Zum Inhalt der Seite

Disruption

Eine Smallville-Geschichte
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 3
 

Eine ganze Weile noch, war Lana am Boden und fertig. Doch von Tag zu Tag wurde es besser.

Es stimmte eben doch, wenn die Leute sagten, es gehe vorüber. Denn der Schmerz verebbte und die Tatsachen traten hervor. Lana wusste, dass das die beste Entscheidung gewesen war. Auch wenn es schmerzte. Nun war sie endlich bereit, ein neues Leben zu beginnen, ganz neu anzufangen.
 

Sie blickte sich in ihrem Zimmer um. Es war schrecklich leer so ganz ohne Chloe.

Diese war vor zwei Wochen ausgezogen. Vorübergehend, wie sie immer wieder beteuerte.

Lana hatte ihr abgeraten, zu Lex zu ziehen und sich auf dieses Spielchen einzulassen. Doch Chloe war fest der Überzeugung gewesen, dass sie das Richtige tat. Sie wollte ihre Karriere vorantreiben. Doch ohne einen Abschluss gab es keine Karriere. Sie hätte bis zu den Semesterferien warten können. Doch stur, wie Chloe nun einmal war, hatte sie auf alle Ratschläge und Einwürfe nicht reagiert und war zu Lex gezogen.
 

Es war ja nicht so, dass Lana Lex nicht mochte. Er hatte ihr oft geholfen und sie konnte sich auf ihn verlassen, wenn es ärger gab. Aber niemals wäre sie mit privaten Problemen zu ihm gegangen. Dafür vertraute sie ihm nicht genug. Oder sollte sie sagen nicht mehr?
 

Früher, so fand sie, war Lex ein anderer Mensch gewesen. Klar, man verändert sich mit der Zeit. Doch bei Lex glaubte sie leider, dass er langsam aber sicher wie sein Vater wurde.

Die Besessenheit von Clark und diesen Höhlen missfiel ihr. Zwar hatte sie jetzt nichts mehr mit Clark zu tun, aber trotzdem empfand sie das alles für sehr seltsam.
 

Lana blickte zurück auf ihre Notizen. Seit sie nicht mehr mit Clark zusammen war und auch keinen Kontakt zu ihm hielt, hatte sie mehr Zeit für das Collage. Und das war nicht das Schlechteste.

In kurzer Zeit war sie zu einer der Besten ihres Jahrganges geworden. Und das gab ihr unheimlich viel Motivation. Sie fühlte sich wohl und fand richtig Spaß am Lernen.

Ein Lächeln huschte über ihre ebenmäßigen Züge. Doch es hielt nicht so lange, wie sie es sich gewünscht hätte.
 

Sie vermisste Chloe. Sie vermisste Gesellschaft und Unterhaltungen. Klar, sie hatte ihre Kommilitonen, doch das war nicht das Gleiche.

Seit Chloe weg war, hatte sie sich noch kein einziges Mal gemeldet und reagierte auch nicht auf Anruf. Sie schickte jediglich eine Nachricht, dass es ihr gut ginge und alles aufregend wäre.

Hatte sie denn ihre Freundschaft völlig vergessen?
 

Jäh wurde die junge Frau aus ihren Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte.

„Wer mag das sein?“, fragte sich Lana halblaut und ging zur Tür und öffnete. Dahinter stand Lois mit einer Pizza und einer Flasche Wein in der Hand und grinste Lana breit an.

„Darf ich reinkommen?“
 

Lana musste lachen. Konnte Lois etwa Gedanken lesen?

„Klar, komm rein!“, antwortete sie und trat zur Seite. Der Duft der Pizza stieg ihr schon in die Nase und ihr Bauch meldete sich prompt mit einem lauten Knurren.

„Wie ich höre, hat da jemand Hunger!“, lachte Lois und stellte die Pizza und den Wein auf Chloes, nun Leergeräumten, Schreibtisch.

„Ich dachte mir, wenn du beim Lernen nur halb so viel Hunger hast, wie ich, dann kannst du ein Stück Pizza gut vertragen.“, erklärte Lois ihr plötzliches Auftauchen.
 

Lois war fleißiger geworden. Sie wollte diese Sache mit dem Collage nun wirklich schaffen und vor allem hinter sich bringen.

