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I will always return

~* TaKa *~
von

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Can't wait to see you

Ich bin von meiner Kursfahrt nach Berlin zurück und hab das nächste Chapter mitgebracht ;)
 

„Can't wait to see you“ besteht hauptsächlich aus einem großen Flashback und ist eindeutig länger als die zwei vorherigen Kapitel.
 

Vielen Dank für eure lieben Kommentare und viel Spaß mit dem neuen Chapter!
 


 

Chapter 3

Can't wait to see you
 

Als der Reisebus vor dem neuen Stadion vorfuhr, wurde er zu Kais Überraschung nicht einmal von einem einzigen Reporter erwartet. Normalerweise drängten sich wahre Heerscharen von Fotografen an dem Ort, an dem sie angekündigt waren. Hier in Australien schien dies merkwürdigerweise anders zu sein, oder die BBA hatte es doch tatsächlich geschafft, ihren Aufenthaltsort geheim zu halten.

Wie auch immer. Der junge Russe war dankbar für die Ruhe, die es ihm verhieß.

Fragen beantworten und in die Kamera lächeln bei 39°C im Schatten war die reinste Tortur. Vor allem nach einer vierstündigen Busreise über australische Highways.
 

Im Inneren des Fahrzeuges machte sich zusehends Aufbruchsstimmung breit.

Während sich die anderen Leader auf die Besichtigung des Gebäudekomplexes vorbereiteten und Miguel Julias Koffer von der Gepäckablage herunterwuchtete, hatte sich Kai von seinem Platz in der letzten Reihe erhoben und suchte nach seiner Reisetasche. In Gedanken war er jedoch weit weg von dem Geschehen um ihn herum.

Kai hatte schon immer mit Reporten zu tun gehabt. Seit er als Kind Voltaire zu Empfängen und Verhandlungen begleitet hatte, war er es gewöhnt mit ihnen umzugehen. In den letzten Monaten jedoch hatte er eine ganz andere Sorte von Fotografen kennengelernt.

Nicht einmal sein Verrat an den Bladebreakers hatte die Paparazzi auf den Plan gerufen, welche Kai nun verfolgten. Der Grund... war Tala.

Am Anfang war es harmlos gewesen. Hier und da ein Foto, welches dann in der nächstbesten Illustrierten abgedruckt wurde, mehr nicht.

Doch kontinuierlich steigerte sich das Interesse der Öffentlichkeit an der außergewöhnlichen Liebe zwischen den Beybladestars und es wurde ihnen fast unmöglich, das Dojo zu verlassen.

Schließlich, zwei Wochen nachdem das erste Foto in einer Zeitschrift erschienen war, eskalierte die Situation und Tala schritt ein.
 

Now I know it's true

My every road leads to you

And in the hour of darkness

Your light gets me through
 

~*~*~ Flashback ~*~*~
 

Müde schleppten sich die Bladebreakers durch die engen Gänge des neuen BBA Hauptgebäudes. Die Erschöpfung eines langen Tages war ihnen deutlich anzusehen.

Als Weltmeister war es ihre Aufgabe das Sprechrohr ihrer Freunde und Rivalen zu sein. Dies verpflichtete sie dazu, sich einmal in Monat mit Mr. Dickenson und den restlichen Vorstandsmitgliedern der Beybladevereinigung auseinander zu setzten. Eine ermüdende Aufgabe, der keiner von ihnen mit wirklicher Begeisterung nachging.

Was hinter den Türen des Konferenzraumes geschah durfte diesen für gewöhnlich nicht verlassen. Dieses Mal jedoch hatte sich Tala dem Team seines Geliebten angeschlossen und war mehrheitlich geduldet worden. Der Grund dafür war wohl das uneingeschränkte Vertrauen, welches Kai dem Rothaarigen entgegenbrachte. Und es war eine Art Anerkennung und ein Treuebeweis an den jungen Captain der Bladebreakers.

Gleichzeitig hatte die BBA somit akzeptiert, was sich zwischen den beiden Jungen entwickelt hatte. Ein Schritt der ausreichte, Kai ein dezentes Lächeln auf die Lippen zu treiben, als er Seite an Seite mit Tala die kleine Gruppe durch den Empfangsbereich des Gebäudes geleitete.
 

