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Werewolf II

Fortsetzung zu 'Werewolf' [Remus x Sirius]
von

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Zweischneidig

Kapitel XV : Zweischneidig
 

Remus schlug die Augen auf. Seine Haut überfuhr eine Gänsehaut, als er spürte, dass er über Nacht wohl das Turmfenster aufgelassen haben musste, durch das nun ein kalter Wind wehte. Obwohl es Sommer war, so kurz vor den Ferien, war es morgens immer noch recht kühl.
 

Remus fand dies nur passend zu seiner Stimmung. Das Treffen mit Sirius lag inzwischen zwei Wochen zurück und er hatte bisher kein bisschen von ihm gehört, kein Zeichen, ob er Peter gefunden hatte, kein Zeichen, ob er überhaupt noch lebte.
 

Er musste noch leben!
 

Wenn er gefangen worden wäre, hätte dies groß in den Zeitungen gestanden; und obwohl Remus, der seit dem Vorfall täglich den Tagespropheten verschlang, auf der Suche nach irgendetwas, was ihm helfen könnte, und es nicht nötig gehabt hätte, den Gesprächen der Schüler zu lauschen, konnte er auch bei ihnen keine neuen Gerüchte ausmachen.
 

Nur, dass Sirius Black immer noch auf freiem Fuß war.
 

Er war erleichtert und besorgt zugleich. Er wünschte sich, er könnte auf irgendeine Art und Weise Kontakt zu Sirius aufnehmen, doch er wusste auch, dass es zu gefährlich gewesen wäre, selbst wenn er es versucht hätte. Er wollte nicht, dass er wieder nach Azkaban musste.
 

Er lag noch immer in seinem Bett, die Decke halb herunter getreten und um seine Beine gewickelt. Irrte er sich, oder hatte er von ihm geträumt? Von ihrer gemeinsamen Zeit damals? Er wusste, er wurde sensibel, doch lange war es nicht mehr auszuhalten.
 

Er war sich sicher, dass Sirius mindestens genauso fühlen musste.
 

Es kostete ihn einiges an Überzeugungskraft sich selbst gegenüber, um aufzustehen und sich letztendlich anzuziehen. Er verspürte nicht die geringste Lust, in die Große Halle zu gehen und sich in Gesellschaft zu begeben - oder, noch schlimmer, vielleicht Harry oder einen seiner Freunde zu treffen, oder Dumbledore, der ihn in der letzten Zeit immer so mitleidig angesehen hatte, wenn er dachte, dass Remus gerade nicht hinsah.
 

Remus bemerkte diese Blicke, Blicke, die ihn von überall her einzuholen schienen. Er wusste, dass dies Einbildung war, da nur einige wenige wussten, dass er Sirius getroffen hatte.
 

War er etwa einfach so schon bemitleidenswert?
 

Die Tür klackte leise, als er sie hinter sich zuzog und im Gehen die Knöpfe seines abgetragenen Umhangs schloss.
 

Vielleicht lag es auch an seinem Äußeren, dachte er sich. Nur, weil er jetzt ein wenig sensibler geworden war, nahm er alles, was man ihm an Aufmerksamkeit zukommen ließ, sei sie nun gut oder schlecht gemeint, genauer wahr.
 

Remus seufzte. Es führte kein Weg daran vorbei, er konnte sich nicht ewig verstecken und es würde auffallen, wenn er zu oft beim Essen fehlte.
 

Von der Großen Halle her wehte ihm eine Vielzahl an Stimmen und Gelächter entgegen und er spürte eine aufkommende Übelkeit, die sich seiner bemächtigte. Wieso war es heute so schlimm?
 

Es war wie eine Vorahnung, die er hatte. Diese Nacht war seltsamerweise die erste gewesen, in der er von Sirius geträumt hatte - hatte es eine Bedeutung? Er wusste, dass er als Werwolf seinen Instinkten vertrauen konnte. Er wusste, dass ihn seine Intuition nur selten betrog. Und er wusste, dass an diesem Tag etwas geschehen würde.
 

