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Disruption

Eine Smallville-Geschichte
von

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Kapitel 4
 

Nach der Firmenführung folgte eine Party, bei der der Aufsichtsrat und andere wichtige Personen anwesend waren.
 

Chloe hatte den Abend genossen. Sie hatte nicht gewusst, dass sie in der Lage war, sich auf dem High Society Parket zu bewegen und sich dabei nicht zu blamieren.

Nie war ihr in den Sinn gekommen, dass bei unter diesen eingebildeten Schnöseln eventuell auch nett und intelligente Gesprächspartner dabei sein könnten. Eigentlich war dieser Gedanke ja irrsinnig, denn die meisten hatten sich ihren Status erarbeitet und dafür brauchte man in den meisten Fällen eine ordentliche Portion Grips.

Chloe hatte sich gerne eines Besseren belehren lassen, denn di Diskussionen, die man dort führen konnte, waren hinreißend und ganz nach ihrem Geschmack. Sie fühlte sich wohl und das merkte man ihr an, wenn sie plaudernd umherschlenderte und mit jedem ein Schwätzchen hielt.
 

Für Lex war Chloes Art und Weise ausschließlich mit Vorteilen verbunden. Durch sie wirkte er weniger steif und man dachte bei ihm nicht immer gleich an den großen, bösen Wolf.

Lächelnd hatte er sie beobachtet, als sie umherschlenderte und sich amüsierte.

Sogar, als er das Geschäft mit dem Firmeninhaber abschloss, warf er ab und an einen Blick zu ihr. Am Ende des Abends hatten man ihn sogar gefragt, wo er denn diese bezaubernde Person kennen gelernt hatte und hatte ihm nahe gelegt, gut auf sie zu achten.

Etwas anderes hatte er auch nie vorgehabt.
 

Nun saßen die Beiden in Lex Limousine und fuhren zurück zum Schloss.

Chloe sah leicht verklärt aus der abgedunkelten Scheibe auf die Straße. Ihren rosefarbenen Mund umspielte ein seliges Lächeln.
 

Lex ließ den integrierten Champagnerkühler hochfahren und griff sich zwei Gläser. Schnell war die Flasche offen und der prickelnde Inhalt auf die beiden Gläser verteilt.

„Bitte schön.“, reichte er eines an Chloe, die es mit einem Lächeln annahm.

„Auf dich. Die beste Begleiterin, die Mann sich nur wünschen kann.“, machte er ihr ein Kompliment und sah sie dabei schelmig lächelnd an.
 

Chloe errötete leicht und nippte, um den Moment zu überspielen, mehrmals an ihrem Glas. Die kleinen Perlen in dem Schaumwein kitzelten sie in ihrer Nase und ließen sie kichern.

Früher hätte sie das alles als dumm und unnötig abgetan, aber jetzt empfand sie es als abwechslungsreich.

„Sag mir, Lex. Befriedigt dich deine Arbeit?“
 

Lex sah sie an.

„Ja. Auch wenn es am Anfang nicht so war, weil alles nach dem Willen meines Vaters zu laufen hatte. Doch nun, da ich selbst verantwortlich bin und eigene Entscheidungen treffe, befriedigt mich meine arbeit überaus.“, antwortete er und sah in sein Glas.

„Warum fragst du, Chloe?“
 

Die Blondine trank noch einmal an ihrem Champagner, bevor sie antwortete.

„Ich weiß nicht. Ich habe heute Abend viel mit den Leuten geredet. Und seit ich dich begleite, habe ich einfach Einblick in ein anderes Leben und in eine andere Sichtweise bekommen. Ich dachte immer, dass du bei deiner Arbeit rücksichtslos vorgehst. Doch die Firma, die du heute übernommen hast, wäre Bankrott gegangen. Das ist klar. Und auch wenn ich weiß, dass du nun Einsparungen vornehmen wirst und so Leute ihre Arbeit verlieren, ist das doch besser, als wenn alle sie verlieren.“, fing sie an zu sprechen und trank dann neuerlich einen kleinen Schluck.

„Als das damals in Smallville passierte und mein Vater letztendlich seinen Job verlor, habe ich nur ihn und sein Leid gesehen. Doch nun fange ich an, die Hintergründe zu durchschauen. An jeder Firma, die du besitzt, hängen die anderen mit dran. Und wenn du krampfhaft versuchst, eine zu halten, werden zwangsläufig die anderen darunter leiden.“

Es war ihr schwer gefallen, Lex dies zu gestehen. Eigentlich hatte sie doch wollen einen Enthüllungsbericht über ihn schreiben. Neues zu Tage befördern. Ihn vielleicht sogar ein wenig diskreditieren. Doch nun verstand sie ihn und auf eine ganz eigene Weise machte ihr das Angst.
 