In seine eigenen Gedanken vertief entging dem Silberhaarigen somit zunächst das, was sich direkt vor seinen Augen abspielte.

„Ich sehe was, was ihr nicht seht...“, weckte ihn schließlich Tysons genervte Stimme auf und Kai schaffte es, seinen Blick von Talas Gesicht abzuwenden, welches er in den letzten Sekunden studiert hatte.

Hätte er auch nur einen Moment länger hingesehen, wäre ihm wohl aufgefallen, wie sich die Mimik seines Freundes veränderte. Talas Züge waren zu einer eisig kalten Maske versteinert und Sekunden später erblickte auch Kai den Grund der Aufruhr.

„Nicht schon wieder“, entfuhr es Max genervt, als er sich zu seinen Freunden umdrehte, welche einige Schritte zurück getreten waren und sich nun um Kai und Tala scharrten.

„Zusammen bleiben, nicht stehen bleiben, nicht antworten...“, predigte ihr Leader gerade zum wiederholten Male seine Anweisungen, welche sie alle schon lange auswendig kannten.

Trotz allem war ein gehorsames Nicken die Antwort und niemand stellte die Entscheidung in Frage, als sich das Team langsam in Bewegung setzte.
 

Kai spürte, wie Talas Hand die seine streifte, bevor sich der Ältere an die Spitze der Gruppe setzte, die sich nun einen Weg durch die wartenden Reporter drängte.

Erst als Kenny als letzter durch die gläserne Drehtür trat, folgte Kai ihm auf den Versen und betrachtete den Kleinsten der Freunde aufmerksam. Der Braunhaarige lief am schnellsten Gefahr, von ihnen getrennt zu werden, was Verzögerungen und Unmengen von Fragen zu Folge hätte.

Kenny drückte seine Unterlagen nervös an seine Brust, während er zwischen all den drängelnden Körpern praktisch vorangeschoben wurde. Stolpernd versuchte er Anschluss zu Hilary zu halten, deren lange Beine es zu einem fast unmöglichen Unterfangen machten.

Nur für einen Augenblick richtete Kai seine Aufmerksamkeit auf Tala, der es geschafft hatte aus den Kreis der Paparazzi auszubrechen und Max und Tyson bereits in das wartende Taxi scheuchte. Begleitet wurde jede seine Handlungen von dem scharfen aufflackern der Blitzlichter. Zum großen Ärger der Fotografen ließ sich der junge Russe davon jedoch nicht verunsichern.

Mit nun deutlich besserer Laune und der Aussicht auf einen baldigen, ruhigen und vor allem reporterfreien Abend wand sich Kai erneut Kenny zu, doch dort, wo der Kleine hätte sein sollen, versuchten nur noch die Angestellten verschiedenster Klatschblätter näher an ihn heran zu kommen.

Unauffällig ließ Kai seinen Blick über die Menge schweifen und entdeckte den Vermissten schließlich nur einige Meter weiter rechts.

Kenny hatte sich nach einigen Dokumenten gebückt, welche ihm aus den Armen geschlagen worden waren.

„Komm!“, befahl Kai kaum dass er bei ihm angekommen war und bückte sich dann seinerseits nach den letzten Zetteln.

„Zeit nach Hause zu fahren...“
 

Wanna swim in your river

Be warmed by your sun

Bathe in your waters

'Cuz you are the one
 

Aus dem Augenwinkel beobachtete Kai, wie Kenny erneut auf das Großraumtaxi zusteuerte und mit grimmiger Miene streckte er sich nach einer eng beschrieben Karteikarte aus, die er beinahe übersehen hätte.

//Allmählich hab ich die Schnauze gestrichen voll...//, dachte der Silberhaarigen wütend. Langsam rappelte er sich auf, um seinen Freunden zu folgen, doch im dichten Gewühl der Körper ging sogar der athletische Russe beinahe wieder unter.

„Herr Hiwatari!“, hörte Kai aufgeregte Stimmen an sein Ohr dringen und im selben Moment wurde ihm bewusst, in was für eine aussichtlose Situation er sich da manövriert hatte.

„Mr. Hiwatari… please! Just one question!”