Er hatte Angst davor. Was, wenn es etwas Schlechtes war?
 

~~~~~*~~~~~
 

Zu allem Übel regnete es auch noch. Remus stand da, in seinem Büro - nach dem Frühstück war er überstürzt aufgestanden und aus der Halle geeilt - und starrte durch sein Fenster hinaus. Es war immer noch geöffnet und feine Regentropfen nässten sein Gesicht. Die Landschaft war hinter einem dichten grauen Schleier verborgen, der es schwierig machte, etwas zu erkennen, doch er suchte immer noch.
 

Er suchte nach ihm.
 

Hatte er sich getäuscht? Es war weit und breit keine Spur von ihm zu sehen.
 

Er kam sich dumm vor, naiv, denn ihm war bewusst, dass er Sirius bei diesem Regen weder sehen können, noch, dass dieser sich überhaupt so offen blicken lassen würde.
 

Seine Finger krallten sich in die Gardine, ehe sie losließen und er sich leicht hinunterbeugte, um sich auf die Fensterbank zu stützen.
 

Es war irgendwie nostalgisch, dachte er sich, als er hinunter zum See blickte, der sich dunkel unter dem Schloss erstreckte. Er hatte in etwa eine Ahnung, wo sich der Felsen an dessen Ufer befinden musste. Der Felsen, wo sie sich so of getroffen hatten.
 

Seine Nase, sonst feiner als die eines Menschen, nahm nichts anderes außer der Nässe draußen wahr. Er schaute nach unten, geradewegs die Mauer hinunter, und erstarrte.
 

Dort war etwas, was die Wand hochkletterte. Etwas Großes, Dunkles.
 

Menschliches.
 

Remus’ Herz klopfte wie wild, als er dem Etwas entgegen schaute. War es der, für den er es hielt? Er war unschlüssig. Normalerweise war das Schloss durch einige gute Zauber geschützt, doch in letzter Zeit hatte es - wahrscheinlich wegen der schwarzmagischen Wirkung der Dementoren, die wegen Sirius in der Nähe waren - einige poröse Stellen bekommen, die ab und zu doch eine Nische offen ließen, wo man durchschlüpfen konnte.
 

Fragte sich nur, wer oder was diesmal eine dieser Stellen ausgenutzt hatte.
 

Es war gefährlich, dort am Fenster zu stehen und nichts zu tun außer zu starren. Und das ohne Zauberstab oder sonstige Waffe.
 

Rasch hastete Remus in sein Zimmer zurück, nachdem er noch einen letzten prüfenden Blick auf das an der Wand hochkletternde Wesen geworfen hatte und suchte im Dunkeln seinen Schreibtisch nach seinem Zauberstab ab. Nach einigen Sekunden fand er ihn, doch seine Hände zitterten vor Kälte und Aufregung so stark, dass er ihn fallen ließ.
 

Er rollte unter den Tisch.
 

“Mist!” fluchte Remus leise. Er traute sich nicht, ein lauteres Geräusch zu machen, auch wenn der Regen beinahe alles übertönte. Er ließ sich auf die Knie fallen und bückte sich, griff mit ausgestrecktem Arm unter den Tisch. Seine Hand fuhr suchend über den Boden, doch der Zauberstab blieb verschwunden.
 

Er hörte Kratzen an der Mauer.
 

Sein Herz blieb beinahe stehen. Im nächsten Moment geriet er in Panik; er sprang auf, stieß sich an der Tischkante, doch kümmerte sich nicht sonderlich um die Verletzung, die er sich dabei geholt haben musste, sondern rannte eilig wieder zum Fenster zurück und streckte seine Arme zu den Seiten, um die Läden zu schließen. Das müsste ungefährlichere Wesen davon abhalten, in sein Zimmer einzudringen.
 

Doch bevor er seine Arme zuziehen konnte, tauchte vor ihm etwas Dunkles auf.
 

“Willst du mich etwa aussperren?”
 

Remus atmete heiser ein, als er Sirius’ vertraute Stimme hörte, die nur noch halb so schlimm wie beim letzten Mal klang. Sirius stieg währenddessen an ihm vorbei in sein Büro und ließ sich unter dem Fenster zu Boden gleiten. Er schloss die Augen.
 

Remus, dessen Muskeln von der Angst, die er ausgestanden hatte, immer noch ein wenig gelähmt waren, starrte zu ihm hinunter und schloss dann langsam in einer abwesenden Bewegung das Fenster und verriegelte es vorsorglich. Dieser Fall hatte ihm eine Lehre erteilt.
 

“Sirius …” sagte er schließlich leise in einem beinahe fragenden Ton. Sirius’ bleiches Gesicht hob sich hell von der Umgebung und seinen kaum sichtbaren, schwarzen Haaren ab.
 

“Wer sonst?” fragte er, als hätte er es ernst gemeint. Remus schluckte und setzte sich neben ihn. Auf einmal schienen ihn all seine Kräfte verlassen zu haben.
 

“Oh Merlin …” flüsterte er leise, wagte es nicht, Sirius anzufassen, als befürchte er, er würde in die Luft greifen, wagte es nicht, ihn anzusehen, als hätte er Angst, dass er dann verschwinden würde wie eine Illusion in der Wüste.
 

“Du kannst mich Sirius nennen.” griff dieser den wohl ältesten Witz der Welt auf und lachte, leise, doch er lachte. Ein Teil des alten Sirius war wieder zurückgekehrt. Remus lächelte, als er sich dessen gewahr wurde, wurde jedoch sofort wieder ernst.
 

Er fragte sich, ob Sirius das erreicht hatte, für das er so lange fort gewesen war, oder ob er aus purer Resignation zurückgekehrt war.
 

“Ich weiß, was du denkst.” Sirius hatte seine Miene kopiert, ohne dass er es gemerkt hatte. “Du fragst dich, ob ich Peter gefunden habe.”
 

Remus zögerte, doch nickte schließlich.
 

“Ja.” antwortete er schwach.
 

“Nun, das habe ich.” Sirius sah sich in seinem Zimmer um, erforschte jeden Winkel seines kleinen Reiches. “Hübsch hast du es hier.” sagte er, obwohl es beinahe vollkommen dunkel war, wie Remus bereits eben bei der Suche nach seinem Zauberstab feststellen musste.
 

“Lenk bitte nicht vom Thema ab.” Remus wollte es wissen. Seine Hände krampften sich beinahe schmerzhaft zusammen.
 

Sirius seufzte und drehte sich zu ihm um. Aufgrund der kurzen Entfernung zwischen ihnen konnte Remus seine Gesichtszüge genau erkennen. Sirius hob seine Hand, streckte einen Finger aus und ließ ihn sanft über seine Wange streichen. Dann lehnte er sich nach vorne und legte seine Arme um den verblüfften Remus.
 

“Jetzt gibt es nur noch zwei Rumtreiber.” flüsterte er. “Peter ist tot. Ich habe ihn getötet.”
 

