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Werewolf II

Fortsetzung zu 'Werewolf' [Remus x Sirius]
von

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Entscheide über dein Leben

Kapitel XVI : Entscheide über dein Leben
 

Bis auf den Regen und Sirius’ Atem war es vollständig still in Remus’ Büro. Natürlich hatte er lange genug dazu Zeit gehabt, sich auf die Nachricht von Peters Tod vorzubereiten, und wirklich befreundet waren sie eh schon lange nicht mehr. Erst hatte er ihn für tot geglaubt, dann hatte er von seinem Verrat erfahren.
 

Doch es schockte ihn. Es raubte ihm den Atem. James, jetzt Peter. Was war aus ihrer Freundschaft geworden, die ihnen damals so unzerbrechlich erschienen war?

Entkräftet lehnte er sich in Sirius’ Umarmung. Es war einfach zu viel für ihn. Seine Hände schlangen sich um seinen von draußen ausgekühlten Körper und er bemerkte zum ersten Mal, dass Sirius nur ein dünnes Hemd trug, das völlig durchnässt war.
 

“Zieh dich aus.” Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, bereute er sie ein wenig; denn er hatte keineswegs eine zweideutige Absicht verfolgt, sondern wollte nur, dass Sirius sich nicht deswegen erkältete.
 

Er spürte sein Lachen an seiner Schulter.
 

“Wenn du das sagst.” Und Remus war doch wieder froh, dass er durch seine holprigen Worte die trübe Stimmung wenigstens ein bisschen von ihnen fortgewischt hatte.
 

Sirius löste sich von ihm und knöpfte sein Hemd auf, nachdem er versucht hatte, es sich über den Kopf zu ziehen, was durch die Nässe zum Scheitern verurteilt war. Rücksichtslos ließ er es auf den Boden fallen und sah Remus aus dunklen Augen an.
 

“W-Was ist …?” Remus war nervös geworden, denn er wusste ganz genau, was Sirius im Sinn hatte. “Ich …” Überhastet stand er auf und ignorierte den überraschten Blick Sirius’. “Ich hol dir was Neues!”
 

Er bemerkte, dass Sirius hinter ihm aufstand, als er länger als es eigentlich nötig gewesen wäre in seinem Kleiderschrank wühlte.
 

“Wovor hast du Angst, Moony?” Seine Stimme war leise und bei dem tosenden Wetter draußen kaum zu hören, doch Remus erstarrte sofort in seiner Bewegung.
 

“Was meinst du?” fragte er möglichst neutral klingend.
 

“Du weißt, was ich meine.”
 

Langsam drehte Remus sich um. Er hatte kein einziges Kleidungsstück in den Händen, welche sich so fest ineinander verkrampften, dass es weh tat. Sirius trat auf ihn zu, die Arme an den Seiten hängend, doch in einer fließenden Bewegung hoch- und ihm entgegen hebend, bis er abermals seine Wange berührte.
 

“Du hast es nie bemerkt …” sagte er, ebenso leise. “Du hast mich immer und immer wieder verletzt. - Ich hab dich auch verletzt, das weiß ich.” fügte er hinzu, als er sah, wie Remus protestieren wollte. “Aber ich habe mich immer entschuldigt. Du nicht.” Er lachte. “Wie auch? Wenn du nichts davon wusstest …”
 

“Sirius, wieso-” Er ließ ihn nicht aussprechen, sondern trat ein Stück nach vorne, ließ die Hand, die eben noch auf seiner Wange verweilt hatte, schnell über seine Schulter, Arm und bis in seinen Rücken gleiten und drückte ihn so nach vorne und mit beiden Armen an sich. “Hör zu”, zischte Sirius, doch es war nicht böse gemeint, “von jetzt an trennen wir uns nie mehr, okay? Und wenn mich Dutzende von Auroren und Dementoren jagen sollten!”
 

Remus lächelte leicht bei dieser Erklärung, doch er war besorgt.
 

“Sirius, du weißt schon … dass-”
 

“… ich mit Peters Tod den einzigen Zeugen ausgelöscht habe?” Obwohl er ihm damit aus dem Herzen sprach, hörte Sirius sich nicht so an, als bereue er seine Tat.
 

“Warum hast du es dann getan? So wird man dich nie freisprechen!” Remus entzog sich seiner Umarmung und schob ihn mit beiden Armen ein wenig von sich weg. “Willst du den Rest deines Lebens auf der Flucht sein?”
 

Zu seiner Überraschung lächelte Sirius.
 

“Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass das Ministerium mich laufen lassen würde?” fragte er. Remus’ Hände verkrampften sich um Sirius’ Arme.
 

“Wenn du deine Unschuld beweisen könntest - natürlich!” Er seufzte und senkte den Kopf. “Aber das ist jetzt unmöglich … Ich hätte dich aufhalten sollen.”
 

Er spürte, wie Sirius sich versteifte.
 