Hatte er denn eine Wahl? Die Chancen dem Mob zu entgehen waren praktisch gleich Null, doch Kai wäre nicht Kai, wenn er es nicht wenigstes versucht hätte. Interviews lagen ihm einfach nicht.

Energisch, und mit verblüffender äußerer Ruhe, versuchte er sich vorwärts zu drängeln; schob sich an ein, zwei Reportern vorbei. Doch die durch seine plötzliche Flucht entstehende Aufruhr stoppte ihn bereits einen Augenblick später. Körper prallten aufeinander, wurden hin und her geworfen und im Mitten der Menschenmassen versuchte Kai sich auf den Beinen zu halten.

Mit einem leisen, unterdrückten Schrei ging der junge Russe zu guter letzt überrascht zu Boden. Ein großer, bulliger Mann hatte ihm zuvor unbeabsichtigt seinen Ellenbogen zwischen die Rippen gerammt und als Kai herumfuhr, um diesem einen wütenden Blick zuzuwerfen, erfasste ihn ein weiterer Körper und stieß ihn mit Wucht auf die harte Betondecke.

Sein Kopf schlug auf dem Boden auf bevor er reagieren konnte und für einen Moment blendeten sich die Realität für Kai einfach aus. Die aufgebrachten Stimmen der Paparazzi verstummten schlagartig zu einem entfernten Summen.
 

„Fuck...“, entfuhr es Kai, der sich plötzlich auf dem rauen Untergrund zu Füßen der Fotografen wiederfand. Für einen Moment war es ihm, als wäre die Wirklichkeit weit in die Ferne gerückt.

Dann ging plötzlich alles ganz schnell.

Später konnte er nicht mehr sagen, was zuerst geschehen war.

Das nächste, dass er wieder bewusst wahrnahm, was das Gefühl einer sanften, warmen Hand auf seiner Schulter, die ihn vorsichtig in die Realität zurückführte.

„Kai?“, konnte er Kennys besorge Stimme hören und sofort öffneten sich seine Augen, welche er bis eben wie vor Schmerzen geschlossen gehalten hatte.

Als er den Kopf hob, blickte er direkt in Kennys tiefgrüne Augen, die seinen eigenen Schock wiederspiegelten. Es musste ein erschreckender Anblick gewesen sein, wie der Junge in dem dichte Gedränge plötzlich und völlig unvermittelt zu Boden ging. Die gesamte Körperhaltung der kleinen Japaners zeugte davon.

Es dauerte noch einen Augenblick, bis Kai stumm nickend sein Wohlbefinden bekundete und sich dann langsam aufrappelte. Die Welt verschwamm ein wenig vor seinen Augen, doch unterdrückte er den Reflex sich wieder auf den Boden sinken zu lassen.

„Vorsichtig!“, mahnte die schneidende, kalte Stimmte Talas, als er kaum merklich zu straucheln begann. Der Sturz war hart gewesen, hatte ihm die Luft aus den Lungen getrieben und ihn benommen zurückgelassen, als Kai sich nicht richtig abfangen hatte können.

Doch es war zu guter letzt nicht der Fall, der ihn am meisten erschreckte. Denn auch wenn Kai nach außen hin unbeeindruckt blieb, erzitterte er innerlich vor der Kälte in Talas Stimme und der eisernen Härte, mit der dieser seine Oberarme stützend umklammert hielt.

Es hatte weh getan, als sich die schlanken Finger um seine Arme gelegt hatten. Ein unerwarteter, dumpfer Schmerz, der sich bis in Kais Seele zu fressen schien und ihn erstarren ließ. Es dauerte eine Weile, bis er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte.

Langsam und kontrolliert versuchte er sich nur auf seinen Freund zu konzentrieren.
 

Talas Grobheit war unangenehm und schmerzhaft. Aber zur selben Zeit war sie auch unglaublich beruhigend und – auf eine groteske Art und Weise – liebevoll.

Wie der Rothaarige plötzlich hinter ihm gestanden hatte, wollte nicht mehr aus Kais Bewusstsein weichen. Er hatte ihn an den Oberarmen, nahe den Schulterblättern gepackt und ihn beschützend rückwärts an seine starke Brust gezogen. Der Silberhaarige konnte das Spiel von Talas Muskeln durch sein dünnes Shirt hindurch spüren, als sein Freund sich wütend zu einem Paparazzi umdrehte, der es tatsächlich gewagt hatte, unter blitzendem Licht ein Foto der beiden zu schießen.

