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Werewolf II

Fortsetzung zu 'Werewolf' [Remus x Sirius]
von

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Flucht ins Ungewisse

Kapitel XVII : Flucht ins Ungewisse
 

Remus spürte, wie Sirius’ Finger, die von hinten um seinen Bauch geschlungen waren, immer kälter wurden. Sie flogen sicher schon über zwei Stunden, doch weder er noch Sirius traute sich, jetzt schon aufzuhören und zu landen. Sie waren noch viel zu nah an Hogwarts, und die Grenze Großbritanniens hatten sie auch noch nicht erreicht.
 

Apparieren war für sie unmöglich, denn dieser Weg konnte vom Ministerium verfolgt werden, also blieb ihnen nichts anderes übrig, als durch Fliegen zu fliehen.
 

Remus wusste nicht, wohin.
 

Damals, als er noch ein Kind gewesen war, hätte er niemals gedacht, dass es einmal so kommen würde. Dass er fliehen und sich verstecken würde.
 

Die kalte Nachtluft wehte um seine Ohren und ließ seine Glieder erstarren. Weit konnten sie nicht mehr.
 

“Wir sollten anhalten.” Sirius’ Stimme, ganz nah an seinem Ohr, hinterließ einen warmen Hauch auf seiner Haut, der so schnell wieder verschwand, als sei er bloße Einbildung gewesen.
 

“Es ist noch zu früh.” Remus wusste, dass er selbst im Unrecht war. Er wusste, dass er vernünftig sein sollte, doch er hatte Angst davor, zu riskieren, dass sie aufgehalten und gefangen werden konnten. Es war nicht leicht, es sich einzugestehen, doch er war ein Feigling.
 

Sirius nicht.
 

“Halt an, Remus. Wir landen.” Und Remus tat es.
 

Remus hatte keine Zeit dafür gehabt, sich Schuhe anzuziehen; als seine Füße den Boden berührten, knickten sie um. Sie waren völlig taub.
 

“Alles okay?” fragte er Sirius.
 

“Das sollte ich dich wohl besser fragen. Du bist ja total durchgefroren …” Sirius legte den Besen auf dem Gras ab und setzte sich neben ihn. “Komm her, lass uns eine Pause machen.” Er nahm ihn in den Arm und zog ihn an sich. Sein Körper war ebenfalls kalt, wie Remus mit Schrecken feststellte. Dennoch spürte er, wie sich zwischen ihnen ein wenig Wärme ausbreitete. “Gleich fliegen wir weiter …”
 

Remus schloss halb die Augen, während er näher an Sirius rückte und versuchte, seine Füße irgendwie unter seinen Beinen zu begraben, damit sie wieder etwas auftauten.
 

Er bezweifelte, dass sie es schaffen konnten. Das Ministerium würde sie sicher bald einholen. Und dann würden die Dementoren Sirius und ihn mitnehmen.
 

“Gib nicht auf, Moony.” Sirius flüsterte, als befürchte er, dass jemand in der Nähe sein könnte und sie belauscht würden. Remus lief bei diesem Gedanken ein kalter Schauer über den Rücken. “Ich weiß genau, was du denkst.”
 

Remus’ Hände krallten sich an ihm fest. Unter ihnen war nur nackte, kalte Haut. Sirius hatte immer noch kein Hemd an.
 

“Merlin”, schluchzte er verzweifelt, “du erfrierst!”
 

Sirius, dem das durchaus bewusst war, verstärkte seine Umarmung.
 