Lex hingegen konnte nur erahnen, wie schwer das gerade für Chloe hatte sein müssen. Er hatte natürlich gewusst, dass er nicht wirklich ein beliebter Kerl war. Schon gar nicht bei Chloe, deren Vater nur durch ihn arbeitslos geworden war. Schwermütig erinnerte er sich an den Kleinkrieg, den Chloe mit seinem Vater gegen ihn geführt hatte.

Damals hatte er sie gerettet. Und das Verhältnis hatte sich wieder ein wenig entspannt. Doch lange hielt das nicht.
 

Schlimm war es wieder, seit er von ihr hatte wissen wollen, wie sie an den Südpol gekommen war.

Sie wusste viel mehr über Clark, als er in der Lage gewesen war, herauszufinden. Und er wollte an dieses Wissen. Deswegen der Vorschlag bei ihm zu wohnen und seine Offenheit, was seine Firmenpolitik betraf. Es war einfach nur die Gier nach dem Geheimnis, dass sich um Clark Kent rankte.

Gewesen… Er hatte sie in den letzten Wochen so gut kennen gelernt und hatte ihre Art zu schätzen gelernt. Sie war intelligent und wirklich taff. Das gefiel ihm und zog ihn irgendwie magisch an. Zwar schwirrte in seinem Hinterkopf noch immer der Gedanken, es doch irgendwann herauszufinden, aber vorerst genoss er ihre Anwesenheit.

Sie wohnte nun schon länger bei ihm, als ursprünglich geplant. Doch er sagte nichts. Sie würde gehen, wenn sie wollte.
 

Der Wagen hielt vor dem Haupthaus und der Fahrer öffnete Chloe die Tür, während der Butler von drinnen kam und Lex die Tür öffnete. Zusammen gingen sie ins Haus.

„Was hältst du von einem kleinen Schlummertrunk?“

Chloe nickte und folgte Lex in den Salon.

Dieser schenkte ihr einen Brandy ein. Er hatte in der letzten Zeit gelernt, dass Brandy für Chloe okay war, während sie Whisky verabscheute.

Die junge Frau nahm das Glas an und wartete, bis auch Lex etwas hatte. Dann stießen sie an.

„Und dir sagt zu, was ich mache?“, harkte nun Lex nach und sah sie erwartungsvoll an.
 

Chloe nickte.

„Ja… Ich hätte es zwar nie für möglich gehalten, aber du glatzköpfig, reicher Schnösel arbeitest wirklich hart für deine Ziele.“, witzelte sie zurück.

Lex sah sie gespielt entrüstete an.

„Ich hätte von einer überneugierigen, von verrückten besessenen Möchtegern Starreporterin auch nicht erwartete, dass sie mit anderen Leuten normal sprechen kann.“, gab der Millionär kontra.

Und dann brachen Beide in ein lautes und befreiendes Lachen aus. Noch vor einiger Zeit hätten sie sich Gedanken gemacht, ob das nun ein Scherz gewesen war, oder doch die Wahrheit. Nun war es klar. Überhaupt war zwischen ihnen nun alles klar.
 

3 Brandys später war Chloe auf ihr Zimmer verschwunden und hatte sich ausgezogen. Sie war müde und wollte ins Bett. Routinemäßig und ohne die Erwartung, dass jemand für sie angerufen hatte, ging sie an ihrem Handy vorbei, während sie sich durch die Haare bürstete.

Ein Blick und sie stockte. Ein Anruf in Abwesenheit. Mit leicht zitternden Fingern nahm sie das Handy an sich. Sollte er sich nun gemeldet haben? Ausgerechnet dann, wenn sie nicht zu erreichen war? War er nun vielleicht sauer?

Fragen durchbohrten ihr Gehirn und ließen ihr Herz ein wenig schneller schlagen. Ein Knopfdruck und sie wusste, dass er es gewesen war, der versucht hatte sie zu erreichen.

Clark hatte sich gemeldet! Endlich!
 

Clark war böse gewesen, dass Chloe nicht zur erreichen gewesen war. Wahrscheinlich war sie so sehr damit beschäftigt, sich mit Lana zu amüsieren und hatte da gerade keine Zeit für ihn. Bitter, der Gedanke, dass man nicht immer willkommen war.
 

Er hatte sich jedoch nicht lang gegrämt, sondern sich weiter Gedanken über seine Rache gemacht.

Über diesen Gedanken war er eingeschlafen. Träume suchten ihn heim. Träume von Lana und wie sie über ihn lachte, das hübsche Gesicht zu einer höhnischen Maske verzogen und mit dem Finger auf ihn weisend.

„Seht ihn euch an, diesen Trottel. Er hat seinen Vater, der ihm alles ermöglicht hat, geopfert um eine Frau zu retten, von der er nicht einmal wusste, ob er sie für immer an seiner Seite halten würde können. Wie dumm und töricht das doch ist!“

Er hatte versucht, sie im Traum zu töten, sie mit seinem Hitzeblick zu durchbohren und ihr Herz zu grillen, doch es ging nicht. Dort hatte er keine Kräfte. Dort war er normal. Ein normaler Mensch aus Fleisch und Blut. Er spürte diese schreckliche Hilflosigkeit und wie dumpfer Schmerz, aber auch Hass über ihn besitz ergriff.

Lana lacht immer weiter und nun gesellten sich auch Chloe und Lois dazu und stimmten mit ein.

„Smallville war eben noch nie der Hellste.“, keifte Lois.

„Oh ja! Sonst hätte er einen Weg gefunden alle zu retten. Aber dafür ist er zu schwach.“, stimmte Chloe mit ein.

Gerade wollte er auffahren und sich doch noch zur wehr setzen, seine Kräfte heraufbeschwören und die Kontrolle an sich reißen, als ihn ein Klingeln weckte.
 

Draußen war es bereits dunkel. Er musste eine ganze Weile geschlafen haben. Schlaftrunken schüttelte er den Kopf und sah auf das Display seines Handys. Alles war nur ein Traum gewesen. Noch immer war er einfach unbesiegbar.

Es war Chloe, die anrief. Zwar war ihm nicht danach ihre Stimme zu hören, doch für seinen Plan musste das nun mal sein. Also nahm er das Gespräch an.

„Hallo Chloe.“
 

Chloe atmete erleichtert durch, als Clark abnahm und sie begrüßte.

„Clark! Himmel! Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht!“, begrüßte sie ihn in einem kleinen Redeschwall.

„Warum meldest du dich erst jetzt? Was hast du gemacht? Wo treibst du dich immer rum? Und geht es dir gut?“
 

Clark verdrehte genervt die Augen. Früher fand er ihre forsche Art charmant und lächelte darüber. Doch nun nervte es ihn einfach nur.

„Ich brauchte einfach Zeit für mich.“, antwortete er ausweichend und versuchte den Unterton in seiner Stimme gering zu halten.
 

Die Blondine wusste nicht, was sie denken sollte. Klar, sie konnte verstehen, dass Clark nach dem Tod seines Vaters und dann auch noch der Trennung von Lana seine Ruhe wollte. Doch war das ein Grund, ihre Anrufe zu ignorieren und ihr dermaßen aus dem weg zu gehen?

Ihr war danach, ihm das alles an den Kopf zu werfen, doch sie ließ es. Das würde ihn nur verärgern und womöglich wieder vertreiben. Und das wollte und durfte sie einfach nicht riskieren.

„Ich verstehe… Clark, wann hast du Zeit, dass wir uns treffen? Wir Beide reden dann, wie in alten Zeiten.“, fragte sie.
 

Das lief ja besser, als er es je erwartete hatte! Sie merkte ganz offensichtlich nicht, dass er sie anlog und sie lieber auf dem Mars wissen würde, als in seiner Nähe.

„Komm morgen vorbei. Ich werde da sein.“, sagte er und ließ seine Stimme Mitleiderregend weinerlich klingen.
 

„In Ordnung. Ich freue mich, Clark, dass du dich gemeldet hast. Ehrlich. Ich vermisse dich sehr.“, säuselte Chloe.
 

Das war nun wirklich scharf an der Grenze für den jungen Mann. Er musste sich auf die Lippe beißen und das letzte bisschen Selbstbeherrschung aufkratzen, damit ihm die letzten Worte glaubwürdig über die trockenen Lippen kamen.

„Ja… Ich vermisse dich auch. Bis morgen, Chloe. Ich will jetzt schlafen.“
 

„Bis morgen, Clark. Schlaf gut.“, erwiderte sie und legte dann auf.

Als wäre es ein kleiner Schatz, legte sie das Handy, mit dem sie gerade mit ihrem Clark telefoniert hatte, auf den Nachttisch und betrachtete es fast liebevoll. Endlich! Ab morgen wäre alles wieder perfekt!

Mit diesem Gedanken legte sie sich schlafen. In ihren Träumen waren sie und Clark wieder ein Herz und eine Seele. Und auch der Liebe stand nun nichts mehr im Wege.



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