Sie war motivierter und setzte sich wirklich ran. Und nach den ersten kleinen Erfolgen, sprich mal bei einer Prüfung nicht durchzufallen, fand sie auch gefallen an diesem Lernen.
 

Lana hatte zwei Teller hervorgekramt und auch zwei Gläser waren schnell gefunden. Sie stellte alles auf den Schreibtisch und zog sich ihren Schreibtischstuhl ran.

Lois hatte aus ihrer Tasche einen Korkenzieher gehievt und öffnete nun die Flasche, um ihnen einzuschenken.

Jede der Beiden nahm sich ein Stück der Pizza. Die nächsten Minuten verbrachten sie schweigend und kauend.
 

„Du, Lois. Woher kommt dein plötzlicher Sinneswandel? Sonst hast du doch nie gelernt.“, fragte Lana, der diese Frage schon eine Weile auf der Seele brannte.
 

Lois kaute erst einmal fertig und spülte dann mit Rotwein nach, bevor sie Lana ansah und ihr antwortete:

„Wenn ich eins bei der Arbeit im Café gelernt habe, dann dass ich das in keinem Fall mein ganzes Leben lang machen will. Da kommen diese Leute, die etwas haben wollen.“

„Kunden.“, warf Lana grinsend ein.

„Ja, genau. Diese Kunden“, sagte Lois verächtlich, „wollen also etwas von dir haben. Und du musst es ihnen ja bringen. Ob dir danach ist oder nicht.“, fuhr sie fort und trank nochmals an ihrem Wein.

„Das Schlimmste ist, man muss immer freundlich sein. Stell dir das vor! Selbst wenn dieser Kunde ein Arsch ist, stinkt wie die Hölle oder dir einfach nur auf den Wecker fällt, du musst ihn bedienen und freundlich sein. Und genau das ist nicht meine Welt.“, erklärte sie zu Ende und nahm sich noch etwas von der Pizza.
 

Lana musste lachen. Lois Gesichtsausdruck war einfach zum Schießen.

Sie selbst hatte bedient und fand gerade den Kontakt mit Menschen reizvoll. Doch Lois? Nein. Für sie war es wirklich besser, nicht zu viel Kontakt zu Anderen zu haben.

„Ich kann verstehen, dass das nichts für dich ist.“, antwortete sie der Freundin. Auch sie nahm sich noch Pizza.

Wieder saßen sie Schweigend da. Doch es war kein unangenehmes Schweigen. Es war die Art von Schweigen, wie sie nur unter Freundinnen herrschte, die sich auch blind verstanden.
 

Nach ein paar Minuten und vier Stücken Pizza später, ergriff Lois erneut das Wort.

„Lana? Ich wollte dich etwas fragen.“, fing sie an und holte tief Luft.

Lana sah sie auffordernd an.

„Jetzt, wo Chloe hier ausgezogen ist und wir ja auch nicht wissen, wann sie wieder kommt, möchtest du nicht zu mir ziehen? Ich habe noch ein Zimmer frei…“, fragte sie recht zaghaft für ihre Verhältnisse.
 

Lana bekam große Augen. Lois wollte sie bei sich haben?

Das hörte sich verlockend an… Nie mehr an die Wand klopfen, weil die nebenan so schrecklich laut feiern. Nie mehr Gedanken machen, dass man nach 22 Uhr zum Wohnheim kommt und nicht mehr rein darf. Nie mehr auf andere in dieser großen Form Rücksicht nehmen. Und vor Allem nicht mehr alleine sein. Sich selbst kochen können. Nicht auf den Mensa-Fraß angewiesen sein.

„Das fragst du noch? Ich bin dabei! Hilf mir meine Koffer zu packen!“, freute sich Lana und warf sich Lois um den Hals.
 

Diese freute sich mindestens genauso und strahlte über das ganze Gesicht.

Chloe hatte abgelehnt bei ihr zu wohnen. Sie meinte, das würde sie zu sehr ablenken und ihr nichts Gutes bringen. Lois war damals sehr enttäuscht gewesen und hatte seit dem auch nicht mehr dasselbe Verhältnis zu ihrer Cousine gehabt, wie noch zuvor. So eine Absage tat einfach schrecklich weh.