Während alle andern Fotografen alleine von Talas eindrucksvoller Erscheinung abgeschreckt worden waren, schien dieser sich seiner Situation gar nicht wirklich bewusst zu sein. Viel mehr freute er sich, die Aufmerksamkeit des Bladers für sich zu haben.

Es blitzte ein zweites Mal.

Dann ein drittes.

Kaum merklich erschaudernd spürte Kai, der in seinem neuen Gefängnis versuchte das Geschehen zu überblicken, wie die Wut seines Partners wuchs.

„Wenn ich du wäre...“, grollte Tala wütend und seine Augen sprühten vor Zorn.

„...Dann würde ich ganz, ganz schnell verschwinden... Bevor ich es mir anders überlege!“

//Wolf...//, schoss es Kai durch den Kopf, als die Stimme des Älteren zum Ende hin kaum mehr als wütendes Knurren und Keifen zu sein schien.

Und ein starker Wolf war Tala jedoch noch dazu. Immer enger schlossen sich die Finger des Russen um die dünnen Arme; gruben sich bedrohlich in die blasse Haut.

Es war keine Absicht und Kai war sich dessen bewusst, aber trotzdem kostete es ihn Überwindung sich nicht einfach loszureißen, als der dumpfe Schmerz erneut auflaute.

„Tala“, presste er stattdessen hervor und sofort ließ der Druck auf seine Oberarme nach, als sich der Freund auf seinen Geliebten in seinen Arme konzentrierte.

Für einen Augenblick glaubte Kai, Tala habe ihn bis zu diesem Moment regelrecht vergessen, doch nun kam es ihm so vor, als hätte er ihn ganz einfach aus Zorn auf die Reporter ausgeblendet.

„Idi nasad k Taxi…(Geh zurück zum Taxi)” verlangte der Rothaarige völlig unvermittelt und blickte dann streng auf Kai hinunter, den er zwar in seinem Griff zu sich umgedreht, jedoch nicht eine Sekunde lang losgelassen hatte.

„Aber...-“, versuchte dieser zu argumentieren, doch kam er gar nicht dazu, sich zu äußern.

„Mnje ne achota diskutirowaz, Kai. Nje setschas. (Ich hab keine Lust auf Diskussionen, Kai. Diesmal nicht!)“
 

Innerhalb weniger Sekunden verwandelte sich der störrische Ausdruck auf Kais Gesicht in Entschlossenheit und mit einer beeindruckenden Demonstration vor Kraft wand er sich aus Talas stählernem Griff.

Als er sich dem Taxi zuwand, war sich Kai durchaus der Tatsache bewusst, dass er beobachtet wurde. Auch wenn die Reporter nicht wussten, was zwischen den Beiden vorgefallen war, so waren sie doch nicht dumm.

Während der junge Russe nun also sein Team mit strengen Blicken erneut ordnete und ins innere des Fahrzeuges zurückscheuchte, lauschte er angestrengt dem wütenden Keifen Talas, welcher sich an die Paparazzi gewendet hatte.
 

~*~*~ Flashback Ende ~*~*~
 

Damals war kaum ein Wort von Talas Drohungen zu ihm durchgedrungen, denn das gleichmäßige Surren der unzähligen Stimme hatte erneut eingesetzt, kaum das Kai den Kreis der Reporter verließ.

Ehrfürchtig hatte man ihm Platz gemacht, als fürchtete man ein brodelndes Fass zum Überlaufen zu bringen.

Auch lange Zeit danach waren die Fotografen den Bladebreakers fern geblieben und sobald einer der Freunde anfing davon zu sprechen, breitete sich ein wissendes und selbstzufriedenes Grinsen auf Talas Gesicht aus. Was auch immer er gesagt hatte, es hatte Wirkung gezeigt.

Doch was die Paparazzi hier in Australien tun würden, wo sowohl sie selbst als auch Kai weit von Japan entfernt waren, hatte keiner wissen können.

