Worte er da untergeschluckt hatte. Er hatte sich doch sonst nicht gescheut, jedem und auch ihr nicht, sein Vorhaben immer und immer wieder unter die Nase zu binden.

War das nun also ein gutes Zeichen? „Du willst wirklich Feuerlord werden?“

„Schon allein deswegen“, nickte er. „weil ich es Azula nicht gönne. Davon abgesehen bin ich nun mal der Thronerbe.“

Sie seufzte. Katara versuchte sich Zuko als Feuerlord vorzustellen und stelle fest, dass ihr dies nicht so ganz gelingen wollte. Vielleicht wäre es ihr früher leichter gefallen. Aber heute, hier und jetzt, schaffte sie es kaum noch.

Sie sprachen nicht weiter und Katara versuchte nun doch noch einmal Schlaf zu finden. Irgendwann gelang es ihr. Geweckt wurde sie am anderen Morgen von Aang. Zuko war längst wach oder hatte gar nicht geschlafen. Aber bewegt hatte er sich auch nicht von der Stelle. Ging wahrscheinlich auch schlecht mit dem geschienten Bein.

Doch als es schließlich zum Aufbruch kam, überraschte er sie, indem er einfach aufstand und allein laufen konnte. Zwar humpelnd, aber allein.

Auf den Bison zu klettern, musste für ihn eine sehr unangenehme Aktion sein. Katara hatte eine Eistreppe geschaffen, um es ALLEN, wie sie erkläre, zu erleichtern. Doch Sokka konnte natürlich seinen Mund nicht halten und verkündete, dass sie so etwas doch auch sonst nie gebraucht hätten und er sehr gut auch ohne hochkam. Was er dann auch gleich demonstrierte. Katara wäre ihm mit seinen Kinderreien am liebsten an die Gurgel gegangen. Sie brodelte vor Wut.

„Erinnere mich daran, dass ich dir beim nächsten Wehwehchen nicht gleich helfen werde, du undankbarer Idiot!“

Sokka wedelte vom Kopf des Bisons aus mit der Hand. „Ja, ja!“

„Ich finde deine Treppe sehr praktisch!“, beteuerte Aang und hüpfte zum Beweis die Stufen hinauf, obwohl er von allen am wenigsten darauf angewiesen war. Katara lächelte ihn dankbar an.

Nicht einmal Toph hätte sie gebraucht. Aber sie, die sonst auch keine Gelegenheit ausließ sie zu reizen, benutze sie trotzdem. „Ich mag kein Eis“, setzte sie allerdings noch hinzu.

Katara versuchte aus dem Augenwinkel Zukos Blick zu deuten. Das Eis nicht seine Welt, sah sie ihm deutlich an. Trotzdem stieg er sie mit unbeteiligtem Gesichtsausdruck hinauf, als ginge ihn das gar nichts an.

Sie fragte sich, während sie ebenfalls in den Sattel des Riesenbisons kletterte, ob er sich wohl gerade ausmalte, wie er sich für diese Schmach gebührend revangieren konnte.

Nur eine Stunde später und bei klarem Himmel, erreichten sie die nächste Stadt. Eine halbe Meile davor landeten sie hinter einem Hügel. Dort ließen stieg Zuko wieder ab. Als Aang den Bison wieder zum Abheben bringen wollte, richtete der Feuerprinz noch einmal das Wort an ihn.

„Das war nicht das letzte Mal, das wir uns gesehen haben, Avatar! Und ich kann dir versichern, dass es nicht mehr so friedlich ablaufen wird, wie heute.“

Katara seufzte innerlich. Doch Aang grinste nur breit. „Ich bin gespannt.“

„Noch etwas!“

Appa hatte schon ein paar Meter abgehoben

„Wenn ihr Katara noch einmal irgendwo zurücklasst und ich sie vor euch finde, gehört sie mir! Dann bekommst du sie nicht so leicht wieder!“ Selbst aus dieser Entfernung konnte Katara das Lodern in seinen Augen sehen.