Doch nun mit Lana würde es anders werden. Endlich waren sie Beide nicht mehr so alleine und hatten jemanden zum Reden. Klar hatten sie das auch so. Doch es war schrecklich nervig immer hin und her zu fahren. Und das Telefon machte es auch nicht wirklich besser.
 

„Na, dann los und hol die Koffer raus. Ich besorge Kartons.“, war nun Lois voller Tatendrang und stürmte los.

Lana sah ihr lächelnd nach. Das würde eine tolle Zeit werden!
 

Chloe legte ihr Handy zur Seite. Wieder nichts. Noch immer ging Clark nicht ran und war auch nie da, wenn sie kam. Ganz offensichtlich wollte er mit niemanden sprechen. Und wie sollte man einen Kerl finden, der mit Superkräften ausgestattet war?

Langsam aber Sicher verfluchte auch Chloe, Lana. Was hatte sie mit diesem Mann nur angestellt?
 

Eigentlich hätte sie auf Lanas Seite stehen müssen. Doch das ging nicht. Sie kannte Clark nicht nur schon seit einer Ewigkeit, nein er war ihr einfach enorm wichtig.

Sie gestand es sich nur ungern ein, aber sie liebte ihn immer noch. Es hatte nie aufgehört. Noch immer wünschte sie sich n seine Arme und träumte des Nachts von einem romantischen Abend mit ihrem Traummann.
 

Immer war etwas dazwischen gekommen. Sei es nun Lana oder das Schwärmen für Lana oder eine ganz andere Frau… Immer blieb sie auf der Strecke und nun, wo sie ihn hätte trösten können, ihm hätte beistehen können, stieß er sie von sich und wollte sie nicht mehr.

Das tat Chloe schrecklich weh.
 

Sie stand von ihrem venezianischen Bett auf und ging zu einem der Bodentiefen Fenster, die zum Balkon führten. Draußen kehrte langsam der Winter ein und tauchte den Park in eine fast gespenstische Atmosphäre.

Lex hatte ihr dieses wundervolle Zimmer gegeben. Es war drei Mal so groß, wie ihr Studentenzimmer und sie musste es nicht selbstständig aufräumen.

An sich hatte der Einzug bei Lex für sie in den letzte zwei Wochen nur Vorteile gebracht. Sie musste sich um nichts mehr kümmern und wurde von vorne bis hinten umsorgt. Zu Hause hatte sie das niemals gehabt, denn ihr Vater hatte dafür keine Zeit gehabt. Stets war sie auf sich gestellt gewesen und musste alles selbst machen. Klar, man wurde dadurch ein selbstständiger Mensch, aber dieser Luxus gefiel ihr wesentlich besser. Und schließlich war auch aus Lex eine selbstständige Persönlichkeit geworden.

Bei dem Gedanken an Lex fiel Chloe wieder ein, dass sie mit ihm verabredet war. Er wollte sie mit zu einer Firmenbesichtigung nehmen. Wenn ihm alles zusagte, wollte er die Firma aufkaufen und sein Imperium damit bereichern.

Chloe war aufgeregt. Sie hätte sich niemals träumen lassen, dass Lex sie wirklich zu allem mitnahm.
 

Sie hatte in den letzte Wochen mehr gesehen, als zuvor in ihrem ganzen Leben.

Sie war mit dem Millionär auf exklusiven Partys gewesen. Er hatte ihr dafür die Garderobe gekauft und sie hübsch herrichten lassen.

Da war sich die Blondine zum ersten Mal wie eine richtige Frau vorgekommen. Und die bewundernden Blicke, war Balsam für ihre Seele.
 

Selbstbewusst ging sie zum Schrank und nahm ein dunkelblaues Kostüm im Marinestil hervor.

Früher hätte sie so etwas nicht getragen. Doch nun, da sie stets an Lex Seite war, musste sie auch etwas her machen. Schließlich wollte sie als seriöse Reporterin durchgehen. Und so eine lief mit Sicherheit nicht in Jeans und Shirt umher.
 

Nach ein paar Minuten war Chloe fertig angezogen, frisiert und geschminkt und ging zu Lex, der sie bereits in der Eingangshalle erwartete.