Der Junge konnte förmlich spüren, wie die Anspannung von ihm abfiel.
 

I can't stand the distance

I can't dream alone

I can't wait to see you

Yes I can’t wait to be home
 

Genauso wie die Geschehnisse an eben besagtem Tag konnte sich Kai daran erinnern, was am Morgen darauf gefolgt war.

Unwillkürlich ließ er seinen linke Hand, die er nicht zum stützen der Koffer benötigte, seinen rechten Arm hinauf fahren und verweilte dann für einen Moment direkt dort, wo Tala ihn umklammert gehalten hatte.
 

~*~*~ Flashback ~*~*~
 

Müde richtete sich der jungen Russe in dem viel zu kleinen Bett auf, dass er sich mit seinem Freund teilte. Noch immer hielt ihn Tala eng umschlungen und nur mühsam konnte sich Kai aus seinem zärtlichen Griff befreien.

Leise seufzend kämpfte sich der Leader der Bladebreakers in eine stehende Position. Seine Rippen sandten Wellen des Schmerzes durch seinen Körper und mit einem Mal erinnerte Kai sich genau an die Geschehnisse des Vortages.

Es war ein unschöner Sturz gewesen und er hatte seine Spuren hinterlassen.
 

„Wo willst du hin?“, nuschelte Tala schließlich mit verschlafener Stimme in sein Kopfkissen, als der Silberhaarige den knarrenden Kleiderschrank öffnete.

„Training...“, antworte er leise und suchte in dem Schrank nach seinem schwarzen Trainingsshirt.

„Über dem Stuhl...“, half Tala grinsend nach und richtete sich nun seinerseits auf, um Kai zu beobachten. Dieser band gerade die schwarz-blauen Haare an seinem Hinterkopf zu einem lockeren Zopf zusammen, bevor er das T-Shirt, das er in der Nacht trug, mit dem Top austauschte und in seine weiteste Hose schlüpfte. In dieser Kleidung konnte er sich erfahrungsgemäß am besten Bewegen.

Anders kannte es Tala kaum von ihm, zumindest wenn es ums Training ging. Der Jüngere hatte Vorstellungen und Grundsätze, die er peinlichst genau einhielt.

„Ich bin in einer Stunde zurück...“, verabschiedete Kai sich schließlich leise, doch als er sich ein letztes Mal umdrehte und Tala in die Augen sah, blickte er nicht in das strahlende aquamarin Blau, dass er so sehr liebte, sondern in stumpfe, blaugraue Tümpel.

„Tala?“, keuchte Kai entsetzt und tat ein paar Schritte auf ihn zu, doch sein Freund zuckte nur überrascht zusammen.

„Es tut mir leid...“, presste der Rothaarige schließlich hervor und zog Kai sanft zu sich herunter.

„Entschuldige...“

Völlig perplex betrachte Kai noch immer Talas Augen. Wahre Reue war in ihnen zu lesen, Schuldgefühle und Scham.

„Tala...“, wiederholte er den Namen des Jungen, den er mehr liebte als alles andere auf der Welt, und schüttelte dann überfordert den Kopf.

„Was...“, begann er, doch dann, ganz plötzlich, meinte Kai zu wissen, ‚was’ passiert war.

So war er auch nicht überrascht, als er an seinen Armen hinunter blickte und auf beiden Seiten die fünf, runden Abdrücke erkannte, welche tief blau auf seiner silbrig weißen Haut schimmerten.

Stumm sah er den Älteren an, welcher jedoch seinen Kopf gesenkt hatte und erst als Kai vorsichtig mit seinen Finger Talas Kinn anhob, schaffte es dieser ihm in die Augen zu blicken.

„Es ist nichts...“, versicherte der junge Russe ruhig und schüttelte dann erneut den Kopf.

„Nichts, verstehst du?“

„Aber...-“

„Ich hab keine Lust auf Diskussionen, Tala. Diesmal nicht!“, echote Kai sanft und lächelte über die Phrase, die der Andere am Tag zuvor benutzt hatte, bevor er jede weitere Entschuldigung mit einem leidenschaftlichen, aber zärtlichen Kuss erstickte.
 