~~~~~*~~~~~

Ein bisschen gruseln musste sein xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2007-12-21T18:38:34+00:00 21.12.2007 19:38
Puh x___X
Ich hab meinen halben Nachmittag jetz an dieser FF verbracht XD
*zwischendruch imer wieder durch irgendwas unterbrochen wurde*
die andere hälfte des nachmittags hab ich damit verbracht, überhaupt eine ordentliche FF mit Remus zu finden. die sind nämlich verdammt selten.
diese gehört dazu x3
Ich fand es sehr interessant, dass du dich anfang so eng ans buch gehalten hast und dafür umso überraschender, also es dann nachher immer freier wurde... aber klar, man muss den beiden schnuckis ja mal ein bissl zeit für sich gönnen, nun da sie sich endlich wiedergetroffen haben XD
Naja, ich bin also gespannt darauf wies weitergeht x3
*winkfuchtel*
baibai
LG
Shayla
Von:  Rix
2007-12-12T15:46:00+00:00 12.12.2007 16:46
Ohje....ich meine das ist nicht gut.
Also, irgendwie hätte ich gerne Genaueres über den Traum gewusst, der ja Remus in so eine Art äh Wachzustand versetzt hat. Aber nur nebenbei.
Ich meine Sirius hat also Peter getötet, hm, damit änderst du ja eine ganze Menge von der Geschichte. Wir erinnern uns an HP 4 bitte kurz ;)
Was ich jedoch denke ist...Sirius hat gar nicht Peter umgelegt. Ich glaubs einfach nicht. Das kauf ich dir nicht ab! So...
Was noch? Hmm Remus' Gefühle sind etwas karg diesmal finde ich. Weiß nicht irgendwas fehlte...
Aber schaun wir wie es weiter geht :3

MvlG, Small Butterfly (bzw. Midoh ;) )
Von:  Raviel
2007-12-11T18:49:05+00:00 11.12.2007 19:49
bisschen kurz, aber gut wie immer!
armer remi..., kann einem richtig leid tun, aber jetzt hatt er ja siri wieder. und pete is tot! ich weiß, sowas sollte mich nciht freuen, tut es aber, auch wenns so gar nciht der vorlage entspricht...egal, schön wars trotzdem.
schreibst in letzter zeit ja richtig viel, toll, mach so weiter! *grins*
mfg, phoenix
Von:  Merylex
2007-12-11T17:45:22+00:00 11.12.2007 18:45
ich dachte immer ich wäre brutal, aber das ist der beweis ich bin harmols.
so geil das Sirius Peter den gar ausgemacht hat (schnurr)
leider war es ein bisschen wenig zum lesen..
schade
Von:  Sarina
2007-12-10T17:54:46+00:00 10.12.2007 18:54
Ja geil aber warum hat er ihn um gebracht er hätte ihn doch denn ministerium aus liefer dann wäre Sirius doch frei naja aber es war voll geil weiter schreiben ich hoffe das du blad weiter schreiben tust bis dann.
Von: abgemeldet
2007-12-10T14:12:44+00:00 10.12.2007 15:12
suuuuuuuuuuuuuupi klasse
schreib ganz hscnell weiter
Von:  ChichiU
2007-12-09T22:44:21+00:00 09.12.2007 23:44
Remus' Büro ist so weit unten? Ich dachte das wäre weiter oben...aber egal
tja..aber Sirius wird immer noch gesucht. Ob das also so klug war?
Bitte weiter

chi


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