Und während der Bison immer mehr an Höhe gewann und schließlich die Stadt immer weiter hinter sich ließ, fragte sich Katara was sie von diesen Worten halten sollte…
 

Danke fürs Lesen ^^ Hoffe es hat euch halbwegs gefallen!

Es wird auf jeden Fall noch ein Kapitel kommen... evtl auch zwei!



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-09-02T10:20:03+00:00 02.09.2020 12:20
Ich bin begeistert und freue mich auf das nächste Kapitel 😈😈😈😈
Von: abgemeldet
2014-06-21T19:10:01+00:00 21.06.2014 21:10
voll schön *-*
klasse kapi^^

Von:  hide_85
2007-08-29T12:31:01+00:00 29.08.2007 14:31
Hoffe du schreibst ganz schnell weiter freu mich schon aufs nächste kapitel. KAnnst du mir ne ENS schicken wenns weitergeht?
greets hide_85
Von: abgemeldet
2007-08-16T17:08:50+00:00 16.08.2007 19:08
wow die vortsetzung hat mir echt gut gefallen=)
Das Männer aber auch immer so stur sein müssen vorallem Zuko
hoffe dass du bald weiter schreibst =)
Von:  gacktxx
2007-08-14T15:18:45+00:00 14.08.2007 17:18
Echt geile Story! Bitte weiter schreiben!!!! Zutara forever!

gez. gacktxx
Von:  AmeliaPond
2007-08-12T10:09:55+00:00 12.08.2007 12:09
Ich hab dir ja bei deiner anderen Zutara FF schon ein Kommi hinterlassen und ich werde das auch hier x3
Ich finds echt toll das du noch ne Fortsetzung gemacht hast.

Also, ich fand das Kapitel klasse! x3 Es war auch schön lang und gut leserlich. Dein Schreibstil gefällt mir richtig x3
Ich freu mich jetzt schon wenn es weiter geht!^^

LG; Kirschkuchen
Von: abgemeldet
2007-08-11T13:28:07+00:00 11.08.2007 15:28
Vielen dank für deine ens! du hast zwar recht, dass die handlung auf den ersten blick relativ 0815 is aber durch die netten details und die lustigen dialoge und szenen is es doch gut geworden! am bessten gefällt mir die stelle, als soka "feuer macht" und sich nu wie der held fühlt! das is sooo typisch! du hast die charaktere richtig gut getroffen udn was soll man davon halten, dass zuko besitztansprüche an katara stellt?!^^
ich freu mich schon aufs nächste chap und fänds toll, wenn du mir wieder ne esn schicken könntwest!
glg cranberrie
Von:  FallenWings
2007-08-10T23:22:05+00:00 11.08.2007 01:22
Sehr schön!

Schreib schnell weiter und bleib fleißig ;D
Von: abgemeldet
2007-08-09T20:38:50+00:00 09.08.2007 22:38
Du hast Recht. Die Handlung war nicht originell...aber das, was du daraus gemacht hast schon ;-)

Toph: "Was macht ein Feuerbändiger zuffällig mitten im Schnee?"
Katara: "Ähhh... einen Avatar jagen?"

Drollig, einfach nur drollig die Szene. Außerdem gefiel mir wieder einmal Sokkas Auftritt - hätte nur noch gefehlt, dass er brusttrommelnd ums Lager hüpft und schreit: "ICH habe Feuer gemacht! Harharharahar!"

Du hast Zuko sehr gut getroffen. Diese kleinen aufmerksamen Details machen deine Geschichte zu etwas Besonderem, so zum Beipsiel die Stelle, an der Katara Zuko auf Tophs unschlagbares Gehör hinweist und die Zukogetreue Reaktion darauf :-)

Ich freue mich auf ein nächstes Kapitel,
lg newJade




Von: abgemeldet
2007-08-08T16:07:41+00:00 08.08.2007 18:07
och wie niedlich ^///^ das is ja sweet.
Nyo wenigstens hat er sich getrait es zu sagen schönes Kappi ist gut geschrieben!
cya
mirror_8
Ps: ne Fortsetzung zu der Fortsetzung wär schön oder gehts noch weiter??



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