“Dann bleibt uns nichts anderes übrig.” sagte er entschlossen. “Wir brechen in ein Haus ein.”
 

~~~~~*~~~~~
 

Remus war natürlich bei diesem Vorschlag zuerst alles andere als wohl gewesen, doch schließlich hatte Sirius ihn überzeugen können. Alles war besser, hatte er gesagt, als hier zu erfrieren.
 

Sie waren zum Glück in der Nähe eines kleinen Dorfes gelandet - ob dies Zufall war, oder ob Sirius dies geplant hatte, als er ihn zum Anhalten gebeten hatte, wusste Remus nicht.
 

Das Haus, dass sie ins Auge gefasst hatten, war klein, unscheinbar und außerdem waren die Lichter ausgeschaltet, wie es sich um diese Uhrzeit gehörte. Es war ein Muggeldorf und das Haus wirkte verlassen. Eine Garage hatte es keine und ein Auto war weit und breit nicht zu sehen. Diese Chance durften sie sich nicht entgehen lassen.
 

Der Einbruch war leicht, auch wenn sie keine Magie anwenden durften. Ein Fenster war offen, wahrscheinlich, um die heiße Luft, die sich während des Tages in den Zimmern angestaut hatte, herauszulassen. Sirius kletterte zuerst hinein, dann folgte Remus, der sich als Erstes nervös umschaute.
 

Sirius legte die Finger an die Lippen und deutete mit dem Finger nach oben. Remus verstand. Er wollte zuerst nachsehen, ob sie wirklich allein waren.
 

“Gib mir deinen Zauberstab.” forderte er ihn auf und Remus tat es ohne Zögern.
 

Während Sirius über die Treppe nach oben verschwand, sah sich Remus weiter im Raum um. Sie waren in einem Wohnzimmer gelandet. Ein Sessel und ein Sofa, beide in gemütlichen sowie altmodischen Farben, standen nahe eines Kamins, dessen Holz wohl nur zur Dekoration neben ihm gestapelt war, jedenfalls um diese Jahreszeit. Vor dem Sofa war ein kleiner Tisch, auf dem ein entfalteter Brief lag, daneben der passende Umschlag.
 

Obwohl Remus Neugier verachtete, konnte er nicht anders, als zu dem Tisch zu gehen, das Papier zu nehmen und zu lesen.
 

“Hallo Mum, Dad”, las er, “tut mir Leid, dass ich euch solche Sorgen mache. Ich komme heute auch erst später wieder, vielleicht auch erst morgen. Es geht ihm wieder sehr schlecht. Wir sehen uns bald.” Er brach ab, ohne den Namen zu lesen.
 

Dass er so plötzlich darauf aufmerksam gemacht wurde, dass dieses Haus jemanden gehörte, dass hier jemand lebte, ließ ihn noch nervöser werden, als er ohnehin schon war. Er ließ den Brief wieder los, als hätte er Angst, dass der- oder diejenige, die ihn noch vor wenigen Stunden geschrieben haben musste, jeden Moment hier auftauchen könnte. Beinahe erwartete er schon darauf hindeutende Geräusche von oben.
 

Ein Poltern ertönte und er fuhr erschrocken zusammen, panisch, weil er selbst keinen Zauberstab hatte, erleichtert, weil Sirius sich mit seinem verteidigen konnte.
 

“Sturmfreie Bude!” Sirius kam die Treppe laut die Treppe hinunter gerannt, übersprang die letzten beiden Stufen und umarmte Remus flüchtig, der an ihrem Fuße stand, immer noch perplex. “Komm, was starrst du so?”
 

“Was … hast du vor?” Leichtes Misstrauen war in Remus’ Stimme zu hören, doch es war nur entstanden, weil er so aufgewühlt war.
 

“Wir schreiben einen Brief an Harry.” Sirius lächelte ihm zu, während er anfing, die Schubladen einer antiken Kommode zu durchsuchen, wahrscheinlich nach etwas Beschreibbarem. “Was meinst du, wird er sich freuen?”
 

Remus sah ihm noch eine Weile zu, in ihm ein aufsteigendes Gefühl des Unwohlseins. Was sie hier taten, war nicht richtig.
 

“Wir sollten bald wieder von hier verschwinden.” Sirius sah auf.
 

“Wie?” fragte er überrascht, in der einen Hand hielt er einen linierten Block. “Wieso?”
 

“Es könnte jederzeit jemand wiederkommen.”
 

“Und? Schon vergessen, dass wir Zauberer sind?” erwiderte Sirius.
 

“Wenn wir zaubern, findet uns das Ministerium.” sagte Remus knapp.
 

“Dann verteidigen wir uns eben auf die gute, alte Art.” meinte Sirius, die Arme verschränkt, eine Augenbraue hochgezogen. Remus wandte den Blick ab.
 

“Azkaban hat dich verändert.” sagte er leise und starrte in den leeren Kamin. Sirius hinter ihm war still geworden.
 

Remus umfing eine seltsame Art von Traurigkeit. Noch immer bereute er es nicht, mit Sirius geflohen zu sein, doch er bereute es, ihm damals nicht geholfen zu haben. Er wusste, dass es nicht seine Schuld war und auch, dass es, selbst wenn es so wäre, keinen Sinn gemacht hätte, sich die Schuld dafür zu geben. Es war Vergangenheit. Er konnte sie nicht ändern - und das war es, was er aus tiefstem Herzen bereute.
 

“Es tut mir Leid.” sagte Sirius voller Aufrichtigkeit.
 

“Das bringt nichts, das weißt du, oder?” fragte Remus, ohne ihn anzusehen. Eine kurze Pause entstand, ehe Sirius antwortete.
 

“Ich weiß.” Er hörte leichte, federnde Schritte, die über den weichen Teppich hinüber zu ihm gingen. “Aber man könnte doch wenigstens so tun, oder?” Sirius’ Arme schlangen sich von hinten um ihn, ein Kinn legte sich auf seine Schulter.
 

Remus lächelte ein wenig, als er ein weiteres Mal den alten Sirius wieder erkannte.
 

“Könnte man, ja.” bestätigte er und drehte sich zu ihm um. Langsam kam wieder Wärme in ihn.
 

Eine Weile lang blieben sie einfach nur so stehen und genossen die Nähe des anderen, bis Remus wieder das Wort ergriff.
 

“Trotzdem”, machte er ihn auf sich aufmerksam, “wir sollten uns beeilen.” Sirius nickte nur stumm und sah sich rasch nach einem Stift um, den er auf der Kommode fand, die er eben noch durchwühlt hatte. “Was willst du überhaupt schreiben?” fragte Remus, als Sirius sich auf dem Sofa breitmachte - im wahrsten Sinne des Wortes; Remus hatte noch nie einen Menschen gesehen, der breitbeiniger oder auf eine zweideutiger aussehende Art sitzen konnte als Sirius. Dieser setzte den Stift gerade auf das Papier, zögerte aber zu schreiben.
 

“Weiß nicht.” murmelte er, kaute auf dem Stift herum und sah dann auf. “Du kennst ihn besser als ich. Was soll ich schreiben?”
 

“Er ist wie James. Du kanntest ihn besser als ich. Denk dir was aus.” antwortete Remus spaßeshalber, denn er setzte sich neben ihn und begann, nach einem geeigneten Anfang zu finden.
 

“Lieber Harry passt nicht, oder?” fragte Sirius.
 

“Nein … auf keinen Fall, er würde sich nicht ernst genommen fühlen.” Remus seufzte. “Ich frage mich, was er von der ganzen Sache hält - ich meine, ich habe ihm und den anderen zwei gesagt, dass du unschuldig bist; aber … na ja … du weißt schon, wie viel wollen wir ihm sagen?”
 

“So viel er verkraftet.” Sirius grinste.
 

“Keine Ahnung, wie viel das ist.” Remus fuhr sich müde durch die Haare. Er seufzte und fasste einen Entschluss. “Hör mal, er muss das nicht wissen. Es reicht, wenn er weiß, dass wir in Sicherheit sind.”
 

“Sind wir das?” fragte Sirius skeptisch.
 

“Nein.” sagte Remus abwesend, während er Sirius den schmalen Stift aus der Hand nahm und den Namen Harry in seiner schönsten Schrift auf das leere Blatt Papier schrieb. “Aber wir können ja wenigstens so tun.”
 