Kai löste den Kuss erst, als er merkte, wie sich Tala langsam zu entspannen begann. Das Letzte, was er wollte, war seinen Freund mit dem Gefühl zurück zu lassen, ihn verletzt zu haben.

Was geschehen war, war egal.

Vergangenheit.

Und gerade Tala war doch sonst derjenige, der die Vergangenheit ruhen lassen wollte.

Es machte keinen Unterschied, ob die blauen Male nun da waren oder nicht. Kai hatte keine Angst gehabt, als sie entstanden waren, denn Tala würde ihn nie absichtlich verletzen. Ein gewisses Unwohlsein hatte er verspürt, doch nie Angst.

Einen weiteren, zärtlichen Kuss später erhob sich Kai langsam von der weichen Matratze. Dabei ließ er seinen Freund nicht ein mal aus den Augen und seine Finger waren noch immer so mit Talas verwoben, wie dieser sie zuvor ergriffen hatte.

„Ich muss los...“, flüsterte Kai schließlich nach scheinbar unendlichen Augenblicken und löste vorsichtig seinen Griff. Erneut beobachtete Tala, wie der Silberhaarige durch das winzige Zimmer streifte und dann nach der Trainingsjacke des Älteren griff.

Ein leises Lachen entwich diesem, als er seinen Freund in der für ihn viel zu großen Trainingsjacke entdeckte. Kai war zweifelsohne muskulös und athletisch gebaut, doch mit seiner zierlichen Figur konnte er es nicht mit Talas Kleidergröße aufnehmen.

„Lach nicht!“, befahl er deshalb knurrend.

„Siehst du, alles wieder normal...“

Wie zum Beweis drehte sich Kai von der linken zur rechten Seite, sodass der Rothaarige seine nun mit Stoff bedeckten Oberarme begutachten konnte.

Tala nickte nur stumm, bevor sich das Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete, das sein Freund so sehr liebte.

„Trotzdem Verschwendung, dich in so ein weites Ding zu stecken...“, mokierte er sich gespielt beleidigt und grinste über seinen ‚Kleinen’, der genervt mit den Augen rollte.

„Bis nachher!“

Und schon schlug die Tür hinter Kai zu, als dieser den Raum verließ.

Zurück blieb ein von sich selbst enttäuschter, aber beruhigter Tala.
 

~*~*~ Flashback Ende ~*~*~
 

Kai erinnerte sich gerne an diese Zeit zurück.

Zugegeben. Nicht unbedingt an seine Auseinandersetzung mit den Reportern. Dafür aber um so mehr an die Wochen, die darauf gefolgt waren.

Tala schien – Kais Worten zu trotz – noch immer bitterlich zu bereuen, was er getan hatte. Seinem Freund waren die zärtlichen Aufmerksamkeiten alles andere als unangenehm, doch wenn er ehrlich war, dann brauchte er sie nicht, um Tala längst verziehen zu haben.

Mit seiner Kraft hatte sein Geliebter ihn als sein Eigen gekennzeichnet. Auch wenn Kai sich durchaus schönere und sinnlichere Möglichkeiten vorstellen konnte, derartig gebrandmarkt zu werden, hatte Tala nur all zu deutlich demonstriert, wie sehr er ihn liebte.
 

Oh I hear the wind call your name

The sound that leads me home again

It sparks up the fire - A flame that still burns

It's to you I will always return
 


 

Mehr gibt es voraussichtlich Mitte Mai, falls sich die Schule nicht all zu sehr einmischt ;)
 

Über Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen!

Konstruktive Kritik und Lob sind wie immer sehr gerne gesehen.
 

Bye,

Caerdin



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tree-chan
2007-06-04T18:01:47+00:00 04.06.2007 20:01
noch so ein schönes kappi!
die zwei sind ja so ein süßes pärchen *_____*
*YuKa fahne schwenk*
auch wenn dieses pitel fast nur aus flashbacks bestand hats mir trotzdem super gefallen!
tala und sein beschützerinstinkt ^^ voll süß!
freu mich schon aufs nächste kappi!
schreib bitte schnell weiter