„Du siehst hinreißend aus.“, sagte er seine ehrliche Meinung und hielt Chloe seinen Arm entgegen.

„Danke.“, antwortete die Blondine und schenkte Lex ein Lächeln. Wie froh wäre sie gewesen, Clark hätte das nur einmal zu ihr gesagt…

Lange konnte sie nicht darüber nachdenken, denn schon waren sie beim Wagen und Lex erzählte ihr alles über die Firma, was sie wissen musste.
 

Clark hatte gerade die Kühe versorgt, als sein Handy klingelte. Manchmal fragte er sich, warum er es nicht einfach ausmachte, wenn er doch sowieso nie dran ging.

Vielleicht wollte er einfach nur sehen, ob sich irgendeine Person auf dieser Welt für ihn interessierte.
 

Doch das war nur Chloe. Die Verräterin Chloe. Die Chloe, die zusammen mit Lana wohnte und ihn auf schäbigste Weise hinterging.

Ein böses Schnaufen entrann seiner Kehle.
 

Er erinnerte sich an das Gespräch mit seiner Mutter, als sie erfuhr, dass er vom Collage geflogen war.

Sie hatten ihm geschrieben und er hatte, dumm wie er war, den Brief auf der Küche liegen lassen. Darin stand, dass er aufgrund seiner vielen Fehlstunden, seinen Prüfungsanspruch verloren hatte. Das heiß nichts anderes, als dass er rausgeflogen war. Dort würde er auch keine zweite Chance bekommen.

Er hätte hinfahren können und denen etwas vom Tod seines Vaters und den damit verbundenen Schwierigkeiten erzählen können. Dann wäre er mit Sicherheit als Härtefall durchgegangen und hätte dort nach einem Semester einen neuen Anfang starten können, doch das wollte er ja gar nicht.
 

Seine Mutter verstand es nicht und hatte den Versuch gestartet, ihm ins Gewissen zu reden. Er müsse sich wieder fangen und endlich wieder leben. Doch das aus dem Munde einer Frau zu hören, die nur noch ein Witz war, brachte nichts. Nichts bekam sie selbstständig hin, so wurde sie von ihrer Trauer übermannt. Und nun wollte sie ihm sagen, er solle endlich wieder leben? Wo doch er nicht unschuldig an dem Allem war? Blasphemisch.
 

Doch er besaß eben nur eine Teilschuld. Eine kleine. Der Rest der Schuld lag doch eindeutig bei Lana.

Noch hatte er keine Idee entwickelt, wie er es der Frau heimzahlen konnte. Doch aufgeschoben war nicht aufgehoben.
 

Er ging zu seinem Schreibtisch, auf dem Unmengen an Papier lag und setzte sich. Er durchforstete die Unterlagen, bis er gefunden hatte, was er suchte: eine schwarze Mappe.

In diese Mappe machte er alles, was ihm zu seiner Rache an Lana einfiel. Immer wieder und wieder durchforstete er diese und ließ sich von sich selbst inspirieren.
 

Den Gedanken, sie zu töten, hatte er verworfen. Nicht weil er ein Problem damit gehabt hätte es zu tun. Nein. Das war der alte Clark. Der naive Clark. Der Clark, der lieber noch die andere Wange hinhielt, anstatt zuzuschlagen. Doch das hatte nun ein ende. Er wartete nicht mehr auf den ersten Schlag eines anderen, sondern schlug einfach gleich selbst zu. Und bekanntlich wuchs, wo er hinschlug, kein Gras mehr.

Für was hatte er sonst diese enorme Kraft, wenn nicht um sie zu nutzen und so seinen Willen zu bekommen? Wer sollte ihn denn aufhalten?
 

Egal wie er es drehte und wendete, er brauchte mehr Informationen über Lana und ihr Leben jetzt. Doch wie sollte er an diese kommen?

Lange überlegte er hin und her und zog sogar in Erwägung, Lana zu beschatten. Doch alles schien ihm nicht effektiv genug.

Blieb nur eins: Chloe. Er musste sich auf ihr Niveau herablassen und sie aushorchen. Etwas anderes blieb ihm einfach nicht übrig.

Clark nahm sein Handy und wählte Chloes Nummer.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück