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I will always return

~* TaKa *~
von

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Can't wait to be home

Herrje… Es ist jetzt zehn vor zwei am Morgen und ich bin echt schon ein wenig müde ;)

Aber ich wollte dieses Kapitel unbedingt noch heute fertig bekommen, um meinen Alle-2-Wochen-Upload-Zeitplan einzuhalten.

Und in den nächsten Tagen wäre ich sicher nicht dazu gekommen.
 

Danke für all die lieben Kommis zum letzten Chapter!

Ihr seid die Besten!
 


 

Chapter 4

Can't wait to be home
 

Oh I hear the wind call your name

The sound that leads me home again

It sparks up the fire - A flame that still burns

It's to you I will always return
 

Heiß war eindeutig das falsche Wort um die Temperaturen zu beschreiben, die außerhalb des klimatisierten Reisebusses herrschten. Die Luft schien in Flammen zu stehen und ein frustriertes Stöhnen machte die Runde, als die kleine Gruppe den vor Hitze flirrenden Parkplatz betrat.

Einzig und alleine Julia schien guter Dinge zu sein. Die schöne Spanierin betrachtete neugierig ihre Umgebung, während sich hinter ihr die Jungs nur langsam wieder fingen.

Im Endeffekt waren sie jedoch alle froh, als sie den Hotelkomplex des Stadions betraten.

Der kühle Schatten war eine wahre Wohltat und spülte über ihre Haut wie eine Welle eisigen Wassers.
 

„Willkommen in Canberra“, ertönte eine kräftige und ihnen nur zu bekannte Stimme noch bevor sich die Blader in der Empfangshalle umsehen konnten.

„Ich hoffe doch sehr, ihr hattet eine schöne Reise?“

„Mr. Dickenson...“, erwiderte Michael überrascht.

Der älterer Herr hatte sie an der Rezeption erwartet und blickte seinen Teamleadern erwartungsvoll entgegen.

„Wir können nicht klagen!“, antwortete nun Julia und gab dem Vorsitzenden der BBA ehrfurchtsvoll die Hand zur Begrüßung.

„Das freut mich!“

Stanley Dickenson schenkte dem junge Mädchen ein freundliches Lächeln, woraufhin sich Julia merklich entspannte.

Für Kai war es ein ungewohntes Bild, die Blader derartig höflich und ehrfürchtig zu sehen. Für ihn selbst war es schon lange normal mit Mr. Dickenson zu sprechen als wäre er nicht sein Vorgesetzter, sondern lediglich ein Freund und Fürsprecher des Teams.

„Es ist schön, euch alle wieder zu sehen!“, fuhr der Vorsitzende fort und gab ihnen dann mit einem Wink zu verstehen, dass sie ihm folgen sollten.

„Ich zeige euch die Räumlichkeiten, ihr seid sicher erschöpft.“
 

Mit einigen, schnellen Schritten hatte Kai zu Mr. Dickenson aufgeschlossen und lief eine Weile schweigend neben ihm her, bevor er das Wort erhob.

„Gibt es einen Grund für ihren Besuch?“, wollte er gerade hinaus wissen und der Ältere begann leise in sie hinein zu lachen, als er den gut versteckten, besorgten Unterton in der Stimme des jungen Captains bemerkte.

„Nein, eigentlich nicht Kai!“, antwortete er.

„Ich wollte mir ohnehin das Stadion ansehen, und ein wenig Präsenz zu zeigen schadet nie.“

Der Silberhaarige nickte nachdenklich und drehte sich dann unauffällig zu den anderen um, die ihm mit einigem Abstand folgten. Sie schienen nicht länger von Mr. Dickensons Anwesenheit eingeschüchtert zu sein, doch trotzdem waren sie etwas zurückgefallen.

„Dein Team vermisst dich schon!“, begann der ältere Mann erneut und verfiel dieses Mal in einen freundlichen Plauderton.

„Ach, wirklich?“, grinste Kai wissend und veranlasste sein Gegenüber somit dazu, ihn überrascht anzusehen.

Der junge Russe war einmal mehr sehr zufrieden mit seiner Entscheidung, Tala während seiner Abwesenheit das Training des Bladebreakers zu überlassen. Vielleicht lernten diese gerade eine neue Lektion. Nämlich, dass Kais bei Zeiten angeblich so unbarmherzige Methoden durchaus als lammfromm bezeichnet werden konnten.
 

„Manchmal wüsste ich zu gerne, was in deinem Kopf vorgeht...“, sprach Mr. Dickenson mehr zu sich selbst, als Kai längst außer hörweite war. Dieser hatte längst einen der Zimmerschlüssel mit der dazugehörigen Nummer von ihm in Empfang genommen und schien sich nun alleine auf die Suche nach seinem Quartier zu machen.
 

Vier Stunden, eine Besichtigung der neuen Arena und diverse Unterredungen mit Managern der BBA später, fand Kai zum ersten Mal die Zeit, sich in seinem Zimmer genauer umzusehen.

Er befand sich in einem modern eingerichteten Hotelzimmer, welches seines Gleichen suchte.

Die Wände waren in einem warmen Orange gehalten und auch der Rest des Raumes strahlte eine einladende Gemütlichkeit aus.

Egal wohin er sich drehte... War es nun das riesenhaften, weichen Bett, die Klimaanlage, die unentwegt arbeitete, oder das geräumige Badezimmer... Kai hatten keinen Grund, ungehalten zu sein.

Die Tatsache, dass er der Ersten sein würden, der in diesem Zimmer wohnte, ließ die Frage nach perfekter Sauberkeit gar nicht erst aufkommen.
 

Müde ließ sich Kai auf einem der Sessel nieder und klappte dann das kleine Notebook auf, welches seit seiner Ankunft unberührt auf dem Couchtisch gelegen hatte.

„Wurde auch Zeit!“, mokierte sich Dizzara, kaum dass das Programm hochgefahren war.

„Ich dachte schon, du hättest mich vergessen!“

„Wenn du nicht gleich leiser bist, vergesse ich mich wirklich...“, antwortete der junge Russe genervt und fuhr sich mit einer Hand über die Schläfen.

Sein Kopf dröhnte von all dem Stress und dem plötzlichen Wetterwechsel, der sich draußen vollzogen hatte.

Von einer Sekunde auf die Nächste hatte es ohne die geringste Vorwarnung in Strömen zu gießen begonnen und ein heftiges Sommergewitter war losgebrochen. Nun trommelten die dicken Regentropfen laut gegen das große Fenster des Zimmers und immer wieder durchzogen dröhnende Donnerschläge die düstere Atmosphäre.

Als wäre dies nicht genug, hatte Kai während seines Rundganges durch das Gebäude Talas Anrufe ganze drei Mal wegdrücken müssen, um Mr. Dickenson nicht in seinem Vortrag zu unterbrechen.

Es gab wenige Dinge, die Kai so sehr hasste und auch der Rothaarige würde nicht begeistert darüber sein.

Im Gegenteil. Er war sich sogar sicher, dass Tala äußerst beleidigt sein würde.

Kai hatte ihm einen perfekten Aufhänger dafür geboten, ein wenig zu schmollen.
 

„Lass gefälligst nicht deine schlechte Laune an mir aus!“, plärrte Dizzy nach einigen Sekunden des Schreckens erneut. Sie war es nicht gewohnt, dass ihr Paroli geboten wurde. Kenny schluckte ihre Kommentare wortlos herunter, doch Kai war ein anderes Kaliber.

„Ich tue was ich will...“, antwortete dieser gereizt und begann, den Bildschirm des Laptops spielerisch ein wenig nach unten zu klappen.

„Kai!“

Dizzys Stimme war ein wenig hysterisch geworden.

„Das wagst du nicht! Du brauchst mich doch noch!“

„Dein Glück...“, brummte Kai seine Antwort, als er den Bildschirm zurück in eine aufrechte Position verschob.

„Irgendetwas neues?“

„Drei Mails für Kenny, die hab ich zu ihm umgeleitet. Und eine Anfrage der BBA Verwaltungsstelle in Peking für ein Neujahrsturnier am 03. Januar. Ist an dich adressiert“, erwiderte das Bitbeast routiniert und wartete auf weitere Anweisungen.

„In Peking kannst du zusagen, das ist mir Mr. Dickenson abgesprochen. Nur noch Papierkram.“

Entnervt hatte sich Kai auf seinem Bett niedergelassen, das wirklich so weich war, wie er es vermutet hatte. Ein leises Seufzen entfuhr ihm, als sich sein erschöpfter Körper zu entspannen begann.

//Ray wird sich freuen...//, überlegte der Silberhaarige, bevor er sich auf die Seite drehte und aus dem Fenster nach draußen blickte. Noch immer stürmte es heftig.

//Wir waren schon lange nicht mehr in China. Vielleicht etwas zu lange...//
 

„Die Zusage ist verschickt. Sonst noch etwas?“, ertönte Dizzys Stimme und Kai öffnete verschlafen seine rubinroten Augen, welche in den letzten Minuten immer wieder zugefallen waren.

„Nein...“, erwiderte er und rollte sich erneut auf den Rücken. Die Arme hatte er dabei weit von seinem Körper weggesteckt. Wie schon vor einigen Tagen in Sydney betrachtete er die reinweiße Decke, als wäre sie in diesem Moment furchtbar interessant.

Seine Kopfschmerzen waren nicht besser geworden. Sie hatten durch die schwülfeuchte Luft eher noch zugenommen.

Doch bevor Kai sich dazu durchringen konnte, über eine der verhassten Tabletten nachzudenken, die ihm der überfürsorgliche Ray eingepackt hatte, klopfte es leise an der Zimmertür.

„Kai?“, erklang Lees Stimme von der anderen Seite der Tür und der Silberhaarige antwortete mit einem leisen „Ja?“, nachdem er sich von der Matratze aufgerappelt hatte.
 

Vorsichtig wurde die Holztür aufgeschoben und der junge Chinese streckte seinen Kopf durch den so entstandenen Spalt.

Mit einer kurzen Kopfbewegung bedeutete ihm Kai, hinein zu kommen.

„Ich hab hier den Ablaufplan für die nächste Woche...“, erklärte Lee und legte diesem neben Dizzy auf dem Tisch ab.

„Und ich soll dir sagen, dass wir in einer Stunde aufbrechen. Mr. Dickenson hat uns in irgend so ein Nobelrestaurant eingeladen... Irgendwas von wegen ‚angemessener Kleidung’ hat er auch gesagt...“

Kai war von der Ecke des Bettes aufgestanden und hatte nach dem Plan gegriffen, den er nun überfolg.

„Ok“, erwiderte er ruhig und rang sich dann schließlich zu einem kurzen „Danke“ durch, das Lee verwirrt aufblicken ließ.

Doch bevor der Schwarzhaarige erneut zum Sprechen ansetzt konnte, überraschte ihn Kai erneut.

„Nehmt ihr an dem Neujahrsturnier in Peking teil?“, wollte er wissen, während er den Laptop herunterfuhr und Dizzy merkwürdigerweise nicht einmal protestierte.

„Ja... Vielleicht...“, erwiderte Lee wahrheitsgemäß.

„Wieso?“

„Weil Ray sich freuen würde, euch wiederzusehen“

Für einen Moment war der Captain der White Tigers wie erstarrt. Er hätte schwören können, dass Kai in seiner Gegenwart noch nie so viel auf einmal gesprochen hatte, aber dies war nicht der springende Punkt.

Niemals hätte Lee erwartet, dass sich der angeblich eiskalte Leader der Bladebreakers so sehr um sein Team kümmerte.

„Nicht nur er...“, antwortete der Chinese nach einigen Sekunden des Schweigens.

„Ich werde sehen, was sich machen lässt...“
 

Vorsichtig entfernte Kai auch die letzten Überreste der blauen Dreiecke, welche zuvor seine blassen Wangen geziert hatten.

In weniger als zehn Minuten wurde er unten in der Eingangshalle erwartet. Seine silbrigen Haare hingen ihm vom Duschen noch immer ein wenig feucht in den Augen und erschwerten es ihm, sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren.

Als Kai den kleinen Waschlappen schließlich zurückgelegt und seine Haare ein letztes Mal zurechgestrichen hatte, griff er bestimmt zum fünften oder sechsten Mal in der letzten Stunde nach seinem Handy und wählte Talas Nummer. Doch noch immer war das Mobiltelefon des anderen ausgeschaltet.

„Klasse...“, entfuhr es Kai, als er nach dem Zimmerschlüssel und einer sportlichen, jedoch eleganten schwarzen Jacke langte.

Dazu, das Jackett zu tragen, welchen er extra für einen Anlass wie diesen mitgenommen hatte, konnte er sich nicht durchringen.

Stattdessen hatte er sich für ein schlichtes, weißes Hemd und eine schwarze Hose entscheiden. Auf seine Streifen zu verzichten war – Kais Meinung nach – Opfer genug.
 

Bereits halb auf den Flur versuchte der junge Russe erneut, Tala zu erreichen. Natürlich wusste er, dass dies unnötige Liebesmühe war, doch irgendwie hatte er nach seinem unabsichtlich abweisenden Verhalten vom Nachmittag noch immer ein schlechtes Gewissen.

Und er vermisste Tala. Mehr als es gut für ihn war.
 

Wanna swim in your river

Be warmed by your sun

Bathe in your waters

‘Cuz you are the one
 

Zuerst zögerte Kai für einen Moment, doch als er Tala erneut nicht erreichen konnte, begann er eine andere Nummer in sein kleines Handy einzugeben. Dies gestaltete sich zwar um einiges schwieriger als gedacht, da er noch immer durch die Hotelgänge eilte, doch nach einiger Zeit hatte er es schließlich geschafft.
 

Es war nahezu verblüffend nach all den misslungenen Versuchen dieses Mal wenigstens ein Freizeichen zu vernehmen. Trotzdem blieb Kais Miene unverändert, als er seinen Gang beschleunigte um zu dem Fahrstuhl zu gelangen, welcher ihm von Julia aufgehalten wurde.

Die junge Spanierin hatte ihre Hand in die Lichtschanke der Fahrstuhltür gehalten, sodass diese nicht zufahren konnte.

Mit einem kurzen Nicken bedankte sich Kai bei ihr und rauschte dann ihr vorbei in die riesig erscheinende Kabine. In diesem Moment lag seine Aufmerksamkeit jedoch ganz bei dem Telefon in seiner rechten Hand.
 

Als auf der anderen Seite der Leitung der Anrufbeantworter ansprang, wäre der Silberhaarige um ein Haar aus der Haut gefahren.

Erst einmal im Restaurant angekommen, würde er nicht mehr erreichbar sein und wenn er ehrlich war beunruhigte ihn diese absolute Funkstille seitens Tala allmählich.

»...eine Nachricht nach dem Piep...«, dröhnte die Stimme Mr. Grangers aus den Hörer, gefolgt von einem durchdringenden Pfeifton.

Genervt klappte Kai das Telefon zu, ohne ein Wort gesagt zu haben. Seine Nummer war auf dem Telefon des Dojos eingespeichert und die Bladebreakers würden ihn auf jeden Fall zurückrufen.

Zumindest hoffte er das.
 

Kai ließ das Handy in seiner Hosentasche verschwinden und blickte dann zum ersten Mal an diesem Abend wirklich aufmerksam zu Julia hinüber.

Das Mädchen trug ein geschmackvolles, rotes Sommerkleid, welches ihre schlanke Figur betonte und gut zu der grünen Farbe ihrer Augen passte.

Miguel würde sich über diesen Anblick sicherlich freuen.

Mittlerweile war sich Kai ziemlich sicher, dass der Blonde mehr für die hübsche Spanierin übrig hatte als bloße Freundschaft.

Nicht, dass es ihn besonders interessiert hätte, aber die Zuneigung die sie für einander empfanden war einfach offensichtlich.

„Probleme?“, hörte Kai Julias ruhige Stimme und überrascht blickte er auf.

„Hm?“

„Du sahst so aus, als wäre irgendetwas nicht in Ordnung“, erklärte das junge Mädchen selbstbewusst.

„Nichts konkretes...“, versuchte Kai erfolgreich seine Antwort so vage wie möglich zu halten und folgte dann nach Julia aus dem Fahrstuhl, als dieser im Erdgeschoss zum Stehen kam.
 

Die Limousine der BBA erwartete die Blader bereits am Eingang des Hotelkomplexes.

Das Gelände des neuen Stadions war hell erleuchtet und wirkte um einiges faszinierender als die zum Teil durch die BEGA zerstörten oder einfach nur winzigen Arenen in Tokio. Eigentlich machte es für Kai keinen Sinn, gerade zu dieser Zeit ein Großprojekt wie dieses zu vollenden, aber es lag nicht in seiner Macht darüber zu entscheiden.

Während die Anderen die Limousine noch immer von außen bestaunten, waren Kai und Robert, die derartigen Luxus gewohnt waren, längst eingestiegen. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich der Wagen in Richtung Innenstadt auf den Weg machte.
 

Mr. Dickenson hatte verkündet, sich erst im Restaurant mit den Leadern treffen zu wollen und so blieb der Gruppe eine 35-minütige Autofahrt lang Zeit, Canberra ungestört zu bewundern.

Zumindest so lange, bis in Kais Hosentasche das kleine Handy laut zu klingeln begann und das angeregte Gespräch der Blader unterbrach.

Der Silberhaarige griff nach dem Telefon und klappte es routiniert mit einer Hand auf.

„Ja?“, fragte er ruhig und erwartete am anderen Ende Talas Stimme zu hören, doch er hatte sich geirrt.

»Hallo Kai, ich bin’s«, meldete sich Ray zu Wort und die Unsicherheit in seiner Stimme gefiel dem jungen Russen gar nicht. Anscheinen hatten die Bladebreakers einmal mehr den Chinesen mit seiner sanften, einfühlsamen Art vorgeschickt, um ihre Angelegenheiten zu klären.

»Du hattest angerufen?«

„Ja... Ich kann Tala nicht erreichen.“, antwortete Kai ein wenig nervös, doch er versteckte diese Schwäche gekonnt.

Es missfiel ihm, dass er nicht ungestört mit Ray sprechen konnte, doch eine andere Möglichkeit würde er an diesem Tag nicht mehr bekommen. Also ignorierte Kai die teils neugierigen, teils betont diskreten Blicke der anderen.

»Er hat das Handy aus...«, bestätigte der Schwarzhaarige am anderen Ende der Leitung währenddessen die Aussage seines Captains.

»Tala sitzt im Flugzeug nach Moskau, Kai... Bryan hat heute morgen angerufen und ihn gebeten zu kommen...«

Der junge Russe atmete einmal tief durch, bevor er antwortete.

„Etwas ernstes?“, fragte er ruhig.

»Nein, das glaube ich nicht...«, erwiderte Ray und zum ersten Mal in diesem Gespräch war seine Stimme vollkommen aufrichtig.

»Aber er wird wohl mindestens eine Woche drüben bleiben«

„Ja, das war mir klar...“, antwortete Kai nun um einiges gelassener. Der Gedanke, noch länger von seinem Geliebten getrennt zu sein, behagte ihm nicht, aber es war eindeutig besser, als wenn dieser wütend auf ihn wäre.

„Ich versuche Tala morgen zu erreichen, wenn er gelandet ist“, versicherte er Ray dankbar.

»Wird Zeit, dass du wieder nach Hause kommst«, meinte dieser lächelnd.

„Ich tu mein Bestes... Bye“
 

Als Kai das Gespräch beendete, wurde er von fünf Augenpaaren aufmerksam gemustert. Neugierde lag in ihnen geschrieben, aber auch eine Art von Unverständnis.

Eine Weile erwiderte der junge Russe die Blicke stillschweigend, doch dann wurde es ihm zu bunt.

„Was?“, stellte er erneut die selbe Frage wie wenige Stunden zuvor im Bus, doch dieses Mal eindringlicher und weniger aggressiv.

Sie konnten einander nicht ausweichen.

Trotzdem lag etwas zwischen ihnen.

Etwas, dass der Klang von Talas Namen erneut heraufbeschworen hatte.

Das Schweigen blieb bestehen. Niemand wagte es, die Dinge beim Namen zu nennen.

Schließlich war es ausgerechnet Robert, der das Schweigen brach.
 

Der Europäer war der Älteste der Gruppe und man konnte ihn durchaus als reif bezeichnen, aber er war auch derjenige, der alten Werten und Traditionen am meisten Bedeutung zusprach.

Als Konkurrenten hatten er und Kai sich immer respektiert, doch als Freunde hatten sie sich nie angesehen.

Hauptsächlich deshalb, weil Kai ohne Unterlass Dinge tat, die Roberts Moralvorstellungen widersprachen.

„Du musst mir helfen, das zu verstehen, Kai“, begann der Lilahaarige ruhig.

„Ich bin nicht sonderlich gut in so etwas“

Forschend betrachtete er den Jüngeren genau.

„Liebst du Tala?“

Kais Augen weiteten sich vor Überraschung über diese direkte Frage, doch obwohl er Robert normalerweise wohl angefahren hätte, dass ihn dies nichts anging, kamen ihm das Wort nun von alleine über die Lippen.

Einfach, gefasst und bestimmt.

„Ja!“

Es gab nichts, was der junge Russe mit einer solchen Sicherheit beantworten konnte, wie diese Frage. Und Robert scheinen dies zu spüren.

„Ich denke... dann wird es wohl richtig sein, so wie es ist...“, antwortete dieser auf einmal unglaublich müde und strich sich die Haare aus dem Gesicht, welche sich aus dem sorgfältig zurückgekämmten Verbund gelöst hatten.

„Eigentlich ist es gar nicht mal so schwer, den Gedanken zu akzeptieren, wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat“, stimmte nun auch Michael zu, der während dem Rest der Fahrt verblüffend still gewesen war.

Kai nickte dankbar.

„Mehr verlange ich nicht...“
 

I can't stand the distance

I can't dream alone

I can't wait to see you

Yes I'm on my way home
 

Wenige Minuten später erreichte die Limousine das Ufer des „Burley Griffin“; eines Sees, der sich durch ganz Canberra zog und, von oben betrachtet, angeblich die Form eines chinesischen Drachens haben sollte.

Das Restaurant selber war auf einer kleinen Plattform gelegen, die auf einer Vielzahl von Holzpfählen in Mitten des Sees errichtet war.

Für einen Moment ließ sich Kai vom Anblick des im Mondlicht glitzernden Wassers und der dahinter liegenden Stadt fesseln.

Es wirkte beinahe unwirklich, einen solch gewaltigen See in Mitten einer Großstadt vorzufinden. Schlichtweg faszinierend.
 

„Kai, kommst du?“, tönte eine freundliche Stimme durch die Nacht und überrascht drehte sich der Silberhaarige in die Richtung um, aus der er gerufen worden war.

Die anderen hatten auf halben Weg angehalten und warteten nun darauf, dass er sich von dem Spektakel vor ihm abwand.

Irgendetwas war anders, als Kai kurz vor dem kleinen Steg, der das Restaurant mit dem Ufer verband, zu ihnen aufschloss.

Und vielleicht konnte man es sogar als einen Funken von Verständnis bezeichnen.
 


 

Ich werde in nächster Zeit versuchen, das Kapitel noch einmal Beta zu lesen.

Mir sind sicher ein paar entkommen...
 

Wie auch immer...

Über Kommentare freu ich mich natürlich immer! ;)
 

Bye,

Caerdin



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von: abgemeldet
2007-07-23T10:33:55+00:00 23.07.2007 12:33
Hui das Chapter ist wirklich supertoll!

Du schreibst mittelerweile einfach so gigantisch göttlich :D
Einmal wurd ich mitten im Lesefluss unterbrochen und hatte plötzlich den Gedanken: 'alter, das hat deine Cilly geschreiben!!'
xD
Das war iwie voll komisch, ich hab Iwar iwie genau so gelesen wie ein Buch.
Und ich glaube du liest Bücher auch anders als FFs. ich glaub ich hab heute ds erste Mal diese Grenze bei einer deiner FFs überschritten o.O

Bin iwie Baff^^
Naja, ich geh jetzt duschen und lese danach das neue Chapter ;)
Hab dich unendlich lieb mein süßes Engelchen :-*
thousand kisses,
Mao
Von:  Tree-chan
2007-06-04T18:49:30+00:00 04.06.2007 20:49
ein schmollender tala ^^ das kann ja noch was werden.
aber warum muss er jetzt nach russland? O.O
dann sind die beiden ja noch länger getrennt Y-Y
und der arme kai hälts jetzt schon kaum aus.
das spiegelt sich in den titeln der kappis wieder (schöne idee übrigens ^^)
die sehnsucht wird immer größer.

schön das das thema jetzt mal zwischen den teamleadern angesprochen wurde.
und toll das sie es alle akzeptieren ^-^ oder es zu mindest versuchen wollen
und ich fands auch so super das seine antwort so schnell und sicher kam, obwohl er ja eigentlich was anderes sagen wollte :)
jaja seine gefühle für tala sitzen ziemlich tief *schwärm*

naja hoffe du schreibst schnell weiter!
will mehr davon!!!
sagste mir bitte bescheid wenns weiter geht?

glg
dat kätzchen
Von: abgemeldet
2007-06-03T19:05:57+00:00 03.06.2007 21:05
Hoffentlich ist das mit Tala nix ernstes, wenn er so plötzlich weg musste. ._.
Ich finds toll, dass die anderen Kai jetzt ein bisschen mehr verstehen. War ja auch ne klare Antwort. ^^"
Schön weidamachn! Das Chapter war super!
Von:  MikaChan88
2007-05-23T10:50:09+00:00 23.05.2007 12:50
jetzt muss der arme noch länger warten bis er tala wieder sieht!
das kapi is echt super worden!
mach bitte schnell weiter, bin schon total gespannt wie es weiter geht! ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Dranza-chan
2007-05-21T19:43:18+00:00 21.05.2007 21:43
Echt ein klasse Kapi!
Tala will Kai sicher ärgern, oder? Aber er greift ja gleich zu drastischen Mitteln!
Freu mich schon auf's nächste Kapi!
Bye Dranza-chan
Von: abgemeldet
2007-05-21T19:20:52+00:00 21.05.2007 21:20
Schönes Kapitel!
Ich finde Kai und Tala süß! Ich hoffe, du wirst noch mehr auf ihre Beziehung eingehen und hörst nicht auf zu schreiben, wenn Kai wieder bei seinem Schatz ist^^!

Bye

Minerva
Von: abgemeldet
2007-05-21T18:30:10+00:00 21.05.2007 20:30
Endlich gehts weiter^^
Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen besonders die Szene mit Kai und Dissa(oder was sie noch heisst)ich liebe es wenn Kai die uberhand hat.

Ich finde Kai jetzt langsam ein teil die kleine Gruppe wird ^.- Das Ende ist süss als sie alle auf ihn wartete^^

*wink wink*
Moaboa
Von:  Okami-Yuriy
2007-05-21T18:20:16+00:00 21.05.2007 20:20
Super ^^ warum muss Tala denn zu Bryan?? hoffe doch Kai udn Tala sind net mehr so lange getrennt ^-^ Wieder mal ein tolles Kapitel, THX für die ENS freu mich soch darauf wenns weiter geht^------^
Von: abgemeldet
2007-05-21T14:31:18+00:00 21.05.2007 16:31
T_T
Wieso musste Tala jetzt nach Russland?!
Mir tat das irgendwie schon weh, dass die sich nicht erreichen konnte.
Plötzlich wird das so...naja...dramatisch...

Mir gefällt sehr, wie du diese Unterschiede in der Beziehung zu Mr. D darstellst...Kai scheint ihm echt viel näher zu stehen, als die anderen.
Er ist sowas wie...ich wollte grad Großvater schreiben XD
Aber das Wort tut Kai ja nicht besonders gut *lol*
Auch die andere Beziehung ist toll, zwischen Kai und den Leadern. Mit Lee ist das verdammt süß gewesen, und das er überhaupt von der Sache zwischen Julia und Miguel weiß, egal, wie offensichtlich sie für ihn ist :3
Zwischen denen muss was passieren *_*
Aber am schönsten fand ich dann doch, als Robert gesagt hat, dass er versuchen will, das zu verstehen und so~
Michael auch...das war toll!
Und purer Zucker war auch der letzte Satz *waiii*
Das war einfach suu~per sweet.

Ich hab jetzt eigentlich keine Fehler mehr entdeckt óO""
Kann sein, dass ich was übersehen hab, aber gravierend war da ehrlich nichts...also keine Sorgen =)
Ich bin voll gespannt, was im nächsten Chapter passiert, vielleicht erfahr ich dann endlich, was Tala plötzlich in Russland bei Bryan macht...
*winkz*
Dari
Von: lunalinn
2007-05-21T14:07:59+00:00 21.05.2007 16:07
wunderschön ^^
ich liebe das kapi wie alle anderen auch
es kommt mir vor als würde kai langsam ein wenig auftauen...
und die anderen auch XD
nya bin mal gespannt wies weiter geht ^.~
cucu


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