glg
dat kätzchen
Von:  Zompie
2007-05-14T18:34:36+00:00 14.05.2007 20:34
hoffentlich gehts schnell weiter ^^ die story gefällt mir gut
Von:  Dranza-chan
2007-05-09T19:12:45+00:00 09.05.2007 21:12
Echt ein super Kapi!!
Die zwei sind schon ein süßes Päärchen und Tala geht ja richtig in seiner Rolle als Beschützer auf!
Freu mich schon auf's nächste Kapi!
Bye Dranza-chan
Von:  Phoenix-of-Darkness
2007-05-09T09:49:58+00:00 09.05.2007 11:49
Wirklich super eschriebene Flashbacks und ich muss sagen, dass gerade manchmal eben das etwas grobe, dazu führt, dass man sich sicherer fühlt, was an ja deutlich rauslesen konnte.
Mach weiter so!

dat kaichen
Von: abgemeldet
2007-05-08T16:03:07+00:00 08.05.2007 18:03
Super!
Schnell weiter!







...Scherz ;P
Wollte dich nur mal ärgern XD
Also, das Kapitel war mal wieder spitze^^
mir gefällt diese Gleichheit der Kapiteltitel (Lass mich raten...das nächste heißt "Can't irgendwas"?), die bilden für mich so ein Bild oder so ähnlich óO
Hab Maos Kommi gelesen, sie hat Recht! Das Bild sieht absolut kindisch aus, hab selber aber leider kein besseres.
Man, ich wollt jetzt voll das Kommi schreiben, aber ich muss gleich ins Krankenhaus fahren. Die Besucherzeit ist sehr kurz óO
Verdammt, ich will das jetzt aber mal machen...
Ich schreib einfach später nen Text und schick ihn dir dann 'kay?
*winkz*
hdl
Von: abgemeldet
2007-05-08T11:08:30+00:00 08.05.2007 13:08
Und schon wieder neigt sich ein super Chapter dem Ende…
Tja und auch ich habe es endlich geschafft mich an deinen wohlverdienten Kommi zu ‚I will always return’ zu setzten.
Ich hoffe du verzeihst, dass so viel Zeit seid dem Upload vergangen war aber wie du ja weißt, geht bei mir im mom alles drunter und drüber^^°
Außerdem hab ich dir in den Osterferien bereits meinen Segen zu den Kapiteln gegeben ;)

Von daher kann ich ja auch gar nichts kritisieren, da ich ja schon die Möglichkeit hatte mich über die Chapter auszulassen :D
Von daher sind es einfach drei Kapitel nach Wunsch geworden, super gut!!!
Im 3 Chap haste einen Fehler:

»Der Sturz war hart gewesen, hatte ihm die Luft aus den Lungen getrieben und ihn BEKOMMEN zurückgelassen,[…]<<<

Naja, sonst ist mir beim lesen nix mehr aufgefallen, wie schon gesagt, das 3te ist mein Lieblings-chap :3
Wenn ich trotzdem etwas bemeckern darf, ist es immer noch ein Punkt, nämlich das Bild von Julia in der Charabeschreibeung :D
Also bitte- wer auch immer diesen Kommi liest, bitte schickt Caerdin ein gescheites Bild von Julia!!!! :D
So Ende des Ausrufs… mehr gibt’s einfach nicht zu sagen!!!
Schöne FF, bin froh, dass du sie schreibst;)

Dickes Lob!!!!
Hab dich lieb!
Mao
Von: abgemeldet
2007-05-06T19:56:24+00:00 06.05.2007 21:56
Kawaiii ist das Romantisch^^ Die beiden sind so süss!!!
Freut mich aufs nächste!
Von: abgemeldet
2007-05-06T11:15:23+00:00 06.05.2007 13:15
moin moin!
=D tolles chapter! man ich weiß gar nicht was ich sagen soll!
schreib schnell weiter okay?
und danke für die ens! =D

greetinxxx icke
Von:  LindenRathan
2007-05-06T05:02:53+00:00 06.05.2007 07:02
Super Kapitel.
Tala hat die Reporter ja richtig eingeschüchtert.
Gut so!
Von: lunalinn
2007-05-05T18:09:52+00:00 05.05.2007 20:09
ich finde die ff toll *_______*
das kapi hat mir wieder sehr gut gefallen
besonders das flashback ^^
hoffe es geht bald weiter
cucu


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