“Ehrlich gesagt: Das hättest du nicht gekonnt. Und außerdem …” schnaubte er und wandte den Kopf zur Seite und zum geschlossenen Fenster hin, starrte auf den umwölkten Himmel, aus dem immer noch Wassermassen brachen. “hätten sie mich trotzdem nicht gehen lassen.”
 

“Was?” Remus’ Hände krallten sich urplötzlich noch fester in Sirius’ Fleisch, sodass dieser kurz vor Schmerz zischte.
 

“Du tust mir weh, Remus.” sagte er leise. Sofort ließ dieser von ihm ab.
 

“Oh”, sagte er nervös, “tut mir Leid.” Er sah ihn wieder an, Sirius erwiderte ebenso den Blickkontakt. “Aber wieso glaubst du das?” Zweifeln war aus seiner Stimme herauszuhören.
 

Sirius senkte den Blick. Auch wenn er gerade noch relativ gelassen über das Thema gesprochen hatte, so wurde Remus mit einem Mal bewusst, dass dies nur gespielt gewesen war.
 

“Es ist egal, verstehst du das nicht?” Sirius’ Hände verkrampften sich in seinem Schoß. “Die suchen nur einen Schuldigen, dem sie alles anhängen können. Wenn ich jetzt zum Ministerium gehe und sage, wie’s wirklich war, selbst wenn ich mit einem lebendigen, geständigen Peter dahin gehen würde … was glaubst du, würden sie tun?”
 

Remus starrte ihn an, als hätte er ihn noch nie gesehen. Er war sich bewusst gewesen, dass das Zaubereiministerium korrupt war, doch er hatte nie geglaubt, dass es zu so etwas fähig sein könnte.
 

“Sirius … bist du dir sicher? Was, wenn du dich geirrt hast?”
 

“Das ist ganz sicher nicht der Fall. Glaub mir, ich hatte lange genug Zeit, darüber nachzudenken.” Remus nickte bedrückt.
 

Irgendwo hatte Sirius ja Recht, dachte er sich. Doch er selbst konnte sich nicht vorstellen, so ein Leben wie er zu führen. Immer am Abgrund, in der Angst, in der nächsten Sekunde gefunden und gefangen genommen zu werden. Und auf Sirius wartete inzwischen der Kuss des Dementors.
 

Wie hielt er diesen ewigen Druck aus? Remus wusste, dass Sirius einen starken Charakter hatte, doch er wusste ebenfalls, dass man auch die härteste Schale brechen konnte.
 

Schwach, als würden mit einem Male all seinen Muskeln die Kraft fehlen, um ihn weiterhin aufrecht zu halten, ließ er sich nach vorne fallen. Sirius legte seine Arme um seinen Rücken und schloss die Augen, während Remus, das Gesicht im Dunkeln verborgen, sich an ihn krallte und kaum merkbar zu zucken anfing.
 

“Moony …” Sirius’ Hände fuhren in sanften Bahnen über Remus’ Rücken, als wollten sie ihn beruhigen. “Wieso weinst du?”
 

Der Regen klatschte laut an die schwarzen Fensterscheiben.
 

“Weil du es nicht tust.” antwortete Remus erstickt. “Wie hältst du das alles nur aus? Wie?” Er atmete zitternd ein und schmiegte sich näher an den warmen Körper, der ihm wie ein Anker erschien, der ihn vor den Wogen seiner Emotionen schützen sollte.
 

“Vielleicht …”, begann Sirius mit leiser Stimme, die sich klar vom Regen abhob, “hab ich diese Zeit schon hinter mir.” Sein Atem ging schneller. “Vielleicht … weil ich mich daran gewöhnt habe, Unfaires zu erleben, weil ich mein Leben … endlich genießen will?” Seine Finger stoppten und er drückte ihn fester an sich. “Mit dir zusammen?”
 

Remus’ Augen waren weit aufgerissen, als er seinen Worten lauschte. Sirius sagte nichts mehr.
 

“Nur vielleicht?” fragte er nach.
 

“Nein, ganz sicher.” kam prompt die Antwort, doch seine Stimme hatte sich drastisch verändert, war angespannt. Sofort richtete Remus sich auf.
 

“Was ist los?” fragte er, noch panischer, als er Sirius’ Gesichtsausdruck sah. Sirius antwortete nicht. “Was?”
 

“Sie kommen.” Remus hielt den Atem an.
 

“Wer kommt?” fragte er, obwohl er sich der Antwort schon längst bewusst war. Eine Schweißperle lief ihm langsam an der Schläfe hinunter.
 

“Remus!” Sirius wandte seinen Kopf und fasste das seine mit beiden Händen, zwang ihn so, ihn anzusehen. “Wenn ich dich frage, kommst du mit mir?”
 

“W-Wohin?” fragte Remus vollkommen verwirrt.
 