~~~~~*~~~~~

Dramaaatik ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-01-07T10:51:17+00:00 07.01.2008 11:51
suuuuuuuuuuuuuuuupi klasse
schreib ganz schnell weiter
Von:  Merylex
2008-01-06T19:31:04+00:00 06.01.2008 20:31
ja drama pur (grusel)
wie lange sei wohl fliehen können?
Sirius ich dacht du wärst kein einbreche (lacht)
also nein, so was von nein
Von: abgemeldet
2008-01-06T15:54:08+00:00 06.01.2008 16:54
Danke danke danke...für die ENS!!!
Aber echt mal...ne gut geplante Flucht is was anderes.
Was werden sie wohl Harry schreiben und wie bekommt er den Brief?
Ich bin schon gespannt wies weiter geht....schreib schnell weiter und bitte schick mir wieder ne ENS! Ja?
Machs schmuck
Lola
Von:  Raviel
2008-01-06T15:02:06+00:00 06.01.2008 16:02
super kapi, bin wie immer begeistert!
das mit dem einbruch...klasse. genau sowas ist i-wie typisch sirius.
freu mich aufs nächste kapi!
lg
phoenix
Von:  ChichiU
2008-01-06T13:04:42+00:00 06.01.2008 14:04
jaa Dramatik und keine gut geplante Flucht...Da nimmt man doch etwas mehr mit als wie das die beiden getan haben...Und anstatt einen Brief schreiben brauchen sie was zum anziehen....ach herje..und einen Unterschlupf wo man sie nicht so leicht finden kann.
Bitte weiter!



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