“Irgendwohin, irgendwo … wo wir sicher sind.” Sirius atmete heftig; und Remus, der immer noch dicht an seinen Körper geschmiegt war, spürte, wie sein Herz schnell und kräftig gegen seine Brust schlug.
 

“Sirius - ich …” Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte. Gehen, fliehen, mit ihm und möglicherweise nie wieder zurückkehren? Auf ewiger Flucht, das, was er sich eben noch nicht vorstellen konnte? Was er sich immer noch nicht vorstellen konnte?
 

“Du musst nicht.” Sirius sah ihn immer noch an, seine Augen trugen einen entschlossenen Ausdruck. “Wenn du nicht willst, geh ich allein.” Er sah, wie Remus den Atem anhielt. “Du weißt, ich würde für dich sterben, aber … du willst das auch nicht, oder? Ich bin dir doch lieber lebendig und getrennt von dir, als tot, oder?” Kurz lag Zweifel in seiner Stimme, doch Remus nickte. “Also, kommst du oder nicht?” Remus zögerte. “Entscheide dich, uns bleibt nicht mehr viel Zeit!”
 

Gehen uns möglicherweise sterben, oder bleiben und weiterleben, ohne Sirius? Das, was er die letzten zwölf Jahre getan hatte?
 

Was er nicht getan hatte, er hatte nicht gelebt.
 

Remus’ Puls ging so schnell wie nie zuvor, als er aufstand und Sirius mit einer ihm bisher unbekannten Kraft hochzog, dann unter seinen Schreibtisch kroch, letztendlich doch seinen Zauberstab fand, seinen Besen von der Wand nahm und Sirius zum Fenster zerrte. Als er es öffnete, wehte ihnen kalte Luft vermischt mit Regen entgegen.
 

“Komm.” forderte er ihn auf.
 

Gemeinsam stiegen sie auf den Besen, den Remus seit seiner Schulzeit besaß und verschwanden im Dunkel der Nacht.
 

~~~~~*~~~~~

Überrascht? |D



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2007-12-26T16:33:30+00:00 26.12.2007 17:33
Tolles Kapitel °O°
hmm~ ich bin gespannt wie es weitergeht...
Zaubereimisterium doof .____. xDDD
Es ist doch eine recht überraschende Wendung..
aber als Sirius gefragt hat ob Remus mitkommt, wusste ich, dass er ja sagen würde x3
Freue mich schon auf den nächsten Teil x3
Von:  Raviel
2007-12-26T11:19:54+00:00 26.12.2007 12:19
WOW! so begeistert war ich schon lang nciht merh von einem kapi, ehrlich! (und ich les ziemlich viele ffs auf mexx! so um die 50...)
und ich bin nochmal begeistert, die ens kam nur einmal! super ;-)
na denn, bis zum nächsten kapi (hoffentlich bald)
gruß
phoenix
Von:  Merylex
2007-12-26T08:13:04+00:00 26.12.2007 09:13
nein ich bin nicht überrascht, ich hätte dasselbe getan wen ich Remus wäre.
wen du vorher kein Leben ohne Sirius hast, dan hast du auch nachher kein Leben ohne Sirius.

Von:  schmusekatze
2007-12-25T23:09:17+00:00 26.12.2007 00:09
oh wie süss
Von:  black_kaito
2007-12-25T21:53:06+00:00 25.12.2007 22:53
Remus geht wirklich mit Sirius mit, hätt ich nicht gedacht!!!
Ich hoffe, die kommen noch zu einem Happy End!!
*hofft*
Bin aufs nächste kapitel gespannt!
liebe grüße blacky
Von: abgemeldet
2007-12-25T11:37:18+00:00 25.12.2007 12:37
suuuuuuuuuuuuuuuuupi klasse
schreib ganz hscnell weiter
Von:  ChichiU
2007-12-24T22:11:14+00:00 24.12.2007 23:11
wehe das wird kein Happy End *grummel*
tja Remus...hat sich entschieden. na mal sehen, was nun passiert. Ich hoffe sie schaffen es und kommen sich wieder näher. Sirius muß Remus wohl noch eine ganze Weile etwas beruhigen. Meine Güte, die beiden waren doch schon in ihrer Schulzeit zusammen, wieso zuckt der jetzt zusammen?
weiter^^

lg
chi
Von: abgemeldet
2007-12-24T21:46:53+00:00 24.12.2007 22:46
JAHHHH...Erster!!!
Ich glaubs nicht,...ich hätte nie gedacht das Remus wirklich mit Sirius mitgeht.
Aber wie soll das noch ein gutes Ende für die beiden nehmen jetzt wo Peter tot ist?
Du machst es uns Fans aber auch nicht leicht.
Aber ich liebe auch Unhappyends also immer her damit...
Machs schmuck
Lola
appropo Unhappyend,...wenn de son Drama Fan bist kannst de ja mal in meiner neuen Story, die ich eben on gestellt habe reinschauen. *zwinker*


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